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Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Samstag, 8. Juni 2019
Büro von Masao, Uniklinik
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Schuldgefühle

Dass T.K. so nah bei ihnen war, das ahnte Masao noch nicht und wurde erst klar, als sich eine Schwester per Krankenhaus-Telefon bei ihm meldete und ihm mitteilte, dass T.K. auf der Intensivstation lag und kurz abriss, was passiert war. Masao brauchte nicht mehr zu hören und legte auf, ehe er Kari und Mimi ansah. „T.K. ist hier… auf der Intensiv..., er wurde offensichtlich von einem Auto angefahren und einige Meter weit geschleudert und ist bewusstlos“, so schnell wie Kari rausgerannt war, kamen Mimi und Masao gar nicht hinterher. Auf der Intensiv ließ sich Masao den Vorfall schildern und als man ihm die Promillewerte verkündete, wurde ihm fast kotzübel. Dass der Streit zwischen Kari und T.K. so ein Ausmaß annehmen würde, damit hatte wohl auch Kari nicht gerechnet, denn in ihren Augen spiegelte sich, für Masao erkennbar, plötzlich so etwas wie Erkenntnis wider.

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[JUSTIFY]Gerade als Kari eine kurze Pause im Ausdrücken ihrer Gedanken machte, klingelte das Telefon und Masao musste da ran gehen, seiner Mimik nach zu urteilen war es was Schlechtes und als er dann offenbarte, dass T.K. auf der Intensivstation lag, sprang sie auf, ließ alles stehen und liegen und stürmte aus dem Raum. Mimi sah Masao betroffen an. „Wenn T.K. jetzt stirbt, dann bringt Kari sich um… darauf geb ich dir Brief und Siegel. Hoffen wir, dass er es überlebt!“ Sie lief mit Masao so schnell es ging hinterher, nachdem dieser sein Büro abgeschlossen hatte. Da Mimi Karis Schwägerin war, durfte sie auch mit auf die Intensiv, aber sie blieb vor dem Zimmer an der Scheibe stehen und sah nur hinein, während Kari sich neben ihren Verlobten setzte. Als sie den Promillewert aufschnappte, den Masao mit seinen Kollegen besprach, wurde ihr auch anders und nachdem Masao neben sie getreten war, seufzte sie. „Das alles scheint T.K. ordentlich mitgenommen zu haben. Wird er durchkommen? Und wir sollten Matt Bescheid geben, was passiert ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kari unterdessen saß neben T.K. und hatte seine Hand genommen, während ihr stumme Tränen übers Gesicht liefen. Sie hatte doch nicht gewollt, dass er sich betrank und dann überfahren wurde. Leise sprach sie mit ihm, ob er sie hören konnte, wusste sie nicht. „Keru… es tut mir so leid, was ich zu dir gesagt habe… ich verstehe jetzt, dass du es nur gut mit mir gemeint hast… ich liebe dich Keru… schon immer und ich werde auch nie aufhören dich zu lieben. Bitte Keru…, wach wieder auf… was sollen Aiko und ich denn ohne dich machen? Du bist doch derjenige, der unserer Familie den Halt gibt… und du bist ein wundervoller Vater, weißt du eigentlich, wie sehr Aiko dich liebt? Dich hat sie doch viel lieber als mich… ich hoffe, dass ich noch die Chance bekomme, dich um Entschuldigung zu bitten…“ Jetzt verstand Kari auch, wie sich Tai damals gefühlt haben musste, als Mimi im Koma gelegen hatte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao wusste, dass Mimi recht hatte. „Dann wäre Aiko Vollwaise… ich hoffe und bete, dass dieser Fall nicht eintritt...