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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

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Tränen des Glücks

Kapitel 91 – Tränen des Glücks
 

Als Joey langsam aus der Dunkelheit seines Bewusstseins wieder auftauchte nahm er als erstes eine vertraute Nähe wahr, die ihn umgab und ihm sagte, dass alles in Ordnung und er in Sicherheit sei. Dann schob sich ein Geruch in sein erwachendes Ich, welcher er auch gut kannte. Es war der betörende Duft seines Geliebten. Das nächste, was er bewusst wahrnahm war, dass er in einem Arm lag und jemand ihn im Nacken kraulte. Für einen Moment brummte er auf und klang dabei wie eine schnurrende Katze. Nur langsam öffnete er seine Augen und blickte in die Saphire des Mannes, den er schon immer geliebt hatte und von dem er nie gedacht hatte, dass er auch etwas für ihn empfinden könnte. Doch er hatte sich geirrt und darüber war er mehr als froh.

Langsam beugte sich Seto zu ihm und legte seine Lippen auf die von Joey. Dieser war davon überrascht. Normalerweise küsste Seto ihn nicht im Bett, nachdem Joey einmal extrem darauf reagiert hatte. Doch dieser Kuss, hier und jetzt, fühlte sich gut… fühlte sich richtig an und Joey lehnte sich in den Kuss, schloss die Augen wieder ein Stück und genoss die Zärtlichkeit seines Freundes.

"Wie fühlst du dich?", fragte Seto, nachdem ihr Kuss geendet hatte.

"Besser.", antwortete Joey. "Wie lange habe ich geschlafen?"

"Nicht lange… vielleicht zwei Stunden?", gab der Brünette sanft zurück.

Ein Knurren durchzog die Stille und auf Joeys Wangen zog ein Rotschimmer auf. Gerade als er seinen Blick verlegen senken wollte küsste Seto ihn ein weiteres Mal. Die Scham verschwand schlagartig aus Joeys Gedanken und er spürte nur eine unglaublich einnehmende Liebe in sich.

"Die anderen haben Abendessen vorbereitet…", erklärte Seto leise, als sie sich erneut trennten. Joey versuchte zu lächeln, aber tatsächlich wünschte er sich, irgendwie um ein gemeinsames Essen herum zu kommen. Es war nicht so, dass er nicht gerne mit den anderen zusammen war… aber Essen…

'Hör auf dich selbst zu bestrafen', hallte Joey Serenitys Worte durch den Kopf. Wieder versank er in Gedanken. Hatte sie Recht? Früher… bevor er 'aufgeflogen' war hatte er eigentlich sehr gerne und bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegessen. Okay, das lag auch daran, dass er Zuhause selten etwas Essbares fand und nicht immer Geld hatte sich etwas zu kaufen. Aber er hat mit Genuss gegessen und sich nie davor geekelt. Im Gegenteil, er hatte sich auf jede Mahlzeit gefreut, wie ein Schneekönig. Doch seit dem Sommer war es anders… vieles war seitdem anders.

Er hatte schon vor der Entführung angefangen weniger zu essen… kurz nachdem er bei einer Panikattacke, ausgelöst durch den Brief des Jugendamtes, Seto alles offenbart hatte, was dieser niemals erfahren sollte. Joey hatte sich damals so sehr geschämt, dass er Seto nicht einmal länger als ein paar Sekunden in die Augen schauen konnte ohne anzufangen zu weinen.

Auf einmal traf es den Blonden, wie ein Donnerschlag. Seine kleine Schwester, die ihn seit seinem Aufwachen aus dem Koma nicht mehr gesehen hatte, hatte gerade einmal eine Woche gebraucht, um zu erkennen, was los war. Sie hatte erkannt, woran sich Seto, Kai und er selbst die Zähne ausgebissen hatte: Es war eine Selbstbestrafung. Er hatte damals angefangen sich dem Genuss zu verwehren, weil er sein Geheimnis nicht hatte bewahren können. Nach der Woche im Sommer bestrafte er sich dafür, dass Robert seinetwegen gestorben war und er Osachi unterlegen gewesen war und dass er diesen Deal mit dem Oyabun eingegangen war. Jeder einzelne Punkt war ein Ausdruck seines ganz persönlichen Versagens… so empfand es Joey zumindest.

Doch wie sollte er diesem antrainierten Verhalten entkommen? Sein Körper reagierte mittlerweile ganz automatisch auf den Reiz des Essens. Alleine bei dem Gedanken etwas zu essen zog sich sein Magen schmerzlich zusammen und ein Übelkeitsgefühl entstand. Wenn er dann wirklich was aß musste er ganz bedächtig sein, denn auch nur einen Bissen zu viel und er würde sich übergeben.

"Hey… worüber denkst du nach?", kam es behutsam von Seto. Joey lächelte nur seicht und schüttelte den Kopf.

"Nichts Wichtiges… komm, lass uns aufstehen, bevor die Quälgeister noch Suchtrupps schicken.", scherzte der Blonde sanft. Seto zog ihn noch ein weiteres Mal in einen sanften Kuss. Dieser dauerte etwas länger, als die beiden vorangegangenen. Doch als sie sich von einander lösten konnte Joey sein Herz wild schlagen spüren. Sein Bauch fühlte sich an, als würden tausend Schmetterlinge gleichzeitig mit ihren Flügeln schlagen. Er war glücklich. Einfach glücklich, dass sich sein Traum mit Seto erfüllt hatte.
 

Als sie in die Küche kamen waren Jack, Serenity und Mokuba schon fertig mit dem Vorbereiten des Abendessens. Serenity kam sofort auf Joey zu und umarmte ihn herzlich. Auch der Blonde schlang seine Arme um seine Schwester und küsste sie auf das Haar. Schließlich lösten sie sich von einander und die Brünette zog ihn zum Esstisch.

Gerade als er sich hinsetzte servierte ihm Jack einen Teller auf dem ein Hamburger mit Pommes lag, aber… das war k ein normaler Hamburger. Er blickte fragend zu seinem Dad auf und dieser lächelte sanft, während er eine Hand auf die Schulter seines Sohnes legte und nur ermutigend nickte.

"Was… was ist das?", fragte Joey verwirrt.

"Abendessen.", kam es vergnügt von Serenity, die gerade zwei weitere Teller auf den Tisch stellte, auf denen exakt die gleichen Mini-Burger lagen.

"Von wem? Von Liliputaner?", hakte der Blonde ungläubig nach.

"Nein…", kam es nun von Mokuba, der eine größere Servierplatte in die Tischmitte stellte. Auf ihr Türmten sich einige Mini-Burger. "Nur uns ist aufgefallen, dass wir in letzter Zeit immer reichlich wegwerfen, weil unsere Portionen zu groß sind. Also haben wir sie kleiner gemacht. Das hat den Vorteil, dass wir alles was wir nicht packen einfrieren können und besser dosieren können, wie viel wir von was essen."

Mit einer skeptischen Braue musterte Joey den Schwarzhaarigen ausführlich.

"Aha…", war alles was er dazu sagen konnte. Doch dann setzten sich alle an den Tisch und begannen ihre Mini-Burger und die Fritten zu essen. Was eben noch wie ein Witz gewirkt hatte schien tatsächlich ernst gemeint zu sein. Joey betrachtete sich den Burger, der vor ihm auf dem Teller lag genauer. Er sah aus wie die Standardversion, nur dass er ungefähr nur ein Viertel der Masse ausmachte. Er nahm den Burger hoch und nach einem Biss war er schon zum Großteil verschwunden.

"Hast du schon deine Präsentationsmappe angefangen?", fragte Jack plötzlich und Joey blickte auf, ohne im ersten Moment zu wissen, wovon sein Dad sprach. "Für die Uni-Bewerbungen."

"Oh… ähm… nein noch nicht, ich sammle noch Motivideen.", antwortete Joey, nachdem er endlich gecheckt hatte, was Jack wissen wollte.

"Wenn du möchtest, können wir uns ja mal zusammen hinsetzen und ein Brainstorming machen.", schlug der Amerikaner vor.

Stimmt ja, ging es Joey durch den Kopf. Jack hatte ihm ja erzählt, dass er selbst einmal Kunst studiert hatte. Also nickte Joey mit einem dankbaren Lächeln, dass sein Dad ihn von seinem Erfahrungsschatz profitieren ließ.

Auf einmal löste sich eine Träne aus Joeys Auge und lief ihm über die Wange. Eilig strich er sie sich weg.

"Brüderchen?", kam es sofort besorgt von Serenity. Doch Joey winkte nur lächelnd ab.

"Alles gut… ich bin nur… glücklich.", kam es von dem Blonden, der davon selbst mehr als überrascht schien.

Serenity lächelte ihn an und zog ihn in ihren Arm, während sie sich an ihn drückte. Sie schien zu spüren, dass es wirklich die Wahrheit war. Joey war glücklich, denn zum ersten Mal in seinem Leben bekam er einen Eindruck davon, was es hieß, Fürsorge von einem Vater zu bekommen ohne, dass dieser etwas von ihm erwartete oder verlangte. Ihm bei etwas behilflich war, weil er ihm helfen konnte. Das war ein unglaubliches Gefühl und es löste eine weitere Träne aus, die Joey dieses Mal aber laufen ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2018-07-09T20:00:42+00:00 09.07.2018 22:00
Hi, es war toll.

Es ist schön das Joey endlich Glücklich ist, Er hat seinen Seto, denn Er schon lange Liebt an seiner Seite,
seine Schwester, Jack der ein Vater ist und hilft ohne was dafür zu wollen (so sollen Väter sein,
nicht wie dieses Monster, aber gut letzterer ist es ja Gott sei dank nicht).
Ich freue mich davon zu lesen, wie es mit Joey bergauf geht, dass Er wieder isst ohne das Er sich davon Ekelt.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
09.07.2018 22:23
Ja Joey ist Glücklich, alle um sich zu haben die ihm wichtig sind.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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