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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Freitag, 5. Juli 2019
Therapiezentrum Tokyo
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Mimis Geschichte

Es gab einige Gründe, warum Mimi sich damit nicht auseinandersetzte, denn sie hatte Angst, dass ihr Leben daran zerbrechen würde und alles, was sie sich mit Tai aufgebaut hatte. Sie trug schon lange ein Geheimnis mit sich herum und es totzuschweigen hatte ihr geholfen, sich eine neue Realität aufzubauen, aber spätestens mit dem, was ihr Mann am Abend vorhatte, würde er sie dazu bringen, sich der Wahrheit zu stellen und diese Lüge einzugestehen. Vorerst allerdings war sie dankbar dafür, dass Tai sie einfach nur festhielt und nichts mehr sagte, auch wenn sie innerlich immer noch Angst hatte, wie er reagieren würde, wenn sie ihre Mauern irgendwann fallen lassen würde. Sie hatte es ja nicht mal mit Absicht getan, aber die Ereignisse der letzten Zeit hatten all das Erlebte wieder an die Oberfläche gebracht und Mimi daran erinnert, woran sie nie wieder hatte denken wollen… der Grund warum sie glaubte, keine gute Mutter sein zu können.

[JUSTIFY]Das Lied beruhigte sie vorerst, doch sobald sie abends wieder im Bett lag, würde das Grübeln erneut starten, so glaubte sie zumindest, nicht ahnend, dass ihr Ehemann ganz andere Pläne hatte mit ihr. Dadurch, dass Tai sich auf die Zwillinge konzentrierte und Misaki die meiste Zeit schlief, konnte Mimi auch ein wenig durchatmen und war erst wieder richtig gefordert, als sie Mako und Kazu ins Bett bringen sollte. Sie erzählte ihren Kindern noch eine kurze Geschichte, ehe sie die Deckenlampe ausschaltete und leise die Türe hinter sich zuzog. Tai war nirgendwo zu sehen, also ging sie nach unten und setzte sich aufs Sofa, hin und her gerissen, ob sie leise Musik hören, den Fernseher anschalten oder ein Buch nehmen sollte, in der Hoffnung, dass Tai sie dann vielleicht einfach in Ruhe ließ und das Gespräch bleiben ließ. [/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi war klar, dass ihr Ehemann sie durchschaut hatte, dass ihr etwas im Kopf herumspukte, aber dennoch rechnete sie es ihm hoch an, dass er nicht auf Biegen und Brechen versuchte, es aus ihr herauszuquetschen. Auch jetzt nicht, als er wieder vor ihr stand, sanft ihre Hand nahm und sie darum bat, ihm zu vertrauen und mitzukommen. Sie schluckte, wem sollte sie denn sonst vertrauen, wenn nicht ihm? Das sprach sie allerdings nicht aus, nickte nur stumm und ließ sich von ihm aus ihrem Häuschen führen, wo Tai schon einen Bandkollegen begrüßte, der nach den Kindern schauen würde, sodass sich Mimi von Tai ins Auto verfrachten ließ, nicht wissend, wohin es gehen würde. Schnell wurde ihr klar, dass es in die Innenstadt ging und einige Zeit später standen sie in ihrem alten Büro beim Sportbund, wo sie gut dreieinhalb Jahre zuvor ihr erstes Gespräch mit Taichi gehabt hatte. Wie er geschafft hatte, dass sie Zutritt bekamen, war ihr recht bald klar, das Büro war aktuell unbesetzt und daher gab es auch keine vertraulichen Akten, die sein Vorhaben sicherlich zum Scheitern verurteilt hätten.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]So stand sie nun aber hier, wartete darauf, dass er wieder zurückkam und doch nun tatsächlich das Outfit vom Charity Gig trug. Sie war vollkommen verwirrt und hatte keine Ahnung, was das werden sollte, als sich Tai ans Fenster stellte, eben jenes aus dem er damals die spielenden Kinder beobachtet hatte, und sich sicher gewesen war, dass er niemals eine Familie haben würde oder sein Glück wiederfände. Sie hatte sich in den Sessel gesetzt, in dem sie bereits damals mit ihm gesprochen hatte und schaute ihn an, während sie ihm erst einmal schweigend zuhörte. Sie war geschockt darüber, dass