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B L O O D

-If you're sick like me-
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Manchmal muss ich meine vorherigen Kapitel echt mehrmals durchlesen um mir zu merken was überhaupt schon alles passiert ist°-° Komplett anzeigen

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I'll Spill My Heart For You

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As years go by

I race the clock with you

But if you died right now

You know that I'd die to

I'd die too

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In der dunkelsten der dunklen Gassen, direkt neben einem Bordell, stand eine junge Frau mit langen, blonden Haaren, die sie sich zu einem Zopf gebunden hatte. Einige ihrer vorderen Haarsträhnen waren aus diesem heraus gefallen und umspielten nun, im warmen Abendwind, ihr blasses Gesicht.

Ihre Augen waren geschlossen, als sie sich an die steinerne Wand lehnte. Es war untypisch für diese junge Frau aber heute trug sie ein eng anliegendes, schwarzesTop, das ihr Dekolleté frei legte, begleitet von einem eher kurzen, ebenfalls schwarzen Rock. Normalerweise bevorzugte sie eher weniger Körperbetonte Sachen, aber sie hatte es als notwendig empfunden sich heute so zu kleiden. Das einzig Farbige waren ihre roten Chucks, die ihre Füße bedeckten und ihre blauen Augen, die sie nun, relativ gelangweilt öffnete. Mit nichtssagendem Blick scannte sie ihre Umgebung ab.

Ein und aus gingen die Männer im Bordell und Rachel konnte in diesem Moment nicht anders, als etwas die Nase zu rümpfen.

Nein, diese Männer entsprachen alle nicht ihren Ansprüchen. Einfache Lustmolche, die sich ihren Spaß gönnen wollten reichten ihr nicht. Sie hatte es auf eine ganz bestimmte Sorte Mann abgesehen.
 

Resigniert ließ sie ihren Kopf wieder hängen. Das würde heute warscheinlich nichts mehr werden.

Sie und Zack waren wirklich knapp bei Kasse. Es hatte sich heraus gestellt, dass der Polizist, den sie ermordet hatten Rachel wohl erkannt hatte und seinen Kollegen alarmiert haben musste. Zumindest war dies davon abzuleiten, dass die Medien darüber berichteten, dass sie diesen Mann umgebracht haben sollte. Na klar, Zack hatte ja auch niemand gesehen!

Wenn diese Idioten nur ein wenig darüber nachdenken würden, dann würden sie erkennen, dass dieses Muster eher auf Zack passte als auf sie. Leuten den Brustkorb komplett aufzureißen war nicht ihr Stil.

Sie tötete nicht zum Vergnügen, so wie Zack, sie tötete aus Eigennutz, Selbstverteidigung oder in ihrem Psychotischen Wahn.
 

Dieser Aufruhr hatte jedoch dazu geführt, dass sie Hals über Kopf die Stadt verlassen mussten. Die Möglichkeit sich Geld zu beschaffen hatten sie also nicht mehr. Ihre Nächte hatten sie bisher in einem geklauten Auto verbracht, welches sie noch vom Motel hatten mitgehen lassen. Aber Ray war es satt. Sie hatte Rückenschmerzen. Sie brauchte malwieder ein Bett, auch wenn es noch so schäbig war.
 

"Hey Kleine!", konnte sie eine männliche Stimme wahrnehmen, die sie aus ihren Gedanken riss. Mit einem abschätzenden Blick beugte Rachel diesen Mann. Er war relativ groß und etwas dicklich, vermutlich mittleren Alters. Er trug schicke Buisnessschuhe, eine einfache, dunkle Jeans, in die er ein blau gestreiftes Hemd gesteckt hatte und eine Jacke die er, vermutlich aufgrund der warmen Sommernacht, über seine Schulter gehangen hatte.

Eine sehr teuer aussehende Uhr schmückte sein Handgelenk.

Perfekt.
 

"Was macht denn so ein junges Mädchen hier, alleine?", wollte er wissen. Manche hätten vielleicht gesagt, dass seine Stimme besorgt klang, jedoch konnte Ray die Wollust quasi aus seinem Mund triefen sehen, als wäre er ein sabbernder Hund.

"Kommt ganz darauf an.", gab Rachel ihm als Antwort und versuchte den verführerischsten Blick aufzusetzen, den sie drauf hatte . Das war jedoch nicht so einfach.
 

Der Mann lachte leise vor sich hin. "Na du bist mir ja eine!"

Er hob eine Hand, um seine gnubbligen Finger von ihrer Schläfe über ihre Wange wandern zu lassen.

