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Don´t Die

von

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Rettung (Judal)

So wütend war ich lange nicht, wie in diesem Moment. Wie konnte diese Alte Hexe, wie Kouha sie immer nannte, nur die Frechheit besitzen und mir Hakuryuu wegnehmen. Er gehörte mir, er sollte nirgendwo anders sein als an meiner Seite wo ich ihn jederzeit in die Arme schließen konnte.

Gefühlt eine Millionen Gedanken rasten mir durch den Kopf. Ich fragte mich was sie damit bezweckte und wo genau sie Hakuryuu wohl hingebracht hatte. Es war klar das sie ihn festhielt sonst wäre mein Freund schon lange wieder zu mir zurück bekommen.

Doch auf welche Weiße wurde er von ihr Festgehalten. War es ein Physisches oder Psychisches Gefängnis? Bei Gyokuen musste man mit allem rechnen.

So in Wut merkte ich nicht mal das ich angesprochen wurde erst als mir Kouha mit der Hand vor den Gesicht herumfuchtelte. „Was ist?“ fauchte ich ihn an, sofort zuckte Kouha zurück und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. „Ich weiß ja das du schlechte Laune hast weil die Hexe Hakuryuu seit 7 Tagen irgendwo gefangen hält, aber das ist noch lange kein Grund mich anzufahren!“ beschwerte er sich.

Meine Geduld war eh schon fast nicht mehr vorhanden aber auf sowas hatte ich nun wirklich keine Lust. „Ist ja gut, tut mir leid! Ich bin einfach aufgekratzt. Aber was wolltest du?“ erkundigte ich mich immer noch etwas gereizt aber doch ruhiger.

„Ich wollte dir sagen, das Alibaba hier ist um mit dir zu sprechen.“ Sagte Kouha ein wenig genervt und deutete auf die Wohnungstür wo der Blonde stand und sich umschaute. Sofort sank meine Laune noch weiter ab und ich erhob mich um mich mit verschränkten Armen vor Alibaba aufzubauen.

„Was willst du denn hier?“ motzte ich ihn unfreundlich an. „Ich bin mit einer Nachricht von Hakuryuu hier!“ sagte Alibaba und ging damit sofort in den Gegenangriff. „Und weiter?“ fragte ich möglichst desinteressiert doch hatte er mit seinen Worten meine volle Aufmerksamkeit.

„Ich soll dir von ihm ausrichten, das er froh ist dein Gesicht nicht wieder sehen zu müssen!“ war das nächste was der Blonde von sich gab. Sofort brannte bei mir eine Sicherung durch, ich packte Alibaba wütend am Kragen und drückte ihn gegen die Wand neben der Haustür. „Wie war das?“ knurrte ich wütend.

Nun mischte sich auch Kouha ein der sich die ganze Zeit brav im Hintergrund gehalten hatte. „Hat er das wirklich gesagt?“ fragte der Pinkhaarige hinter mir und mischte sich so in das Gespräch ein. Alibaba grinste mich an. „Was soll er auch mit einem Schlappschwanz wie dir. Jetzt bin ich an der Reihe für Hakuryuu da zu sein und ich werde ihm garantiert nicht so das Herz brechen, wie du Mistkerl es getan hast!“ begann der Blonde zu schimpfen und versuchte sich aus meinem Griff zu befreien.

Nun war es vorbei mit meiner bereits deutlich erschöpften Geduld ich lies ihn mit einer Hand los aber nur um diese zur Faust zu ballen und ihm ins Gesicht zu knallen, mein Ziel seine Nase und ich machte mich auch sofort bereit noch einmal zu zuschlagen. „Halt dein Maul!“ schrie ich ihn an. Meine Wut brodelte immer stärker und ich musste mich mehr als nur zusammen reisen.

Doch Alibaba verzog sein Gesicht nur zu einem Schmerzhaften Grinsen. „Mehr hast du nicht drauf? Kein Wunder das Hakuryuu die Schnauze von dir voll hat!“

Ich wollte gerade noch einmal zuschlagen doch Kouha hielt meine Hand fest und schüttelte den Kopf. „Judal, das hat doch keinen Zweck, was bringt es wenn du ihn schlägst und ihn so nur Provozierst.“ Sagte er und schob mich auf Seite. „Geht es dir gut?“ fragte er Alibaba dann und ein entschuldigendes, sanftes Lächeln legte sich auf Kouhas Gesicht. Alibaba nickte und wollte sich gerade Bedanken da schlug erneut die Faust ein, aber diesmal war es nicht meine sondern die des Pinkhaarigen neben mir und ein unschönes knacken verriet mir das soeben eine Nase brach.

