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Feel the Love you can't live without

von

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The Tyrant and the Prince

Am nächsten Tag ignorierten sich die beiden über den ganzen Tag hinweg, bis sie am Abend wieder gemeinsam in der Küche standen. Ohne ein Wort zu verlieren, schnappte sich Goku ein Messer und ein Brett und begann erneut Zwiebeln zu schneiden, während der stolze Prinz stumm damit begann das Fleisch vorzubereiten, dass er nachher im Ofen braten wollte.
 

Nachdem Goku mit seiner Arbeit fertig war, sah er Vegeta fragend an. Der stolze Prinz deutete nur auf einen Berg Kartoffeln. Folgsam begann der große Saiyajin die Nachschattengewächse zu schälen.

Die ganze Essensvorbereitung lief mehr oder weniger schweigsam ab, genauso wie das darauffolgende Essen. Vegeta genoss es, dass der andere Saiyajin ihn nicht mit seinem ständigen Gerede nervte. Es war eine willkommene Abwechslung. Doch irgendwie war es seltsam. Der stolze Prinz konnte es nicht verhindern, dass er sich ständig fragte, was mit Kakarott los war und das nervte ihn zusehends immer mehr. Eigentlich wollte er die angenehme Stille doch weiterhin genießen…
 

Nach dem Essen begann Vegeta mit dem Abwasch. Goku stellte sich mit einem Geschirrtuch still neben ihn und nahm den ersten Teller, den der stolze Prinz ihm reichte und trocknete ihn ab.

Nach zehn Minuten ihrer stillen mechanischen Arbeit, begann der stolze Prinz plötzlich zu reden.
 

„Ich…“

Goku sah ihn an, während Vegeta weiterhin seine eigenen Hände beobachtete, die die nächste Schüssel abwuschen.
 

„Ich war damals auf einem anderen Planeten. Mit Nappa und…deinem Bruder. Radditz.“
 

Gokus Augen weiteten sich. Wollte Vegeta tatsächlich mit ihm über damals reden? Er wurde sofort nervös, denn ihm war klar, dass er jetzt bloß nichts Falsches sagen durfte. Als ob er versuchen musste, ein scheues Reh nicht zu verschrecken. Bei diesem Gedanken musste der große Saiyajin innerlich lächeln…
 

„Ich erfuhr es von Nappa, der einen Funkspruch der Freezer-Armee mitanhörte. Planet Vegeta sei von einem Meteor getroffen worden und explodiert. Mein…mein Vater…einfach alle…waren dort gewesen.“
 

Vegeta drehte sich um und lehnte sich an die Spüle. „Vor Nappa und deinem Bruder habe ich so getan, als könnte mich das Ganze nicht weniger interessieren…“

„Und…in Wirklichkeit?“, fragte Goku vorsichtig.

„Ha…“, lachte Vegeta kurz auf, „…was denkst du denn?“

„Verstehe…und…wie hat mein Bruder reagiert? Schließlich waren meine Eltern ja auch noch dort, oder?“

„Keiner von uns hat ‚Gefühle‘ gezeigt, wenn du das meinst. Keiner hat rumgeschrien, geheult oder sonst etwas. Wir haben einfach weitergemacht. Mit unserem Auftrag. Mit…Freezers Auftrag.“
 

Vegeta begann zu zittern. „Wenn…wenn ich nur daran denke, dass…dass ich Freezer mein Leben verdanke…“

„Wie…meinst du das?“
 

Vegeta sah den Saiyajin neben sich an. „Ich wollte unbedingt auch andere Planeten erobern. Ich…wollte meinen Vater mit Stolz erfüllen und bin zu Freezer gegangen und hab darum GEBETEN, dass er mich auch auf Aufträge schickt!“ Der stolze Prinz wandte seinen Blick wieder ab. „Wäre ich deswegen nicht gerade unterwegs gewesen und hätte nicht seinen Befehl, zu Planet Vegeta zurückzukehren, ignoriert…“
 

„Er hat befohlen, dass alle Saiyajins zu Planet Vegeta zurückkommen?“

Vegeta nickte. „Meteor…ja klar…irgendwann realisierte ich, dass es doch jemandem hätte auffallen müssen, dass ein riesiger Gesteinsbrocken auf Planet Vegeta zufliegt. Wir sind doch fast täglich mit mehreren Schiffen in alle Richtungen ausgeflogen, um andere Planeten unter Freezers Kontrolle zu bringen! Und außerdem…als wir die Nachricht von der Explosion bekommen hatten…muss es Nacht auf Planet Vegeta gewesen sein. Was bedeutet…was bedeutet, dass dieser Bastard schön still und im Dunkeln alle Saiyajins ausgelöscht hat. Vor lauter Schiss, wir könnten uns gegen ihn auflehnen! Und…“
 

Vegeta ballte seine Hände zu Fäusten. Goku konnte Tränen in seinen Augenwinkeln aufblitzen sehen. „Und wenn wir nur…wenn wir nur damals gewusst hätten, dass es nur…NUR FÜNF von uns bedurft hätte, um einen Saiyajin-GOTT hervorzubringen! Wir hätten…wir hätten HUNDERTE davon gegen Freezer schicken können!“
 

„Vegeta…“ Goku wollte seine Hand auf die Schulter des stolzen Prinzen legen, während Vegeta seine Augen zusammenkniff und eine Träne seine Wange hinabrann, doch er hielt sich selbst schnell wieder davon ab.
 