"Hübsch bist du ja.", gurrte er. Rays Haut sträubt sich gegen diese Berührung. Eine Ekelgänsehaut fuhr über ihren gesamten Körper, jedoch ließ sie sich, in ihrer Mimik, davon nichts anmerken.
 

"Bist du neu?", fragte er, mit einem Nicken auf das Bordell. "Oh nein, ich gehöre nicht zu denen.", erwiderte sie, "Ich bin hier um-", kurz überlegte sie, wie sie ihre Worde am besten Formen sollte, "- sagen wir um die Konkurrenz auszusehen."

'Wohl eher um dich abzustechen'
 

"OK Kleines.", gurrte der Mann und seine Hand wanderte zu ihrem Dekolleté, über das er mit einem Finger fuhr. Empört schlug Ray seine Hand beiseite. "Doch nicht hier!", fauchte sie ihn an, "Komm mit.", forderte sie ihn auf und verschwand in der dunklen Nebengasse.
 

Lüstern, wie der Kerl war, folgte er ihr. Ausdruckslos lief Ray voran und führte den Mann immer weiter in die Gosse hinein. "Wir sollten jetzt aber langsam mal weit genug weg sein.", meinte der Mann ungeduldig. Er wurde Misstrauisch, das war nicht gut. "Ich habe meinen ganz persönlichen... Spot.", gab sie ihm als Antwort. Doch der Mann war wirklich, wirklich ungeduldig.
 

Frustriert schnappte er Ray am Arm und drückte sie gegen die nächst beste Wand. "Ich will aber nicht mehr laufen.", knurrte er sie an. Als Ray Anstalten machte sich zu wehren, fixierte der Mann ihre Beine jeweils mit seinen und hielt ihre Hände fest.
 

Früher hätte sie es vielleicht über sich ergen lassen, dass er nun begann ihren Hals begierig zu küssen, doch sie wollte das nicht. Nein, das wollte sie überhaupt nicht.

Sie begann zu strampeln und sich zu wehren.

"Halt still, Schlampe und mach deinen Job.", knurrte er sie an.

Das versuchte sie doch, sie versuchte hier nur ihren Job zu machen, aber das gehörte ganz sicher nicht dazu.
 

Alles Wehren half aber nichts, dieser Mann war um einiges stärker als sie. Hätte sie ihre Beine frei bewegen können, hätte sie ihm kräftig in seine Kronjuwelen getreten und ihn anschließend erschossen.

Aber nun war ihre einzige Chance, dass Zack auftauchte und und diesen Mistkerl zur Strecke brachte, obwohl das hier nicht der vereinbarte Treffpunkt war.
 

Ein klägliches Wimmer drang aus Rays Lippen, als der Typ Anstalten machte unter ihren Rock zu fassen. Ihren Busen beknetete er bereits ausgiebig.
 

Ein Ruck ging durch beide Körper, als der Mann plötzlich von ihr weg gezerrt wurde.

Kraftlos ließ Ray sich einfach auf den Boden sinken, ihre Beine wollten sie einfach nicht mehr tragen.

Als sie auf sah, konnte sie sich ein emotionsloses Lächeln nicht verkneifen. "Zack.", seufzte sie erleichtert auf, als sie erkennen konnte wer den widerlichen Dreckssack von ihr gezogen hatte.
 

Zack hatte den Mann am Hals gepackt und drückte ihn nun an die gegenüberliegende Wand. "D-du bist-", stammelte der Mann fassungslos, als er den Mörder, vor ihm, erkannte."Isaac Foster."

"Oh", knurrte Zack aus tiefster Kehle und packte etwas fester zu, "Da haben wir aber ein ganz schlaues Köpfchen."

Er legte die Klinge seiner großen Sense an die Kehle des Mannes,während der Griff, um seinen Hals sich verstärkte. "Genau der bin ich", knurrte er ihn weiter an und fixierte ihn dabei mit seinen ungleichen Augen. "Und du-", fuhr er fort, "Hast gerade mein Mädchen angefasst."

"Aber sie h-hat Doch-, wollte der Man erwidern, doch Zack stoppte seine Worte, indem er ihm seine kalte Sense an den Mund legte." Sshh, shh, shhh", flüsterte er, "Fass sie nicht an, sprich sie nicht an, sieh sie nochnichteinmal an! Hast du das kapiert? "

Ein zögerliches Nicken kam von Seiten des Mannes, "OK, ich sag dir jetzt, wie das hier abläuft.", fuhr Zack weiter fort.

