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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Samstag, 22. Juni 2019
Büro von Masao
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Hikaris Vergangenheit

Masao hatte am Ende des ganzen Tages von T.K.s Unfall nur noch der Kopf geraucht und auch wenn er tags darauf bei Matt gewesen war, arbeitete er weiter kontinuierlich an einer Therapieform für Kari, er las sich durch verschiedene Studien, sprach auch mit ihren Eltern um mehr zu erfahren, wollte aus deren Sicht hören, wie es damals gewesen war zwischen Kari und Tai, um den Knackpunkt zu finden, der dafür gesorgt hatte, dass Kari beschlossen hatte nur noch auf Tai zu vertrauen. Wenn er herausfinden konnte, was der entscheidende Punkt war, an dem Kari sich so an Tai zu klammern begonnen hatte, dann konnte er da ansetzen und versuchen das Problem auszumerzen. Tatsächlich rief er sich jetzt auch Ken auf den Plan, denn er wusste ja, dass sie damals doch viel gemeinsam hatten, er hatte einen Termin mit dem jungen Mann ausgemacht und sich jetzt mit Ken in seinem Büro in der Klinik getroffen, wo er ihm sein Anliegen kurz präsentierte, während Mimi bei T.K. war und diesen ausfragte.

[JUSTIFY]„Ich möchte aus deiner Sicht hören, wie Kari als Teenager war, zu der Zeit, in der ihr noch viel miteinander zu tun hattet und was du von der Beziehung zwischen Kari und Tai mitbekommen hast, auch wenn sie mal über ihn geredet hat, egal was, es kann alles wichtig sein Ken und ich wäre dir dankbar, wenn du mir da helfen könntest.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ken war ein wenig überrascht gewesen, als Masao ihn kontaktiert hatte, aber er hatte sich gern dazu bereit erklärt, daran mitzuwirken ein wenig Klarheit in die Vergangenheit zu bringen. Er wusste aus seiner Arbeit als Profiler, dass manchmal schon kleinste Details den entscheidenden Hinweis bringen konnten, daher hoffte er, Masao vielleicht helfen zu können. Am verabredeten Tag erschien Ken also bei Masao im Büro und ließ sich bei einer Tasse Kaffee erstmal die Rahmendetails darlegen, bevor ihm der junge Arzt einige Fragen stellte, auf die Ken ihm versuchen würde, so gut es ging zu antworten. „Anfangs hatte ich eher eine sehr distanzierte Sicht auf die ganze Gruppe, ich weiß nicht wie viel die anderen erzählt haben, aber ich bin erst nach einigen Monaten zu ihnen dazugestoßen, da ich vorher sozusagen ihr Feind war. Ich konnte aber einige Dinge beobachten, vielleicht hilft dir das schon ein wenig. Tai war damals nicht so oft mit in der Digiwelt, meist waren es Kari, T.K., Davis und noch zwei andere in unserem Alter, Yolei und Cody. Ich weiß von T.K., dass Davis damals schon ziemlich verknallt in Kari war und keinen Moment ungenutzt verstreichen ließ, um ihr das zu zeigen, aber sie hat ihn eiskalt abblitzen lassen und hing eher an Yolei oder eben an T.K., außer ihr Bruder war dabei, dann ließ sie ihn keine Minute aus den Augen. Tais Digimon Partner ist damals mal in Gefangenschaft geraten und Kari klebte total an ihrem Bruder, ich denke, sie hat sich die Schuld gegeben, dass das passiert ist, weil ihre Gruppe nicht genug aufgepasst hatte. Später, als ich schon Teil der Gruppe war, hat Davis aufgehört Kari nachzurennen, ein Grund dafür war wohl sicherlich auch ich. Sie war ziemlich Dicke mit T.K. und er hat sich mir auch irgendwann anvertraut, dass er in sie verliebt ist, Davis wusste das auch, aber Kari war für ihn zu dem Zeitpunkt nicht wichtiger als der Rest der Gruppe. Tai und Davis waren sich früher ziemlich ähnlich, allerdings war Tai immer schon erwachsener und umsichtiger, Davis hingegen konnte oft auch mal ein richtiger Kindskopf sein, weswegen T.K. bei uns auch häufiger im Hintergrund