“, und somit waren sie auch schon auf der Intensiv vor T.K.s Zimmer, wo sich Masao auf den aktuellen Stand bringen ließ, was passiert war und ihn schauderte es bei den ersten Befunden. Er biss sich auf die Lippe und rief Matt an. „Hey Matt, T.K. liegt bei uns auf der Intensiv…, er wurde von einem Auto auf der Straße übel angefahren, als er betrunken über die Straße getorkelt ist“, was Matt ihm noch offenbarte ließ ihn seufzen. Er sah Mimi an. „Matt hatte mit T.K. geredet nach dem Streit mit Kari und als Matt mit seinen Fragen konkreter wurde, da hat T.K. ihn quasi rausgeschmissen...“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]T.K. lag derweil in seinem Krankenbett, angeschlossen an die ganzen Maschinen und war noch immer nicht bei Bewusstsein, wäre er es, würde er vermutlich unter den Schmerzen wieder zusammenbrechen, so aber bekam er auch nur entfernt im Unterbewusstsein Karis Worte mit. Vermutlich hätte keiner der Anwesenden gedacht, dass sie jemals an so einen dramatischen Punkt kommen würden, wie es jetzt der Fall war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi sah seufzend Masao an. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin gerade verdammt froh, dass Tai die nächsten acht bis zehn Wochen nichts mitbekommt. Dieses Drama hätte er gerade nun wirklich nicht gebrauchen können.“ So beschissen sie die Therapieform vorhin noch gefunden hatte, gerade begann sie doch Dankbarkeit dafür zu empfinden, dass ihr Mann nun Zeit hatte, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Während Mimi also Kari beobachtete, war Matt gerade dabei, zu komponieren, als sein Handy ging. Am Klingelton erkannte er sofort, dass es Masao war und er wusste noch bevor er ranging, dass irgendwas schiefgelaufen sein musste. Er nahm ab und ihm klappte erst mal die Kinnlade runter bei der Offenbarung. „Ich habe vorhin noch mit ihm versucht zu reden, als die WhatsApp von ihm reinkam, dass es keine Hochzeit geben würde. Anfangs dachte ich, ich dringe zu ihm durch, aber dann wurde er immer abweisender und hat mich rausgeschmissen. Er war so niedergeschlagen… ich glaube aber nicht, dass er sich umbringen wollte. Er meinte, für Aiko würde er weitermachen, auch wenn Kari ihn noch weiter verletzt.“ Er fragte ihn noch, ob es gerade sinnvoll wäre, seinen Eltern Bescheid zu geben und vorbei zu kommen, ehe er auflegte und je nach Masaos Antwort dann eben weiter verfuhr.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mimi reagierte auf die Offenbarung insgesamt doch ziemlich schockiert. „Ich glaube, sobald T.K. wieder wach ist und es ihm etwas besser geht, sollte ich ihm noch mal eine Beratung anbieten, damit er auch die Chance hat, diesen Druck loszuwerden, Alkohol ist nie eine Lösung und sollte auch niemals als eine verwendet werden. Aber ich glaube, zumindest Kari begreift langsam, was du ihr eben versucht hast zu erklären. Wie steht es denn um T.K., wird er durchkommen?