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Schicksalsstränge

von

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Rücksicht

TriggerwarnungGewalt, Verlust/Tod , Depression
 

Rücksicht
 

Noch Stunden später konnte Kagome nicht glauben, dass sie tatsächlich einen solchen Vorschlag gemacht hatte und sogar noch mehr! Sesshōmaru hat diesem Gehör geschenkt und sie waren dabei, ihn umzusetzen.

Drei Jahre waren wohl selbst für den Daiyōkai genügend Zeit, eine andere Vorgehensweise in Betracht zu ziehen.

Kaum war es wieder dunkel geworden, hatte er wieder die drei Worte gesagt.

„Wir rasten hier" , diesmal war er allerdings direkt in der Abenddämmerung entschwunden und ward seid daher nicht mehr gesehen.

Kagome unterdessen hatte ein kleines Handtuch, getränkt mit Wasser, dass sie abgefüllt hatte, als sie am späten Nachmittag an einem Fluss gerastet hatten. Es war ihr egal wann, wie und ob er verschwand.

Ehrlich gesagt war seine Abwesenheit ihr nur recht, denn noch immer stellten sich ihr sämtliche Haare auf in seiner Anwesenheit.

Kaum hatte sie ihre Füße von den traditionellen Geta und Tabi befreit, strich sie mit dem getränkten Tuch über die geschundenen Füße.

Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass der Dämon bis jetzt sich als umgänglicher als sein Halbbruder herausstellte.

Inuyasha war manchmal ein wahrer Foltermeister gewesen, hatte sie quer durchs Land und zurückgescheucht, ohne Pausen, ohne Rücksicht auf die menschlichen Bedürfnisse.

Sesshōmaru verschwand seit dem Vorfall mit den Beeren immer mal wieder mit dem Wort, „Warte.“

Anfangs hatte sie genau das gemacht und sich maßlos über ihn geärgert.

Dann lernte sie die zehn bis zwanzig Minuten für Toilettenpausen oder anderes zu nutzen.

Aber doch musste sie sich eingestehen, dass das gewöhnliche Leben in der Neuzeit sie träge gemacht hatte und das Tragen von Geta war so ungewohnt geworden, dass es sie verwunderte, dass sie bis jetzt nur kleine Blasen ihre Füße zierten.

Vorsichtig strich sie noch einmal über diese und sah sich um.

Diesmal rasteten sie auf einer kleinen Lichtung, die überwuchert war von Efeu und anderen Grünzeug-

Erstaunt musste die Miko feststellen, war dies ein guter Lagerplatz.

Vielleicht war er wirklich nicht so schlimm, schlich sich der Gedanke erneut ein und so machte sie sich weiter an die Blasenversorgung.

Diese waren wirklich noch klein und so verzichtete sie auf das Aufstechen, um eine Infektion zu verhindern. Tatsächlich desinfizierte sie lediglich die betroffenen Stellen und bereitete dann alles für die Nacht vor.

Einige Zeit später, es war schon sehr viel dunkler geworden und das Feuer knisterte munter, sah sich Kagome mal wieder gelangweilt um.
 

Das Grünzeug, dem sie nur einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte, schenkte sie nun ihre volle Aufmerksamkeit, denn die grünen Zweige bewegten sich sachte, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gab. Zwar verspürte die Priesterin keine Bedrohung, dennoch nahm sie ihren Bogen so still wie nur möglich und spannte einen ihrer Pfeile.

Die Sehne surrte leicht, als sie den Pfeil einlegte, während ihre Schultermuskulatur sich leicht anspannte.

Das eine Bein aufgestellt, das andere kniend auf ihren Schlafsack, verharrte sie, ihre Schultern starr auf einer Linie, spürte sie das Drängen des Pfeils, losgelassen zu werden. Ihre Sicht war enorm geschärft und trotz der schlechten Sichtverhältnisse durch das Flackern des Feuers, machte sie das braune Fell inmitten der grünen Pflanze aus.

Es war ein Hase, stellte sie fest und Überraschung ließ sie kurz stutzen.

