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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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A different point of view

133) a different point of view
 

Nach und nach wurden die Brände kleiner und weniger. Waren sie schnell genug? Reichte was sie taten, damit das Gas die kritische Temperatur in den Tanks nicht erreichte? Wohl nicht!

Das Zischen wurde noch drängender.

Dean schaute auf die Ventile und war sich nicht mehr sicher, dass er einen guten Platz gewählt hatte.. Lange würde sie hier eh nicht mehr stehen können. Das Wasser im Teich hatte inzwischen ganz schön abgenommen und um sie herum bildete sich ein richtiger See aus Löschwasser.

„Win! Harper! Runter da!“, drängte Chief Johnson. „Sofort!“ Dean ließ den Schlauch fallen und schaute sich um. Er sah, wie das Ventil weggeschleudert wurde und sprang. In dem Löschteich konnte höchstens noch ein Meter Wasser sein, doch das war besser als nichts. Er schlug auf der Wasserfläche auf und rollte sich sofort zusammen.

Hart prallte er mit dem Rücken auf den Boden, so dass es ihm die Luft aus der Lunge trieb. Doch sonst blieb er unverletzt.

Er spürte den Aufschlag neben sich und wollte gerade auftauchen, als eine Feuerwand über ihn hinweg rollte, der dem Knall der Explosion folgte.

Er wartete, bis der Feuerschein verschwand und wollte aufstehen, als eine zweite Explosion über ihn hinwegfegte. Seine Ohren dröhnten und er musste all seine Willenskraft aufbringen, nicht zu atmen.

Auch dieser Feuerschein verschwand und endlich traute er sich aufzustehen. Das Wasser war so niedrig, dass es ihm noch bis zu den Rippenbögen reichte.

Keuchend versuchte er Halt zu finden und schaute sich um.

Die Feuerwehrmänner der Wache 3 rappelten sich auf.

„Win! Harp!“, brüllten sie und rannten zu dem Löschteich.

„Jared!“, rief Dean und schüttelte den Kopf. Seine Stimme klang so gar nicht nach ihm. Seine Ohren klingelten immer noch. Noch einmal schüttelte er den Kopf, dass die Tropfen nur so spritzten und stapfte rudernd auf den Kollegen zu.

„Jaded, hey“, rief er, legte ihm die Hand auf die Schulter und drehte ihn auf den Rücken. „Verdammt! Harp!“, schimpfte er und gab ihm eine Ohrfeige.

Hustend und strampelnd kam der wieder zu Bewusstsein.

„Kannst du stehen?“, brüllte Dean ihn an.

Harper versuchte sich aufzurichten, schrie und sackte wieder in sich zusammen. Sofort packte Dean ihn am Kragen und hielt ihn über der Wasseroberfläche, während er ihn mit den Augen abtastete.

Er keuchte, als er das Blut sah, dass in einem dünnen Strom aus einem Hosenbein quoll.

„Halt still“, brüllte er und zerrte den Kameraden an den Rand des Teiches. Gerade als er um Hilfe rufen wollte, tauchten Trudeau und Johnson auf und starrten die beiden Männer im Wasser an.

„Wir brauchen Haken, eine Leine“, brüllte Trudeau.

„Alles okay, bei euch?“, fragte Johnson nicht weniger laut.

„Ich ja“, rief Dean zurück. „Er ...?“ Dean zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.

Seile fielen über den Rand und rutschten die schwarze Folie hinunter.

Sofort griff der Winchester zu und schlang ein Seil und Harpers Brust. Er schob ihn zum Rand und beobachtete mit Argusaugen, wie der nach oben gezogen wurde. Erst als Harpers Füße über den Rand verschwunden war, schlang er sich das zweite Seil um die Brust und ließ sich nach oben ziehen.

Er sah, wie sie Harpers Hose aufschnitten, der offene Bruch seines Beines so gut es ging verbanden und das Bein geschient wurde. Er löste das Seil von seiner Brust.

Stephanie kam auf ihn zu und sagte etwas. Er schüttelte nur den Kopf. „Ich versteh dich nicht!“, brüllte er.

Sie legte ihm ihre Hände an die Wangen. „Die Explosion“, formte sie jede Silbe fast schon übertrieben mit den Lippen und überprüfte seine Ohren. „Lass das nachher noch mal kontrollieren“, erklärte sie und wartete, bis er nickte. „Tut dir sonst noch was weh? Bist du verletzt?“

Er schüttelte den Kopf. „Nur die Ohren“, versuchte er wesentlich leiser zu sagen, auch wenn er jetzt nicht mehr verstand, was er sagte.

