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Sein Blick traf mich wie eine Kugel

von

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No.8

Irgendwann in den frühen Morgenstunden fand Kid doch noch etwas Schlaf, wenn auch sehr unruhig. Er träumte, und das nicht sonderlich schön. Es war alles wirr, doch immer wieder sah er seinen Vater, wie er ihn misshandelte... und auch Law, wie dieser geschlagen und gepeinigt wurde. Kid versuchte ihn zu retten, doch kam er zu spät. Law starb in seinen Armen, wie Kids Mutter damals. Und plötzlich schreckte Kid aus dem Traum hoch. Er rang nach Luft, sein Atem ging panisch. Kid begann unter Schmerzen zu husten, er hatte das Gefühl zu ersticken. Doch dann spürte er sanfte Hände an seinen Schultern, die ihn ins Kissen drückte und Laws verschwommenes Gesicht tauchte vor ihm auf.

„Schhht, Kid.. Kid, es ist alles gut... versuch Ruhig zu atmen... ganz ruhig...!“ Die Stimme drang an sein Ohr, doch nur langsam kam er wieder zu Atem. Die Schmerzen waren so zehrend, dass er darunter zitterte. „So ist es gut... hey, es ist alles in Ordnung... entspann dich, ich bin hier!“ Kid sah noch immer panisch in Laws Augen, keuchte unter ihm. „L-Law...!“ kam es krächzend von ihm, er schien langsam zumindest wieder genügend Luft zu bekommen. „Ich bin hier... du hast nur geträumt.“ Kid kam langsam wieder zu verstand. Die Schmerzen kamen von den Prellungen vom Vortag. Im Raum war es bereits hell, der Morgen war angebrochen. „H-Hab ich... nach dir gerufen?“ fragte Kid unsicher, Law nickte. „Ja, ich bin davon aufgewacht, ich dachte du bist schon wach und hast einfach nur Schmerzen. Aber dann bist du hochgeschreckt... was hast du geträumt?“ Kid richtet sich langsam und etwas schwerfällig auf. „Nichts Schönes!“ gab er zu und seufzte, fuhr sich durch das rote Haar. „Von früher... aber du warst auch da... und er hat...!“ Kid sprach es nicht aus, aber Law war klar, was er meinte. „Ich kenn diese Träume nur zu gut... die Schmerzen haben das sicher noch verstärkt... willst du nochmal eine Tablette und versuchen, noch etwas zu schlafen?“ Kid schüttelte den Kopf, sah dann aber auf den Wecker auf Laws Nachttisch. Es war gerade mal halb sieben, er hatte maximal zwei Stunden geschlafen. „Ich kann jetzt nicht nochmal schlafen... aber das Schmerzmittel nehme ich trotzdem.“ Law reichte es ihm auch direkt. „Hier, das hilft...!“ Kid nahm es ohne zu zögern, sah dann aber zu Law und lächelte. „Weißt du was auch helfen würde?“ Etwas irritiert sah Law ihn an. „Ein Kuss... dass ich weiß, dass es dir wirklich gut geht!“ Law musste nun grinsen, Kid war ganz schön frech. Er kam ihm näher, schmunzelte etwas. „Ich dachte, du nimmst dir einfach, was du gerne willst!“ Kid musste grinsen, griff dann an Laws Kinn und strich über sein Bärtchen. „Ja, das tue ich!“ hauchte er, ehe er die letzten Zentimeter zwischen ihnen überwand und Law sanft küsste. Er könnte sich daran gewöhnen, jeden Morgen in dieses Vergnügen zu kommen.

Auch Law gab sich dem hin. Er hatte keine Ahnung, was das zwischen ihnen jetzt war, oder wo es sie hinführen würde. Aber fest stand für ihn, dass er es mochte. Er mochte es, Kid zu küssen, er mochte den Anblick von ihm in seinem Bett und er mochte es, wie der andere ihm das Gefühl gab, gewollt zu werden.

Als Kid den Kuss wieder löste, lächelte er Law an. „Wie wäre es mit einem netten Frühstück zusammen?“ Law schmunzelte, küsste Kid nochmals kurz, ehe er sich vom Bett erhob. „Mach ich uns! Ich bin zwar kein Spitzenkoch, aber Frühstück bekomme ich hin!“ Dass Law eigentlich nie mit der „Familie“ aß, wusste Kid inzwischen. Dementsprechend war auch er selbst nur das eine Mal dort gewesen und aß seither entweder alleine oder mit Law. „Ich bin leicht zufrieden zu stellen, keine Sorge!“ Kid gab Law nochmal einen sanften Kuss, ehe er sich löste und langsam erstmal auf die Bettkante setzte. Law sah ihm dabei zu, seine Prellungen sahen schlimm aus. „Bleib kurz noch sitzen, ich creme dich nochmal ein!“ Kid sah über die Schulter kurz zu Law, musste dann ein wenig lächeln. „Okay...!“ Law griff die Creme vom Nachttisch und rutschte von hinten an Kid heran. Behutsam und vorsichtig begann er seine Prellungen zu behandeln, dieses Mal darauf achtend, nicht an seine Narben zu kommen. „Du hast wieder nicht gut geschlafen, oder? Seit wann hast du schon so Schlafprobleme?“ Law hatte selbst auch Augenringe, er schlief meist dann nicht gut, wenn er sich dem Don hatte hingeben müssen. Doch selbst wenn ihn die Träume quälten, er konnte wenigstens immer irgendwie ein paar Stunden schlafen. Kid hingegen kam ihm, seit er da war vor, als wäre er dauerhaft müde. Wie der Andere so präzise Leistung bringen konnte, wenn er nicht genug Schlaf bekam, war ihm ein Rätsel.

Von Kid kam ein leises seufzen. „Ich schlafe eigentlich nie viel... nie mehr als 2-3 Stunden in der Nacht. Ich komme einfach nicht zur Ruhe, seit Jahren!“ Laws Hand fuhr noch immer über seine schmerzenden Stellen, und trotzdem fühlte es sich gut an. Seine Berührung war so zärtlich und er fragte sich, wie es wäre, wenn er ihn woanders so berührte. Doch schnell verdrängte er den Gedanken. Nur weil Law die Küsse zuließ, hieß es nicht, dass er mehr zulassen würde. Schon gar nicht, wenn er solche Angst vorm Don hatte.

Law wunderte sich nicht über Kids Worte. „Lass mich dir heute Abend etwas geben... es ist rein pflanzlich und macht nicht benommen. Dein Körper wird irgendwann nachgeben, wenn du nicht genügend Schlaf bekommst...!“ Law sprach ruhig und sanft mit ihm. Kid ließ den Kopf sinken. „Ich weiß... mir ist schon passiert, dass ich völlig zusammen gebrochen bin, aber ich will keine Schlafmittel nehmen.“ „Das sind keine Schlafmittel im eigentlichen Sinn. Es ist nur etwas, das deine Gedanken zur Ruhe bringt... denn das ist es doch, was dich wach hält, oder? Gefahr droht dir hier nicht...!“ Law legte beim Sprechen seine Hände auf Kids Schultern und sah über seine Schultern zu ihm.

Kid bekam eine Gänsehaut, als sich die warmen Hände an seine Schultern legten. Er drehte den Kopf zu Law und irgendwie konnte er ihm die Bitte nicht abschlagen. Diese Sorge in seinen Augen war ehrlich, das spürte Kid. Er musste lächeln und nickte. „Na gut, ich probiere es heute Abend mal...!“ Auf Laws Lippen bildete sich ein zufriedenes Lächeln und er beugte sich zu einem Kuss etwas vor. „Danke! Es wird helfen, versprochen!“ Kid war über den Kuss kurz erstaunt. Dass der Andere ihn von sich aus küssen würde, hätte er nicht gedacht. „Danke... dass du dich so kümmerst!“ Kid lächelte, Law ebenso und stand dann vom Bett auf. „Gerne! Ich bin schließlich dein Arzt! Und jetzt komm, frühstück... auch eine Anordnung!“ Kid grinste und stand dann auch vom Bett auf und folgte Law nach nebenan.

Kid half Law dabei, ihr Frühstück vorzubereiten und sie sprachen über angenehmere Themen. Als sich Law irgendwann satt zurück lehnte, sah er zu Kid, der noch am Essen war. „Ich will dich nach dem Frühstück noch röntgen... aber danach müssen wir leider noch Bericht erstatten.“ Kid sah auf und schluckte runter. Gegen das Röntgen hatte er nichts... aber das andere? „Bei ihm?“ Law nickte. „Nimmt er die Berichte immer persönlich entgegen?“ Law sah zum Fenster. „Nein, normal nicht. Nur bei den wirklich wichtigen Aufträgen... in dem Fall aber wahrscheinlich eher, weil er dich noch auf dem Schirm hat und wissen will, ob du zu deinem Wort stehst. Da du das aber getan hast und alles glatt lief, wird er nichts zu bemängeln haben. Von deinen Verletzungen erwähne wir lieber nichts...!“ Kid nickte und aß noch auf, ehe auch er sich zurück lehnte. Diese Bewegung bereute er allerdings sofort, verzog kurz schmerzvoll das Gesicht und lehnte sich wieder vor. „Ich werde ihm das sicher nicht auf die Nase binden. Ich beiß dann einfach die Zähne zusammen.“ Law schmunzelte. „Mach das... ich gebe dir vorher noch ein Schmerzmittel!“

Gut zwei Stunden später hatten sie das Röntgen erledigt, es war nichts gebrochen, und standen vor der Tür von Donquixote. Kid hatte den Wohnbereich durch sein Zimmer verlassen, es sollte niemand auch nur Verdacht schöpfen, dass zwischen den beiden mehr war, als nur Arbeit, auch wenn beide noch nicht wussten, was genau da eigentlich war. Dieses Mal wurden sie nicht im Speisesaal vorgeführt, sondern standen vor dem Büro von Don. Das Zimmer erinnerte Kid beim Betreten ein bisschen an den Raum im Weißen Haus, in dem der Präsident immer seine Ansprachen hielt. Und genauso selbstgefällig saß der blonde Riese auch auf seinem Stuhl. Sie waren nicht allein mit ich, zwei aus seiner Familie waren mit im Raum. Vergo, den Kid zwar nicht kannte, aber schon nicht leiden konnte und vom dem Law ihm erzählt hatte, dass er bei der Polizei spionierte, saß in einem Sessel links. Violett, eine bildschöne Frau, von der Kid sich fragte, welche Aufgabe sie hier hatte, saß mit dem Hintern halb auf dem Tisch des Paten.

„Ah, mein Chirurg und mein neuer Killer! Wie ich hörte, ging gestern alles glatt. Gut gemacht, Kid!“ Kid hätte eigentlich kein direktes Lob erwartet, trotzdem grinste er zufrieden, auch wenn er diesen Mann hasste. „Das ist mein Job, und den erledige ich immer!“ Ihm lag auf der Zunge, zu sagen wie schlecht die Vorarbeit von Dons Leute war, biss sich aber auf die Zunge. Law hatte ihm davon dringend abgeraten. „Immer? Mindestens einmal hast du ja zu meinem Glück versagt!“ Dass der Don das wieder erwähnt, ließ Kid das Gesicht verziehen. Einerseits war er froh, Law nicht erschossen zu haben. Immerhin begann er ihn langsam aber sicher wirklich zu mögen. Aber andererseits hasste er sich für sein Versagen. „Wohl eher zu meinem Glück! Aber das ist ja wohl jetzt nicht Thema!“ knurrte Law den Blonden an, der sah lachend zu Law. „Aber aber, ich darf mich ja wohl noch unterhalten! Und du weißt Law, du bist für mich unersetzlich!“ Kid sah zu Law, wie dieser knurrte. Er sah ihm an, dass ihm etwas auf der Zunge brannte. Denn sie beide wussten: Law war zwar ein Ass in seinem Fach, aber dennoch war er ersetzbar. Und er würde es nur so lange nicht sein, wie er die Füße still hielt und seinen Job machte. „Aber apropos...“ sprach Donquixote weiter, als Law nichts erwiderte. „...heute Abend hast du die Chance, mir das wieder zu beweisen. Du wirst heute Abend wieder in das Mitsui Memorial eingeschleust und bekommst drei Patienten, die tragischer Weise in eine üble Prügelei geraten sind und diese leider nicht überleben werden... Herzversagen!“ kam es mit einem fiesen Grinsen von dem Don. „Der Transport danach verläuft wie immer. Kid...!“ Kid hörte zu, eigentlich hatte er nicht erwartete, bei diesem Auftrag beteiligt zu sein, doch da täuschte er sich. „Du wirst Law dort schützen... vor allem beim Reinkommen und wieder beim Rausgehen. Law wird die Organe zum Liefereingang bringen, du wirst dafür sorgen, dass dort sonst niemand ist und alles reibungslos passiert!“ Kid mochte es nicht, Befehle zu bekommen, schon gar nicht in diesem Tonfall, aber er schluckte alles, was er diesem Monster gerne sagen wollte, runter. Vor allem weil ihm wieder in den Sinn kam, wie dieser Mann Law misshandelte. Also nickte er nur, nahm auf diese Art und Weise an. Law sah kurz zu dem Don, nickte dann ebenso. „Alles klar...!“ „Und Law... ich erwarte dich danach...!“ Law wandte sich ab zum Gehen, er schien genau zu wissen, was dieser Auftrag mit sich brachte, aber vor allem, was ihn danach erwartete. Kid musste seine Wut zügeln, er würde sonst direkt auf Donquixote losgehen, doch er schaffte es, sich abzuwenden und folgte Law nach draußen. Der lief recht zügig den Gang entlang. Kid sah, wie er seine Hände zu Fäusten geballt hatte und er wusste: Der andere hasste diese Aufträge, und vor allem das, was danach kam. Aber er tat es, weil man ihm keine Wahl ließ. Kid folgte auf schnellen Schritt und legte eine Hand auf seine Schulter. „Hey, alles okay?!“, fragte er sanft. Natürlich war es das nicht, das wusste Kid. Doch der andere wehrte ohnehin ab, entzog seine Schulter und fauchte ihn an: „Nicht hier!“ Kid zog die Hand sofort zurück, die Zärtlichkeit, die sie noch vor wenigen Stunden geteilt hatten, war verschwunden. „Ich hol dich gegen acht ab, ruh dich solange aus und schon deinen Rücken!“ Law schien sein Verhalten Leid zu tun, dennoch ließ er ihn nicht wieder an sich ran und verschwand einfach in seinem Zimmer, ohne Kid auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Der blieb auf dem Gang vor seinem Zimmer stehen und starrte auf die Tür des anderen. Es verletzte ihn, aber es war ohnehin besser so. Kid seufzte, er hätte in der letzten Nacht gar nicht erst anfangen sollen. Er war selbst Schuld, er wusste, dass man nur verletzt werden konnte, wenn man jemanden an sich ran ließ... und das bereute er schon wieder zutiefst.

Er ging in sein Zimmer und legte sich aufs Bett, schaltete den Fernseher an. Natürlich dachte er dabei an Law... Auch wenn er das gar nicht wollte. Er sollte sich auf nicht noch mehr mit ihm einlassen, nur weil sie sich drei Mal geküsst hatten. Und schon gar nicht auf Gefühle... die schwächten und schmerzten nur.

Ähnlichen Gedanken hing Law nach und als er wieder allein in dem luxuriösen Wohnraum war seufzte er leise. Wieso hatte er Kid überhaupt so nah ran gelassen? Es hatte doch ohnehin keinen Sinn, er würde sich ihm nicht hingeben können. Nicht wenn er jedes Mal aufs Neue von jemand genommen wurde, der ihn schändete und gänzlich für sich beanspruchte. Und der keine Nebenbuhler duldete. Noch dazu wusste er nicht, ob Kid ihn vielleicht doch nur verarschte. Er konnte den Kid, den er bisher kennengelernt hatte nicht mit dem in Verbindung bringen, was er über ihn gehört hatte. Nur weil der Rothaarige wusste, wie der Don mit ihm umging, hieß das nicht, dass er ihn nicht trotzdem nur ins Bett bekommen wollte, weil er hier sonst niemanden hatte. Und würde er das überhaupt wollen, selbst wenn Kid es ernst meinte? Er hatte noch nie mit einem anderen Mann geschlafen. Zumindest nicht so, wie sich das gehörte, aus Liebe und mit Zärtlichkeit und Einfühlungsvermögen. Jedes Mal, bevor Donquixote in ihn eindrang, bekam er Panik und Angst. Er kannte dabei nur Schmerz. Keine Lust, keine Leidenschaft, keine Liebe. Wie sollte er da überhaupt Kid je näher an sich ran lassen? Also beschloss Law, die Mauern wieder zu schließen und ihm nicht mehr nachzugeben, völlig egal, wie schön sich seine Küsse angefühlt hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Katsumi-Youko
2019-12-21T07:29:07+00:00 21.12.2019 08:29
WAAAAS? nein law... Mach das nicht bitte :(

Ach herje... Und es fing so gut an mit den beiden

Ich bleibe gespannt wie es weiter geht

Lg Youko
Antwort von:  -MyNameisKid-
21.12.2019 17:58
hehe, es wird auch weiter spannend bleiben ;3


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