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Lokis Strafe

von

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Wiedervereinigung

Sie hatten ja nun wirklich schon so einige verrückte Sachen erlebt. Aber irgendwie übertraf dieser Anblick alles andere, was ihnen in der Vergangenheit so alles begegnet war, bei weitem...
 

Der erste, der sie zu sehen bekam, war Mack. Es war rund eine Stunde vergangen, seit Loki verschwunden war, und Mack befand sich eben im Untergeschoss des grossen Flugzeuges, als ihm ein plötzlich auftauchendes Flimmern verriet, dass ihr Lieblingsfeind wohl wieder im Anmarsch war.
 

Er verständigte die anderen – und glaubte im nächsten Moment, zu träumen.
 

Doch da war er nicht der einzige. Auch seine Kolleginnen und Kollegen starrten auf das Bild, das sich ihnen bot, als könnten sie ihren Augen nicht mehr trauen. Nur Coulson wirkte weniger überrascht als vielmehr interessiert.
 

Was sich da aus dem Portal schob, war Loki, ganz eindeutig. Allerdings in zweifacher Ausführung! Wobei der eine Loki den anderen stützte, weil der allem Anschein nach nicht alleine aufrecht stehen konnte.
 

Ehe einer der Agenten dazu kam, seiner Verblüffung Ausdruck zu verleihen, gab Coulson der Ärztin unter ihnen bereits Anweisung, sich um Loki Nummer zwei zu kümmern. Dieser winkte zwar schwach ab, doch sein Zwilling sagte ihm, dass er still sein solle, und bugsierte ihn dann eigenhändig Richtung Krankenstation. Dr. Jemma Simmons ging bereits eilig voran.
 

Als die beiden Lokis mit Jemma verschwunden waren, sagte Coulson ruhig: «Sieht so aus, als müsste ich euch was erklären.»
 


 

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Coulson und Loki schauten durch die Scheibe auf Lokis Zwilling in der Krankenstation und schwiegen beide einen langen Moment. Schliesslich war es Coulson, der als erster sprach.
 

«Werden sie sich wieder... mit ihrer anderen Hälfte verbinden?»
 

Der Asgardianer nickte. «Ja.»
 

«Warum haben sie es nicht gleich getan?»
 

«Weil ich... er... noch zu schwach ist.» Loki fuhr sich mit einer müden Geste durch das dichte schwarze Haar. «Würden wir uns jetzt vereinigen, könnte es uns beide töten.»
 

«Und wenn sie es denn einmal getan haben...» Coulson räusperte sich. «Werden sie wissen, was mit ihm... ihnen... passiert ist?»
 

«Das weiss ich jetzt schon. Schliesslich sind wir immer noch ein Ganzes – auch wenn es momentan nicht danach aussieht.»
 

Der Agent warf ihm einen langen Blick zu und begriff auf einmal, warum Loki so erschöpft aussah. «War wohl wirklich nicht besonders schön da drüben?»
 

«Nein, nicht wirklich.» Loki wagte es nicht, den Mann anzuschauen, weil er annahm, auf seinem Gesicht das zu finden, was er an seiner Stelle wohl empfunden hätte. Doch da spürte er auf einmal Coulsons Hand auf seiner Schulter, und die sanfte Stimme des Agenten sagte: «Wenn sie mich brauchen, ich bin in meinem Büro.»
 

Überrascht starrte ihm Loki nach. Der Mann hatte wirklich das Potential, ihn immer mehr zu verblüffen!
 


 

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Nach rund zwei Stunden wurde es dem Patienten zu viel. Er schlug Jemmas Hand weg, die ihm den Puls (zum x-ten Male!) messen wollte, und schwang die Füsse über den Rand der Liege. "Nicht," rief die Ärztin, aber es half wenig. Loki hatte genug Zeit vergeudet!
 

Er sah sein zweites Ich draussen vor der Tür stehen und lächelte ihm zu. Der andere reagierte sofort und trat ein.
 

"Loki, bitte seien sie vernünftig," hörte er Jemma eben sagen, als er den Raum betrat. "Sie sind noch viel zu schwach, um aufzustehen."
 

"Glauben sie mir, wenn er... äh, ich... meine, dass es geht, dann können sie sich den Mund fuselig reden: es wird nichts nützen." sagte der Hereinkommende und lachte kurz. "Ich kann nämlich ganz schön stur sein, wisssen sie."
 

Jemma wirbelte herum und wusste sichtlich nicht, was sie antworten sollte. Die beiden Männer verwirrten sie, nicht nur, weil sie wie richtige Zwillinge wirkten, aber eben keine waren, sondern vor allem deshalb, weil ihr ein solch gutaussehendes Exemplar von Mann eigentlich schon gereicht hatte - auf eine zweite Version von Loki konnte sie darum wirklich verzichten! Schliesslich hasste sie es jetzt bereits, dass sie sich der Ausstrahlung dieses Mannes nicht entziehen konnte und sich immer wieder dabei ertappte, wie sie ihn fasziniert betrachtete. Wenn sie das jetzt im Doppelpack durchmachen musste... Bloss nicht!
 

Der kurze Wortwechsel hatte Fitz und Mack auf den Plan gerufen, welche die Krankenstation ebenfalls via Monitor immer mal wieder im Blick gehabt hatten. Die beiden verständigten Coulson, und es dauerte nur einen Moment, bis die ganze Mannschaft versammelt war.
 

Die beiden Lokis warfen sich einen Blick zu, der Bände sprach. Doch keiner von ihnen sagte ein Wort. Wenn die Menschen ein Schauspiel sehen wollten, bitte sehr! Sie würden es kriegen.
 

Hoffentlich... Denn so ganz sicher, dass es klappen würde, wieder zu einer Einheit zu verschmelzen, waren sie nicht.
 

Sie streckten die Hände aus und berührten sich an den Fingerspitzen. Zu sehen war nichts in diesen ersten Minuten, in denen die beiden Männer reglos da standen - doch die zwei spürten die gewaltige Energie, die freigesetzt wurde, sehr wohl.
 

Keiner der Umstehenden wagte es, auch nur laut zu atmen. Sie alle standen ebenfalls beinahe so still wie Statuen und warteten auf das, was jetzt kommen mochte.
 

Eine gefühlte Ewigkeit lang geschah wirklich nichts weiter, als dass die beiden Lokis sich gegenüber standen und an den Fingern berührten - doch dann begann es zwischen ihren Fingerkuppen auf einmal zu vibrieren. Erst kaum merklich, dann immer deutlicher und stärker. Und langsam, ganz langsam, ging das Vibrieren in ein grünlich-blaues Flimmern über, das die beiden Männer einzuhüllen begann.
 

Schliesslich sahen die fassungslosen Zuschauer, wie der eine Loki quasi durchscheinend wurde. Sie rieben sich ausnahmslos die Augen, vor allem, als der nun selbst ein wenig wie ein Geist wirkende Mann auf den anderen zutrat... oder eher zuschwebte...
 

.In diesem Moment wurde auch der andere Loki fast durchscheinend, und eine Sekunde lang sah es so aus, als würden beide vor den Augen der Agenten verschwinden. Doch dann wurde aus dem Flimmern auf einmal ein richtiges Glühen aus blau-grüner Energie, das an Intensität stetig zunahm und nach einigen Minuten so stark war, dass die Menschen die geballte Kraft spüren konnten. Sie zuckten instinktiv zurück, und in dem Moment geschah es: die beiden Lokis verschmolzen ineinander, ätherisch durchscheinend noch, nur um im nächsten Augenblick in einem gewaltigen Wirbel aus magischer Energie langsam wieder feste Form anzunehmen.
 

Die Umstehenden konnten sehen, wie die zwei Lokis, die langsam wieder zu einem verschmolzen, von der unglaublichen Kraft hochgehoben und durchgeschüttelt wurden, wie sie mehrere Minuten lang immer wieder auseinander zu brechen drohten, ehe die beiden festen Formen definitiv und abschliessend zu einem Ganzen verschmolzen.
 

Der magische Wirbel löste sich auf, und mit einem leisen Aufschrei fiel Loki zu Boden.
 

Sie... er... hatte es tatsächlich geschafft!
 

Er war wieder einer.



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