Mit einem erstickten Laut und einem Wimmern rutschte Alibaba an der Wand hinab und hielt sich die Blutende Nase. „Und jetzt wirst du mir mal erklären was der Scheiß soll!“ verlangte Kouha gereizt. Einen Moment lang fragte ich mich wie furchteinflößend Kouha wohl bei Sinbad gewesen war, als es um Kouen ging, wenn er schon bei Hakuryuu so skrupellos sein konnte.

„Ich… ich war vor ein paar Tagen bei ihm und seine Mutter hat mir erzählt das Hakuryuu total niedergeschlagen ist weil Judal in betrogen hat und mit ihm Schluss gemacht hat.“ Murmelte Alibaba hinter seiner Hand hervor welche er schützend vor seine Nase hielt.

„Komm zum Punkt!“ forderte Kouha und lies die Fingerknöchel knacken. Ein lächeln legte sich auf mein Gesicht. So hatte ich das zwar nicht gedacht, aber das Kouha die ganze Sache für mich klären wollte kam mir ganz recht.

Fragend sah ich Alibaba an. Der Blonde schluckte und sprach weiter. „Hakuryuu… war in seinem Zimmer… er sah richtig fertig aus und hat mich gebeten ihm zu helfen über Judal hinweg zu kommen. Das habe ich auch vor. Ich werde nicht zulassen das ihm noch mal weg getan wird. Er sagte zwar das er noch Zeit bräuchte als ich ihn im Arm hielt und geküsst hab, aber deine Zeit ist eindeutig um.“

Ich konnte nicht glauben was er da sagte. Was sollte das alles? Was hatte Hakuryuu getan? Hatte Gyokuen Hakuryuu so schnell gebrochen? Oder hatte Hakuryuu am Ende vielleicht gar nicht so starke Gefühle für mich gehabt und war meiner überdrüssig? Ich ballte die Hand zur Faust um mein Zittern zu verbergen. Wieso hätte Hakuryuu Alibaba küssen sollen? Meine Brust Schmerzte bei dem Gedanken und ich wusste nicht mehr was ich denken sollte.

„So ein Schwachsinn. Ich glaube nicht das Hakuryuu das aus Freien Stücken gesagt oder getan hätte wenn es wirklich so war wie du es sagst Alibaba. Ich weiß inzwischen genug über die Liebe und ich kenne meinen Bruder gut genug um zu wissen das er seine Gefühle nicht so schnell ändert.“ Kouhas Worte ließen meine Gedanken wieder etwas zur Ruhe kommen, doch die Zweifel waren nun da.

„Wenn ihr mir nicht glaubt dann seht hier. Das hat er mir gegeben damit ich es Judal zurück gebe, damit er sich endlich von ihm befreit!“ mit diesen Worten griff Alibaba in seine Taschen und zog ein Medaillon hervor.

„Das ist nicht von mir!“ sagte ich und runzelte die Stirn, “Aber ich könnte schwören es schon einmal gesehen zu haben…“ Noch während ich sprach nahm Kouha das Medaillon an sich. „Das hab ich gemacht!“ sagte er und lies das Medaillon aufschnappen sodass ein kleiner Zettel zum Vorschein kam.

Kouha nahm den Zettel und begann ihn aufzufalten. „Das ist eine Nachricht von Hakuryuu!“ sagte der Pinkhaarige überrascht und ich eilte schnell neben ihn um einen Blick auf den Zettel zu erhaschen, dort stand klein und feinsäuberlich geschrieben:

„Bin in meinem Zimmer gefangen,

kann das Haus nicht verlassen.

Trage Elektroschockfesseln und

Sie droht mir damit mich zu töten.“

Wütend sah ich zu Alibaba, ich begann den Inhalt der Nachricht laut vorzulesen und als ich das entsetzen in seinen Augen war fuhr ich ihn sauer an.

„Klingt so für dich Jemand der sitzen gelassen wurde? Du Idiot. Er hat dich um Hilfe gebeten und du lässt dir Tage damit Zeit das hier her zu bringen, ich schwöre dir… wenn Hakuryuu tot ist… bist du es auch!“

Damit wandte ich mich ab und riss die Tür auf. „Hier verpiss dich endlich. Ich muss meinen Freund retten!“
 

Ungeduldig hatte ich gewartet bis Kouen endlich von der Uni nach Hause gekommen war. Meine Gefühlswelt war völlig durcheinander, ich machte mir solche Sorgen um Hakuryuu und meine Angst ihn zu verlieren war groß und doch fragte ich mich, ob er mich eigentlich wirklich liebte… so langsam wurde ich unsicher ob ich nicht einen Fehler gemacht hatte meinen Gefühlen so sehr nahzugeben.

Doch ich konnte Hakuryuu nicht im Stich lassen und ich würde mich selbst davon überzeugen was richtig war, indem ich mit Hakuryuu reden würde wenn ich ihn zurück hatte. Wir hatten inzwischen alles geplant und Kouen hatte mir anhand von einem Buch und Zeichnungen erklärt wie ich die Elektroschockfessel abnehmen konnte ohne sie auszulösen.

