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Ein Austausch mit Folgen

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein zweites Kapitel aus Joeys Sicht, bzw. ein Stück aus Joeys Vergangenheit.

Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Für immer

Joey bot sich ein äußerst niedlicher Anblick: Sein Freund schlief. In diesen Momenten glich er seinem besten Freund Yugi so sehr: Ruhig, gelassen, sanft. Es war kaum vorstellbar, dass dieser Junge einen Funken Böses in sich tragen konnte. Unweigerlich musste Joey lächeln, bevor er aus seinen Stiefeln schlüpfte und sich ins Badezimmer begab.
 

Dort spritzte er sich etwas Wasser ins Gesicht. Auch wenn Yugi Recht haben mochte, so blieben noch immer Zweifel. Er war einfach nicht Kaiba, und das würde er auch nie sein können. Es fehlte ihm an Geld, Prestige und auch ein wenig am taktischen Denken. Joey verließ sich sehr auf Glück. Eine falsche Karte oder ein ungünstiges Ergebnis bei Dingen wie dem Zeitroulette konnten ihn aus dem Duell werfen. Dagegen war jeder von Kaibas Zügen genau durchdacht. Er wusste, welche Karte er spielen musste, wie er selbst ohne die Weißen Drachen den Sieg errang, und wie er möglichst schnell Obelisk den Peiniger aufs Feld holen konnte.
 

„Diese verdammten Götterkarten“, murmelte der Japaner und schälte sich aus seinem Parka. Kaiba hatte eine besessen, Yugi, und auch Marik. Diese Monster waren nicht zu stoppen gewesen. Obelisk fegte alles vom Feld, was ihm im Weg stand, Slifer schwächte die Monster zuerst, um ihnen dann den Gar auszumachen und Ra war mächtig genug gewesen, selbst ohne Angriffspunkte sämtliche Verteidigung des Gegners auszulöschen. Wenn Kaiba wieder so eine Karte ergatterte, wieder Obelisk, warum sollte sich David nicht einfach an ihn halten? Der CEO versprach Ansehen, Macht und Reichtum. Das wollte einfach nicht in Joeys Kopf gehen, warum Kaiba am Ende den Kürzeren ziehen sollte.
 

„Ah verdammt“, fauchte er und pfefferte den Parka in die Ecke. Als dieser gegen die Badewanne prallte, gab er ein leises Klirren von sich. Joey hob seine Jacke auf und griff in die Tasche.

„Die Kette“, murmelte er und zog das Artefakt hervor.
 

Sie fühlte sich leicht an, und war warm, trotz seines metallischen Materials. In der Mitte prangte, genauso wie beim Puzzle und beim Ring, das komisch geformte Auge. Joey hatte das Gefühl, sich darin zu verlieren. Es war, als würde man in einen Abgrund starren, der am Ende zurückstarrte. Mit jeder Sekunde die verging, fiel es dem Blondschopf schwerer, die Augen offenzuhalten. Gerade, als er sie wieder weglegen wollte, um sich dem hypnotischen Bann zu entziehen, leuchtete der Augapfel auf. Das Licht war so grell, dass Joey seine Lider mit der freien Hand schützen musste. Um ihn herum wurde es dunkel.
 

„Jetzt hat mich dieses verfluchte Ding auch schon irgendwohin gezogen, und dabei habe ich es noch nicht einmal eine Stunde“, schnaubte er. Er hätte sich unwohl fühlen müssen, Angst verspüren, zumindest ein Grummeln im Bauch wahrnehmen müssen, aber da war seltsamerweise nichts, im Gegenteil: Langsam schälte sich aus dem dunklen Nebel eine Szene. Es wirkte, als hätte man durch ein Fenster geschaut, oder in eine Comic-Sprechblase.
 

Es regnete, und das schon seit Stunden. Der Sturm wollte einfach nicht aufhören. Die Männer und Frauen auf beiden Seiten waren bereits bis auf die Knochen durchnässt. Wer sich Ketten- oder gar Plattenpanzer leisten konnte, der würde am nächsten Tag über aufgescheuerte Haut klagen. Den Leder- und Waffenrockträgern ging es ein wenig besser, dennoch, auch sie hatten mit der Kälte zu kämpfen. Sie warteten auf eine Entscheidung, die nun endlich zu fallen schien.
 