er sich tatsächlich am Abend vor ihrer ersten Sitzung das Leben hatte nehmen wollen und sie bemerkte gar nicht, dass bei diesem Gedanken eine Träne über ihre Wange rann, sie liebte Tai so sehr und sie würde es nicht verkraften ihn zu verlieren, das wusste sie ganz genau. Sie würde weitermachen, für ihre Kinder, aber ohne Tai würde sie nie wieder Freude empfinden können. Als er meinte, sie habe ihm hier alles anvertraut, was ihr passiert war, musste sie schlucken, alles kam wieder hoch und sie wusste, dass sie nicht länger würde schweigen können, Tai teilte ihr die schonungslose Wahrheit mit, seine Gedanken und Gefühle damals und Mimi würde nicht länger vor ihrer eigenen Wahrheit davonlaufen können. Sie konnte nicht sprechen, also hörte sie einfach nur zu, signalisierte über nonverbale Gesten, dass sie zuhörte und verstand, was er ihr sagen wollte. Sie hatte sich ebenfalls Hals über Kopf in ihn verliebt, auch wenn sie das damals nicht sofort begriffen hatte, doch als er meinte, sie habe seine Lücke im Herzen mit so viel Aufrichtigkeit erfüllt, brach es aus hier heraus. „Sag das nicht Tai… bitte sag das nicht…“, brachte sie unter Tränen hervor und sie schluckte, doch sie wollte, dass er weitersprach, also deutete sie ihm das an, während sie stumm weiterweinte, es war vorbei, er hatte den Damm gebrochen und Mimi würde nicht mehr in ihre Lüge zurückkehren können.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Als er anfing, über Michael zu sprechen, musste sie sich zusammenreißen, nicht erneut in Schluchzen auszubrechen, diesen Namen zu hören tat so weh und es lag nicht nur daran, dass er versucht hatte, ihr Ideale aufzuzwingen, da lag noch so viel Unausgesprochenes in der Luft und seine Worte zu hören tat so gut, sie wusste, dass er der Mensch war, dem sie eigentlich alles anvertrauen konnte, der sie liebte, so wie sie war… und wieder einmal fragte sie sich, wie sie es die ganze Zeit über geschafft hatte, sich in eine andere Realität zu flüchten, eine die grausam war, aber erträglicher als es die Wahrheit jemals würde sein können. Ihr Kartenhaus fiel immer mehr in sich zusammen, ihre heile Welt zerbrach in tausend Splitter, doch sie wusste genau, auch wenn sie gerade zerbrach, war das gleichzeitig auch der Neubeginn. Wie eine Raupe, die ihren Kokon durchbrach und als Schmetterling herauskam. Die alte, die falsche Mimi, musste zerbrechen, um der aufrichtigen, echten Mimi wieder Platz zu machen. Der Mimi, die so war, wie Taichi sie gerade beschrieben hatte. Aufrichtig, voller Lebensfreude, der es egal war, wenn man sie morgens beim Bäcker mit Assipalme auf dem Kopf und in Joggingklamotten sah, die sich nicht für ihre Kurven schämte, sondern stolz darauf war, dass sie trotz mehrerer Schwangerschaften und drei geborener Kinder immer noch fit und sportlich war. Es wurde Zeit, dass wieder die Mimi ans Tageslicht kam, die anderen Menschen Mut zusprach, die kein Blatt vor den Mund nahm, wenn ihr etwas nicht passte, die alles andere für ihre Familie hintenanstellen würde. Doch dazu musste sie sich zuerst der bitteren Realität stellen, das wurde ihr durch Tais Worte immer bewusster und die Angst verließ sie allmählich. Sie hatte einen Fehler gemacht, einen Fehler der vielleicht nicht so leicht zu vergeben war, aber sie wusste, dass ihre Liebe stark war und ausreichen würde, um das gemeinsam durchzustehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dass sie keine Angst mehr haben musste, das wurde ihr spätestens in dem Moment klar, als sich Tai vor sie kniete und erneut sein Ehegelöbnis hielt, Mimi wusste noch immer jedes einzelne seiner Worte und es war wie Balsam für ihre Seele, die mehr mitgemacht hatte, als Tai bisher ahnte, sie ließ ihn aussprechen, war überrascht über den Song, den er für sie sang, doch das alles bestärkte