Der Mann musste schwer schlucken, als Zack die Klinge über seine Wange gleiten ließ und dabei einen sauberen Schnitt erzeugte.
 

"Ich gebe dir nun Zeit um weg zu laufen und du, 'mein Freund' wirst rennen und um dein Leben flehen."

Mit diesen Worten ließ der Mörder sein Opfer unsanft los und schubst ihn zu Boden, bevor er einen Fuß auf seinen Brustkorb stellte.

"I-Ich dachte ich dürfte weglaufen!", schrie der Mann panisch auf.

"Oops.", sagte Zack düster, als er sich über den Mann beugte. Normalerweise hätte er vielleicht gegrinst, wenn nicht sogar schallend gelacht, doch nicht so heute.
 

Dieser Mistkerl hatte es immerhin gewagt seine Ray anzufassen. Das würde er ihm hier, auf der Stelle büßen. "Hab mich wohl anders entschieden.", grollte seine finstere Stimme aus ihm heraus. Die Sense hielt er dem Mann wieder unter die Kehle. "Du bist die drei Sekunden nicht wer.", spuckte er verächtlich aus, bevor er ihn enthauptete.
 

Jedoch reichte dem Mörder das nicht. Immer und immer wieder stapfte er mit seiner Sense auf den Leichnam, sodass das Blut spritzte. "Was hattest du mit Ray vor, 'eh?", knurrte er verächtlich, als er immer weiter durch das Fleisch hackte, "Antworte mir du perverser Sack!", schrie er die Leiche an. Rasend vor Wut Schlitze er den Körper von oben bis unten, und wieder zurück, auf. Wütende Laute und Schreie drangen aus seiner Kehle, als er dies tat.
 

Das sorgte dafür, dass Ray sich aus ihrer Schockstarre zu lösen schien. Mit wackeligen Beinen stand sie auf und lief auf den Mörder zu, der immer noch ein Geständnis aus einer Leiche heraus prügeln wollte.

"Zack.", sprach sie ihn leise an, dann etwas lauter, "Zack!"

Doch egal, wie oft sie seinen Namen rief, er war zu sehr in seiner Wut gefangen, alsdass er sie hätte bemerken können.

"Zack, hör auf, er ist tot!", schrie sie ihn an und packte ihn am Arm. Diese Geste brachte ihn letztendlich doch dazu herum zu wirbeln. Nun hatte er aber sie, mit seinem vor Wut brennenden Blick fixiert.

"Und du?", knurrte er, "Du solltest dich doch nicht angrapschen lassen!"

"Tut mir leid", brachte Ray dann kleinlaut hervor.  Ein angewiedertes "Tch" war die Antwort, bevor Zack sich schließlich doch zu beruhigen schien. "Geht's dir gut?", fragte er und sah sie von oben bis unten an. "J-Ja. Ich denke schon.", stammelte sie ihm eine Antwort zusammen, bevor Zack seine Hand mit einem Seufzer auf ihren Haarschoof sinken ließ und ihre Mähne einmal durch wuschelte. "Zieh dir was an.", verlangte er, als er seinen Blick von ihr abwandte und ihr kurz darauf seine Jacke hin schmiss.

Wer wusste schon, was sie noch so für Typen anlockte, wenn sie weiterhin so rum lief.

Das war das erste Mal, dass es so ausgeartet war. Sonst hatte ihre Masche immer gezogen. Ray lockte die Opfer an und Zack Schlitze sie auf, sodass Rachel ihnen schließlich ihr Hab und Gut abnehmen konnte. Das war es, was sie schon seit Jahren taten.
 

Nur heute war dieser Dreckssack ihnen zuvor gekommen. Während Ray sich über den Leichnam beugte und ihm all seine Wertsachen ab nahm, verstärkte Zack den Griff um seine Sense und wandte sich ab.

Am liebsten hätte er diesen Typen wiederbelebt, nur um ihn erneut zu töten. Und dann wieder von vorne, immer und immer wieder! Dieser widerliche, dreckige, verfic-

"Zack?, ertönte dann Rays Stimme hinter ihm, was ihn dazu brachte, über seine Schulter, zu ihr rüber zu sehen.

" Ich habe alles.",verkundete die junge Frau und hielt ihm triumphierend das, mit Blut beschmierte- aber sehr prall gefüllte, Portemonnaie vor.
 

" Na super, dann lass uns zusehen, dass wir aus dieser stinkenden Gosse verschwinden." Und mit diesen Worten lief er auch schon vor.
 