„UND DIESER VERFLUCHTE BASTARD…spielte sich dann noch als…als unser gnädiger Retter auf…die paar von uns, die nicht zurückgekommen waren…durften ja gnadenhalber in seiner wunderbaren Freezer-Armee weiter dienen, solange sie ihm die Treue schworen…wobei er auf mich ein ganz besonderes Augenmerk gelegt hatte.“

Vegeta machte eine kurze Pause. Goku konnte deutlich erkennen, dass gerade hunderte Bilder durch den Kopf des stolzen Prinzen schossen.

Schließlich erzählte er weiter: „Verdammt, ich war noch ein Kind…trotzdem war ich der Stärkste unter den übrig gebliebenen Saiyajins, der ja…irgendwann…doch noch eine Bedrohung werden konnte…deswegen dachte er wohl, dass er mich ganz Besonders unterdrücken musste…dieser miese…“
 

Vegetas Tränen rannen unaufhaltsam seine Wangen hinab. Goku konnte sich nicht mehr zurückhalten, er zog Vegeta in seine Arme.
 

Zu seiner eigenen Verwunderung stieß der stolze Prinz ihn nicht sofort von sich, sondern er redete an Gokus Brust einfach weiter, als ob er gar nicht merkte, dass Goku ihn im Arm hielt. „Eine Kriegerrasse…die von einem Monster unterdrückt wird…und als versklavte Krieger dessen Drecksarbeit macht…ich war so…so………wütend……und dann…dann, nach meiner jahrelang geplanten Rache…hat mich dieser Mistkerl tatsächlich…getötet…“
 

Vegeta hob seine Arme und krallte sich an den Rücken des großen Saiyajins fest. Die Erinnerungen an die Demütigungen, die er erdulden musste, an seine alles verzerrende Verzweiflung und dieser unstillbare Durst nach Rache übermannten ihn förmlich, bis Goku ihn stärker an sich drückte.
 

Diese Wärme…dieser Halt…diese Zuversicht…dieser Schutz, der von diesem Saiyajin ausging…von dem letzten ihrer Art…von dem Saiyajin, der Freezers Schreckensherrschaft hatte beenden können…Vegeta schloss seine Augen. Seine Tränen versiegten. Erneut in Gokus Armen…
 

Langsam löste sich der stolze Prinz aus der Umarmung. Er blieb jedoch dicht vor Goku stehen und während eine seiner Hände auf Gokus Brust liegen blieb, erzählte er mit gesenktem Haupt weiter: „Dass ich Freezer nicht töten konnte…hat mich jahrelang verfolgt…aber…dass er von der Hand eines Saiyajins getötet wurde und das…gleich mehrere Male…mehr Befriedigung kann ich wohl nicht verlangen…“

Er atmete tief ein und aus. Goku sah auf den stolzen Saiyajin hinab und lächelte, als er merkte, dass Vegeta sich beruhigt hatte und ihn nicht von sich stieß. Es war ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl als sich der Prinz der Saiyajins ihm anvertraute. Nach allem, was zwischen ihnen beiden vorgefallen war, öffnete er sich ausgerechnet ihm. Ja, nach allem was sie bis jetzt durchgemacht und erlebt hatten…waren sie letztendlich wohl doch…so etwas wie Freunde geworden. Diese Umarmung…diese Vertrautheit zwischen ihnen…bestätigten Goku erneut, dass er alles richtig gemacht hatte, als er Kuririn damals davon abgehalten hatte, Vegeta zu töten…
 

Weiterhin mit einer Hand an Gokus schützender Brust, entschlüpfte Vegeta eine weitere seiner vielen Lasten, die er im Herzen trug: „Freezer war wirklich ein abscheuliches Monster. Er hat es geliebt seine Untertanen zu foltern…und ganz besonders mich…“ Der stolze Prinz ließ seinen Arm sinken.

Goku traute sich fast gar nicht zu fragen, doch er musste es einfach wissen: „…was…hat er dir angetan…?“
 

Fast reflexartig verschränkte Vegeta seine Arme vor der Brust. Alles in ihm wollte sich selbst vor diesen Erinnerungen schützen. Er machte einen Schritt zurück und sah Goku in die Augen. Sie strahlten puren Hass aus. „Das willst du nicht wissen, Kakarott. Es würde deine heile Welt erschüttern.“
 

Die Augen des großen Saiyajin weiteten sich. Was war Vegeta nur angetan worden…?

Der stolze Prinz senkte seinen Blick wieder. Er drehte sich von Goku weg und lehnte sich gegen die Spüle hinter sich. „Ich sagte dir doch, dass ich nicht gerne über die Zeit von damals rede…ich hoffe, du bist nun zufrieden…“

„Ich…ich weiß nicht…was ich sagen soll, Vegeta…“

Die Blicke der beiden Saiyajins trafen sich wieder. „Du brauchst gar nichts sagen, Kakarott. Es war einfach eine beschissene Zeit, also sei froh, dass du sie nicht miterleben musstest. Und jetzt lass uns einfach abwaschen und den Tag beenden. Morgen…trainieren wir wieder…gemeinsam. Ich denke ich hab mein Kampfmuster soweit ändern können, dass ich dich besiegen kann.“

„O…okay…“
 

Goku sah den stolzen Prinzen mit ernstem und irgendwie besorgtem Blick an.

„Jetzt komm schon, Kakarott. Sieh mich nicht so an! Oder hab ich deine Welt bereits derart erschüttert, dass du dich nicht mehr über einen Kampf mit mir freuen kannst, wie du es sonst immer tust?“, fragte Vegeta etwas verärgert.