sie nur noch mehr darin, dass die Zeit gekommen war, endlich reinen Tisch zu machen. Sie sah ihren Ehemann an, nachdem er zu Ende gespielt hatte, sein Ziel hatte Tai mehr als nur erreicht, aber nun würde ihn wohl etwas erwarten, mit dem auch er im Leben nicht gerechnet hatte. Die Tränen wegwischend sah Mimi ihn an, deutete ihm an, sich neben ihn auf das Sofa zu setzen, ehe sie seine Hände ergriff und schluckte. „Ich danke dir Tai, für deine Liebe, deine Worte… einfach für alles, was du je für mich getan hast. Ich liebe dich so sehr, dass Worte dafür nicht mehr ausreichen… und gerade deswegen wird es Zeit…“, sie atmete tief ein und aus, „deswegen ist es an der Zeit, dass du alles erfährst. Zuallererst möchte ich mich aufrichtig bei dir entschuldigen, dass du so in Sorge um mich warst… und ich möchte mich entschuldigen, dass ich dich belogen habe…“, bei seinem verwirrten Blick seufzte Mimi einen Moment, ehe sie fortfuhr. „Sicherlich fragst du dich jetzt, was genau ich meine… es war an eben diesem Ort, in dem Moment unseres Wiedersehens… genau genommen zu dem Zeitpunkt, als ich dir von meinem Leben in Amerika erzählt habe… von Shiori, Michael und Tessa…“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ihre Hände zitterten, aber es gab kein Zurück mehr, jetzt musste sie zu Ende bringen, was sie begonnen hatte, auch wenn sie lieber davonlaufen würde. „Bevor ich dir sage, worin genau die Lüge bestand möchte ich dir erklären, wieso ich dich angelogen habe… je mehr ich mir diese Realität eingeredet habe, desto mehr habe ich sie geglaubt und konnte das Geschehene vergessen… ich habe es nicht aus böser Absicht getan, aber ich hätte in dieser Situation auch nicht gewusst, wie ich dir die Realität beibringen soll.“ Sie senkte den Blick, jetzt war der Zeitpunkt der Wahrheit gekommen. „Es gibt etwas, das niemand weiß, nicht einmal meine Eltern… du bist der Erste, der die Wahrheit zu hören bekommt. Ich war mir eigentlich sicher, dass du meine Lüge durchschauen würdest, aber ich war froh, dass du es nicht getan hast… kam es dir nie komisch vor, dass ich durchs Fremdgehen mein Kind verloren habe?“ Sie hielt einen Moment inne… stumme Tränen liefen über ihre Wangen, doch sie musste es jetzt aussprechen, bevor sie der Mut wieder verließ. „Ich habe Shiori durch eine Fehlgeburt verloren, das war nicht gelogen, aber die Umstände waren anders… ihr Vater hat sie auf dem Gewissen Tai…“ Das auszusprechen tat so unglaublich weh und sie warf sich weinend in seine Arme, krallte sich an seinen Ärmeln fest, ehe sie unter Schluchzen herauspresste: „Michael, zumindest zur damaligen Zeit, war kriminell und gewalttätig, er ist in New York in irgend so eine Straßengang gerutscht… als ich Tessa und ihn in Flagranti erwischt habe, wie sie einen Drogendeal vorbereiten wollten, habe ich ihn zur Rede gestellt und ihn angefleht, damit aufzuhören…, aber statt auf mich zu hören, hat er angefangen auf mich einzuprügeln und mir gedroht mich umzubringen, wenn ich den Mund aufmache…, er hat noch auf mich eingetreten, als ich schon am Boden lag…, er hat nicht gewusst, dass ich schwanger war, ich hatte es ihm verschwiegen, weil… weil…“, sie klammerte sich noch fester an ihn und sie wusste, dass es ihm das Herz brach, sie so zu sehen, aber es tat so gut, endlich alles aussprechen zu können. „Ich bin ein Jahr zuvor schon einmal von ihm schwanger gewesen…, Tai er hat mich gezwungen, das Kind abzutreiben… er hat mir damit gedroht, es mir notfalls selbst aus dem Bauch rauszuschneiden… ich hatte solche Angst… ich hatte nie bei ihm bleiben wollen danach, aber er hat mich erpresst, meine ganze Existenz stand auf dem Spiel… ich hab mich einfach nicht getraut, ihn zu verlassen, mich weiterhin in seine Ideale pressen lassen… er hat zwei seiner Kinder auf dem Gewissen… Shiori