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Jealous

von

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Halt mich

Louis stand zögernd vor der Tür. Es klingelte erneut.

Wobei...woher sollten die Typen wissen wo er wohnt?

Ob sie ihm gefolgt waren?

Eher unwahrscheinlich immerhin hatte Ryan ihn gefahren.

Es dauerte noch einen Moment ehe er sich ein Herz fasste und die Tür langsam öffnete.

Im Flur stand....

"Ryan?", Louis sah ihn verdutzt an, "Wie bist du hier rauf gekommen?"

"Die Tür unten ist kaputt."

Louis' Wangen färbten sich leicht rosa: "Ach stimmt ja...."

"Darf ich rein kommen?", fragte Ryan unverblümt und wollte sich schon vorbeidrängen, doch Louis blieb im Türrahmen stehen:

"Nein. Was machst du hier?"

"Wir wissen beide dass du mich angelogen hast. Du bist allein hier und du hast nichts zu essen."

Louis wollte etwas erwidern, doch fiel ihm so schnell keine Ausrede ein.

Ryan hob ein Sixpack Bier und eine Tüte mit Sandwiches hoch:

"Nur bis du Schlafen kannst."

"na gut..aber ...meine Wohnung...also....ich hab grad nicht viel Geld und....wegen der Vormieterin riecht es noch nach..."

"Hauptsache Trocken, draußen hört es gar nicht mehr auf zu regnen!", unterbrach Ryan ihn und stellte die Tüte und das Bier auf den Couchtisch neben die Zigarettenschachtel: "Du rauchst?"

Louis schüttelte den Kopf: "Ne hab aufgehört..."

"Wann?"

"....Vor...5 Minuten..."

Ryan lachte leise und sah sich dann etwas um, dann zog er langsam sein Hemd aus.

Louis lief feuerrot an: "R...Ryan..? Wieso...was..was machst du?!"

"ich bin komplett nass. Ich will mein Hemd wenigstens hier irgendwo zum Trocknen aufhängen so lange ich da bin. Vielleicht bringt es ja was. Das ist doch kein Problem oder? "

"Ordnung das...ist ..", stammelte Louis und starrte auf Ryan's definierten feucht glänzenden Oberkörper...der vor seiner ranzigen Couch irgendwie extrem deplatziert wirkte.

"Was?", fragte Ryan.

"Ich meine d-das ist in Ordnung.. In Ordnung! Vollkommen in ...Ordnung..", schnell wandte Louis sich ab und griff nach einer Zigarette.

"Ich dachte du rauchst nicht mehr?"

"Du machst mich halt nervös.", murmelte Louis.

"Wieso mach' ich dich nervös?", fragte Ryan verwundert. "Ich bin doch keiner von denen, ich tu dir nichts."

Louis bereute sofort überhaupt etwas gesagt zu haben, aber es war ihm eben so raus gerutscht:

"ja schon gut...weiß ich doch...."

Schließlich saßen sie nebeneinander auf der Couch.

Louis zupfte unruhig an seiner Hose und sah immer wieder zur Tür, als würden die Kerle ihn doch noch finden.

"Wieso haben die dich zusammen geschlagen..?"

"Wieso hast du mir geholfen?"

"Weil es das richtige war und jetzt lenk nicht ab. Wieso haben sie das getan?"

"Weil sie Arschlöcher sind..", flüsterte Louis und bemerkte, dass seine Hände wieder zitterten.

Ryan stellte sein Bier ab und musterte den Kleineren nachdenklich: "Ich verurteil dich nicht.."

Louis sah zur Seite weg und versuchte die Tränen zu unterdrücken.

"Hattest du Streit mit denen? Haben sie dir was weg genommen?", Ryan lies nicht locker.

Louis sah ihn wieder an und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Heute war er einfach zu angeschlagen um seine Emotionen verbergen zu können:

"Das ist es nicht.. Ich kann dir das nicht sagen, dann gehst du.."

"Ich dachte du wolltest mich gar nicht hier haben?", grinste Ryan und nahm noch einen Schluck von seinem Bier.

"Sie haben das gemacht bloss weil ich..."

"Weil du?"

"Weil ich...", Louis lief eine Träne über die Wange.

"Tut mir leid, ich wollt dich nicht so unter Druck setzten...", entschuldigte Ryan sich schnell.

"Weil ich schwul bin...bloss weil ich schwul bin....", jetzt brachen alle Dämme. und Louis musste regelrecht schluchzen. Das war ihm ewig nicht passiert.

Überrascht hielt er die Luft an, als Ryan ihn fest an sich zog und umarmte.

"Hätt ich das gewusst ...", grinste Ryan.

"Hm?", Louis hob den Kopf leicht an.

"Dann hätt ich ihm bevor ich ihm eine reingehauen habe noch gesagt, dass ich auch eine Schwuchtel bin...und dass er grad vor einer wegläuft..", flüsterte Ryan.

Louis eh schon hochroter Kopf wurde noch um einiges wärmer.

Sofort rutschte er von Ryan weg.

"Hey ich beisse nicht", grinste Ryan.

"Ist dir ...sowas auch schon mal passiert...?"

"Nein."

"Warum passiert mir sowas...", nuschelte Louis frustriert.

"Du hattest einfach Pech und Idioten wird es wohl immer geben.", Ryan zuckte mit den Schultern.

Eine Weile saßen sie nur schweigend nebeneinader, tranken Bier und lauschten dem Schnarchen des alten Mannes der unter Louis wohnte.

"Ryan?...."

"Hm?"

"Schon gut...."

"Frag mich doch einfach. Morgen fahre ich nachHause und dann siehst du mich sowieso nicht wieder. Also keine falsche Scham."

"Ich bin müde aber ...also versteh mich nicht falsch ...ich will nichts von dir...oder so...aber kannst du vielleicht..."

"Siehst du...du willst gar nicht allein sein..."

"Nein...", gab Louis zu.

Jedes Mal wenn er die Augen kurz schloss sah er wieder wie nach ihm getreten wurde und gespuckt, hörte die Beleidigungen und spürte den Müllcontainer in seinem Rücken.

"Komm...", Ryan stand auf.

"Ähm kannst du dir vielleicht vorher....dein Hemd wieder anziehen?", Louis räusperte sich.

"Nein das ist wirklich nass."

"Ok......"

"Komm jetzt...", forderte Ryan ihn nochmal auf und öffnete eine Tür. Das Badezimmer.

Louis musste hinter ihm schmunzeln.

Dann öffnete Ryan die richtige Tür und sie gingen gemeinsam ins Schlafzimmer.

Merkwürdig. So mit einem fremden Mann.

"Kannst du dich kurz umdrehen?"

"Klar."

Louis wartete bis Ryan aus dem Fenster sah und zog sich dann selbst das Shirt und die Hose aus und stieg in Shorts ins Bett.

Es war ihm ziemlich peinlich aber der Gedanke hier heute nacht allein mit seinen Erinnerungen zu liegen war weitaus schlimmer.

"Kann ich mich wieder umdrehen?", fragte Ryan, der Louis natürlich in der Spiegelung des Fensters beobachtet hatte.

Louis zog sich die Bettdecke bis unters Kinn: "Ja jetzt."

"Gut..", Ryan stieg auch aus seiner Hose und kam dann aufs Bett zu.

Louis ärgerte sich darüber, dass sein Herz schneller pochte.

Das Bett knarrte leise als Ryan zu ihm ins Bett stieg.

Louis warf schnell den Tennisball vom Nachttisch nach dem Lichtschalter und sofort war es stockdunkel.

"Guter Wurf.", meinte Ryan leise und rutschte näher.

"Hey...", murrte Louis erschrocken.

Doch Ryan lies keine Widerworte zu und zog Louis an sich.

Arm in Arm lagen sie da.

Und langsam ging es Louis wirklich besser.

Ryan roch ziemlich gut und strahlte eine unheimlich wohltuende Wärme und Ruhe aus, der man sich nur schwer entziehen konnte.

Ein kribbeln huschte über Louis' Haut als Ryan ihm kurz durch die braunen Locken strich und "Gute Nacht", brummte.

Bild dir nichts ein....du fühlst dich nur so weil er dich gerettet hat....das hat nichts zu bedeuten....und morgen fährt er weg. Er hat nur Mitleid...er macht das nur für sein Gewissen...., redete Louis sich immer wieder ein. Doch das warme Kribbeln blieb.

Ryan lies seinen Arm über Louis' Seite rutschen und dieser zuckte plötzlich zusammen.

"Scheiße tut mir leid...", flüsterte Ryan, der Louis' geprellte Seite völlig vergessen hatte.

"Alles gut...", flüsterte Louis zurück in die Dunkelheit und meinte es auch so.

Der seelische Schmerz wog schwerer.

"Ich muss morgen um 5 schon aufstehen und los. Also falls ich weg bin..."

"Das ist ok...danke nochmal Ryan....", murmelte Louis und spürte einen heftigen Schauer jedes Mal wenn der andere sich hinter ihm bewegte.

Schüchtern drehte er sich um wobei ihm die Seite wieder höllisch schmerzte.

Im Schutz der Dunkelheit und benebelt von Müdigkeit und unendlicher Erleichterung jemanden da zu haben, der auf ihn aufpasste...und ohne wirklich zu wissen was er tat....fand er Ryan's Lippen und gab ihm einen vorsichtigen ....zarten Kuss.

"Louis....du musst das nicht tun...", sagte Ryan, der die Situation nicht ausnutzen wollte.

"Bitte...Nur für diesen einen Moment...", flüsterte Louis.

Ryan zögerte keine Sekunde, griff mit einer Hand in die weichen, vollen Haare des anderen und sie küssten sich.

Nach dem Kuss schmiegte Louis sich an Ryan und dieser strich mit den Fingern sanft und vorsichtig über den geschundenen Körper des Kleineren.

Ryan war ziemlich überrascht dass der Kuss von Louis ausgegangen war.

Und ebenso überrascht darüber wie gut es sich anfühlte hier mit ihm zu liegen.

Natürlich war es eine Ausnahmesituation gewesen die sie heute gemeinsam erlebt hatten. Also konnte man diesen Zärtlichkeiten nicht allzu viel Bedeutung beimessen.....und trotzdem...

2 Stunden später schaffte Louis' es tatsächlich einzuschlafen und jedes Mal wenn er zitterte oder im Schlaf zu murmeln begann gab Ryan ihm einen Kuss auf die Stirn und streichelte über seinen Rücken.
 

Als Louis am nächsten Morgen um 6:30 aufwachte war er allein.

Draußen hörte man bereits den Baustellenlärm und unter ihm brüllte ein Radiomoderator das Wetter. Der Nachbar unter ihm war nicht nur ein großer Schnarcher sondern auch schwerhörig.

Louis sah zu der Seite wo Ryan gelegen hatte....fühlte noch dessen Wärme.

Dieser Mann war nur ein flüchtiger Begleiter gewesen...und jetzt auf dem Weg nach Hause. Irgendwo 500 Kilometer entfernt... und trotzdem würde Louis' ihn nie vergessen.

Müde stand er auf, ging in Richtung Badezimmer , wollte die Tür öffnen, doch schaffte es nicht mehr.

Schlagartig wurde ihm schwarz vor Augen und den Aufschlag auf dem Boden bemerkte er schon gar nicht mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2019-06-24T11:55:23+00:00 24.06.2019 13:55
Was ist denn jetzt los, was ist mit ihm passiert? Der Arme Louis.
Hoffentlich nichts ernstes. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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