„Was…? Nein…also…ich mein…klar, freu ich mich, wenn wir wieder miteinander trainieren…“

„…aber…?“

„Ich…wusste nicht, dass Freezer dich gefoltert hat…“

„Dachtest du, ich bin einfach vor ihm zu Kreuze gekrochen, nachdem ich kapiert hatte, dass er mein Volk ausgelöscht hat?“

„Keine Ahnung…was hast du denn getan? Und was hat er gemacht?“
 

Vegeta verdrehte seine Augen und wandte seinen Körper wieder in Gokus Richtung. „Ich war jung, naiv und wahrscheinlich einfach noch zu dumm, um zu kapieren, dass es besser gewesen wäre, Freezer immer den loyalen Diener vorzuspielen. Das musste ich eben erst schmerzhaft kapieren.“
 

Goku sah ihn fragend an. Er wollte definitiv mehr wissen. Der stolze Prinz seufzte und überlegte fieberhaft, ob und was er dem anderen Saiyajin wirklich erzählen sollte, während sie sich tief in die Augen sahen. „Du…willst es also unbedingt wissen, Kakarott?“ Sofort nickte Goku.
 

„Also schön. Beschwer dich aber nachher nicht bei mir, wenn deine zarte Seele das nicht verkraftet.“ „Ich halt das schon aus.“, erwiderte Goku trotzig.
 

„Es dauerte eine Weile, bis ich kapiert hatte, dass mein Heimatplanet von Freezer zerstört worden war. Sicher war ich mir aber erst, als er das auch mit einem anderen Volk abzog.“

„Welches Volk?“

Vegeta begann zu grinsen. „Das spielt keine Rolle mehr. Sie existieren nicht mehr. Kein einziger von ihnen.“ Goku schluckte entsetzt, während der stolze Prinz weitererzählte: „Freezer hatte sie unterdrückt, genauso wie er es mit unserem Volk getan hatte. Auch sie sollten Planeten für ihn erobern, damit er sie dann teuer verkaufen konnte. Doch sie waren sehr aufmüpfig. Ihr König schickte sogar ein paar Attentäter los, um Freezer zu töten. Ich war dabei, als Freezer sie in ihre Einzelteile zerlegte und danach ihrem König einen Besuch abstattete. Er warf ihm die Einzelteile seiner Leute vor die Füße. Es war einfach nur erbärmlich, wie sehr der König um Gnade bettelte. Doch Freezer versprach ihm, dass er ihm verzeihen würde, wenn er ihm in Zukunft weiterhin brav dienen würde. Dann befahl er dem König sein ganzes Volk zurückzuholen, da er ihnen einige Dinge zu sagen hatte und sie außerdem mit neuer Ausrüstung ausstatten wollte. Danach musste Freezer nur abwarten. Und da wurde mir klar, dass er dasselbe auch mit uns getan hatte. Denn diesmal wartete Freezer, bis wirklich alle zurück waren. Er ließ sich das auch durch Aufzeichnungen aus der Volkszählung bestätigen und ließ es nochmal von seinen eigenen Leuten überprüfen. Dann wartete er, bis es Nacht war. Wir waren gemeinsam mit ihm in seinem Raumschiff vor dem Planeten. Dann verließ Freezer das Schiff, formte einen riesigen Energieball und feuerte ihn auf den Planeten ab und löschte ihn mitsamt der ganzen Bevölkerung aus. Da war ich mir dann wirklich sicher, dass er genau dasselbe mit Planet Vegeta gemacht hatte. Ich kann heute noch sein schadenfrohes Lachen hören, als er dabei zusah, wie der Planet explodierte...“
 

„Was…hast du dann getan?“
 

Vegeta blickte aus dem Fenster der Küche in das weiße Nichts davor. „Bis zu jenem Tag als ich kapiert hatte, was Freezer für ein hinterhältiges Monster war, war ich eine loyale Marionette gewesen. Ich hab sicher fünf oder sogar zehn Jahre brav unter ihm gedient. Ich war ein Beispiel für all jene, die er nach den Saiyajins unterworfen hatte. Er hatte immer herumerzählt, wie großmütig er sei, weil er, nachdem mein Volk untergegangen war, mich und die letzten übrig gebliebenen Saiyajins unter seinen Schutz gestellt hatte und wir in seiner Armee ein tolles Leben führen würden. Wahrscheinlich lebe ich nur deswegen noch…ich sollte wohl weiterhin sein Vorzeigemännchen bleiben. Denn als ich ihn wegen Planet Vegeta zur Rede stellte…hat er es einfach mit einem Lächeln im Gesicht zugegeben. Ohne zu zögern.“
 

„Oh…und…was ist dann passiert?“

„Er hat mich gefragt, was ich jetzt tun würde, nachdem ich es weiß.“

„Und was hast du ihm geantwortet?“

Ein Lächeln stahl sich auf Vegetas Lippen. „Dass ich ihn dafür töten werde…“

Gokus Augen weiteten sich. Ihm war sofort klar, dass das wohl ein riesiger Fehler gewesen war. Neugierig fragte er: „Wie…hat Freezer reagiert?“

„Wie wohl…? Er hat gelacht…“, antwortete Vegeta trocken.
 