die Fäden in die Hand nahm, um uns alle zu beschützen, auch wenn Davis quasi offiziell der Anführer war. Aber T.K. ist eben eher ein sehr ruhiger, besonnener Mensch, der nicht viel nach Anerkennung sucht, sondern sich im Stillen freut, etwas Gutes getan zu haben. Ich glaube, unsere Gruppe hat das immer als sehr selbstverständlich abgetan, daher habe ich T.K., auch im Namen der anderen, immer mal wieder dafür gedankt, dass er sich so gekümmert hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ken trank einen Schluck von seinem Kaffee und erzählte dann weiter. „Wir blieben auch nach den Ereignissen in der Digiwelt alle befreundet, zumindest wir Jüngeren, mit dem Team von Tai hatten wir eher nicht so viel zu tun. Davis hat immer zu ihm aufgeschaut, immerhin teilen sie sich das gleiche Wappen, aber ich glaube er war auch genervt, dass Kari immer bei Tai hing, das ging sogar T.K. auf den Sack.“ Er erzählte Masao von dem Gespräch, dass Kari und T.K. gehabt hatten, als diese das erste Mal zum Meer der Dunkelheit gerufen wurde. „Was Kari angeht, da war T.K. schon immer recht direkt, weil er genau wusste, wie stark die Dunkelheit auf sie wirkt. Er hat immer schon versucht sie zu beschützen, aber Kari wollte das nicht, weil es in ihren Augen Tais Aufgabe war das zu tun. Und eben, weil T.K. so lange schon in Kari verliebt war und auch in der Digiwelt stellvertretend für Tai auf sie aufgepasst hat, wollte er ihr die Gefühle nicht gestehen, aus Angst, dass sie ihn zurückweist und er ihr dann nicht mehr zur Seite stehen kann. Damals hätte er alles für Kari getan und doch hat sie das nicht gesehen.“ Ken überlegte einen Moment, ehe er weitersprach. „Von T.K. weiß ich, dass Kari damals sehr eigenständig war, als sie das erste Mal in der Digiwelt waren, aber als wir Neuen damals dazu kamen, war es schon ganz anders. Er meinte, Kari fing an sich zu verändern, nachdem Mimi damals mit ihren Eltern in die USA musste, Tai hatte das wohl ziemlich getroffen und sie hat alles versucht, um Tai aufzumuntern und für ihn da zu sein. Ich schätze sie hat versucht, die Lücke zu schließen, die Mimi hinterlassen hatte. Und weil sie das damals so gemacht hatte, war T.K. auch immer ihr Lückenfüller für Tai, weil Davis, der Tai ähnlicher war, seine ganze Freizeit nur mit mir verbracht hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Man sah Ken an, dass es ihm schwerfiel, den richtigen Anfang zu finden, aber er wusste, dass auch das gesagt werden musste. Ihm war bekannt, dass Masao und Matt was am Laufen hatten, daher war es für ihn nicht schwer, darüber zu sprechen, sondern eher über die Folgen, die das alles hatte. „Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich mich wohl in Davis verliebt hatte und konnte auch recht früh für mich feststellen, dass ich im Allgemeinen auf Männer stehe. Ich habe eine Weile mit mir gehadert, aber ich wusste, wenn ich ihm nicht die Wahrheit sage, riskiere ich unsere Freundschaft erst recht, also habe ich ihm gesagt, was ich empfinde und dass es wohl nie eine Frau in meinem Leben geben wird. Er war erst mal etwas perplex, meinte dann aber, dass er sich in meiner Gegenwart auch irgendwie anders fühle als bei anderen männlichen Freunden und wir hatten beschlossen es einfach auszuprobieren. Gut möglich, dass er vielleicht doch noch unsicherer war, als er zugeben wollte, aber ich denke, dass er mich auch nicht verletzen wollte, weil ich damals psychisch nicht sonderlich stabil war. Ich habe mich T.K. anvertraut wegen des Outings in unserem Freundeskreis und er hat mich dazu ermutigt. Also bin ich offensiv an die Sache herangegangen und von unseren Freunden kam eigentlich durchgängig positive Resonanz. Ich weiß noch, dass Kari sich richtiggehend für uns gefreut hatte, weswegen es mir immer noch so unwirklich erscheint, was einige Zeit später passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er trank noch mal von seinem Kaffee und seufzte. „Davis und ich hatten öfter mal kleinere Streitigkeiten wegen meiner Verfassung, aber wir konnten das recht schnell klären und dann war alles gut. Aber ab einem Punkt fing Davis an sich emotional zurückzuziehen und auf Distanz zu gehen.