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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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helping hand

098) Helping hand
 

Dean lenkte den Impala durch den Waldstreifen, der ihr Anwesen umgab und fuhr an dem kleinen, verfallenen Kutscherhäuschen vorbei. Ein Gedanke formte sich in seinem Kopf. Aber das wollte er mal mit Sam besprechen.

Sein Blick fiel auf das Haus. Unweigerlich verglich er das Jetzt mit der Erinnerung, als er das Haus zum ersten Mal gesehen hatte. Der tote Efeu war verschwunden und Karan hatte die Fassade einmal komplett gereinigt. Es gab ein neues Dach mit jeder Menge Sonnenkollektoren. Küche, Garderobe und das kleine Bad hatten neue, weiße Sprossenfenster und blaugraue, wirklich funktionierende, Fensterläden. Die Haustür fehlte noch. Aber das war egal. Noch war das hier eher Ruine als Wohnhaus.

Er ging durch das Erdgeschoss.

In der Küche, Garderobe und im Essbereich mussten die Wände noch verputzt werden. Das kleine Gäste-WC war soweit fertig. Dafür sollten sie vor ihrem Urlaub noch Fliesen aussuchen.

Er holte sein Handy aus der Tasche und wählte Sams Nummer.

„Herzlichen Glückwunsch!“, tönte es aus dem Lautsprecher, bevor er überhaupt etwas sagen konnte.

„Danke“, strahlte er. „Dein Tipp hat geholfen!“ Er lachte. „Ich bin gerade im Haus“, brachte er sein Anliegen jetzt vor. "Hast du abends Zeit? Wir könnten Fliesen aussuchen fahren, dann kann Karan das kleine WC im September fertig machen."

„Nein. Ich muss arbeiten. Ich hatte an Samstagmorgen gedacht. Ich weiß, wir haben unseren Familientag. Aber ...“

„Mach dir keinen Kopf Sammy. Das wollte ich heute Abend auch mit dir besprechen. Wir fahren nächste Woche zu Bobby. Ich wollte mich Freitagabend mit Maddie treffen. Und ganz ehrlich? Fliesen für unser Haus aussuchen gehört auch zu den Familienaktivitäten, oder?“

Sam lachte leise. „Dann grüße Karan, wenn du ihn sprichst.“

„Mache ich. Wir sehen uns heute Abend?“

„Ich komme nach neun. Soll ich was zu Essen mitbringen?“

„Gerne.“ Dean legte auf. Er ging wieder nach draußen und wollte gerade Karans Nummer wählen, als der vor dem Portal hielt.

"Das ist Gedankenübertragung", freute sich Dean.

„Hey“, grüßte der Bauunternehmer. „Was machst du denn hier?“

„Wollte schauen, wie weit wir hier sind. Ich soll dich von Sam grüßen.“

"Danke. Dann können wir die nächsten Arbeiten besprechen", sagte Karan.

Gemeinsam gingen sie durch die Räume.
 

"Gut, dann verputzen wir Küche, Garderobe, die Speisekammer und den kleinen Essbereich. Wir machen den Eingangsbereich für die beiden Wohnungen oben fertig und vernageln alle Fenster", fasste Karan zusammen. "Was ist mit dem kleinen Gäste-WC?"

"Wir wollen Samstag zu dir kommen und Fliesen aussuchen", antwortete Dean. "Und ich hoffe, dass der Poolbauer im Keller arbeitet."

"Habt ihr einen ausgesucht?"

"Ich denke ja. Es steht noch ein Angebot aus, aber ich bezweifle, dass das besser wird als das, was wir haben. Da müssten dann auch die Fenster rein. Um alles andere kümmert er sich. Ich gebe ihm deine Nummer."

Karan nickte. „Gut. Dann machen wir mal weiter und wir sehen uns Samstag, wegen der Fliesen."

"Genau. Bis Samstag."

Wieder nickte Karan.

Gemeinsam verließen sie das Haus und gingen zu ihren Wagen.

Dean fuhr zu Stan.
 

Kaum hörte der das inzwischen so vertraute Röhren des Impala, legte er den Schraubenschlüssel beiseite und trat auf den Hof. „Was machst du denn hier?“, wollte er wissen, als Dean ausgestiegen war.

„Ist das heute der allgemeine Begrüßungssatz?“

„Warum?“, fragte Stan verwundert.

„Ich war gerade am Haus und habe unseren Bauleiter getroffen. Der wollte das gleiche von mir wissen.“

„Und? Warum warst du da? Und warum bist du jetzt hier, um diese Zeit, meine ich?“

„Ich hatte heute die Prüfungen zum Lieutenant.“

„Und?“

„Theoretisch bin ich jetzt einer.“

„Theoretisch?“

„Naja, solange ich nicht auch als solcher eingesetzt werde eben nur theoretisch. Ich habe kaum Erfahrungen und bis heute noch nicht wirklich verstanden, warum der First Chief wollte, dass ich den Lehrgang mache, aber egal. Jetzt habe ich ihn und gut.“

„Trotzdem! Herzlichen Glückwunsch!“ Stan klopften dem Winchester auf die Schulter. „Wenn ich daran denke, wie niedergeschlagen du noch Anfang des Jahres warst und dass du alles hinschmeißen wolltest... Das nenne ich mal eine Wandlung. Das muss begossen werden!“ Stan lachte und ging in die Werkstatt, wo er die schon bekannte Flasche aus dem Fach holte und zwei Gläser füllte.

