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Lass mich dein Sommer sein

Digimon Adventure 01/02 | Takeru x Hikari; Daisuke x Ken; Mimi x Miyako
von

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- Takeru –
 

Das letzte Mal als er an diesem Ort gewesen war, hatte es genauso dort ausgesehen wie jetzt. Waren sie etwa an der gleichen Stelle? Der einzige Unterschied war, dass es keinen schwarzen Turm mehr an der Klippe gab. Lag es an dem D-3 von Hikari? Hatte es sie hierher geführt? Ob sie hier irgendwo war?
 

„Hikari!“ Taichi war der erste, der nach der Digiritterin rief, „Bist du hier irgendwo?“
 

Takeru sah sich um, versuchte irgendeinen Anhaltspunkt von Hikari oder Ophanimon zu entdecken.
 

„Vielleicht sollten wir uns aufteilen“, schlug Iori hinter ihm vor. Sie befanden sich in einer Art Bucht. Der graue Strand war umgeben von Klippen, die mit dichten Wäldern gesäumt waren. Keiner von ihnen kannte sich hier aus.
 

„Ich bin dafür“, stimmte Taichi ein, „Dann können wir das Gebiet schneller absuchen.“
 

„Warte! Wir kennen uns hier nicht aus. Wir wissen nicht, was in den Höhlen und Wäldern lauert.“ Takeru erinnerte sich noch, wie Hikari damals angegriffen worden war. „Was schlägst du denn vor?“, erwiderte Taichi ungeduldig. Takeru presste seine Kiefer aufeinander. Warum wollte Taichi nicht verstehen, dass nicht nur seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren?! „Sora, Miyako und ich schauen uns aus der Luft um. Ihr sucht am Strand nach irgendwelchen Spuren. Gebt uns ein Zeichen, wenn ihr etwas findet.“
 

Ihre Freunde und deren Digipartner stiegen von den fliegenden Digimon ab. Bevor Takeru Pegasmon sagen konnte, dass es losfliegen sollte, hielt Yamato ihn jedoch auf. „Pass auf dich auf“, gab er ihm mit auf den Weg. Wieder ruhte Takerus Hand auf seiner Hostentasche. Er musste sie finden. Also stieg er in den grauen Himmel hinauf.
 

Jeder von ihnen flog in eine andere Richtung. Takeru schlug den Weg zu der Klippe ein, auf der damals der schwarze Turm des Digimonkaisers gestanden hatte. „Was beschäftigt dich, Takeru?“, fragte Pegasmon. Über ihnen zogen sich dunkle Wolken zusammen. „Nichts Bestimmtes. Ich habe nur das Gefühl, dass wir schon einmal hier gewesen sind.“
 

- Daisuke –
 

Es war das erste Mal, dass Daisuke diese farblose Welt betrat. Das Wasser war im Vergleich zu dem Strand in der Digiwelt fast komplett schwarz, der Sand grau wie Asche. Selbst seine Freunde wirkten entsättigt. Er wich keinen Schritt von Kens Seite. Dabei fiel ihm auf, dass sein Freund sich immer wieder umdrehte, als fühlte er sich verfolgt.
 

„Ken“, sagte Daisuke leise, „Du sagst mir, wenn irgendetwas passiert, ja? Wenn du etwas siehst oder hörst, auch wenn es nicht real wirkt.“ Ken nickte und wirkte im gleichen Zug etwas entspannter.
 

Sie liefen zu sechst am tristen Strand entlang und fanden nichts, das auf Hikari hindeutete.
 

„Seht mal!“, rief Mimi und deutete auf ein Holzschild. Ein Weg aus einzelnen Steinplatten führte ein Stück in die Berge und vielleicht in den Wald. „Ich gehe mir das ansehen“, entschied Taichi und ging voraus. „Ich gehe mit!“ Mimi schloss sich an.
 

„Wartet! Takeru hat doch gesagt, wir sollen am Strand bleiben“, warf Daisuke ein. „Aber am Strand finden wir sie nicht! Wir sind gleich wieder da!“ Agumon und Palmon folgten ihren Partnern und verschwanden zwischen ein paar großen Blättern.
 

Taichi war so stur, dass auch Daisuke keine andere Wahl blieb als ihnen zu folgen – natürlich mit Ken, Wormmon und V-mon im Schlepptau. Sie gingen ein Stück, bis sie eine gerade Straße erreichten, an der links und rechts einzelne Holzhäuser standen. „Ist das hier ein Dorf?“, fragte Daisuke leise. Es hatte etwas Geisterhaftes an sich.
 

„Hallo? Ist hier jemand?“, rief Mimi ganz ungeniert. „Hikari-chan?“
 

Kaum, dass sie den Namen gerufen hatte, ertönte Knacken und Rascheln aus verschiedenen Ecken. Eine Tür wurde aufgeschoben und jemand – nein ein Digimon – trat hervor.
 

„Hier lebt tatsächlich wer“, murmelte Daisuke und sah sich um.
 