Während der stolze Prinz sich langsam in dem unendlichen Weiß vor dem Fenster verlor, drifteten seine Gedanken ab. Er konnte alles direkt vor seinen Augen sehen…
 

---***---
 

„Du willst mich töten…?“ Freezers schrilles Lachen hallte durch den großen, runden Raum. Der junge 20-jährige Prinz der Saiyajins stand ihm mit geballten Fäusten und hasserfüllten Blick gegenüber. Neben dem herzlosen Tyrannen standen zehn Wachen zu beiden Seiten aufgereiht und hatten ihre Blaster gegen Vegeta gerichtet.

Freezer flog aus seinem runden Gefährt und landete mit verschränkten Armen davor. „Lasst Vegeta und mich allein.“, befahl er in ruhigem und gelassenem Ton. Seine Wachen sahen sich verwundert an, folgten aber Freezers Befehl ohne Widerworte.
 

„Also schön, Vegeta. Du willst also dein Volk rächen? Nur zu. Das ist deine Chance. Niemand wird sich in unseren Kampf einmischen. Ich werde dir sogar eine Chance geben und meine Hände nicht verwenden.“ Demonstrativ verschränkte er sie vor seiner Brust. Mehr brauchte es für den stolzen Prinzen nicht. Blind vor Wut stürmte er auf den Tyrannen zu. Er ließ einen Faustregen über Freezer herabregnen, doch es schien als würde der stolze Prinz durch ihn hindurchschlagen. Verwirrt sprang Vegeta zurück und fixierte das Monster vor sich.
 

„Was ist los? Wolltest du nicht Rache nehmen?“ Wieder hallte dieses schrille Lachen, das Vegetas Blut in den Adern gefrieren ließ, durch den Raum.
 

Nun begann auch der stolze Prinz zu grinsen. „Bist du sicher, dass du so gegen mich kämpfen willst? Du solltest lieber deine volle Kraft einsetzen und deine Arme benutzen, Freezer. Mein nächster Angriff wird das letzte sein, was du jemals zu Gesicht bekommst. Du hättest uns lieber alle töten sollen, als du noch die Chance dazu hattest, denn eines hast du übersehen, Freezer!“
 

Freezers Lächeln erstarb augenblicklich. „Und das wäre…?“
 

„Ich bin…VEGETA, PRINZ DER SAIYAJINS!!!“ Mit diesen Worten raste er erneut auf den Tyrannen los. Doch ehe der stolze Prinz realisieren konnte, was passierte, spürte er einen schmerzhaften Schlag in seinem Magen. Er klappte auf Freezer zusammen, der seine Faust immer tiefer in seinen Bauch rammte. Vegeta röchelte und spuckte Blut. Dabei tropfte etwas davon auf Freezers Wange. Mit einem schnellen Ruck zog der Tyrann seinen Arm zurück und der stolze Prinz fiel auf seine Knie und hielt sich mit schmerzverzerrtem Blick seinen Bauch.

Freezer zog sein Bein hoch und hob mit seinem Fuß Vegetas Gesicht an. Hasserfüllt sah er dem Tyrannen in die Augen. Angewidert musste der stolze Prinz dabei zusehen, wie Freezer ihn angegrinste, seine Zunge herausstreckte, sich Vegetas Blut von der Wange leckte und es genüsslich hinunterschluckte.

Im nächsten Augenblick wurde der Prinz der Saiyajins von Freezers Schwanz hart in die Seite getroffen und gegen die nächste Wand geschleudert. Sein Körper hinterließ eine tiefe Delle in der Stahlwand. Zitternd kämpfte er sich zurück auf seine Knie. Als er aufblickte, stand Freezer schon vor ihm und grinste ihn wieder an.
 

„Also ich warte immer noch auf den Angriff, den ich als letztes sehen sollte. Hohoho.“

„Töte…mich…doch einfach…Mistkerl!“, keuchte Vegeta unter Schmerzen.
 

Freezer zog den stolzen Prinzen an seinen Haaren zu sich nach oben. Er kam mit seinen Lippen ganz nah an Vegetas Ohr und flüsterte unheilvoll: „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun, mein Lieber. Ich werde dich brechen. Ich…werde dich und deinen lächerlichen Stolz…brechen…ganz langsam…bis du mir freiwillig den Dreck von den Füßen leckst. Vegeta. Prinz der Saiyajins…“
 

Die Augen des stolzen Prinzen weiteten sich voller Entsetzen, bevor ihm Freezers nächster Schlag in den Magen das Bewusstsein raubte.
 

---***---
 

Gokus Hand riss Vegeta aus seinen Gedanken als sie sich auf seine Schulter legte. Mit einem schnellen Ruck befreite sich der stolze Prinz aus dieser sanften Berührung. Etwas enttäuscht ließ der große Saiyajin seinen Arm wieder sinken.

„Vegeta…?“

Der stolze Prinz sah Goku an. „Was?“

„Du warst völlig weggetreten…“

„Tz…“ Er verschränkte schnell seine Arme vor der Brust und sah wieder aus dem Fenster.
 

„Vegeta…was…hat Freezer mit dir gemacht, nachdem du ihm mit dem Tod gedroht hast…?“

„Er hat mich weggesperrt. Für eine ziemlich lange Zeit…warum auch immer, aber er wollte, dass ich ihm weiterhin treu diene. Wahrscheinlich, weil ich einer der wenigen in seiner Armee war, der etwas drauf hatte…und er sich diese Schande nicht geben wollte, nachdem ich doch eigentlich einer seiner großartigen Schützlinge war…“
 

„Und was hast du getan, damit er dir wieder vertraut? Schließlich war er es doch der dich zur Erde geschickt hatte, oder?“

„Mh…ich glaube nicht, dass Freezer mir überhaupt jemals über den Weg getraut hat. Aber…irgendwann…habe ich ihm eben vorgespielt, dass ich mich ihm unterwerfe.“ Vegeta musste kurz auflachen. „Wahrscheinlich sollte ich diesem Mistkerl dankbar sein. Durch seine Folter und den ständigen Nahtod-Erfahrungen bin ich nur stärker geworden.“

„Nahtod-Erfahrungen?“, wiederholte Goku ungläubig. Vegeta sah wieder zu dem anderen Saiyajin und grinste. „Freezer dachte, er könnte damit meinen Stolz brechen.“

Goku schüttelte fassungslos seinen Kopf.