zu verlieren war für mich das Schlimmste überhaupt…, es war für mich so als wollte mir das Schicksal zeigen, dass ich es nicht wert bin, Mutter sein zu dürfen…“ An dieser Stelle endete sie vorerst, sicherlich musste Tai das nun auch erst mal sacken lassen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Zwischendurch war er mehr als unsicher gewesen, ob er mit seinem Vorhaben auch wirklich ihr Herz erreichen konnte, denn alle Emotionen, die er hatte, sie waren alle in seine Worte geflossen, Worte, die sich an seine Frau richteten, den Menschen, den er mehr liebte als er es jemals ausdrücken könnte. Mimi war das was er brauchte, sie war diejenige gewesen, die sein Herz Stück für Stück wieder zusammengesetzt hatte und er hatte Glück, denn die Worte erreichten sie und ihm fiel ein Stein vom Herzen, jedoch beunruhigte ihn eine Sache, ihre Reaktion sagte noch etwas anderes aus und mit was sie ihn gleich konfrontieren würde, damit hatte er im Leben nicht gerechnet. Auf ihren Wunsch hin setzte er sich auf das Sofa und lächelte bei ihren nächsten Worten. „Worte könnten nie beschreiben, wie stark meine Liebe für dich ist Mimi, das wird niemals möglich sein.“ Danach jedoch schwieg er und hörte ihr aufmerksam zu und er spürte auch wieviel Überwindung sie das Ganze hier kostete, als sie ihm dann offenbarte ihn angelogen zu haben zog sich kurz sein Herz zusammen, was meinte sie damit nur? Was er danach jedoch erfuhr, riss ihm quasi den Boden unter den Füßen weg…, er hatte immer gedacht er wüsste alles über ihre Beziehung mit Michael, jedoch stimmte das schlichtweg nicht, das alles war noch viel tiefergehender als er gedacht hatte, dass Michael ein Arschloch war wusste er..., aber so? Als sie vorerst gestoppt hatte, begann er nach und nach auf alles einzugehen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Nein, mir kam es nicht komisch vor, denn es kann durchaus passieren, dass eine Frau durch einen emotionalen Schock ihr Kind im Bauch verliert. Deswegen habe ich das auch niemals hinterfragt, du hast mir auch niemals den Anlass dazu gegeben, deine Story darüber zu hinterfragen.“ Er atmete tief durch und hielt sie beschützend im Arm, während sie sich so an ihn krallte. „Vorweg will ich dir sagen, ich bin dir kein bisschen böse, falls du sowas denken solltest…, ich kann dich verstehen…, sich mit solchen Dingen auseinander zu setzen ist schwer, es ist einfacher sich eine Realität zu bauen, die zwar schmerzhaft ist, aber noch lange nicht so schmerzhaft wie die Wahrheit, das habe ich ja jahrelang auch selbst gemacht. Es erfordert unglaublich viel Mut und Willenskraft aus der zusammengebastelten Realität zu flüchten, weil diese einem immer Sicherheit vermittelt hat, solange man in dieser Realität lebt, kann einem die wirkliche Realität nicht wehtun.“ Jedoch musste er jetzt nochmal tief durchatmen, um nicht auszurasten wegen dem, was Michael ihr angetan hatte, bevor er dann weiter zum Reden ansetzte. „Mir entzieht es sich jeglichem Verständnis, wie man so etwas von seiner Freundin verlangen kann, ein Kind ist niemals etwas Schlechtes..., es ist immer ein Geschenk, wie viele Menschen verlieren ihre Kinder durch Krankheit und sonstiges und er zwingt dich das Kind abzutreiben..., aber andererseits…, versteh mich nicht falsch… sei froh, dass du kein Kind hast, was von ihm ist., es würde dich nur jedes Mal an ihn erinnern…, das klingt jetzt vielleicht taktlos, aber ich will, dass du den Grund verstehst und ich denke, das tust du. Shiori und das Baby davor werden immer in deinem Herzen sein und das sollen sie auch, aber dieser Mensch…, das ist keine Vaterfigur…, wer nicht fähig ist zu lieben, fähig sein Kind zu lieben…, der wird niemals ein Vater sein können. Ficken ist keine Kunst, aber Verantwortung zu übernehmen und sich der Veränderung