Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Walking in mey shoes

125) Walking in my shoes
 

Auch Dean schaute sich um. Die Umkleide- und Duschräume hatte er ja schon gesehen. Er warf einen Blick in die Schlauchwäsche und den Ruheraum. Zurück im Aufenthaltsbereich wartete er ab, was die Männer so trieben und wie sie sich an den Tischen verteilen würden. Auf der 39 gab es keine Rüstgruppe und auf der 17 saßen die mit der Drehleiter zusammen. Chris hatte jedoch erzählt, dass die auf seiner Wache einen extra Tisch hatten. Er konnte sich ja erstmal einen Kaffee holen, dann sollten sich wohl alle sortiert haben.

Dean ging in die Küche und traf auf einen ratlos dastehenden Harper.

"Wir haben keinen Kaffee", erklärte der auf Deans fragenden Blick hin.

"Dann sollten wir welchen holen!", beschloss Dean. "Wie war das auf deiner alten Wache? Wir hatten eine Kaffeekasse."

"Wir auch."

"Na dann treiben wir mal Geld ein!", entschied Dean, nahm eine Tasse und ging in den Aufenthaltsraum. Er schob sich zwei Finger in den Mund und pfiff. Sofort schauten alle zu ihm.

Er musste grinsen.

"Wer Kaffee will, wirft hier ein paar Scheine rein." Er hielt die Tasse hoch.

"Gleich ein paar Scheine?", fragte Serano misstrauisch.

"Du kannst auch gerne die erste Packung holen oder jede Tasse einzeln bezahlen", erklärte Harper ruhig und stellte sich neben Dean.

"Ist ja schon gut!", grummelte Serano und holte 10 Dollar aus der Tasche, die er in die Tasse stopfte. Die Anderen folgten seinem Beispiel.

"Sag mal", begann Patrick Perkins als er an der Reihe war, "bist du der Winchester, der so gut kochen kann?"

"So gut?", stellte Dean sich dumm.

"Romero ist mein Schwager und der schwärmt regelrecht von deinem Futter."

'Na toll', überlegte Dean. Jetzt war er wohl auf ewig Koch. "Und das heißt, dass ich jetzt hier jeden Tag kochen soll? Das kannst du vergessen. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich Koch gelernt." Herausfordernd machte Dean sich gerade.

"Wenn du heute kochst?", fragte Stephanie, "und wir machen einen Plan, dass jeder mal dran ist?"

Dean verdrehte die Augen, schnaufte und nickte ergeben. "Geld sollte genug da sein." Er schaute in die Tasse. "Wenn sonst nichts ist, fahren wir mal einkaufen." Er schaute auffordernd zu Jared.

"Wieso ich?"

"Weil du neben mir stehst?"

"Solltest du nicht mit einem von der Rüstgruppe ...?", unsicher schaute Jared den Winchester an.

Dean verdrehte die Augen. "Auf der Wache, von der ich komme, gab es keine Trennung zwischen Drehleiter, Rüstgruppe und Rettungswagen."

"Bei uns schon."

Dean schaute sich im Aufenthaltsraum um. Es gab eine gemütliche Ecke mit Sofas, Sessel und Fernseher und 5 Vierertische, die man auch zusammenstellen konnte.

"Und wie wollen wir das hier handhaben?", fragte er in die Runde. "Wir arbeiten in jeder Schicht zusammen."

"Ich denke, die Trennung kommt von selbst. Die müssen wir nicht noch fördern", erklärte Fleur. "Und wenn du nicht mitfahren willst, Harper, ich fahre wohl mit dem Winchester mit", bot sie sich an. So konnte sie ja vielleicht etwas mehr über den Süßen herausbekommen. Sie hatte ihn noch nie gesehen, aber das hieß ja nichts. Diese Schicht war aus Wachen der ganzen Stadt zusammengewürfelt worden.

"Ich fahre mit", erklärte Harper jetzt, um diese Diskussion nicht noch weiter ausarten zu lassen.

"Na also", grummelte Dean. Er stopfte sich das Geld in die Tasche und ging nach draußen. Jared folgte ihm.

Im Gang, außerhalb des Sichtbereiches, standen First Chief Reed und Batallion Chief Foster.

"Der nimmt das Ruder ganz schön schnell in die Hand", begann Foster. "Hoffentlich muss ich den nicht einbremsen. Er ist immer noch einfacher Feuerwehrmann."

