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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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That's What Friends Are For

148) That's What Friends Are For
 

„Was war das denn?“, fragte Jody.

„Rufus Turner, ein alter Freund. Er hat Karen exorziert und mir geholfen damit klar zu kommen. Ohne ihn wäre ich wohl schon lange tot. Er ...“

Jody trat hinter Bobby und legte ihre Arme um seinen Hals. Sanft schmiegte sie ihren Kopf an seine Wange.

„Wir haben eine Weile zusammengearbeitet, bis bei einem Fall alles schieflief und wir uns trennten. Ich wundere mich schon, dass er hier anruft. Scheint wohl keiner sonst da zu sein, um ihm zu helfen.“

„Dann solltest du fahren.“

Bobby löste sich von ihr und schaute sie fragend an. „Bist du dir sicher?“

„Nein, bin ich nicht. Ich will dich hierbehalten, bei mir und in Sicherheit. Aber du sagst selbst, dass er dir geholfen hat und diese Hilfe verdient er jetzt auch. Egal was ich will. Hauptsache, du kommst gesund zu mir zurück.“

Fragend schaute Bobby ihr in die Augen. Er sah Zweifel aber auch die Entschlossenheit und jede Menge Liebe. „Wir wären nicht mehr wir, wenn wir Freunden nicht helfen würden“, sagte sie leise und er nickte.

„Dann rufe ich ihn mal an. Wenn ich morgen früh losfahre, bin ich morgen Abend da. Ich hoffe, er hält die Füße so lange still.“ Er nahm seine Mütze ab, rieb sich über die Stirn und setzte sie wieder auf. Sicher war er sich da nicht. „Außerdem könnte ich in dem Zuge gleich auch noch Johns Lager in Texas leerräumen. Dann muss ich das später nicht mehr machen und wenn Rufus mir hilft, sollte das schnell erledigt sein.“

„Wie viele von diesen Lagern gibt es denn noch?“

„Danach noch zwei. Eins in Utah und eins in Wyoming.“

„Geh packen. Ich mache das Essen fertig“, entschied Jody.
 

                                                       ***

Viele, viele Meilen südlich fuhren zwei Brüder über eine Landstraße. Der jüngere saß am Steuer.

„Was soll das, Daryl? Wieso bist du dazwischen gegangen? Ich hätte den locker fertigmachen können!“ Merle schlug mit der Faust gegen die Seitenscheibe.

„Dann würdest du jetzt auch in einem Auto sitzen. Auf der Rückbank und in Handschellen. Du weißt genau, dass du dieses Mal die volle Strafe absitzen müsstest. Du bist Wiederholungstäter. Verdammt Merle, ist das so schwer zu verstehen, dass ich meinen Bruder an meiner Seite haben will und nicht im Knast?“

„Der Scheißkerl hat mit einer Waffe auf mich gezielt. Das wäre Notwehr gewesen!“

„Klar! Rede dir das nur weiter ein!“ Daryl schüttelte den Kopf.

„Ich bringe dich nach Hause. Du schläfst deinen Rausch aus und morgen fahren wir in die Berge zum Jagen. In ein paar Wochen, wenn wir wiederkommen ist Gras über die Sache gewachsen.“

Er setzte den Blinker und bog in eine schmale Straße sein.
 

„Ich besorge ein paar Vorräte“, sagte er, nachdem er Merle vor der alten, heruntergekommenen Hütte abgesetzt hatte, die sie ihr Zuhause nannten

„Jah. Und geh zum Friseur. Du rennst wie ein Hippie rum! Wenn der alte Mann dich so sehen würde ...“

„Jaja“, wischte Daryl jeden Einwand beiseite. Seine Haare waren ein bisschen länger. Na und? Er war deshalb noch lange kein Hippie! Mal abgesehen davon, dass er kein Geld dafür hatte. Das musste bis nach ihrem Ausflug warten. Wenn sie Glück hatten, erwischten sie ein paar Rehe und konnten Fleisch und Leder verkaufen und wenn sein Bruder nicht sofort alles in Drogen und Alkohol umsetzte, könnte er sich sogar einen Friseurbesuch leisten.
 

                                                       ***
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell, fand Jody. Sie hatte Frühstück gemacht und saß jetzt mit Bobby am Tisch. Vorsichtig pustete sie in ihren Kaffee.

„Ich würde lieber bleiben. Wir haben hier wirklich noch genug zu tun“, sagte er.