zu stellen, sein ganzes Leben umzuwerfen, weil da ein kleines Wesen wartet, das auf dich angewiesen ist, das zu tun das erfordert wahre Größe, aber selbst wenn Shiori lebend zur Welt gekommen wäre, das hätte nichts geändert für mich. Ich hätte sie genauso in mein Herz geschlossen wie ich es bei dir getan habe…, klar es wäre nicht mein leibliches Kind, aber was macht das denn? Ich hätte sie geliebt, genauso wie ich unsere drei Chaoten liebe, jeder Teil von dir ist auch ein Teil von mir, Liebe basiert nicht auf Blutverwandtschaft, gibst du einem Kind Liebe und Geborgenheit, dann bekommst du bedingungslose Liebe zurück und das ist schönste Geschenk, was ein Kind dir machen kann. Das, was er dir angetan hat, das ist einfach unverzeihlich, keine scheiß Drogen oder sonst was können das jemals entschuldigen, ich wünsche niemandem den Tod, nicht mal ihm, aber wünsche ihm, dass er das erleben muss, was er dir angetan hat, nur zehn Mal so schlimm, vielleicht begreift er dann irgendwann, was er weggeworfen hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tai spannte die Muskeln an. „Hätten wir uns da schon wiedergetroffen und ich hätte das mitbekommen, ich hätte ihn damals vermutlich umgebracht, egal welche Konsequenzen das gehabt hätte, also ist es sein Glück, dass er mir nie begegnet ist. Aber all das, was er dir angetan hat, das ist vorbei, so etwas musst du niemals wieder erleben, niemand wird dir oder den Kindern etwas antun, nicht solange ich da bin…, ich werde euch beschützen, lieben und ehren mit allem was ich habe, das schwöre ich dir, meine Prinzessin.“  Er verstärkte sanft die Umarmung und bot ihr die starke Schulter, die sie in diesem Moment brauchte. „Du bist eine wundervolle Mutter, Mimi… ich könnte mir für unsere Kinder keine besser Mutter wünschen…, du gibst ihnen all die Liebe und Kraft, die du hast und stellst ihr Wohl immer vor dein eigenes und wie gesagt, du brauchst keinem scheiß Ideal entsprechen, du bist fit und siehst wundervoll aus und diese Rundungen, sie passen zu der Frau, die du heute bist, eine Frau, die sich eben nicht mehr in Ideale pressen lässt… Holy, du bist sexy, egal was du anhast oder vorzugsweise auch was nicht.“ Da musste er dann doch leicht grinsen. „Es ist gut und richtig, dass du dich der wirklichen Realität stellst und beginnst, dich damit auseinanderzusetzen und ich werde bei dir sein, egal was du mir gleich noch erzählen wirst, das alles ist Vergangenheit und wird unser Leben nicht mehr zum Negativen beeinflussen, aus jedem negativen Erlebnis werden wir positives für die Zukunft ziehen, unsere Zukunft als Ehepaar und als Eltern und vor allem als Familie, wir werden diese schreckliche Vergangenheit zusammen verarbeiten und dafür sorgen, dass es dich nicht mehr im Griff haben wird. Das Schicksal hat uns noch eine Chance gegeben und ich bin mehr als glücklich darüber, dass heute ausgerechnet ich der Mann bin, den du liebst und ich der Vater deiner Kinder sein darf, es wird nie mehr eine Frau geben, die mich so fasziniert und verrückt macht, wie du..., also erzähl zu Ende, wenn du das möchtest Liebling und wenn du frei von diesem Ballast bist, dann arbeiten wir daran einen Weg zu finden es endgültig zu verbannen und ich werde dir eine Schulter zum Anlehnen bieten, wenn du sie brauchst.“ Sanft hob er ihr Kinn an und gab ihr einen liebevollen und sanften Kuss auf die Lippen. „Du bist die Liebe meines Lebens, daran bestand nie ein Zweifel, Mimi.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi war ihrem Mann mehr als nur dankbar, dass er sie zwischendurch nicht unterbrach, sondern ihr die Chance ließ, sich erst mal alles von der Seele zu reden. Es war ihr echt schwergefallen, aber je mehr sie sagte, desto leichter wurde ihr ums Herz und sie hatte das Gefühl, als hätte man ihr eine unheimliche Last von den Schultern genommen. Tais Worte waren wie Balsam für ihre Seele, dass er nicht böse auf sie war wegen der Lüge beruhigte sie wirklich, denn sie hatte unheimliche Angst gehabt, dass er sie deswegen verurteilen oder ihr zukünftig misstrauen würde. Sie nickte leicht, ihr war klar, dass Tai Recht hatte, sie als ausgebildete Therapeutin und studierte Psychologin wusste um diese Schutzmechanismen der Psyche nur zu gut. Ihr war auch klar, dass es ihn viel Kraft kostete, nicht an die Decke zu gehen, das konnte sie an seiner Körperspannung merken, aber sie wusste ja, dass diese Wut nicht ihr galt, sondern ihrem Exfreund. „Ich habe es doch auch nicht verstanden, aber ich hatte einfach Angst, ich habe den Fehler begangen, mich von ihm abhängig zu machen, das bereue ich bis heute, umso dankbarer bin ich, dass mir dieser Fehler vergeben wurde und ich trotzdem noch einmal die Chance hatte, Mutter zu werden und alles besser zu machen… trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass ich keine gute Mutter sei und meinen Kindern nicht gerecht werde, auch wenn ich tief im Inneren weiß, dass das Unsinn ist… und ich verstehe schon, was du sagen willst, ich bin dir deswegen nicht böse. Ich glaube, Shiori und mein erstes Baby wissen auch, dass ich sie haben wollte, auch wenn ich nie die Chance dazu hatte. Was das erste Kind geworden wäre, habe ich nie erfahren, die Abtreibung war in der neunten Woche. Sora hat davon Wind bekommen, deswegen bin ich froh, dass du damals beim Charity Event ihre Aussage auf Shiori bezogen hattest. Und ich weiß, dass du sie wie dein eigenes Kind geliebt hättest, Tai, mir wäre es bei Taki doch nicht anders gegangen.“ Sie hatte inzwischen aufgehört zu schluchzen und die Tränen versiegten allmählich, ihr Mann hatte so ein großes Herz und sie hatte genau aus diesem Grund auch keine Angst gehabt als es irrtümlicherweise hieß, sie würden Vierlinge bekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er meinte, er wünsche Michael ähnliches Leid, damit er es nachvollziehen könne, seufzte Mimi, sie war sich nicht sicher, ob der Typ das alles überhaupt jemals begriffen hätte, egal was passierte. „Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ihr euch nie begegnet seid und ich hoffe auch, dass das so bleibt, ich wüsste nicht, ob ich ihn heute nicht selbst umbringen würde für all das Leid, was er mir zugefügt hat. Er hat mich von meiner Familie, von meinen alten Freunden isoliert, damit ich mich in ein Abhängigkeitsverhältnis begebe, denn er hat mir großzügig Geld geliehen, als ich die Uni nicht mehr bezahlen konnte. Mein Vater war damals eine Zeit lang sehr krank gewesen und konnte nicht mehr arbeiten gehen und meine Eltern zahlten unser Haus in New York immer noch ab, da hat er sich angeboten mir das Geld so lange auszulegen, bis es Dad besser ging.“ Sie seufzte und atmete tief durch, sie wusste, dass sie bei Tai sicher war und vergrub sich in seiner schützenden Umarmung, die dieser sogar noch verstärkt hatte. „Danke, dass du mir all diese lieben Worte sagst, auch wenn ich gerade nicht das Gefühl habe, dass ich sie verdiene, obwohl ich rational dennoch weiß, dass du mir die Wahrheit sagst.“ Als er meinte, sie wäre sexy, egal was sie trug oder eben auch nicht, konnte sie sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Als ich mit den Zwillingen schwanger war und im Sommer teilweise nur in Unterwäsche rumgelaufen bin, hattest du permanent eine Dauerlatte“, sagte sie und grinste ein wenig, auch wenn die Wahrheit wehtat, sie wusste, dass Tai sie immer auffangen würde, egal was passierte. Sie wusste auch, dass sie sich seiner Liebe sicher sein konnte und so schmiegte sie sich an ihn, nachdem er ihr den Kuss gegeben und ihr Kinn wieder losgelassen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nachdem