„Jedes Mal, nachdem er mich fast zu Tode gefoltert hatte, hat er mich in einen Medi-Tank stecken lassen, nur um mich danach wieder zu quälen…“
 

Wieder blitzen in Vegeta Erinnerungen hoch…
 

---***---
 

Endlich war es soweit. Der Medi-Tank wurde geöffnet und Vegeta stieg hinaus. Radditz lehnte neben der Tür mit verschränkten Armen an der Wand, während Nappa in einer Ecke auf einem Stuhl saß. Ein grüner Echsen-Mann in einem weißen Kittel hielt dem stolzen Prinzen ein Handtuch entgegen. Vegeta riss es genervt an sich und wickelte es sich um seine Hüfte.
 

„Vielleicht solltest du endlich nachgeben, Vegeta.“, murmelte Nappa mit leicht besorgter Stimme. Sofort warf ihm der sture Prinz einen vernichtenden Blick zu, sodass der riesige Saiyajin bedrückt sein Haupt senkte.

„Nappa hat recht, Vegeta. Es hat doch keinen Sinn sich weiter gegen Freezer aufzulehnen.“, versuchte Radditz seinen Kollegen zu verteidigen. Doch bevor Vegeta darauf etwas erwidern konnte, wurde die Tür neben dem langhaarigen Saiyajin aufgerissen und zwei Soldaten stürmten mit erhobenen Waffen den Raum.
 

„Freezer will dich sehen, Vegeta.“

„Tz…nicht mal fünf Minuten hat man mehr zum Durchatmen…“, fluchte der stolze Prinz und begann sich so langsam er konnte abzutrocknen und sich seine Kleidung anzuziehen. Dann folgte er den beiden Soldaten ohne Widerstand.
 

Erneut wurde er zu Freezer in den großen, runden Raum gebracht, in dem sich der Tyrann die meiste Zeit aufhielt. Die beiden Soldaten verbeugten sich sofort und gingen in gebückter Haltung rückwärts wieder hinaus. Sie waren nun allein. Wie immer…
 

„Es dauert immer länger, bis du dich wieder erholt hast, mein Lieber.“, begann Freezer mit einem Grinsen im Gesicht.

Vegeta verschränkte sofort seine Arme vor der Brust und sah den Tyrannen hasserfüllt an.

„Tja…dein Blick hat sich also immer noch nicht verändert. Oder hast du mir endlich etwas zu sagen, Vegeta?“

„Ja, das hab ich. Ich hoffe du hast dir diesmal etwas anderes überlegt. Mir wird langsam langweilig.“, provozierte ihn der stolze Prinz.

„Frech wie eh und je, was Vegeta? Aber du kannst dich freuen. Ich habe mir tatsächlich etwas Neues überlegt…“, erwiderte Freezer mit unheilvoller Stimme.
 

Im nächsten Augenblick stand der Tyrann direkt vor dem stolzen Prinzen, packte ihn am Hals und zerrte ihn in die Mitte des Raumes, wo ein Stuhl mit angebrachten Ketten stand, der Vegeta bis dahin nicht aufgefallen war. Freezer beförderte ihn darauf und fesselte den Saiyajin mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Vegeta ließ es geschehen. Die letzten Monate hatte er zumindest gelernt, dass es schneller vorbei war, wenn er sich nicht allzu sehr dagegen wehrte.
 

Nachdem Freezer ihn auf dem Stuhl fixiert hatte, beugte er sich zu dem stolzen Prinzen hinab und sah ihm tief in die Augen. Zu Vegetas Verwunderung legte er seine Hand auf die Wange des Saiyajins und streichelte sanft darüber. „Diesmal wirst du nachgeben und dich mir fügen, Vegeta.“ Der stolze Prinz war dermaßen angewidert, dass er Freezer einfach ins Gesicht spuckte. In der nächsten Sekunde brannte seine Wange schon höllisch. Doch Vegeta grinste innerlich. Die Ohrfeige war es wert gewesen…
 

Der Tyrann richtete sich wieder auf und rief: „Bringt sie herein!“

Eine Tür ging auf und ein Haufen von Freezers Soldaten betraten den Raum. Zwischen ihnen wurden Nappa und Radditz hereingebracht. Sie stellten sich vor Vegeta und Freezer auf.
 

Erneut beugte sich der Tyrann zu dem Saiyajin nach unten, nahm sein Kinn in die Hand und zwang ihn damit ihn anzusehen.

„Weißt du, Vegeta, du warst so damit beschäftigt Rache für dein Volk nehmen zu wollen, dass du ganz vergessen hast, die einzigen zwei Überlebenden deines Affenstammes zu beschützen. Du bist ein echt mieser Prinz.“

„Was hast du vor, Freezer?!“, wollte der stolze Saiyajin sofort wissen.

