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Einsamkeit

von

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Pizza

Als ich wach wurde war es angenehm warm und weich. Noch im Halbschlaf öffnete ich meine Augen und sah mich in dem Zimmer um. Es war ein fremdes Zimmer, mit einem großen Bett, Schreibtisch, Kleiderschrank und zwei großen, leeren Bücherregalen. Langsam richtete ich mich auf und strich meine wirren Haare zurück und versuchte mich zu entsinnen, wie ich ins Bett gekommen war, doch ich konnte mich nicht erinnern. Ich setzte mich auf die Bettkante, kämmte meine Haare mit den Fingern durch und band sie dann wieder zu einen Zopf, wie immer. Plötzlich klopfte es an meiner Zimmertüre.

„Celina, Abendessen ist fertig“, hörte ich Iris sagen.

„Ich komme!“, sagte ich laut, stand auf und öffnete die Tür. Das Mädchen lächelte mich an und wir gingen zusammen nach unten, während sie mir sagte dass sie sich freue, dass ich eine Zeit lang bei ihnen wohnen würde. Wir kamen ins Esszimmer, wie ihr Bruder und ihr Vater, welche bereits am gedeckten Tisch saßen. Ich setzte mich zu ihnen.

„Wie hast du geschlafen?“, fragte Clarus mit einem Grinsen auf seinen Lippen.

„Äh gut“, antwortete ich und wurde ein wenig rot, denn erst jetzt wurde mir klar, dass mich einer der Jungs ins Bett getragen haben musste.

„Bleibst du länger bei uns?“, fragte Iris aufgeregt.

„Darüber wollte ich noch mit dir reden“, meinte Clarus, als ich nicht wusste was ich erwidern sollte. „Möchtest du nicht hier bleiben? Das Zimmer ist eh ungenutzt und du hättest nicht den Stress dir eine neue Wohnung zu suchen. Und keine Sorge, du fällst niemanden zur Last. Von hier aus ist es zu eurer Schule und zur Zitadelle auch nicht sehr weit.“

„Aber was ist denn mit Kid?“, fragte ich ein wenig unsicher.

„Wer ist den Kid?“, fragte Iris neugierig.

„Das ist ihr Kater“, antwortete ihr Bruder grinsend, bevor ich es tun konnte.

„Er darf auch gerne einziehen, solange er nichts kaputt macht“, sagte Clarus milde lächelnd.

„Keine Sorge, wenn er denn Mal zu Hause ist, schläft er meistens, oder frisst“, entgegnete ich ihn grinsend. „Er ist eigentlich so gut wie immer unterwegs.“

„Gehst du morgens joggen?“, fragte mich Gladiolus interessiert.

„Ja, um fünf“, antwortete ich und verstand seinen geschockten Gesichtsausdruck und das Lachen der beiden anderen nicht ganz.

„Wie lang gehst du den laufen?“, fragte er mich.

„Mhm eine bis anderthalb Stunde etwa“, antwortete ich ihn überlegend, bis mir einfiel, wieso er so reagierte. „Den Rest der Zeit brauche ich um mich fertig zu machen und zum Frühstücken.“

„Wieso braucht man so lange um sich fertig zu machen?“, fragte Gladiolus entgeistert.

„Nehme ich richtig an das du noch keine Freundin hastest?“, fragte ich ihn, worauf er nur nickte. „Gut wir reden dann darüber weiter, wenn du eine hast!“

„Wie meinst du das?“, fragte er mich aufgebracht.

„Später, wir sollten essen bevor es kalt ist“, antwortete ich ihn grinsend. Er wollte erst etwas sagen, schwieg dann aber bei den Blick seines Vaters und wieder wurde während des gesamten Essens geschwiegen. Nach dem Essen half ich wieder beim Abräumen und saubermachen.

„Celina, wollen wir deine Sachen holen gehen, und sehen ob deine Katze da ist?“, fragte Clarus, als ich grade die Treppe hoch in mein Zimmer gehen wollte. „Keine Sorge Gladiolus hat mir von deinen vielen Büchern erzählt, deswegen kommt er mit.“

„Dann schon einmal im Voraus vielen Dank“, lächelte ich und lief die paar Stufen nach unten. Nachdem ich mir dann die Schuhe angezogen hatte, folgte ich dem Mann nach draußen, wo sein Sohn schon in einem Transporter. Beim meinen fragenden Blick, beim einsteigen erklärte man mir, dass sie den Transporter ausgeliehen hatten, genauso wie die Kartons. Bei mir dann angekommen musste ich allerdings lachen, als ich Clarus Blick bei den Büchern im Wohnzimmer sah.