Steph nickte, legte ihm die Hand auf den Arm. „Gut.“ Sie lächelte und lief zum Krankenwagen um Harper endlich ins Krankenhaus zu bringen.

Nach ihrer Rückkehr zur Wache drängte Stephanie darauf, Dean gründlich zu untersuchen.

Der Anblick seines Rückens verschlug ihr die Sprache, doch mehr als eine großflächige Prellung stellte sie nicht fest und da Dean weder schwindlig war, noch etwas Anderes auf Kreislaufprobleme hindeutete, ließ sie ihn zähneknirschend in Ruhe, auch wenn sie immer wieder nach ihm sah.
 

Der Rest der Schicht verlief zum Glück ruhig. Das Klingeln in Deans Ohren ließ nach, genau wie bei seinen Kameraden und so konnten sie sich schon am Abend wieder fast normal miteinander unterhalten und bis zu ihrem Schichtende am nächsten Morgen, war alles wieder normal.
 

Dean hatte mit Sam gefrühstückt und ihm von dem komischen, sich immer weiter ausdehnenden Einsatz erzählt. Jetzt war Sam zur Uni unterwegs und er war dabei, sich seine Arbeitssachen anzuziehen, denn er wollte zum Haus fahren, als Sam noch einmal in die Wohnung kam.

„Hab mein Buch vergessen“, sagte der, packte es ein und wollte wieder los, als ihn etwas stutzen ließ.

Er drehte sich noch einmal um und erstarrte.

„Dean!“, platzte er hervor. „Dein Rücken sieht furchtbar aus! Was ist passiert?“

„Hab doch gesagt, dass ich mit dem Rücken aufgekommen bin.“

„Ja, aber ich dachte ... Verdammt. Das ist heftig! Hast du das behandeln lassen?“

„Stephanie meinte, dass es okay ist. Ich soll aufpassen, aber sonst?“, er zuckte mit den Schultern.

„Du solltest dich einen Tag ausruhen“, erklärte Sam besorgt und holte die heparinhaltige Salbe aus ihrem Medizinvorrat, um Deans malträtierten Rücken großzügig damit einzureiben.

„Ich will nur bei mir streichen und bei dir die Platten verspachteln.“

„Mir wäre es lieber, du würdest heute hier bleiben“, entgegnete Sam.

„Ich muss fertig werden!“

„Bitte, Dean“, beschwor ihn sein Bruder, und Dean verdrehte die Augen.

„Okay!“, stöhnte er leise. „Ich versuche es.“

„Ich helfe dir Sonntag auch“, versprach der Jüngere.

„Ist ja schon gut, Sammy. Ein fauler Tag tut mir vielleicht ja auch mal ganz gut“, nickte Dean und wurde mit einem warmen Lächeln entlohnt.

Sam legte seine Hand auf Deans Schulter. „Fertig“, sagte er und ging sich die Hände waschen.

Dean zog sich sein Shirt wieder an, kochte sich einen Kaffee und ließ sich dann auf die Couch fallen.

Er schaute fern, doch das Programm konnte ihn nicht fesseln.

Er holte sich ein Buch, aber auch das konnte ihn nicht fesseln. Er könnte schlafen. Doch irgendwie brannte ihm das Haus unter den Nägeln. Nächste Woche war Thanksgiving. Bobby und Jody kamen und er wollte ihnen so viel wie möglich fertig zeigen. Außerdem fühlte er sich unwohl bei dem Gedanken, dass sein Zimmer fertig war und Sams noch nicht mal im Rohbau, auch wenn sie sich so geeinigt hatten und die Möbel für ihre Zimmer letztendlich am selben Tag kommen würden.

Dean warf das Buch auf den Tisch, kramte einen Klebezettel aus der Küchenschublade und klebte den an den Kühlschrank. „Sorry“, schrieb er darauf, zog sich um und fuhr zum Haus.
 

„Dean“, rief Sam und schloss die Bautür hinter sich.

„Bei mir“, antwortete der und Sam ging nach oben. Er stellte die Tüten auf eine Fensterbank und schaute sich um. „Ich dachte, du wärst weiter“, sagte er dann.

„Tut mir leid. Ich weiß ich habe versprochen nicht zum Haus zu fahren, aber ich habe mich da ...“, Dean brach ab, als er Sam leise lachen hörte. „Was? Du ... nein“, beantwortete er dann Sams Feststellung. „Ich habe bei dir die Wände verspachtelt. Dann können wir Samstag da streichen und vielleicht noch den Wintergarten in Angriff nehmen. Das Holz schlägt bald Wurzeln.“

„Das wurde vorige Woche geliefert“, lachte Sam.