“ Er sah Masao an, sollte er offen darüber sprechen? Aber vielleicht würde das ja noch mal ein anderes Licht auf die ganze Situation werfen. „Davis war schon immer recht willensstark und konnte auch mal fordernder werden, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Und an einem Punkt unserer Beziehung, nach etwa einem Jahr würde ich sagen, zeigte er immer deutlichere Anzeichen dafür, dass er mit mir schlafen wollte. Wir sind vorher schon einige Male intim geworden, haben uns herangetastet, ich denke, du weißt wovon ich spreche, was man eben als Paar so ausprobiert, aber für den finalen Schritt war ich damals noch nicht bereit, ich meine ich war erst sechzehn. Von Davis berührt zu werden war wundervoll, aber mir vorzustellen, dass er in mich eindringt, das hat mir Unbehagen bereitet. Ich habe ihm erklärt, dass wir uns gern weiter vortasten können, ich für diesen Schritt aber noch nicht bereit wäre. Auf mich machte es den Eindruck, dass er dafür Verständnis hätte. Er ging etwas auf Abstand und ich ging davon aus, dass es war, um mich nicht einzuengen, aber die Distanz, emotional wie körperlich, wurde immer größer und ich begann zu zweifeln, ob ich einen Fehler gemacht hatte. T.K. ging es zu der Zeit ähnlich mit Kari, sie distanzierte sich auch extrem von ihm, aber wegen Tai konnte es nicht sein, weil der zu dieser Zeit schon mit Sora zusammen war, die Kari auf den Tod nicht ausstehen konnte, auch damals schon.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schluckte, was jetzt kam, war für ihn heute immer noch hart zu erzählen. „T.K. und ich hatten das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, die Gewissheit dafür bekam ich anderthalb Monate später, als meine Ziehmutter, meine Eltern waren einige Monate zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen, Davis und Kari in Flagranti erwischt hatte. Kari hatte mir also nicht nur den Freund ausgespannt, mein eigener Freund hatte mich auch noch über Monate mit meiner damals besten Freundin betrogen, denn Kari war damals eine wichtige Bezugsperson für mich.“ Hier pausierte er erstmal, denn er ging davon aus, dass Masao nichts davon wusste so wie er Ken anschaute.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Was Ken ihm da alles offenbarte, das haute Masao gelinde gesagt doch etwas um, denn damit hatte er irgendwie nicht gerechnet, aber es gab ihm einigen Aufschluss über Dinge, doch zuerst musste er Ken mal auf den neuesten Stand bringen. „T.K. lag zwei Wochen im Koma, er ist heute aufgewacht. Nach einem bitteren Streit mit Kari hat er sich die Kante gegeben und wurde von einem Auto angefahren, ich glaube erst da wurde Kari mal etwas bewusst, was wäre, wenn er nicht mehr da wäre, er spricht gerade mit Mimi, wir werden Kari in Kenntnis davon setzen, dass er wieder wach ist, sobald er das Gespräch mit Mimi beendet hat, damit bis dahin keine weiteren Vorkommnisse sind, denn der Streit war wohl sehr übel, ich weiß ja nicht, inwieweit du da involviert bist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao sah ihn fragend an, ehe er fortfuhr. „Was du mir da erzählst, klingt für mich irgendwie einleuchtend, es ist heute noch so, wenn Tai da ist, dann ist ihr alles andere in dem Moment egal und mittlerweile ist es so, dass sie sich mit T.K. schon