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Morgen schon

von

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Von Party zu Party

„Sakura.“, reißt mich die Stimme meiner besten Freundin aus meinen Gedanken. Es war bestimmt Monate her, dass ich sie gesehen habe. Okay, vielleicht keine Monate aber doch eine ganze Weile.

„Oh, und ich dachte schon, du hast dein Studium geschmissen.“, begrüße ich sie und erhalte sofort einen festen Schlag auf meinen Arm.

„Fick dich, das hat Lee mir auch schon vorgeworfen.“

„Ich werfe dir gar nichts vor, nur deine Dozenten werfen es dir vor.“, erwidere ich schmunzelnd.

„Ja, ja.“, stöhnt Tenten genervt und pustet ihre lose Strähne aus ihrem Gesicht, die sich aber auf die gleiche Stelle wieder zurücklegt. Ihr Haar ist zerzaust und unter ihren Augen bilden sich schwarze Schatten und genauso scheiße sieht auch ihr Outfit aus, was eher einem Pyjama gleicht.

„Nicht genug geschlafen?“, erkunde ich mich unnötigerweise.

Ihr tiefes Grummeln bestätigt meine Frage. „Ich habe es nochmal bei Lee versucht. Du weißt, sein Bett ist ein Traum aber irgendwas lässt mich nichts schlafen.“

Ein tiefes Seufzen kommt aus meinem Mund, denn ich kann leider nie etwas dazu sagen. Ich verstehe sie nicht und das werde ich wohl auch nie, aber es ist mir wichtig, wie es ihr geht, auch wenn wir keine Freundschaft führen, in der wir es uns offen sagen.

„Wie viel Stunden hast du diese Woche geschlafen?“, frage ich ehrlich interessiert, auch wenn ich weiß, dass ich mir die Frage sparen kann.

„Acht Stunden und glaub mir, ich kippe fast um, aber soweit ich in meinem Bett liege, kann nicht einschlafen. Und deshalb bin ich hier, wenn ich nicht schlafen kann, dann wenigstens zu Uni gehen.“, erklärt sie mit einem strahlenden Lächeln, welches falsch unter ihren schwarzen Schatten wirkt.

„Außerdem.“, beginnt sie, „Gibt es heute eine Party.“

Meine Augenbrauen verzichten sich verwirrt, bis es mich dann trifft.

Mein bester Freund hat Geburtstag.

„Verdammt, ich habe Narutos Party vergessen.“, stöhne ich gequält.

„Das ist perfekt, dann können wir zusammen ein Geschenk suchen.“, strahlt Tenten immer noch das selbe Lächeln.

„Sorry, Sasuke holt das Geschenk und ich lege Geld drauf.“, kommt mir die Erinnerung von letzter Nacht hoch. „Ich glaube, ich habe letzte Nacht mit Sasuke rumgemacht.“, äußere ich verwirrt mein Erinnerungsfetzen.

„Ay, wirklich?“, ihre Augen strahlen aufgeregt, aber ich winke nur ab.

„Du lässt dir auch immer alles so aus der Nase ziehen.“

„Stimmt doch gar nicht, du sagst doch immer, dass ich ruhig weniger erzählen kann.“

„Das auch nur, wenn du zu intim wirst.“, gesteht sie mit einem spitzen Lächeln.

„Und jetzt erzähl schon.“, bettelt Tenten nach meinen Erinnerungen.

„Wir waren in diesem Club, keine Ahnung wie der Laden hieß, und geendet hat es mit einem Kuss.“

Es fühlt sich eher so an, als würde ich mir die Geschichte selbst erzählen.

Wie konnte ich das nur vergessen.

„Ich freue mich für Sasuke. Der Arme läuft dir seit Jahren hinterher.“

„Der Kuss ist sogar von mir ausgegangen.“, kommt es immer noch abweisend aus meinem Mund.

„Was wirklich?“, fragt die braunhaarige gespannt nach. „Ja, es war irgendwie komisch. Er sagte mir nicht direkt was er fühlt, aber indirekt und dann habe ich mich vom Moment mitreißen lassen.“

Vom Moment mitreißen lassen. Welcher Moment war das? Als er mich versuchte zu küssen? Als er mich so verdammt verliebt angesehen hat oder doch dann, als er mich fragte, ob er mich küssen darf? In diesem Momenten stecken wir schon seit Jahren fest, aber noch nie ging es soweit.

„Glaubst du, dass wir jetzt komisch zwischen euch?“, reißt mich Tenten mal wieder aus meinen Gedanken.

