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Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

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Good stuff

015) Good stuff
 

Am Wagen angekommen schälte sich Sam aus seinem Talar und legte ihn, ordentlich zusammengefaltet, samt Doktorhut in den Kofferraum. Er nahm seine Anzugjacke heraus und mit in den Fond.

Amüsiert schaute Jody zu, wie sich der Winchester auf der Rückbank zusammenfaltete.

„Du hättest auch hier vorne sitzen können“, erklärte sie leise lachend.

„Lass mal. Für das Stück geht es. Außerdem wollte ich dir deinen Platz nicht streitig machen“, erwiderte Sam.

„Das tust du nicht“, schaltete sich jetzt auch Bobby ein. Auch ihm war ein Lachen anzuhören. „Aber ich finde es schon schöner Jody neben mir zu haben.“

„Wäre ja schlimm, wenn nicht!“, entgegnete Sam. „Ich wäre dir trotzdem sehr verbunden, wenn wir jetzt losfahren könnten.“

Bobby startete den Wagen und fuhr los.

Schon bald waren sie bei dem Steakhouse angekommen. Sie stiegen aus. Sam zog sich sein Jackett über und folgte den Beiden hinein.

Jody meldete sich beim Kellern, um an ihren Tisch geführt zu werden. Das gab Sam etwas Zeit, sich umzusehen. Er erstarrte kurz, bevor ein breites Lachen sein Gesicht erhellte. An der Bar standen Nick, Ruby und Mr. Davenport.

Er ging zu ihnen.

„Sam“, kam Mr. Davenport auf ihm zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich möchte Ihnen ganz herzlich zu Ihrem Abschluss gratulieren. Ich bin stolz auf Sie und hoffe, dass es Ihnen in Bloomington genauso gut gefällt und Sie Ihr Studium genießen werden.“

„Vielen Dank Mr. Davenport. Ich freue mich, Sie hier zu sehen, und möchte Ihnen noch einmal für die Chancen danken, die Sie und Ihr Bruder mir gegeben haben.“

Der Anwalt lächelte warm. Der Winchester hatte ihn überrascht, im positivsten Sinn, auch wenn er Jody immer noch ein bisschen böse war, dass sie ihm nicht gesagt hatte, wie nahe sie ihm stand, als sie, nein, nicht nur für ihn gesprochen hatte. Sie hatte nur für die anderen Kandidaten gesprochen, die er rundweg abgelehnt hatte, hatte nur für die eine Chance gesprochen, die er allen geben sollte und das hatte er getan. Er hatte sich ja nicht nur den Winchester angesehen. Dass der ihn von sich überzeugt hatte, war nicht auf Jody zurückzuführen gewesen. Es hätte ja auch einer der anderen Beiden so gut sein können. Sie waren es nicht gewesen. Sie waren wirklich das, was er in ihnen gesehen hatte. Trotzdem würde er Jodys Bitte folgen und weiterhin jeden einladen, der sich bei ihm bewarb. Es würde ihn mehr Zeit kosten, aber wenn er noch so einen Rohdiamanten wie diesen Winchester fand, war das die Mühe mehr als wert.

Er schaute noch einmal zu Sam auf und ging, mit einem kurzen Nicken, zu Jody und Bobby. Er würde später noch mit Sam reden können.

Sam drehte sich wieder zur Bar und schon stand Ruby vor ihm.

„Hey, Kleiner“, begrüßte sie ihn, was Sam ein amüsiertes Schnauben entlockte. „Jetzt wird also auch der letzte Winchester langsam erwachsen.“

„Langsam?“

„Naja, du hast einen weiteren Schritt gemacht. Den letzten musst du noch. Aber ich denke, dass du das auch schaffen wirst. Ihr habt so viel in eurem Leben geschafft. Das wird da nur ein kleiner, wenn auch ein wichtiger Schritt sein.“ Sie lächelte ihn warm an. „Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss. Müsstest du nicht so ein schwarzes Nachthemd tragen?“

„Nachhemd? Das ist ...“ Er sah das Glitzern in ihren Augen und schloss grinsend die Augen. Sie hatte ihn. „Woher weißt du, dass man beim Collegeabschluss ein Nachthemd trägt?“

„Ich habe meine Quellen“, erklärte sie.

„Das Teil liegt im Kofferraum. Vielleicht kann ich es ja noch mal brauchen.“ Er lächelte.

Sie umarmte ihn herzlich und ging dann zu Bobby, um den alten Jäger zu begrüßen.

Jetzt endlich trat auch Nick zu Sam und umarmte ihn kurz. „Auch von mir Herzlichen Glückwunsch!“ Er klopfte Sam freundschaftlich auf die Schulter.