„Hallo! Ich bin Mimi! Wie heißt du? Bist du ein Digimon?“
 

„Ein Digimon? Ich weiß es nicht, ich denke, ich bin Schatten.“
 

Aus dem Haus trat ein Digimon, das genau so aussah wie ein Agumon, mit dem einzigen Unterschied dass seine Schuppen schwarz und nicht gelb waren. Das Agumon von Taichi trat überrascht vor und musterte sein dunkles Spiegelbild.
 

„Nun. Was tust du hier?“, fragte Taichi und zog den Blick des Digimons auf sich.
 

„Ihr rieft den Namen unserer Königin.“
 

„Königin?“, wiederholte Taichi.
 

„Also eigentlich suchen wir eine Freundin“, warf Mimi ein, „Sie hat braune Haare, schulterlang und ist etwa so groß.“ Die junge Frau deutete mit der flachen Hand bis zu ihrer Nasenspitze. „Hast du sie gesehen?“
 

„Das ist unsere Königin“, erzählte Agumon, „Sie ist der Engel der Dunkelheit und hat den Gott des Dark Ocean zerstört. Mit diesem Wissen wurden wir geboren.“
 

„Ich komme nicht mit. Königin? Engel der Finsternis?“ Daisuke war vollkommen verwirrt.
 

„D-daisuke?“ V-mon zupfte an seiner Hose. „Sieh mal, d-dort.“ In einer der Türen stand das Spiegelbild seines Digipartners, doch auch dieses V-mon hatte schwarze Schuppen. Und als der Digiritter sich weiter umsah, entdeckte er noch andere schwarze Versionen der Digimon seiner Freunde. „W-was ist hier los?“
 

- Taichi –
 

Dass ausgerechnet ein schwarzes Agumon auftauchte, traf Taichi unerwartet. War das ein Zufall? Er wollte daran glauben, bis Daisuke auch die anderen schwarzen Digimon entdeckte. Eins für jeden Digiritter in ihrem Freundeskreis? Die einzigen, die er nicht entdecken konnte, waren Tailmon und Patamon.
 

Die Tatsache, dass Hikari die Königin dieser düsteren Welt sein sollte, war doch vollkommen absurd. Sie war schließlich die Digiritterin des Lichts.
 

Bevor Taichi noch etwas sagen konnte, kam Ken ihm zuvor. „Wo befindet sich eure Königin gerade?“
 

Glaubte er etwa, was diese Digimon erzählten?
 

„Im Schloss auf dem Meer. Mehr können wir euch nicht sagen.“
 

Weder das schwarze Agumon noch eins der anderen Digimon schien sich ihnen nähern zu wollen. Ken verbeugte sich und dankte ihnen für die Informationen.
 

„Lasst uns zurückgehen“, sagte Daisuke und stieß Taichi dabei leicht an, da er sich sträubte zu gehen. Erst als sie ein Stück von den Häusern entfernt waren, ergriff er wieder das Wort: „Glaubt ihr diese komische Geschichte etwa?“
 

„Sie klingt nicht unwahrscheinlich“, antwortete Ken im Gehen. Dem wollte Taichi wiedersprechen, doch Ken kam ihm zuvor: „Lass uns das mit den anderen besprechen.“
 

Auf diese Worte folgte ein durchdringender Blick von Daisuke. Resigniert schob der ältere seine Hände in die Hosentaschen und folgte den dreien, bis sie wieder am Strand ankamen. Iori und Yamato wartete gemeinsam mit ihren Digipartnern.
 

„Und? Habt ihr etwas gefunden?“, wollte Takerus älterer Bruder wissen. Mimi war die ersten, die sofort erzählte: „Wir haben ein Dorf gefunden, in dem nur schwarze Digimon leben. Und wir haben mit einem schwarzen Agumon gesprochen.“
 

„Nicht nur das!“, warf Agumon dazwischen, „Da waren auch ein schwarzes V-mon und ein schwarzes Palmon und ein schwarzes Gabumon!“
 

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Yamato mehr zu sich selbst. Er blickte in den Himmel, als hoffte er, dass Takeru zu ihnen stieß. Taichi tat es ihm gleich.
 

„Das ist aber noch nicht alles“, führte Mimi das Gespräch weiter, „Das schwarze Agumon hat uns erzählt, dass Hikari ihre Königin wäre und sie ein schwarzer Engel ist, weil sie den Herrscher des Dark Ocean getötet hat.“
 

Ein kurzzeitiges Schweigen breitete sich über den Digirittern aus.
 

„Ken hast du eine Idee, wer dieser Herrscher gewesen sein könnte?“, fragte Taichi und verschränkte seine Arme vor der Brust. Doch Ken schüttelte seinen Kopf.
 

„Wir sollten den anderen eine Nachricht schicken“, entschied Mimi und holte ihr Digivice hervor. „Und vielleicht kann Koushirou etwas über diesen komischen Herrscher herausfinden.“
 

Ein lautes Grollen ertönte aus dem Himmel. Die dunklen Wolken brauten sich zu einem Gewitter zusammen. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sich die dicken, dunklen Wolken entluden.
 