Erneut nahm die ehemalige Priesterin den Hunger war. Die Bogenschützin spürte die Kraft, die sie aufwenden musste, um den Pfeil nicht nach vorne schnellen zu lassen und entschied sich, zu schießen, während sie ein leichtes Kribbeln im Nacken wahrnehmen konnte.

Das Tier war wehrlos, wohl genährt und eine herausragend gute Möglichkeit, um zu sehen, ob Kagome noch auf Lebendes schießen konnte.

Also ließ sie den Pfeil fliegen, ein unbestimmbares Geräusch und es war um das Tier geschehen.

Selbst der letzte Reflex zu fliehen wurde verhindert, da der Pfeil sich durch die Schädelplatte direkt in das Hirn bohrte.

Langsam erhob sich die Frau und ging auf das Tier zu, es war sicher nicht ihre Absicht, das Opfer zu verschwenden und daher danke sie kurz den Göttern und nahm das Tier am Nacken gepackt hoch.

„Ein besserer Schuss wie zu erwarten war" , hörte sie seine Stimme, jedoch waren ihre Sinne noch immer genug geschärft von der kurzen Jagt und die Miko hatte schon längst das unterdrückte Yōki gespürt.

Ganz verschwand es nie, wahrscheinlich, weil er zu mächtig war.

„Das aus Eurem Mund, Lord des Westens, ist fast ein Kompliment" , stellte sie fest und besah sich den jungen Trieben der Pflanze, in der sich der Hase in Sicherheit gewähnt hatte.

„Hn" , kam es unbestimmt von ihm und ihre Aufmerksamkeit lag nun komplett auf dem ihr bekannt vorkommenden Gewächs.

„Staudenknöterich" , stellte sie überrascht und erfreut fest.

Anscheinend war heute ein guter Tag für sie, als sie sich umdrehte um den Hasen am Feuer abzulegen und ihr Taschenmesser zu holen, stellte sie fest, dass er direkt an ihrem Gepäck stand, einen unbestimmten Ausdruck im Gesicht.

Fragend legte sie, ohne ihr zutun den Kopf schief und musterte auch ihn. Seine Erscheinung noch zu ungewohnt, um sich direkt daran zu gewöhnen.

Nun fiel ihr auf, dass ihr Blick über den Kimono wanderte und die regungslosen Züge.

Er war kein schlecht aussehender Mann, stellte ihr Hirn fest. Als junges Mädchen war sie immer zu sehr von seiner Grausamkeit abgelenkt und den Gefühlen für einen gewissen Hanyō, jetzt allerdings-

Sie war keine reine, verschreckte Jungfrau mehr, die sich nur von der Liebe leiten ließ, sie wusste was Lust war, Begehren und auch wenn sie es nur ungern zugab, wenn ihr Gegenüber nicht der gewesen wäre, der er war, hätte sie die offensive ergriffen.
 

Doch dann löste sich die Starre in der Beide verweilt waren, fragend hob sich seine Braue und auch eine seiner Hände.

Erst begriff sie nicht, doch dann eilte sie zu ihm, zog den Pfeil aus dem Tier und übergab es dem Inuyōkai.

„Danke" , sagte sie und bückte sich zu dem Rucksack.

„Mir ist durchaus bewusst, dass ihr Menschen Bedürfnisse verspürt" , hörte sie ihn sagen und doch wagte sie nicht, in seine Richtung zu sehen.

Leise hörte sie, dass seine Klauen den Hasen öffneten, „Weswegen du dich immer mal wieder entfernst? Das ist aufmerksamer, als ich erwartet hatte.“

Überraschenderweise schien er sich nicht über sie zu ärgern, sonst hatte die junge Frau immer das Gefühl gehabt, dass, sobald sie den Mund öffnete, es unverzüglich zur Verärgerung seinerseits kommen würde.

Selbst damals, als sie öfter durch Rin in den »Genuss« kam, Sesshōmaru zu begegnen, hatte die Frau nie mehr als ein kurzes Wort mit ihm gewechselt.

Damals konnte sie nur ein einziges Mal vergessen, wer er war. Noch immer schallte Inuyasha seine Warnung in ihren Ohren, als sie ihn in diesem unbedachten Moment als „Älterer Bruder“ bezeichnete.