„Ich werde dich zum letzten Überlebenden machen. Hohoho.“

Während er immer noch Vegetas Kinn in der Hand hielt, hob er seine andere. Jeder in diesem Raum wusste, wenn Freezer seinen Arm nach unten schnellen ließ, wäre das der Befehl zum Abschuss. Die Soldaten richteten ihre Waffen sofort auf die beiden anderen Saiyajins. Vegetas Augen sahen hektisch zu seinen beiden Artgenossen.

Doch was er da sah, überraschte ihn. Da war keine Furcht oder Wut in ihren Augen. Sie sahen lediglich ihren Prinzen mit Zuversicht an. Sie vertrauten ihm. Sie glaubten an ihn.
 

Vegeta sah Freezer wieder in die Augen und begann zu grinsen.

„Glaubst du etwa, dass mich das beeindruckt? Mach nur, Freezer. Es interessiert mich kein Stück ob die beiden leben oder Tod sind. Mit uns dreien stirbt meine Rasse ohnehin aus. Es macht also keinen Unterschied für mich.“

Der stolze Prinz sah sofort, wie Freezers Augen für einen kurzen Moment wütend zusammenzuckten. Er ließ Vegetas Kinn los und richtete sich wieder auf. Er deutete seinen Soldaten mit einer schnellen Handbewegung, dass sie die Waffen wieder senken konnten.
 

„Dann wollen wir doch mal sehen, ob die beiden das genauso sehen…“, murmelte Freezer, bevor er Vegeta eine Ohrfeige verpasste. Noch bevor der stolze Prinz seinen Kopf wieder nach vorne richten konnte, schlug der Tyrann erneut zu. Diesmal fester. Nach der dritten Ohrfeige rann dem stolzen Prinzen bereits Blut aus dem Mundwinkel. Als Freezer zum fünften Mal ausholte, machte Nappa einen Schritt vorwärts. Der Tyrann hielt inne.
 

„Sieh einer an. Deinem Affengefolge scheint es nicht egal zu sein, was mit dir passiert.“

„Tz…Nappa…du Idiot…“ Vegeta sah den riesigen Saiyajin wütend an.
 

Schrilles Gelächter durchtränkte den Raum. Dann trat Freezer hinter den stolzen Prinzen und beugte sich zu seinem Ohr.

„Wie lange hält dein Stolz es wohl aus, wenn du vor deinen Untertanen schreist und winselst wie ein kleines Kind…?“
 

Vegetas Augen weiteten sich voller Entsetzen, als Freezer ihm genüsslich über den Hals leckte…
 

---***---
 

Der stolze Prinz seufzte und wandte seinen Blick wieder Goku zu. „Im Nachhinein betrachtet, hätte ich diesem Arsch viel früher etwas vorspielen sollen…“

„Aber dein Stolz hat dich davon abgehalten, hab ich recht?“

Vegetas Blick verfinsterte sich schlagartig.

„Mein Stolz war alles, was ich damals hatte. Nur deswegen hab ich das alles durchgestanden!“, erwiderte er wütend.

„Sorry, Vegeta…“

Der stolze Prinz drehte sich von dem anderen seiner Art weg. Sein Körper zitterte leicht, denn die Erinnerungen die noch tief in ihm schlummerten wollten endlich ausbrechen. Wollten seinen Geist in die Knie zwingen. Wie Freezer es eben doch geschafft hatte…
 

„Du hast doch keine Ahnung, Kakarott, was einem sein Stolz alles durchstehen lässt…“

„Erzähl es mir…“, forderte Goku.

„Ich…“ Vegeta zog seine Arme enger um seinen Körper, um das Zittern halbwegs zu unterdrücken. Alles in ihm wollte diese Erinnerungen einfach vergessen, doch aus irgendeinem Grund zog der andere Saiyajin sie fast magisch aus ihm heraus.
 

„Irgendwann realisierte auch Freezer, dass es nicht reichte mich immer wieder nur zusammenzuschlagen. Also begann er es vor anderen zu tun. Sie…sollten meine Schreie hören…er wusste wohl, dass ich versuchen würde, die Qualen still zu ertragen, also wurde er immer brutaler, nur um mich…zum Schreien zu bringen…aber auch das war nicht genug um mich zu brechen…“
 

Entsetzen machte sich auf Gokus Gesicht breit.
 

„…also versammelte er noch mehr seiner Soldaten, die dabei zusehen sollten. Darunter waren auch immer…Nappa und Radditz…sie sollten sehen, wie ihr Prinz um Gnade winselt…“
 

„Das…ist schrecklich…“
 

„Schrecklich? Schrecklich war es als er mir, nachdem er mich halb tot geprügelt hatte, auch noch die Hälfte meines Schwanzes abgeschnitten hat und ihn mir in meinen Mund stopfte, bis ich mich übergeben musste…und danach…“
 

Vegetas Körper fing wieder stärker zu zittern an. Goku unterdrückte fieberhaft das Bedürfnis ihn wieder in seine Arme zu ziehen.
 

„…danach hat er verlangt, dass ich ihm seinen Schwanz ablecke, sonst würde er mir meinen ganzen Schwanz abschneiden.“
 

„…was?“
 

Vor Vegetas Augen spielte sich die ganze Szene erneut ab…
 

---***---
 

„Los, leck meinen Schwanz ab, sonst ramm ich ihn dir in dein verdrecktes Maul und schneid dir deinen ganzen Affenschwanz ab!“, schrie Freezer in blinder Wut.
 