Auf der linken Seite stand jemand, der Joey zum Verwechseln ähnlich sah. Er hatte den gleichen entschlossenen Blick, wenn er sich etwa sin den Kopf gesetzt hatte, genauso wie die trainierte Statur. Dazu noch Rüstung und Schwert im Stil des Flammenschwertkämpfers. Unter dem Helm lugten blonde Haarspitzen hervor, welche an der Stirn ihres Besitzers klebten.
 

„Wie in alten Zeiten – wer zuerst am Körper blutet, der hat verloren.“ Christopher Urswick, Chris genannt, von seinen Freunden, begann, sich der Rüstung zu entledigen. Was er da tat, war blanker Wahnsinn, geboren aus überzogenem Stolz und Überheblichkeit. Die Männer und Frauen unter seinem Banner schätzten aber genau diese Eigenschaften, weil er sich stets bemühte, ihre Leben zu schonen. Am Ende war ein entschlossener Mann zu sehen, gekleidet in Stiefel, braune Leinenhose und Leinenhemd, der den Schwertgriff des Zweihänders fest umschlossen hielt.
 

Sein Gegenüber sah schon ein wenig erhabener, feiner aus. Er war groß gewachsen, trug eine edle, weiß-silberne Rüstung, deren Design beim ersten Blick schon an den Weißen Drachen mit Eiskaltem Blick erinnerte. Als er den Helm abnahm, stockte dem Joey aus dem 21ten Jahrhundert der Atem. Das war Kaiba!
 

„Wie närrisch, sich mit dem besten Schwertkämpfer des Landes messen zu wollen. Mir soll das einerlei sein; der Exil-König wird lernen, dass sein Leibwächter höchstens für eine Arbeit auf dem Feld geeignet ist.“

Der Kaiba-Verschnitt tat es seinem Kontrahenten gleich, wobei gleich mehrere Männer heraneilten, um die kostbare Rüstung in Empfang zu nehmen. Die Kleidungschicht zwischen Rüstung und Haut war gänzlich in weiß gehalten, und wirkte deutlich edler, als das, was Chris trug.

In einer fließenden Bewegung zog Kaiba das eisblaue Schwert aus der Scheide, drehte es ein paar Mal aus dem Handgelenk heraus, bevor er sich breitbeinig hinstellte und herablassend grinste.
 

„Die nächsten Generationen werden sich an diesen Kampf nicht einmal mehr erinnern. Ein Hund will gegen einen Herren aufbegehren. So sei es denn, Christian Rosenkreuz wird seine größte Errungenschaft am heutigen Tage feiern.“
 

Die beiden Kämpfer umkreisten sich, lauernd, wie Tiger, die darauf warteten, ihre Beute zerfleischen zu können. Der Blick der Beiden war ernst, jeder den Anderen fixiert. Sie achteten auf jede noch so kleine Bewegung, während ihre Stiefel im matschigen Erdreich versanken. Jeder einzelne Schritt wurde schwerer als der vorherige. Wind und Regen peitschte ihnen ins Gesicht. Binnen kürzester Zeit war die Unterbekleidung komplett durchnässt, sie klebte an der Haut und behinderte jede weitere Aktion zusätzlich.
 

„Was ist denn? Habt Ihr Angst? Ihr, der große Leibwächter des Exil-Königs?“ Christians Stimme war von Spott durchzogen. Eine altbewährte Taktik, die schon oft zum Sieg geführt hatte. Sein Gegner war leicht zu reizen, und das wusste er auch. Er wollte ihn zu einer Dummheit verleiten.
 

Beide kämpften um einen sehr hohen Preis. Der Sieg konnte den gesamten Rosenkrieg beeinflussen. Jeder hatte eigene Motive, seien sie aus Selbstsucht, Egoismus oder Liebe geboren. Von diesem einen Schwertkampf hing viel ab, wenn nicht sogar alles.
 

Chris sparte sich eine Erwiderung. Mit einem Ausfallschritt war er bei seinem Kontrahenten und holte mit dem Zweihänder aus. Ein Schwerthieb, horizontal geführt von rechts kommend, wurde vom Anführer der Rosenkreuzritter scheinbar mühelos durchschaut. Mit einem anmutig wirkenden Schritt nach hinten wich er dem wuchtigen Schlag aus.
 

