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Force of Nature

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello again!

Noch ein kleines Nachwort zum letztem Teil, bzw. zur Denke der Moriyamas. Im letzten Teil der AftG-Trilogie hat Nora meine ich kurz erwähnt, dass der neuen Clanchef Ichirou Frau und Kind hat und entsprechend auch Wert auf seinen Ruf legt. In Kombination mit der Untersuchung, die in Evermore stattgefunden hat, ist es sein Wunsch diesbezüglich reinen Tisch zu machen. Ich habe ihn so angelegt, dass er ein sauberes, illegales Business (aus Menschenhandel, Unterdrückung, Nötigung, Erpressung, Freiheitsberaubung, Mord, Körperverletzung, Betrug, Korruption... die ganze Palette eben) haben möchte. Sein NoGo sind erzwungene, sexuelle Kontakte, die die Leistungsfähigkeit seiner Investments schmälern könnten. Daher hat er sich entschlossen, für den Punkt eine Art Wiedergutmachung zu geben. Dass das an sich schon menschenverachtend ist, ist klar.

So, genug geschwafelt. Viel Freude mit dem neuen Teil! Komplett anzeigen

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Der Überfall

Unsanft wurde Jeremy aus seinem Traum von Männern in schwarzen Anzügen, die ihn über den Campus jagten, gerissen. Durch was genau konnte er im ersten Moment erst gar nicht sagen und es war sein Instinkt, der ihn aus seinen wirren Träumen hochschießen ließ. Wild sah er sich um und noch viel ungestümer warf er sich zur Seite – heraus aus dem Bett auf den harten Boden, der keinen einzigen Millimeter nachgab. Er grollte, als Schmerz seine Seite lang explodierte.
 

Jeremy stöhnte unwillig auf, als sein schlafesträger Geist bemerkte, was er hier eigentlich tat und viel wichtiger, warum er so reagierte, wie er reagiert hatte.
 

Es klopfte an der Tür, wobei Klopfen nicht wirklich das richtige Wort war. Das Geräusch einer gegen die Tür donnernden Faust versetzte ihm einen morgendlichen Schrecken, auf den er gerne verzichtet hätte.

„Knox, ich weiß, dass du da drin bist! Los, mach deine gottverdammte Tür auf!“, wurde eben jener untermalt von einem spanisch akzentuierten, unwirschen Fluch, der nur von einer einzigen Person auf diesem ganzen Planeten stammen konnte.
 

Alvarez. Sara Alvarez, Backlinerin und größtes, frühaufstehendes Miststück, dem er je begegnet war und mit dem er je Freundschaft geschlossen hatte. Ja, sie und Laila sollten heute ankommen und ja, Jeremy erinnerte sich noch daran. Nein, er erinnerte sich nicht daran, dass ihre Ankunftszeit so verdammt früh gewesen war!
 

Ein Blick auf Jeans Bett sagte ihm, dass der andere Junge schon wach war und nicht durch diesen Terror geweckt worden war. Jeremy dankte wem auch immer im Himmel darum, wollte er sich doch nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der sowieso schon zurückhaltende Ex-Raven durch diesen Hurricane aus dem Bett geworfen worden wäre.

Trotzdem musste er sobald wie möglich die Tür öffnen und so verhindern, dass sie wortwörtlich eingetreten wurde.
 

Grollend schraubte sich Jeremy in die Höhe und strauchelte in Richtung Flur, mit einem schnellen, entschuldigenden Lächeln vorbei an Jean, der mit einem Glas Wasser in der Küche saß und dem der Schreck über den Lärm nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Vielleicht war das aber auch eine optische Täuschung, hatte der Junge sich doch die Kapuze seines Hoodies so tief ins Gesicht gezogen, dass man das Tattoo auf seiner Wange nicht sah. Beinahe schon hilfesuchend ruhten die grauen Augen auf Jeremy, der, wie er nun sah, mit tief sitzender Boxershorts und Haaren aus der Hölle mitten im Raum stand.
 

„Sorry!“, murmelte er und strauchelte weiter.

„Ohne Scheiß, Alvarez, ich bring dich um!“, schrie er zurück, während er die Tür aufriss. Natürlich standen Alvarez und Laila davor. Natürlich grinsten sie ihn an, als wäre es Mittag und nicht früh am Morgen.

So, als wäre er nicht da, drängten die Beiden sich in das Apartment und Jeremy fiel siedendheiß ein, auf was er Jean noch hatte mental vorbereiten wollen. Auf was und auf wen. Das war durch die Ereignisse des letzten Tages vollkommen in den Hintergrund geraten und nun hatte er den Salat.
 

„Guten Morgen, Sonnenschein, Frühstück ist hier!“, grölte Alvarez und drückte ihm gefühlte tausend Küsse auf die Wangen, bevor sie ihm durch seine Haare wuschelte und an ihm vorbeidrängte. Ihre zu einem Zopf hochgebundenen, dunkelbraunen Haare wehten wie ein langer Busch hinter ihr her, während Jeremy hilflos den Mund öffnete. Um sie oder Jean vorzuwarnen, wusste er nicht, aber das spielte im nächsten Moment auch keine Rolle mehr, als Laila ihn weit weniger enthusiastisch, aber nicht weniger liebevoll umarmte und ihm mit einem ebenso morgenmüden Augenrollen zu verstehen gab, was sie vom Überfall ihrer Freundin hielt. Sie war, wie er auch, kein Morgenmensch.
 

Absolut gar nicht.
 

Doch das war jetzt nicht so wichtig, befand er, als er sich mit entschuldigender Hast von ihr löste und Alvarez in die Küche nacheilte, wo diese mit hocherhobener Augenbraue stand.

„Du hast Männerbesuch und keine Socke an der Tür“, kam es anklagend von ihren vollen Lippen und Jeremy spürte unaufhaltsame Röte seinen Nacken und seine Wangen hochkriechen. Jean war viel, aber kein Männerbesuch, auch wenn er sich nach einem Moment darüber nachdenken bewusst wurde, wie es wirken musste, dass plötzlich ein fremder Junge in seiner Küche saß, während er aussah, als käme er frisch aus dem Bett.
 

Weil er verdammt nochmal frisch aus dem Bett kam!
 

Aber eben nicht aus diesem bestimmten Bett.
 

Laila trat hinter ihm in die Küche. Wenigstens sie hatte Erbarmen und starrte nicht so offensichtlich begaffend wie ihre Freundin. Mit einem Lächeln und einem Winken grüßte sie seinen Mitbewohner. Jean hob die Augenbraue und Jeremy hatte das Gefühl, dass der andere Junge etwas in Richtung Wand gerückt war.

„Willst du uns nicht vorstellen?“, knurrte Alvarez währenddessen und reichte ihm die Tüte mit dem Frühstückskram, die sie mitgebracht hatten. Jeremy nahm sie seufzend an, das Unvermeidliche nicht länger herausschiebend.

„Jean, das sind Alvarez und Laila. Ihr beiden, das ist Jean.“

„Ah, sind sexy Franzosen en vogue, Captain? Ich finde ja, dass dein Männergeschmack schon immer besser war als dein sonstiger Verstand! Hey Mr. Tall, Dark and Handsome.“ Alvarez grinste anzüglich und streckte Jean die Hand entgegen, die dieser pointiert zugunsten eines Blickes auf Jeremy ignorierte. Wie sehr wünschte der blonde Junge sich in diesem Moment doch, dass der Boden sich auftun und ihn verschlucken würde.
 

Am Besten jetzt sofort.
 

Er stellte die Tüte auf die Anrichte und räumte sie aus. Ein bisschen gönnte er Alvarez den peinlichen Moment der Stille, der sie für den Bruchteil einer Sekunde unsicher machte, als sie weiter von Jean ignoriert wurde.

„Jean ist im Übrigen nicht meine Flamme, sondern mein neuer Mitbewohner, unser neues Teammitglied und dein neuer Backlinerpartner, Alvarez. Ihr kennt euch bereits, seid euch das eine oder andere Mal bei Spielen gegen die Ravens über den Weg gelaufen. Ach ja… und er ist besser als du, du spanisches Miststück“, setzte er den Todesstoß an und drehte sich mit einem breiten Lächeln zu allen Dreien um, deren ungeteilte Aufmerksamkeit er nun hatte.
 

Für die Dauer von zehn Sekunden herrschte absolutes Schweigen, dann riss Alvarez ihre hellbraunen Augen auf. Wild flog ihr Blick zwischen ihm und Jean hin und her.

„Was?! Niemals! Moreau? Tatsache? Jean Moreau? Nicht dein Ernst, Kapitän! Wieso erfahre ich jetzt erst davon? Wieso hast du mir das bisher verschwiegen? Du hättest einen Ton sagen können! Schreiben! Eine Nachricht, Rauchzeichen, verdammt nochmal, irgendetwas! Ein Raven! Bei uns! Und ausgerechnet noch der beste Backliner der Liga! Ohne Scheiß! Oh dios mio, dass ich das noch erleben darf!“, prasselten Vorwürfe über Vorwürfe auf ihn ein und Jeremy seufzte. Er schlug nach dem anklagend erhobenen Zeigefinger und grollte.

„Weil es ein kurzfristiger Transfer war, den wir erst zum Start der Saison offiziell bekannt geben. Und nun dreh deine Lautstärke runter, ich habe keine Lust, mein Trommelfell am frühen Morgen zusammenkratzen zu müssen.“ Als sie Luft holte um ihm zu widersprechen, hob er seinerseits den Finger.
 

Nun war sie es, die danach schlug und Jeremy grollte. Doch das interessierte Alvarez schon nicht mehr, als sie sich abrupt an Jean wandte und ihn mit ihren Händen in den Hüften anstarrte. So schweigsam, wie der Ex-Raven bisher auch gewesen war, so sehr verriet ihn nun seine Mimik. Angespannt hatte er die Hände auf seinen Oberschenkeln zu Fäusten geballt und schien auf etwas zu warten, das in seinen Augen unweigerlich kommen würde. Jeremy ahnte auch schon, was es sein könnte und deswegen musste er einschreiten.
 

Doch Alvarez hatte ein Einsehen und kam ihm zuvor. Schnaubend richtete sie sich auf. „Das braucht lange und viel Eis, damit ich dir das verzeihe, Captain, nur damit du es weißt.“ Grollend ließ sie sich neben Jean auf einen der Stühle am Tisch nieder und stützte ihren Arm auf die Platte. Mit dem Kinn auf ihrem Handballen starrte sie den Backliner aufmerksam an, der ihr immer schon ein Vorbild gewesen war. Sie Fangirl zu nennen, hieße, ihr den Krieg zu erklären, also erlaubte sich Jeremy das nur hinter vorgehaltener Hand und auch nur in seinen Gedanken.
 

Hier und jetzt war es aber nur zu deutlich zu sehen und er schnaubte.
 

„Jean, möchtest du Kaffee?“, fragte Jeremy um die Aufmerksamkeit des angespannten Jungen auf sich zu ziehen und tatsächlich. Für einen Moment ließ dieser Alvarez aus seinem Blickfeld und nickte schweigend. Jeremy lächelte und wandte sich fragend an Laila. Auch sie nickte und ließ sich gegenüber ihrer Freundin am anderen Ende des Tisches nieder.

„Laila, hi“, war sie bedeutend leiser und unaufdringlicher als ihr Pendant. Im Gegensatz zu Alvarez erhielt sie deswegen vermutlich auch ein Nicken. Da schüttete Jeremy vor Freude doch gleich einen Löffel Kaffee neben den Filter und rollte über sich selbst begeistert die Augen.
 

„Also, du französisches Wunderkind von einem Backliner. Erzähl mal, was verschlägt dich plötzlich hierhin zu uns und weg von deinem „Nummer eins wir gewinnen immer“-Team?“

Jeremys bereits seit Tagen auf Jeans Laute geprägtes Gehör nahm sehr deutlich das Geräusch der überraschten Verwunderung auf, das die Lippen des Jungen verließ.

„Ich habe das Team gewechselt“, sagte er rau und räusperte sich. Jeremy wartete mit dem lauten Einschütten des Wassers in die Kanne, ob Jean seine Antwort noch etwas erläuterte, doch da kam nichts. Ganz zum Unbill von Alvarez, die unzufrieden die Stirn runzelte. Dann grinste sie verschlagen.

„Hast du endlich erkannt, dass wir die Besseren sind?“, zwinkerte sie und Jean schnaubte derart laut, dass Jeremy sich überrascht umdrehte.
 

„Wohl kaum. Ihr habt gegen die Foxes verloren“, erwiderte Jean mit hochgradigem Zweifel in der Stimme und mehr Emotionen, als Jeremy die letzte Woche über an ihm gesehen hatte. Wobei mehr Emotionen nicht richtig war… mit mehr Engagement und Beteiligung. Jean wirkte in seinem Element. Wie die wenigen Male zuvor auch schien es, als würde hier der eigentliche Junge durchbrechen, den er sonst so gut zu verstecken wusste.

„Sie waren zu neunt, wir auch. Das war ein faires Match.“

Jean rollte mit den Augen. „Das war eine dumme Entscheidung.“

Alvarez schnaubte. „Das nennt man Sportsgeist.“

Jean hob die Augenbraue und machte deutlich, was genau er davon hielt. „Exy ist ein Wettkampf. Die Mannschaft als solches muss eins sein, nicht jedoch die eigene Mannschaft mit der des Gegners.“

„Außerdem ist unser Captain hier ein großer Fanboy von Kevin. Da konnte er die Gelegenheit doch nicht einfach so verstreichen lassen und…“
 

Weiter kam sie nicht, als Jeremy ihr den Mund zuhielt und zuckersüß, aber mit roten Wangen lächelte. „Wie wäre es, wenn du deine vorlaute Klappe hältst?“, fragte er und zwinkerte Laila zu, die über das Gebaren ihrer Freunde nur den Kopf schütteln konnte.

„Fanboy?“, hakte ausgerechnet Jean nach und Jeremy stöhnte entgeistert auf.

„Oh nein, jetzt hast du sie getriggert“, beschwerte er sich weinerlich, während er seine Hand zischend zurückzog, als Alvarez hineinbiss.

„Also. Unser selbstbewusster Captain hier…“, begann Alvarez dramatisch und versuchte Jeremy vor die Stirn zu schlagen. Er fing ihre Hand ein und biss aus Rache in den Zeigefinger. „…also…unser kleiner Menschenfresser hier ist zu einem rot angelaufenen Häufchen Fanboyschleim geworden, als dein ehemaliges Teammitglied nach einem unserer Spiele auf ihn zugekommen ist. Und weißt du, was er gemacht hat?“
 

Jean schüttelte den Kopf und Jeremy hatte den Eindruck, als wolle er auch gar nicht wissen. Alvarez übersah das geflissentlich.

„Day hat ihm ein Kompliment für seine Spielweise gemacht und unser werter Kapitän hat sich über Wochen nicht mehr eingekriegt. Ekelhaft dieses Fanboytum, ich sage es dir. Und seitdem sind die Beiden… platonisch verliebt ineinander.“

Alvarez schüttelte sich angewidert und Jeremy schnaubte. „Das ist überhaupt nicht wahr.“

„Deswegen hast du dir auch überhaupt keine Sorgen gemacht, als er seinen Skiunfall hatte.“

„Quatsch.“

„Deswegen hast du dich auch nicht wie ein Schnitzel gefreut, als er zu den Foxes gewechselt ist und hast versucht, an seine Handynummer zu kommen.“

„Stimmt gar nicht, das war Zufall.“

„Deswegen…“

„Es war kein Skiunfall“, durchbrach Jeans leise und raue Stimme ihren Disput und unweigerlich brachte er sie alle damit zum Schweigen.

„War es nicht?“, fragte Laila schließlich und nach einem Augenblick des nachdenklichen Schweigens schüttelte Jean den Kopf.

„Riko hat ihm aus einem Wutanfall heraus die Hand zertrümmert.“
 

Jeremy blinzelte, unfähig, die ehrlichen und schrecklichen Worte zu begreifen, die die Lippen des Backliners verlassen hatten. Alvarez starrte ihn an, ebenso Laila und verflogen war das spielerische In-die-Pfanne-hauen.

„Er hat was getan?“, fragte Laila leise nach und Jean zuckte mit den Schultern.

„Warum hat Kevin das nie gesagt?“, fragte Jeremy.

„Weil er Angst vor Riko und Evermore hat.“

„Aber jetzt ist Riko tot.“

„Jetzt spielt es keine Rolle mehr. Er ist bei den Foxes und hat letztes Jahr den Titel gewonnen. Er hat die Schlaghand gewechselt und wird selbst mit dieser Teil des Nationalteams werden, denn das ist das Einzige, was er will.“
 

So verächtlich wie jetzt, hatte er Jeremy Jean nur ein einziges Mal erlebt: als er ihn ausgelacht hatte, kurz bevor Jeremy aus ihrer gemeinsamen Wohnung geflohen war. Unwillkürlich fragte sich Jeremy, ob sich die Verachtung auf das bezog, was Riko getan hatte oder auf Kevin selbst. Sicher war er sich da nicht.

„Ihr seid doch Freunde, oder?“, fragte er dementsprechend vorsichtig und Jean hob schweigend seine Augenbrauen. Er sagte nichts darauf, doch Jeremy spürte das Nein beinahe schon körperlich.
 

„Also Kaffee“, lenkte Laila das Thema wieder auf ungefährlichere Bahnen und Jeremy richtete sich auf.

„Kaffee, genau. Und was habt ihr zum Frühstück mitgebracht?“

Alvarez deutete nachlässig hinter sich. „Nur Süßkram, wir wissen doch, was du gerne hast, Captain! Wir hatten allerdings Mr. still Tall, Dark and Handsome hier nicht auf dem Schirm. Also, Backliner Nummer zwei bei den Trojans… was frühstückst du?“

Dass Jean in keinem Fall auf seine Spitznamen vorbereitet gewesen war, sah er an dessen fassungslosen Ausdruck, der für exakt drei Sekunden gut lesbar für alle auf seinem Gesicht stand und erst nach und nach vollständig hinter der üblichen Ausdruckslosigkeit verschwand. „Rührei mit Toast“, presste er schließlich hervor und Jeremy machte sich daran, eine der Pfannen aus dem Schrank zu holen.

„Kommt sofort“, grinste er in sich hinein und richtete den Frühstückstisch an, während Alvarez Jean in eine Taktikdiskussion verwickelte, die dieser tatsächlich angeregt annahm. Auch wenn das bedeutete, dass er die Worte seiner Mitbacklinerin akribisch auseinandernahm und skrupellos dagegen argumentierte.
 

Dass seine Stimme dabei mehr und mehr an einem weichen, französischen Dialekt gewann, fiel Jeremy erst nach und nach auf. Das machte seine direkten, manchmal schon grausamen Einschätzungen von Leistungen und Fehlleistungen nicht ganz so schlimm, befand er. Alvarez und Laila wohl auch, die angeregt mitdiskutieren, während Jeremy einfach mal schwieg und genoss, wie sich Jean den beiden Mädels und ihrem Thema öffnete.
 

~~**~~
 

Fiona Chandler
 

Wieder und wieder wanderten Jeans Augen über den Namen der Teamärztin der Trojans, während er zusammen mit Knox darauf wartete, dass sie ihr Telefongespräch beendete und ihn auf seine Tauglichkeit untersuchte.

Er hoffte inständig, dass Knox nicht mit hineinkommen würde, ebenso wie er hoffte, dass er die Ärztin davon überzeugen konnte, ihn trotz der Verletzungen und Narben spielen zu lassen. Bei seinem Glück und der Einstellung der Trojans zu jedweder Form der Gewalt, waren seine Chancen, Pech zu haben, gar nicht mal so gering.
 

Nervös knetete Jean seine Finger. Er würde sich vor ihr ausziehen müssen und sie würde Fragen zu den Narben stellen. Dass die Krankenschwester der Foxes ihn nur in Boxershorts gesehen hatte, war schon schlimm genug gewesen. Zu dem Zeitpunkt war er aber nicht genug bei Bewusstsein gewesen, um wirklich nervös oder abgeschreckt davon zu sein. Das war dieses Mal anders.
 

Man sollte meinen, dass seine Erinnerungen zwischen Riko, den Ravens, die sich ihm aufgezwungen hatten und anderen Unbeteiligten unterscheiden konnten, doch weit gefehlt. Er hatte Angst davor, dass er erneut keine Wahl haben würde und es über sich ergehen lassen müsste. Wieder, weil es sein Kapitän von ihm verlangte.
 

Gerade deswegen hatten ihn auch die Worte der aufdringlichen Backlinerin beim Frühstück so kalt erwischt. Sein Anfangsverdacht, dass der homosexuelle Kapitän der Trojans ihn nur zu sich ins Apartment geholt hatte um leichter an ihn heranzukommen, war mit einem Mal wieder aufgeflammt und hatte ihn als nervöses Nervenbündel zurückgelassen. Das war erst besser geworden, als der halbnackte Junge gezeigt hatte, wie peinlich ihm diese Verwechslung gewesen war und als sie ein unverfängliches Thema angeschnitten hatten.
 

Jean hatte sich so sehr entspannt, dass er die bittere Wahrheit über Days gebrochene Knochen einfach so herausposaunt hatte. Das Bedürfnis, diese unnötige PR-Maßnahme des Skiunfalls mit der Wahrheit zu kontern, war so groß gewesen, dass Jean schneller, als er darüber hatte nachdenken können, damit aufgewartet hatte. Mit der halben Wahrheit, denn Riko hatte an dem Tag nicht nur Days Knochen gebrochen. Auch an ihm hatte er sich ausgetobt und die Narben dessen trug Jean auch heute noch auf seinem Rücken.
 

Sichtbar für die Ärztin und auch für Knox, sollte er dabei sein.
 

Die Tür ging auf und Jean zuckte regelrecht zusammen, als eine Frau heraustrat, die genau so war, wie Knox sie beschrieben hatte. Kleiner als er, burschikos, mit schwarzen, langen Rastazöpfen, die ihr bis zum Hintern reichten. Ihr Lächeln war warm und freundlich, wie das Wetter, wie alles und jeder hier.
 

„Mr. Moreau?“ Die Förmlichkeit in ihrer Stimme überraschte ihn und er schluckte schwer. Schweigend nickte er und erhob sich. Er war gut anderthalb Köpfe größer als sie, stellte er fest, doch das musste nichts heißen. Grausamkeit kannte so etwas wie körperliche Grenzen nicht.

„Kommen Sie doch bitte hinein. Die Untersuchung dauert nicht lange und ist nur eine Routinesache, die alle Spieler der USC durchleben müssen.“
 

Er folgte ihr in ihr aufgeräumtes, helles Büro, das unter anderen Umständen gemütlich gewesen wäre. Es hatte wie jeder Raum hier in Kalifornien ein Fenster, durch das verschwenderisch viel Licht und warme Luft in das Zimmer drang. In den Regalen standen Medizinbücher und auf ihrem penibel geordneten Schreibtisch hatte sie eine Akte mit seinem Namen liegen. Die restlichen Akten waren anscheinend sorgfältig in ihrem abgeschlossenen Metallschrank verstaut.
 

Mit einem Lächeln ließ sie sich auf ihrem braunen Ledersessel nieder und bedeutete ihm, vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen. Vorsichtig ließ sich Jean auf dem überraschend bequemen Stuhl nieder.

„Erst einmal ein herzliches Willkommen an der USC auch von mir, Mr. Moreau. Ich hoffe, sie konnten sich die letzte Woche schon etwas einleben und Orientierung finden auf unserem wunderschönen aber verwinkelten Campus?
 

Nein, hatte er nicht, obwohl Knox ihm alles gezeigt hatte. Nächste Woche sollte es losgehen und Jean hatte keine Ahnung, wie er zu seinen Kursräumen kam. Geschweige denn, dass er eine Ahnung davon hatte, wie er es Knox mitteilte, dass er nicht in der Lage war, auch nur einen Schritt ohne eine andere Person vor die Tür zu tun. Der Keller ging notgedrungen, weil er schlafen musste. Ansonsten…
 

Er erinnerte sich daran, dass von ihm eine Antwort erwartet wurde und nickte. „Vielen Dank.“ Das Lügen fiel ihm von Mal zu Mal einfacher und es ersparte ihm sorgenvolle Blicke und unnötige Nachfragen. Riko hätte ihn nicht so leicht damit durchkommen lassen, ganz zu schweigen vom Herrn selbst.
 

„Sehr gut. Ich bin mir aber auch sicher, dass Mr. Knox Sie gerne noch einmal an die Hand nimmt, damit sie Ihre Kurse in den ersten Wochen auch pünktlich erreichen.“

Wieder nickte Jean, auch wenn es ihm vor dem Gedanken grauste, dass Knox ihn anfasste. Das hatte der andere Junge mehrfach getan und jedes einzelne Mal hatte er ihm eine Mordsangst damit eingejagt. Berührungen waren dazu gedacht, ihm Schmerzen zuzufügen.

Bis auf Renees Berührungen. Und Abbys. Sie waren eine Ausnahme und auch sie taten ihm auf ihre ganze spezielle, liebevolle Art weh.
 

„Haben Sie Unterlagen mitgebracht?“
 

Stumm schüttelte Jean den Kopf. Er hatte die Krankenschwester der Foxes darum gebeten, ihm keine Akte mitzugeben und all das, was sie sich über ihn notiert hatte, zu vernichten. Abby hatte es verstanden und war seinem Wunsch gefolgt. Die Edgar Allan würde der USC keinerlei Akten zur Verfügung stellen können, da der ansässige Arzt ihn niemals zu Gesicht bekommen hatte. Er hatte weggesehen, wie alle anderen auch.
 

Dass würde diese Frau hier aber nicht tun und Jean graute es jetzt schon vor dem Moment, in dem sie seine Narben sah.
 

„Okay, gar kein Problem. Dann werden wir den Anamnesefragebogen komplett durcharbeiten müssen. Ich möchte Sie bitten, mir möglichst detailliert auf die einzelnen Fragen zu antworten.“

Jean nickte und ließ die Fragen der Ärztin über sich hinwegwaschen. Einige von ihnen konnte er beantworten, andere nicht. Wieder andere wollte er nicht beantworten und stockte entsprechend. Hatte er ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt? Nein. Sie hatten jedes Mal Kondome benutzt bei ihren Vergewaltigungen. Gab es in seiner Familie vererbbare Krankheiten? Er wusste es nicht und hatte keine Familie mehr, die er fragen konnte. Hatte er Knochenbrüche in den letzten Jahren gehabt? Ja. Wie viele? Jean musste es nachzählen und die Antwort ließ die Ärztin bei ihren Notizen innehalten. Wo? Als er begann, sie alle aufzuzählen, hatte sie ihren Stift längst sinken lassen und sah ihm nachdenklich in die Augen.
 

Erst nach einer kurzen Pause nahm sie das Schreiben wieder auf und kam zum Ende des Fragebogens. Mit einer resoluten Bewegung schob sie den Stapel zusammen und deutete auf die Liege, die im offenen Nebenzimmer stand.
 

„Wenn Sie sich bitte bis auf die Unterwäsche freimachen würden, ich komme gleich nach.“
 

Da war er, der Satz, der ihm solche Angst machte. Sich auszuziehen war ein Problem. Sich vor Fremden auszuziehen, ein Ding der Unmöglichkeit. Alles in ihm weigerte sich, jede Faser seines Körpers schrie ihn an, dass er es nicht konnte, weil er wusste, was danach kam. Was immer gekommen war, wenn er sich hatte ausziehen müssen oder ausgezogen worden war.

Seine Hände zitterten so sehr, dass er sie nicht rechtzeitig verstecken konnte vor ihrem aufmerksamen Blick, der sich auf diese Bewegung richtete.
 

„Mr. Moreau.“ Ihre Stimme klang zu versöhnlich um nicht an den Innenseiten seiner Trommelfelle zu kratzen. Sie klang wie die Krankenschwester, als diese versucht hatte, ihn zu einem Löffel Suppe zu überreden. Sie klang wie Renee, als diese versuchte, ihn zum Bleiben zu überreden. Sie klang zu nachsichtig um nicht seine Mauern aus Ablehnung und Distanz einzurennen.
 

Er brauchte dieses Verständnis nicht, im Gegenteil. Er verfluchte es mit allem, was er aufzubieten hatte…momentan nicht sehr viel, musste Jean sich eingestehen. Der Gedanke an Renee und Abby machte ihm wieder bewusst, dass er sich zu fügen hatte um sie nicht zu gefährden. Wenn er sich nicht auszog, würde sie ihn nicht freigeben für das Training und für die Spiele. Wenn er nicht bis zu seinem Tod spielen und nur auf der Bank sitzen würde, dann würden die Moriyamas ihnen wahrscheinlich wehtun um ihn dazu zu zwingen.
 

„Es geht schon“, murmelte er und erhob sich abrupt. Er musste es für Renee tun. Für die Krankenschwester. Jean schluckte. Bevor er es sich anders überlegen konnte, trat er überhastet in das Untersuchungszimmer und zog sich das Shirt über den Kopf. Seine Hose folgte, ebenso wie die Turnschuhe. Fröstelnd schlang er die Arme um sich und senkte den Blick zu Boden, als er hörte, dass die Ärztin sich ebenfalls erhob.
 

Renee…sie hatte es verdient, nach all dem, was sie für ihn getan hatte. Sie hatte verdient, dass er stark war für sie, denn Ravens gab es immer nur in Paaren. Er musste für sie sorgen so wie er für Josten gesorgt hatte, als dieser die Winterferien im Nest verbracht hatte. Trotz all dessen Dummheiten, trotz all seines Widerstandes.
 

Doktor Chandler blieb einen Moment im Türrahmen stehen, bevor sie zu ihm kam und in sein eingeschränktes Sichtfeld trat. Gerade außerhalb seiner Reichweite, gerade weit genug, dass sie ihn beobachten konnte, ihn und seine Narben.

„Mr. Moreau, wir müssen das nicht tun. Wir können die Untersuchung auch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, wenn Sie es wünschen.“
 

Wenn er es wünschte? Wieso war es plötzlich so wichtig, was er wünschte? Vor allen Dingen, da er noch nicht einmal wusste, was er wünschte. Er wusste es einfach nicht. Seit Jahren hatte er keine eigenen Wünsche mehr haben dürfen und jetzt wurde er ständig nach seiner Meinung gefragt. Nein, nach einer Meinung, die er nicht hatte. Wie denn auch?

Jean schüttelte stumm den Kopf und sah hoch, mehr aus einem Akt der Verzweiflung als alles andere.
 

Er glaubte zu wissen, was er in ihren Augen sehen würde. Mitleid, Bedauern, Schock. Doch er irrte…mal wieder. Ihre schwarzen Augen ruhten ernst auf ihm, beinhalteten aber keine der erwarteten Emotionen. Er sah Verständnis und Akzeptanz, professionelle Distanz zu ihm und dem Schlachtfeld, das sein Körper darstellte. Das war ihm tausendmal lieber als es alles andere jemals gewesen sein könnte und so fühlte er sich irrationaler Weise nicht ganz so nackt.
 

Mit beruflicher Distanz besah sie sich seine Narben und deren Beschaffenheit. Die Finger, mit denen sie seine Narben und ihre Struktur erfühlte, fühlten sich nicht an wie seine persönliche Hölle. Ihm war unwohl, ja, aber er war in der Lage, das durchzustehen. Zumindest solange, wie er sie sah und ihre Bewegungen voraussagen konnte.

Mit aller gebotenen Vorsicht löste sie die Pflaster von seiner Haut und warf einen kritischen Blick auf die verheilenden Wunden, insbesondere die an seiner Hüfte, bei der Riko mit einem Messer seinen Knochen nachgezeichnet hatte. Wieder und wieder und wieder, nur um dann mit eben jenem Messer unter den Knochen zu hebeln um zu schauen, wie weit sich dieser anheben ließ.
 

Es war eine der letzten Wunden, die Riko ihm zugefügt hatte und wohl diejenige, die am Gefährlichsten gewesen war. Zumindest hatte die Krankenschwester ihm das erzählt und so sacht wie sie nur konnte, die genähte Wunde versorgt, die ihm das Stehen und das alleine Gehen für die ersten anderthalb Wochen unmöglich gemacht hatte. Er hatte sie beim Laufen wieder belastet und entsprechend wütend und gereizt war sie nun auch, was die Ärztin zu einem Stirnrunzeln veranlasste.
 

„Darf ich annehmen, dass diese Narben und Wunden aus Ihrer Zeit in Evermore stammen?“, stellte sie die erste konkrete Frage und Jean nickte. Was sollte er auch verneinen, was sie auf seinem Körper sah?

Schweigend untersuchte sie die restlichen Narben und befühlte sacht das zerstörte und teilweise verknotete Gewebe. Jean starrte währenddessen auf die Sonne, die durch das Milchglas in den Raum fiel. Das, was unweigerlich folgen würde, rückte näher und näher und als es schlussendlich da war, raubte es ihm den Atem.
 

Doktor Chandler richtete sich auf und an ihrem wissenden Gesichtsausdruck sah er bereits, dass sie sich nun seinem Rücken widmen würde. Dort, wo er sie nicht sehen würde. Unweigerlich versteifte Jean sich und nutzte die Gelegenheit um seine Arme um seine Körpermitte zu schlingen.
 

„Ich würde mir gerne nun Ihren Rücken ansehen. Ich habe einen Spiegel, dort hinten in der Ecke, wenn Sie möchten, können Sie mir dabei über die Schulter schauen.“

Jean fragte sich, woher sie die Sensibilität nahm, seine Gedanken zu lesen, ohne dass er jemals auch nur eine Silbe seiner Angst geäußert hatte. Oder war er so offensichtlich, dass ihm jeder seiner Gedanken auf die Stirn geschrieben stand?
 

Er folgte ihrem Fingerzeig und warf einen Blick in den Spiegel, der ihm sein ungeschöntes Ebenbild entgegenwarf.

Aus diesem Blickwinkel heraus sah man den Schriftzug an der Innenseite seines linken Oberschenkels nicht, der wieder und wieder dort hineingeritzt worden war. Er hatte die Hoffnung, dass die Ärztin sie ebenfalls übersah. Ganz im Gegensatz zu allen anderen Narben, die offensichtlicher waren und die er in und auswendig kannte. Jede einzelne von ihnen konnte er benennen, konnte sich an den Schmerz und das Leid erinnern, das sie begleitete hatte. Die Hämatome, die immer noch nicht gänzlich verschwunden waren, überraschten ihn ebenso wenig. Umso erstaunlicher für ihn war, dass diese Zeit nun vorbei sein sollte und dass der einzige Schmerz, den er innerhalb einer Woche spürte, derjenige war, den er sich selbst beim Laufen mit seinen verheilenden Wunden zugefügt hatte.
 

Und natürlich der des Sonnenbrandes, der Knox dazu veranlasst hatte, ihn heute Mittag nur mit Sonnencreme aus dem Apartment gehen zu lassen.
 

Jean starrte sich selbst in die Augen. Wie ein Echo warteten seine Narben darauf, wieder aufgebrochen zu werden, sein Körper wartete auf neuen Schmerz, weil seine Nerven über die Jahre so gepolt worden waren. Doch sie erhielten nichts und so trieb er ohne Ziel durch den Tag. Ohne Fixpunkte, die ihm mitteilten, dass alles immer noch beim Alten war und seine anerzogenen Denkmuster immer noch Gültigkeit besaßen.

Jean blinzelte und zuckte zusammen, als sie das große Pflaster auf seinem Rücken löste und er instinktiv einen Schritt nach vorne trat um ihren Händen zu entkommen.
 

Bestimmt, aber nicht zu schnell löste die Ärztin ihre Hände von ihm und zeigte ihm, dass sie nichts tun würde, bevor er nicht sein Go gegeben hätte. Am Liebsten hätte Jean sie angeschrien, dass es darauf nicht ankäme. Jetzt nicht und auch in Zukunft nicht.

„Die Wunde hat sich leicht entzündet, Mr. Moreau. Ich befürchte, dass ich sie reinigen muss.“

Was gab es daran zu befürchten?
 

Das, was sie tat, brannte, aber es war nicht vergleichbar mit dem Schmerz, den er beim Erhalt der Wunde gespürt hatte. Oder bei der Umarmung des Bären von einem Jungen.

„Haben Sie eine Möglichkeit, bei der Reinigung dieser Wunde um Hilfe zu bitten?“, fragte sie in seine Erinnerungen an den Hünen hinein und Jean schüttelte den Kopf. Knox konnte er nicht bitten. Er selbst schaffte es anscheinend nicht, seinen widerspenstigen Körper im Zaum zu halten. Jean fragte sich allen Ernstes, wie er die letzten Jahre überlebt hatte. Wie hatte er es bloß geschafft, die vergangenen Jahre mit gebrochenen Knochen und blutenden Wunden zu spielen, wenn er jetzt schon vor so einer läppischen Aufgabe kapitulierte?
 

„Dann möchte ich Sie bitten, dass Sie ab morgen jeden Tag bei mir vorbeischauen. Ich werde die Wunde desinfizieren und das Pflaster erneuern. Nach einer Woche werden wir dann sehen, ob ich Sie für das Spielfeld freigeben kann.“

Alarmiert sah Jean hoch und fuhr herum. „Was? Aber ich kann spielen!“, entfuhr es ihm beinahe schon ängstlich, bevor er sich beherrschen konnte. Stürmisch runzelte er die Stirn. „Ich habe damit bereits trainiert, schon mit Schlimmeren gespielt und das hier ist nur eine Stichwunde.“
 

Jean verstand die Trauer nicht, die er in den Augen der Ärztin sah, als sie seinen Blick erwiderte, die Hände immer noch zwischen ihnen beiden ausgestreckt.

„Ich glaube Ihnen, dass Sie mit weit Schlimmeren gespielt haben, Mr. Moreau. Aber ich kann und werde nicht zulassen, dass Ihnen dieser Sport noch mehr zusetzt, als er es bereits getan hat. Wir sind hier nicht in Evermore. Die USC sorgt sich um die Gesundheit ihrer Spieler. Sie werden eine Woche lang jedwede Anstrengungen vermeiden und sich schonen. Wir werden uns jeden Tag sehen und ich werde mir Ihre Fortschritte ansehen. Am Ende der Woche sehen wir dann weiter.“
 

Jean öffnete den Mund, erkannte jedoch an der Strenge in ihrem Gesicht, dass jedweder Widerspruch auf eisernen Willen treffen würde. So schloss er die Lippen und starrte zu Boden, weg von den wissenden Augen, weg von ihrer weichen, tiefen Stimme, die den Namen „Evermore“ mit soviel Hass ausgesprochen hatte, dass es ihn schauderte.
 

„Ich werde Ihnen ebenfalls Schmerzmittel mitgeben. Können Sie die Nächte durchschlafen?“ Wieder war es an Jean, diese Frage zu verneinen und er hoffte, dass sie nicht fragte, wo er schlief. Doch sie nickte nur schlicht.

„Dann werde ich Ihnen ein leichtes Schlafmittel mitgeben, das Ihnen dabei helfen wird, Ruhe zu finden die kommende Woche.“
 

Schmerztabletten…Schlafmittel… vielleicht träumte Jean ja gerade tatsächlich und würde gleich wieder in Evermore aufwachen. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
 

Er wollte ablehnen, doch er fand nicht die richtigen Worte dazu, so blieb er stumm und wartete das Ende ihrer Untersuchungen ab. Wieso war für sie sein Blutdruck wichtig? Oder sein Puls? Oder die Geräusche seiner Lunge? Dass sie einen Bluttest machen wollte, verstand er ja noch…aber der Rest? Er war seit seiner Kindheit Sportler. Was sollte ihm denn da fehlen? Seine Knie waren vollkommen in Ordnung, ebenso wie seine Rippen.
 

Der Meinung war sie anscheinend nicht, so sehr, wie sie ihre Stirn runzelte, als sie den Brustkorb abtastete und noch einmal seine Lunge abhorchte. Sorgenvoll beobachtete Jean sie dabei. Was, wenn sie wieder etwas fand, das ihn noch länger aussetzen ließ. Eine Woche war schon kritisch.
 

Die Worte der Firmenanwältin kamen ihm in den Sinn. Ein wertvolles Investment. Das war ein Versprechen und eine Drohung gleichzeitig gewesen, eine Einordnung seiner Fähigkeiten und zwar nur dieser. Solange er nicht den Mut dazu fand, solange es noch die zwei Monate gab, konnte er nicht riskieren, dass andere für seine Verfehlungen litten. Er musste das sein, was ihm die Trojanmädchen unterstellten. Der beste Backliner der Liga.
 

Jean dachte an die Dunkelhaarige der Beiden. Die Backlinerin, mit der er zusammen das Tor der Trojans verteidigen würde. Sie hatte ihn in eine Diskussion um Spielzüge verwickelt, der er nicht abgeneigt gewesen war, wenn er es sich ehrlich eingestand. So etwas war neu für ihn und es gefiel ihm mehr als er es sich eingestehen wollte. Sie hatte ihn nach seiner Meinung und Einschätzung gefragt und nach seinem anfänglichen Misstrauen ihr gegenüber, hatte er die ersten, vorsichtigen Worte geäußert. Anstelle von Gewalt hatte er eine angeregte Diskussion bekommen. Knox hatte sich da herausgehalten und Jean war froh darum. Er würde seinem Kapitän keine Widerworte leisten… nicht mehr als er es jetzt schon getan hatte und jede Nacht tat, indem er sich davonschlich.
 

„Sie können sich wieder anziehen, Mr. Moreau“, holte die Ärztin ihn aus seinen Gedanken heraus und Jean griff zu seinen Sachen. Er verlor keine Zeit und bedeckte seinen Körper und seine Narben, bevor er ihr in das Besprechungszimmer folgte und sich auf ihren Fingerzeig hin wieder auf den Stuhl dort niederließ. Warum auch immer, schließlich war doch alles gesagt.

Doch sie musste ihm noch die Medikamente geben. Schweigend starrte Jean auf die Packungen, auf die Namen, die er noch nie gehört hatte. Wieder ergriff ihn ein Gefühl der Surrealität.
 

Auf den Zettel, den sie ihm nun überreichte, war er jedoch nicht vorbereitet. Was sollte er damit? Brian, wer war das? Und was sollte die Nummer unter dem Namen? Fragend sah er hoch.
 

„Brian ist Therapeut hier an der USC. Sollten Sie das Bedürfnis haben, mit jemanden über Ihre Zeit in Evermore zu sprechen, dann könnte er Ihnen ein guter Gesprächspartner sein.“ Reichlich überfahren starrte Jean Doktor Chandler in die Augen. Ein…Gesprächspartner? Für seine Zeit in Evermore? Kaltes Grauen packte ihn, als er sich vorstellte, dass er mit einem Fremden über das sprechen sollte, was geschehen war. Über alles, was Riko und die Anderen ihm angetan hatten. Mühevoll schluckte er.

„Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen, Mr. Moreau“, erläuterte sie weiter. „Ich möchte nur, dass Sie wissen, an wen Sie sich wenden können, wenn Sie das Bedürfnis dazu haben. Oder wenn es zuviel werden sollte.“
 

Jean wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er hatte überlebt. Reichte das nicht? Wie es schien, drängte jeder und alles in der USC darauf, dass er ein Mensch war, der Schmerzmittel und Schlafmittel erhielt, der die Nummer eines Therapeuten bekam, den er anrufen konnte. War es so, wenn man wie er war?

Er beschloss, Renee danach zu fragen und schweigend nahm er die Nummer an sich. Wenn Jean eines in den letzten Jahren gelernt hatte, dann, dass es ohne Widerstand leichter werden würde. Also nickte er und nahm das Lächeln, das ihm darauf geschenkt wurde, als Bestätigung für sein erlerntes Verhalten.
 

„Damit wären Sie für heute fertig. Ich möchte Sie auch nicht weiter von der Sonne fernhalten, die Sie, wie ich sehe, ja schon ordentlich genossen haben.“ Sie grinste und zwinkerte ihm zu. Vielmehr seinem Sonnenbrand und unwillkürlich befühlte Jean sein Gesicht, das dank der Creme tatsächlich besser war.

„Nicht die Sonnencreme vergessen, Mr. Moreau!“, stimmte nun auch sie in den Kanon von Knox ein und Jean hob zweifelnd die Augenbrauen.

„Darf ich gehen?“

„Natürlich. Ich freue mich schon auf Sie…morgen, gleiche Uhrzeit.“
 

Er nicht, so gar nicht.
 

Ohne sie anzusehen, nahm er die Medikamente an sich und stellte fest, dass er keine Tasche hatte um sie darin zu verstecken. Was eigentlich nicht notwendig war, denn sie würde sowieso mit seinem Kapitän über seinen Zustand sprechen. Darauf mochte Jean wetten.

Er erhob sich und drehte sich von ihrem Lächeln weg, ging hinaus auf den Flur zu Knox, der immer noch auf ihn wartete.
 

Das Handy, was dieser bis gerade eben in der Hand gehabt hatte, pingte unablässig, doch das war anscheinend nicht so wichtig wie er selbst. Erwartungsvoll sah Knox ihn an und Jean wusste nicht recht, was er von ihm wollte. So starrte er zurück, zwischen dem Kinn und den Augen des anderen Jungen hin und herpendelnd.

„Und, alles gut?“, fragte dieser, als ihm anscheinend das Schweigen zu bunt wurde und Jean nickte. Er warf einen Blick auf das Namensschild der Ärztin.

„Doktor Chandler sagte, dass sie mich für eine Woche für das Training sperrt.“

Überrascht weiteten sich die blauen Augen und Jean sah Besorgnis auf dem braungebrannten Gesicht, das anscheinend noch nicht einmal im Ansatz so viel Probleme hatte mit der Sonne wie er. Besorgnis um die Notwendigkeit, dass er mit dem Team zusammenspielte, sicherlich.
 

„Geht’s dir gut?“, fragte Knox alleine aus dem Grund, um seine Gedanken Lügen zu strafen und Jean rollte innerlich mit den Augen darüber. Dies hier war die USC, hielt er sich vor Augen. Kalifornien. Hier zählte der Mensch, der er eigentlich nicht sein durfte.

„Ja.“

„Aber warum hat sie dich dann auf die Bank verbannt?“

Jean war hin und hergerissen zwischen einer offensichtlichen Lüge und einer Nichtantwort. Letzteres schloss sich aus, denn er hatte eine direkte Frage erhalten. Seines Kapitäns. Er wusste es besser, als darauf zu schweigen.

„Eine Verletzung auf dem Rücken hat sich entzündet und sie möchte Fortschritte bei der Heilung sehen“, erwiderte Jean entsprechend neutral und wieder war es Überraschung, die ihm entgegenströmte.
 

Und schon wieder Besorgnis.
 

Jean grollte und mit großer Beherrschung war es nur innerlich.
 

„Oh Gott, deswegen bist du vor Ajeet so zurückgezuckt. Das tut mir fürchterlich leid! Hätte ich das gewusst, ich hätte natürlich drauf geachtet, dass er das nicht tut. Das tut mir fürchterlich leid! Kann ich irgendetwas für dich tun?“, brach Knox beinahe augenblicklich in sein wortreiches Gebrabbel aus und Jean war kurz versucht, die Frage mit ja zu beantworten. Knox konnte aufhören, er zu sein. Er könnte aufhören zu reden.

„Wieso tut es dir leid?“, verließ es verwirrt seine Lippen, bevor Jean sich davon abhalten konnte. Er konnte sich keinen Reim auf die Logik des Ganzen machen. Wieso sollte derjenige, der nun wirklich gar nichts mit der Wunde zu tun hatte, sich dafür entschuldigen?

„Weil es dir Leid erspart hätte!“
 

So selbstverständlich, wie Knox ihm diese Begründung um die Ohren fegte, so wenig wollte Jean sie akzeptieren, würde es doch seinen Kapitän Renee noch näher bringen, als es ihm lieb war. Sie war auch so. So undurchsichtig unlogisch. So mitfühlend. Konnte ein Kapitän je mitfühlend sein?
 

Jean ahnte, nein, befürchtete, dass die kalifornische Antwort darauf ja war. Er seufzte. Dieses Mal tatsächlich laut.
 

„Du bist dafür nicht verantwortlich“, entkam es ihm entsprechend ungnädig, wo er eigentlich respektvoll und höflich hatte sein wollen. Doch Knox störte sich nicht an seinem Tonfall, im Gegenteil. Er lächelte, als hätte Jean etwas besonders Positives gesagt und für einen Moment fragte er sich, ob er in seinem Frust eventuell Französisch gesprochen hatte.

„Aber ich fühle mich dafür verantwortlich, Jean.“
 

Früher einmal hätte sich Jean die Haare gerauft. Seitdem er wusste, wie es war, ganze Büschel ausgerissen zu bekommen, sah er von dem Vergleich ab und schulte sein Gesicht mit Gewalt auf Ausdruckslosigkeit. Er schwieg und wandte den Blick ab, in der Hoffnung, dass dieser ganz besonders dumme Gesprächsstrang damit ein Ende hatte.
 

Hatte er.
 

„Hat Doc Fiona dir auch Blut abgenommen?“, kam dafür aber die nächste, komische Frage auf ihn zugerannt und Jean nickte. So begeistert, wie Knox nun grinste, konnte das nichts Gutes bedeuten. Wirklich nicht.

„Dann brauchst du Eis!“

Nein. Sicherlich nicht. Er brauchte kein Eis um die Einstichstelle zu kühlen. Das war lächerlich. Wirklich. Doch bevor er den Mund aufmachen und seinem Kapitän tatsächlich Widerworte geben konnte, kam dieser ihm mit einer resoluten Handbewegung zuvor.
 

„Keine Widerrede, Moreau“, kam der mahnende Zeigefinger von heute Morgen zum Einsatz und Jean wusste es besser, als nun irgendetwas zu sagen. Lieber nahm er sich Zeit, eben diesen zu betrachten und Vergleiche zwischen Knox‘ Zeigefinger und seinem eigenen zu ziehen, der weniger gerade war, dafür weniger Schwielen aufwies. Die Farm, er erinnerte sich.

„Los, Abmarsch.“
 

Jean seufzte innerlich. Was blieb ihm auch anderes übrig, als seinem Kapitän auf dessen Befehl hin zu folgen?
 

Dass sie nicht in das Apartment zurückgingen, wurde Jean aufgrund seiner Orientierungslosigkeit auf diesem Campus erst spät klar. Zu spät, mochte er meinen, als sie plötzlich vor einem Laden standen, der ihm die Doppeldeutigkeit des Wortes Eis bewusst machte.

Zum Kühlen, ja, aber Jean glaubte nicht, dass er sich Speiseeis auf den Arm schmieren sollte. Ungläubig sah er auf seinen Kapitän herab, der mit einem zufriedenen Strahlen und eben jenem Zeigefinger auf die Theke deutete, wo es Sorten gab, die Jean noch nicht einmal aussprechen konnte. Es war mehr als ein Jahrzehnt her, dass er in einer Eisdiele gewesen war.
 

Während er sich bewusst wurde, was das zu bedeuten hatte, betrat Knox auch schon den Laden und winkte dem Verkäufer hinter dem Tresen fröhlich zu.

„Jer, hey! Alles klar bei dir?“ Natürlich war sein Kapitän auch hier bekannt. Was wunderte es ihn eigentlich noch, fragte Jean sich mit einem Anflug an selbstironischer Verzweiflung.

„Alles super! Chris, wir haben hier einen Angezapften!“ Mit dem Schock in Knox‘ Gesicht konnte Jean überhaupt nichts anfangen und mit dem Entsetzen in dem Gesicht des Verkäufers erst recht nicht. Was passierte hier?

„Doc Chandler kennt auch gar keine Gnade!“, echauffierte der Mann sich und Jean konnte dem nicht zustimmen. Die Nadel unter seiner Haut war unangenehm gewesen, aber im Vergleich zu allem Sonstigen nichts Schlimmes.
 

„Also, Jean“, richtete Knox seine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn und Jean ahnte nichts Gutes.

„Es ist gute, alte Tradition bei den Trojans, dass jeder Neuankömmling, der von Doc Chandler ausgesaugt wurde, danach erst einmal ein Eis bekommt. Größe egal, Sortenanzahl, egal. Was darf dir Chris machen?“

Jean hatte viel erwartet, das aber nicht. Es erinnerte ihn an damals, an früher, als er zum Impfen zu einem Arzt gemusst hatte. Dieser hatte für jedes Kind einen bunten Lutscher gehabt, als Belohnung für die Tapferkeit. Jean erinnerte sich daran, dass er die klebrige Süße geliebt hatte.
 

Diese Zeit war vorbei, unwiederbringlich.
 

„Ich…kenne die Eissorten nicht“, erwiderte Jean entsprechend stockend und erkannte seinen Fehler, kaum, dass die Worte seinen Mund verlassen hatten. Er hätte sagen sollen, dass er kein Eis aß. Oder dass er keine Lust hatte, Eis zu essen. Vielleicht wäre selbst das möglich bei Knox. Aber seine Unkenntnis in den Vordergrund zu stellen, war dumm, weil es dem Anderen Möglichkeiten eröffnete.

„Oh. Hm.“ Knox runzelte die Stirn und wandte sich dann an den Verkäufer. „Dann einmal ein bisschen von allem bitte!“
 

Was?!“, entfuhr es Jean gleichzeitig mit dem Eismann, der sie beide mit großen Augen musterte. Knox selbst gab sich ein Bild der vollkommenen Unschuld, während er sie beide mit einem amüsierten Schmunzeln musterte.

„Was?“, hielt er dagegen und bedeutete…Chris, so hieß er, fortzufahren. Fieberhaft überlegte Jean, wie er die kommende Katastrophe noch verhindern konnte, die sich hier vor ihm entfaltete, als der Mann einen Teller nahm und damit begann, von sämtlichen Sorten kleine Kugeln darauf zu verteilen.

„Ich…“, begann er, kam er aber nicht weiter. In Evermore waren ihm Süßigkeiten streng verboten gewesen. Das Denken, das jahrelang in ihn hineingeprügelt worden war, flüsterte ihm nun ein, dass er bestraft werden würde für jeden Löffel, den er nehmen würde. Sie würden ihn so lange schlagen, bis er nur noch ein blutendes Elend sein würde.
 

Mit erschreckender Klarheit wurde sich Jean jedoch bewusst, dass diese Zeit vorbei war. Niemand aus Evermore würde kommen und ihn dafür bestrafen. Der Hauptzweig der Familie hatte seinen Transfer zu den Trojans abgesegnet. Hier hatte er Knox, der ihm sagen würde, was er zu tun hatte.
 

Knox, dem es leid tat, dass er von seinem toten Ex-Kapitän verletzt worden war. Knox, der ihm Frühstück machte. Knox, der seine Hände berührte ohne ihn zu verletzen. Der ihm soviel geistigen Input gab, dass Jean auch jetzt noch die bunten Kunstwerke des Art Districts vor seinen Augen sah.
 

„Wunderbar, dankeschön!“, holte eben jener ihn aus seinen Gedanken und Jean sah hinunter auf einen Teller voller bunter, kleiner Eiskugeln. Jean blinzelte. Niemals im Leben würde er das alles alleine schaffen.

„Soviel kann ich nicht essen“, murmelte er daher beinahe unhörbar und Knox hob mit einem Augenzwinkern die beiden Löffel hoch, die er in den Händen hielt.

„Alles, was du nicht schaffst, vernichte ich. Keine Sorge!“
 

Knox hatte gut reden. Schweigend folgte Jean ihm nach draußen und ließ sich vorsichtig neben seinem Kapitän an einem der schattigen Tische nieder.
 

~~~~~~~

Wird fortgesetzt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hehe. Da sind sie, die Mädels. Armer Jean, armer Jeremy, das kann noch was werden. :D Komplett anzeigen

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