„Er ist dein Freund und er braucht Hilfe.“ Sie legte ihre Hand auf seine. „Du bist schneller wieder da, als du denkst.“

Bobby nahm ihre Hand und zog sie an die Lippen. „Ich konnte mir lange nicht vorstellen, je wieder eine Frau in meinem Leben zu haben. Jetzt will ich mir nicht vorstellen jemals wieder ohne dich zu sein. Nicht mal für eine Woche!“

„Du wirst noch schnell genug flüchten wollen“, lachte sie und legte ihre Hand auf den wachsenden Bauch.

„Die schieben wir einfach zu Dean ab. Der hat das mit Sam super hinbekommen, warum dann nicht auch mit unseren Beiden?“

„Ein Bisschen wollte ich auch zur Erziehung beitragen. Es reicht, wenn Dean der Onkel ist, den jedes Kind sich wünscht. Der, der ihnen Blödsinn beibringt, der mit ihnen tobt.“

„Sag ihm das nur nicht, denn ich denke, dass er das schon machen wird. Aber er wird auch ein Onkel sein, auf den sie sich verlassen können, egal was kommt. Genau wie auf Sam!“ Bobby trank aus, stellte die Tasse ab und stand auf. „Je länger ich hier sitze, umso länger bleibe ich weg.“

Er holte die Waffen aus dem geheimen Schrank, nahm seine Jacke vom Hake und gab Jody einen Abschiedskuss. „Pass auf dich auf“, bat er sie.

„Das sollte ich dich wohl eher bitten“, erwiderte sie und gab ihm einen Abschiedskuss.
 

                                                                    ***
 

In Georgia hielt Daryl an einer roten Ampel. Sie waren wirklich auf dem Weg in die Berge. Merle saß griesgrämig neben ihm und suchte wohl nach dem nächsten Grund für einen weiteren Wutausbruch. Heute schien ihm alles gegen den Strich zu gehen. Es war zu früh, zu hell und er hatte keine Drogen mehr. Besser konnte ein Tag kaum beginnen. Daryl verdrehte die Augen und zuckte gleich darauf zusammen, als Merle mit der Faust gegen die Seitenscheibe schlug. 

Daryls Blick lag auf dem Schulbus, der ihnen gegenüber an der Ampel anhielt.

„Du siehst immer noch wie ein Hippie aus“, knurrte Merle

„Hab´s nicht geschafft und außerdem hast du unser letztes Geld in deine Drogen investiert!“

„Der Bartschneider liegt rum und kostet nichts!“

„Hm“, brummelte Daryl.

Die Ampel schaltete von gelb auf grün. Merle bückte sich und holte eine Flasche Fusel aus seiner Tasche und Daryl gab Gas.

„Woher ...“ begann er und blickte zu seinem großen Bruder. Seine Augen weiteten sich, als er den Truck kommen sah, doch bevor er etwas sagen konnte, fraß sich die Schnauze des 40 Tonnen Kolosses regelrecht durch den Pickup. Er wurde gegen die Seitenscheibe geschleudert.

Der Aufprall riss Merle die Flasche aus der Hand. Sie schlug gegen das Armaturenbrett und zerplatzte. Scherben regneten auf Merle und Daryl und bohrten sich durch den Stoff ihrer Kleidung in Haut und Muskeln.

Merle wurde aus seinem Sitz gestoßen und landete unsanft halb auf dem Lenkrad und halb auf seinem Bruder.

Der Truck schob den Pickup in den Gegenverkehr.

Noch während Daryl sich in Schmerz und Dunkelheit verlor, fühlte er den Aufprall auf den Schulbus, der nicht mehr ausweichen konnte.
 

                                                          ***

Am späten Abend erreichte Bobby das Motel in Sumerset. Er mietete sich ein Zimmer und als er die Rezeption verließ, stand Rufus neben seinem Truck.

„Hey“, grüßte er den alten Freund. Waren sie das noch? Freunde? Sie hatten sich ewig nicht mehr gesehen und nur sehr selten telefoniert. Immerhin hatte Rufus ihn angerufen. Darauf konnten sie aufbauen. „Schön dich hier zu sehen.“

„Wo sollte ich sonst sein?“, brummte Rufus.

„Ich bringe meine Sachen rein, dann können wir reden.“ Bobby deutete auf die Tür zu seinem Zimmer.

„Ich hole das Bier“, nickte Rufus.