„Das war schon immer Euer Problem, Urswick: Ihr seid zu plump. Euch fehlt es an der Eleganz und Finesse, die der König besitzt, wie auch Euer Freund.“

Um seine Worte zu unterstreichen, legte der Kaiba aus Großbritannien seine linke Hand auf den Rücken und führte die Waffe nur mit einer Hand. Er tänzelte um den Anderen herum, der sich damit abmühte, die schwere Klinge auf seinen Gegner niedersausen zu lassen.
 

„Ihr habt auch nicht gelernt, den richtigen Moment abzupassen.“
 

Christian wartete den nächsten Hieb von oben herab ab, nur um dem früheren Joey den Ellenbogen ins Gesicht zu schlagen. Dieser konnte den Angriff nicht abblocken, war er doch mit dem Zurückziehen der Waffe an den Körper beschäftigt. Mit einem lauten Knacken brach die getroffene Nase. Warmes Blut benetzte Christophers Gesicht, der vor Schmerz aufstöhnte. Der Rosenkreuzritter war inzwischen wieder auf Abstand gegangen und lächelte amüsiert.
 

„Nächstes Mal breche ich Euch den Kiefer“, spottete der Größere der Beiden und beobachtete seinen Kontrahenten, der mit der linken Hand sein Gesicht bedeckte.

„Was mich stört ist allerdings die Tatsache, dass Ihr meine Kleidung mit Eurem Blut besudelt habt. Damit ist sie wertlos geworden.“
 

Der Blonde schüttelte den Kopf und versuchte den pochenden Schmerz einfach zu ignorieren. Er durfte nicht verlieren, nicht nur wegen dem König. Mit einer energischen Handbewegung wischte er sich das Blut von den Lippen, bevor er erneut zum Angriff überging.
 

„Ihr seid noch immer zu langsam.“
 

Erneut wich der Rosenkreuzritter den Angriffen aus, die linke Hand noch immer am Rücken. Bisher hatte er nicht einmal seine Waffe benutzen müssen. Er wirkte frisch und ausgeruht, während Joeys früheres Ich bereits schnaubte und keuchte. Blut und Schweiß wurden vom Regen weggewaschen, benetzten das Leinenhemd, welches sich dunkel gefärbt hatte.
 

Der nächste brachiale Angriff wurde von Christian einfach dadurch gestoppt, dass er mit seinem Fuß dem Leibwächter des Königs die Beine wegzog. Dieser landete mit dem Rücken im Schlamm, die Klinge rutschte ihm dabei aus den Händen.
 

„Nicht einmal die einfachsten Grundregeln des Schwertkampfs beherrscht Ihr. Ein Bauer wird immer ein Bauer bleiben, genauso wie ein Priestersohn kein Krieger sein kann. Zeit, dieser Scharade ein Ende zu bereiten.“
 

Der Braunhaarige holte aus. Seine Klinge zielte direkt auf Christophers Hals. Just, bevor das eisblaue Schwert sich durch die Luftröhre des Gegners fressen konnte, zuckte dessen Träger zusammen. Keuchend wich er zurück und schaute an sich herab. Zwei schlammige Stiefelabdrücke fanden sich auf seinem Oberteil.
 

„Das habt Ihr gar nicht kommen sehen?“, fragte der Blonde nach und musste ein Grinsen unterdrücken. Er nutzte die Zeit, um sich aufzurappeln und sich seine Waffe zu holen.

„Ich stecke wohl doch voller Überraschungen.“
 

Der Kaiba-Klon betrachtete noch einen Moment lang ungläubig die getroffene Stelle, bevor er den Kopf schüttelte. Das war zu viel. Niemand sprang so mit ihm um, schon gar nicht vor seinen Soldaten. Es war Zeit, diesen frechen Nichtsnutz zu vernichten.
 

Wortlos eilte Christian heran und deckte seinen Gegner mit einem Schlaghagel ein, den dieser nur mit Mühe parieren konnte. Der kleine Erfolg von vorhin schwand gänzlich der Defensive, in die er gedrängt wurde. Sein Schwert war zu groß, zu lang, zu klobig, um im direkten Nahkampf wirklich nützlich sein zu können. Das vom Rosenkreuzritter dagegen elegant, leicht und wie geschaffen für ein Duell.
 