er mich also niedergetreten hatte, hat Tessa ihn von mir weggezogen und er ist abgehauen. Sie hat dann den Krankenwagen gerufen, sie wusste nicht, dass ich schwanger war, weil ich Angst hatte, dass sie sich verplappern könnte. In der Klinik hatte ich dann bereits starke, vaginale Blutungen und der Arzt hat mir dann nur noch mitteilen können, dass die Plazenta sich gelöst hatte und das Kind von meinem Körper abgestoßen würde. Tessa war ziemlich geschockt, denn auch wenn sie mit Michael die krummen Dinger gedreht hat, stand sie dennoch, was das anging, immer hinter mir. Als ich entlassen wurde, musste ich wieder zu ihm zurück und er hat mich fertig gemacht, dass ich versucht hätte ihm ein Kind unterzujubeln und wie das denn sein könnte, ich würde doch die Pille nehmen. Ich weiß nicht genau, was schief gegangen war, aber da er ja auch darauf bestand, immer Sex ohne Kondom zu haben, obwohl ihn Verhütung genauso anging, ist es halt passiert. Mir war klar, dass ich da wegmusste und letztlich war es Tessa, die mir einige Monate nach dem Drama aus dieser Hölle rausgeholfen hat.“ Sie atmete tief ein und aus. „Wir hatten alles ganz genau geplant. Tessa wollte mit Michael mal wieder ein Ding drehen, aber sie weihte einen befreundeten Cop ein, damit er Michael in Flagranti erwischte, sodass wir zwei Tage hatten, in denen er in U-Haft sein würde. Nach den 48 Stunden würde er definitiv raus sein, das war uns klar. Michael wurde also festgenommen und wir packten innerhalb dieser 48 Stunden alle meine Sachen und ich stieg in den Flieger nach Japan. Meinen Eltern hatte ich die gleiche Geschichte wie dir erzählt und sie haben mich ziehen lassen. Hier bin ich dann beim Sportbund gelandet und den Rest kennst du ja“, meinte sie und seufzte leise. „Amerika so den Rücken zu kehren war schon hart, immerhin war es meine zweite Heimat, aber es war das Sicherste, denn durch Tessas Plan war er nun in einem Verfahren gefangen und schließlich vorbestraft worden. Und damit hatte er keinerlei Möglichkeit mehr, ohne triftigen Grund ein Visum für Japan zu bekommen, weswegen ich hier am sichersten war.“ Sie sah Tai wieder in die Augen. „Jetzt weißt du alles, Liebling.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Tai lauschte weiterhin den Worten seiner Frau, ohne sie zu unterbrechen, es war für beide besser, wenn er immer nach und nach auf das einging, was sie gesagt hatte, so würde kein wirres Durcheinanderreden herrschen und Dinge auch nicht so leicht missverstanden werden. „Du bist die beste Mama für unsere drei  Rabauken, die es geben könnte Mimi, natürlich machen wir auch Fehler, das bleibt nicht aus, aber die Kinder lieben dich, du bist für sie ihre Welt und ganz besonders für Makoto bist du sein Ein und Alles, das merkt man jedes Mal wieder aufs Neue. Es ist einfach unbegreiflich, dass er das so ausgenutzt hat, dass du in einer Notlage warst, das ist so was von unmenschlich, da fehlen mir echt die Worte, aber vermutlich ist es besser, dass wir uns nie begegnet sind, ich hätte ihn im Affekt vermutlich wirklich umgebracht. Ich glaube, ich hasse diesen Menschen noch mehr als ich Sora je gehasst habe, denn man kann mir alles antun, aber sobald jemand dir oder den Kindern was antut ist bei mir Ende.