“, fragte sie besorgt und sah dann wieder zu Kari, die noch immer T.K.s Hand hielt und nun zu schluchzen begonnen hatte. Mimi öffnete die Türe zum Zimmer und setzte sich neben Kari auf einen Hocker, den sie sich näher gezogen hatte. „Hab keine Angst, das wird schon wieder Kari. Aber spätestens jetzt muss auch dir klar sein, dass es nicht so weitergehen kann. Oder willst du, dass sich T.K. eines Tages das Leben nimmt, weil du ihm schon wieder das Herz gebrochen hast? Ich weiß, dass du ihn liebst, aber du musst ihm das auch immer mal wieder zeigen.“ Sie schloss ihre Arme um ihre Schwägerin und war erleichtert, dass Kari sich nicht sträubte, sondern die Umarmung zuließ und sich einfach mal ausweinte. Mit einem Lächeln sah sie zu Masao, der nun auch ins Zimmer gekommen war, scheinbar hatten sie den Schutzpanzer um Kari endlich durchbrochen, jetzt konnte Masao auch mit ihr arbeiten, damit sie sich endgültig von Tai löste und sich auf ihr Leben mit T.K. konzentrierte.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Masao konnte sich irgendwie in Kari hineinversetzen, aber es wurmte ihn, dass es erst ernst werden musste, damit sie mal zur Besinnung kam, aber besser spät als nie und von der Schwester wusste er, dass T.K. nicht in Lebensgefahr schwebte, also war er in dem Punkt schonmal beruhigt. Jetzt telefonierte er erstmal mit Matt und überlegte kurz. „Hör zu, ich denke du solltest daheimbleiben, Mimi ist bei Kari und sie haben angefangen sich anzunähern und ich will nicht, dass es direkt wieder kaputt geht. Ich weiß wie es dir geht, du hegst Groll gegen Kari und du kannst deinen Groll in der Regel kaum zurückhalten und ich denke es wäre lebensmüde von dir, dich dann mit Kari und Mimi anlegen zu müssen. T.K. schwebt nicht in Lebensgefahr, also kannst du ihn die Tage besuchen, jetzt gerade kannst du leider sowieso nichts tun, aber gib bitte euren Eltern Bescheid, es ist wichtig, dass sie wissen, was passiert ist, wir sehen uns morgen“, damit hatte er aufgelegt und von der Krankenschwester T.K.s persönliche Sachen ausgehändigt bekommen, die er bei sich getragen hatte und darunter fand er einen Brief, den er sich durchlas und dann entschied, diesen auch von Kari lesen zu lassen. Er betrat das Krankenzimmer und sah die beiden Mädels an. „Also er schwebt nicht in Lebensgefahr, es wurden keine lebenswichtigen Organe verletzt, also kommt er durch und wird auch wieder gesund, ich kann halt nur nicht sagen, wann genau er aufwacht, das entscheidet sein Körper dann von selbst, aber es wird gesundheitlich alles wieder gut. Ich habe gerade die Sachen von T.K. von der Schwester bekommen und er hatte eine Art Brief bei sich und ich möchte, dass ihr beiden den lest. Ich denke da stehen Sachen drin, die Mimi und ich noch nicht wussten und da werden wir mit dir und T.K. noch mal drüber reden müssen, ich weiß nicht wann genau der geschrieben wurde.“ Er gab den Brief an Mimi, damit sie ihn zusammen mit Kari lesen konnte und wartete gespannt die Reaktionen der beiden ab.[/JUSTIFY]

