Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

can´t fight this feelings

059) Can´t fight this feelings
 

„Es lag nicht an dir!“, erklärte er mit so viel Vertrauen in seinen Bruder, wie er nur in seine Stimme legen konnte.

„Woher willst du das wissen? Du warst nie dabei!“

„Weil ich dich kenne! Weil du im November ganz anders warst. Du hast von Einsätzen erzählt und das, solange du in der Schicht von Lieutenant Pratt gearbeitet hast. Meinst du, die hätten dich eingesetzt, wenn du zu doof gewesen wärst? Nein, Dean. Es lag nicht an dir!“ Sam ließ die Hände seines Bruders los, um dem Kellern, der sie irritiert skeptisch musterte, für die Teller Platz zu machen.

„Und was das Zuhause anbelangt? Ich weiß, dass unser kleines Apartment, das nicht wirklich ersetzen kann. Ich weiß, dass dir Jody und Bobby und wohl auch Marley fehlen und ich wohl kein adäquater Ersatz bin. Ich bin nur Sam, dein kleiner Bruder,“ sagte er und schob sich eine Gabel voll Salat in den Mund. Er hoffte, dass er das nicht mehr nur war und eigentlich war der Satz dämlich, aber irgendwie fühlte er sich gerade etwas nutzlos.

„Du bist nicht NUR Sam! Du bist noch immer das Wichtigste in meinem Leben und ...“ Er zuckte mit den Schultern, „mir fehlt eben hin und wieder ein elterlicher Arschtritt.“

„Stimmt, den kann ich dir nicht geben, obwohl ich größer bin als du.“ Sam musste lächeln.

Es tat noch immer gut, zu hören wie wichtig er Dean war, auch wenn er schon lange erwachsen war. „Ich hatte immer dich. Du hattest so lange niemanden, der dich aufgefangen, dir Halt und eine Richtung gab. Du hast so viele Jahre die Verantwortung für uns getragen und solange es die bekannten Pfade waren, war es für dich auch okay. Jetzt gehen wir unbekannte Wege. Ist doch klar, dass du dich wohler fühlst, wenn du jemanden hast, der das normale Leben lebt, das wir anstreben.“

Dean zuckte mit den Schultern und atmete tief durch. Vielleicht hatte Sam Recht. Wahrscheinlich sogar. Aber gerade half ihm das nicht weiter und so schob er diesen Gedanken beiseite und wand sich etwas anderem zu.

„Wenn ich bei der Feuerwehr bleibe und wenn ich Stans Angebot annehme … Wir sollten so schnell wie möglich in das Haus ziehen“, erklärte er. So konnten sie Geld sparen. Immerhin würde der Schrottplatz einiges kosten und das Renovieren auch und er wollte den Rest von seinem Gewinn aus Reno nicht noch weiter aufbrauchen. Wer wusste schon, ob sie nochmal Geld brauchten. Bobby würde es wohl nicht noch einmal verdoppeln können, oder? Bobby hätte Börsenmakler werden sollen.

Bobby! Schon wieder zog sich sein Magen zusammen. Schnell versuchte er das Gefühl zu verdrängen. Sam studierte in Bloomington und er hatte einen Job da.

„Dean?“ Sam legte seine Hand auf Deans Arm.

„Jah?“

„Wo warst du mit deinen Gedanken?“

„Bei Bobby und dass er Börsenmakler hätte werden sollen.“

„Du denkst über unsere Finanzen nach?“

Dean nickte.

„Ich könnte mir einen besser bezahlten Job suchen, als den im Supermarkt“, schlug Sam jetzt vor. „Du machst deinen Abschluss!“, entschied Dean energisch. „Wir haben genug Geld!“

„Aber du willst es so wenig wie möglich angreifen.“

Dean nickte. „Wenn ich mit den Reparaturen weitermachen und zusätzlich einige Autos aufbauen kann, würde Geld reinkommen. Mein Verdienst reicht ja wirklich nur gerade so. Ich meine, vielleicht brauchen wir das Geld von Bobby später noch dringend, vielleicht verdienen wir mal so viel, dass wir nie wieder etwas davon anrühren.“ Dean zuckte mit den Schultern.

„Einigen wir uns darauf, dass wir weiter sparsam leben, bis wir auf den Schrottplatz ziehen?“

Dean nickte. „Und ich versuche noch den einen oder anderen bei Pool und Poker zu erleichtern.“ „Gut! Solange du es nicht übertreibst und keiner dir ans Leder will!“, sagte Sam und Dean nickte mit einem Grinsen auf den Lippen, dass seine Augen nicht erreichten. Sam hatte ihm ein wenig von seinen Bedenken genommen, doch er war sich fast sicher, dass sie wiederkommen würden.