„Ähm, das sind nicht alle, mein Zimmer ist auch noch voll mit Büchern“, sagte ich, mit einen leichten, entschuldigenden Grinsen auf den Lippen.

„Hast du sie alle gelesen?“, fragte er mich fassungslos.

„Bis auf zwei… ja, habe ich“, antwortete ich ihm und ging dann in meine Zimmer um meine privaten Sachen zu packen, schließlich hatte ich kein Interesse daran, dass sie an meine Klamotten gingen.

„Cel, dein Kater steht vor der Tür!“, rief Gladiolus, als ich grade fertig war meine privaten Dinge zusammen zu packen. Ich kam ins Wohnzimmer und da saß Kid vor der offenen Terrassentür und sah die beiden Männer misstrauisch an.

„Hey mein Dicker wieder zurück“, sprach ich den Kater an. Er rannte auf mich zu, sprang mir auf den Arm und begrüßte mich Lautstark. Lachend fing ich ihn auf. Kraulend ging ich mit ihm in mein Zimmer, wo ich die Transportbox für den Tierarzt heraus zog. Fauchend und um sich schlagend, brauchte ich geschlagene zehn Minuten um ihn in die Box zu bekommen. Danach musste ich dann erst einmal ins Bad, um mir ein paar Pflaster holen.

„Was hast du gemacht?“, fragte Gladiolus entsetzt, als er mich sah.

„Kid hat scheinbar etwas gegen den Umzug“, antwortete ich ihn grinsend und half den beiden dann die Kartons in den Transporter zu laden. Schnell war die Sache erledigt, wir waren wieder zurück und die Kartons waren alle in meinem neuen Zimmer. Auch Kid war gut angekommen, allerdings versteckte er sich fauchend unter dem Bett, nachdem ich ihn aus seiner Box gelassen hatte. Da es schon spät war beschloss ich die Kartons am nächsten Tag auszupacken und mich hinzulegen.
 

Am nächsten Morgen war ich dann um fünf fertig zum Laufen und zog mir an der Tür meine Schuhe an.

„Willst du etwa alleine laufen gehen?“, fragte mich eine Stimme von oben, die mich zusammenzucken ließ. Ich drehte mich um und sah Gladiolus die Treppe runter gehen.

„Bist du etwa wegen mir so früh aufgestanden?“, fragte ich ihn verwundert, als er neben mir stand und sich die Schuhe anzog. Er gab mir aber keine Antwort sondern öffnete die Tür und ging nach draußen. Ich ging nicht weiter darauf ein und meinte nur dass er mir doch seine übliche Runde zeigen solle. Gemütlich liefen wir nebeneinander und redeten über belanglose Dinge. Zurück gingen wir dann unseren üblichen Morgenritualen nach, bis wir uns dann in der Küche wiedertrafen, in der Iris bereits beim Essen saß.

„Morgen“, begrüßte sie uns freudig.

„Morgen“, entgegneten wir ihr und fing dann an zu frühstücken.

„Iris, soll ich dich zur Schule begleiten? Ich muss in der Nähe noch etwas erledigen“, fragte ich sie nach einigen Minuten.

„Das wäre toll!“, antwortete sie mir begeistert.

„Was musst du den erledigen?“, fragte Gladiolus neugierig.

„Meinen Wagen abholen, ich war in der letzten Zeit am Wochenende immer als Kellnerin jobben, um mir den Wagen leisten zu können. Mein Vater weiß allerdings nichts davon“, antwortete ich ihm. „Ich verdiene mir meine Sachen lieber selbst, deswegen wissen nur wenige Leute in der Schule wer eigentlich mein Vater ist.“

„Ich habe mich gestern schon gefragt, wieso mir noch nie aufgefallen ist wer du wirklich bist…“, meinte er nachdenklich.