„Naja, ich ...“

„Dean! Es reicht!“, begann Sam ernst. „Du musst hier niemandem etwas beweisen. Du musst dich nicht zerreißen. Du darfst auch leben!“

Dean starrte ihn an und zuckte mit den Schultern. „Im Moment ist das hier mein Leben. Das, die Feuerwehr und der Schrottplatz. Hier treffe ich Freunde. Maddie hat 12-Stunden-Schichten und macht noch Überstunden. Du hast dein Studium und diese blöde Projektarbeit und Amita.“

„Ich muss die in drei Wochen abgeben und ich will die Zeit mit Bobby und Jody genießen.“

„Ich mache dir doch keinen Vorwurf. Ich sage nur, dass du deine Arbeit hast und ich mich hier austobe.“

Sam schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Ich war mir fast sicher, dass du nicht zuhause bleibst.“ Er seufzte und deutete auf die Tüte. „Ich habe Tacos mitgebracht und ich habe Zeit. Ich könnte dir helfen.“

Sofort strahlte Dean seinen Bruder an. „Bist eben doch der Beste!“ Er legte die Farbrolle beiseite und machte sich über die Tüte her. Er verteilte das Essen und ließ sich auf den Boden sinken.

„Ich wollte wirklich zuhause bleiben, aber im Fernsehen lief nichts, das Buch war langweilig und so richtig müde war ich auch nicht, also bin ich doch hergekommen.“ Entschuldigend schaute er zu Sam.

„Du hattest schon immer Hummeln im Hintern. Hoffen wir mal, dass du was findest, wenn hier mal alles fertig ist.“

„Der Schrottplatz?“

Sam nickte. „Der Schrottplatz.“

Sie aßen auf, räumte alles in die Tüte zurück und strichen die Ankleide fertig, bevor sie nach Hause fuhren und den Abend in aller Ruhe ausklingen ließen.
 

Deans Handy klingelte. Er stellte seine Kaffeetasse ab und ging dran.

„Hey, Bobby“, grüßte er.

„Wie sieht´s aus?“

„Gut soweit“, lachte Dean, „und bei euch?“

„Wir haben gepackt und wollen gleich los. Wir bringen die Bücher mit, einige Teile aus meinem Impala-Vorrat und ein paar andere Sachen, die ich da einlagern will.“

„Jetzt macht ihr aber Nägel mit Köpfen.“

„Irgendwann müssen wir ja anfangen. Außerdem sind da einige Sachen dabei, die ich aus drei von Johns Lagerräumen geholt habe und die ich nicht so vernichten will.“

„Okay“, machte Dean. Er war dem alten Freund wirklich dankbar, dass der sich darum kümmerte, aber bei allem, was er an Unangenehmen aus Johns Hinterlassenschaften schon gefunden hatte, hegte er allein aus diesem Grund kein gesteigertes Interesse daran, zu erfahren, was das war.

„Es ist nichts Schlimmes. Kein weiteres Kind, keine Befehle oder Nachrichten.“

„Okay“, sagte Dean nur. „Wann kommt ihr an?“, fragte er dann und jetzt kehrte auch die Freunde in seine Stimme zurück.

„Ich denke morgen gegen Mittag.“

„Soll ich was zu essen kochen? Was hättet ihr gerne?“

„Du musst nicht ...“

„Das ist kein müssen!“

„Ist Sam denn auch zuhause?“

„Nein, der muss morgen noch zur Uni. Er sollte gegen drei, halb vier da sein.“

„Dann lass uns zusammen essen, wenn er da ist“, überlegte Bobby.

„Okay. Kommt ihr über die 69?“

„Ja, wollten wir.“

„Dann könntet ihr am Schrottplatz halten. Wir laden die Teile für Baby gleich aus und ich zeige euch das Haus und die Werkstatt. Bis dahin sollte ich mit meinem Kunden fertig sein.“

„Du wolltest kochen, obwohl du einen Kunden hast?“

Dean grinste breit. „Für euch tue ich fast alles.“

„Na dann, bis morgen“, verabschiedete sich Bobby.

„Passt auf euch auf!“, antwortete Dean und legte auf.