streitet, wenn es um Tai geht. Es geht T.K., gelinde gesagt, auf die Nerven, dass sie ständig Tai ihm vorzieht, aber sie sieht das nicht, für sie ist dieses Verhalten normal, erst so langsam scheint sie mal darüber nachzudenken, was sie da eigentlich tut. Sie sagt, sie wolle sich ja gar nicht so an Tai klammern, schaffe es aber nicht loszulassen, doch Tai ist da konsequenter als sie, er selbst versucht sie auf Distanz zu halten, aber dieser dämliche Shihito hat da vieles versaut, T.K. hat ihr wohl auch ordentlich die Meinung gegeigt, da ist sie dann ausgerastet und abgehauen. Das mit dem selbstverständlich nehmen, was du angesprochen hast, das passt auch noch ins heutige Bild, T.K. ist nach wie vor ein sehr ruhiger Mensch, der meist einen kühlen Kopf bewahrt, aber ich denke irgendwann platzt jeder mal, doch bei ihm dauert das sehr lange, Kari nimmt vieles von dem, was T.K. leistet, als selbstverständlich hin. Ich meine, nach dem was du mir jetzt auch über Davis erzählt hast, kommt es mir nur noch merkwürdiger und abstoßender vor, dass Kari T.K. an den Kopf geknallt hat er sei wie Davis, das ist in dem Kontext einfach so surreal für mich. Dass Kari und Davis so lange eine Affäre hatten, davon hat sie allerdings nie etwas erzählt, T.K. aber auch nicht…, da ist er vermutlich irgendwie auch einfach zu höflich, denn das hätte ein anderes Bild vermittelt und ich denke mal er wollte das Bild nicht schlecht reden, was wir alle von Kari hatten, och man das ist alles irgendwie so verwirrend.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lehnte sich zurück und seufzte. „Das erste Mal in der Digiwelt war Tai immer bei ihr gewesen, beim zweiten Mal nicht und T.K. ist nicht Tai. Kari hatte, denke ich, die Erwartungen an T.K. gesetzt, die sie vorher an Tai gestellt hatte und T.K. konnte halt natürlich nicht ihre Erwartungshaltung erfüllen, denn T.K. ist nicht im Ansatz wie Tai und das wollte sie wohl damals nicht verstehen. Von Davis war sie genervt, aber T.K. kannte sie ja schon, seit sie ein kleines Mädchen war, er war ihr vertrauter als jeder andere von euch in der Gruppe und wenn sie ihn gebraucht hatte, dann war er ja auch immer da gewesen und möglicherweise war das sogar ein Fehler. Kari hat sie zu sehr auf T.K. verlassen, also solange, bis Tai dabei war, dann war alles wieder gut, sie hat sich nie von ihm gelöst und ich denke mal mit Davis hat sie versucht einen Taiersatz zu haben, nur hat Davis mit ihr Dinge gemacht, die absolut falsch waren und in meinen Augen auch grausam. Sie hat das Gott sei Dank nie auf Tai projiziert, weil die Beziehung eine andere war, aber sie fängt an das mit T.K. zu machen, sie kommt nicht damit klar, dass T.K. sie nicht zu Dingen zwingt, die sie nicht will. Kari war es gewohnt das zu tun was man von ihr verlangt, auch wenn sie es nicht wollte, T.K. allerdings lässt ihr den Freiraum selbst zu entscheiden und sie selbst zu sein und da liegt das Problem, Ken. Sie weiß nicht was es heißt sie selbst zu sein, sie hat nie eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Kari vergleicht sich immer mit anderen, am liebsten mit Mimi, sie hat Mimi auch schon zur Feindin auserkoren, weil sie dafür gesorgt hat, dass Tai seinen Fokus auf etwas anderes legt, nämlich auf seine Frau und das passt unserer Madame absolut nicht. Tais Prioritäten haben sich verändert, Mimi und die Kinder sind für ihn das wichtigste im Leben, erst danach kommt Kari, sie steht bei ihm nicht mehr im Mittelpunkt, also hegt sie Groll gegen Mimi, der gerade aber wohl nicht da ist, denn Mimi hat mal etwas geplaudert und Kari klar gemacht, dass auch bei ihr und Tai mal ordentlich die Fetzen fliegen… und glaub mir Ken, mit einer wütenden Mimi willst du dich nicht anlegen, wenn dir dein Leben lieb ist. Tai tut das, weil er weiß er kann das, er weiß aber auch, wo die Grenze ist und die beiden nehmen ihren Streit niemals mit ins Bett.