„Ich sehe meinen Vater nicht besonders ähnlich und dazu kommt noch das mein Vater nicht so bekannt ist wie euer“, entgegnete ich ihn. Ich stand dann auf räumte die Teller ab und machte mich daran abzuspülen, da ich ihrer Haushaltshilfe nicht zumuten wollte, auch noch unser Zeug sauber zu machen. In der Zeit gingen die beiden sich dann für die Schule fertig machen und ihre Sachen holen. Kurz darauf war ich dann auf den Weg mit Iris zu ihrer Schule, die mir freudig von ihrem Alltag und ihren Freundinnen erzählte. Vor ihrer Schule warteten auch diese schon auf sie. „Na dann viel Spaß euch und wir sehen uns dann heute Abend“, sagte ich und fing an zu grinsen, als sie mich schnell umarmte und dann auf das Schulgelände lief. Lächelnd sah ich ihr einen Moment nach und machte mich dann auf den Weg zu der Werkstatt, die nicht weit von Iris‘ Schule entfernt war. Als ich auf den Hof kam, sah ich schon mein Auto. Es war ein etwas älterer Sportwaagen, in mattschwarz, aber man sah ihm sein alter nicht wirklich an. Ich hatte ihn günstig mit Motorschaden bekommen und lange gebraucht um das Geld für die Reparatur zusammen zu bekommen.

Vor Glück fing ich fasst an zu hüpfen, als ich mit dem Schlüssel, nachdem ich das letzte Geld bezahlt hatte, wieder aus der Werkstatt rauskam. Als ich dann aber den Motor startete gab es kein Halten mehr. Ich fing an zu lachen, kaum dass ich das Knurren des Motors hörte und vom Hof fuhr. Ich fuhr zur Zitadelle und parkte dort auf dem Angestelltenparkplatz, was natürlich nicht unbemerkt blieb. Einige Glaivenanwärter standen auf dem Parkplatz um ihre Pause Tod zu schlagen. Kaum war ich ausgestiegen musste ich dann erst einmal erklären, dass ich auch in der Zitadelle arbeitete… und woher ich den Wagen hatte.

„Was ist denn hier los?“, hörte ich jemanden fragen und als ich es schaffte zwischen den jungen Männern hindurch zu schauen, sah ich Clarus.

„Äh Entschuldigung, ich glaube da bin ich Schuld“, antwortete ich und wurde ein wenig rot. „Mein Wagen ist ein wenig laut!“

„Seit wann hast du ein Auto?“, fragte er mich verwirrt.

„Ich habe ihn schon ein wenig länger, aber er stand bis eben noch in einer Werkstatt. Ich habe ihn mit einem Motorschaden gekauft gehabt“, antwortete ich ihn.

„Und jetzt ist er sicher?“, fragte er und umrundete skeptisch guckend mein Auto.

„Äh ja, etwas anderes würde ich nicht fahren“, antwortete ich ihn ein wenig unsicher und sah den angehenden Glaiven nach, die die Flucht ergriffen.

„Gut dann kannst du den Prinzen in einer Stunde abholen gehen“, meinte er zu mir, worauf mir alles aus dem Gesicht fiel. „Bei ihn fallen Stunden aus. Du wirst ihn hierher bringen und bei ihm bleiben, bis Gladiolus da ist. Die genauen Termine schicke ich dir auf dein Handy.“

„Aber was ist wenn etwas passiert?“, fragte ich ein wenig unsicher.

„Du bekommst das schon hin und wenn doch etwas passieren sollte, kannst du jeder Zeit anrufen“, antwortete er mir aufmunternd.

„Na gut“, gab ich seufzend nach.

„Dann komm mit, dann bekommst du deine Dienstkleidung“, sagte er.

„Aber ich muss doch nicht schon wieder einen Rock tragen?“, fragte ich ein wenig missmutig, worauf er anfing zu lachen.

„Keine Sorge, du musst keinen Rock tragen“, antwortete er mir schließlich. Er führte mich in einer der Umkleiden, zu einen der Spinte. Darin waren zwei schwarze enge Hosen, welche aber jede Bewegung ermöglichten, vier passende Oberteile, die sich alle leicht unterschieden, aber ebenfalls alle leicht die Figur zeigten und eine gleichfarbige Jacke, die mich an einen Blazer erinnerte.

„Wie ich sehe, scheinen dir die Sachen zu gefallen“, sagte er freundlich.

„Das tun sie wirklich“, grinste ich ihn an.