Heute war ihr bewusst, was ein Glück sie hatte, dass er geduldig war.

Manchmal hatte seine Reserviertheit Vorteile oder wollte er nur nicht ihr, aus seiner Sicht, unwürdiges Menschenblut unter den Krallen kleben haben? Sie wusste es nicht.

Während sie ihren Gedanken nachhing, ging sie erneut zu dem Grün und schnitt einige junge Triebe ab, diese würde sie auch kurz andünsten.
 

„Wie konntest du treffen?“, hörte sie ihn schließlich fragen und erstaunt zog sie die Braue hoch und drehte sich um das Messer in der einen, die geernteten Sprösslinge in der anderen, um.

„Ich denke, es war Glück. Das Feuer flackert doch schon sehr und dann die drei Jahre-“, gestand sie ein und ging auf ihn zu.

Er blickte ihr nicht einmal entgegen, saß dort mit angewinkeltem Bein, auf dem eine seiner Hände weilte.

Das Fleisch lag auf der Innenseite des abgezogenen Fells neben ihm, die Gedärme waren verschwunden, wohin wollte sie nicht einmal näher erfahren.

Sie wusste genug über das Essverhalten von Yōkai dank ihrer Reise mit dem Halbbruder ihres Gegenübers.

Entspannt lehnte er an dem Baum, ihn so nah an den Sachen aus der Neuzeit zu sehen passte ihrer Meinung nach kaum in das Bild.

„Das meinte ich nicht" , raunte er und nun hob er ihr doch seinen durchdringenden Blick entgegen.

Selbst wenn sie stand und er saß kam sie sich vor, als würde er auf sie herabsehen.

Ein weiterer Schritt und sie bückte sich erneut nach dem Rucksack. An ihm war eine kleine Pfanne befestigt, diese löste sie aus der Verschnürung und strich über die Oberfläche.

Sie war zu schlau um ihn zu drängen, wenn er wirklich etwas wissen wollte musste der Yōkai schon selber dafür sorgen, dass er sich verständlich ausdrückte.

„Naraku" , sagte er schließlich und dieser Name ließ sie zucken.
 

Die Sekunden verstrichen und der Fürst des Westens spürte, dass die Priesterin nicht wusste, was sie antworten sollte, ja sich sogar wunderte, dass er mit ihr redete.

Auch er war nicht minder verwundert und doch, diese Frage brannte schon so lange in ihm.

Langsam setzte sie sich in erneut in Bewegung, auch wenn sie immer noch ein angespanntes Gesicht machte.

„Ich denke- Nein, ich bin sogar überzeugt- Naraku wollte sterben" , endete sie und als sie ihre Sichtweise vortrug, ging ihrem Gegenüber auf, dass sie wohl recht hatte.

Dennoch, wie kam die Onna darauf? Es war ein Hirngespinst und auch wenn es sich dabei um die wahrscheinlichste Möglichkeit handelte, verstand er den Spinnenhanyō nicht.

Warum sollte er ein solches Ende wählen?

Sein Streben nach Macht war unerschütterlich gewesen, er gestand es nicht gerne ein, aber selbst ihm war er gefährlich geworden. Stärker als etliche Vollblutyōkai war der ehemalige Mensch namens Onigumo allemal gewesen.

Doch die Priesterin redete nicht weiter, widmete sich der Zubereitung ihres Essens.

„Warum?“

Nur ein Wort und dennoch zeigte es erneut, dass er noch immer sich mit dem Ningen unterhalten wollte.

„Warum nicht?“, beinahe hätte er sie für ihre Antwort bestraft, stellte sie ihn schließlich einfach eine Gegenfrage, „Warum sollte er weiter existieren, musste er am Ende doch feststellen, dass er sein Ziel nicht erreichen konnte" , schloss sie dann allerdings ihren Gedankengang ab.

Ihre Finger legten das Fleisch routiniert in die Gusspfanne und dann schwieg die Schwarzhaarige wieder.

Sein Ärger steigerte sich unterdessen erneut. Warum ließ dieser Mensch sich alles aus der Nase ziehen?

„Rede“, forderte er sie nun erneut auf.

Ein überraschter Blick nach hinten streifte den Inuyōkai.

