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It started on a rainy day

von

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Die Bar (überarbeitet)

»Ich kann dir gerne eine Definition bei Google raussuchen, weil ich bezweifle, dass du weißt was schwer in Ordnung“ bedeutet, denn für mich ist das jemand mit dem man eigentlich ganz gut umgehen kann. Das, was er gestern von sich gegeben hat, war meilenweit entfernt davon.«, beschwerte ich mich aufgebracht, während Ino am anderen Ende des Telefons saß und mein gefluche über sich ergehen ließ. »Ich meine, er hat mir von Anfang an nicht mal eine Chance gegeben und mich sofort in eine Schublade gesteckt.«

 

»Bist du jetzt auch mal fertig? Du solltest dir mal zuhören. Ich hab dir gesagt, dass er etwas speziell ist. Hab einfach Geduld. Warum kümmert sich das überhaupt, du bist doch sonst nicht so.«

 

»Tut es gar nicht!«

 

»Na, offensichtlich schon.«

 

Ino war mir gerade keine große Hilfe.

 

»Gefällt er dir etwa? Reagierst du deshalb so emotional?«

 

»Spinnst du? Was soll einem daran denn gefallen?«, schoss es empört aus mir heraus.

 

»Hm…«, brummte Ino vor sich hin.

 

»Was hmm?«

 

»Ach nichts. Ich finde du hast recht.«, sagte sie geheimnisvoll.

Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
 

»Aber jetzt zu dem eigentlichen Grund warum ich dich vorhin angerufen habe. Hinata würde uns Naruto gerne offiziell vorstellen. In einer größeren Runde, in irgendeiner Bar. Ein paar Freunde von ihm wollten auch kommen.«

 

Der Themenwechsel kam mir sehr gelegen.

»Ok, hört sich doch ganz nett an. Ich würde ihn echt gerne kennenlernen.«, erwiderte ich.

 

»Klasse! Wie sieht es dieses Wochenende bei dir aus. Hast du an einem Abend frei?«

 

Ich checkte kurz meinen Dienstplan. »Samstagabend sollte klappen. Bis jetzt habe ich frei.«

 

»Perfekt. Ich gebe ihr dann Bescheid. Die Details wird sie uns denke ich dann noch schreiben. Dann mach’s mal gut, ich habe jetzt ein Date.«, flötete sie und hauchte zum Abschied ein paar Luftküsse in den Hörer.

 

Die Reaktion von meiner Freundin ließ mich immer noch grübeln, doch bevor ich mir wieder unnötig viele Gedanken machte, entschied ich mich dazu mir ein heißes Bad einzulassen. Ich musste meinen Kopf freibekommen.

 

Langsam ließ ich mich in das wohlig warme Wasser sinken und schloss genüsslich die Augen. Allerdings merkte ich schnell, dass ich begann gewisse Situationen überzuanalysieren, deshalb beschloss ich mich mit einem Podcast über Medizin abzulenken.

 

Das Bad machte mich mit der Zeit sehr schläfrig und ließ mich immer mehr und mehr in den Leichtschlaf hinein gleiten.

 

Regen rieselte ungeachtet zu Boden während ich einem fremden Jungen gegenüber saß und meinte Stirn rieb. Ich war über den Hof gerannt und plötzlich mit jemanden zusammengestoßen. Dunkle Augen musterten mich traurig, was mich verängstigt nach meinem geliebten Kuschelhäschen greifen ließ. Als er sich schüchtern ein paar Tränen aus den Augen wischte, schaute ich ihn mit großen, erstaunten Augen dabei zu. Ich blinzelte ein paar Mal doch das Gesicht des Jungen war einfach nicht klar zu erkennen...

 

Ich zuckte zusammen. Im selben Moment huschten meine Augen benommen durch den Raum, sah an mir hinab, nur um festzustellen, dass ich immer noch in der Wanne saß. Das Wasser war kalt. Wie lange hatte ich wohl geschlafen? Müde griff ich nach einem Handtuch und wickelte mich darin ein. Was war das gerade für ein Traum? Es fühlte sich so real an...

Ich schüttelte den Kopf und versuchte den Gedanken daran zu verdrängen. Das hatte bestimmt nichts zu bedeuten. Schon fasst wieder im Halbschlaf löschte ich alle Lichter und krabbelte ins Bett.