Ein paar Minuten später saßen sie an einem altersschwachen Tisch in Bobbys Zimmer. Rufus berichtete von seinem Fall. Sie diskutierten ihr Vorgehen und als sie sich einig waren, musterte Rufus Bobby. „Du siehst zufriedener aus“, stellte er fest. „Liegt das an der Frau? Wie bist du denn an die gekommen? Ich dachte, du wolltest nie wieder eine Frau in deinem Leben.“

„Wollte ich auch nicht. Aber dann mogelten sich die Winchester-Jungs immer mehr in mein Leben und irgendwann brachte Dean Jody zu mir. Er kam zufällig dazu, als ein äußerst wütender Geist sie töten wollte, begann Bobby von seinem Leben zu erzählen. Nach und nach berichtete er von dem, was in den letzten Jahren passiert war und das er bald mit Sack und Pack und natürlich Jody nach Bloomington in die Nähe der Jungs umziehen würde.
 

                                                                     ***
 

Dean arbeitete am nächsten Tag im Saloon. Er räumte gerade die improvisierten Tische und Bänke weg, als die Glocke läutete. Cooper und Tylor hatten ihre Hilfe angeboten und Mity begleitete sie. Dean bat sie herein und bot ihnen einen Kaffee an. So ließ es sich am besten reden.

Aber auch nachdem er ihnen ein bisschen mehr über ihr Leben und ihren Job erzählt hatte, den sie ausführten, bevor sie nach Blommington gekommen waren, stellten sie ihm immer wieder Fragen. Dean versuchte die so allgemein wie nur möglich zu beantworten. Nicht weil er fürchtete, dass sie ihn anzeigen würden oder nie wieder etwas mit ihnen zu tun haben wollten. Er wollte sie schonen. Er hoffte noch immer, dass sie nie mit diesem, ihrem alten Leben, in Kontakt kommen würden.

Mity musterte ihn immer mal wieder mit einem wissenden Blick und auch Cooper sah ihn überlegend an.

„Du erzählst uns nicht alles, oder?“, fragte er während sie Mittagspause machten.

„Nein“, gab Dean unumwunden zu.

„Weiß Chris mehr?“

„Wie man es nimmt. Er war dabei, als ich einen bösen Geist vernichtete. Sonst habe ich ihm ungefähr das gleiche erzählt wie euch jetzt.“

„Was ist mit Nick?“

„Er weiß definitiv mehr. Er ist uns bei einem unserer Fälle begegnet. Danach trafen wir ihn bei einem weiteren. Bei unserem dritten, gemeinsamen Fall hat er uns um Hilfe gebeten und dann hat er Sam noch bei einem Fall geholfen.“

„Weiß er was Ruby ist?“

„Ja.“

„Warum ist sie so anders, als diese beiden Dämonen oder waren die nur anders?“, wollte Cooper jetzt wissen.

„Diese zwei Idioten waren echte Dämonen. Ruby?“, Dean überlegte, was er erzählen konnte. „Sie meinte mal, dass die bei ihr was falsch gemacht hätten. Sie hätte ihre Menschlichkeit noch und das stimmt. Sie hat uns immer wieder geholfen. Dabei hätte sie das nie gemusst. Ohne sie würde ich nicht mehr leben und das nicht nur einmal.“ Er stand auf und stellte sein Tasse weg.

„Du willst nicht mehr reden?“, fragte Cooper.

„Nein. Das …“ Dean schüttelte den Kopf. „Die letzten Jahre hier in Bloomington haben mir gezeigt, wie schlimm unsere Kindheit, unser Leben bisher wirklich waren. Schlimm ist das falsche Wort, ich weiß. Trotzdem! Ich würde das Ganze gerne vergessen, aber das geht nicht, also versuche ich es so gut es geht zu verdrängen und meistens klappt das auch ganz gut.“

Mity nickte. Ihr ging es ganz ähnlich. Sie würde die Zeit bei ihrem Vater auch lieber ungeschehen machen.

„Lasst uns weitermachen“, sagte sie, stand auf und holte sich den Schrauber.
 

Bis zum Abend kamen sie gut voran. Noch einen Tag, dann wäre auch der Saloon soweit, dass Karan die Fenster einbauen konnte. Verspachteln, Holzverkleidung streichen und den Boden legen. Danach konnten sie einrichten. Okay, da war noch jede Menge zu tun, aber sie hatten Zeit und bis Ende Februar sollten sie hier fertig sein. Mal sehen, was danach kam. Wenn es nach ihm ginge, würde er lieber die Wohnbereiche oben machen, als hier unten weiter. Diese Zimmer brauchten sie nicht so dringend. Mal sehen, was Sammy dazu sagte.



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