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Bedrohliche Schatten

Adventskalender 2019
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Habt ihr das schon bemerkt heute ist der 20 Dezember, also nur noch 4 Tage um Geschenke, und Vorbereitungen zu kaufen, oder selber zu machen. Dennoch nehmt euch die Zeit und lest weiter.
Viel Spaß noch beim lesen.

LG
Onlyknow3
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Nachwirkung

Kapitel 20 – Nachwirkung
 

"Ich will aber nicht.", maulte Jonouchi trotzig, wie ein kleines Kind.

"Das hab ich schon gehört, aber du kannst dich nicht den Rest deines Lebens hier verstecken.", wandte Honda ein.

"Könnte er schon.", sabotierte Kaiba Jonouchis besten Freund und kassierte von diesem einen bitterbösen Blick.

"Nicht hilfreich, Kaiba.", meinte Honda zischend, während Jonouchi sich wieder auf das Gästebett, in dem er fast die gesamte letzte Woche verbracht hatte, fallen lassen wollte. "Nein, nein, nein… wir legen uns jetzt nicht mehr hin."

Jonouchi war seit dem Angriff kaum mehr als ein Schatten seiner Selbst. Er war in ein tiefes Loch gestürzt aus dem er sich derzeit nicht wirklich befreien wollte, egal wie sehr Honda versuchte ihn wieder nach oben zu ziehen.

"Du stehst jetzt verdammt noch mal auf.", kam es streng von Honda und Jonouchi blickte ihn kurz erschrocken an, bevor er aufstand und sich hinstellte. "Gut… und jetzt wirst du mit uns an den Tisch kommen und dort wirst du eine Kleinigkeit essen."

Jonouchi verzog angewidert seine Mundwinkel nach unten.

"Hab keinen Hunger.", erwiderte der Blonde.

"Ist mir egal, du brauchst einfach jetzt was Handfestes zu beißen.", konterte Honda.

"Man… die Frau, die dich mal abkriegt ist zu beneiden.", kam es auf einmal von Kaiba.

"Hä, was… wie kommste jetzt darauf, Kaiba?", kam es verwirrt von Honda.

"Du wirst später mal ein ausgezeichneter Vater.", lächelte Kaiba ihm zu und auf Hondas Wangen legte sich eine seichte Röte.

"Bestimmt.", stimmte Jonouchi lustlos zu. Dann ließ er sich zum Frühstückstisch ziehen.
 

Für Jonouchi war es eine Qual in der Vorlesung zu sitzen. Er konnte weder den Fragen, noch den Gedankengänge der anderen folgte. Die Antworten des Professors konnte er ebenfalls nichts Brauchbares abgewinnen. Das einzige was ihn beschäftigte war die Frage, ob sein Stalker ihn auch hier fotografieren konnte. Die Fenster waren recht weit oben und schmal, da neben dem Vorlesungssaal ein niedriger Anbau war. Aber vielleicht würde er ja auf diesem Stehen, die Kamera nach oben halten und auf gut Glück den Auslöser betätigen. Fahrig fuhr er sich durch das Haar.

Seit einer Woche besuchte er wieder die Uni und an jedem Morgen musste Honda regelrecht darum kämpfen, dass der Blonde aus dem Bett aufstieg oder danach ins Bad ging, geschweige denn zum Frühstück erschien oder sich dann aus dem Penthouse von Kaiba führen ließ. Der Aufzug der Wohnung führte direkt in die Tiefgarage, wo immer direkt das Auto von Kaiba bereit stand.

Sein Job im Café war allerdings auf der Strecke geblieben. Zwar hatte seine Chefin ihm versichert, dass seinen Job auf ihn und das Verheilen des Bruchs warten würde, doch Jonouchi hatte genug vom Kellnern. Ständig im Blickfeld anderer zu sein und ungewollt angerempelt oder berührt zu werden... das alles ließ ihm beim bloßen Gedanken schon eine Gänsehaut bekommen. Dazu kam noch die Tatsache, dass sowohl seine Chefin als auch seine Kollegen bestens über den Überfall Bescheid wussten, jedenfalls redete sich der Blonde das ein. Honda Argument, dass das ein Trugschluss war, glaubte er nicht. Immerhin hatte er doch die Blicke der anderen bemerkt.

Schließlich ertönte ein Signal und verkündete das Ende des Unterrichts. Nur träge stand Jonouchi auf und quälte sich mühsam mit dem Gips in seinen Mantel, dann nahm er seine Tasche und ging mit Honda an seiner Seite zum Ausgang. Was er nicht bedacht hatte war, dass auch andere Kurse gerade zu Ende gegangen waren und auf dem Flur die Hölle los war. Von hinten schob ihn plötzlich jemand und verpasste dem Blonden einen Adrenalinschub. Dann spürte er, wie ihn jemand an der unverletzten Schulter packte und zurück zog. Panik flammte auf und er wehrte sich mit den Händen, soweit der Gips das zuließ.

"Hey… hey Jonouchi, beruhige dich… bin nur ich.", kam es fürsorglich von Honda. Entgeistert blickte der Blonde ihn mit weiten Augen an. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

"Ich will heim.", murmelte Jonouchi erschöpft und Honda nickte nur. Sie warteten bis der Strom der Studenten langsam versiegte und dann verließen sie erst das Gebäude und dann den Campus. Auf dem Weg zum Treffpunkt hatte Honda Kaiba angeschrieben, der just in dem Moment vorfuhr, als die beiden eintrafen. Sie stiegen ein und er lenkte den Wagen zu seinem Penthouse.
 

"Was er braucht, ist ein Therapeut, der ihm bei der Bewältigung hilft.", meinte Kaiba ernst, während er Honda das kleingeschnittene Gemüse rüberschob.

"Ja, ich weiß… aber was soll ich machen, wenn er nicht will?", fragte Honda ratlos.

"Er wollte auch nicht zurück an die Uni und du hast geschafft, dass er geht.", wandte der Ältere ein.

"Ich soll ihn zwingen, dass er mit einem Therapeut spricht?", hakte Honda entsetzt nach.

"Nein… du kannst niemanden zwingen eine Therapie zu machen. Das muss man schon wollen… aber du könntest ihm einen Schubs in die richtige Richtung geben.", schlug der Geschäftsmann vorsichtig vor.

"Und wie stellt der großartige Kaiba Seto sich das vor?", fragte Honda etwas ungehalten.

"Vielleicht wäre er ja bereit eine Therapie zu machen, wenn wir den Therapeuten vorher zum Essen einladen würden und er ihn kennen lernen könnte.", schlug Kaiba ruhig vor.

Honda briet das Gemüse scharf an und das Zischen war kurz unangenehm laut. Er ließ den Vorschlag sacken.

"Vielleicht hilft das, aber welcher Therapeut wäre dazu bereit?", stimmte Honda vorsichtig zu.

"Meine Firma unterschützt in Domino ein Sozialprojekt, dass Menschen eine kostenlose ärztliche Behandlung, psychologische Betreuung, Tageskinderstätte und eine Wohlfahrtsküche bietet. Dort arbeitet ein sehr fähiger Psychologe mit tadellosem Ruf.", meinte Kaiba nachdenklich.

"Ein Psychologe von der Wohlfahrt?", rekapitulierte Honda skeptisch.

"Nein… er hat schon seine eigene Praxis, aber er stellt eben einmal die Woche seine Dienste kostenlos zur Verfügung und betreut auch nach Praxisschluss bei dem Projekt Menschen, die es nötig haben.", erzählte Kaiba.

"Hm… klingt nicht schlecht.", meinte Honda tatsächlich etwas beeindruckt. "Aber er ist in Domino und wir in Tokyo."

"Das sind nur neunzig Minuten mit dem Shinkansen.", konterte Kaiba.

"Ja… einfache Fahrt, aber er muss ja auch wieder zurück… plus die Zeit vom Bahnhof hier her und zurück und die Sitzung an sich. Und wer weiß, ob er überhaupt noch Patienten aufnimmt.", gab Honda zu bedenken.

"Wir können ja zumindest mal fragen, oder?", meinte Seto sanft lächelnd und Honda hasste diesen Ausdruck bei seinem Chef. Diesen 'Ich weiß mehr als ich zugebe'-Ausdruck.

"Du hast schon mit ihm gesprochen, oder?", hakte er also nach.

"Ja.", gestand Kaiba.

"Warum führen wir dann dieses Gespräch?", kam es etwas aufgebracht von Honda.

"Weil ich wissen wollte, was du davon hältst.", erwiderte sein Chef ruhig. "Du bist Jonouchis ältester und bester Freund. Wenn du das für eine schlechte Idee halten würdest, dann würde ich das Abendessen sofort abblasen."

Auf einmal wurde Honda bewusst, wie sehr Kaiba ihn und seine Meinung schätzen musste und musste dann grinsen.

"Ich denke, das wäre eine gute Idee, solange wir mit offenen Karten spielen und Jonouchi sagen, wer da an den Tisch dazu kommt."

"Selbstreden... würden wir ihm nicht von Anfang an reinen Wein einschenken, würde er sich hintergangen fühlen und total abblocken.", meinte Kaiba ernst. Dann wurde die Stille des Penthauses durch einen Schrei erschüttert.

"Geh, ich mach die Gemüsepfanne fertig.", meinte Kaiba nur und übernahm den Wok auf der Kochstelle. Honda nickte, wischte sich die Hände an einem Handtuch ab und eilte zu dem Gästezimmer, in dem Jonouchis sich nach dem Heimkommen hingelegt hatte.
 

Jonouchi hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah trotzig aus dem Fenster. Der Anblick hier war wirklich überwältigend, denn er konnte extrem weit schauen, doch das spielte jetzt keine Rolle.

"Jou.", kam es flehend von Honda. "Du warst doch damit einverstanden."

"Vielleicht hab ich meine Meinung geändert.", erwiderte dieser unkooperativ.

"Wenn du nicht mit meinem Bekannten essen möchtest, dann ist das okay.", wandte Kaiba an. "Dich zwingt hier keiner."

"Fein.", kam es stur von dem Blonden und wandte sich zum Gehen.

"Aber ich möchte dich bitten zu überdenken, was du zu verlieren hast.", rief Kaiba ihm hinterher, woraufhin Jonouchi stehen blieb und mit sich haderte.

"Es ist nur ein Abendessen?", hakte Jonouchi schließlich nach.

"Nur ein Essen, ja.", versicherte Kaiba.

"Keine Therapiestunde?", wollte Jonouchi auf Nummer sicher gehen.

"Nur ein Essen… wir werden zusammen sitzen, ein wenig Smalltalk betreiben und wenn du Fragen hast, kannst du sie ihm stellen und falls du ihn sympathisch findest, können wir Termine vereinbaren. Falls du ihn nicht sympathisch findest wird er wieder nach Hause fahren und nie wieder her kommen.", versprach Kaiba ihm.

Wieder verging ein quälend langer Augenblick, bevor der Blonde nickte.

"Okay.", meinte er einlenkend, bevor er in seinem Zimmer verschwand. Honda grinste und beugte sich zu Kaiba.

"Ein Verlust für die Frauenwelt.", flüsterte er ihm zu.

"Was meinst du?", kam es etwas perplex von Kaiba.

"Du… wärst sicherlich ein guter Vater.", grinste Honda überzeugt zu.

"Ich bin ein guter Vater.", kam es mit Selbstsicherheit von dem CEO und ernte einen verwirrten Blick von Honda. "Wer meinst du, hat Mokuba aufgezogen und erzogen? Bestimmt nicht dieser Psychopath von Kriegstreiber, der uns adoptiert hatte."

Dann zog auch Kaiba sich zurück und Honda musste grinsen. Wo der Mann Recht hatte, hatte er eben Recht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Hypsilon
2020-01-05T17:06:45+00:00 05.01.2020 18:06
Hey Hey, ich lese wieder weiter, also keine Sorge, es wurde mir nicht zu steil, nur die zeit wurde irgendwie immer weniger ^^'
Dafür bemühe ich mich zügig nachzulesen =)
Ich finds weiterhin total realistisch. Die Idee mit dem essen und dem Therapeuten so zu handhaben ist echt ne gute Idee. Honda und Kaiba sind ein richtig gutes Team ^^
Antwort von:  Onlyknow3
05.01.2020 19:09
Das denk ich auch,danke für deinen Kommi. Dir noch ein gutes neues Jahr, wünschen wir dir.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Scorbion1984
2019-12-20T12:07:22+00:00 20.12.2019 13:07
Schön das sie ihn mit entscheiden lassen ,wenn auch mit viel Überzeugungskraft !!
Eins ist jedenfalls sicher ,alleine schafft er es nicht ,sein Trauma zu bewältigen !
Helfen würde auch ,wenn sie endlich diesen Stalker hinter Gitter hätten !
Antwort von:  Onlyknow3
20.12.2019 13:24
Das stimmt, das würde Katsuya die Sicherheit geben, das der ihm nichts mehr tun kann.
Ja diese wird er brauchen, diese Freiheit selbst zu sagen ich mach das.
Sonst hilft die beste Therapie nichts. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Neko20
2019-12-20T11:12:32+00:00 20.12.2019 12:12
Die Idee mit dem Therapeuten ist eine gute Idee. Es ist schön, wie Seto auf Katsuya eingeht. Hoffentlich kann er sein Trauma bewältigen.
Bin sehr gespannt, was da noch kommt! Schade, dass sich am Dienstag schon das letzte Türchen öffnet.
Wünsche euch ein schönes Wochenende.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
20.12.2019 12:32
Das wünsche ich dir auch. Diese Idee kam nicht von Ungefähr, hatte Katsuya ja schon von Domino dieses Trauma mitgebracht. Aber Seto und Honda haben das zum Glück nicht allein Entschieden, sondern lassen es eben Katsuya entscheiden. So eine Therapie bassiert aber leider mal in der Frewilligkeit. Deshal war es wichtig, das man Katsuya diese Entscheidung lässt, ihr werdet erfahren wie er sich entschieden hat. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  -Pharao-Atemu-
2019-12-20T10:51:47+00:00 20.12.2019 11:51
Ich finde es gut und wichtig dass Katsuya das mit einem Therapeuten angeht, aber auch dass er die Möglichkeit hat das selber zu entscheiden.
Vielleicht räumt jemand irgendwann mit den Vorurteilen gegen Hilfe bei Psychischen Problemen auf
Aber ich finde das sehr gut.
Antwort von:  Onlyknow3
20.12.2019 12:26
So eine Therapie bassiert aber leider mal in der Frewilligkeit. Deshal war es wichtig, das man Katsuya diese Entscheidung lässt, ihr werdet erfahren wie er sich entschieden hat. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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