 

~~

 

Am nächsten Morgen befand ich mich bereits früh im Krankenhaus. Die Nacht war irgendwie komisch, ich wälzte mich oft hin und her, kam nicht zur Ruhe. Als es dann gegen 4 Uhr endgültig vorbei war mit Schlaf beschloss ich einfach schon früher ins Medical Center zu fahren.

 

In meiner Mittagspause machte ich es mir mit einem Becher Kaffee und 2 Stückchen Pizza in unserem Innenhof auf einer Bank gemütlich und genoss die Sonne, die heute ausnahmsweise mal in vollen Zügen schien. Ich wollte gerade in mein Essen beißen, als mein Handy vibrierte und den Eingang einer Nachricht ankündigte. Hinatas Name ploppte auf den Display auf.

 

Hinata: »Hey ihr beiden! Wir treffen uns morgen Abend gegen 20:30 Uhr im ~Akatsuki’s~«

 

Ino, die mit ihrem Handy verheiratet war, antwortete sofort.

 

Ino: »Meeeega, da wollte ich sowieso schon hin!! Die Bar hat neu aufgemacht und soll richtig gut sein!«

 

Unsere blonde Freundin wusste wirklich über alles und jeden Bescheid. Und “stalking“ war ihre Spezialität. Wollte man etwas über jemanden herausfinden? Gib ihr 10 Minuten und sie kann dir sämtliche Details nennen.

 

Auch ich tippte meine Antwort.

 

Ich: »Na wenn Ino das sagt, muss wohl was dran sein ;) Danke für die Info, ich freu mich schon!!«

 

Hinata: »@Ino du kannst gerne einen deiner „Freunde“ mitbringen :D«

 

Ino: »Lieber nicht, zu riskant.«

 

Hinata »Warum?«

 

Ino: »Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass Naruto Kiba kennt.«

 

Ich: »Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt.«

 

Ino: »Jetzt denkt doch mal nach. Wenn Naruto mitbekommt, dass ich Kiba date, darf ich niemals mit Sai in seiner Nähe auftauchen. Ich kenne Naruto nur zu gut um zu wissen, dass er seine Klappe nicht halten kann.«

 

Hinata: »Oha, wie unfair! Das würde er nie tun!«

 

Ino: »Vielleicht nicht absichtlich. Aber irgendwas wird ihm sicher rausrutschen und auf diese Diskussion habe ich keine Lust :D«

 

Ich: »Mein Gott Ino, dein Leben wäre mir viel zu anstrengend!«

 

Ino: :D

 

Hinata: »Wie dem auch sei. Meine Pause ist vorbei. Wir sehen uns morgen!«

 

Bei diesen Worten stellte ich fest, dass auch meine Pause vorbei war. Schnell stopfte ich mir den letzten Bissen Pizza in den Mund und machte mich dann wieder an die Arbeit.

 

~~

 

»...irgendwann hat’s mir dann gereicht. Hab mir meine Tasche geschnappt und bin dann einfach gegangen. Ich steh ja voll drauf wenn man mir immer volle Aufmerksamkeit schenkt, aber ich brauche ab und zu auch mal etwas Gegenwind. Dieses ewige Schoßhündchengetue geht mir allmählich auf die Nerven.«

Ino stand vor meinem Spiegel und tat was sie am liebsten machte. Nämlich reden. Wie ein Wasserfall. Währenddessen saß ich auf dem Bett und sah dabei zu wie sie sich nebenher ihre Locken drehte.

 

Ich war schon längst mit „fertigmachen“ fertig, ich machte nicht so eine große Sache daraus mich aufzuhübschen. Meistens blieb ich sehr natürlich. Ich gefiel mir so am Besten. Die Haare hatte ich lufttrockenen lassen, sie fielen mir in leichten Wellen auf die Schulter. Mein Make-Up beschränkte sich auf eine einfache Schicht Wimperntusche und ein wenig Rouge. Mein Outfit bestand aus einer schwarzen Jeans und einem weißen, schulterfreien Shirt. Ino hingegen hatte sehr viel Spaß daran sich zu stylen, selbst wenn sie nur, wie heute Abend, in eine Bar ging. Nachdem sie mit ihren Haaren fertig war, puderte sie sich nochmal ab, malte ihre Lippen mit einem roten Lippenstift nach und besprühte sich mit Parfum.

 

»Heißt das, du machst mit Sai Schluss?«, fragte ich.

