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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Crash! Boom! Bang!

088) Crash! Boom! Bang!
 

Desorientiert schaute sich Dean um. Es dauerte etwas, bis er begriff, dass er in seinem Bett lag.

Wieso hatte er sein Handy nicht gestellt? Wieso war er von alleine wach geworden? Was hatte ihn geweckt?

So auf die Schnelle konnte er nichts Ungewöhnliches feststellen.

Der gestrige Abend drängte sich in sein Bewusstsein und ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Einfach ausschlafen, das hatte es schon seit Wochen nicht mehr gegeben. Lauschend lag er im Bett, konnte jedoch nichts hören. Er streckte sich, gähnte und schwang die Beine aus dem Bett. Sein Magen grummelte und jetzt endlich schaute er auf die Uhr. Kurz nach Mittag. So langsam sollte er wach werden, wenn er noch etwas Zeit mit Sam verbringen wollte.

War der überhaupt da? Er stand auf, nahm sich seine Sachen und ging in den Wohnraum.

Sam saß auf der Couch und las ein Buch, als er in den Wohnraum kam.

„Hast du die ganze Zeit hier gesessen und darauf gewartet, dass ich aufstehe?“, wollte Dean auch gleich wissen und schon meldete sich sein schlechtes Gewissen..

„Nein. Ich war schon arbeiten und bin gerade erst rein. Ich habe uns Hackbraten mitgebracht, wollte dich aber nicht wecken, deshalb habe ich mir ein Buch genommen.“

„Das klingt gut“, freute sich Dean und sein Magen knurrte. Mit einem breiten Grinsen verschwand er im Bad.

Auch Sam konnte sich ein Lachen nicht verbeißen. Deans Magen war wie ein pawlowscher Hund. Nur dass der nicht auf ein Glöckchen, sondern auf alles was irgendwie Essen war, reagierte. Er stand auf und holte den Hackbraten aus dem Kühlschrank, um ihn aufzuwärmen und deckte den Tisch.

Zufrieden ließ sich Dean auf seinen Stuhl fallen. „Das hat gutgetan“, sagte er leise. „Danke, Sammy.“ Er begann zu essen.

„Wenn du schon nicht auf dich achtest, muss ich ja das wohl tun“, erklärte der.

„Und das tust du gut.“

„Willst du gleich noch zum Haus?“, wollte Sam wissen.

„Irgendwie schon, aber ich denke, irgendwas zwischen faul sein und Kletterpark, oder wir spielen Mensch ärgere dich nicht. Was auch immer das ist.“

„Ein Brettspiel.“

„Wir haben Brett ...“ Dean schüttelte den Kopf. „Ist ja auch egal. Ich hätte Lust noch irgendwas zu unternehmen. Was denkst du?“

„Können wir machen. Zeit haben wir noch genug, bis du zur Nachtschicht musst. Was hältst du von Schwimmen? Wir könnten zum Lake Monroe oder zum Griffin."

"Klingt nach irgendwas zwischen faul sein und Kletterpark", nickte Dean. Nächstes Jahr konnten sie vielleicht schon am eigenen Pool liegen, wenn sie jemanden fanden, der den bis dahin auf Vordermann brachte, überlegte Dean.

Sie aßen in Ruhe, räumten das Geschirr weg, packten Handtücher und ein paar Müsliriegel ein und fuhren zum Lake Monroe.
 

Auf der Wache lief Dean Lt. Gillian über den Weg. „Du siehst ausgeschlafener aus“, stellte der auch sofort fest.

„Sam hat mich zu einer Ruhepause gezwungen.“

„Du solltest ihm dankbar sein!“

„Bin ich auch“, erklärte der Winchester uns holte sich einen Kaffee.
 

In den nächsten Tagen versuchte Dean wirklich mehr auf sich zu achten. Zum Haus fuhr er nur noch mit Sam, der seine Arbeitszeiten im Supermarkt nach Deans Planungen für das Haus ausgerichtet hatte.

Jedes Mal, wenn sie an dem Bagger vorbei fuhren, huschte Deans Blick zu dem großen Gerät.

"Durftest du wenigstens mal damit fahren?", fragte Sam als es ihm auffiel.

"Ja, ein paar Meter Graben durfte ich machen. Aber die sind schon eine ganze Ecke schneller als ich und ich kann mich über mangelnde Arbeit ja auch nicht beklagen." Er schaute zu Sam. "Es macht nur mehr Spaß als Putz von den Wänden kloppen."

"Das würde ich sofort unterschreiben", lachte Sam.

Sie parkten in der Tiefgarage, nahmen Werkzeug und Masken mit nach oben und begannen die nächsten Wände zu bearbeiten.
 

Die neue Woche, die erste im Juli, brachte die erste Hitzewelle des Jahres und sie waren schon froh, dass sie wenigstens im Obergeschoss arbeiten konnten, obwohl es ohne Fenster und Türen auch nicht viel kühler war. Immerhin zog es etwas und sie standen nicht in der prallen Sonne wie Karans Männer, die das Dach errichteten.

Die Firma, die die Erdwärmebohrungen machten, waren in diesen Tagen auch vor Ort.

Bis zum Beginn von Sams Praktikum arbeiteten sie gemeinsam.
 

Danach machte Dean wieder meistens alleine weiter. Sam versuchte wenigstens einen Tag in der Woche mit dabei zu sein und auch Chris versuchte zu helfen.

An diesem Tag jedoch arbeitete Dean alleine, im Erdgeschoss.

Bis zum frühen Abend herrschte Gewusel auf der Baustelle, bis Karan bei ihm reinschaute.

„Wir machen Schluss für heute“, sagte er.

„Ja, danke“, erwiderte Dean. Er wollte das Esszimmer fertig machen. Viel war es nicht mehr.

Er war gerade dabei, den letzten Schlitz zu stemmen, als er etwas am Zimmer vorbeihuschen sah.

Kurz hielt er inne und schaute. Hatte er sich geirrt? Hier war niemand. Er legte den Hammer beiseite und ging in die Eingangshalle. Offensichtlich holte er einen Kübel, um den Schutt wegräumen zu können, doch der Jäger in ihm war in Alarmbereitschaft.

Dean schaufelte den Kübel voll und stellte ihn zurück vor die Tür. Er nahm den Hammer wieder zur Hand und schlug das letzten Stück Putz für heute herunter.
 

Während der ganzen Zeit hatte er immer wieder ein Auge auf der Tür und dann sah er den Schatten vorbei huschen. Grinsend legte er den Hammer weg und kehrte den Schutt auf. Er war sich fast sicher, wen er da gesehen hatte. Diesen O´Flannegáin. Diesen Kobold!

Ob der wohl es inzwischen bereute, ihnen das Haus gegeben zu haben? Schön sah es nun wirklich nicht aus und es wurde gerade auch nicht besser. Im Dachgeschoss standen kahle Wände auf Betonboden. Das Obergeschoss sah genauso aus und er war dabei auch das Erdgeschoss in einen Rohbau zu verwandeln. Obwohl? Immerhin hatte das Haus wieder ein Dach.

Er räumte das Werkzeug weg.

Aus dem Keller nahm er eine Packung Nägel mit und kippte die im Esszimmer aus. Leise pfeifend schaffte er den Schuttkübel in den Container und fuhr dann in ihre kleine Wohnung.
 

Zwei Tage später wollte Dean, gleich nach der Nachtschicht, zum Haus. Die Solarpaneele sollten geliefert werden. Er wollte sie annehmen, weil Karan irgendeinen Termin hatte und mit seinem Männern erst später kommen würde.
 

Ein paar Stunden vor Ende seiner Schicht mussten sie zu einem schweren Unfall ausrücken.

Die Unfallstelle war das reinste Trümmerfeld. Ein Kranwagen war mit einem Autotransporter zusammengestoßen und lag jetzt halb auf einem dunkelblauen Pickup. Der Auflieger lag halb auf dem Auflieger des Autotransporters, der halb über der Leitplanke hing und jeden Augenblick abzustürzen drohte. Ein weiterer PKW steckte unter dem Auflieger des Transporters.

„Cooper, Win, Josh sie sichern den Autoauflieger. Romero, Sie und Ihre Männer sichern den Kranwagen und ziehen ihn von dem Pickup“, kommandierte Bradley. „Der Rest schaut nach den LKW-Fahrern und den Insassen des Pickup. Olsen, Thompson, kümmern sie sich um den PKW.“

Sofort legten die Teams los. Dave Holland und Morton Peterson holten den Fahrer des Kranwagens aus seinem Fahrerhaus und lösten dann die beiden Sanitäterinnen ab, damit sie den weiter versorgen und ins Krankenhaus bringen konnten.
 

Der Chief forderte mehr Rettungskräfte an. Mehrere Polizisten sperrten die Straße.

Die Insassen des Pickup, zwei junge Männer, waren eingeklemmt. Bis der Kranwagen weggeräumt sein würde, konnten die Feuerwehrmänner allerdings nicht viel mehr tun, als die Beiden zu beruhigen. Dean rief Sam an und sprach ihm eine Nachricht auf die Mailbox.

Lt. Gillian, Dean und Josh versuchten den Auflieger des Transporters erstmal mit Ketten an der Leitplanke zu sichern. Zuerst musste der Kranwagen weg, bevor sie hier weiter machen konnten.

Ein Rettungshubschrauber landete auf der Straße und zwei weitere Krankenwagen hielten nicht weit vom Unfallort entfernt. Die Verletzten, die sie bis jetzt hatten bergen können, wurden versorgt und eingeladen und schon waren sie wieder unterwegs, um auch die ins Krankenhaus zu bringen.

Inzwischen hatten Lt. Romero und seine Männer den Auflieger des Kranwagen mit Ketten mit ihrem Rüstfahrzeug verbunden und versuchten jetzt den vom Autotransporter wegzuziehen.

Der Auflieger schwankte und knarzte und richtete sich ganz langsam etwas auf. Plötzlich knallte es laut. Es rumpelte und kreischte und dann polterte einer der Wagen vom oberen Deck des Aufliegers, einen knappen halben Meter neben Dean, auf die Straße.

Der Winchester stand wie vom Donner gerührt, starrte auf das, wie in Zeitlupe rutschende Auto und sprang auf den Auflieger. Der Wagen kippte auf die Seite und landete dann mit den Rädern am Auflieger.

„Win! Win? Dean?“, brüllten Deans Kollegen wie von Sinnen und rannten zu dem Wagen, um den vom Auflieger wegzukippen.

„Es geht mir gut!“, erklärte der Winchester viel zu ruhig und atmete langsam und bedacht ein und wieder aus. Sein Herz hämmerte noch immer in seiner Brust. Das war verdammt knapp und er hatte es wohl nur seinen guten Instinkten zu verdanken, dass er das überhaupt bemerkt hatte und reagieren konnte.

„Du hast uns einen Schrecken eingejagt!“, schimpfte Gillian erleichtert und musterte den Kollegen argwöhnisch. Dean sah ziemlich blass aus. „Bist du wirklich okay?“

„Ja. Es geht“, erklärte der heiser, nickte und kletterte langsam vom Auflieger.

Auch Chief Bradley atmete durch. Das war knapp! Michael Greene, der Fahrer des Rüstgruppenfahrzeugs ließ sich wieder auf seinen Sitz fallen. Auch er hatte angehalten, als das Auto herunterkam. Jetzt gab er vorsichtig wieder Gas.

Der Kranwagen wand sich, Metall knirschte und dann gab es einen Ruck und er stand auf seinen Rädern. Bei dieser Aktion hatte sich der Haken gelöst und schwang durch die Luft.

„Romero! Runter!“, brüllte Gillian, doch es war zu spät. Der Haken traf den Lieutenant an der Brust und riss ihn von den Beinen.

„Verdammt!“, schimpfte Dean, der dem Lieutenant am nächsten war, und sprintete los. Als er in den Bereich des wild pendelnden Hakens kam, warf er sich auf die Knie und krabbelte zu ihm. Er zerrte sich den Handschuh von der Hand und suchte mit fliegenden Fingern nach einem Puls, den er nach einer Weile nur sehr schwach fühlen konnte. Doch hier konnte er ihm nicht helfen! Noch immer pendelte der Haken unverändert hin und her.

Langsam kroch Dean rückwärts und zog den Lieutenant aus dem Gefahrenbereich. Kaum war es halbwegs sicher, zerrten Brolin und Holland Dean und Romero noch weiter in Sicherheit und halfen dann bei den Wiederbelebungsmaßnahmen.

„Komm schon, verdammt!“, schimpfte Dean während der Herzdruckmassage.

Endlich bäumte Romero sich auf. Sofort packten ihn vier Feuerwehrmänner an Schultern und Hosenbeinen und schafften ihn zum wartenden Hubschrauber.

„Was haben wir?“, fragte die junge Ärztin.

„Er wurde vom Haken an der Brust getroffen“, erklärte Dean und deutete auf den noch immer leicht pendelnden Haken des Kranwagens.

„Okay, wir übernehmen“, erklärte sie und half ihren Kollegen Romero in den Hubschrauber zu bringen. Dean schaute kurz hinterher. Hubschrauber! Ein Schauer rann über seinen Rücken. Eher nebenbei registrierte er die raspelkurzen Haare und die grauen Augen der Ärztin.

Er wandte sich ab und ging zu seinen Kollegen, die dabei waren, die Insassen des Pickup zu bergen.
 

Träge tastete Sam nach seinem Handy. Solange er Ferien und Dean Spätschicht hatte, wollte er mit seinem Bruder frühstücken, wenn der nach der Arbeit nach Hause kam. Er schaltete den Wecker aus und sah, dass er eine Nachricht hatte. Er hörte sie ab, stand auf und ging zum Kalender. Der Liefertermin für die Solarpaneele war für acht, halb neun eingetragen. Gut. Dann hatte er noch Zeit sich fertig zu machen und in Ruhe zu frühstücken.
 

Auf ihrem Grundstück nahm er sich die Zeit für Bobby ein paar neue Fotos zu machen. Das Haus sah schon wieder anders aus. Das Dach war fast fertig. Nur oben fehlten noch ein paar Reihen.

Er stieg wieder ein und fuhr zur Villa. Langsam ging er durch die Räume. Im Erdgeschoss war auch schon einiges passiert. Das Obergeschoss war fertig. Bald konnten sie anfangen das Haus wieder zu einem Wohnhaus zu machen. Auch hier machte er ein paar Fotos.

Lautes Hupen drang von draußen ins Haus.

Amita stand neben dem Führerhaus und schaute zu ihm. „Ist Dean nicht da?“, wollte sie wissen.

„Karan meinte, dass er die Paneele abnehmen würde.“

„Nein. Dean ist noch bei einem Unfall.“

„Der auf der 69? Der soll heftig sein“, erwiderte sie.

Sam zuckte mit den Schultern. Er hatte sich nicht weiter dafür interessiert. Dean würde es ihm sicher erzählen, wenn er wiederkam.

„Okay, und was mache ich jetzt?“

„Hier unterschreiben“, lachte sie. „Karan kommt gleich, dann schafft er die mit dem Kran nach oben. Sein Termin ging schneller und ich kann auf ihn hier warten. Die Zeit habe ich."

„Gut“, nickte Sam und unterschrieb den Lieferschein.

"Sie sind doch Landschaftsgärtnerin“, begann er, als Amita den ins Fahrerhaus geworfen hatte.

„Ja?“

„Das Gestrüpp da“, Sam deutete auf den Efeu. „keine Ahnung, warum das tot ist, aber kriegt man das irgendwie weg ohne das ganze Haus abzureißen?“ Er hatte schon mal versucht das runter zu reißen, aber so einfach war das nicht.

„Das schon. Es ist nur viel Arbeit wirklich alles wegzubekommen.“

Sam musterte sie und dann das tote Gestrüpp. „Irgendwie finde ich es schon zu dem Haus passend, wenn hier wieder was wachsen würde. Ich weiß nur nicht was und ich würde das dann gerne vorher mit Dean besprechen.“

Amita grinste. „Hat der die Hosen in eurer Beziehung an?“

Sam schluckte, hustete und musste erneut schlucken. Inzwischen fand er diese Anspielungen ja ganz lustig, aber hier wollte er das doch richtigstellen. „Er ist wirklich mein Bruder! Vier Jahre älter und da wir beide hier einziehen wollen, haben wir entschieden sowas auch gemeinsam zu entscheiden.“

„Also doch nur ihr zwei.“

„Erstmal ja, aber wir haben die Hoffnung auf Frau und Kinder noch nicht aufgegeben“, erklärte Sam mit einem schiefen Lächeln. „Nur das mit dem weißen Gartenzaun wird hier wohl eher schwierig.“ Er lächelte sie an.

„Auf jeden Fall kostspielig.“

„Also, was könnte da hin?“, kehrte Sam zu ihrem vorherigen Thema zurück.

„Jasmin, Trompetenblume, Wein oder wieder Efeu“, zählte sie einige Möglichkeiten auf. „Oder Kletterrosen.“

„Gut, dann kann ich Dean das schon mal so erklären. Danke.“

„Es freut mich, dir geholfen zu haben“, sagte sie und ging zum Führerhaus des Transporters zurück.

Sie wollte gerade einsteigen und es sich gemütlich machen, als Sam sie aufhielt. „Können wir das dann vielleicht bei einem Kaffee besprechen?“

„Du kannst immer zu uns ins Büro kommen.“

„Nein, eigentlich wollte ich dich auf einen Kaffee einladen. Wir kennen da eine kleine Bäckerei.“

„Gerne. Wann und wo?“

„Morgen Nachmittag vielleicht?“ Er gab ihr die Adresse.

„Ich kann ab vier“, sagte sie und öffnete die Fahrertür.

„Dann morgen um vier!“, verabschiedete sich Sam. Er schaute noch einmal zu ihr hoch und ging dann zu seinem Auto, um nach Hause zu fahren.

Er war gerade auf die Straße eingebogen, als er Karans Transporter im Rückspiegel sah. Sollte er noch mal zurück und mit ihm reden? Aber warum? Beaufsichtigen musste er nichts. Die Männer wussten, was sie zu tun hatten.



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