Vegeta konnte sich gerade noch so auf allen vieren halten. Sein gesamter Körper zitterte und war über und über mit Blut verschmiert. Seine Kleidung war vollkommen zerrissen und hing ihm nur noch in Fetzen vom Leib. Der stolze Saiyajin wusste nicht mehr, welche Knochen in seinem Körper noch nicht gebrochen waren.
 

„Dann…ramm…ihn…argh…mir doch…einfach…hust…rein…du verd…verdammter…“, röchelte der Prinz der Saiyajins.

Alle konnten sehen wie Vegeta Freezer zum Erbeben brachte, vor lauter Zorn, dass der stolze Prinz ihm immer noch nicht gehorchen wollte.
 

„VERDAMMT JETZT TU ES DOCH EINFACH, VEGETA!!!“, rief plötzlich eine vertraute Stimme durch den Raum. Vegeta sah zu der Zuschauermenge und sah wie Nappa einen Schritt hervorgetreten war und Tränen in den Augen hatte.
 

Freezer schien sich zu beruhigen. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „Hör auf deinen Affen, Vegeta.“
 

Der stolze Prinz und Nappa sahen sich eine Weile in die Augen. Dann wandte sich Vegeta dem Schwanz des Tyrannen zu, der vor seiner Nase auf und ab schwenkte.
 

Alle Augen waren auf die beiden gerichtet.

Etwas zerbrach in Vegeta, als er sich zu Freezers Schwanz beugte und kurz darüber leckte.
 

„Jaaa, leck ihn brav ab…“
 

Vegeta schloss seine Augen und leckte den Schwanz vor sich erneut ab. Dann wurde er an seinen Haaren gepackt und sein Kopf nach hinten gezogen. Sein ganzer Körper brannte wie ein einziges Feuermeer. Unter größter Anstrengung konnte er seine Augen öffnen und Freezer direkt ins Gesicht blicken.
 

„Und jetzt sag es, Vegeta…sag, dass du mir ewige Treue schwörst…“

Freezers Augen strahlten einen gewissen Wahnsinn aus.

In Vegetas Augenwinkel konnte er Nappa sehen, der ihm zunickte. Ihn ermutigte, es einfach zu tun.
 

Und dann tat er es. Tat, wonach Freezer seit so vielen Monaten verlangte.
 

„Ich…schwöre dir…meine…ewige Treue.“
 

„Sag, dass du nur mir gehorchst.“, forderte Freezer weiter.

„Ich gehorche…nur dir…Freezer.“
 

„Nenn mich deinen Meister.“
 

Vegetas Augen weiteten sich. Wie sehr wollte dieses Monster ihn noch demütigen? Doch der stolze Prinz war schon viel zu weit gegangen…sein Stolz hatte sich verabschiedet…ihn allein zurückgelassen…also antwortete er fast schon hypnotisiert: „…Mei…Meister.“
 

„Und jetzt den ganzen Satz. Los, sag ihn!“
 

„Ich gehorche…nur…dir…Meister…“
 

---***---
 

„Hast du…es getan?“, fragte Goku zurückhaltend.
 

Vegeta blickte stur gerade aus, schloss seine Augen und atmete tief ein und aus.
 

„Schon gut…du musst nichts sagen…ich versteh schon…“
 

Der stolze Prinz öffnete seine Augen wieder. Tränen hatten sich in ihnen gebildet.
 

„…das alles…hat er nur getan um mir zu demonstrieren, wo mein Platz als mickriger, unwürdiger Saiyajin war…und dass meine königliche Herkunft einen Scheiß wert war…aber…ich habe mir meinen Stolz immer behalten und nie….NIEMALS vergessen, wer ich bin und…wo ich her komme…und das werde ich auch nie…“
 

Jetzt konnte sich der jüngere Saiyajin nicht mehr zurückhalten. Er zog den stolzen Prinzen an sich und hielt seinen zitternden Körper fest in seinen Armen.
 

Und es war vorbei. Vegeta konnte nicht mehr. Der gebrochene Krieger und das Kind in ihm, das er nie sein durfte, begannen zu weinen. Er weinte um seine Familie, seine Heimat, seine verlorene Kindheit und Jugend, um seinen geschundenen Körper und um das Leben, das er nie führen durfte und vergoss all die Tränen, die nur Schwäche bedeutet hätten und die er deshalb niemals vergossen hatte…
 

Und damit fügte sich für Goku endlich alles zusammen. Nicht nur, dass Vegeta alles verloren hatte, nein, er musste sich auch noch dem Monster fügen, das ihm alles genommen hatte. Er musste sich ihm unterwerfen, während er über all die Jahre versuchte, stärker zu werden, um sich eines Tages aus dieser Schreckensherrschaft befreien zu können. Schließlich, als er von den Dragonballs erfahren hatte, sah er den einzigen Lichtblick, den er in all den Jahren jemals hatte. Die Unsterblichkeit. Die einzige Möglichkeit, die ihm wohl noch blieb, um Freezer endlich das Handwerk zu legen. Und dann kam Goku und verhinderte es. Verhinderte, dass Vegeta seine Rache vollenden konnte. Dann spielte er sich auch noch als sein Retter auf und letztlich, nach all den Jahren, tötete Freezer Vegeta dennoch…und der Mann, der ihm seine Rache zunichte gemacht hatte, war dann derjenige, der Freezer zu Fall brachte. Natürlich musste Vegeta ihn da hassen. Musste sich verarscht und gedemütigt vorgekommen sein. Denn in seinen Augen war Goku ja nur ein zweitklassiger Saiyajin gewesen. Nachdem Vegeta beigebracht wurde, brutal, emotionslos und ohne Gewissen andere Rassen zu unterdrücken und zu vernichten und dass er einmal der stärkste von ihnen sein und seine ganze Rasse anführen würde, wie konnte Vegeta sich da auch anders entwickeln? Goku war nun einmal von den Menschen etwas anderes beigebracht worden…niemand kann sagen, wie er sich entwickelt hätte, wäre er nicht auf der Erde aufgewachsen. Und Vegeta war nun einmal das Produkt seiner Eltern und…Freezers…
 