„Danke Nick. Schön dich zu sehen! Wie kommts?“

„Dean hat mich bei seiner Abschlussfeier gefragt, ob ich auch zu deiner fahren würde, weil er es vielleicht oder eher wahrscheinlich nicht könnte und er hatte wohl Recht.“

„Ja, leider und es wurmt ihn ungemein.“

„Schade, ja.“

„Wie steht es mit deiner Versetzung nach Indianapolis?“, hakte Sam jetzt nach. „Du hast bei Deans Feier sowas angedeutet.“

„Wird wohl erst frühestens Ende des Jahres was. Vielleicht auch erst Mitte nächsten Jahres. Unser Chef hat angeregt, dass wir uns weitere, bislang ungeklärte, Fälle nochmal vornehmen und ich denke, dass die Opfer und ihre Familien es verdient haben, alles mit den neuen Ermittlungsmethoden noch einmal zu überarbeiten.“

Sam nickte. „Und was machst du wenn du noch mal auf einen unserer Spielkameraden triffst?“

„Keine Ahnung. Den Fall ungelöst liegen lassen? Ihr steht ja wohl nicht mehr zur Verfügung, oder?“

„Nein, Dean und ich sind raus. Aber du kannst mich trotzdem anrufen. Ich kann es weitergeben.“

„Gut, aber jetzt lass uns zu etwas Fröhlicherem übergehen. Deine Gäste warten und ich habe Hunger!“, lachte Nick.

Sam nickte und gemeinsam gingen sie zum Tisch.
 

Das Essen war hervorragend und die Gespräche drehten sich um Alltägliches. Nick erzählte von seinen Fällen und versuchte immer wieder Ruby mit in die Unterhaltung einzubeziehen und war ganz versessen darauf, mehr von ihr zu erfahren. Sam warf ihm mehr als einen verwunderten Blick zu.

Erst nach dem Nachtisch, als Sam sich mit vollem Bauch an die Lehne sinken ließ, wandte sich Mr. Davenport an noch einmal an ihn.

„Wie lange bleiben Sie noch in Sioux Falls?“

„Ich fahre übermorgen nach Bloomington.“

„Dann wird es jetzt also ernst und ich muss mir einen neuen Praktikanten suchen?“

„Das haben Sie doch schon längst“, erwiderte Sam.

„Ja,“, nickte Davenport. „Trotzdem verliere ich sie ungern. Falls es Sie nach Ihrem Studium doch wieder nach Sioux Falls ziehen sollte und Ihre Leistungen so vielversprechend bleiben, melden Sie sich bei mir. Einen guten Anwalt kann ich immer brauchen.“

„Das ...“ Sam schaute ihn verblüfft an. „Danke. Ich werde darüber nachdenken.“ Er wusste, dass er einen guten Eindruck hinterlassen hatte, aber dass es ein so guter war.

„Grüßen Sie meinen Bruder von mir“, bat Mr. Davenport Sam noch.

„Das mache ich. Und Sie, grüßen Sie bitte Esther und Allison.“

Der Anwalt nickte lächelnd. Er verabschiedete sich von Jody und Bobby mit einem Nicken und ging zu seinem Wagen.

Sam schaute ihm kurz nach, dann trat er zu Bobby.

„Wollt ihr noch auf ein Glas mit zu uns kommen?“, fragte der Jäger in die Runde.

„Ich denke nicht“, entgegnete Ruby.

„Auch du bist willkommen, Ruby.“

„Wollt ihr den ganzen Abend draußen verbringen? Dein Haus ist inzwischen eine Festung, habe ich gehört.“

„Darüber wollte ich auch mit dir reden“, bestätigte Bobby.

Ruby legte den Kopf schief. Sie musterte Bobby, bevor ihr Blick zu Jody glitt, die sie anlächelte, und dann weiter zu Sam ging. Auch er lächelte nickend.

„In einer Stunde“, sagte sie und nickte. Auch über ihr Gesicht huschte ein Lächeln, als sie sich umdrehte und hinter dem Restaurant verschwand.

„Warum hat sie nicht hier auf dem Parkplatz geparkt? Wir hätten sie auch mitnehmen können.“ Überlegend schaute Nick ihr hinterher.

Sam grinste nur. „Sie wird da sein.“

„Wie ist es mit Ihnen Mr. Traven?“, fragte Jody, „Haben Sie schon ein Zimmer oder wollen Sie bei uns schlafen?“

„Ich habe das Zimmer zwar schon bezahlt, aber das Angebot auf einen Whiskey nehme ich gerne an und dann sehen wir weiter“, er grinste und hielt ihr die Hand hin. „Ich bin Nick.“ Bei Deans Abschlussfeier hatten sie kaum Zeit gehabt, sich näher kennenzulernen.