„Mit jeder Sekunde die vergeht, werdet Ihr müder. Meine Zeit wird kommen.“
 

Doch sie kam nicht. Auch wenn Chris jeder Knochen im Leib weh tat, und er schwer unter der Last des Zweihänders zu kämpfen hatte, so parierte und wich er dennoch jedem Angriff aus, den der braunhaarige Gegner für ihn bereithielt. Schlussendlich gab der Rosenkreuzritter auf und ging wieder auf Distanz.
 

„Beeindruckend, für einen Tölpel wie Euch.“
 

Joeys früheres Ich wischte sich erneut mit dem Faustrücken über die Nase. Das Blut an seiner Oberlippe war inzwischen getrocknet. Der Regen weichte die Kruste etwas auf, was ein unangenehmes Gefühl hinterließ.
 

„Ihr werdet ihn nie bekommen“, schnaubte Chris.

„Lieber sterbe ich, als das zuzulassen.“
 

„Nun, ich hatte auch vor, Euch endgültig zu vernichten“, entgegnete Christian und drehte sein Schwert erneut aus dem Handgelenk heraus.

„Er wird mir gehören. Sein Leben, seine Hingabe, alles wofür er existiert, wird meinen Wünschen entsprechen. Ich werde ihn weiter formen, weiter ausbilden. Er wird ein Rosenkreuzritter werden wie kein Zweiter.“
 

„Nein!“, schrie Chris aus voller Kehle und griff erneut an, dieses Mal in blinder Wut. Angst packte sein Herz und umschloss es fest. Er durfte ihn nicht verlieren, von ihm getrennt werden.
 

Dieses Mal erwartete Christian den Angriff und parierte ihn sogar. Die Klinge des Blonden prallte auf die des Braunhaarigen, der der Attacke widerstand. Geschickt lies er seine Schwertspitze an der Schneide des Kontrahenten entlangschleifen, bis er knapp vor dem Schwertgriff anhielt und dort mit aller Kraft von oben herabdrückte.
 

Der ermüdete Christopher ließ sich auf das Kräftemessen ein. Er wollte unbedingt gewinnen, beweisen, dass er der Stärkere war, musste jedoch einsehen, dass dies nicht der Fall war, im Gegenteil: Sein Kontrahent drückte ihn langsam aber sicher auf die Knie. Ein Tritt gegen sein Schienbein brachte den früheren Joey endgültig zu Fall. Schwer keuchend lag er erneut im Schlamm, die eisblaue Schwertspitze am Hals.
 

„Ihr habt verloren, nicht nur ihn, sondern auch Euer Leben.“ Christian holte aus und Christopher schloss die Augen, den finalen Schlag erwartend. Dieser blieb aber aus. Das Wiehern eines Pferdes, gepaart mit dem Getrappel von Hufen und dem Schlagen von Metall auf Metall ließ den Blonden die Augen wieder öffnen.
 

Elias saß hoch zu Ross. Er trug einfache, schwarze Kleidung, und einen Umhang mit Kapuze, die ihm vom Kopf gerutscht war. In der rechten Hand hielt er die grüne Schwertklinge, welche den Angriff des Rosenkreuzritters abgefangen hatte.
 

„Ich kämpfe für Chris zu Ende“, sagte der Dunkelblonde und lenkte das Schwert des Kaiba-Klons zur Seite.
 

„Euer Freund ist besiegt, Elias. Nach den Regeln des…“

„Er blutet nicht durch eine Schwertwunde. Ich habe das Recht, ihn zu vertreten, wenn er mich zu seinem Champion ernennt.“
 

Elias streckte die Hand nach seinem Gefährten aus, die dieser ergriff und wurde aufs Pferd gezogen. Wortlos drückte er ihm die Zügel in die Hand und rutschte aus dem Sattel.
 

„Du kannst mich nicht schon wieder retten, Eli..“

„Ich kann dich nicht sterben lassen, schon gar nicht für mich Chris.“
 

Damit schlug der in schwarz gekleidete Ritter seinem Pferd gegen die Flanke, woraufhin dieses davonstob.
 