Den gesamten Weg redeten sie nicht. Zack war viel zu sehr damit beschäftigt sich vor zu stellen, wie er diesen reichen Mistkerl immer und immer wieder aufs neue tötete. In jeder Vorstellung ließ er sich neue, grausame Methoden einfallen. Auch wenn er sich nicht sicher war, woher er einen ausgehungerten Hai oder eine Guillotine bekommen sollte, hielt es seinen Kopf nicht davon ab frei zu drehen.

Jedoch beruhigten ihn diese Mordgedanken keineswegs, sie machten ihn nur noch wütender.
 

Ihr geklautes Auto war dieses Mal ein, etwas herunter gekommener, Van. Er sah von außen zwar recht schäbig aus, war von innen aber eigentlich sehr gemütlich. Vom äußeren Erschrinungsbild her erschien es zumindest nicht verdächtig, wenn dieses Fahrzeug mitten im Wald aufgefunden würde. Man könnte glauben, es wurde dort einfach abgestellt.
 

Nachdem Ray, nach einigen Tagen bereits Rückenschmerzen bekam, hatte sie darauf bestanden die hintere Fläche mit einer Matratze auszupolstern.

Auch wenn diese nicht besonders dick war, wurde es dadurch doch zumindest ein wenig bequemer.

Rachel schob die große, hintere Schiebetür des grauen Van's auf und hüpfte hinein.

Kaum war sie drinnen, ließ sie sich auf die Matratze plumpsen und zog Zacks Jacke etwas mehr um ihren Körper. Das Kleidungsstück war ihr zwar eindeutig zu groß, aber sie fand es unglaublich bequem. Vorallem, da ihre derzeitige Kleidung gerade mal das Nötigste verdeckte.
 

Brummend setzte Zack sich auf die Schwelle der geöffneten Tür, mit dem Rücken zu Ray und sah mit seinen glühenden Augen hinaus, in die Nacht. Es war ihm unerklärlich.

Nichts beruhigte sein Gemüt. Weder die Vorstellung des immer wiederkehrenden Todes noch die Tatsache, dass dieser Mensch tatsächlich durch seine Hand gestorben war. Dieser süffisant grinsende, perverse Sack!
 

"Zack?", sprach Ray ihn vorsichtig an. Sie wusste nicht so ganz, was sie von dieser Situation oder von seinem derzeitig geistigen Zustand halten sollte. Er war abwesend.

"Bist du sauer auf mich, Zack?", wollte sie leise wissen. Sie hatte einen Fehler gemacht, das wusste sie. Es war ihre Schuld, dass das Opfer nicht bis zum vereinbarten Treffpunkt kam. Hätte sie sich nur zu Wehr setzen können, hätte sie rechtzeitig bemerkt, was der Mann vor hatte, dann wäre es nicht so weit gekommen.
 

"Tch", machte der Mann, an der Autotür verächtlich,"Und ob ich sauer bin!" Seine Stimme bebte regelrecht, als er zu sprechen begann. Etwas mulmig zumute, setzte Ray sich, in ihrer Matratze, auf. "Es tut mir leid!", rief Rachel aus, was Zack dazu brachte, erstaunt, über seine Schulter, nach hinten, zu sehen. Sie schlang ihre Arme um seine Mitte und drückte ihr Gesicht in seinen bandgierten Rücken. Zack konnte spüren, wie sie zitterte. "Ist dir immer noch kalt?", fragte er, nun wieder etwas sanfter, als er seine Hände auf ihre legte. "Nein.", piepste sie, hinter ihm. "Es ist meine Schuld."
 

"Eh?", machte Zack, nun anscheinend wieder wütend. "Oi, Ray!" Er drehte sich ruckartig um und zwang sie somit, ihre Arme,  um seinen Körper, zu lösen. "Nichts von alledem ist deine verdammte Schuld!", schrie er, beinahe außer sich. Er packte sie and en Handgelenken und starrte ihr regelrecht in die Augen. "Du kannst doch nichts dafür, dass dieser schmierige Sack seine Finger nicht bei sich behalten kann! Wenn du irgendjemandem die Schuld geben willst, dann doch wohl mir!"
 

"Dir?", fragte Ray, nun ischtlich verwirrt, "Wieso solltest du denn die Schuld tragen?"
 