 

»Nein. Ich glaube, ich brauche einfach nur etwas Abstand.«

 

Ich bin normalerweise ein sehr toleranter Mensch, aber manchmal hatte ich einfach kein Verständnis für das, was meine blonde Freundin so tat.

 

»Irgendwie tut er mir Leid.«

 

»Wieso das denn? Du kennst ihn ja nicht mal.«

 

»Naja ich stell mir einfach nur vor wie er auf eine Nachricht von dir wartet, während du dich mit Kiba vergnügst, weil du auf ihn gerade mehr Bock hast.«, sagte ich kritisch.

 

»Ach, lass das mal meine Sorge sein.«

 

»Wenn du meinst…« Ino packte ihre Sachen zusammen und zog ihre Schuhe an. Derweil wartete ich schon ungeduldig an der Tür.

 

~~

 

Wir fuhren ca. 15 Minuten mit einem Uber bis wir die Bar erreichten, in der wir uns mit Hinata&Co trafen. Innen blickten wir uns suchend um. Es war rappelvoll. Diese Bar war anscheinend wirklich ein sehr beliebter Treffpunkt für sämtliche Menschen aus Konoha.

 

»Ich glaube, da sind sie.«, stieß ich hervor und zeigte auf den hinteren Teil des Raumes, wo ich einen Blondschopf ausmachen konnte, an dessen Seite ein Mädchen mit langen bläulichen Haaren saß. Wir steuerten auf die beiden zu.

 

Diesen Naruto konnte man schon von weitem Reden hören. Er schien ein ziemlich aufgeweckter, quirliger Typ sein. Als uns Hinata entdeckte sprang sie erfreut auf und schloss uns in die Arme. Auch Naruto erhob sich und stellte sich grinsend zu uns.

 

»Hey, ich bin Naruto Uzumaki!«, stellte er sich vor und reichte mir die Hand.

 

»Freut mich kennenzulernen, ich bin Sakura.«

 

»Hehe, tja, hi Ino, wir kennen uns ja schon.«, richtete er sich nun an unsere blonde Freundin und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

 

»Wer hätte gedacht, dass wir uns in dieser Konstellation mal wieder sehen.«, gab diese belustigt von sich.

 

»Woher kennt ihr euch eigentlich?«, fragte ich die beiden Blondschöpfe.

 

»Naruto ist ein Agent bei der Konoha Security. Gelegentlich laufen wir uns über den Weg.«, erklärte mir Ino und Naruto streckte mir seinen Zeige- und Mittelfinger entgegen, welche das Peace Zeichen darstellen sollten. Ich nickte verstehend.

 

»Ich hab dir ja gesagt, dass gefühlt jeder Zweite dort angestellt ist.«

 

Plötzlich hörte man ein lautes Räuspern hinter Naruto und wir vier drehten uns zu der Person um, von der das Geräusch ausging.

 

»Ups, das hätte ich ja fast vergessen.«, kam es von Naruto, welcher sich wieder an uns wendete, aber auf ein paar Personen hinter sich zeigte. Ich erblickte drei weitere junge Männer.

 

Der linke hatte längere braune Haare, die er mit einem Haargummi zusammen hielt, was mich irgendwie an eine Ananas erinnerte, dem daneben strahlte das Haar feuerrot und seine Augen waren mit dunkler Schminke umrahmt, was ihn recht düster wirken ließ. Die dritte Person im Bunde, von der auch allem Anschein nach das Räuspern ausging, hatte ebenfalls dunkle, braune Haare, einen recht altmodischen Topfschnitt und sehr buschige Augenbrauen.

 

»Das sind meine Schwachkopfkumpels mit denen ihr heute Abend die Ehre habt. Shikamaru, Gaara und Rock Lee.«, stellte er jeden nach der Reihe von links nach rechts vor.

 

»Also, den einzigen Schwachkopf, den ich hier sehe, bist du.“, kam es trocken von Shikamaru, welcher sehr gelangweilt wirkte.

 

»Setzt euch doch.«, forderte Hinata uns derweil auf.

 

Ino und ich rutschten auf die Sitzbank. Naruto ließ sich neben mir nieder und grinste mich immer noch an.

 

»Du hast ne’ ziemlich coole Haarfarbe, ist die echt?«

 

»Äh, danke! Und ja, ist sie. Die Farbe ist eher selten, ich weiß.», antwortete ich verlegen und fuhr mir mit der Hand flüchtig durch die Haare. Ich weiß nicht warum, aber es war mir immer unangenehm auf meine ungewöhnliche Haarfarbe angesprochen zu werden.