"Es zeigt, dass er führen kann. Aber keine Angst. Ich habe mit Bradley gesprochen. Er übernimmt die Führung, wenn es sein muss, fordert sie aber nicht. Sie bekommen mit ihm einen guten Mann. Bradley gibt ihn ungern ab."

"Das spricht für ihn", erwiderte Foster.

"Dann gehen wir mal zu unserer ersten Besprechung." Er hielt dem Chief die Tür auf.

Sie hatten sich gerade gesetzt, als auch Trudeau und Murray zu ihnen stießen.
 

Als die Vier ihre Besprechung beendet hatten, dampfte Kaffee in der Kanne und Dean stand neben der Spüle und schnibbelte etwas, das wie Kürbis aussah. Fleur und Kelly halfen ihm.

Batalion Chief Foster nickte anerkennend und Chief Reed nickte lächelnd.

Das Essen schmeckte, wie es roch. Lecker. Selbst Chief Reed holte sich einen zweiten Teller.

"Was ist das?", wollte Foster wissen.

"Ein Auflauf aus Hähnchen, Tomaten und Kürbis mit Käse überbacken", antwortete Dean.

"Lecker und gesund? Respekt", nickte Foster.

Dean erwiderte das Lächeln und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Daran war doch nun wirklich nichts Besonderes!

Dieser erste Tag verlief ruhig, so dass die Männer und Frauen Zeit hatten, sich zu beschnuppern.
 

Am folgenden Tag fuhr Dean zur Werkstatt. Er hatte einen Kunden, dem er schnell helfen konnte. Danach räumte er auf und um und begann, sich einen Überblick über die Wracks zu verschaffen. Irgendwann wollte er bestimmt den einer oder anderen Wagen aufbauen. Wie schön wäre es doch, wenn Bobby hier wäre. Leider hatten weder der noch Jody sich bislang zu seinem Vorschlag ausgelassen. Aber er wusste auch, dass solche Überlegungen Zeit brauchten. Keiner zog einfach so gerne mal um, wenn er nicht Winchester hieß. Und selbst sie würden jetzt nicht mehr einfach alles stehen und liegen lassen.

Selbst wenn Jody und Bobby einen Umzug in Betracht zogen, musste ein Käufer für das Haus gefunden werden. Sie mussten Bobbys Bibliothek wegbringen, die Teile für den Impala hätte er auch gerne und, und, und.

Er seufzte und würde sich weiter in Geduld üben müssen.
 

Den Donnerstag verbrachte Dean im Haus. Er hatte sich die Pläne für die Küche vorgenommen. Er wollte die Leitungen verlegen und anzeichnen, wo Kühlschrank, Spüle und die eingebaute Kaffeemaschine in der Frühstücksecke hin sollten. Dann konnte der Klempner die Rohre verlegen. Im Wintergarten mussten sie sich noch überlegen, wo sie Leuchten brauchten und wie der Raum mal aussehen sollte. Fenster und Fensterläden sollten auch kein Problem sein.

Er ging weiter. Das Esszimmer sah gut aus, da konnte er streichen. Sie hatten sich für ein ganz helles Apricot entschieden. Das sollte den Raum freundlich wirken lassen, sagte der Verkäufer. Im Kaminzimmer wollten sie tapezieren. Zwei Wände sollten dunkelrot werden, die anderen beiden eine helle Steinoptik erhalten. Der Kamin sollte mit weißen Quarzplatten verkleidet werden und daneben ein hohes Holzablagefach bekommen. Die Böden sollten wie in der Frühstücksecke aus Wallnussholz sein. Danach konnte er sich ihren Schlafzimmern widmen.

Er wollte immer noch so schnell wie möglich hier einziehen. Inzwischen wusste er aber auch den Komfort ihrer Wohnung zu schätzen. Aber wenn sie zwischen Weihnachten und Silvester umzogen, sollten auch die fertig sein. Das wollte er heute Abend gleich mit Sam besprechen.

Gerade als er in die Garderobe schaute, kam Karan ins Haus.

Schnell hatten sie alles besprochen und Dean konnte mit den Verlegen der Leitungen beginnen.
 

Gut gelaunt fuhr Dean am Abend zu ihrer Wohnung.

"Hey", grüßte er, während er die Tür ihrer Wohnung schloss. "Was riecht hier so gut?"