„Naraku oder soll ich sagen, Onigumo, sein Ziel war nicht Macht zu erwerben. Ursprünglich und ich glaube, daran hat sich nie etwas geändert, war sein Wunsch Kikyō, ihre Liebe zu gewinnen. Dies blieb ihm aber verwehrt. Als ihn dieser Umstand wieder bewusst wurde, nun, da entschied er sich dafür, sich töten zu lassen“, schloss sie und wandte das Gesicht wieder ab.

„Wie töricht, das ist ein menschliches Verhalten" , wandte er ein.

„Würden wir hier über einen Vollblut Yōkai reden, wäre ich die letzte die dem Fürsten des Westens widerspricht" , sagte Kagome und schwächte ihre Aussage selber mit der Nennung seines Titels ab.

Einige Sekunden vergingen und Beide wussten sie, dass die Miko Recht hatte.

Dennoch, Sesshōmaru war zu Stolz, um dies zuzugeben. Langsam stand er auf und verschwand erneut im Wald. Die Priesterin für ihren Teil wollte es bewusst dabei belassen, denn sie verstand nur zu genüge, dass dieser Sieg ein stiller bleiben musste, um seinen Stolz und ihr Leben zu bewahren.

„Gute Nacht.“

„Hn.“
 

„Solange es geht, muß man Milde walten lassen, denn jeder kann sie brauchen.“

Theodor Fontane
 

Guten Abend,
 

ja ich weiss ich habe euch einiges versprochen und es direkt nicht eingehalten.

Es ist wirklich etwas peinlich, aber was soll man tun. Mein Leben hat mir einfach ein Strich durch die Rechnung gemacht und ich sage mal ganz vorsichtig das ich versuche es wieder gut zu machen und tatsächlich regelmäßig hochzuladen.

Mir bedeutet es echt viel hier doch mehr Stabilität reinzubringen und euch regelmäßige Updates hochzuladen.

Aber genug davon, ich wünsche euch eine tolle Woche!
 

LG Naumi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-10-28T02:42:29+00:00 28.10.2019 03:42
Ein Kompliment von Sesshomaru? Das mus ich rot im Kalender anstreichen.

Na Kagome lüsterne Gedanken und das bei deinen Schwager.😳😳😳

Schäm dich hihihi😁😁😁

Naja bei so einem pracht Exemplar von Inu Dayjokay wie Sesshomaru sei ihr das einmal verziehen. Hihihi 🤣🤣🤣.

Sesshomaru nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse von Kagome???
heutet und nimmt denn Hasen für Kagome aus ? ECHT!?? wau !!!!!

Sesshomaru und Kagome unterhalten sich ???

Kagome reizt Sesshomaru nicht.
Und Sesshomaru beleidigt Kagome nicht?? WAU!!!!

man könnte " FAST " sagen ein Gespräch zwischen Freunden
" FAST " .

Bin momentan etwas sprachlos.

Schönes Kapitel freu mich riesig auf das nächste!!!!

😈😈😈😈

Antwort von:  Naumi
29.10.2019 11:29
Huhu vigeta :D

Besser streichst du den Tag wirklich an. ;)
Ja nun passiert...wer hätte das bei diesen Exemplar nicht?
Warum schämen niemals!

Ich glaube ich könnte dir sagen es ist ein verspätetes Aprilscherz Kapitel und du würdest mir glauben 😂
Jadie beiden machen hier einge Schritte aufeinander zu.

Man darf gespannt sein ob dies so bleibt.
Ich hoffe uch denk morgen dran v.v

Liebe Grüße Naumi
Von:  Yuna_musume_satan
2019-10-27T23:15:03+00:00 28.10.2019 00:15
Wunderbares Kapitel
Besonderst die stelle wo sess und kago die Unterhaltung führen war einfach stimmig
Antwort von:  Naumi
29.10.2019 11:22
Hallo Yuna,

Danke ich freu mich das dir das Kapitel gefällt. :)
Habversucht hier zu zeigen das beide Erwachsen und vernünftig genug sind um eine Unterhaltung zu führen.
Daher ist es toll das du es als stimmig empfindest.

Lg Naumi


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