„Eigentlich wollte ich fragen, ob du Arbeit für mich hast“, sagte Dean und nahm ein Glas.

„Die kannst du auch kriegen.“

„Gut!“ Sie stießen an, genossen den Whiskey und Dean überlegte sich, dass er das beibehalten würde. Ein guter Whiskey konnte nie schaden.

Dean trank sein Glas leer und ging sich umziehen.

Schon bald standen die beiden Männer nebeneinander in den Motorraum eines Wagens gebeugt.
 

Frisch geduscht betrat Dean gerade den Wohnraum ihrer Wohnung, als Sam zur Tür hereinkam.

„Hey“, grüßte der Jüngere, ließ seine Tasche fallen, ging auf ihn zu und zog ihn in eine feste Umarmung. „Jetzt nochmal in Real!

Herzlichen Glückwunsch! Ich bin so stolz auf dich und ein bisschen neidisch.“

„Neidisch?“, fragte Dean irritiert.

„Du hast alle Prüfungen bestanden und mit Noten, die ich erstmal erreichen will und die mich wirklich neidisch machen!“

Deans Wangen zierte ein rosa Schimmer. Er schluckte, schnaufte und drehte sich zur Küche um.

„Du bist so viel besser als ich. Ich könnte nie studieren!“

„Doch, könntest du und wenn du es tun würdest, würdest du mich wohl in den Schatten stellen. Du bist gut! Nein! Du bist Spitze! Du hast die Abschlüsse in der Tasche, die ich noch anstrebe. Du bist das was ich noch werden will. Du hast deinen Traumberuf gefunden. Ich suche noch. Also ja! Nimm das Lob und die Glückwünsche an. Du bist der beste Dean, den ich kenne!“

„Na super! Kennst ja nur einen“, grummelte Dean.

„Eben!“, lachte Sam.

„Pff“, machte Dean, holte Teller und Besteck aus dem Schrank und deckte den Tisch.

„Ich habe Karan gebeten Küche, Essecke und Speisekammer zu verputzen. Die Garderobe auch und er will im Obergeschoss die Eingänge für unsere Wohnungen machen. Außerdem soll er alle Fenster mit Brettern vernageln. So langsam wird es kalt und das hält den Regen ab.“ Fragend blickte er zu Sam.

„Das finde ich eine gute Idee. Will er denn das Minibad fliesen?“

„Ja, wenn wir die Fliesen aussuchen. Ich habe ihm gesagt, dass wir Samstagmorgen kommen. Dann könnten wir den restlichen Tag mit Amita und Maddie verbringen.“

„Wir vier zusammen?“

„Von mir aus auch, aber ich dachte eher du mit Amita und ich mit Maddie, und wenn wir uns sicher sind, dass mehr daraus wird? Dann vielleicht auch zu viert.“

Sam nickte. „Das finde ich gut!“

„Okay“, sagte Dean und begann seinen Teller zu füllen.
 

Gemeinsam machten sie sich über ihr Essen her.

Den Abend verbrachten sie gemeinsam mit Bier und einem Glas gutem Whiskey vor dem Fernseher und schauten sich ein Spiel an.

Sie waren beide geschafft und gingen gleich nach dem Spiel ins Bett.
 

Am nächsten Morgen schaffte Dean es gerade, sich einen Kaffee einzuschenken, als ihn auch schon Battalion Chief Bradley zu sich rief.

„Sie haben bestanden“, stellte der ruhig fest, kaum dass Dean die Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Ja, Sir.“

Bradley verdrehte die Augen. „Ich freue mich für Sie. Herzlichen Glückwunsch!“ Er reichte Dean die Hand. „Leider heißt das auch, dass Sie uns nun wohl bald verlassen werden.“

„Wissen Sie wohin ich versetzt werde?“

„Nein. Noch nicht“, sagte Bradley. „Für die nächsten Tage habe ich sie auf dem Rettungswagen eingeteilt.“

„Gerne“, freute sich Dean. Er mochte Amy und wenn er irgendwann als Lieutenant arbeiten würde, würde er wohl nie wieder als Rettungssanitäter eingesetzt werden. Außerdem hatte er so die Chance Madeleine zu treffen. Vielleicht ließ sich ja noch ein weiterer gemeinsamer Abend finden? Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht. Er nickte den Chief grüßend zu und verließ das Büro, um sich jetzt endlich seinen Kaffee einzuverleiben.
 

Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und griff gerade nach seinem Kaffeebecher, als der Alarm ertönte.

»Rettungswagen 27 Unfall, «

Seufzend stellte er den Becher wieder hin und lief zum Rettungswagen. Da gönnte ihm wohl jemand seinen Kaffee nicht. Er sprang auf den Fahrersitz und lenkte, kaum das Amy saß, den Wagen aus der Garage, bis ihm aufging, welche Adresse da gerade genannt worden war.