Fleur musterte ihn mit schief gelegtem Kopf. „Du sagst zu deinem Vater Bobby?“

„Ich sage zu meinem Onkel Bobby. Er kommt mit seiner Lebensgefährtin über Thanksgiving her.“

„Das ist schön. Feiert ihr groß mit der ganzen Familie? Bei uns ist dann immer richtig was los. Dieses Jahr fallen 14 Leute bei meinen Eltern ein.“

„Ihr feiert immer bei deinen Eltern?“

„Nein, wir wechseln reihum. Dieses Jahr sind wir da. Nächstes Jahr ist es bei Tante Cloe.“

„Keine Ahnung wie sich das demnächst bei uns entwickelt“, sagte Dean nur und nahm seinen Kaffeebecher. Ein untrügliches Zeichen, dass er nichts mehr sagen würde. Das hatten sie auf der Wache auch schon erkannt.

„Win?“, rief Trudeau und Dean schaute auf. „Kommst du in mein Büro?“ Dean nickte, holte sich noch einen Kaffee und ging zum Captain.

„Was gibt’s?“

„Wir müssen uns um ein paar Schulungen kümmern.“

„Oh, hurra!“

Trudeau grinste und dann machten sie sich gemeinsam an den Papierkram.
 

Am nächsten Morgen telefonierte Dean kurz mit Sam, um nochmal Bescheid zu geben, dass er sofort in die Werkstatt fuhr und ihn zu bitten, den Lachs aus dem Gefrierfach in den Kühlschrank zu legen. Dann wünschte er ihm viel Spaß und trug ihm auf Mity und Tylor zu grüßen.

Gegen Mittag rumpelte ein Pickup auf den Hof vor der Werkstatt.

Dean stand gerade mit einem Kunden vor der Halle. Er schaute zu dem Wagen und hoffte, dass das nicht noch ein Kunde war, denn immerhin …

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und er hob grüßend die Hand, bevor er die Motorhaube schloss. „Damit kommen Sie auf jeden Fall über die Feiertage. Danach sollte ich mir das aber noch mal genauer anschauen“, sagte er und ging mit dem Mann ins Büro.

Bobby stieg aus und ließ die Tür für Marley offen, was die Hündin auch sofort nutzte. Sie sprang heraus und lief zum nächsten Strauch. Auch Jody rutschte von ihrem Sitz, atmete tief durch und streckte sich.

„Geht´s?“, fragte Bobby besorgt.

„Ja, alles gut“, lächelte sie ihn warm an. Auch sie schaute sich um. „Hier sollen wir wohnen?“, fragte sie skeptisch. Das Haus sah schlimmer aus, als Bobbys vor dem Umbau.

„So schlimm finde ich es nicht“, entgegnete er und überlegte, was er sich zuerst anschauen sollte. Es kribbelte ihm regelrecht in den Fingern, in die Werkstatt zu gehen.

Der Kunde kam aus dem Haus und Dean folgte.

„Vielen Dank nochmal. Sie sind meine Rettung.“

„Gern geschehen“, entgegnete Dean lachend. „Schöne Feiertage.“

„Ihnen auch!“ Der Mann stieg ein und fuhr mit einem kurzen Hupen von Hof.

Dean wischte sich die Hände an einem Lappen sauber und wollte Bobby und Jody begrüßen. Er kam nicht dazu.

Kaum hatte sie ihn entdeckt, schoss Marley auf ihn zu, sprang an ihm hoch und ließ sich ausgiebig knuddeln.

„Hallo meine Schöne“, sagte Dean während er ihr das Fell zerzauste und sie hinter den Ohren kraulte. Sie verdrehte den Kopf und noch mehr von diesen Liebkosungen zu erhaschen. Ihre Rute wedelte wild hin und her.

Endlich hatte sie sich etwas beruhigt und er konnte zu Bobby und Jody gehen.

„Ich würde euch jetzt gerne in den Arm nehmen, aber ...“, er schaute auf seine ölverschmierte Kleidung. „Besser nicht.“ Er musterte Jody. Sie sah ... anders aus. Strahlender, irgendwie runder? Konnte es ihr so viel bessergehen, jetzt wo sie sicher war, wie ihr Leben weitergehen sollte?

„Ich warte noch auf einen Kunden“, begann er mit einem bedauernden Blick. „Soll ich euch bis dahin das Haus zeigen oder wollt ihr eine Runde über den Platz drehen?“, fragte er und machte eine Handbewegung, die die gesammelten Wracks mit einschloss.

„Wir könnten ins Haus gehen“, überlegte Bobby. „Hast du einen Kaffee für uns?“

„Gerne“, antwortete er und ging voran.



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