Frustriert knirschte der Mann mit den Zähnen.  "Du kapierst es nicht!", brummte er, bevor er sie wieder los ließ und sich erneut mit dem Rücken zu ihr wandte. Er machte Anstalten, aus dem Auto zu steigen, als Ray ihn erneut frest hielt. "Nein!", rief sie und packte seinen Arm, "Ich verstehe es nicht.", wiederholte sie seine Worte, etwas ruhiger, als eben, "Aber wie könnte ich auch, wenn du mir, schon wieder, nicht sagst, was los ist?"
 

Flehende, blaue Augen sahen in seine Ungleichen. "Argh!", ließ der Mörder einen frustrierten Laut von sich, als er sich zurück fallen ließ und sich abermals zu der Blonden drehte. Ein genuscheltes "Verdammt" kam ihm noch über die Lippen, bevor er das Mädchen zu sich heran zog und sie innnig und leidenschaftlich küsste. Rachel wusste nicht, wie ihr geschah, aber so schien es zwischen ihnen nur zu passieren. Sie konnte seine Gefühle nicht verstehen und anstelle einer Antwort schenkte er ihr nur noch mehr Wirre Signale, die sie zu entschlüsseln vermochte.
 

"Hör zu.", verlangte er von ihr, als er sich einige Zentimeter von ihr gelöst hatte, "Du gehörst mir, Ray.", stellte er abermals seine Besitzansprüche, an ihr, klar, "Und da ist es meine Aufgabe dich vor solchen Typen zu beschützen, sodass du nie, nie wieder-", er stockte und suchte ihren Blick. Einen Blick, den er nur selten ergründen konnte, in diesem endlos, tiefen Ozean aus Blau.
 

"Nie wieder- Ray.", versuchte er es erneut, "Und beinahe hätte ich es zugelassen." Sprachlos erwiederte die Blondine seinen  eisernen Blick und hielt diesem stand. Grummelnd ließ er sie nun endgültig los, bevor er sich wieder in Richtung Tür bewegte. "Ich habe verkackt!", ließ er von sich und stieg aus dem Auto. Genüsslich streckte er seine Arme in die Luft und dehnte sich ein Mal zu allen Seiten "Also ist nichts davon deine Schuld.", versuchte er ihn nocheinmal zu erklären, "Und ich bin auch nicht auf dich wütend.", klärte er sie auf, während er sich seine Seinse schnappte, die an dem Van lehnte. "Sondern auf mich.", fuhr er fort, als er den Griff seiner Sense auf seiner Schulter ablegte. "Auf mich und diesen wiederlichen Dreckssack.", grummelte er leise vor sich hin, bevor er sich umdrehte und Anstatlten macht wieder in Richtung der Stadt zu verschwinden.
 

"Warte!", versuchte Rachel ihn aufzuhalten, "Wo willst du in?"
 

"Ich muss Dampf ablassen!", rief er ihr im Gehen zu, bevor er, kaum hörbar, in sich hinein murmelte: "Wenn mich dieser eine nicht runter bringt, dann muss ich halt noch mehr abmurksen."
 

Nichtssagend blickte Rachel ihm, eine ganze Weile, hinterher, bis er verschwunden war.
 


 


 

-*-
 


 

"DREI!"
 

Das war die letzte Zahl, die Zack nannte, bevor er seinem Opfer hinterher hechtete, es durch die Gossen, die Unterwelt der Kleinkriminellen, jagte. Er hatte sich nicht einfach irgendwelche, blöd vor sich hin grinsenden, selbstgefälligen Opfer ausgesucht. Er hatte versucht ebenso schmierige Typen zu finden, wie jener, der es gewagt hatte seine Ray zu betatschen.
 

Es waren nun bereits fünf, die er aufgespürt hatte, doch er verspürte immer noch kein befriedigendes, befreiendes Gefühl. Nicht dieses Mal. So langsam trieb es ihn in den Wahnsinn. Nichts half, nichts konnte ihn beruhigen. Es war als hätte Rachel sein Herz, sienen Verstand, sein Wesen komplett eingenommen und bis zu dem Tage, an dem er ruhe, würde er alles für sie geben. Er hasste sich. Er hasste sich selbst so sehr!
 

Er war abscheulich, ein abscheuliches, wiederliches Monster! Er hatte eine Aufgabe, eine einzige Aufgabe! Alles, was er zu tun hatte, war seine Ray vor allem Unheil zu bewahren und nichteinmal das konnte er einhalten.
 

Wie kam es eigentlich dazu, dass das Versprechen , sie zu töten, zu einem Schwur wurde ihr Leben zu schützen?
 