“ Ja, sein Beschützerinstinkt gegenüber Mimi und den Kindern würde sich vermutlich nie wirklich ändern, aber das war eben auch ein Teil von ihm und den hatte Mimi mittlerweile auch akzeptiert. „Ob du das Gefühl hast die Worte zu verdienen oder nicht ist ja erstmal egal, ich werde sie dir trotzdem immer wieder sagen, so lange bist du begreifst, dass du sie definitiv verdient hast, mein Schatz“, er schmunzelte, als sie auf die Aussagen mit angezogen oder besser nicht angezogen einging. „Hey komm, ich konnte da nichts für, du hast eben eine unwiderstehliche Wirkung auf mich, kann ich ja nichts für, dass du so unverschämt sexy bist“, jap, das klang definitiv einleuchtend für ihn. Als sie sich enger an ihn schmiegte, lächelte er und streichelte sanft ihren Rücken, er hatte das die letzten Wochen, gar Monate so vermisst ihr so nahe zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist schrecklich…, wirklich..., aber zum Glück hattest du Tessa, die dir geholfen hat da irgendwie rauszukommen, wer weiß wie lange das noch gegangen wäre, vermutlich wärst du nie nach Japan gekommen oder erst dann, wenn ich dann schon tot gewesen wäre…, ich bin immer noch der Meinung, dass ich ohne dich nicht mehr am Leben wäre. Was Verhütung betrifft, das geht immer beide was an, aber manche sind zu dämlich das zu raffen, wenn ich Sex habe, muss ich auch damit rechnen, dass es Konsequenzen haben kann, so ist das eben.“ Er atmete tief durch und war irgendwo erleichtert, denn nun konnte er sie noch besser verstehen und Mimi konnte eine große Last von den Schultern werfen und musste sich vor ihm nicht noch weiter verstellen. „Am Ende bin ich einfach nur froh, dass du es geschafft hast aus Amerika wegzukommen und vor allem von ihm weg zu kommen, zurück nach Japan, wo du vor ihm sicher warst, aber es wäre auch ungewöhnlich, wenn es dir nicht schwergefallen wäre, schließlich hast du dort viele Jahre deines Lebens verbracht und auch positive Erinnerungen behalten nicht nur negatives. Wenn du möchtest, kann ich mal aushorchen lassen, wie bei Tessa der momentane Stand ist, ob sie noch in irgendeiner Weise zu Michael in Verbindung oder Kontakt steht und wenn du es willst, können wir sie herfliegen lassen, damit du sie wiedersehen kannst, immerhin scheint sie ja nicht ganz so arg böse zu sein wie bisher angenommen.“ Er nickte dann leicht. „Ja, jetzt weiß ich alles und ich bin froh, dass du es mir gesagt hast und wir jetzt daran arbeiten können, diese negativen Gedanken zu vertreiben, Prinzessin.“ Lächelnd lehnte er seine Stirn an ihre und entschloss sich spontan noch einen Song für sie zu singen, den er tatsächlich schon vor längerer Zeit geschrieben hatte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Kiss the tears right off your face[/JUSTIFY]

Won't get scared, that's the old, old, old me

I'll be there time and place

Lay it on me, all you're hold, hold, holding

 

Time, time only heals if we work through it now

And I promise to figure this out

 

I will take your pain

And put it on my heart

I won't hesitate

Just tell me where to start

I thank the oceans for giving me you

You save me once, and now I'll save you too

I won't hesitate for you

 

Don't you ever say goodbye

Cross my heart, and you can keep, keep, keep mine

If I could only read your mind

Then I could map out all the ways to make it right

 

Time, time only heals if we work through it now

And I promise to figure this out

 

I will take your pain

And put it on my heart

I won't hesitate

Just tell me where to start

I thank the oceans for giving me you

You save me once, and now I'll save you too

I won't hesitate for you

 

Pull me close and I'll hold you tight

Don't be scared 'cause I'm on your side

Know there's nothing I wouldn't do for you

Pull me close and I'll hold you tight

Don't be scared 'cause I'm on your side

Know there's nothing I wouldn't do for you

 

I will take your pain

And put it on my heart

I won't hesitate

Just tell me where to start

 

I thank the oceans for giving me you

You save me once, and I save you too

I won't hesitate for you”*

 

Danach gab er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen und zeigte ihr einmal mehr, wie sehr sie liebte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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