Sie beendeten ihr Essen, zahlten und machten sich wieder auf den Weg.
 

Meile um Meile fuhren sie weiter Richtung Südosten. Im Radio lief leise Musik und Sam hatte sich eines seiner Bücher genommen und paukte Wirtschaftsrecht. Dean versuchte sich auf das Fahren zu konzentrieren, konnte aber nicht verhindern, dass seine Gedanken wieder um die neue und die alte Wache kreisten und dass seine Laune weiter sankt.
 

Kurz vor Mitternacht lenkte Dean den Impala auf den Parkplatz vor ihrem Apartment.

Sie holten ihre Sachen aus dem Kofferraum und stiegen die Stufen nach oben. Schnell zog Dean sich um und kroch unter die Decke. Vielleicht würde der Schlaf seine miese Laune ja vertreiben. Duschen konnte er auch morgen noch.

Seine Gedanken wanderten jedoch unweigerlich zu seiner zweiten Chance und er fragte sich immer lauter, ob das wirklich eine so gute Idee war, egal was Sam sagte und glaubte. Nach der Ausbildung war er voller Euphorie nach Bloomington gekommen. Er hatte sich auf diese Arbeit gefreut und war so restlos enttäuscht worden. Was, wenn es hier wieder so war? Was, wenn er trotz Sam anderslautenden Überlegungen nicht als Feuerwehrmann taugte? Was, wenn auch die neuen Kollegen genauso mit ihm umgingen wie die alten? Was wenn sie wussten, dass er Grady verpfiffen hatte, dass er … ja was eigentlich. War überhaupt etwas mit Grady passiert? Hatte Grady allen erzählt, dass er nichts taugte? Bereuten sie es, ihn behalten zu haben und suchten nur weiter nach einem Grund ihn loszuwerden? Aber warum dann diese zweite Chance?

Immer wieder versuchte er sich auf Sams Äußerungen, dass ja auch die zweite Schicht ganz anders war als Gradys Truppe, zu konzentrieren. Das kleine fiese Männchen in seinem Kopf wollte jedoch nicht verstummen.

Sam kam aus dem Bad und starrte auf die offene Tür zu Deans Zimmer.

„Dean?“, fragte er leise, bekam aber nur ein undeutliches Brummeln als Antwort. Gut, der schlief wohl schon, was aber auch nicht weiter verwunderlich war, immerhin war er fast die ganze Strecke gefahren.

Er schloss die Tür, ging in sein Zimmer und legte sich ins Bett.

Sam zog die Decke über seine Schulter und vermisste sofort den Geruch nach Heimat und die Geräusche des Hauses. Schon komisch wie sehr der Schrottplatz in Sioux Falls sich wie ein Zuhause anfühlte, das Apartment hier aber immer noch nicht. Darüber wollte er jetzt aber auch nicht weiter nachdenken!
 


 

Mit gemischten Gefühlen und nicht wirklich ausgeschlafen, stellte Dean den Impala ein Stückchen von der Wache entfernt ab. Der Morgen war eine Katastrophe gewesen. Er hatte schlecht geschlafen und seine eh schon miese Laune war noch schlechter geworden. Zum Glück wusste Sam ihn zu lesen, hatte ihn mit seinen Muntermacher versorgt und war ihm sonst weitestgehend aus dem Weg gegangen.

Jetzt saß er hier und starrte auf die Straße vor sich. Wie gerne würde er einfach verschwinden, aber das ging nicht. Das konnte er Sam nicht antun!

Er atmete ein paar Mal tief durch. „Bange machen gilt nicht“, rief er sich zu Ordnung und stieg aus.

Er straffte sich und ging zur Wache.

„Hey, ich bin Dean Winchester“ stellte er sich dem ersten Mann vor, der ihm über den Weg lief, „und ich soll mich bei Battalion-Chief Bradley melden“, erklärte er sein Anliegen. Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme rau klang.

„Du bist der neue Anwärter“, wusste der sofort. „Ich bin Tom Brolin.“ Er lächelte und reichte Dean die Hand. „Komm mit, ich bring dich zu seinem Büro.“

Dean folgte ihm.

„Die Tür da“, sagte Brolin und deutete auf die Tür am Ende des Ganges. „Viel Glück.“

„Danke“ Dean schaute ihm nach, atmete erneut tief durch, ging zu der Tür und klopfte.