 

»Wirklich?«, kam es erstaunt von Lee, der sich mit beiden Armen auf dem Tisch abstützte, um mich genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

»Hey Lee! Jetzt bedräng sie doch nicht so!«, fuhr Naruto ihn an.

 

»Tut mir leid, aber du bist so wunderschön, ich musste dich einfach näher betrachten.«, säuselte mir Lee entgegen. Mich irritierte diese Direktheit etwas, deshalb lächelte ich ihn nur zurückhaltend an.

 

»Jetzt seit ihr beiden uns aber mal eine Erklärung schuldig. Wie um alles in der Welt hast du es geschafft unsere süße, schüchterne Hinata um den Finger zu wickeln?«, wollte Ino wissen.

 

Der Blonde rieb sich mit dem Zeigefinger über die Stelle unter der Nase und strahlte Hinata an, die neben ihm saß und aussah wie eine Tomate.

 

»Das war gar nicht so schwer. Hinata hat mich vor ein paar Wochen über den Haufen gerannt, als ich gerade mit meiner heißgeliebte Nudelsuppe in die Cafeteria gehen wollte. Warum auch immer hatte ich sie total erschreckt. Als Wiedergutmachung musste sie mir dann eine Neue ausgeben und ich hab sie zu Ichiraku mitgeschleppt. Dort sind wir dann irgendwie ins Gespräch gekommen, auch wenn ich ziemlich ackern musste, bis ich ein paar Sätze aus ihr heraus bekommen habe.«, berichtete er uns freudestrahlend und legte einen Arm um Hinata’s Taille.

 

Ich musste kichern, weil ich mir genau vorstellen konnte, wie überfordert Hinata mit der ganzen Situation gewesen sein musste. Man konnte sie einfach nur lieb haben.

 

Wir begannen mit der ersten Runde Getränke und bestellten uns ein paar Snacks, die wir alle nebenher naschen konnten. Es verging ca. eine Stunde, in der Naruto ohne Ende auf uns einquasselte oder mit seinen anderen Kumpels hitzige Diskussionen führte. Währenddessen bemerkte ich immer wieder, wie dieser Rock Lee mich beobachtete und mir zu zwinkerte, sobald ich zufällig mal in seine Richtung sah. Ino bekam das neben mir natürlich auch mit und versuchte sich vergeblich ein Lachen zu verkneifen als sie merkte, wie unwohl ich mich dabei fühlte. Ich musste mir dringend was einfallen lassen, um mal einen Moment von ihm weg zu kommen. Mein Blick fiel auf mein leeres Glas und mir kam eine Idee.

 

»Ich hole mir mal kurz einen neuen Drink.«, flüsterte ich Ino ins Ohr und stand auf.

 

Nachdem ich mich an Naruto und Hinata vorbeigequetscht hatte, lief ich zur Bar, lehnte mich an den Tresen und wartete darauf, dass mich der Barkeeper bemerkte. Im Hintergrund vernahm ich entfernt Naruto, der plötzlich lautstark seine Stimme erhob.

 

»Ey Mann, da bist du ja endlich!«

 

Gerade als ich mich neugierig umdrehen wollte, beugte sich der Barkeeper zu mir und nahm meinen Getränkewunsch auf.

 

»Bist du neu hier in der Stadt?«, fragte mich der Typ, der gerade meinen Cocktail mixte

 

»Ist das so offensichtlich?«, antwortete ich darauf hin.

 

»Du wirkst etwas wie ein aufgescheuchtes Reh, als wären dir hier zu viele Menschen.«

 

»Achso, das ist halb so wild. Viele Menschen machen wir nichts aus. Ich wollte nur weg von dem Typen an meinem Tisch, der mich ununterbrochen anhimmelt. Aber neu bin ich trotzdem.«

 

Er blickte an mir vorbei und nickte verstehend.

»Verübeln kann man es ihm nicht.«, sagte er augenzwinkernd, während ich kicherte wie ein kleines Mädchen.

 

»Wie heißt du?», wollte er dann wissen.

 

»Sakura und du?«

 

»Ich bin Sasori.«

 

Er schob mir meinen Drink vor die Nase, nahm aber nicht die Hand vom Glas.