„Nein, war es ja davor auch nie.“, gestehe ich, dass ich mir keine Sorgen um diesen Kuss mache. Aber irgendwas ist da trotzdem in mir, was mich verwirrt. Ich habe ihn so lange abgewiesen und dann küsse ich ihn von mir selber aus? Ich bin kein Mensch, der die Entschuldigungen im Alkohol sucht, sondern bei mir selbst. Alles andere erscheint mir feige.

„Oh Gott, da kommt er. Das wird jetzt so komisch.“, flüstert die braunhaarige aufgeregt neben mir.

Abweisend hebe ich mein Blick um kühlen Augen entgegen zu Blicken.

Kein Lächeln ziert seine Lippen, dass tat es nie.

Sasuke Uchiha war kein Mann, der ein strahlender Punkt im Mittelpunkt war, dass er trotzdem im Mittelpunkt steht, mit diesen glatten schwarzen Haaren, die überall abstehen und seine kühlen Augen, die viel zu dunkel sind, ist nicht zu verdenken. „Haruno.“, sprachbegabt war er auch nicht und das war die größte Eigenschaft, die mich an ihm reizte.

„Uchiha.“, strahle ich mein bestes Lächeln. So war es immer.

„Sei um 19 Uhr fertig.“, und das wars.

Keine Erklärung oder Grund dafür, sondern eine einfache Aufforderung an mich. Gott, wie ich es hasse.

„Ich freue mich, Sonnenstrahl.“, schreie ich ihm mit meiner glücklichsten Stimme, die ich auf Lager habe hinterher. Es war sein Blick, der mich kalt erwischt und das Lächeln in meinem Gesicht zum verrutschen brachte.

„Es war ja wirklich nicht komisch.“, höre ich die erleichtere Stimme von Tenten hinter mir.

„Kauf ihm eine Mütze. Naruto liebt Mützen, am besten dunkelgrün.“, kommt meine Stimme abweisend aus mir, bevor ich in mein Saal einbiege.
 

Das Klopfen meiner Tür lässt mich ein letztes Mal über meine Klamotten sehen, bevor ich mein Zimmer verlasse. Seine Augen rutschen kritisch über mein Aussehen, welches aus einer einfachen Jogginghose und einem dünnen Top besteht.

„Bereit für die Nacht der Nächte.“, strahle ich ihm entgegen und hüpfte freudig die Treppen runter.

„Wurdest du ausgeraubt?“, kommt seine Frage mit einer Stimmlage, die perfekt zu seinem Blick passt.

„Witzig, wie immer.“

Wir lassen uns in seinem Auto sinken und bevor ich am Radio herumdrehen kann, schlägt er meine Hand weg. „Ich habe noch nie gesehen, dass du in so etwas langem zu einer Party gehst.“, sagt er ohne den Blick vom Verkehr zu nehmen. Mein Blick wandert gespielt nachdenklich gegen die Auto Decke. „Typänderung?“, frage ich ihn mit einem nachdenklichen Blick.

Er schaut immer noch nicht zu mir, aber ich beobachte fasziniert, wie seine Lippen sich heben.

Es war nicht so das er selten lacht, sondern...

Okay, es war weil er selten lacht.

In der Gegenwart von mir und Naruto legt sich oft ein Lächeln auf seine Lippen aber so ein ehrliches, lautes Lachen bekommen wir trotzdem selten zu sehen. „Typänderung? Du färbst dir die Haare rosa, seitdem du 14 bist und deine Kleidung war noch nie länger als drei Zentimeter."

„Du übertreibst.“, äußere ich empört und sehe zu, wie sich sein Lächeln vertieft.

„Ich übertreibe nie, aber dein einziges Talent, besteht aus übertreiben.“

Bevor ich noch irgendwas erwidern kann, greif er nach meine Tasche und steigt aus.

„Wie kurz dein Kleid wohl heute sein wird?“, begegne ich seinen spöttischen Blick beim aussteigen. „Verdammt kurz.“, kommt es trotzig aus meinen Lippen.

Seine nächste Bewegung überrascht mich und lässt mich erschrocken nach Luft schnappen. Mit nur einer einzigen Bewegung, hat er mich so hart an sich gepresst, dass meine Lunge ein lautes Keuchen von sich gibt.

„Dann darf ich heute ja kaum von deiner Seite weichen.“, flüstert seine Stimme so verdammt verführerisch an mein Ohr, während seine Hand sich provokant nahe an meinem Arsch befindet.

„Als ob, Uchiha.“, trotze ich weiter, bevor ich ihn gegen die Brust schlage, damit er seinen Abstand von grade wieder einhält, aber mein Herz welches erregt in meinem Körper hüpft ist ein Verräter und ich sehe ihn seinem selbstgefälligem Blick, dass er das ganz genau weiß.

„Oh wow, war das heiß.“, Kommentiert Naruto von der Eingangstür aus.

„Naruto.“, erklingt meine Stimme laut und ich schmeiße mich ihn seine Arme. Sein Glucksen vibriert an meiner Brust und bringt mich auf eine angenehme weise zu Ruhe. Dieses Talent hatte Naruto schon immer bei mir. Egal wie aufbrausend und chaotisch sein Charakter ist, mich bringt er zu einer Ruhe, die ich selten neben Menschen fühle.

„Ich würde ja gerne noch viel mehr sehen, als nur das Kleid.“, kommt es charmant aus seinem Mund. „Alles für später.“, zwinkere ich, bevor ich in die Halle eintrete, die wir heute extra für diesen Abend gemietet haben. „Können wir bitte so eine richtige Kindergeburtstagsfeier feiern?“, kommt es bettelnd aus meinem Mund und ich sehe schon Sasukes Gesicht, welches sich genervt verzieht aber bei Naruto treffe ich genau richtig. „Klar, als ob ich anders feiern würde.“, strahlt er wie die Sonne höchstpersönlich.

Die nächsten Stunden bestehen aus Luftballons aufblasen, Galanden aufhängen und Punsch kochen. Erst kurz vor Mitternacht treffen die ersten Leute ein.
 

Ich lasse meinen Blick langsam gegen den Spiegel gleiten. Es klingt fast schon narzisstisch, aber ich könnte mich stundenlang im Spiegel betrachten. Egal aus welcher Pose, egal was ich trage, ich könnte es einfach immer Stundenlang tun.

„Hilfe?“, erklingt seine tiefe Stimme aus dem Türrahmen. Mein Blick trifft seinen durch den Spiegel und ich kann mir, dass spitze Lächeln auf meinen Lippen nicht verkneifen. „Du hast gehofft, dass ich noch Nackt bin, oder?“

„Erwischt.“, antwortet er ohne Scham.

„Hier oben sind zwei Knöpfe.“, erkläre ich, während ich mein, heute, gelocktes Haar anhebe. Seine Hände streifen mein Nacken und die Stimmung ändert sich.

Seit wann steht die erregte Stimmung so offen im Raum, wenn wir zusammentreffen?

„Ist doch nicht so kurz.“, wispert seine Stimme in mein Haar und lässt mich wünschen, dass ich ein noch kürzeres Kleid an hätte.

„Meine Kleider sind nie zu kurz, sondern genau richtig.“, erwidere ich genervt und beobachte ihn weiterhin durch den Spiegel. Seine Hände sind langsam und bewegen sich runter an meinem Körper, als hätten er alle Zeit der Welt.

„Stimmt.“, seine Stimme nichts kaum mehr als ein Hauchen.

Dieses Spiel, wie er es nennt, spielen wir nicht erst seit kurzem, aber es überrascht mich doch, wie auffällig er es in letzter Zeit tut. Da sind keine zufälligen Berührungen mehr und auch keine heimlichen Blicke, sondern sein Blick sucht meinen immer gezielt und seine Berührungen lassen sich von seinen Harmonien leiten. Und er zwingt mich wirklich dazu, heute Abend nach einen Mann Ausschau zu halten, der nicht mal ansatzweise die Gefühle in mir befriedigen wird, wie er es alleine mit seinen Blicken tut.

Mein seufzen kommt unbewusst aus mir raus und sein aufmerksamer Blick trifft mich sofort. Sasuke fragt nie, nach einem "wie geht’s dir?" oder nach einem "Warum?", alles liegt immer in seinen Blicken und ich wurde ein Profi darin, diese zu deuten.

„Du bist so verdammt anstrengend.“, erkläre ich mein Seufzen und ich sehe, wie sich seine Gefühle von Lust in Belustigung ändern. „Ist das nicht sonst immer mein Text?“, fragt er amüsiert nach und ja, sonst war es sein Text aber ohne einen wirklichen Grund, ging mir seine direkte Art heute auf den Sack.

„Weißt du, ich habe noch gar nicht Naruto gratuliert.“, sage ich, während ich mich von ihm löse und den Raum verlasse.

Ich hätte es keine Sekunde länger in seinen Armen ausgehalten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cherry20
2020-07-23T02:17:59+00:00 23.07.2020 04:17
Bis jetzt gefällt es mir ❤️
Bin gespannt wie es weiter geht.
LG cherry20


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