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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Don't Panic

111) Don´t Panic
 

Plötzlich hörten sie hinter sich ein Rascheln. Blitzschnell drehten sie sich um und schossen. Sams Gegenüber taumelte noch ein paar Schritte vorwärts und ging dann zu Boden. Dean hatte nur den Arm seines Gegners getroffen. Hektisch lud er nach, schoss erneut und traf dieses Mal mitten in die Brust. Sam schlug dem Vampir den Kopf ab, bevor er zu Boden gehen konnte und auch Dean enthauptete seinen Gegner.

Er legte gerade einen neuen Bolzen in die Armbrust, als zwei weitere Vampire aus dem Schatten der Bäume traten. Er schoss, lud nach während Sam schoss, und schoss erneut.

Diese zwei waren so viel schneller, als die anderen und Dean vermutete in dem einen den alten Mann, wie Benny ihn beschrieben hatte, ausgemacht zu haben. Es wäre aber auch ein zu großer Zufall, wenn ein anderes Nest zeitgleich mit Benny hier auftauchte.

Die Vampire wichen schon fast spielerisch aus und starteten ihrerseits einen Angriff.

Dean ließ seine Armbrust fallen. Er hatte keine Zeit mehr erneut zu laden. Er hob die Machete und stürzte sich auf seinen Gegner.

Viel zu schnell wechselten Jäger und Gejagte in diesem Kampf.

Ein kurzer Blick zu Sam verriet Dean, dass auch der alle sein Können brauchte, um sich den Vampir vom Leib zu halten.

Verbissen versuchte er den alten Mann, er hatte für sich entschieden, dass der es war, auszuschalten. Doch der war mehr als nur gut und trieb ihn immer weiter in den Wald hinein, immer weiter von Sam weg.

Auch Sam wurde immer mehr bedrängt. Er bekam ein paar harte Schläge in die Rippen, bevor ein Schlag genau auf sein Gesicht zielte. Er schaffte es, sich so weit wegzudrehen, dass ihn dieser Schlag nicht von den Beinen riss, doch er taumelte heftig. Seine Gesichtshälfte fühlte sich fast sofort taub an und erst als er nicht nur einmal blinzeln musste, um seine Sicht von dem Blutschleier zu befreien, merkte er, dass seine Augenbraue aufgeplatzt war.
 

Deans Gegner versuchte gerade ihn zu Fall zu bringen.

„Du hast mein Nest zerstört, meine Familie“, knurrte der alte Mann gefährlich leise.

„Gern geschehen. Bleibt mehr für dich!“, keuchte Dean mit einem Grinsen und startete einen weiteren Versuch, ihn zu enthaupten und wieder fuhr die Machete nur durch die Luft.

Der Vampir griff an. Dean schaffte es auszuweichen und holte seinerseits zum Schlag aus. Doch der alte Mann fing seinen Arm ab, einfach so und ohne Anstrengung. Seine Klauen krallten sich in Deans Unterarm. Er lachte böse.

„Du wirst leiden. Du wirst mich nähren und dann wirst du zu einem der meinen. Du wirst mir die Stiefel lecken und du wirst mich dafür vergöttern.“

„Leck mich“, knurrte Dean.

Der alte Mann holte aus. Seine Faust traf Dean Kinn und ließ dessen Kopf nach hinten fliegen. Der zweite Schlag ging in den Magen. Dean klappte wie Taschenmesser zusammen, doch der Alte ließ nicht von ihm ab. Er holte erneut aus und ließ Dean los, als der zweite Schlag dessen Kinn traf. Dean wurde regelrecht von den Füßen gerissen. Ein Baum bremste seinen Sturz. Er konnte hören wie mindestens eine seiner Rippen bedrohlich knirschte.

Der alte Mann bleckte seine Zähne.

Dean rappelte sich wieder auf die Beine. Er versuchte es zumindest, denn plötzlich war der Kerl neben ihm und trat ihm seitlich gegen das Knie. Mit einem erstickten Aufschrei brach Dean erneut zusammen. Er versuchte irgendwie gegen den Schmerz anzukommen und zeitgleich auch noch zu atmen.