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„I know sometimes things may not always make sense to you right now

But hey, what daddy always tell you?

Straighten up little soldier

Stiffen up that upper lip

What you crying about?

You got me
 

Aiko, I know you miss your mom

And I know you miss your dad when I'm gone

But I'm trying to give you the life that I never had

I can see you're sad

Even when you smile

Even when you laugh

I can see it in your eyes

Deep inside, you wanna cry

'Cause you're scared

I ain't there?

Daddy's with you in your prayers

No more crying

Wipe them tears

Daddy's here

No more nightmares

 

We gonna pull together through it

We gon' do it

Aiko daddy‘s crazy ain't he?

Yeah but he loves you girl and you better know it

We're all we got in this world

When it spins

When it swirls

When it whirls

When it twirls

 little beautiful girl

Looking puzzled, in a daze

I know it's confusing you

Daddy's always on the move

Mama's always on an angry point.

 

I try to keep you sheltered from it

But somehow it seems, the harder that I try to do that

The more it backfires on me

All the things, growing up

As daddy that he had to see

Daddy don't want you to see

But you see just as much as he did

We did not plan it to be this way

Your mother and me

But things have got so bad between us

But then of course

Everything always happens for a reason

I guess it was never meant to be

But it's just something

We have no control over

And that's what destiny is
 

But no more worries

Rest your head and go to sleep

Maybe one day we'll wake up

And this will all just be a dream
 

Now hush little baby don't you cry

Everything's gonna be alright

Stiffen that upper lip up little lady

I told ya, daddy's here to hold ya

Through the night

I know mommy's not here right now and we don't know why

We feel how we feel inside

It may seem a little crazy, pretty baby

But I promise, Mama's gon' be alright

 

It's funny

I remember back one year when daddy had no money

Mommy wrapped the Christmas presents up

And stuck them under the tree

And said some of them were from me

'Cause daddy couldn't buy 'em

I'll never forget that Christmas

I sat up the whole night cryin'

'Cause daddy felt like a bum

See daddy had a job

But his job was to keep the food on the table for you and mom

 

And your mom, was saving money

For you in a jar trying to start a piggy bank for you

So you can go to college

Almost had a thousand dollars

'Till someone broke in and stole it

And I know it hurt so bad, it broke your mama's heart

And it seemed like everything was just starting to fall apart

Mom and dad was arguing a lot

 

And it all happened too fast for either one of us to grab it

I'm just sorry you were there and had to witness it first hand

'Cause all I ever wanted to do was just make you proud

Now I'm sittin' in this empty house, just reminiscin'

Looking at your baby pictures it just trips me out

To see how much you have grown

Wow, I guess you pretty much are

And daddy's still here

Daddy's still here

I like the sound of that yeah

It's got a ring to it, don't it?

Shhh, mama's only gone for the moment

 