„Gut, dann zieh dich um und mach dich auf den Weg“, sagte er und ging. Schnell hatte ich mich umgezogen und war wirklich erstaunt wie gut mir die Sachen passten. Kurz begutachtete ich mich noch in den Spiegel der Umkleide und machte mich dann auf den Weg. Ich war etwas früh dran, weswegen ich mich vor der Schule an meinen Wagen lehnte und die Termine meines Cousins durchging.

„Wer bist du denn?“, riss mich eine genervte Stimme, von meinem Handy los. Ich schaute auf und sah Noctis und hinter ihn stand ein blonder Junge.

„Hey! Ignis und Gladiolus haben noch Schule, deswegen haben sie mich geschickt dich abzuholen“, erklärte ich ihn freundlich. „Ich bin Cel!“

„Aha“, kam es nur von ihm.

„Na gut, habt ihr zwei vielleicht Hunger?“, fragte ich ihn. „Der erste Termin ist erst in zwei Stunden.“

Die beiden sahen mich einfach nur sprachlos an.

„Nicht weit von hier ist eine echt gute Pizzeria“, setzte ich noch nach.

„Von mir aus…“, kam es daraufhin von Noctis. Er und sein Freund stiegen daraufhin hinten ein und ich setzte mich wieder hinters Lenkrad. Ich startete den Motor und sah dabei in den Rückspiegel. Wie zu erwarten zuckten beide beim Knurren zusammen.

„Also wer ist Ihr Freund, Prinz Noctis?“, fragte ich und sah dabei in den Rückspiegel, als wir an einer Ampel standen.

„Das ist Prompto“, antwortete Noctis.

„Freut mich“, sagte ich und fuhr los. Kurz darauf waren wir in der kleinen aber wirklich guten Pizzeria angekommen. Ich war dort oft gewesen, wenn ich keine Lust hatte etwas zu kochen.

„Hey Kleines! Lange nicht mehr gesehen“, begrüßte mich der Chef des Ladens.

„Ich habe im Moment nicht so viel Zeit“, sagte ich freundlich zu ihn.

„Wer sind denn deine beiden Begleiter?“, fragte er interessiert.

„Das sind mein Cousin und ein Freund von ihm“, antwortete ich ihn mit einen freundlichen Lächeln und setzte mich mit den beiden an einen Tisch.

„Bist du oft hier?“, fragte mich Prompto leise.

„Gelegentlich, ja. Die Pizza hier ist die beste und sie verwenden immer nur sehr frische Zutaten“, antwortete ich ihn.

„Du hörst dich an wie Ignis“, meinte Noctis.

„Wirklich?“, fragte ich ihn verwundert. „Er redet in der Klasse recht wenig, daher kann ich dazu nicht viel sagen.“

„Du gehst noch zur Schule?“, fragte Prompto verwirrt.

„Ja letzter Jahrgang, ich bin mit Ignis und Gladiolus in derselben Klasse“, antwortete ich ihm und schob ihnen die Speisekarte zu da ich schon wusste, was ich nehmen würde.

„Und bist du gut in der Schule?“, fragte der Blonde überdreht.

„Kann man sagen, ja“, antwortete ich ihm grinsend und gab meine Bestellung auf, als der Chef zu uns kam. Auch die Jungs bestellten sich ihre Pizzen.

„Wieso haben sie dich eigentlich geschickt?“, fragte der Prinz.

„Stimmt, davon weit du ja noch gar nichts. Ich bin seit gestern in der Königsgarde und stehe in Grunde genommen den anderen beiden hilfreich zur Seite“, antwortete ich.

„Wieso bist du den plötzlich Mitglied der Königsgarde?“, fragte Prompto.

„Ich hatte Streit mit einem Mitschüler und dabei ist herausgekommen, dass ich mit den Glaiven trainiert habe. Allerdings will mein Vater nicht, dass ich ihnen beitrete. Ich denke Mal, weil er denkt, dass es zu gefährlich ist… da bin ich einfach der Königsgarde beigetreten.“

„Wieso hattest du den Streit?“, fragte zu meiner Verwunderung der Prinz.

„Er hat mein Heft zerrissen in dem sich das einzige Photo meiner Mutter befand“, antwortete ich ihn und zögerte etwas bei dem was ich als nächstes sagte. „Sie starb kurz nach meiner Geburt…“

„Das tut mir Leid“, sagte Noctis nun ehrlich betroffen.

„Schon gut, du kannst ja nichts dafür“, entgegnete ich ihm und zog mein Telefon aus der Tasche, als es klingelte. Verwundert nahm ich ab.

„Hey, Ignis was gibt´s?“, meldete ich mich.

„Wo bist du?“, fragte er mich und klang dabei ziemlich atemlos.

„In einer Pizzeria, in der Nähe von der Schule der Jungs“, antwortete ich ihn. „Wieso klingst du als würdest du grade einen Marathon laufen?“

„Gladiolus ist wütend geworden, als er hörte wie Luca und einige andere über dich redeten. Irgendwie ist es zu einer Prügelei gekommen und ich musste ihn mitziehen, weil es zu viele waren“, erklärte er mir.

„Könnt ihr zur der Pizzeria neben dem großen Kaufhaus kommen, oder soll ich euch abholen?“, fragte ich ihn besorgt.

„Ich denke nicht dass es Gladiolus bis zu dir schafft“, meinte Ignis, worauf ich mir Sorgen machte.

„Okay, wo seid ihr?“, fragte ich ihn. Nachdem er mir ihren Standpunkt genannt hatte legte ich auf.

„Ist etwas schlimmes passiert?“, fragte Noctis besorgt.

„So wie es aussieht hat sich Gladiolus mit jemanden angelegt und es ist nicht so gut ausgegangen“, antwortete ich ihn und stand auf. Die anderen beiden taten es mir sofort gleich.

„Tut mir Leid, der Chef hat angerufen!“, sagte ich laut und lief mit den beiden zu meinem Auto. Schnell saßen wir alle drinnen und schon fuhr ich los. Keine zehn Minuten später hielt ich schon neben Ignis und Gadiolus. Der schwarzhaarige lehnte an einer Hauswand und sah reichlich zerschrammt aus, außerdem zierte ein hübsches Veilchen sein Auge.

Nachdem der Wagen abgestellt war, sprang ich aus dem Wagen und lief zu den beiden, denn auch Ignis schien einiges abbekommen zu haben.

„Wieso habt ihr das gemacht? Lasst diese Idioten doch einfach reden! Sie ärgern sich vielmehr wenn man sie nicht beachtet“, schimpfte ich, kniete mich vor Gladiolus und sah mir sein Gesicht an.

„Aber sie haben dich schwer beleidigt!“, meinte der junge Mann vor mir aufgebracht.

„Ich sag es noch mal, lass sie einfach reden. Sie können viel sagen, aber sie kennen mich nicht und können daher sehr viel sagen, aber was ich nicht will, ist dass ihr zwei wegen mir verletzt werdet“, entgegnete ich ihn streng. „Außerdem solltest du auch einmal an dich denken. Du bist das zukünftige Schild des Königs.“

„Du hast wohl recht“, seufzte er.

„Ach, was du nicht sagst. Und nun ab mit euch ins Auto“, sagte ich und stand auf.

„Was hast du vor?“, fragte Ignis.

„Na ich muss dich herrichten, damit es nicht auffällt das du dich geprügelt hast und Gladiolus muss ich auch herrichten, schließlich kann er SO nicht arbeiten“, seufzte ich.

„Wie willst du das machen?“, fragte Noctis.

„Schminke ist ein wahres Wundermittel, man muss nur wissen, wie man es richtig benutzt“, antwortete ich ihm grinsend und half dem ältesten unserer Gruppe auf die Beine.

„Du willst uns schminken!?“, fragte Gladiolus entsetzt.

„Willst du lieber deinen Vater erklären wieso ihr ausseht, als hätte euch eine Cocoboherde überrannt?“, fragte ich ihn streng und hochgezogener Augenbraue, doch er hielt es für schlauer zu schweigen. Wir halfen den beiden ins Auto, ich setzte mich hinter das Lenkrad, aber ich fuhr nicht sehr weit. An einer Straßenecke, in der Nähe eines Ladens blieb ich stehen und meinte zu ihnen, dass sie warten sollen. Ich huschte schnell in den Laden, der nicht weit von meinem Parkplatz lag und kam eine halbe Stunde mit einer gut gefühlten Tüte wieder zurück. Ich legte sie Ignis, der auf den Beifahrersitz saß, auf den Schoss und fuhr wieder los.

„Das mit der Schminke meintest du ernst“, sagte er nach einen kurzen Blick in die Tüte entsetzt.

