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Cursed

von

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Neue und alte Wunden

Lauernd umkreiste Reel in Aidens Körper den Muskelprotz, dessen Haltung auf Erfahrung im Kampfsport hinwies. Doch Reel hatte dem Jungen einiges voraus, selbst wenn er jetzt mit dem untrainierten Körper Aidens vorlieb nehmen musste.

Problemlos wich er jedem Angriff aus und so langsam begann ihm das Ganze richtig Spaß zu machen. Kurz spielte er mit seinem Gegner, dann ging auch Reel zum Angriff über.

Geschickt nutzte er eine Lücke in Markus' Deckung und brach ihm mit einem Handballenschlag das Nasenbein.

Reel hörte das Knacken und in diesem Moment war es um ihn geschehen. Seine dämonische Natur gewann die Oberhand und sie hatte Hunger nach mehr.

Markus war niemand der schnell aufgab. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch Reel konnte seinen Schmerz deutlich sehen und er genoss ihn zutiefst.

Mit einem grotesken Grinsen stürzte er wieder auf ihn los. Anfangs war es sein Ziel gewesen Aiden zu beschützen und seinen Körper während des Kampfes möglichst nicht zu verletzten. Nun wollte er nur noch seinen Gegner leiden sehen – und er wusste genau, wie er das erreichen konnte.

Spielend leicht wich er jedem Angriff aus und nutze jede Gelegenheit um selbst einige Schläge zu platzieren.

Bei einem Faustschlag gegen den Kiefer hörte und spürte Reel Aidens Fingerknochen brechen, doch das Adrenalin und der Blutrausch überdeckten alles.

Reel landete viele Treffer von denen er wusste, dass sie längerfristige und schmerzhafte Folgen für seinen Gegner haben würden.

Sein letzter Schlag galt Markus' Schlüsselbein. Ein gezielter Treffer und es brach.

Der Junge heulte unter Schmerzen auf und wich zurück, doch der Dämon hatte noch nicht genug. Langsam schritt er auf ihn zu, den Mund zu einem genussvollen Grinsen verzogen.
 

„REEL!“ Er hielt abrupt inne. Erst jetzt bemerkte er, dass Aiden schon seit einiger Zeit erfolglos versuchte ihn zu stoppen. Er hatte weder dessen Stimme gehört, noch seine Verzweiflung gespürt, doch nun stürzte beides in vollem Maße auf ihn ein.

„Hör auf! Bitte Reel! Das reicht doch. Er hat genug.“ Der Herzschlag des Dämons beruhigte sich etwas und auch der rote Schleier, den der Blutrausch um seinen Verstand gelegt hatte, lichtete sich. Bereitwillig zog er sich zurück und übergab die Kontrolle wieder an Aiden.

„Das wird weh tun“, warnte er ihn leise vor und tatsächlich musste Aiden sich unglaublich zusammenreißen um nicht laut aufzuschreien und loszuheulen. Seine Magengrube, sein Gesicht und seine linke Hand schmerzten höllisch und raubten ihm fast den Atem. Endlich kam ein Lehrer um den Kampf abzubrechen, der längst beendet war.
 

Markus wurde umgehend auf die Krankenstation und anschließend ins örtliche Krankenhaus gebracht und Aiden schickte man auf sein Zimmer. Er sollte am Montag Morgen sofort nach dem Frühstück beim Direktor im Büro erscheinen.

Eigentlich hätte man ihn auch zur Krankenschwester geschickt, doch er schaffte es irgendwie allen Anwesenden mehr oder weniger glaubhaft weiszumachen, dass er unverletzt sei.

Reel hatte ihm dazu geraten, denn nur so konnte er Aiden heilen ohne Verdacht zu erregen. Dieser war mit Freude auf den Vorschlag eingegangen, immerhin konnte er so auch der Gefahr entgehen ebenfalls ins Krankenhaus gebracht zu werden.

Unter Schmerzen ließ er sich von der Sekretärin zurück zu seinem Zimmer eskortieren. Dort angekommen schloss er schnell die Tür hinter sich und schleppte sich zu seinem Bett, auf das er sich mit einem schweren Seufzer sinken ließ.

Langsam löste sich der schwarze Nebel von Aidens Körper und formte sich zu der vertrauten Gestalt des Dämons. Kurz betrachtete er den Jungen auf der Bettkante, der vorsichtig seine linke Hand begutachtete.

Ein leises „Tut mir leid.“ lenkte Aidens zu seinem Dämon aufsehen. Dieser schaute mit einem Blick, den Aiden nicht richtig deuten konnte, an ihm vorbei.

„Was war denn überhaupt los mit dir? Warum hast du mich nicht gehört?“

Aiden wusste nicht recht, ob er wütend oder dankbar sein sollte und seine Schmerzen machten es ihm nicht unbedingt leichter einen klaren Gedanken zu fassen.

„Ich weiß nicht“, antwortete der Dämon bemüht ruhig. „Ich war einfach im Blutrausch und habe die Kontrolle verloren. Außer dem Kampf habe ich nichts mehr wahrgenommen.“

Aiden versuchte ihm in die Augen zu sehen, doch er wich ihm immer wieder aus.

Kurz schwiegen beide.

„Markus wird schon wieder“, versuchte Aiden sich selbst und auch Reel zu beruhigen. Doch dieser warf ihm nur einen verwirrten Blick zu.

„Der Junge? Der ist doch egal. Den WOLLTE ich schließlich verletzen.“ Jetzt war es an Aiden verwirrt dreinzuschauen. „Ich hatte nicht vorgehabt, DEINEN Körper dabei zu beschädigen, aber ich hab mich zu einem riskanteren Kampfstil hinreißen lassen und das frustriert mich.“ Aiden versuche zu verarbeiten, was der Dämon da grade gesagt hatte.

Dass er Markus ins Krankenhaus befördert hatte, ließ ihn also vollkommen kalt, aber dass er Aiden verletzt hatte, tat ihm leid. Einerseits ärgerte ihn diese Doppelmoral. Andererseits freute er sich heimlich darüber einen Sonderstatus bei ihm zu haben. Auch wenn es nur der Status des Lieblings-Spielzeugs war.
 

„Zeig mal her.“ Reel kniete sich vor ihm auf den Boden und bedeutete Aiden ihm seine verletzte Hand zu reichen. Sanft nahm er die schmerzenden Finger in seine Hände und tastete sie behutsam ab.

Für Aiden war es immer noch seltsam, wenn Reel ihn berührte. Der Dämon tat das zwar auch um in seinen Körper überzugehen, aber diese Berührungen waren immer sehr kurz und zweckmäßig.

Das hier fühlte sich irgendwie anders an und Aiden war sich nicht sicher, ob das etwas Gutes war oder nicht.

„Kannst du das heilen?“, fragte er um sich von seinen Gedanken abzulenken. Reel blickte etwas besorgt drein.

„Prinzipiell schon. Aber es ist nicht so als würde ich die Zeit zurück drehen oder eine Wunderheilung wirken. Ich vermute, dass ich lediglich den Selbstheilungsprozess deines Körpers für einen kurzen Moment auf ein absolutes Maximum beschleunigen kann. Das würde die Narbe in deiner Handfläche erklären. Der Schnitt ist nicht einfach verschwunden, sondern hat Spuren hinterlassen. Ich nehme mal an bei deinen Fingern wird das genauso sein.“

In Aiden stieg Panik auf. Konnte Reel ihn jetzt etwa doch nicht heilen? Musste er nun doch in ein Krankenhaus? Nein! Alles nur kein Krankenhaus. Allein der Gedanke an diese medizinische Einrichtung löste bei Aiden bereits Schnappatmung aus.

„U...und was heißt das jetzt? Muss... Muss ich...“ Zunehmend wurde er panischer.

„Aiden! Aiden, ganz ruhig. Was hast du denn auf einmal?“ Reel hielt Aiden an den Schultern fest und schaute ihm fest in die Augen, doch dieser schien einfach durch ihn hindurch zu sehen.

„Ich kann dich trotzdem heilen, aber wir müssen das ein bisschen vorbereiten. Beruhige dich!“ Noch immer zitterte der Junge am ganzen Körper. Kurzentschlossen nahm der Dämon nun Aidens Gesicht zwischen die Hände und zwang diesen so ihn anzusehen.

„AIDEN! Es ist alles in Ordnung. Beruhige dich wieder!“ Und tatsächlich ließ der Schock nach und sein Atem normalisierte sich langsam wieder. Mit einer Mischung aus Verwirrung und Sorge betrachteten ihn die roten Augen an.

„Geht's wieder?“ Noch immer ruhte Reels linke Hand auf Aidens Wange als dieser etwas abwesend nickte.

„Was war das denn grade?“ Reel war ehrlich besorgt. Aiden musste einige Male schwer schlucken ehe er wieder Worte hervorbringen konnte.

„Ich hab eine Phobie vor Krankenhäusern und dachte ich müsste da jetzt doch hin“, gab er beschämt zur Antwort und sah peinlich berührt zum Boden. Er schämte sich sehr für seine Nosocomephobie und kam sich schrecklich erbärmlich dabei vor bei einem Anfall gesehen worden zu sein.

Ein beruhigtes Seufzen entfuhr Reel.

„Ich dachte schon du hast irgendwelche inneren Verletzungen oder so.“ Ein letztes Mal strich er mit dem Daumen über Aidens Wange, bevor er nun auch seine zweite Hand zurückzog. Aiden konnte noch einen kurzen Moment lang die Wärme spüren, die diese dort hinterlassen hatte, dann war auch sie weg.
 

Der Dämon hatte sich mittlerweile wieder den gebrochenen Fingern zugewandt.

„Geht's dir wirklich wieder gut? Das wird nicht angenehm.“ Der Angesprochene nickte leicht. „Den Zeige- und Mittelfinger müssen wir erst richten. Ansonsten wachsen sie schief zusammen wenn ich sie heile.“

„Und das wird weh tun, nehme ich an“, fragte Aiden mit einem mulmigen Gefühl.

„Darauf kannst du dich verlassen.“ Schnell huschte der Dämon ins Bad und kam mit einem sauberen Handtuch zurück, welches er Aiden hinhielt.

„Hier. Nimm das zwischen die Zähne.“ Verwirrt blickte dieser ihn an. „Damit du dir nicht auf die Zunge beißt oder dir die Zähne abbrichst. Außerdem dämpft es eventuelle Schreie.“ Reels Ausführungen trugen nicht unbedingt dazu bei Aidens Angst zu mindern, trotzdem nahm der das Handtuch entgegen und biss beherzt darauf.

„Halt dich mit der anderen Hand am besten irgendwo fest. Das hilft den Schmerz zu ertragen.“ Aidens weiter aufsteigende Angst ließ ihn intuitiv nach dem ersten greifen, was ihm ins Auge fiel – und das war Reels Schulter.

Kurzentschlossen klammerte er sich daran fest. Der Dämon wirkte erst etwas überrascht, schmunzelte kurz und fuhr dann unbeirrt mit seiner Erklärung fort.

„Ich werd dir jetzt nacheinander die beiden Fingerknochen wieder gerade zusammen schieben. Das wird weh tun, aber du packst das schon. Versuch einfach den Schmerz in deine andere Hand zu leiten und so stark zu zudrücken, wie es weh tut. Bereit?“ Aiden kralle sich fester in Reels Schulter, bevor er zögerlich nickte.

„Okay. Dann eins, zwei!“ Auf 'zwei' rückte er den schiefen Knochen des Mittelfingers gerade. Aidens unverletzte Hand krallte sich mit aller Kraft in Reel fest und seine Zähne bohrten sich mit ähnlicher Intensität in das Handtuch.

Kurz gab Reel dem Jungen Zeit sich zu sammeln, dann richtete er den Zeigefinger. Aiden ließ erneut einen gedämpften Schrei hören, bevor er mit der Stirn gegen Reels Schulter sank.

Dieser hielt die gebrochenen Finger fest zwischen seinen Händen um zu verhindern, dass die Knochen sich wieder verschoben. Schwer atmend barg Aiden sein Gesicht an Reels Schulter und der Dämon gab ihm die Zeit die er brauchte.

„Für einen kleinen Internatsschüler hast du das ganz gut überstanden“, lobte er ihn mit sanfter Stimme. Aiden rückte nun etwas zurück und sah ihn mit tränennassen Augen an. „Ich werd dich jetzt schnell heilen und dann sind auch die Schmerzen weg. Okay, Sunshine?“ Wieder ein schwachen Nicken von Aiden, der mittlerweile das Handtuch aus seinem Mund genommen hatte. Noch immer die gebrochenen Finger zwischen den Händen schloss Reel die Augen. Langsam löste er sich auf und ließ eine traurige Leere zurück.
 

Aidens Schmerzen waren mit seinem Dämon verschwunden. Seine Finger, sein Gesicht und auch seine Magengrube fühlten sich wieder vollkommen normal an.

Ein paar Augenblicke lang sah er noch auf die Stelle vor sich, wo bis eben noch Reel gekniet hatte, und Aiden wünschte ihn sich tatsächlich zurück. Warum genau, das wusste er selbst nicht so recht.

Eigentlich sollte er froh sein, dass er jetzt mal wieder wirklich seine Ruhe hatte, aber momentan hätte er nichts gegen seine Gesellschaft gehabt.

Noch etwas verweint betrachtete Aiden seine Finger. Er konnte sie problemlos bewegen und sie sahen auf den ersten Blick auch nicht allzu schief aus – soweit er das durch den Tränenschleier beurteilen konnte.

Er horchte in sich hinein und fand Reels Bewusstsein wie erwartet schlafend vor.

„Danke“, flüsterte er leise, obwohl er wusste, dass er ihn nicht hören konnte.

Aiden machte sich bettfertig. Irgendwie fühlte es sich komisch an, wenn Reel nicht auf dem Schreibtisch oder dem Bett saß. Er hatte sich mittlerweile so an dessen Anwesenheit gewöhnt, dass er ohne ihn das Gefühl hatte, dass etwas fehlte.

Schweigend saß er auf seinem Bett – unschlüssig was er mit dem Rest des Abends noch anfangen sollte.

Das Knurren seines Magen erinnerte ihn daran, dass er noch immer nichts gegessen hatte. Sein Abendessen war ja auf Markus gelandet bevor er auch nur einen Bissen davon hatte nehmen können. In letzter Zeit hatte er wirklich erstaunlich viel Pech.

Frustriert kramte er seinen Süßigkeiten-Vorrat hervor und öffnete eine Packung Kekse. Immer wieder sah er nach Reel und fragte sich, wie lange er wohl dieses mal schlafen würde.

Schließlich ließ er sich aufs Bett fallen und griff nach seiner PS Vita. Dabei stieß er etwas von seinem Nachtschrank, das mit einem leisen Knall zu Boden fiel. Verwirrt sah Aiden nach und sein Blick fiel auf das Armband von Mara.

Verdammt! MARA! Aiden hatte sie total vergessen.

Erst Aidens unfreiwilliger Abstecher in die Innenstadt und dann der Ärger im Speisesaal. Hoffentlich dachte sie nicht, dass er ihr aus dem Weg ging und plötzlich kam ihm ein Gedanke.

Was hielt Mara wohl von der Prügelei? Würde sie ihn dafür jetzt verlassen? Er hatte sie doch grade erst für sich gewonnen.

'Eigentlich müsste ich wütend auf Reel sein', kam es ihm in den Sinn, doch er verwarf den Gedanken wieder. Reel hatte ihn nur beschützen wollen und das war etwas außer Kontrolle geraten. Oder besser gesagt: Reel war etwas außer Kontrolle geraten. Aber die Schuld für die Prügelei konnte er ihm nun wirklich nicht geben.

Markus hatte zwar total überreagiert, aber er hatte wahrscheinlich auch angenommen, dass Aiden ihn absichtlich mit der Suppe bekippt hatte. Blieb also noch die Person, die ihn angerempelt hatte, aber Aiden konnte beim besten Willen nicht sagen, wer das gewesen war.

„Ist ja auch egal. Ist vermutlich eh nur ein Versehen gewesen“, sagte er laut zu sich selbst und wandte sich wieder dem Lederband mit den Silberperlen zu.

Das dieses unscheinbare Schmuckstück ein Talisman gegen böse Geister und Dämonen sein sollte, konnte er noch nicht so richtig fassen. Wo Mara es wohl her hatte? Bestimmt wirklich aus einem Second-Hand-Shop. Wer weiß, wie das da hingeraten ist. Langsam schwirrte Aiden der Kopf vor lauter Sorgen und Fragen unterschiedlichster Natur.

'Hoffentlich ist Mara nicht sauer auf mich', schloss er seine Gedankengänge und drehte die silbernen Perlen zwischen den Fingern. Dabei viel sein Blick auf die feine Narbe in seiner Handinnenfläche. Ein letztes Mal sah er nach dem noch immer schlafenden Dämon, dann legte er das Band behutsam zurück auf den Nachtschrank und nahm wieder seine Konsole zur Hand.
 

Reel sah die Ereignisse des Abends erneut vor sich ablaufen. Erneut schlug er den Jungen zusammen. Erneut hörte er Knochen brechen.

Doch als er sich dieses mal von dem Körper löste, sah er sich nicht Aiden gegenüber. Die Gestalt in dem mitternachtsblauen Umhang stand vor ihm. Sie öffnete den Mund, doch es kam kein einziges Wort heraus, stattdessen bahnte sich ein kleines Rinnsal aus blutigem Rot seinen Weg über die schmalen Lippen. Beständig floss es über die blasse Haut und tropfte in immer kürzeren Abständen vom Kinn seines Gegenübers.

„Relakesch“, ertönte schwach die Stimme, die Reel so vertraut wie keine sonst war.

Dann brach die zierliche Gestalt in sich zusammen.

„Nein!“ Reel sank auf die Knie. Verzweifelt wiegte er den zerbrechlichen Körper in seinen Armen, während das Blut unaufhaltsam weiter floss. Mit erstickter Stimme flüsterte er immer wieder einen Namen.
 

Als er die Augen endlich wieder öffnete, fand er sich in Aidens Körper wieder. Eilig materialisierte er sich und tatsächlich war es Aiden und keine Kapuzengestalt von der er sich löste. Etwas enttäuscht ließ er sich auf die Bettkante sinken.

Aiden schlief. Eine Weile betrachtete er, wie sich dessen Brust rhythmisch hob und senkte und kam dabei selbst wieder etwas zur Ruhe. Vorsichtig nahm er dem Jungen die Konsole aus der Hand, mit der er eingeschlafen war, und legte sie auf den Nachtschrank.

Dabei fiel ihm das Schutzband ins Auge und er verzog grimmig das Gesicht. Böse starrte er das magische Schmuckstück einen kurzen Moment lang an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem schlafenden Aiden zuwandte.

Bedacht darauf ihn nicht zu wecken, begutachtete er die geheilten Finger. Perfekt waren sie nicht zusammengewachsen, aber für die Umstände sahen sie ganz gut aus. Sanft strich er über jedes einzelne Fingerglied und ein trauriger Seufzer entfuhr ihm, dann zog er sich zurück und nahm seine Zeichenutensilien auf.

Mit feinen Linien setzte er seine letzte Zeichnung fort – langes glattes Haar, das sanft im Wind wehte, freundliche aber gebrochene Augen, die viel zu naiv auf die Welt sahen, und schmale Lippen, die selbst unter größten Schmerzen ein Lächeln tragen konnten.

Immer wieder blitze ein blutiges Rinnsal vor Reels geistigem Auge auf, doch er schob es konsequent beiseite und führte seinen Stift unbeirrt mit sanften Bewegungen weiter.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Heute ist der Upload mal wieder pünklich. Das nächte Kapitel wird höchstwahrscheinlich entweder etwas verfrüht oder wenns ganz eng wird eine Woche später erscheinen, da ich ab Montag die ganze Woche auf der Gamescom sein werde.
Tut mir echt leid. Liebe Grüße Lycc Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fle
2019-08-13T23:09:29+00:00 14.08.2019 01:09
Ahhh ich würd mir so gerne mehrere Kapitel die Woche wünschen :DD
Antwort von:  Lycc
14.08.2019 11:01
Das freut mich mega zu hören. ^^ Leider könne ich bei mehreren Kapiteln pro Woche die Regelmäßigkeit eventuell nicht aufrechterhalten und meine arme Beta-Leserin hat auch so schon genug zu tun. ^^"
Das nächste Kapitel erscheint schon am Montag Morgen (da ich danach ja auf der Gamescom bin).
Es freut mich wirklich sehr, dass du meine Jungs so magst, auch wenn sie sich recht viel Zeit lassen.
Liebste Grüße aus dem Schreibkämmerlein und bis nächste Woche. <3


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