Frustriert hackte der Mörder seine Mordwaffe in den leblosen Körper des Menschen, den er gerade kaltblütig umgelegt hatte.

Egal was er nun tat, nichts würde seinen Gemütszustand besänftigen können.
 

"Hey, hast du mal die Nachrichten gesehen?", konnte er auf ein Mal eine Stimme aus machen. Es war ein Gespräch, das auf der etwas belebteren Straße von Statten ging.

"Ja, die Geisel von diesem Foster soll ihm wohl verfallen sein, wie son Stockholm Syndrom.", er spritzte seine Ohren, wie ein aufmerksamer Luchs.

"Sieht ja gar nicht schlecht aus die Kleine."

"Die soll ein richtiger Psycho sein, ne ganze Polizeiflotte hat sie außer Gefecht gesetzt."

Einer der Männer, die sich soeben unterhielten pfiff anerkennend. Zack konnte hören wie Sich ihm Schritte näherten. Sie gehörten definitiv zu den beiden Personen, die dieses Gespräch führten.

"Man solle sich vor einer jungen, blonden Frau, in dunklen Gassen in Acht nehmen.", mahnte die erste Stimme,als sie in eben solch eine Gasse einbogen. "Die Bullen vermuten da 'ne Masche hinter. Wenn du ihr folgst, kommt der Mörder Isaac Foster und tötet dich." Obwohl dies der Wahrheit entsprang, schien diese Person es für einen Schlechten Witz zu halten und lachte, "Auch wenn sie dir- du weißt schon- ihre' Dienste' anbietet, dürftest du ihr auf keinen Fall folgen."

"Ich würde Ihre Dienste trotzdem in Anspruch nehmen.", lachte eine zweite Stimme.
 

Zacks Blut begann zu kochen. Redeten Die etwa über Ray, über seine Ray?

Noch mehr solcher Penner also! In Momenten, wie solchen wünschte er sich die Guillotine, aus seinen Tag - Phantasien, zurück.
 

"Also willst du drauf gehen?", scherzte der Erste Mann wieder. "Naja, es wäre ein sehr glücklicher Tod.", lachten sie wieder.
 

Oh, dieses Lachen. Dieses süffisante, ekelhaft perverse Lachen.
 

Zack konnte seine Impulse nun kaum noch zurück halten. Mit einem Schmatzen des Fleisches, der Leiche, zog er seine Klinge aus dem Toten Körper.

Diese zwei Witzbilde würden sicherlich bald um die Ecke treten. Oh, wie sie ihr blues Wunder erleben würden!
 

"Du stehst also auf Psycho- Bräute.", könnte er einer der Stimmen wieder Witzeln hören.
 

Er begann langsam, die Alley, nach vorne zu laufen und Schliff seine Sense dabei hinter sich her. Das klirrende Geräusch von schleifendem Metall auf Asphalt war wahrzunehmen.
 

" Hörst du das? ", flüsterte einer von ihnen. "Was ist das?"
 

"Eins, Zwei", begann Zack zu zählen und setzte dabei in eine Art Sing-Sang ein. Sein Verstand hatte sich nun komplett verabschiedet, alles, was er nun noch benutzte, waren seine Sinne. Er war das Raubtier und er hatte soeben seine Beute aufgespürt.

"-Zacky kommt vorbei.", setzte er seinen Sing-Sang weiter fort. Es war ein Lied, welches er einst in einem der Horrorfilme aufgeschnappt hatte, die der Alte, im Heim, früher so gerne geguckt hatte. Er erinnerte sich jedoch kaum an den Text. "Drei, Vier, er Schlitz euch auf, gleich hier."

Aber seinen eigenen Text fand er sowieso um einiges kreativer.
 

"Alter, woher kommt das?, rief einer der Stimmen panisch.

" Fünf, Sechs, bis dass das Blut so kleckst."
 

Nun bog er um die Ecke und stand seinen zwei ausgekundschafteten Beutetieren direkt gegenüber." Aahhh., machte er, als hätte er soeben die größte Entdeckung des Jahrhunderts gemacht. Sein bernsteinfarbenes Auge leuchtete in der Dunkelheit. Die Beute schien in eine Art Schockstarre verfallen zu sein, was den Jäger nur dazu brachte in schnallendes Gelächter auszubrechen.

"Ihr zwei Wichte.",lachte er, als er die beiden Gestalten vor sich erblickte, "Ihr wart es also, die so abscheulich über meine Ray geredet haben!"
 