„Natürlich, aber keine Sorgen danach werdet ihr aussehen, wie vor eurer missglückten Trainingseinheit“, sagte ich ernst. „Ich will mit den Zeug eure Blutergüsse und die Schrammen abdecken, die nicht unter der Kleidung liegen.“

„Woher kannst du denn so etwas?“, fragte mich Noctis.

„Übung, einfach nur Übung“, antwortete ich ihm mysteriös und sah auf den Verkehr vor mir. „Crowe war nicht grade zimperlich mit mir und es durfte nicht unbedingt auffallen, dass ich Unterricht bei ihr hatte.“

„Ich wusste gar nicht, dass Schminke auch für so etwas gut ist“, meinte Gladiolus überrascht.

„Es ist ja auch nicht grade der typische Verwendungszeug von Schminke, aber ihr während erstaunt wenn ihr einige der Mädchen in der Schule ohne diese sehen würdet. Ist schon irgendwie gruselig, wie man sich mit den Zeug verändern kann“, entgegnete ich ihnen.

„Und bist du geschminkt?“, fragte Noctis, worauf er drei geschockte Blicke der anderen Jungs erntete.

„Im Moment nicht, ich mache es meistens nur wenn ich richtig gute Laune habe und dann auch eher ein leichtes, unauffälliges Make Up“, antwortete ich ihm freundlich. „Aber ich gebe zu das ich Kontaktlinsen trage, ich habe meine Brille ein paar Mal kaputt gemacht. Ohne sehe ich nicht besonders gut.“

„Du bist ganz anders wie die Mädchen auf unserer Schule…“, warf nun Prompto ein.

„Ich bin anders als die meisten Mädchen“, sagte ich daraufhin lachend und fuhr (wieder) auf den Angestelltenparkplatz der Zitadelle. Nachdem ich sie fragte, wo man am besten ungestört war, führte Ignis uns in ein Büro. Als wir drin waren schloss ich die Tür ab und meinte dann zu Ignis und Gadiolus, das sie sich setzten sollten. Kaum dass sie saßen, machte ich mich an die Arbeit. Nach einer ganzen Zeit sahen die beiden wieder aus wie am Morgen.

„Und? Was sagt ihr?“, fragte ich die beiden, als sie sich im Spiegel betrachten.

„Das ist der Wahnsinn!“, meinte Gladiolus begeistert.

„Freut mich, dass ich euch beiden helfen konnte, aber nun sollten wir zum Tagesgeschehen zurückkehren“, sagte ich, zog das Handy aus meiner Tasche und ging den Terminplan durch. Erleichtert stellte ich fest dass ich noch eine viertel Stunde hatte, um Noctis zu seinem Zusatzunterricht zu bringen.

„Prompto, wenn du eine Stunde wartest, kann ich dich nach Hause fahren“, sagte ich zu dem blonden, während ich mein Telefon weg steckte.

„Ich kann das auch machen“, meinte Gladiolus.

„Äh, du weißt aber schon, dass du dann Noctis Training über nehmen sollst…?“, sagte ich mit hochgezogener Augenbraue.

„Könntest du das vielleicht übernehmen?“, fragte er mich zögernd.

„Nein, du bist selber schuld, wenn dir alles weh tut“, antwortete ich ihn streng. „Wenn du dich nicht geprügelt hättest, müsstest du jetzt nicht herumjammern. Aber danach kann ich gerne deinen Dienst übernehmen, damit du früher nach Hause kannst!“

„Na gut“, gab er seufzend nach, worauf ich anfing alles wieder in die Tüte zu räumen. Kurz danach lief dann alles so, wie es sollte. Eine Stunde später brachte ich dann Prompto nach Hause, fuhr zurück zur Zitadelle, wo ich dann Mitleid mit Gladiolus hatte, der so gut es ging versuchte Noctis zu trainieren.

„Wollt ihr zwei nicht eine Pause machen, ich habe uns eine Pizza geholt“, rief ich. Beide sahen zu mir und fingen breit an zu grinsen als sie mich mit der Schachtel sahen. Sofort war das Training verlassen.

„Ich habe einfach Mal verschiedene genommen, da ich nicht wusste was ihr mögt“, sagte ich und setzte mich auf den Boden. Die anderen beiden taten es mir gleich und kurz darauf kam dann auch Ignis zu uns, den ich eine Nachricht geschickt hatte.



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