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte nun leicht. „Kari kennt keine Grenze, passt ihr was nicht, dann rastet sie komplett aus und tut danach so als sei alles okay und sie hätte nichts falsch gemacht, nur ist T.K. nicht mehr gewillt das mitzumachen und deswegen eskaliert es so bei den beiden. Kari ist mit ihrer Tochter Aiko hoffnungslos überfordert und T.K. muss sich momentan in fünf teilen, um alles irgendwie am Laufen zu halten, seine Aufopferung ist wirklich ehrenwert, er tut alles für Kari und Aiko, aber ihm wird es null gedankt, er bekommt nur Arschtritte und irgendwann kann man nicht mehr und ist mit den Reserven am Ende und ich denke das ist jetzt aktuell der fall, dieses Besäufnis war ein stummer Hilferuf. Kari muss begreifen, dass sie T.K. nicht als Lückenfüller für ihren Bruder nehmen kann, denn sonst ist T.K. schneller weg als sie gucken kann und er wird Aiko nicht bei Kari lassen… Kannst du mir noch mehr erzählen? Irgendwas, was sich, abgesehen von der Sache mit Kari und Davis, schlagartig bei ihr verändert hat?“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ken fiel alles aus dem Gesicht, als Masao ihn über die Geschehnisse in Kenntnis setzte. „Uff…, das sind ja unschöne Neuigkeiten. Ich bin froh, dass T.K. wieder aufgewacht ist, aber ich kann ihn irgendwie verstehen, warum er das getan hat. Ich weiß selbst wie das ist, wenn man nicht mehr weiterweiß und sich irgendwie betäuben muss. Von einem Streit zwischen den beiden habe ich nichts gewusst, aber ich bin durchaus im Bilde, dass es bei T.K. und Kari nicht so harmonisch läuft wie es sollte. T.K. und ich haben nicht mehr so ein enges Verhältnis wie früher, aber das hat auch damit zu tun, dass ich eine ganze Weile nicht in Tokyo war. Dieser Therapeut Shihito war ja wirklich mehr als ein Reinfall, da kann man eigentlich schon dankbar sein, dass er sich selbst aus dem Verkehr gezogen hatte“, Ken seufzte leicht, die Situation schien verfahrener zu sein, als er das angenommen hatte. Was Masao über T.K. sagte, ließ den jungen Polizisten nicken. „Den Eindruck habe ich von T.K. heute auch noch, er war schon immer ein sehr besonnener Mensch, hat unsere Gruppe auch oft aus brenzligen Situationen befreit, aber was viele nicht wissen ist, dass er auch eine recht sensible Seite hat und wenn man ihm richtig auf den Schlips tritt, dann kann er ordentlich austeilen. Ich habe das auch am eigenen Leib zu spüren bekommen, mit einem wütenden T.K. willst du nicht aneinandergeraten. Er bleibt immer noch freundlich und höflich dabei, aber er weiß genau wo er ansetzen muss, um sein Gegenüber zu treffen. Aber T.K. mit Davis zu vergleichen ist wie Äpfel mit Bananen aufzuwiegen, völliger Humbug. Und was Davis und Kari betrifft… Davis hat ausgenutzt, dass T.K. ihm seine Gefühle gegenüber Kari gestanden hat, er war schon immer eifersüchtig auf ihn, weil er bei Kari damals immer abgeblitzt ist. So konnte er auf der einen Seite T.K. eins auswischen und auf der anderen Seite hat er bekommen, was er wollte: Den Sex, den ich ihm nicht geben konnte und wollte. Die Beziehung der beiden ging dann noch einige Monate gut, nachdem sie aufgeflogen sind, aber dann haben sie sich auch getrennt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er atmete einen Moment durch, nickte dann. „T.K. hat Kari damals immer versucht, in Schutz zu nehmen, wer will schon, dass schlecht über den Menschen gesprochen wird, den man insgeheim liebt. Ich wäre damals auch nicht glücklich gewesen, hätte man Davis schlecht gemacht, bevor das mit der Affäre aufflog. Und ja, Kari