"D-deine Ray?", brachte einer von ihnen gerade mal heraus. Zack konnte ihn als die Stimme Nummer Eins entziffern.

Anstelle einer Antwort schenkte er ihm ein unsagbar irres Lachen, welches durch die Gassen drang.

Mit einem verstärkten Griff um seine Sense trat er näher an die Beiden heran.

Der Schock und die Angst stand ihnen bustäblich ins Gesicht geschrieben, was Isaac nur dazu brachte noch lauter und noch irrer zu lachen.

"Oh", gröhlte er, bevor er seine Stimme senkte und seiner Beute entgegen knurrte, "Das wird ein Spaß."
 


 

-*-
 


 

Von den beiden Ekelpaketen hatte Zack kaum etwas übrig gelassen. Hätte er Ray bei sich gehabt, hätte er sie die beiden grotesk zusammen schnüren lassen, damit sie ein genauso ekelerregendes Bild Abgaben, wie sie für ihn darstellten.

So lagen all ihre Körperteile nur unnütz verstreut auf der Straße herum. Der nächste Passant würde an diesem Anblick warscheinlich psychisch zu Grunde gehen.
 

Zack verspürte beinahe nie soetwas wie Erschöpung, aber heute konnte er die Müdigkeit in all seinen Gliedmaßen fühlen.

Träge schob er die Tür zum Van auf und ließ die milde Abendluft hinein.

Mit einem Blick ins Innere musste er feststellen, dass Rachel scheinbar schon schlief.

Und mit einem Seufzen stellte er fest, dass sie von innen nicht abgeschlossen hatte. Und er war nicht da, was wenn ihr etwas passiert wäre.

Verzweifelt schlug er sich mit der Faust an die Stirn. Wieso, verdammte Scheiße nochmal, konnte er es sich denn auch nicht Recht machen? Ray schien kein fucking Problem mit seinem Handeln zu haben nur er war es, der sich Hier-wiedereinmal- selbst strafte.
 

Seine Sense schob er, so leise es ging, an einen Schmalen Platz, neben die Matratze, bevor er selbst in den Wagen stieg und die Tür hinter sich zu zog. Dieses Mal ließ er das Schloss klicken.
 

Seufzend legte er sich zu Ray, auf die Matratze. Direkt schlang er seine Arme um ihren zierlichen Körper und zog sie sogleich ein ganzes Stück zu sich heran.

Seine Nase vergrub er in ihrer Halsbeuge. Tief atmete er ihren Duft ein, bevor er Einige-tatsächlich - sehr sanfte Küsse dort verteilte.

Kaum merklich hielt er sie fester, in seinen Armen. Sie war sein. Niemand dürfte sie jemals so anfassen wie er es durfte!

Niemand sollte ihr jemals etwas zuleide tun!
 

Er zuckte kurz, erschrocken zusammen, als er spürte, wie sich eine schmale Hand an seine Wange legte.

"Entschuldige.", murmelte er, an ihrer Halsbeuge, "Habe ich dich geweckt?"

Er konnte spüren, wie sie den Kopf schüttelte. "Nein, ich habe auf dich gewartet.", antwortete sie leise,"Ist etwas passiert?"

Normalerweise würde er sich nämlich einfach schlafen legen.
 

"Ich kann das nicht, Ray.", gab er enttäuscht von sich selbst zu, bevor sie nocheinmal nachhakte. "Was kannst du nicht?"

"Dich beschützen. Ich habe es versucht! Ich habe sechs Männer umgebracht, damit dir niemand etwas antun kann, aber dann habe ich gemerkt, dass du genauso gut hier, Im Wagen hättest angegriffen werden können."
 

Verwirrt drehte Ray sich, in seinen Armen und stoppte seinen Redefluss mit einem kleinen Kuss, was ihn anscheinend wieder wütend werden ließ, denn sofort pinnte er sie uf die Matte, bevor er wieder lauter wurde:"Versteh' doch Ray, ich bin absolut nutzlos!"
 

Dieses Gefühl, dieses brodelnde Gefühl, in seinem Inneren, es Bäume sich auf. Er musste töten, weiter töten, er musste noch mehr töten! "Ja genau!", rief er dann letztendlich aus, bevor er sich von Rachel abwandte, "Ich werde jeden einzelnen Menschen auf diesem Gottverdammten Planeten töten!", ein irres Lachen entwich seiner Kehle erneut, als er sich auf setzte.
 