Doch nun hatte Vegeta mehr als einmal bewiesen, dass er gut war. Dass er ein reines Herz besaß. Dass er vorher immer nur das gemacht hatte, was ihm beigebracht und befohlen wurde. Diesen Rückfall, den Vegeta damals im Kampf gegen Babidi und seine Anhänger gehabt hatte, war eben genau diesem Hass geschuldet, den Vegeta nie ablegen konnte. Den Hass auf die Tatsache, dass nicht er es war, der Freezers getötet hatte. Dass nicht er es war, der der stärkste von ihnen allen war. Und dass nicht er es war, der als erster zu einem Super-Saiyajin wurde, obwohl ihn genau das immer angetrieben hatte. Dass er es sein würde, der sein Volk als stärkster von ihnen allen anführen würde. Dass nur er es sein könnte, der zu einer Legende werden würde. Dass er es sein würde, der Rache für sein Volk nehmen würde, als einer der letzten ihrer Art…

Goku drückte Vegeta enger an sich. Aufgrund der Tränen, die er so bitterlich an seiner Brust vergoss, bildete sich ein Knoten in der Brust des jüngeren Saiyajins. Er konnte die Schmerzen förmlich fühlen, die der Prinz der Saiyajins gerade durchlitt.
 

Und zum ersten Mal verstand Goku ihn. Verstand, warum Vegeta war, wie er war…und es brach ihm fast das Herz…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  silver_bullet
2021-09-27T22:41:05+00:00 28.09.2021 00:41
Oh my... ein emotionales auf und ab, du schreibst so toll, da war ich gleich mitten drin T.T
Antwort von:  -Alice-
01.12.2021 15:44
Hi, nochmal ich! ^^
Oh ich freu mich wahnsinnig, dass du gleich mitten drin warst und natürlich ein gaanz herzlichen Dankeschön für das Lob! *-*
GlG,
-Alice-
Von:  MISI
2020-12-29T01:55:35+00:00 29.12.2020 02:55
Wow. Ich hatte richtig Pipi in den Augen :'D
Es ist wirklich emotional und bedrückend.
Doch num kommrn sie sich dadurch etwas näher und das isg so toll <3
Von:  Snowflakeprincess
2020-04-13T15:04:43+00:00 13.04.2020 17:04
Hi, sorry, ich hab schon vor Eeeeewigkeiten diesen Teil gelesen, aber keine Zeit gefunden hier ein Kommi zu schreiben. Also ich finde die Geschichte zwischen Goku und Vegeta hat sich da etwas schnell weiterentwickelt. Dass Vegeta von Freezer gefoltert wurde, ist keine Überraschung oder etwas Neues, passt aber sehr gut in die inneren Konflikte, die Vegeta austrägt. Etwas überrascht war ich trotzdem, dass Vegeta so schnell Goku davon erzählt hat. Aber gut, die beiden sitzen da quasi ewig aufeinander, vllt konnte ich mich nicht so gut in Vegeta reinversetzen.
Auf jeden Fall, bin ich gespannt, wie es weitergeht, es scheint sich ja im Unterbewusstsein bei beiden eine zarte Romanze anzubahnen, bin mir aber nicht sicher, ob Goku das schnallt :D Vegeta dürfte da schon eher nen Plan haben, was seine Gefühle für Goku betrifft, aber ob er sich DAS auch so schnell eingesteht, wie bei der Preisgabe von seiner Vergangenheit, da bin ich mir nicht so sicher!
Wieder super geschrieben, alles liest sich flüssig und spannend, man kann mitfiebern, nur meiner Meinung nach eben viiiiieeeel zu schnell von seiner Folter erzählt. Ich bin leider total einfallslos, was sich noch alles im Raum von Geist und Zeit abspielen kann, also freue ich mich auf mehr :))
Antwort von:  -Alice-
14.04.2020 22:19
Hi Snowflakeprincess!

Danke für deinen Kommentar und dass du dir die Zeit genommen hast dieses Kapitel so ausführlich zu reflektieren.
Vielleicht hilft es ja, wenn man sich vorstellt, dass man über ein Jahr mit einer einzigen Person 24/7 in einem Raum eingesperrt ist und sich in der Zeit sicher nicht besonders viel zu sagen hatte. Dann kommt noch dazu, dass das einzige, dass die beiden tun, trainieren ist. Dann kommt da eine Frage über die Vergangenheit...ich schätze, man hat dann einfach nicht wirklich etwas anderes zu tun als darüber nachzudenken. Und dann kam es einfach aus ihm heraus. Aber ich werde das auf jeden Fall für mich selbst reflektieren...ich kann jetzt mal nur soviel dazu sagen, dass es schon seinen Sinn hatte, die Folter von Freezer relativ am Anfang zu erzählen, da es Gokus Sicht auf Vegeta sicher verändert hat, was zu der weiteren Entwicklung einfach dazu gehört.

Also vielen Dank für dieses konstruktive Kommentar und auch für die lobenden Worte! =)
Ich wünsche auch weiterhin viel Vergnügen beim Lesen.

LG,
-Alice-


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