„Verdammt“, knirschte er und trat das Gaspedal noch ein Stückchen weiter durch.
 

Ohne zu überlegen, lenkte er den Wagen am Haus vorbei auf den Hof und sprang hinaus.

„Stan?“, brüllte er. „Stan? Wo steckst du?“ Er lief in die Werkstatt.

Amy schaute ihm etwas ratlos hinterher. Was war das denn und woher ... „Der Schrottplatz“, murmelte sie leise. Deans Schrottplatz! Sie hatte zwar immer nur halb zugehört, wenn er davon sprach, aber klar! Deans Schrottplatz lag an der 69 und er hatte auch schon von einem Stan gesprochen.

Sie holte die Tasche aus dem Wagen und folgte dem Winchester.
 

Inzwischen hatte Dean den Freund gefunden. Er saß an die Werkbank gelehnt. Er sah käsig aus und sein Fuß war unnatürlich abgewinkelt. Dean kniete sich zu ihm.

„Wie hast du das denn hinbekommen?“

„Die Stoßstange hing fest. Ich habe kräftig gezogen. Sie löste sich, ich stolperte rückwärts und trat auf den Gummihammer. Das Ergebnis siehst du hier.“ Er deutete auf seinen Fuß. „Hat eine Weile gedauert, bis ich mich hierher schleppen konnte.“

Dean tastete das Gelenk vorsichtig ab.

„Dass das gebrochen ist, hast du dir sicher schon gedacht, oder?“, fragte er eher rhetorisch. Er blickte zu dem Wagen. „Was hat er?“

„Irgendwo dagegen geprallt.“ Stan deutete auf den verbeulten Kotflügel. „Und einen Riss im Kühler. Deshalb musste ich da dran.“

Dean nickte. „Ich mache den heute Abend fertig. Hast du alles da?“

„Ja. Die Teile liegen da vorn.“ Er deutete in Richtung Tor.

„Gut! Dann wollen wir dir mal eine Freifahrt mit dem Krankenwagen spendieren.“ Dean schob Stans Ärmel noch etwas höher und injizierte ihm ein Schmerzmittel in den Arm. Dann versuchten sie den Fuß so vorsichtig wie möglich mit einer Schiene zu stabilisieren.

„Ich komme nach der Schicht ins Krankenhaus. Dann sehen wir, ob du bleiben darfst, wovon ich ausgehe, und was du noch brauchst. Ich mache den Wagen fertig und bringe dir auf dem Weg nach Hause die Sachen. Soll ich irgendwen anrufen?“, redete Dean auf Stan ein, um ihn von den Schmerzen abzulenken, die er trotz des schnell wirkenden Mittels haben musste.

„Sarah kann ich vom Krankenhaus aus anrufen, wenn ich weiß, was los ist. Sie wollte in zwei Wochen kommen, um beim Umzug zu helfen. Ich will sie nicht unnötig beunruhigen.“

„Gut“, nickte Dean und erhob sich.

„Holst du die Trage, oder soll ich ...“

„Lass mal, ich gehe“, erklärte Amy nachdem die Schiene richtig saß.

„Hast du sonst noch Schmerzen?“, hakte Dean bei Stan nach. Er wollte dem Mann nicht ungefragt an die Wäsche gehen, sah aber, dass er viel zu flach atmete.

„Ich denke, ich habe mir ein paar Rippen geprellt.“

„Darf ich?“

„Du bist hier der Rettungssanitäter! Du solltest nicht fragen müssen, oder?“

„Solange du ansprechbar bist, frage ich.“

Stan versuchte umständlich sein Shirt aus der Latzhose zu fummeln.

„Lass mich das machen!“, bat Dean. Er öffnete die Knöpfe, schob den Träger zur Seite und zog das Shirt nach oben. Vorsichtig legte er seine Hand auf die Rippen.

„Atme bitte so tief wie es geht durch.“

Stan gehorchte widerstrebend.

„Eine schwere Prellung“, erklärte Dean nach der kurzen Untersuchung.

„Gut“ Stan starrte auf seine Hände und dann zum Tor.

„Die Kleine, die du mit hast, sie ist süß. Wäre die nichts für dich?“ Mit großen Augen starrte Dean den alten Mann an, holte Luft …

„Sie hat einen Freund“, tönte Amy vom Tor aus und Dean ließ die Luft ungenutzt wieder fahren. Ein leichter rosa Schimmer zierte seine Wangen. Er hatte Stan noch nichts von Madeleine erzählt. Aber wann auch. Gestern waren sie irgendwie nicht auf dieses Thema gekommen. Außerdem wusste er ja nicht, ob das überhaupt mehr werden würde. Also schwieg er einfach weiter, während Amy und er Stan auf die Trage halfen.

„Kann ich mir wenigsten noch die Hände waschen?“, wollte der wissen, als sie mit ihm zum Rettungswagen rollten.

Dean verdrehte die Augen, grinste und hielt am Waschbecken an.



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