»Also falls du mal…«, begann er, doch eine Stimme hinter mir fuhr dazwischen.

 

»Seid ihr jetzt bald mal fertig oder muss ich noch weiter eurer schmierigen Flirterei zuhören?!«

 

Diese Stimme ging mir durch Mark und Bein. Was zur Hölle hatte er hier zu suchen? Ich drehte mich um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, während ich gereizt mit der Hand auf ein paar andere Männer deutete, die hinter der Bar standen und Bestellungen entgegennahmen.

 

»Hier sind noch genug andere Barkeeper, stell dich doch da an.«

 

»Tja, wie blöd, dass ich nunmal hier anstehe.«, sagte er stur und blickte mich herausfordernd an. Das war nicht sein Ernst oder?

 

»Jetzt hör mir mal zu- «, fing ich an, aber Sasori ging dazwischen.

 

»Yooo Leute, kein Stress! Du kriegst deinen Drink, ok?!«

Die beiden schienen eine stumme Konversation zu führen, so wie sie sich anstarrten. Merkwürdig.

 

Wenn Blicke töten könnten, hätte ich Sasuke jetzt bereits mehrmals unter die Erde befördert.

 

»Es würde mich freuen dich bald mal wieder zu sehen, Sakura.«, sagte Sasori und schenkte mir ein kokettes Lächeln, welches ich erwiderte.

 

Kurz nachdem ich mich mit meinem Drink umgedreht hatte um wieder an unseren Tisch zurückzugehen packte mich jemand am Arm und hielt mich auf. Wütend drehte ich mich um und blickte in Sasuke’s dunkle, kalte Augen.

 

»WAS?«
 

»Halte dich fern von Sasori!«

 

Ich lachte abwertend. »Gehts dir noch gut!?«

 

»Das ist ein gut gemeinter Rat. Der Typ ist nichts für dich!«

 

»Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich auch nur ansatzweise darauf höre, was aus deinem Mund kommt, oder?!«

 

Wortlos sah er mich ein paar Sekunden mit zusammengekniffenen Augen an.

»Eigentlich dachte ich eher, das du schlau genug bist, dich nicht auf jemanden wie Sasori einzulassen, aber anscheinend habe ich mich da geirrt.«

 

Mit diesen Worten ließ er meinen Arm ruckartig los und ging zu meinem Erschrecken Richtung Naruto und den anderen. Was ist sein verfluchtes Problem?

 

Als ich wieder bei den anderen saß, war ich einfach nicht in der Lage meine Gereiztheit zu überspielen. Nicht nur, dass Saskue meint mir vorschreiben zu müssen mit was für Menschen ich mich abgebe, nein er musste zufällig auch noch ein Kumpel von Naruto sein. Was bedeutet, dass ich ihn tatsächlich noch öfters wiedersehen werde.

 

»Ist alles ok?«, fragte Ino.

 

Ich ließ meinen Kopf langsam in ihre Richtung wandern und  begegnete sogleich ihrem unschuldigen Blick.

 

»Du hast das gewusst, hab ich Recht?«, knurrte ich ihr ins Ohr.

 

»Ich weiß nicht, was du meinst.«

 

»Jetzt ist gerade nicht der Moment, um hier einen auf heilige Jungfrau zu machen!«

 

Ertappt zuckte sie mit den Schultern. »Ich wusste doch nicht, dass er auch kommt!«, versuchte sie sich zu verteidigen.

 

»Verarschen kannst du jemand anderen!«

 

Stur drehte ich mich von ihr weg und begann sie zu ignorieren.
 

Wenige Momente später hörte ich, wie sie resigniert seufze.

 »Hätte ich es dir vorher gesagt, wärst du bestimmt nicht mitgekommen.«

 

Ich holte empört Luft, doch letztendlich hatte sie recht.

 

»Ja aber-«

 

»Ach, jetzt reiß dich mal zusammen Sakura. Das hier ist doch völliger Kindergarten.«, giftete sich mich an.

 

Wir fochten ein stummes Blickduell aus, bis ich nicht mehr ernst bleiben konnte.

 

»Ok, das ist echt die sinnloseste Diskussion seit langem.«

 

»Sag ich doch.«, stimmte Ino grinsend mit ein und schon war wieder alles vergessen.

 

Als wir unsere Aufmerksamkeit wieder den anderen widmeten bekamen wir gerade noch mit wie Naruto wild auf Sasuke einredete.