"Ich wollte auch mal kochen", sagte Sam. "Kannst dich gleich hinsetzen."

"Was gibt's?"

"Mac`n Cheese"

"Dann her damit", freute sich Dean und ließ sich auf seinen Platz fallen.

"Ich habe überlegt, ob wir zwischen Weihnachten und Silvester umziehen. Dann sollten unsere Schlafzimmer fertig sein", begann er nach einer Weile.

"Du wolltest doch so schnell wie möglich ins Haus?"

"Wollte ich", nickte Dean. "Will ich auch immer noch, aber ich bin heute durch das Haus gelaufen und habe versucht mir vorzustellen, wie wir in dem Rohbau leben und ... Die zugenagelten Fenster und Türen, durch die es zieht", er zuckte mit den Schultern. "Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Entweder werde ich alt oder der Komfort hier hat mich weich gemacht."

Sam lächelte warm. "Du bist weder ein Weichei geworden, noch bist du alt. Ich wäre mit dir umgezogen, aber ich freue mich, dass wir noch hierbleiben. Ich meine Silvester ist ja auch nicht mehr so lange hin. Aber bist du bis dahin denn so weit?"

„Das sind noch 8 Wochen. Die Leitungen in der Küche habe ich verlegt. Karan wird den Klempner in dieser Woche noch schicken. Samstag könnten wir Fliesen aussuchen und den Boden für die Küche und die Frühstücksecke. Wenn wir Samstag außerdem noch eine Runde durch die Einrichtungshäuser drehen und uns entscheiden, wie wir den Wintergarten und unsere Schlafzimmer einrichten wollen, dann könnte ich da in der nächsten Woche Leitungen legen und wenn da oben der Putz trocknet, Esszimmer und Kaminzimmer fertig machen. Karan baut in dieser Woche unten die Fenster ein."

"Jetzt geht es aber Schlag auf Schlag", staunte Sam.

"Naja, es ist immer noch kaum etwas fertig!"
 

Das stellte auch O´Flannagáin fest, der sich gerade wieder, trotz Deans Warnung, zum Anwesen zappte. Das einzige Zugeständnis an den Winchester war die Tatsache, dass er erstmal im Kutscherhaus landete und nachschaute, ob er irgendwelche Fahrzeuge vor dem Haus stehen sah. Wenn nicht, wie jetzt, sprang er in die Eingangshalle. Er schaute sich um. Viel war nicht passiert und er fragte sich ernstlich, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, diesen Winchesters das Anwesen zu überlassen und ihnen auch noch 4 Wochen mehr Zeit zu geben. Immerhin in der alten Küche waren Kabel an den Wänden und Striche angemalt. Rosa Wandkust! Wozu sollte das denn gut sein? Im Ballsaal waren die komischen Platten an der Decke, die er schon im Esszimmer gesehen hatte. Schläuche klebten an diesen Platten.

"Pah!", machte er. Bislang hatten die noch nichts gemacht, was ihn davon überzeugte, dass sie das Haus in Mrs. Elisabeths Sinne erhielten! Da konnte der Innenpool auch nichts rausreißen!

Mit einem leisen Plopp verschwand er wieder.
 

Den Abend ließen die Brüder mit einem Bier vor dem Fernseher ausklingen. Sie schauten ein Spiel, denn am nächsten Tag musste Dean wieder arbeiten.

Der zweite 24-Stunden-Dienst in seiner neuen Wache und es gefiel ihm. Mit diesem Rhythmus bekam er überall mehr fertig. Der Umbau würde schneller gehen, wenn er einen Tag am Stück da werkeln konnte und auch auf dem Schrottplatz würde er mehr schaffen können. Für den nächsten Tag hatte er sich vorgenommen, die alten Schätze auf dem Platz genauer unter die Lupe zu nehmen.
 

Es war ein regnerischer, kalter Herbsttag und die Menschen scheinbar alle gereizt und unaufmerksam. Gleich nach Schichtbeginn mussten sie zu einem Verkehrsunfall ausrücken. Die Wagen hatten sich so sehr verkeilt, dass sie die Verletzten herausschneiden mussten. Danach mussten sie eine Frau aus ihrem Keller befreien. Der Nachbar hatte einen Keil unter die Tür geschoben, weil ihre Kinder zu laut waren. Diese Logik erschloss sich Dean nicht und er verbuchte es unter dem großen Punkt: Menschen!

