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Lokis Strafe

von

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Zurück in Asgard

Hätte Loki es nicht mit eigenen Augen gesehen, er hätte es nicht geglaubt. Als sie in der riesigen Kuppel des Bifröst standen und zur Stadt hinüberblickten – oder vielmehr dem, was davon noch übrig war – schien sich Lokis Magen zu verknoten. Er hasste sich selbst dafür, aber er konnte es drehen und wenden, wie er wollte: der Anblick versetzte ihm einen regelrechten Schock!
 

Die einst so prächtige Stadt lag zu grossen Teilen in Trümmern. Nur der Palast und die ihn umgebenden Gebäude standen noch halbwegs unversehrt da. Aber es war bloss eine Frage der Zeit, bis Hela auch diesen Teil erobert haben würde. Die meisten Stadtteile aber waren komplett verwüstet worden. Aus den zerstörten Häusern quoll Rauch, und der Geruch von verwesenden Leichen lag über der ganzen Metropole.
 

Der Bifröst gehörte zu den wenigen unverwüsteten Überresten der Stadt. Doch das lag wohl einzig daran, dass Hela sich diesen unbeschadet erhalten wollte. Wenn sie Asgard erst einmal erobert hatte, war auch der Bifröst in ihrer Hand...
 

Thor wagte kaum, zu Loki hinüber zu schielen, aus Angst, dass er Freude auf dessen Gesicht sehen würde. Oder zumindest Genugtuung. Doch als er schliesslich doch einen Blick wagte, stellte er fest, dass sich nur eine Emotion auf den bleichen Zügen seines Bruder widerspiegelte: blankes Entsetzen.
 

Fast hätte Thor, trotz der schrecklichen Situation, aufgeatmet. Er wusste, dass Loki ihnen helfen konnte. Aber dass er es wollen würde, darauf hatte er bis eben noch nicht wirklich zu hoffen gewagt. Ungeachtet seiner Worte. Aber der Donnergott hatte Angst gehabt, dass die Absichten seines Bruders kippen würden, wenn er erst einmal wieder zurück war an dem Ort, der für ihn die reinste Hölle gewesen war.
 

«Loki...» Das war Heimdalls Stimme. Leise und beinahe schüchtern. Sie riss den schwarzhaarigen Magier aus seiner Erstarrung. «Dass du hergekommen bist...» Der allsehende Wächter rang sichtlich nach Worten. Schliesslich senkte er nur den Kopf und meinte: «Du hast ein weitaus nobleres Herz als ich je zu hoffen gewagt hätte.»
 

Loki war derart überrascht, dass er im ersten Moment nicht wusste, ob er wütend werden oder einfach nur lachen sollte. Doch wie meistens gewann auch diesmal der Sarkasmus die Oberhand. «Na, na, Heimdall, du solltest vorsichtig sein mit dem, was du so aussprichst. Nicht, dass dich noch jemand hört!» Mit einem ironischen Seitenblick auf Thor zwinkerte er dem Wächter kurz zu, ehe sich sein Gesicht wieder verdüsterte.
 

«Also, Bruder.» wandte er sich an den blonden Donnergott. «Erzähl mir genau, was hier passiert ist. Und zwar im Detail. Jede noch so winzige Kleinigkeit könnte wichtig sein!»
 

Thor nickte und führte ihn, während er berichtete, auf Schleichwegen in Richtung Palast.
 

Kurz vor dem Westtor blieb Loki stehen. Thor, der glaubte zu wissen, weshalb sein Bruder zögerte, versuchte ihm Mut zuzusprechen. «Vertrau mir, Bruder.» sagte er leise. «Niemand wird dir was tun. Und ich schleuse dich unbemerkt in Mutters Gemächer – da bist du sicher.»
 

Loki blinzelte verwirrt. Im ersten Moment verstand er gar nicht, wovon Thor sprach. Seine Gedanken waren ganz andere Wege gegangen! Als er begriff, konnte er nicht anders, als flüchtig aufzulachen. «Bruder, du meine Güte... Natürlich wird mir niemand was tun. Erstens haben die jetzt sicher andere Sorgen, und zweitens bin ich nicht mehr so hilflos wie damals, als ich ihnen ausgeliefert war.»
 

Thor zuckte zusammen und wollte etwas sagen, aber Loki winkte ab. «Lassen wir das, es geht um was ganz anderes.» Er warf einen flüchtigen Blick über die Schulter, eine instinktive Geste, obwohl er natürlich genau wusste, dass sie niemand beobachtete. Schliesslich hätte er das gespürt. «Ich habe einen Plan, Thor. Aber der hat einen kleinen Haken.»
 

«Welchen?» fragte der Donnergott heiser.
 

Loki sah ihn ernst an. «Du musst mir vertrauen.»
 

«Loki...» Thor verzog gequält das Gesicht. Wusste sein Bruder denn nicht, dass er das längst tat?
 

«Auch dann noch, wenn es so aussieht, als ob ich die Seiten wechseln würde.» fügte Loki hinzu, der genau wusste, was Thor dachte.
 

Der Blonde starrte ihn entsetzt an. «Was meinst du damit..?»
 

Da erörterte ihm Loki sein Vorhaben.



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