Jedoch wurde es plötzlich unterbrochen, als Rachel ihre Arme um ihm schlang. "Das musst du doch nicht.", sagte sie leise. "Was erlaubst du dir mir zu sagen was ich tun kann und was nicht?" , keifte er sie an, "Ich bin nicht dein beschissener Sklave!", doch Ray ließ sich davon nicht beirren.

"Wenn du jeden Menschen töten willst, bin ich die Letzte, die dich aufhält." , fuhr sie Kopfschüttelnd fort,"Aber du musst mich nicht immer beschützen. Das kannst du gar nicht."

Zack war nun komplett verstummt und starrte auf seine Hände. Was war das nur für ein Gefühl?
 

"Wir wollten beide zusammen lernen mit unseren Gefühlen umzugehen, hast du das etwa schon vergessen?", erinnerte sie ihn daran, was ihn dazu brachte sich allmählich doch wieder zu ihr umzudrehen.
 

"Dazu gehört auch, dass du deine Grenzen akzeptieren musst.", fuhr sie unbeirrt fort, "Du kannst gar nicht immer da sein und mich beschützen, das geht gar nicht."

Dieses Mal war sie Diejenige, die beruhigend auf ihn versuchte einzureden.

Sie hatten beide noch so unglaublich viel zu lernen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte doch selbst keine Ahnung ob das, was sie da von sich gab nur anseitzweise Sinn machte.

"Aber du gehörst 'mir!'", betonte Zack mit Nachdruck. "Ja.", bestätigte Ray, "So wie wir es uns versprochen haben." Mit einem kleinen, zaghaften Lächeln deutete sie auf ihre Handgelenke, an denen man immer noch deutlich die Einstichstellen ihrer eigen getätigten Naht erkennen konnte.
 

Erschöpft ließ Zack sich nach vorne fallen, sodass seine Stirn auf ihrer Schulter auf lag. Er hatte sich angestrengt, er hatte sich so sehr angestrengt und dennoch konnte er es nicht verhindern, dass seine Sicht langsam verschwamm. Ein Schleier aus Tränen hatte sich vor seinen Augen gebildet, die er nun, frustriert weg blinzelte.
 

Er hasste es, er hasste es alles so sehr. Diese beschissenen Gefühle, die ihn übermannten, diese Schuld, diese Rachegelüste! Das alles empfand er nur wegen einer Person, nur Ray war an allem Schuld! Am liebsten hätte er sie für das gehasst, was sie mit ihm tat. Zur Hölle, sie ließ ihn nun sogar schon heulen, wie ein Weichei! Aber ihr ging es ja nicht anders, nicht wahr?

Sie konnte genausowenig einordnen, was dieses Chaos in ihrem Innersten zu bedeuten hatte. Alles, was die beiden wussten war, dass es sich gut anfühlte, wenn sie zusammen waren. Es fühlte sich so unglaublich richtig an.
 

Das war auch der Grund, warum Zack seinen Kopf letztendlich wieder hob und Ray aus glasigen Augen an sah, bevor er sie stürmisch zu küssen begann.

Er war froh, dass sie nichts sagte, dass sie es einfach akzeptierte, dass dieser Kuss plötzlich so salzig schmeckte. Er wusste genau, dass es unmöglich war, dass sie es nicht bemerkt hatte, auch wenn es nur für einen kurzen Moment gewesen war.
 

Sie beide ließen einander Dinge fühlen, die sie kein anderer Mensch in ihrem Leben hatte fühlen lassen.

"Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass ich dich genauso beschützen würde?", fragte Ray, nachdem sie eine ganze Weile nun schon, eng umschlungen, dagelegen hatten. Eigentlich wollte Zack anfangen zu protestieren, dass dies nicht das Gleiche sei, doch er war im Augenblick zu Müde für soetwas, also tat er das Ganze nur mit einem erschöpftem "M-hm" ab, während er seinen Kopf an ihren schmiegte.

"Immerhin wolltest du doch bereit sein für mich zu sterben während ich für dich leben sollte, erinnerst du dich?"

Sie begann sein Haar zu kraulen und bekam schon keine Antwort mehr. Sein Atem wurde gleichmäßiger, ein Zeichen dafür, dass er eingeschlafen war.
 

Ehrliche Tränen und ein aufrichtiges Lachen war es, was sie sich gegenseitig gaben und das war etwas, das nur ihnen gehörte.
 

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Should I bite my tongue?

Until blood soaks my shirt

We'll never fall apart

Tell me why this hurts so much

Until the day I die

I'll spill my heart for you, for you
 

Until the day I die-Story of the year

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