„Jody“, lächelte sie, „und das ist mein Mann Bobby.“ Ihr Blick suchte den des Jägers und ihre Augen strahlten warm.

„Ich freue mich, euch endlich besser kennenlernen zu können.“

„Lasst uns fahren. Zuhause ist es gemütlicher als hier auf dem Parkplatz“, warf Sam ein und ging zu Bobbys Wagen. „Folgst du uns, Nick?“

„Du kannst auch mit ihm fahren. So sehr es mich auch reizt, dir noch einmal dabei zuzusehen, wie du dich hinten ins Auto quälst.“

„Na danke“, grummelte Sam. Er warf Bobby noch einen Blick zu und folgte Nick dann zu dessen Wagen.
 

„Sag mal, was ist das mit dir und Ruby?“, fragte Sam, kaum dass Nick den Wagen in den fließenden Verkehr gelenkt hatte.

„Ich mag sie, aber ich weiß nicht wie sie das sieht.“

„Du magst sie?“

„Sie ist heiß, verdammt!“

„Das ist sie in der Tat“, grinste Sam. „Heiß und verdammt.“

Irritiert warf Nick seinem Beifahrer einen Blick zu. „Was willst du damit sagen?“

„Das musst du schon selbst rausfinden.“

„Du willst mich ins offene Messer laufen lassen?“

„Ruby ist … besonders. Dean und ich, wir haben ihr so viel zu verdanken. Wir nennen sie Freundin und ...“ Sam rieb sich den Nacken.

„Und?“

„Ruby ist ein Dämon.“

Erschrocken trat Nick auf die Bremse. Sofort ertönte hinter ihn ein wütendes Hupen und er gab wieder Gas. „Sie ist was?“

„Ruby ist ein Dämon. Als wir sie kennenlernten, hat sie uns das Leben verdammt schwer gemacht, letztendlich aber hat sie Dean das Leben gerettet und das nicht nur einmal. Sie ist der einzige Dämon, der das Zusammentreffen mit uns auf lange Sicht überlebt hat.“ Sam lächelte. „Sie hat mal gesagt, dass die da unten bei ihr was falsch gemacht haben. Sie ist menschlich geblieben.“

„Weißt du noch mehr von ihr?“

„Nein. Vielleicht Dean. Warum fragst du?“

„Ich habe sie beim Essen gefragt, was sie macht und sie sagte, dass sie Heilerin wäre.“

„Das hat sie uns auch gesagt und sie tut es. Sie heilt und sie ist gut darin.“ Sam mustert ihn. „Wenn du mehr wissen willst, müssten wir Dean fragen. Vielleicht hat sie ihm mehr erzählt.“

„Waren die Beiden zusammen?“

„Nein. Am Anfang haben sie sich gehasst, dann eher als notwendiges Übel akzeptiert. Jetzt sind sie Freunde, ehrliche Freunde. Aber nein. Dean würde nie etwas mit ihr anfangen. Er weiß was sie ist.“

„Dann werde ich ihn mal fragen, wenn wir uns sehen“, entschied Nick.

Sam schaute auf die Uhr. „Wir können ihn auch gleich anrufen“, sagte er und zog sein Handy hervor. Er drückte die Kurzwahltaste für Dean und wartete.

Es klingelt zwei Mal, dann nahm Dean ab.

„Hey Sammy. Wie war das Essen?“, tönte Deans Stimme aus dem Lautsprecher.

„Du hast was verpasst. Das war so lecker. Wenn wir mal wieder hier sind, müssen wir unbedingt mal da hin. Das Fleisch … sowas von zart und ...“

„Klar. Reib auch noch Salz in die Wunde“, grummelte Dean. „Aber du rufst nicht nur an, um mir das zu sagen, oder?“

„Nein. Nick hat sich in Ruby verguckt“, ließ Sam die Bombe platzen.

„Oh Himmel. Weiß er was er da tut?“

„Du meinst also, ich soll besser die Finger von ihr lassen?“, klinkte sich jetzt Nick in die Unterhaltung ein.

„Oh hallo, Nick. Schön, dass du zu Sams Abschluss fahren konntest.“

„Hey Dean. So sehr wie du mich darum gebeten hast.“ Nick grinste. „Immer gerne.“

„Einer sollte da sein, wenn ich schon nicht kann. Du hast also ein Auge auf unseren Lieblingsdämon geworfen?“, kam Dean zum Grund dieser Unterhaltung zurück.

„Naja, ich weiß nicht. Wenn sie ein Dämon ist?“

„Sie ist der einzige gute Dämon, den ich kenne. Obwohl das wohl auch nicht viel heißt. So viele Dämonen kenne ich nun auch wieder nicht.

„Und was weißt du sonst noch über sie?“, wollte Sam jetzt wissen.



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