Nach einem „Herein“, betrat er das Büro. Er salutierte. „Dean Winchester. Guten Morgen Sir!“ „Guten Morgen. Stehen Sie bequem.“ Der Battalion-Chief musterte seinen neuen Anwärter. „Chief Reed hat die 39 also komplett umgekrempelt und die erste Schicht über alle Wachen verteilt“, stellte er fest und musterte Dean. „Und Sie sind bei mir gelandet. Wir haben nur ein Problem. Wir brauchen hier eigentlich niemanden“, erklärte Bradley. Auch wenn er einen guten Mann hatte abgeben müssen, war seine Wache gut ausgelastet.

Deans Herz setzte kurz aus und sein Magen verklumpte sich. Das konnte ja nur schief gehen!

„Was haben Sie auf der 39 gemacht?“

„Geputzt und gekocht“, platzte es aus Dean heraus, bevor er nachdenken konnte. Er schluckte hart. Das war ja wohl die dämlichste Antwort, die er geben konnte. Auch wenn sie wahr war.

Der Chief musterte ihn neugierig. „Sie können kochen?“

„Als Koch würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich kann es halbwegs.“

„Das klingt gut! Wir halten es hier eher mit Lieferdiensten. Aber wenn Sie so ein oder zweimal in der Woche was zaubern könnten …? Natürlich können Sie sich jeden hier als Hilfe dazu holen!“ Dean atmete auf. Er hatte sich schon die ganze Zeit nur am Herd stehen sehen. Doch so hin und wieder würde es ihm bestimmt Spaß machen.

„Mit Putzen ist hier jeder mal dran. Da machen wir keine Unterschiede zwischen Anwärtern und Feuerwehrmännern.

Worauf ich aber hinauswollte: Sie sind auch ausgebildeter Rettungssanitäter und haben die Ausbildung für die Rüstgruppe gemacht?“

Dean nickte nur. „Ja, Sir.“

„Sehr gut. Ich hoffe, es macht Ihnen nicht aus, wenn ich sie hier von einer Stelle zur anderen schiebe?“

„Nein? Sir.“ Was wollte der ihm gerade erklären? Sollte er als Springer arbeiten?

„Gut, dann setze ich Sie vorerst als Springer ein“, bestätigte er Deans Vermutung. „Also Drehleiter, Rüstrgruppe und Rettungswagen, bis sich eine bessere Lösung anbietet. Wenn Sie Probleme haben sollten, egal welche, können Sie mich jederzeit ansprechen.“ Bradley sah Dean fest in die Augen. Der nickte zögerlich.

„Diese Woche habe ich Sie auf der Drehleiter eingeteilt. Lt. Gillan sollte ...“

In dem Moment klopfte es an der Tür.

„Wie auf´s Stichwort“, lachte Chief Bradley. „Kommen Sie herein, Lieutenant.“

„Gillan, das ist Ihr neuer Anwärter“, stellte er Dean von. „Winchester, Lt. Gillan.“

„Sir“ Dean nickte ihm zu.

„Winchester. Sie fahren heute bei mir mit. Haben Sie Ihre Einsatzkleidung dabei?“

„Nein, Sir.“ Natürlich hatte Dean die nicht mitgenommen, da er ja davon ausgegangen war, nie wieder als Feuerwehrmann zu arbeiten.

„Gut, ich sehe mal, was sich auf die Schnelle machen lässt“, nickte Gillan. „Wenn sonst nichts mehr ist, würde ich gehen“, wandte er sich jetzt an den Chief.

„Nein, das war es soweit.“

„Chief“, Gillan nickte dem Chief zu und bedeutete Dean, mitzukommen.

Der Winchester schaute noch einmal zum Chief. „Chief“, sagte er und folgte Lt. Gillian in den Aufenthaltsraum, wo der seinen Männern den neuen Anwärter vorstellte und ihm seine neuen Mitstreiter.

„Du kommst von der 39? Dann kannst du uns bestimmt sagen, was da vor sich geht!“, sprach ihn Josh Duke auch sofort an.

„Ich habe keine Ahnung“, begann Dean sofort auf Abwehr zu gehen. Er hatte absolut keine Lust auch nur ein Wort über diese Wache sagen zu müssen.

„Jetzt lasst ihn mal in Ruhe. Meint ihr unsere Oberen besprechen sich mit einem Anwärter?“, fuhr Gilian dazwischen, bevor das Ganze eskalierte.

„Naja, nein. Aber sie haben Grady, den GRADY gefeuert und es sind so viele Gerüchte im Umlauf. Man, er war auf der Wache. Er muss doch wenigstens etwas wissen. Er muss doch wissen, was da vor sich gegangen ist“, brachte Dave Wright vor.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück