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Gegenwartsgeflüster

Sommer-Herbst
von

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Bedingungen

Gaara stöhnte und stand jetzt endgültig auf. „Eigentlich will’s ich’s gar nicht wissen.“ Temari nickte, eigentlich wollte sie auch gar nichts erzählen. Ino sah zu, wie Gaara sich anzog und wandte sich dann an Temari. „Willst du vielleicht duschen? Ich lege dir dann sonst Kleider bereit.“ Temari nickte. Eine Dusche würde ihr die Möglichkeit geben, sich zurück zu ziehen und Gaara eine, sich zu verabschieden. Somit ging sie in das kleine angrenzende Badezimmer.
 

Gaara, der eben sein zerknittertes Hemd zuknöpfte, merkte, das Ino ihn beobachtete. So sehr sie die Situation amüsiert hatte, so komisch fand sie sie jetzt. „Ich, also ich wollte, weisst du, ich hab Temari gestern das Angebot gemacht, dass, naja, falls“, stotterte sie herum, bevor sie abbrach. Gaara sah sie amüsiert an und kam auf sie zu, bevor er sie ruckartig in die Arme zog. „Keine Sorge, alles gut“, flüsterte er ihr ins Ohr. Ino erwiderte die Umarmung. „Ich wollte mich noch einmal bedanken“, erklärte sie lächelnd und liess ihn los. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, auch wenn er sich dafür ein wenig strecken musste.

„Gern geschehen“, meinte er, bevor er das Zimmer verliess.
 

„Temari? Ich hab dir was rausgelegt, was dir gehen müsste“, sagte Ino und schaltete die Lüftung in ihrem Bad ein, das einer einzigen Dampfwolke glich. „Danke dir“, erwiderte Temari über das Rauschen des Wassers.

Ino setzte sich auf das Bett und wartete, bis ihr Bad frei war. Als Temari bekleidet hinauskam - sie füllte das Kleid oben definitiv mehr aus als Ino und es war auch einiges kürzer an ihr - ging sie auch ins Bad. „Wartest du? Dann können wir zusammen Frühstücken.“ Temari nickte und machte kurz das Bett, bevor sie sich auf die Tagesdecke setzte.
 

Ino war erstaunlich schnell im Bad. Sie duschte bloss kurz ihren Körper und wusch sich die Haare, die sie nach einem kurzen trocken mit einem Handtuch in einen unordentlichen Dutt frisierte. Über ihrem Bikini trug sie kurze Shorts und ein weisses T-shirt - sie sah frisch aus, einiges mehr als die andere Frau, die gerade auf ihrem Bett sass, „Du hast wohl nicht viel geschlafen“, meinte sie lächelnd und die Reaktion darauf erweiterte ihr Lächeln. „Nein, wirklich nicht. Sorry, dass ich euch gestört habe, wenn ich es gewusst hätte, wäre ich irgendwie zum Bungalow geschlichen“, erklärte Temari. Ino lachte und winkte ab. „Alles gut. Wollen wir etwas zu essen organisieren?“

„Unbedingt. Und Wasser!“
 

Gaara war extra vorne aus dem Hotel gegangen, um es möglichst ungesehen zu umrunden. Er wollte wirklich vermeiden, dass ein falscher Eindruck entstehen könnte, denn er wusste, wie schnell die Leute redeten. Ihm als Mann konnte es egal sein, aber dass Inos Ruf litt, wollte er nicht - und die unfaire Behandlung der Geschlechter in diesem Zusammenhang ging ihm sowieso gegen den Strich, ein weiterer Grund, warum er Temari ein aktives Sexleben gönnte, solange sie diskret war. Er hatte ja nicht wissen können, dass Ino Temari Rückendeckung angeboten hatte. Dass sich Frauen auch immer verbünden mussten.
 

Er betrat den Bungalow leise und stellte fest, dass Kankuros leises Schnarchen gleichmässig durch die kleine Wohnung halte. Somit gönnte er sich nun endlich auch eine Dusche und versuchte, nicht darüber nachzudenken, was hätte mit Ino passieren können, wenn seine Schwester nicht aufgetaucht wäre.
 

Temari und Ino betraten die Terrasse, nachdem Sasuke gegangen war. Beide begrüssten Sakura und Sai, worauf der Hahn im Korb die beiden musterte. „Ihr seht zwar auch ein bisschen angeschlagen aus, aber definitiv besser als Sakura“ lies er verlauten, worauf diese schnaubte und sich überlegte, ob sie seine Frechheiten mal nicht langsam in Grenzen halten sollte, gleichzeitig aber über seine vorherige Aussage stolperte und darauf hin zumindest innerlich grinsen musste. Wer hätte auch gedacht, dass Sai auf Blondinen stand?

Ino lächelte. „Ich bin komplett hinüber. Ich glaube, ich esse nur etwas, leg mich nochmal hin und würde vorschlagen, wir sehen uns nachher am Strand?“ Die drei anderen am Tisch zeigten sich einverstanden mit dem Plan, besonders was essen und schlafen anging. „Wir können den anderen ja kurz schreiben, oder halt sonst Bescheid geben. Aber ich verzichte heute auf die Mittagshitze“, meinte Sakura.

Nach einem späten Frühstück, beziehungsweise einem frühen Mittagessen, liessen sie Sai, der weiterhin an seinem Tablet beschäftigt war, alleine, nicht ohne ihn auch zu fragen, ob er gerne dazu kommen würde. Doch er winkte ab, schliesslich wollte malen. So verabredeten sie sich auf ein spätes Nachtessen mit ihm und Sakura ging auf dem Rückweg in ihr Appartement bei der Rezeption vorbei, um zu reservieren.
 

Neji schlief tief und fest weiter, nachdem Temari gegangen war. Er erwachte erst nach ein Uhr und beschloss, dass es Zeit war, nach Hinata zu sehen. Als er durch das Restaurant lief, begrüsste er Sai, der zwar augenscheinlich über sein Outfit fuhr, aber keinen Kommentar dazu abliess. Er informierte Neji über die geplante Nachmitagsaktivität und über das Nachtessen. Neji nahm die Neuigkeiten zur Kenntnis.
 

„Hinata?“ Er hörte die Dusche rauschen und ging zuerst einmal zum Kühlschrank. Wasser. „Neji? Wo kommst du den her?“

Er drehte sich um und lächelte. Sie hatte ein Badetuch um ihren Körper geschlungen und eines um ihre Haare. Auf ihre Frage antwortete er nicht, was sie leise lächeln liess. „Ich bin nachher weg, Naruto hat gefragt, ob wir etwas unternehmen.“ Als darauf hin Nejis Augenbrauen prüfend nach oben wanderten, schlug sie ihn leicht gegen den Oberkörper. „Schweig mal besser, so wie du aussiehst, kannst du mir grad wenig verbieten.“ Neji grinste. „Zieh das weisse Kleid an. Ich wünsch dir viel Spass. Nachtessen ist um halb neun, falls ihr es schafft. Das wäre auch mal die Gelegenheit, den anderen zu sagen, warum genau wir alle hier sind.“

Hinata sah ihm nach und lächelte. Potskoital war Neji der zahmste Mann, den sie kannte und sie musste nicht wirklich überlegen um zu wissen, wer es ihm gestern so angetan hatte.
 

Sakura gähnte, als sie das Apartment kurz vor halb eins betrat.Sie hatte zwar gut geschlafen, aber definitiv zu kurz. Ihr erster Blick fiel auf das Sofa, wo Sasuke wieder erwarten nicht lag. Also hatte er sich wirklich ihr Bett gekrallt. Nun gut, sie hatte es ihm ja auch angeboten. Müde legte sie sich aufs Sofa und beschloss, dass sie wirklich noch eine Weile schlafen sollte.
 

Tenten erwachte gegen zwei Uhr, übrigens gleichzeitig mit Naruto, wenn auch in komplett unterschiedlichen Zimmer. Während er panisch auf die Uhr sah, sich schnell duschte und einen kurzen Sprint zu Hinatas und Nejis Bungalow hinlegte, verliess sie ihr Zimmer und stockte. „Sakura? Warum pennst du auf der Couch?“

Sakura öffnet erst ein Auge, dann beide. „Sasuke pennt in meinem Bett und dazu kuscheln wollte ich mich nicht.“

Tenten grinste. „Sicher?“ Doch Sakura sah sie nur böse an und deutete an, dass sie gefälligst leise sein sollte. Tenten setzte sich zu ihr, nachdem Sakura ihre Beine angezogen hatte. „Warum pennt Uchiha bei uns?“ Sakura seufzte. „Ich hab ihn heute morgen getroffen und er hat sich beklagt, weil Naruto so laut schnarcht, deswegen hab ich im den Schlüssel gegeben. Ich dachte er pennt auf der Couch, aber die Prinzessin auf der Erbse wollte wohl doch lieber ins Bett.“

„Die Prinzessin auf der Erbse mag es dunkel“, erklärte Sasuke, der gerade ihre Zimmertür öffnete. „Danke“, meinte er und warf ihr den Schlüssel zu. Tenten grinste. „Du siehst zwar fertig aus, aber bleibt es bei unserem Training?“ Sasuke deutete nur auf sein Outfit, dass aus Sportklamotten bestand. „Prima, ich geh mich kurz umziehen.“
 

Sakura, sich nun an Sasuke vorbeischob, rief Tenten noch nach. „Wir treffen uns nach drei am Strand. Und ab acht zum Nachtessen.“

Sasuke nickte, als Zeichen, dass er es verstanden hatte.

Sakura betrat ihr Zimmer und schüttelte die Decke aus, bevor sie sich hinlegte und schlief - und der Geruch, sein Geruch brachte sie zum Lächeln. Es war Jahre her, dass sie ihn an ihrem Bettzeug gerochen hatte.

Und während sie einschlief, fragte sie sich, was es wohl zu bedeuten hatte, dass sie deswegen besser und schneller einschlief als in den ganzen Jahren zuvor.
 

Shikamaru verpennte einen Grossteil des Tages. es war vier Uhr, als er das Hotel in Richtung Strand verliess. Die Bräune, der Sekretärin wegen, zog ihn nach draussen. Er war nicht verwundert, als er bei den Liegestühlen die verminderte Gruppe entdeckte.
 

Tatsächlich waren nur Sakura, Temari, Ino, Gaara und Kankuro da. Shikamaru legte sein Zeug auf den freien Stuhl neben Kankuro, doch begab sich dann zu Sakuras Liege. In einem Anflug von strategischer Meisterleistung setzte er sich zum Fussende und hatte damit nicht nur Sakuras Aufmerksamkeit, sondern auch die der drei Geschwister, auch wenn Temari weiterhin vorgab in einem Magazin zu lesen und Gaara und Kankuro diskret taten.

Ino hingegen hatte sich unverfroren aufgesetzt und sah sich die beiden an. Shikamaru sah Sakura offen an. „Danke, dass du mich gestern zum Zimmer gebracht hast und gewartet hast, bis ich geschlafen habe.“ Dann kratzte er sich scheinbar beschämt am Hinterkopf. „Ich habe wohl wirklich übertrieben.“

Sakura winkte lachend ab. Se hatte schnell geschaltet, etwas, dass Shikamaru wirklich an ihr mochte, auf jeder Basis. „Ich doch auch - alleine hätte ich mich nicht hierher zurück getraut, also danke, dass du mitgekommen bist. Das andere ist Ehrensache, du weist, hypokratischer Eid und so.“ Sie lachte noch leise, als er ihr zuzwinkerte und zurück zu seiner Liege ging. „Warum hast du Shika zum Zimmer gebracht?“, fragte Ino laut, so laut, dass nun auch die drei Geschwister nicht mehr so tun konnten, als ob sie nicht zuhören würden. Sakura kicherte und zog die Scharade weiter. „Ihm war im Taxi plötzlich sehr über. Und ich wollte nicht riskieren, dass er sich im liegen übergibt.“

„Du hast Krankenschwester gespielt?“ Temari kreischte beinah, zumindest klang ihre Stimme schrill. „Wirklich Nara? Wow. Das ist peinlich.“

Shikamaru zog seine Sonnenbrille an, die am Kragen seines Hemdes geklemmt gewesen war, zog eben jenes aus und liess sich nach hinten sinken. „Ich wäre dir verbunden, wenn du dich um deinen eigenen Kram kümmerst Sabakuno“, erklärte er und beendete das Thema damit. Auch die restlichen Anwesenden widmeten sich wieder ihren Tätigkeiten, was hauptsächlich in der Sonne liegen war. Sakura nahm ihr Buch wieder zur Hand. „Gut gespielt Meister“, dachte sie mit einem leichten Lächeln für sich.
 

Er schwitze und es tat gut, auch wenn er sich für jeden Drink gestern selbst schlagen könnte. Die Luft war zwar klimatisiert, aber er roch seinen Schweiss, er roch den Alkohol. Tenten sah auch nicht mehr taufrisch aus. Gerade hatten sie eine Runde geboxt und wenn er auch nicht mit voller Kraft zuschlug, wusste er, dass er Tenten in einem richtigen Kampf nicht einfach besiegen würde, sie war agil und hatte ein paar fiese Konter gelandet. Gerade machte sie ihre Handschuhe auf und hielt ihm eine Wasserflasche hin. „Das hat gut getan, cool dass du Zeit hattest.“ Sasuke nickte, nahm sich mit seiner freien Hand die Flasche und machte sie zwischen seinen Zähnen auf. Tenten schüttelte nur den Kopf. „Kein Wunder, dass du so begehrt bist“, sagte sie leichthin. Er grinste. „Machst du mir etwa Avancen?“

Tenten lachte schallend als Antwort. „Ja klar. Habe ich schliesslich schon immer gemacht, nicht wahr?“

Ebenfalls süffisant grinsend zog Sasuke seinen zweiten Handschuh aus und setzte sich zu Tenten an die Bande. „Nein, und du weisst genau, dass das ein Grund ist, warum ich dich so schätze.“ Tenten grinste. „Du warst halt nie mein Typ.“ Sasuke sah gerade aus. „Ja. Dafür waren meine Augen immer zu dunkel.“ Tenten schlug ihn in die Schultern. „Nicht nett Uchiha.“ Dieser starrte neben ihr ebenfalls in die Leere. „War er grob?“

Tenten stand auf und es war offensichtlich, dass sie nicht unbedingt Lust auf dieses Gespräch hatte.

„Nein. zumindest nicht körperlich. Du weisst selbst, wie er ist.“

„Soll ich mit ihm reden?“

Aufgrund des unverhofften Angebotes sah sie Sasuke an und schüttelte bloss den Kopf. „Hör mal, es ist schön, dass du und Sakura euch vertragen habt, aber Neji und ich - das ist ein anderes Paar Schuhe, das weisst du genau.“

Sasuke seufzte und in einem seltenen Moment von rauer Ehrlichkeit erwiderte er bloss: „Ich habe die letzten Tage nur gemerkt, wie schön es ist, dass wir alle wieder zusammen sind und dachte, dass wir das vielleicht in Konoha weiter so halten können.“

Tenten grinste. „Schau dich an, so sentimental. Neji ich kommen gut aneinander vorbei, keine Sorge, falls wir uns also noch einmal sehen sollten, ist das alles easy.“

Sie hatte ihm den Rücken zugedreht und Sasuke sah sie an. Er glaubte ihr nicht, doch das war nicht wichtig. Wichtig war, dass sie sich selbst glaubte.

„Es gibt allerdings wirklich einen Menschen, um den du dir Gedanken machen solltest.“ Tentens Stimme hatte einen ernsthaften Ton angenommen und sie sah Sasuke in die Augen. „Naruto.“ Sasuke nickte bloss. „Ich weiss. Aber ich arbeite daran.“ Tenten nickte. „Sakura wohl auch. vielleicht solltet ihr da zusammenspannen.“ Darauf ging Sasuke nicht ein. Sie streckte sich und verliess den Ring. „Ich brauch eine Dusche - und mindestens noch eine Stunde Schlaf vor dem Abendessen. Was machst du?“

Sasuke erhob sich ebenfalls. „Ich glaube ich gehe eine Runde schwimmen. Davor aber lass ich mir aber ein Zimmer geben.“ Tenten kicherte und gemeinsam verliessen sie den Fitnessraum.
 

Ihre plötzlich engere Freundschaft hatte damals in ihrer Schulzeit tatsächlich einige Fragezeichen aufgeworfen. tatsächlich war der Grund so dämlich wie typisch - es war nämlich Tentens verletztes Herz gewesen, dass dazu geführt hatte.
 

Tenten und Neji hatte seit ihrer späten Kindheit zusammen Kendo trainiert und sie beide und Hinata, die nie so ganz auf ihrem Niveau war, waren ein eingespieltes Gespann gewesen. Immer schon. Dann war Lee dazu gestossen, sie waren zur Schule gegangen, hatten die Kinder aus Bezirk sieben und zehn kennen gelernt. - Naruto, Sasuke, Sakura, und Ino, Shikamaru und Choji. Irgendwann hatte sich Hinata mit Kiba und Shino angefreundet und so waren sie immer irgendwie in unterschiedlichen Konstellationen zusammen gewesen, aber immer als Gruppe.

Irgendwann, etwa mit fünfzehn, hatte Tenten bemerkt, dass sie Gefühle für Neji hatte. Und sie hatte diese totgeschwiegen. Monatelang. Bis sie Neji auf dem Schulflur gesehen hatte, wie er ein anderes Mädchen küsste, dass so gar nicht war wie sie. Es war blond gewesen, aufgebrezlet und selbstbewusst und sexy. Und sie hatte sich klein gefühlt und männlich und hässlich - und war in Dojo der Schule abgehauen, wo sie ihren Frust an einer Übungspuppe ausgelassen hatte. Und sie war so sehr in ihrem Schmerz versunken gewesen, dass sie Sasuke, der sie zufällig gesehen und ihr einfach gefolgt war, nicht bemerkt hatte. Bis dieser sich ihr gegenüber in Position gebracht hatte, sie auffordernd angesehen hatte. In einem Wahn von Wut hatte sie ihn schlichtweg verprügelt.

Als sie schliesslich erschöpft gewesen war, hatte sie ihr Shinai hingeworfen und frustriert aufgestöhnt. „Ich dachte immer, Kendo soll sollte auch eine moralische Stäke trainieren“, hatte Sauke spöttisch gesagt und sie war ausgerastet. Regelrecht. Sie hatte ihn angeschrien und als sie fertig war, hatte er ihr unbeeindruckt eine Wasserflasche hingehalten und gefragt. „Bist du fertig?“

Dann hatte sie begriffen, wen sie gerade angeschrieben hatte und sich kleinlaut an den Mattenrand gesetzt. Sasuke war neben sie getreten. „Ich weiss nicht viel von Liebe“, hatte er gesagt, „aber ich halte wenig davon, sich sein Leben mit was wäre wenn zu verbauen.“

Dann war er aufgestanden und gegangen. Und Tenten hatte einen Zugang zu ihm gefunden, den nicht einmal Naruto oder Sakura kannte.
 

Darüber dachte sie nach, sie duschte. Im Gegensatz zu der engen Freundschaft und Konkurrenz, in der er mit Naruto stand und der verqueren Art wie er und Sakura verbunden war, sah er sie neutral. Und beide waren äusserst selten dazu bereit, offen Gefühle zu zeigen. Oder Schwäche.

Sie legte sich nach der Dusche hin - und die Strapazen der letzten Tage zeigten sich sofort: Sie schlief sofort ein.
 


 


 

Seine Hände waren schweissnass. Das waren sie immer, wenn er nervös war und sein Trainer scherzte oft, dass er nur deswegen nicht im Tor stand, weil er mit seinen Händen nichts halten würde.

Doch jetzt stand er in keinem grossen Stadion, er trat nicht einer Mannschaft gegenüber, die zwischen ihm und dem Titel stand. Er stand vor der Türe des Bungalows, in dem Hinata ihre Ferien verbrachte. Und er war nervös.

Er. Obwohl er bei weitem kein Kind von Traurigkeit war, obwohl er bei Frauen gut ankam, war er nervös. Wegen Hinata Hyuuga. Weil er Angst hatte, dass er ihr nicht genügen würde.

Weil er wusste, dass sie nicht irgendeine war.
 

Hinata hingegen hatte sich Zeit gelassen damit sich bereit zu machen. Sie wusste bereits seit langem, dass Naruto der eine für sie war, da musste sie nicht noch zusätzlich verrückt machen. Ihr Wandel, ihr ganzes Streben nach mehr war ihm zu verdanken. Schon immer war sie angetan gewesen von ihm, schon immer wollte sie an seiner Seite sein, aber irgendwann hatte sie begriffen, dass sie zuerst für sich wachsen musste, um ihm gewachsen zu sein und ihren Gefühlen ihm gegenüber.

Also hatte sie in das wertvollste, dass sie hatte investiert - in sich selbst. Und ihn nie aus den Augen gelassen, was nicht besonders schwierig gewesen war. Sie hatte seine Affären mitbekommen, seinen Lebenswandel, seine Siege, seine Niederlagen.

Er war immer da gewesen.

Natürlich hatte sie seinen Blick gesehen, als er sie anfangs der Woche bemerkt hatte. Natürlich hatte sie gesehen, dass er sie nun sah. Aber sich darüber noch nervöser zu machen, brachte ihr nichts und so atmete sie tief durch, nachdem es endlich an der Türe geklopft hatte und öffnete diese mit einem fröhlichen Lächeln. „Hallo Naruto.“

Dieser strahlte sie an. „Hinata. Du siehst umwerfend aus.“ Sie lachte. „Ich habe ein Bikini an, weil ich nicht genau weiss, was du geplant hast“, erklärte sie lächelnd, während sie sich eine Tasche umhing, in der ein Strandtuch und anderes war. Naruto lachte. „Natürlich, es soll ja eine Überraschung sein. Wollen wir?“ Hinata hackte lächelnd ein.
 

Naruto hatte Ino bequatscht, bis sie Erbarmen gehabt hatte und ihm dabei half, ein gutes Date zu finden. Und deswegen war gerade weniger Meter vor Hinatas Bungalow eine Segelyacht am warten und das Beiboot, das sie darauf hinbringen würde, stand zusammen mit dem Kapitän am Strand.

Hinatas Augen wurden gross - es war wirklich schön, dass sich jemand solche Gedanken um sie machte. Als sie die Yacht betraten, sah sie den Tisch, auf dem weisse Rosen standen und ein Champagnerkübel. Der Kapitän blieb hinten am Steuerbord, während sie vorne in der Lounge Platz nahmen.

„Möchtest du zuerst Wasser?“, fragte Naruto, Doch Hinata, die auf Nejis Rat hin wirklich ihr weisses Kleid angezogen hatte, verneinte und strich ihre Haare nach hinten. Dann nahm sie das Glas entgegen und prostete Naruto zu, der nun den ersten Knopf seines Hemdes öffnete. Der Wind spielte mit ihren Haaren und Naruto konnte nicht anders, als sie anzusehen.

Als ein besonders heftiger Windstoss ihre Haare vor ihr Gesicht wehte, nahm er ihr das Glass ab und stellte sie beide hin - um ihr dann die Haare sanft nach hinten zu streichen. „Ich hätte sie zusammen binden sollen“, meinte Hinata und Naruto schüttelte den Kopf. „Ich mag deine Haare offen. Sie sind wunderschön. Wie du.“

Dann kam er ihr näher, doch Hinata hielt seine Hände fast. „Warte Naruto.“ Überrascht, weil er sich eigentlich sicher gewesen war, dass alles in den letzten Tagen darauf hin geführt hatte, sah er sie an.

„Was bin ich für dich?“

Naruto zog sich zurück, setzte sich aufrecht hin und stütze seinen Kopf mit seinem Armen. Dann wandte er sich seitlich zu ihr zu. Er wartet einige Momente. „Ich weiss es nicht Hinata.“ Sie lächelte, doch er merkte, dass sie sich innerlich zurückzog. „Ist das wichtig?“

„Ja, Naruto es ist wichtig.“ Sie hatte leise gesprochen, doch er hatte sie verstanden.

„Es ist wichtig, weil ich nicht irgendeine sein werde. Ich habe kein Problem mit deiner Vergangenheit und deiner Art zu Leben, aber ich bin nicht bereit, eine Affäre zu werden. Und sicher keine Nummer auf einem Aufreisserboot. Und noch weniger ein Foto in der Regenbogenpresse.“ Naruto hatte zugehört, doch beim letzten Satz hob er abwehrend die Hände. „Hei, das Boot war Inos Idee.“

„Inos?“ echote sie. „Wieso Inos?“

Naruto seufzte. „Hör zu, das klingt so dumm, aber als ich dich am ersten Abend gesehen habe, hatte ich das Gefühl, ich sehe dich zum ersten Mal, ich meine, du in diesem Kleid, an dieser Bar, und da bin nervös geworden, weil du bist eben nicht nur ein Mädchen, dass ich kurz beeindrucken will, ich mein du bist Hinata. Und deswegen habe ich Ino belagert, dass sie mir hilft, ein Date zu finden, dass deiner würdig ist, und sie hat gemeint, klar, miete eine Yacht, Champagner, Meer, geht schwimmen. Und ich fand, das klang gut.“

Hinata lächelte. Und dann begann sie laut zu lachen. „Von mir aus hättest du mit einem Ruderboot kommen können. Ich bin nicht an deinem Status und Reichtum interessiert. ich bin selber grad nicht arm“, meinte sie und zwinkerte ihm zu. Naruto hingegen raufte sich durch die Haare. „Genau das ist es. Du bist Hinata fucking Hyuuga. Ich hab dir gestern zugehört und dachte, wow. Was du alles machst und kannst. Ich spiele bloss Fussball und hab eine grosse Klappe. Aber du Hinata, du bist, du bist so unglaublich wertvoll. Und ich weiss, dass du früher in mich verknallt warst, aber heute bist du“, doch Hinata unterbrach ihn.

„Du wusstest das?“, fragte sie und wurde bleich.

„Ich weiss es jetzt“, berichtigte Naruto sie. „Damals dachte ich bloss, du wärst komisch. Aber irgendwann bin ich erwachsen geworden und hab geschnallt, dass du, naja, wahrscheinlich ein wenig verknallt gewesen bist.“

Hinata lachte lautlos. „Nicht wenig Naruto. Und definitiv nicht nur verknallt.“

Naruto sah sie an. „Wie meinst du das?“

Es kostete sie weit weniger Mut, als sie gedacht hatte. Noch immer sass er in gebührenden Abstand von ihr. „Ich bin in dich verliebt, seit ich denken kann. Und genau deswegen bin ich nicht bereit, eine Nummer zu sein. Ich will alles sein. Und sonst bleibe ich lieber nichts.“
 

Er starrte sie an. Und es kam Hinata vor wie eine Ewigkeit, in der er Ausstand und ihr die Hand reichte. Er zog sie in eine Umarmung, die inniger war, als alles, was sie bisher geteilt hatten. „Ich kann dir nicht versprechen, dass es so wird, wie du es verdienst und ich kann dir nicht versprechen, dass ich das bin, was du glaubst, dass ich es bin. Aber ich werde jeden Tag darauf hin arbeiten, dass ich es werde. Das verspreche ich dir.“ Er löste sich ein wenig von ihr. „Und wenn du bereit bist, dann würde ich diese Reise gerne mit beginnen.“

Hinata antwortete nicht. Aber sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn nahe zu sich. „Du bist soviel mehr, als du selbst glaubst“ sagte sie, bevor sie ihn endlich, endlich küsste. Und weil sie es schon vorher gewusst hatte, war sie nicht überrascht, dass sich dieser Kuss so anfühlte, wie eine Ewigkeit voller Glück.

Und auch Naruto, für den das alles neu war, wusste, wie sich dieses Gefühl, das sich tief in seinem Bauch bildete anfühlte. Nach einem Zuhause.

Und er, der immer gejagt war, immer getrieben war, spürte in diesem Moment, dass er angekommen war und nie wieder alleine sein würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  franny
2020-06-06T06:06:43+00:00 06.06.2020 08:06
Super tolles Kapitel!!!!!!
Naruto und Hinata waren so süß zusammen auf der Yacht =)
Ich fiebere auch weiter so tolle Momente hin und vll auch mit Sasuke und Sakura?! ^^
Mach weiter so.
LG franny
Antwort von:  DoD
06.06.2020 10:16
Hallo, und vielen Dank für dein Kommentar.1
Irgendwann vielleicht, ich bin offenbar nicht so schnell mit Gefühlen.
:)
Von:  WelshDragon
2020-06-03T15:28:06+00:00 03.06.2020 17:28
wirklich richtig gut gelungenes Kapitel(allein schon weil NaruHina-Fan bin). Bin schon gespannt, wie sich alles weiter entwickelt
Antwort von:  DoD
03.06.2020 21:56
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und dafür, dass du mir und der Geschichte treu bist. :)


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