Nachmittags mussten sie wieder los. Dieses Mal war ein Pferd in einen Graben gestürzt.

Auf dem Weg zur Koppel fiel ihnen eine aufgeregte Frau auf. Dexter, ihr Fahrer hielt neben ihr an.

"Sie müssen noch einen halben Kilometer geradeaus, dann sehen sie rechts eine kleine Baumgruppe. Dahinter ist der Graben", informierte sie die Frau. Dexter nickte und gab wieder Gas. Vorsichtig lenkte er den Wagen über die Koppel so weit wie möglich an das verängstigte Tier heran.

Dean und die andere sprangen aus dem Wagen.

Das Tier starrte sie mit großen Augen an. Es warf den Kopf in den Nacken, wieherte und versuchte sich irgendwie zu befreien.

Eine weitere Frau stand bei dem Tier und versuchte es wenigstens ein bisschen zu beruhigen. Es verschlimmerte das Ganze eher, weil ihre Angst und Aufregung sich auf das Tier übertrugen.

"Kennt sich einer mit Pferden aus?", fragte Trudeau in die Runde. Dean nickte nur und da sich kein anderer meldete, begann er sich aus Jacke und Pullover zu schälen und die Wathosen überzuziehen.

Er ging zum Rand des Grabens und hockte sich neben den Kopf des Tieres.

"Hey", grüßte er das Tier und wandte sich an die aufgeregte Frau

"Wie heißt es?"

"Sie heißt Toffee."

Die Stute drehte beim Klang ihres Namens den Kopf zu der Frau und als Dean ihn aussprach, schaute sie zu ihm. Er hielt ihr die Hand hin. Langsam setzte er sich auf den Rand und begann ihren Hals zu streicheln.

"Ist dir nicht kalt hier drin?", fragte er, nur damit sie sich auf ihn und seine Stimme konzentrierte.

Er rutschte in den Graben und erschauerte. Es war verdammt das war mehr als kalt!

Sanft kraulte er sie am Ansatz der Mähne und streichelte sie über Hals und Rücken, bis hinunter an den Beinen und murmelte unsinnige, beruhigend Worte.

Ein weiteres Auto rumpelte über die Koppel und zog die Aufmerksamkeit des Pferdes auf sich.

"Hey", sagte Dean ruhig und zog ihren Kopf wieder zu sich, um sie weiter zu kraulen, dieses Mal zwischen den Ohren.

Der Tierarzt, der mit diesem Auto gekommen war, zog Beruhigungsmittel in einer Spritze auf und verabreichte es ihr.

Wieder brauchte es Deans gutes Zureden. Doch als das Mittel wirkte, ging alles ziemlich schnell.

Die Feuerwehrmänner legten die Gurte aus und Dean zog die unter dem Tier durch. Auf sein Signal hin, bewegte sich der Kran und gleich darauf schwebte das Tier aus dem Graben und wurde auf einem sicheren Platz wieder auf die Füße gestellt. Der Tierarzt untersuchte sie akribisch und spritzte ein Gegenmittel.
 

Dean atmete durch. Er lehnte sich gegen den Rand des Grabens. Keanu kam zu ihm und hielt ihm die Hand hin. Dankbar griff Dean zu und ließ sich aus dem Wasser ziehen. Ein paar Minuten stand er einfach nur da. Er fror jämmerlich.

Steifbeinig stakste er zum Wagen und schälte sich aus der Wathose. Er zog seine Feuerwehrhose wieder an und lief ein paar Schritte. Langsam und kribbelnd kehrte das Gefühl in seine Beine zurück, als sie begannen sich wärmer anzufühlen. Er zog sich seinen Pullover und die Jacke an und ging noch einmal zu dem Pferd.

"Danke, viele Dank. Sie sind mein Held", bedankte sich die Besitzerin der Stute überschwänglich bei ihm.

"Gern geschehen", nickte Dean kurz. Er strich dem Tier noch einmal über den Hals, dann folgte er der Aufforderung von Captain Trudeau und kletterte in den Wagen.

"Gute Arbeit", lobte der Captain.

"Danke", nickte Dean.

Der Rest des Tages verlief ruhig und Dean saß bei Trudeau im Büro und verfasste Einsatzberichte.

"Da ist mir ein Einsatz aber 100 mal lieber", schimpfte er, als er mit seinem vierten Kaffee wieder ins Büro kam.

Trudeau grinste nur wissend.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück