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Frozen Guardian - Let it go

von

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Neue Bekanntschaften

Anna war inzwischen ein ganzes Stück von Arendelle fortgeritten. Sie hatte Hans die Verantwortung übertragen, solange sie nicht hier war. Sie vertraute ihrem Verlobten.

Während sie den Weg entlang ritt im Schritt, da ihr Pferd auf Grund des Schnees nicht schneller konnte, führte sie Selbstgespräche. Dass sie es fies fand, dass Elsa ihr nichts von ihren Fähigkeiten nichts verraten hatte. Dass es ihr leid tat, dass sie sie so aus dem Konzept brachte, den Handschuh weggenommen habe. Dass sie nicht wollte, dass Elsa den Sommer einfriere. Allerdings war sie auch der Meinung, dass das alles nicht passiert wäre, wenn Elsa ihnen nicht den Segen zur Verlobung verwehrt hätte. Denn dann hätten sie nicht gestritten und Elsa wäre nicht, alles einfrierend, weggelaufen.
 

„… das war echt fies von dir“, beendete sie ihren Monolog.

Plötzlich fiel eine große Menge Schnee vor sie und das Pferd, weshalb es sich erschreckte, sich auf die Hinterhufe stellte und umdrehte. Dabei war Anna runter gefallen und konnte nun zusehen, wie ihr Pferd panisch davon lief.

„WARTE!“, rief sie noch, doch es war zu spät.

„Oh Klasse!“, fluchte sie und wollte sich an etwas hochziehen. Leider entpuppte sich dieses Etwas als ein stark eingeknickter Baum durch den Schnee, welcher diesen auch direkt auf der Prinzessin entlud.

Grummelnd kämpfte sie sich aus dem Hügel heraus, um sich zu Fuß durch den Schnee weiter durchzukämpfen. Dass sie nur ihr Kleid und die dazu passenden Schuhe trug, war dabei nicht sehr vorteilhaft. Auch der Umhang, den sie trug, spendete nicht genug Wärme, um sie davor zu schützen, dass sie fror. Er half ihr nur bedingt in dem Punkt weiter.

Anna schimpfte und fluchte weiter.

Sie fragte sich, warum es ausgerechnet Schnee sein musste. Konnte ihre Schwester nicht eine wärmere Fähigkeit haben? Dann könnte man zum Beispiel nun am Strand liegen und –

„FEUER!“, rief sie freudig aus und unterbrach damit ihren inneren Monolog.

Im nächsten Moment rutschte sie weg, verlor dabei ihren Umhang und landete schließlich in einem Fluss. Es war super kalt! Anna sah zu, dass sie aus dem Fluss kam und ging weiter gerade aus. Das Kleid gefror durch die kalte Luft recht schnell und machte ihr damit den Weg etwas schwerer.

Entsprechend froh war sie, als sie an der Hütte ankam, welche sich als Wandereiche Krämerladen entpuppte, sogar mit einer Sauna.

Anna betrat die Hütte, sofort umgab eine wohltuende Wärme sie. Auch ihr gefrorener Rock taute wieder auf und hing nicht mehr steif an ihr.
 

Noch während sie sich mit dem freundlichen Mann unterhielt, dabei die Wintersachen, die da waren, auf den Tresen legte, kam noch Jemand in die Hütte.

„… du und der da“, fügte der Mann einer zuvor gegebenen Antwort hinzu.

Der Neuankömmling holte sich etwas aus der „Winterabteilung“ und kam zu ihr und dem Verkäufer.

Anna tat so, als würde sie ihn nicht sehen, drehte pfeifend ihren Kopf weg. Irgendwie wirkte er in seiner Kleidung, mit dem Tuch vor dem Mund und dem vielen Schnee an sich bedrohlich.

„Karotten!“

Sie wollte ihn weiter ignorieren.

„Karotten!“, wiederholte er. „Hinter dir!“

„Oh…“ Sie trat zur Seite.

Anna kam nicht umhin, bei seinen nächsten Worten, die er als Antwort an den Verkäufer richtete, genau zuzuhören. Es war nicht nur der Inhalt dessen was er sagte, was sie aufmerksam werden ließ, sondern auch seine Stimme selbst. Sie hatte etwas Beschützendes. Anna gab im Stillen zu, dass ihr seine Stimme gefiel.

„Nordbeg?“, fragte sie. „Auf dem Nordberg ist etwas? Vielleicht… etwas Magisches?“

„Ja, vermutlich… und jetzt sei still. Ich muss mit dem Gauner etwas klären.“ Ja, denn der Verkäufer wollte beziehungsweise konnte ihm für zehn nur die Karotten geben. Der Mann brauchte aber die Bergsteigerausrüstung, wie es schien, hatte aber nicht mehr als zehn bei sich.

Leider mochte der ältere Mann den Ausdruck nicht und warf den Anderen dafür hinaus in den Schnee.
 

Er rappelte sich auf, wurde freudig von seinem Rentier begrüßt. Er wusste, was er von ihm wollte.

„Nein, Sven, ich hab keine Karotten.“

Ein enttäuschter Blick.

„Aber dafür hab ich einen Schlafplatz für uns, ist auch gratis.“

Der enttäuschte Blick verschwand nicht ganz, war aber nicht mehr ganz so schlimm.

Einen Moment später waren sie beide in der kleinen Hütte neben dem Krämerladen, wo sie es schön warm hatten.

Kristoff spielte auf seiner Laute melodische Töne und sang dazu.
 

Rentiere sind besser als Menschen. Sven, was sagst du dazu?

Ja, Menschen sind grausam und gar nicht behutsam. Jeder von ihnen ist schlecht, doch nicht du!

Danke, Kumpel!

Ein Mensch riecht besser als ein Rentier. Sven, sag, das ist doch wahr.

Ja, das ist wirklich wahr! Nur du nicht, das ist klar!

Voll erwischt. Und jetzt, gute Nacht.

Gut Nacht!

Ich geb gut auf dicht acht!


 

Kristoff lehnte sich zurück, legte die Laute dabei neben sich. Seine Mütze fand schützend einen Platz auf seinem Gesicht. Auch Sven legte seinen Kopf auf seine verschränkte Hufe und schloss die Augen.

Hier in der Scheune, im Heu, war es angenehm warm und man kam nicht auf die Idee, dass draußen die Welt im Schnee versank, obwohl gerade Sommer war, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.
 

Ehe er sich richtig entspannen konnte, ging die Tür der Scheune auf. Er schreckte hoch, doch an der Tür sah er nur die junge Frau von gerade eben.

„Ach so, du… ich dachte schon, dass er es ist.“

„Bring mich zum Nordberg, bitte. Ich kenne einen Weg, dass es wieder Sommer wird.“

Er blickte sie skeptisch an.

„Vertrau mir! Bitte!“ Um ihre Bitte zu untermalen, warf sie ihm eine Tasche zu. Er blickte hinein. Es war die Bergsteigerausrüstung, welche er vorhin kaufen wollte und nicht bekommen konnte, weil er nicht genug Geld hatte.

„Gut! Wir brechen morgen früh auf. Außerdem hast du die Karotten für Sven vergessen.“ Dabei lehnte er sich wieder zurück. Eine weitere Tasche traf ihn, was ihn schmerzhaft zusammen zucken ließ.

„Oh, ups… Entschuldigung.“ Sie räusperte sich. „Wir… brechen sofort auf!“ Mit diesen Worten verschwand sie aus der Hütte.
 

Anna hatte neben der Tür der Hütte gestanden. Eigentlich hatte sie sofort reingehen wollen, als sie bemerkt hatte, dass der junge Mann darin war. Doch dann hatte sie das Ständchen gehört. Sie fand es süß, wie er seinem Rentier – bei dem Schlitten vor der Hütte vermutete sie einfach mal auf ein Rentier oder etwas sehr Ähnliches – eine Stimme gab.

Als die Töne verklungen waren, war sie noch einen kurzen Moment stehen geblieben. Dann hatte sie die Tür geöffnet und war in die Hütte gegangen.
 

Nun fuhren sie mit Kristoffs Schlitten schnell den Weg entlang. Der Eisverkäufer erkundigte sich, warum die Königin das Land eingefroren hatte. Was Anna ihm erzählte, ließ ihn am gesunden Menschenverstand zweifeln.

Meinte sie das ernst? Sie verlobte sich mit einem Mann, den sie gerade erst kennen gelernt hatte? Und dann meckerte sie auch noch, weil ihre Schwester ihr deswegen nicht ihren Segen gab?

Konnte ein Mensch wirklich SO naiv sein?

Man konnte doch Niemanden heiraten wollen, den man gerade erst kennen gelernt hatte. Zumindest passte es nicht in seine Vorstellung rein. Kristoff war der Meinung, dass man die andere Person schon halbwegs kennen sollte, ehe man so einen wichtigen Schritt ging.

Für ihn hatten sich solche Gedanken vorher nie erschlossen. Er und Sven hatten nur sich selbst gebraucht. Für ihn war es nie ein Thema gewesen, sich irgendwann einmal eine Frau zu suchen. Er war glücklich mit seinem Leben und wie es gerade lief.

Dass sich dies für ihn bald ändern sollte, ahnte er in diesem Moment noch nicht…
 

Sie gingen durch einen anderen Teil des Waldes. Durch einen Angriff von Wölfen und dem danach folgenden Verlust des Schlittens, konnten sie nur noch zu Fuß weiter gehen.

Die Sonne schien sanft vom Himmel. Ihre Strahlen brachen sich im Eis, welches sich in Tropfen von den Bäumen hängen ließ.

„Wow, ich wusste gar nicht, wie schön der Winter sein konnte“, gab Anna lächelnd von sich. Begeistert sah sie sich um.

Plötzlich hörten sie eine Stimme: „Ja, der Winter ist wirklich schön. Aber ihm fehlt die Farbe. Rot vielleicht, oder blau. Ah, der Hammer wäre gelb! Oh, nein… besser nicht. Gelb und Schnee, bbrr.“

Im nächsten Moment stand ein Schneemann bei ihnen.

„Hallo.“

Anna schrie erschrocken auf, kickte gegen den Kopf. Kristoff fing ihn aus Reflex auf. Der Körper bewegte sich hin und her, da er zum Kopf wollte und schließlich warf Anna den Kopf auf den Schneekörper.

„Warum hängt ihr Kopfüber von der Decke wie Fledermäuse?“

„Oh, ähm… warte.“ Anna kniete sich hin, setzte den Kopf wieder richtig herum auf den Körper.

Während der Schneemann lächelte und sich über seine neuen Bekanntschaften freute, suchte Anna in ihrer Tasche nach etwas und schließlich hatte der Schneemann auch seine Karottennase.

„Sie ist so schön, danke neue Freunde!“ Er blickte alle an, blieb dann bei Anna hängen. „Oh… Mein Name ist Olaf und ich lieeebe Umarmungen.“

Anna kannte die Worte. Sie kannte sie ganz genau und nun wusste sie auch, warum dieser Schneemann nachträglich eine vertraute Freude und Wärme in ihr ausgelöst hatte.

„Olaf… aber natürlich, Olaf!“

„Und ihr seid?“

„Oh, stimmt. Ich heiße Anna.“

„Und der bekloppt aussehende Esel?“

„Sven.“

„Und das Rentier?“

„Sven?“

„Oh, das ist ja leicht zu merken.“

Die Prinzessin von Arendelle konnte nur lächeln.

Elsa hatte ihn gebaut, wie sie von Olaf erfuhr und auch, dass er wusste, wo sie war und er sie hinbringen würde.

Als er erfuhr, dass sie den Sommer zurück holen wollten, war er ganz begeistert. Er hatte noch keine Erfahrung mit Hitze machen können, doch manchmal schloss er seine Augen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn der Sommer endlich käme.
 

Sommerwind…

Hüpf auf der Wiese wie ein Kind.

Und ich will tun, was der Schnee so tut, im Sommer.


 

Anna lief Olaf lächelnd hinterher. Kristoff stand da und konnte nicht fassen, dass sie den Schneemann in seinem naiven Glauben damit stärken wollte, indem sie ihm die Wahrheit über die Kombination aus Schnee und Hitze verschwieg.

Kopf schüttelnd ging er den Anderen hinterher. Denn auch Sven war schon freudig hinter der Prinzessin und dem Schneemann hinterher gelaufen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dereks_Hexchen
2020-04-23T13:38:46+00:00 23.04.2020 15:38
XD ach Olaf *knuff*
Und jaaa Kristoff sie sit naiv... naiver als naiv..aber egal :D

Freu mich auf mehr :)


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