 

»Jetzt komm schon, bis zu meinem Geburtstag wird die Wohnung noch nicht fertig sein! Wo soll ich denn sonst feiern?«

 

»Warum suchst du nicht nach einer Location zum Mieten?«, kam genervt zurück.

 

»Auf keinen Fall, das ist viel zu teuer!«

 

»Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich mein Haus nicht für irgendwelche Partys zur Verfügung stelle.«

 

»Das ist nicht irgendeine Party, sondern mein 28. Geburtstag!«

Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und stierte seinen schwarzhaarigen Kumpel böse an.

 

»Hn.«, war das einzige, was Sasuke darauf von sich ließ.

 

»Wann hast du Geburtstag?“, erkundigte ich mich dann.

 

»Samstag in drei Wochen. Ino und du seit übrigens herzlich eingeladen.«, teilte er uns mit.

 

Keine Sekunde später hörte man Ino erfreut in die Hände klatschen.

»Yeah! Ich war schon ewig nicht mehr auf einer Hausparty!«

 

»Alter Leute, falls ihr's noch nicht mitbekommen habt, ich habe zu dem ganzen Quatsch nicht zugestimmt.« stößt Sasuke gereizt aus.

 

»Kann jemand dem Blödmann bitte mal den Stock aus dem Arsch ziehen?!« nörgelte Naruto weiter und zog dabei eine Schnute.

 

»Ich versehe nicht, was an einer Geburtstagsparty so schlimm sein soll.«, sagte ich verständnislos.

 

»Zum Beispiel, weil mein Haus danach aussehen wird wie eine Bruchbude! Und außerdem, warum mischt du dich jetzt da ein?«, fuhr er mich an.

 

»Weil ich es ziemlich lächerlich finde, was du hier von dir gibst.«

 

»Lächerlich?!«

 

Ich bemerkte wie still es am Tisch plötzlich wurde und alle gespannt unser Gespräch verfolgten.

 

»Hörst du schlecht?«

 

»Ich wünschte es wäre so, dann müsste ich deiner nervigen Stimme nicht noch länger zuhören.«

Sasuke durchbohrte mich mit einem eiskalten Blick.

 

»Ok, ok! Beruhigt euch ihr zwei Streithähne!« Naruto hatte genug gesehen und legte das Thema erstmal bei Seite.

 

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten, versuchte aber gleichzeitig tief Luft zu holen um mich zu beruhigen. Dieser eingebildete Mistkerl machte mich wahnsinnig!

 

»Ich geh kurz eine Rauchen.«, murmelte Sasuke dann und verschwand.

 

»Wow, Sakura! Das hat schon lange keiner mehr geschafft.«, sagte Naruto baff.

 

»Was denn?«, fragte ich verwirrt.

 

»Sasuke raucht nur in äußerst seltenen Situationen. Nur wenn er wirklich sehr aufgebracht oder wütend ist.«

 

Stumm sah ich dem Schwarzhaarigen hinter her. Pft! Mir doch egal.

 

~~

 

Der restliche Abend verlief ohne Zwischenfälle. Als Sasuke nach einer Weile wieder kam, schien er wieder einigermaßen umgänglich zu sein. Was mich jedoch nicht interessierte, da ich beschlossen hatte ihn zu ignorieren.

Es wurden noch einige Drinks bestellt und über alte Geschichten diskutiert.

Als wir spät nachts aufbrachen, war jeder, bis auf Sasuke, ziemlich angetrunken. Da er mit dem Auto da war, nippe er die ganze Zeit nur an einer Cola oder einem alkoholfreien Bier.

 

Vor der Bar angekommen peitschte uns allen die kalte und vor allem frische Luft ins Gesicht, wodurch der Alkohol noch mehr von seiner Wirkung zu zeigen schien.

Naruto, Hinata und Lee beschlossen sich ein Taxi zu teilen, da sie alle in die selbe Richtung mussten. Shikamaru wurde von seiner Freundin abgeholt, welche wohl gleichzeitig auch Gaaras Schwester war, deshalb fuhr auch er bei den beiden mit.

Dementsprechend bestand unser Grüppchen jetzt nur noch aus Sasuke, Ino und mir.

 

»Boa, ich hab echt kein Geld mehr für ein Taxi.«, jammerte Ino, wobei mir das etwas zu aufgesetzt klang.

 

»Sasuke!«, schrie Ino auf einmal, wodurch ich durch die plötzliche Lautstärke erschrocken zusammenzuckte.

Dieser blickte von seinem Handy auf und betrachtete uns skeptisch.

 

»Du musst uns nach Hause fahren!«

 

Nein! Auf keinen Fall!

»Ino! Spinnst du, ich werde ganz bestimmt nicht sein Auto einsteigen.«, flüsterte ich aufgebracht.

 

»Chill doch mal, Sakura! Wir haben alle verstanden, dass du ihn nicht ausstehen kannst.«, nuschelte sie mir entgegen.

 

Sasuke blickte von Ino zu mir und wieder zurück.

Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf und antwortete seufzend.

 

»Wenn’s unbedingt sein muss. Ich hab ja eh keine andere Wahl.«

 

~~

 

Während der Fahrt sagte keiner von uns ein Wort, lediglich der Radio, der leise vor sich hinsäuselte, war zu hören. Ino tippte die ganze Zeit über auf ihrem Handy herum und ich starrte nur gedankenverloren aus dem Fenster. Als das Auto schließlich hielt, schnallte Ino sich ab und bedankte sich bei Sasuke für’s Mitnehmen.

 

»Zerfleischt euch nicht!«, flüsterte sie mir anschließend ins Ohr, hauchte mir ein paar Küsschen entgegen und stieg aus dem Auto.

 

»Adresse?«, fragte er wortkarg, worauf ich ihm diese nannte und er das Gefährt wieder auf die Straße lenkte.

 

Die Stille im Auto fühlte sich plötzlich ziemlich erdrückend an. Grübelnd betrachtete ich eine Weile sein Seitenprofil. Sollte ich einen neuen Versuch wagen?

 

»Ich versteh dich irgendwie nicht. Du bist so...und dann wieder...anders.« Klasse! So einen Quark hatte ich schon lange nicht mehr von mir gegeben.

 

»Ich- was?«, kam es verwirrt von ihm.

 

Ok, der Alkohol hatte mir eindeutig die Fähigkeit genommen verständliche Sätze zu formulieren.

 

Peinlich berührt merkte ich wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und versuchte den Moment einfach tot zu schweigen.

 

»Du musst schon mit mir reden. Ich weiß nicht was in deinem Kopf da oben abgeht.«

 

Vorsichtig setzte ich zum Reden an.

»Keine Ahnung, ich weiß einfach nicht was ich von dir halten soll…«

 

»Gleichfalls.«

 

»Ok.«

 

»Ok?«, sprach er mir nach und blickte mich an, nachdem er mit dem Auto vor meinem Haus gehalten hatte.

Seine Mundwinkel zuckten. Mit großen Augen schaute ich ihn an. Er blickte zurück.

 

»Find’ es heraus.«

 

»Was herausfinden?«

 

»Was du von mir hältst.«, sagte er geheimnisvoll.

 

Um nicht wie der größte Vollidiot zu wirken, griff ich darauf hin nach meiner Tasche und stieg aus.

Bevor ich die Tür seines Autos zuschlug steckte ich nochmal den Kopf hinein.

 

»Das muss ich mir erst noch überlegen.«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
Hier gabs ein wenig mehr Sticheleien zwischen Sakura und Sasuke. Die, wie ich finde, sehr amüsant zu lesen sind.

Auch Inos Charakter macht mir immer sehr viel Spaß zu schreiben.

Lasst gerne ein Kommentar da <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sanatosniva
2023-08-13T14:07:28+00:00 13.08.2023 16:07
Richtig gut...ich lach mich schlapp....lieb die Geschichte schon jetzt und freue mich darauf, wie es weiter geht.
Von:  AloneIntheDark
2023-08-07T05:45:13+00:00 07.08.2023 07:45
Super Kapitel 👍 bin sehr gespannt wie es weiter geht. Liebe Grüße 😘
Von:  MissBlackBloodSakura
2023-08-06T20:28:54+00:00 06.08.2023 22:28
Tolles Kapitel 🥰
Bin schon gespannt auf die nächsten Kapitel 😊😊☺️
Von:  Rina2015
2023-08-06T18:39:17+00:00 06.08.2023 20:39
Ich mag den Anfang deiner Geschichte sehr und freue mich schon sehr auf die nächsten Kapiteln 😊😁


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