„Ihr wollt wirklich alles für ihn wegwerfen?“, fragte Christian und nahm nun eine gänzlich andere Haltung ein. Das Spielerische aus der Haltung des Schwertkämpfers wich, genauso wie er die Waffe nun mit beiden Händen umfasste.
 

„Das will ich“, antwortete Elias fest und nahm die gleiche Haltung wie Christian an.

„Der Schüler glaubt also tatsächlich dem Meister gewachsen zu sein?“

„Der Schüler glaubt, dass es etwas gibt, wofür es sich zu sterben lohnt.“
 

Grün prallte auf blau. Beide Gegner bewegten sich vollkommen synchron. Jeder einzelne Schwerthieb wurde mit genauester Präzision ausgeführt. Ihre Haltung, ihr Auftreten, selbst die Blicke glichen sich. Keiner der Beiden wollte auch nur einen Millimeter zurückweichen, eingestehen, dass er dem Anderen unterlegen war.
 

„Ihr habt viel gelernt, Elias. Ich bin mir sicher, Euer Ahne wäre stolz auf Euch.“

„Ich hatte auch einen guten Lehrer.“
 

Elias wich den Angriffen aus, parierte sie, lenkte die eisblaue Klinge zur Seite, nur um dann mit Christian zu tauschen und zum Angriff überzugehen. Obwohl dieser bereits mit Christopher gekämpft und etwas an Kraft verbraucht hatte, zeigte er keine Anzeichen von Müdigkeit oder Schwäche.
 

„Als mein Adjutant würdet Ihr zum zweitmächtigsten Mann in England werden. Ihr müsstet niemandem Rechenschaft ablegen, nicht einmal dem König.“

„Und doch wäre ich auf ewig an Euch gekettet, Christian.“

„Ist das denn falsch?“

„Ich wähle die Freiheit, mein Leben selbst zu bestimmen, mit jenen Menschen denen ich vertraue und die ich liebe.“
 

Kaibas früheres Ich zog die Augenbrauen in die Höhe, und parierte den nächsten Angriff, um sich in ein Patt zu begeben. Die gekreuzten Klingen wurden fest gegeneinandergepresst, die Gesichter so nahe aneinander bewegt, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten.
 

„Habe ich Euch nicht gelehrt, dass Liebe eine Schwäche ist?“

„Das habt Ihr.“

„Warum habt Ihr Euch dann darauf eingelassen?“

„Weil Ihr im Unrecht seid.“
 

Elias nahm plötzlich den Druck von seiner Klinge und wich zurück. Christian strauchelte, stolperte nach vorne. Entgegen seines Gefährten, nutzte der schwarzgekleidete Ritter diesen einen Fehler gnadenlos aus. Mit dem ersten Schlag prellte der seinem Kontrahenten die Klinge aus der Hand, zog sie blitzartig zurück, um mit dem zweiten Schlag die Klinge über dessen Wange schrammen zu lassen.
 

Ein hauchdünner Schnitt bildete sich auf Christians Wange, fein genug, um ein paar Tropfen Blut preiszugeben. Eilig griff er nach seiner Schwertklinge und wollte zum nächsten Schlag ausholen, als er sich geistesgegenwärtig mit dem Handrücken über die Wange strich.
 

„Ihr habt verloren, Christian. Ich habe für Christopher gewonnen, zieht nun ehrenvoll von dannen.“

„Ihr werft Eure ganze Bestimmung fort, Elias!“

„Ich habe meine Bestimmung gefunden, für immer.“
 

Der junge Lord du Lac blickte hinter sich, zu Christopher, der auf seinem Pferd saß. Ein Lächeln umspielte seine Züge, als er den Blonden mit seiner gebrochenen Nase erblickte. Das war seine Liebe und sein Leben, und er würde für immer bei ihm bleiben, egal was kommen mochte, zumindest war er davon überzeugt.
 

Der Nebel verdichtete sich wieder, bevor er Joey komplett verschluckte.

„Für immer“, hallte es in seinem Kopf wider.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Satra0107
2020-04-09T19:18:45+00:00 09.04.2020 21:18
Ach ich liebe die Kapitel, wenn du aus den vorherigen Leben der Charaktere schreibst 😊
So lange und tief verwurzelt diese Liebe.
Ich hoffe Joey erkennt es auch und seine Eifersucht wird weniger.



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