Der alte Mann beugte sich zu seinem Opfer, zerrte ihn in die Höhe und warf ihn, wie eine magere Katze, von sich.

Dean stöhnte, als sich etwas hartes Raues in seine Seite fraß. Sein Kopf schlug auf den Boden und er verlor das Bewusstsein.
 

Sam trat seinem Gegner die Beine weg, drehte sich auf den Bauch und kam taumelnd wieder auf die Füße. Sein Blick suchte die Umgebung nach seinem Bruder ab, doch er konnte nur wage Kampfgeräusche ausmachen. Hektisch suchte er seine Machete. Wo war die nur? Er fand sie nicht und der Vampir griff schon wieder an. Er duckte sich zur Seite und versuchte sich gegen den Aufprall zu wappnen.

Dieser Aufprall kam nicht. Stattdessen plumpste etwas dumpf auf den Boden.

Irritiert drehte sich Sam um und sah gerade noch, wie der Vampir kopflos zusammenbrach.

Aber wie?

„Dean?“, krächzte er heiser und schaute sich suchend um.

„Nur ich“, sagte eine Stimme mit einem Dialekt, den er nur einmal so gehört hatte.

Benny trat hinter einem Baum hervor. Er hielt Sams Machete in der Hand. Blut tropfte zäh von der Klinge.

„Wo ist Dean?“

Benny deutete mit der Machete in die Richtung, aus der leise Kampfgeräusche kamen.

Sam nickte, dann schaute er auf die Machete.

Benny ließ die Klinge nach unten sinken und hielt sie Sam hin.

Der Winchester griff zu.

Ein Schrei zerriss die Stille.

Die Männer stürmten los.
 

Der alte Mann starrte auf den Körper unter sich. Gierig musterte er den Bauch unter dem hoch gerutschten Shirt, bevor sein Blick weiter nach oben ging und auf Deans Hals, auf der pulsierenden, lebensverheißenden Ader liegen blieb. Er kniete sich auf den warmen Körper. Seine Krallen strichen über Hals und Schulter. Speichel troff von seinen ausgefahrenen Zähnen.

Genau in diesen Moment kam Dean wieder zu Bewusstsein. Er fühlte den Druck und die tastenden Finger und versuchte sich dem zu entwinden.

„Nah“, forderte der alten Mann. Er presste Deans rechte Schulter fester gegen den Boden. Seine Finger krümmten sich und Klauen bohrten sich tief in Deans Schulter. Er beugte sich vor, leckte über die pochende Stelle an Deans Hals, dann biss er zu.

Dean fühlte die Zunge an seinem Hals, er spürte den heißen Atem über seine Haut streichen und dann drangen die Zähne tief in sein Fleisch.

Konnte er sich noch beherrschen, doch als die Krallen seine Haut zerrissen, war der Schmerz des Bisses einfach zu viel. Er schrie.
 

Das Blut war süß und schwer und der alte Mann fühlte sich wie berauscht, als es samtig seine Kehle hinunter rann. Er musste sich beherrschen diesen Menschen nicht in einem Zug leer zu trinken, denn er wollte ihn. Einen Jäger in seinen Reihen! Er wäre der mächtigste Vampir. Selbst der Alpha würde sein Können anerkennen müssen.

Nur widerwillig beendete er sein Mahl, richtete sich auf und musterte den Menschen. Der war kaum bei Bewusstsein und die Wunden würden Zeit brauchen, aber das war eigentlich noch besser. In dieser Zeit wäre er vollkommen auf ihn angewiesen, darauf, dass er ihn mit Blut versorgte und das würde die Bindung zwischen Neuling und Meister noch tiefer werden lassen.

Seine Nasenflügel weiteten sich. Er nahm den Geruch des Menschen noch einmal in sich auf. Dann öffnete er die Ader an seinem Handgelenk.

Der alte Mann schwelgte noch in seinem Triumph, als Sam hinter ihm auftauchte und ihm mit einem Hieb den Kopf von den Schultern trennte.

Benny kniete vor Dean und drehte seinen Kopf zur Seite. Auf keinen Fall durfte das Blut des Alten dessen Lippen benetzen!