hat sich immer auf andere verlassen, sei es auf ihre Kampfpartnerin Yolei, auf mich, als es um diese ganze „Meer der Dunkelheit“-Sache ging, auf ihren Bruder, auf T.K. oder auf Davis als Anführer. Sie hat nicht eine einzige Entscheidung selbst getroffen, wenn ich so zurückdenke, sie hat sich immer hinter anderen versteckt. Von T.K. weiß ich aber, dass sie bei der ersten Reise in die Digiwelt ganz anders war, ich meine, sie hat sich, ohne mit der Wimper zu zucken, unserem schlimmsten Feind entgegengestellt, um ihren Digimon Partner und ihren Bruder zu beschützen. Dass sie die Vergewaltigung nicht auf Tai projiziert hat, da kann man wohl wirklich nur von Glück sprechen, ich bin dankbar das nicht erlebt haben zu müssen, da bin ich ehrlich. Die ganze Sache hat schon genug angerichtet, ich habe bis heute große Probleme damit, anderen Menschen zu vertrauen, aber meine jetzige Beziehung stärkt mich in dieser Hinsicht Gott sei Dank wieder. Dass sie sich mit Mimi vergleicht, habe ich eine Weile vermutet, aber ich war mir nicht sicher.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leise lachte er, als Masao von Mimis Wutausbrüchen sprach. „Oh ich habe so einige Aktionen in der Digiwelt miterlebt und dankend das Weite gesucht, aber Tai wusste schon immer, wie er Mimi beruhigen kann. Wenn ich so überlege, haben sich Kari und Mimi aber nie sonderlich verstanden, auch Kari und Sora nicht. Das erste Mal, dass sie sich wirklich an ein Mädchen gehängt hat war wohl mit Yolei, aber der Kontakt ging nach der Oberschule auch verloren.“ Allerdings schaute Ken dann auch etwas verblüfft. „Dass Kari so ausflippen kann, war mir nicht bewusst, an T.K.'s Stelle würde ich mir das aber auch nicht gefallen lassen. Dass sie mit dem Kind so überfordert ist tut mir leid zu hören, aber wenn T.K. so weitermacht, hat er bald den nächsten Burn-Out. Er war nach der Geburt schon mal an so einem Punkt, damals konnte er das aber wieder kitten meinte er. Aber ich stimme dir zu, niemand betrinkt sich grundlos so dermaßen, ich hoffe, dass Mimi ihm helfen kann. Es wäre doch traurig, wenn Aiko als Trennungskind aufwachsen müsste, das wünsche ich ihr nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als Masao ihn bat, mehr zu erzählen, nickte er. „Von der Affäre wussten nur Davis, Kari, T.K. und ich etwas, T.K. hatte mich darum gebeten, es nicht breit zu treten und mir selbst war es auch unangenehm, von meiner damals besten Freundin den Freund ausgespannt zu bekommen. Davis hat damals seine Siebensachen gepackt und ist nach Amerika rüber, er hat dort an einer renommierten Kochschule einen Platz bekommen und Kari ist ihm, obwohl ich mir sicher bin, dass er sie da auch schon zum Sex und anderen Dingen gezwungen hatte, blindlings gefolgt und hat T.K. hier alleine zurückgelassen. Der arme Kerl war damals ganz verzweifelt, wir haben viel geredet und er hat mich aufgebaut und mir Mut gemacht, dass es auch ohne Davis weitergeht. Das drüben in den Staaten ging vielleicht zwei, drei Monate gut, danach haben sie sich getrennt, Kari kam etwa einen Monat noch bei Mimi unter, ehe sie nach Japan zurückkam und sich sofort wieder an T.K. heftete und ihn in die Lücke schob, die Davis hinterließ, ihm ihren ganzen Liebeskummer aufbürdete und T.K. gar nicht wusste, was er machen sollte. Er war in der Zwickmühle, seiner besten Freundin helfen zu wollen, aber gleichzeitig auch seine eigenen Gefühle nicht ewig leugnen zu können. Das war allerdings unser letztes Gespräch damals, kurz darauf habe ich mich nach Kyoto aus dem Staub gemacht, weil mich hier in Tokyo alles zu sehr an die Vergangenheit erinnert hat und dabei war, mich kaputt zu machen. Ich weiß nur noch, dass zu dieser Zeit Tai bereits das erste Mal im Entzug war, T.K. wusste es von seinem Bruder und hatte es mir erzählt. Also musste Kari ja zwangsweise wieder bei T.K. ankommen, sonst hätte sie sicher Tai mit ihren Problemen belagert.“ Er trank noch mal vom Kaffee und machte sich so seine Gedanken zu dem Ganzen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao hörte sich alles an, was Ken sagte und so langsam rauchte ihm der Kopf, das Ganze war verzwickter als zu Anfang angenommen. „Puuh das ist ein starkes Stück…, weißt du, Kari hat nie die ganze Wahrheit erzählt, sondern immer nur einzelne Szenen quasi…, es ist zum Haare raufen. Seit zwei Jahren mache ich diese Therapie mit ihr und es wird auch besser, aber dann kommt eine Sache und zack ist alles wieder für den Arsch, dann kooperiert sie nicht richtig und wenn sie nicht kooperiert, dann kann ich ihr nicht helfen. Dass Tai für sie derzeit nicht erreichbar ist das ist fast schon das Beste, was zu ihrem Wohl passieren konnte, so klebt sie nicht dauernd an ihm…, aber das bewegt sie auch nicht wirklich dazu sich auf T.K. zu fokussieren. Klar, es tut ihr unfassbar leid, was passiert ist und sie wird Besserung geloben, aber nur solange wie es T.K. nicht gut geht, sobald er wieder gesund ist, wird das denke ich von vorne losgehen. Als Davis dann Geschichte war, hat sie sich vermutlich wieder an T.K. geklammert, um nicht alleine zu sein, im Prinzip hat sie unbewusst einen Teil von Davis‘ Taktik angewandt. T.K. war, neben Tai, immer ihr Retter in der Not und obwohl sie damals nichts von seinen Gefühlen wusste, wusste sie dennoch, dass er sie niemals im Stich lassen würde und für T.K. war es eine Tortur, weil er ständig seine Gefühle unterdrücken musste.“ Masao seufzte, so langsam verzweifelte auch er an dem Ganzen „T.K. fängt an sich durchzusetzen und das passt Kari nicht, weil er sie nicht mehr betüddelt…, so langsam glaube ich…, dass sie ihre Schwangerschaft irgendwie geplant hat, Ken. T.K. hätte sie niemals schwanger sitzen lassen und hatte sich fest vorgenommen, dass sein Kind nicht als Scheidungskind aufwächst und deswegen kämpft er ja um die Beziehung, er will nicht alles hinschmeißen, aber Kari arbeitet mit eisernem Willen dagegen. Ich fürchte, wenn die Therapie dieses Mal nicht anschlägt, dann kann ich den beiden nicht mehr helfen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah Ken mitfühlend an. „Dass die beiden dich betrogen haben, das tut mir leid, das verdient niemand. Dann sollte man lieber ehrlich Schluss machen, bevor man jemanden so lange betrügt. Ich will versuchen herausfinden, warum sie das alles getan hat…, sie hat T.K. sitzen lassen und als sie wiederkam, hat er sie mit offenen Armen empfangen und das rechne ich ihm verdammt hoch an, das hätte nicht jeder gemacht. Er ist ein ehrbarer Mann und Kari muss jetzt rausfinden, was sie eigentlich will, ob sie T.K. wirklich liebt oder ob er nur Mittel zum Zweck ist, damit sie nicht alleine sein muss. Doch wenn das der Fall sein sollte…, dann wäre eine Trennung auch zum Wohle Aikos das Beste und wer das Sorgerecht bekommen wird, das muss ich dir ja nicht sagen. Ich mag Kari wirklich, aber sie ist noch nicht bereit Mutter zu sein, dafür ist sie noch nicht reif genug im Kopf, T.K. kriegt das hin mit der Kleinen, da mache ich mir keine Sorgen, aber er kann auch Verantwortung für sich und sein Kind übernehmen, Kari hingegen ist zu egoistisch, um diese Balance halten zu können und genau daran will ich ja mit ihr arbeiten. Ich danke dir für die Infos Ken, das hat mir wertvolle Details geliefert, die ich bisher nicht wusste und danke, dass du dir die Zeit genommen hast, kannst du für Kari ein Besuchsverbot erwirken T.K. gegenüber? Glaub mir, es ist momentan das Beste, sie von ihm und auch von ihrem Bruder abzuschirmen“, gerade wollte er aufstehen, als Mimi hereinkam und so ernst wie sie aussah, wagte es Masao sich dann doch nicht zu gehen, sondern setzte sich brav wieder hin, Ken ebenso und Masao hasste es, dass Mimi das Talent hatte selbst ihn kuschen zu lassen. Manchmal bemitleidete er Tai da ja schon etwas, das würde er aber niemals laut sagen, sein Schwanz war ihm dann doch ganz lieb und er wollte das dieser ganz blieb.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Ken sah Masao nachdenklich an, dass Kari so viel verschwieg, kam ihm komisch vor, aber vielleicht merkte sie das auch einfach nicht, leugnete vieles vermutlich auch vor sich selbst, weil sie damit sonst selbst nicht klarkäme, Ken verstand das durchaus gut. Er nickte leicht. „T.K. ging es damals wirklich nicht sehr gut, irgendwie tat es mir dann auch schon ein bisschen leid, ihn auch noch im Stich gelassen zu haben, aber ich musste in dem Moment auch an mich denken und T.K. meinte ja auch, dass er klarkäme.“ Was Masao dann allerdings von sich gab, machte ihn sprachlos, so wirklich vorstellen konnte er sich das eigentlich nicht. „Glaubst du wirklich, dass sie so weit gehen würde? Ich traue ihr ja einiges zu, aber das wäre doch wirklich ein hartes Stück, das würde T.K. ihr auch niemals verzeihen und ich denke das weiß Kari auch. Und so hintergangen zu werden war schon hart, aber ich habe das Trauma wohl inzwischen überwunden und kann auch darüber sprechen, ohne dass es mich extreme Überwindung kostet. T.K. hat damals viel für sie getan, das stimmt, ich hoffe wirklich, dass sie nicht nur mit ihm gespielt hat, dass hätte er nicht verdient.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was das Thema Besuchsverbot betraf, wollte Ken gerade noch antworten, als bereits Mimi hereinkam und so wie sie die beiden ansah, blieben sie dann lieber sitzen und hörten sich an, was Mimi zu erzählen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mimi fasste ihnen zusammen, was T.K. erzählt hatte und Ken runzelte die Stirn. „Dass Kari eventuell die Schwangerschaft provoziert hat, hatte Masao auch schon vermutet, aber das glaube ich irgendwie nicht, das geht auch für ihre Verhältnisse zu weit. Und was das Besuchsverbot betrifft, das lässt sich einrichten, ich vermute auch, dass es besser für T.K.s Genesung ist.“ Auch Mimi seufzte und sah Masao an. „Wie gehen wir jetzt vor? T.K. sieht sich selbst immer noch als Sündenbock, wir müssen ihm dieses Denken echt abgewöhnen.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao hörte sich die Zusammenfassung von Mimi an und seufzte. „Das kann doch alles nicht mehr wahr sein, hat die denn gar nichts gelernt in den letzten zwei Jahren?  Naja, jetzt müssen wir mit dem arbeiten was wir haben. Ken hat neue Details ans Licht gebracht, die mir auch dabei helfen werden, wie ich das Ganze angehen kann und in spätestens zwei Wochen sollte ich ein Konzept haben, mit dem ich arbeiten kann, aber für die erste Sitzung werde ich dann deine Hilfe brauchen, Mimi, die müssen wir zusammen abhalten, um das Konzept kümmre ich mich selbst, damit du damit keine Arbeit hast, keine Sorge.“ Ken und er weihten Mimi noch in das ein, was sie gerade besprochen hatten und somit ging dann später jeder seiner Wege. Masao machte sich daran, das Konzept auszuarbeiten und es erforderte jede Menge detailreiche Planung, damit er genau wusste wie er was angehen musste. Die Sitzungen, die er mit Kari zwischendurch hatte waren, naja… impulsiv. Kari rastete aus, weil man sie nicht zu T.K. ließ und Masao hatte die Arschkarte gezogen, sie wieder beruhigen zu müssen und ihr klar zu machen, dass das Ausflippen nichts brachte.[/JUSTIFY]

 



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