Now hush little baby don't you cry

Everything's gonna be alright

Stiffen that upper lip up little lady

I told ya daddy's here to hold ya

Through the night

I know mommy's not here right now and we don't know why

We feel how we feel inside

It may seem a little crazy pretty baby

But I promise

Mama's gonna be alright”*

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[JUSTIFY]Matt hörte Masao erst mal schweigend zu, ehe er seine Frage gestellt hatte und recht gelassen reagierte. „Das beruhigt mich zu hören, ich habe mir fast schon gedacht, dass es besser ist, wenn ich nicht komme, das ist schon in Ordnung. Solange er im Koma liegt kann ich hier eh nichts tun. Gut, dann bis morgen, ich rede mit Mum und Dad.“ Sie legten auf und Matt machte sich daran, seine Eltern über das Geschehene zu informieren, den Streit mit Kari ließ er erst mal unerwähnt, das mussten die beiden einfach unter sich ausmachen und auch wenn er gerade innerlich vor Wut wegen Kari kochte, versuchte er doch tatsächlich mal seinen Ärger ein wenig zu zügeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit T.K.s Sachen kam Masao dann wieder ins Krankenzimmer und man sah, dass sowohl Kari als auch Mimi ein Stein vom Herzen fiel, als er ihnen offenbarte, dass T.K. nicht in Lebensgefahr schwebte. „Also wacht er wieder auf… ich bin so froh… auch wenn er mir vielleicht nicht verzeiht, zu wissen, dass er am Leben ist, macht mich wirklich glücklich.“ Sie wischte sich die Tränen weg und Mimi lächelte sie an. „Siehst du, es wird alles wieder gut und ich bin mir sicher, dass wir das zwischen euch auch wieder hinkriegen. Du gehst wieder regelmäßig zum Gespräch zu Masao und ich werde noch mal ein paar Gespräche mit T.K. führen, dann können wir gemeinsam schauen, wie wir euch helfen können.“ Se nickte aufmunternd, Kari sollte mal nicht den Kopf in den Sand stecken, noch war nicht alles verloren, Beziehungen, die so schnell zerbrachen, waren mit gemeinsamen Kindern eigentlich recht selten und sie wusste, wie wichtig T.K. war, dass Aiko nicht wie er selbst ohne den zweiten Elternteil aufwuchs. Die Geschichte mit dem Brief ließ allerdings sowohl Kari als auch Mimi aufschauen, aber die jüngere der beiden Frauen schien auch noch nicht zu wissen, worum es ging, doch das änderte sich schlagartig, als sie zu lesen begann. Ihr Blick wurde traurig und sie seufzte beim Lesen immer wieder, ehe Mimi den Zettel sinken ließ und Kari erwartungsvoll anschaute. Sie seufzte erneut und begann dann, endlich mal auszupacken und zu erklären, was Sache war.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]„Das muss er in der Zeit nach Aikos Geburt bis etwa Weihnachten geschrieben haben. Es hat ja eine Weile gedauert, bis ich wirklich eine Bindung zu Aiko aufbauen konnte, arbeiten war wegen der schweren Wochenbettdepression für mich auch nicht mehr drin. Im Grunde genommen bin ich dauernd nur geflüchtet, weil ich mit Aikos Geschrei überfordert war und sie nicht beruhigen konnte. In dieser Zeit hat T.K. hart arbeiten müssen, im doppelten Sinne. Er hatte seine normale Arbeit, musste aber gleichzeitig auch komplett für Aiko da sein, weil ich es nicht konnte. Finanziell ging es uns damals nicht so gut, aber wir wollten kein Mitleid oder so etwas, deswegen haben wir es niemandem gesagt. Ich konnte nicht arbeiten, also fehlte mein Einkommen und T.K. hat kaum noch Aufträge reinbekommen, weil er immer nur zeitweise mal arbeiten konnte, während Aiko schlief, das war den Kunden zu unsicher. Wir haben jeden Yen zweimal umgedreht und T.K. hat viel zurückgesteckt, damit Aiko und ich etwas zu Essen auf dem Tisch hatten. Er hat immer gesagt, dass er nicht will, dass unsere Kleine als Trennungs- oder Scheidungskind aufwachsen muss… ich weiß, dass er mich liebt, aber ohne Aiko hätte er sicher nicht so lange schweigend alles hingenommen… einen Abend war mir alles zu viel, ich bin mal wieder gegangen und kam aber nachts nicht wieder zurück. Das war irgendwann im Sommer, gut möglich, dass er den Brief dort geschrieben hat, weil er dachte, dass ich ihn verlassen hätte und nicht wiederkommen würde, ich weiß es nicht genau.“ Sie stützte das Kinn in die Hände und sah wieder auf ihren Verlobten, sie fühlte sich elend und sie wusste, dass das hier auch zum Großteil ihre Schuld war. Sie sah zu Masao. „Ich will nicht, dass es zwischen uns irgendwann so endet, aber ich mache immer und immer wieder die gleichen Fehler. Irgendwie schaffe ich es einfach nicht, endlich mal alles richtig zu machen. Manchmal frage ich mich, ob es vielleicht wirklich nicht sein soll zwischen ihm und mir.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi merkte sofort, dass sie wieder in ihre Selbstmitleidsschiene abrutschte und packte sie durchaus fest an den Schultern und zwang sie, sie anzusehen. „Hör mir zu Kari, wenn du so denkst, wird es auch niemals funktionieren. Eine Beziehung bedeutet Arbeit und man hat immer wieder Rückschläge, aber das gehört dazu. Wichtig ist dann nur, dass man zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Ihr arbeitet immer gegen- statt miteinander und deswegen endet es jedes Mal in einem so heftigen Streit. Tai und ich, wir streiten uns auch gerne Mal, aber wir sehen alles, was wir haben, als Geschenk und Glück an, nicht als Problem. Ich glaube du, nein ihr beide, geht an viele Dinge mit der falschen Einstellung heran. Weißt du, was für ein verdammtes Wunder das für uns war, als ich mit den Zwillingen schwanger wurde? Meine Gynäkologin drüben in den Staaten hatte mir eine erneute Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von unter fünf!!! Prozent vorhergesagt und die Fehlgeburtswahrscheinlichkeit, falls doch eine zustande kommen sollte, läge bei über 80 Prozent. Aber statt jeden Tag Gedanken daran zu verschwenden die Kleinen verlieren zu können, habe ich einfach jeden Tag genossen, der mir mit ihnen geschenkt wurde und schau jetzt, drei Jahre später habe ich drei gesunde Kinder und du hast Aiko. Ich weiß, dass du sie liebst, Kari, aber musst aufhören immer vor allen Problemen weglaufen zu wollen, das gehört zum Leben auch dazu und daran könnt ihr gemeinsam auch wachsen. Aber das funktioniert nur, wenn du es auch zulässt, dass T.K. diesen Platz in deinem Leben haben darf, verstehst du? Aktuell schließt du ihn aus deiner Gefühlswelt aus und deswegen knallt es bei euch immer so… du gibst ihm gar nicht die Chance, dich irgendwie zu verstehen, sobald er kontert oder nachhakt, fährst du deinen Panzer hoch und attackierst ihn. Wozu das letztendlich geführt hat, sehen wir jetzt hier… seine Reserven sind auch nicht unendlich und ich glaube, dass er sich so betrunken hat, war ein Hilferuf Kari. Er wird wieder aufwachen und gesund werden, aber beim nächsten Mal hat er vermutlich nicht mehr so viel Glück, also dürfen wir es gar nicht erst wieder so weit kommen lassen.“ Sie hob den Blick und sah zu Masao, sie wollte sich nicht zu sehr einmischen, also übergab sie ihm das Wort. Aber sie hatte versuchen wollen, Kari aus ihrer Seifenblasenwelt aufzuwecken, in die sie sich zurückgezogen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao hörte Kari und Mimi zu, bevor er selbst begann zu reden. „Es ist gut, dass ihr aus dieser Misere herausgekommen seid, aber vor Problemen wegzulaufen ist nie die Lösung“, er zeigte auf Mimi. „Das hat Madame hier auch mal sehr gerne gemacht, aber irgendwann hat sie sich selbst gezwungen, sich auch den unangenehmen Dingen zu stellen und das war das beste was sie tun konnte und das ist es für dich auch. T.K. hat sehr viel geopfert um sicher zu stellen, dass es dir und Aiko an nichts fehlt, nur kann er das auch nicht auf Dauer und wenn du nicht mitarbeitest sind seine Reserven irgendwann zu Ende und das hat uns jetzt hierhin gebracht, aber wir dürfen jetzt nicht in den Kopf in den Sand stecken, wir kriegen das alles irgendwie geregelt, doch das wird eine Weile dauern.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah Kari fest an. „Du machst im Prinzip immer nur einen einzigen Fehler, du idealisierst deinen Bruder auf deinen Verlobten, wenn T.K. nicht so reagiert, wie Tai es deiner Meinung nach tun würde, dann flippst du aus, deswegen versuche ich dir seit zwei Jahren klar zu machen, dass du dich von deinem Bruder lösen musst. Umso mehr du dich unerbittlich an deinen Bruder klammerst, desto weniger wird es mit dir und T.K. klappen, denn T.K. ist ein Mensch, der auch mal Dinge anspricht, die man nicht hören will, aber es ist richtig so, dass er das sagt, denn sonst wird es nur totgeschwiegen und irgendwann kommt alles auf einmal hoch. Sieh mal, ich weiß du liebst deinen Bruder, Kari, und er liebt dich ja auch, aber er hat gelernt loszulassen. Dass dieser Shihito das nun versaut hat ist die eine Sache, aber deine Reaktion darauf hat mir gezeigt, dass wir noch nicht soweit sind wie ich dachte, denn sobald er dir einen Finger gereicht hat, hast du ihn sofort wieder versucht für dich einzunehmen, wie soll sich T.K. denn da fühlen? Vor allem wenn du ihm vor den Kopf knallst, was für ein Arschloch er sei und dass Tai ja viel besser mit Aiko könne, da fühlt man sich wertlos und fragt sich, wozu man das Ganze noch macht und dieses Betrinken ist so untypisch für ihn, das war wirklich der letzte Ausweg für T.K., um den Schmerz zu betäuben, einfach um nichts fühlen zu müssen, ihr beendet eure Streitigkeiten nicht richtig, ihr schweigt irgendwann nur noch alles tot.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao zeigte auf Mimi. „Tai und sie, wenn die sich mal richtig in die Köppe kriegen, dann überlege sogar ich mir drei Mal ob ich was dazu sage, denn wenn knallt es bei denen so richtig, aber das nie vor den Kindern und der Streit wird nicht mit ins Bett genommen und das will ich bei euch auch erreichen, dass ihr Differenzen klärt, bevor ihr ins Bett geht und diese nicht noch tagelang mitnehmt.“ Er ging zu den beiden und setzte sich auf einem der Hocker hin „Und versuch vielleicht gerade jetzt auch Hilfe von Mimi anzunehmen und sie nicht immer als Feindin abzustempeln, denk dran, auch ihr seid eine Familie und T.K. und auch Tai brauchen euch jetzt umso mehr.“[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Mimi war bei Masaos Worten ein wenig beschämt errötet, nickte aber, sie hatte sich Tais Probleme immer schöngeredet, um ihn nicht konfrontieren zu müssen. Dass er deswegen im Entzug landete, hatte natürlich keiner von ihnen geahnt oder beabsichtigt, aber es war nun mal so wie es war. Und auch Kari schien endlich zu begreifen, dass Mimi keine Göttin war, sondern eine ganz normale junge Frau wie sie selbst auch, vielleicht nicht mit den gleichen Problemen, aber definitiv mit eigenen, die auf ihre Art und Weise auch Mimis Familie belasteten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kari sah Masao an und nickte leicht, sie wusste, dass er recht hatte. „Ich habe T.K. nicht einmal richtig gedankt für alles, was er für uns getan hat, ich habe es als selbstverständlich angesehen und das war nicht richtig. Eigentlich will ich mich ja auch gar nicht an Tai klammern, aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass er mich mehr braucht als T.K., dabei hatte er immer den ganzen Ärger am Hals, weil ich nichts hinbekommen habe. Ich hätte ihm das nicht an den Kopf werfen dürfen, das begreife ich nun, aber der Gedanke, Tai loszulassen ist für mich immer noch unerträglich.“ Mimi sah Masao an, da war noch viel Arbeit zu leisten, aber sie war sich sicher, sobald T.K. wieder wach war, konnte er das beruhigt in Angriff nehmen. Zu hören, dass es bei Mimi und Tai auch mal knallte, ließ sie allerdings überrascht aus der Wäsche schauen, weswegen Mimi leise kicherte. „Das Temperament von Tai kennst du, aber ich kann auch ordentlich austeilen. Du hättest mal sehen sollen, wie ich Sora am Meer der Dunkelheit zusammengefaltet habe. Selbst Tai stand mit offenem Mund da.“ Sie zwinkerte Masao zu, der wusste genau, was Mimi meinte, immerhin hatte er sowas schon mal bei ihr mitbekommen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Den Abend verbrachte Masao noch mit Kari und Mimi im Krankenhaus, ehe er nach Hause fuhr und in den nächsten Tagen an einem komplett neuen Therapiekonzept für Kari arbeitete, denn er musste sich überlegen, wie er jetzt weiter verfahren wollte und das erwies sich als gar nicht mal so leicht, das musste er zugeben , aber er war zuversichtlich das hinzukriegen und er ließ sich immer auf den aktuellen Stand bringen, was T.K.s Gesundheit anging.[/JUSTIFY]

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Text: *Mockingbird von Eminem (abgewandelt) Komplett anzeigen

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