Die Augen des Alten weiteten sich überrascht, als ihm sein Fehler, sein allerletzter Fehler bewusst wurde. Dann trübten sich die Augen und der Kopf fiel von den Schultern. Ein einsamer Blutstropfen fiel auf Deans Wange.

Sofort zerrte Sam den Körper von seinem Bruder und begann ihn zu untersuchen.

Benny gab Deans Kopf frei und wischte das Blut des Alten mit einer kurzen Bewegung ab. Er richtete sich auf und begann die Umgebung abzusuchen.

„Dean, mein Gott, Dean!“, versuchte Sam die Aufmerksamkeit seines Bruders zu erlangen. Er schaltete seine Taschenlampe ein und musste fast sofort seinen Würgereiz unterdrücken. Deans Schulter sah furchtbar aus. In Windeseile zog er sich Jacke und Hemd aus, knüllte das Hemd zusammen und presste es gegen die blutende Wunde.

„Sam...my“, keuchte Dean und versuchte sie zu bewegen. Der Schmerz explodierte in seinem Körper und er knurrte.

„Bleib liegen, bitte!“ Sam fasste Deans Hand, führte sie zu dessen Hals und drückte sie gegen das Hemd.

„Fest drauf pressen!“, forderte er, nahm die Taschenlampe wieder auf und setzte die Untersuchung von Deans Körper fort. Das Ergebnis war verheerend.

„Wie geht’s dir“, wollte Dean leise wissen.

„Ein paar Prellungen und Schürfwunden. Nichts, was nicht wieder heilt. Benny hat mich gerettet.“

„Benny?“ Deans Augen begannen die Umgebung anzusuchen.

„Ich bin hier.“

„Danke!“

„Ich muss dir danken. Ohne dich, ohne euch wäre ich weiter weggelaufen.“

„Könnt ihr bitte später große Reden halten? Dean muss in ein Krankenhaus, und das sofort!“

Benny nickte betreten.

„Ich kann ...“, begann Dean und versuchte erneut sich aufzurichten.

„Bleib liegen!“, herrschte Sam seinen Bruder an. Sein Blick wanderte zu Benny und dann zu der blutenden Wunde kurz über Deans Hüfte.

Benny nickte wieder nur. Er zog sich nun ebenfalls sein Hemd aus und hielt es bereit.

„Wir brauchen den Impala hier!“, erklärte Sam. „Es ist einfach zu weit, um ihn dahin zu bringen und bis ein Krankenwagen hier ist ...“ Er starrte auf den enthaupteten Vampir, der irgendwie an einen Baum gelehnt dasaß. „Außerdem will ich nicht in der Nähe sein, wenn das hier entdeckt wird.“

„Ich kann ihn zum Krankenhaus bringen“, bot Benny an. „Ich könnte in vielleicht zehn Minuten mit ihm da sein.“

„Du ...?“ Sam musterte ihn fragend.

„Vampire sind schnell und ausdauernd. Das sollte nicht das Problem sein.“

Sam nickte kurz. „Fragt sich nur, wie wir die Wunden ...“

Dean schob seine Hand langsam zu Sam. Seine Fingerspitzen berührten dessen Oberschenkel und wanderten weiter auf der Suche nach der Naht. Er versuchte daran zu ziehen.

Sam schaute fragend zu ihm.

„Rucksack ... Gewebeband“, erklärte der Ältere leise.

Sofort sprang Sam auf, holte den Rucksack und begann darin zu wühlen. Er förderte ein paar Päckchen Verbandsmull und das silberne Klebeband zu Tage.

„Du hast ...“

„Wir ... Vampire ... Verletzung nicht ausgeschlossen“, erklärte Dean stockend.

„Okay. Versuche durchzuatmen, ich muss dich bewegen!“, forderte Sam und gab sich Mühe seine Stimme ruhig zu halten.

Dean nickte. Er holte ein paar Mal tief Luft, dann krallte er seine Hand in Sams Jacke.

„Eins, zwei, ...“ zählte Sam und drehte seinen Bruder auf die linke Seite.

Deans Kiefer mahlten aufeinander. Er knurrte schmerzerfüllt. Der Schmerz schien überall in seinem Körper zu sitzen.

Benny schluckte. Der Geruch von frischem Blut drang tief in seine Nase und der Vampir in ihm erwachte. Vergeblich versuchte er sich zu beherrschen. Das Monster war mächtiger. Mit einem Knurren drehte er sich um und stapfte in den Wald.

Sam schaute ihm kurz hinterher, bevor er sich wieder voll und ganz seinem Bruder widmete.

„Gehts? Kann ich die Wunden versorgen?“

„Mach!“ Deans Stimme klang wie das heisere Krächzen einer altersschwachen Krähe.

Hektisch wusch Sam die Wunde an Deans Hüfte mit Weihwasser aus, legte Verbandsmull darüber und verklebte alles großzügig mit Klebeband. Er konnte nur hoffen, dass Dean nicht bei Bewusstsein sein würde, wenn sie das wieder entfernten. So vorsichtig wie möglich drehte er ihn wieder auf den Rücken und zog ihn in eine sitzende Position, um die Bisswunde versorgen zu können. Dass sich dabei auch Deans Beine bewegten, war klar. Dass Dean einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken konnte, ließ Sam aufhorchen. Doch zuerst musste er die Bisswunde versorgen!

Endlich konnte er Dean wieder auf den Boden legen.

„Was ist mit deinem Bein?“, fragte er, als er sich sicher war, dass Dean antworten konnte.

„Knie verdreht?“, keuchte der matt.

„Soll ich es mir ansehen oder geht’s bis ins Krankenhaus? Ich möchte dich so schnell wie möglich von einem Arzt untersucht wissen“, sagte Sam besorgt.

„Geht schon“, wisperte Dean.

Wie aufs Stichwort tauchte Benny zwischen den Bäumen auf.

„Willst du ihn wirklich zum Krankenhaus bringen?“

„Ich werde ihm nichts tun!“

Sam musterte den Vampir kritisch. Alles in ihm wehrte sich gegen die Vorstellung ihm Dean anzuvertrauen, doch ihm wollte einfach kein anderer Weg einfallen und sein Bruder musste eher jetzt als gleich ins Krankenhaus. Er zitterte immer heftiger.

„Okay!“, nickte Sam. Vorsichtig zog er Dean an sich und stand leise ächzend auf. Fest hielt er seinen Bruder an sich gepresst.

„Pass auf ihn auf!“, forderte er von Benny. „Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, werde ich dich finden und töten!“

Der Vampir nickte. Er trat an Sam heran und übernahm die kostbare Fracht.

„Ich gehe zum Impala und komme dann zum Krankenhaus.“

„Geh zu Sony, Richtung Süden. Da kommt eine Straße. Dort wartest du auf mich. Ich bringe Dean zum Krankenhaus und hole dich mit dem Wagen ab.“

„Sicher?“, fragte Sam skeptisch.

„Sicher.“ Benny zog Dean etwas fester an sich.

„Wo steht der Impala?“

„Scheune wo wir ... Jack nicht ...“, wisperte Dean.

„Okay und der Schlüssel?“

„Hosentasche“ Deans Kopf sank auf seine Brust.

Benny nickte Sam kurz zu und stürmte los.
 

Für eine Weile genoss Dean den kühlenden Wind im Gesicht, doch viel zu schnell strengte es ihn zu sehr an wach zu bleiben und er schloss die Augen.

Erst als ihn Benny auf eine Liege legte, kam er wieder zu sich.

„Keine Ahnung was es war. Es war dunkel und das Vieh schnell“, erklärte Benny gerade. „Vielleicht ein Wolf.“

„Kein Wolf“, protestierte Dean schwach.

„CT, großes Blutbild und dann machen sie ihn für die OP fertig“, forderte die Ärztin und schon fühlte Dean wie die Liege bewegt wurde.

Benny erklärte dem Pfleger an der Anmeldung, wer der Mann war, den er gebracht hatte und dass sein Bruder gleich kommen würde, dann verließ er das Krankenhaus wieder und lief zum Impala.



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