„Wir sollten uns irgendwo unterstellen“, warf Iori ein und sah sich bereits um. „Da ist eine Höhle.“
 

Erste Regentropfen fielen in den Sand und auf das Meer, verliehen dem Anblick eine noch düsterere Stimmung. In diesem Moment landeten Sora und Miyako am Strand. Ihre Digimon verwandelten sich zu ihrem Child-Level und flatterten eilig hinter den beiden jungen Frauen in die Höhle.
 

„Sind alle da?“, erkundigte Sora sich, während Miyako sich neben Mimi auf den Boden fallen ließ. Taichi sah sich um. „Takeru fehlt noch. Ich schicke ihm noch eine Nachricht“, sagte Yamato vom Höhleneingang aus.
 

- Ken –
 

Gemeinsam mit Daisuke saß Ken am Rand des Höhleneingangs an der kalten Wand. Das Gewitter über ihnen tobte vor sich hin. Zu dem Donnergrollen war noch ein starker Wind hinzugekommen, der die Regentropfen wild auf das Meer peitschten.
 

Takeru war noch immer nicht zu ihnen gestoßen, was die Atmosphäre noch angespannter machte. „Er hat bestimmt irgendwo Schutz vor dem Unwetter gesucht“, sagte Daisuke voller Überzeugung. Auch Ken konnte nicht bestreiten, dass er sich keine Sorgen um ihren gemeinsamen, klugen Freund machte. Doch er wusste auch, wie sehr er Hikari finden wollte.
 

„Wir sollten schon mal besprechen, was wir alles wissen“, entschied Taichi mit durchdringendem Blick in die Runde. Ken hatte ein ungutes Gefühl. Seit sie am Dark Ocean angekommen waren, drängte er sich und sie alle immer weiterzumachen.
 

Mimi erzählte Sora und Miyako noch einmal von dem Dorf der schwarzen Digimon.
 

„Eine schwarze Version von unseren Digimon?“, wiederholte Sora und musterte das rosafarbene Federkleid ihres Vogel-Digimons. Ken blickte ebenfalls zu seinem Digipartner. Sie waren alle überrascht von diesem Zusammentreffen gewesen.
 

„Die einzigen, die ich nicht gesehen habe, waren ein schwarzes Tailmon und ein schwarzes Patamon“, berichtete Taichi. Diese Information mussten die anderen erstmal verarbeiten.
 

Ken versuchte sich das Dorf wieder in Erinnerung zu rufen. Die schwarzen Digimon waren sehr zurückhaltend, fast schon scheu gewesen. Trotzdem hatten sie sich alle gezeigt, also wollten sie ihnen damit irgendwas zeigen.
 

„Vielleicht ist BlackTailmon ja bei Hikari. Immerhin ist Tailmon doch ihr Partner“, warf Sora ein. Diesen Gedanken hielt Ken ebenfalls für möglich. „Vielleicht“, antwortete Daisuke neben ihm, „was ich aber immer noch nicht verstehe, ist, dass sie sagen Hikari ist ihre Königin oder irgendein schwarzer Engel.“
 

Plötzlich spürte Ken wieder den Blick von Taichi auf sich ruhen. Mit Sicherheit würde er ihn gleich wieder anfahren. Also ergriff er die Initiative: „Ich habe eine Vermutung. Ihr habt doch erzählt, dass Hikaris Tailmon zu Ophanimon Falldown Mode digitiert ist. Das ist nicht sein eigentliches Mega-Level richtig? Vielleicht meinen sie Ophanimon mit dem schwarzen Engel.“ Alle Augen waren auf ihn gerichtet.
 

Die, die bei der Digitation dabei gewesen waren, schienen zu überlegen, ob seine Vermutung plausibel war. Selbst Taichis bohrender Blick, dem Ken gerade nur mit Mühe und Not standhalten konnte, wanderte auf den Boden.
 

„Und was glaubst du, meinten sie mit dem König des Dark Ocean?“, fragte Miyako. Sie schien ihm zu glauben. Trotzdem wusste er auf ihre Frage keine Antwort. Dafür sprang Daisuke in die Bresche: „Als wir das erste Mal versucht haben, das Portal zu öffnen, haben wir doch so einen schrillen Schrei gehört.“

Miyako nickte. „Also denkt ihr, dass sie gegen ihn gekämpft hat. Verstehe. Das klingt logisch.“
 

Erleichterung breitete sich in seiner Brust aus. Dass seine Freunde seine Gedanken teilten, bewies ihm, dass seine Gedanken nicht abwegig waren.
 

„Hat Koushirou sich schon gemeldet?“, fragte Taichi, ohne weiter auf ihre gemeinsamen Erklärungsversuche einzugehen. „Nein, bisher noch nicht“, antwortete Mimi.
 

Ihnen bleib also nichts anderes übrig als zu warten. Ken blickte zum Höhleneingang, betrachtete wie der Regen fiel und ließ sich von diesem Geräusch langsam in den Schlaf lullen. Er blendete die anderen um sich herum aus, Finsternis umfing ihn und er driftete in einen traumlosen Schlaf.



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