Dann machten wir uns auf den Weg. Kouha und Kouen wollten ein Ablenkungsmanöver starten und ich sollte mich durch den Garten ins Haus schleichen um Hakuryuu heraus zu holen. Vermutlich hatte ich dafür nicht viel Zeit, deswegen musste ich mich beeilen.

Ich wartete also Geduldig am Hintereingang bis es an der Tür klingelte und als ich dann die Stimmen von Kouen, Kouha und Gyokuen hörte schlich ich mich leise ins Haus und glitt so lautlos ich konnte die Treppe hinauf. Schon draußen hatte es mich beunruhigt das Gitter an Hakuryuus Fenster waren, weswegen ich nun hoffte das die Türe seines Zimmers nicht auch noch abgeschlossen war.

Doch ich hatte Glück als ich die Klinke hinab drückte, die Tür lies sich öffnen und als ich hinein schlüpfte fand ich tatsächlich auch Hakuryuu darin vor. Er lag im Bett, die Decke bis zum Hals hochgezogen und schlief. Auf einmal hatte ich das Gefühl ein Klos würde mir im Hals sitzen. Wenn die Situation so gefährlich war und so bedrohlich, wie konnte Hakuryuu dann hier so ruhig schlafen?

„Hakuryuu…“ fragte ich leise und berührte ihn vorsichtig an der Schulter um ihn zu wecken. Doch der Jüngste Ren Spross reagierte nicht. Ich beugte mich etwas zu ihm hinab und wollte erneut seinen Namen sagen, da bemerkte ich wie Rot seine Wangen waren und auch das seine Atmung seltsam Schwer ging. Ich streckte die Hand aus und legte sie auf seine Stirn. Er glühte förmlich, wieso hatte er so hohes Fieber?

Ein furchtbares Gefühl überkam mich und mit zitternden Händen zog ich die Decke zurück. Überall an Hakuryuus Körper kamen verbände zum Vorschein und an seinem Bein wo die Fußfessel war wirkte die Haut verbrannt und entzündet.

Als ich die Decke weggezogen hatte begann auch Hakuryuu zu reagieren. Er öffnete die Augen einen spalt und drehte sich schützend auf die Seite. „Nein bitte nicht… ich… ich hab nichts getan… bitte nicht noch mehr… ich kann nicht mehr…“ wimmerte mein Freund und er versuchte sich ganz klein zu machen als wolle er so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten und was er dann sagte lies mir fast das Blut in den Adern gefrieren.

„Judal… wo bist du? Wieso kommst du mich nicht retten?“ wisperte er und die Tränen liefen über seine Wangen. „Hakuryuu… ich bin hier… ich nehme dich mit. Ich lasse nicht zu das dir noch einmal irgendwer weh tut!“ Das er mich nicht wirklich zu hören schien machte es alles noch viel schlimmer. Es viel mir schwer ruhig zu bleiben, wo ich doch am Liebsten runter gegangen wäre um die Alte umzubringen, egal wie.

Doch ich musste mich zusammen reisen, ich musste stark bleiben und Hakuryuu in Sicherheit bringen und ihn versorgen lassen. Also tat ich weswegen ich hier war. Vorsichtig begann ich damit die Fessel an Hakuryuus Fuß zu entfernen, er keuchte leise als ich dabei seine Haut berührte und ich wusste das er schmerzen hatte.

Nachdem ich die Fessel entfernt hatte griff ich den Jüngeren so vorsichtig ich konnte um ihn hochzuheben. Er war leicht und ich hatte das Gefühl als würde ich fast jeden seiner Knochen spüren. Hatte er die letzten sieben Tage etwa nichts gegessen?

Besorgt und so leise ich konnte schlich ich mich nach unten und lauschte den Stimmen aus dem Esszimmer wo Kouen, Kouha und Gyokuen sich unterhielten. Ich hatte wohl Glück. Schnell schlich ich mich zur Hintertür hinaus und lief zu Kouens Wagen wo ich mich mit Hakuryuu auf der Rückbank verbarg so das uns keiner von außen sehen konnte.

Wie ich ihn so im Arm hielt, merkte ich erneut wie heiß sich sein Körper anfühlte. Auch hatte er sein Bewusstsein wieder verloren. Ich tippte eine Nachricht an Kouha in mein Handy damit die Beiden sich beeilten. Hakuryuu brauchte dringend einen Arzt.
 

Es dauerte nicht lange und die Beiden waren zurück gekommen. Wir fuhren so schnell es ging zu unserer Wohnung zu der ich Bereits einen Arzt bestellt hatte. Dieser traf kurz nach uns ein als wir Hakuryuu gerade ins Bett gelegt hatten. Ich weigerte mich jedoch von Hakuryuus Seite zu weichen als der Arzt sich um ihn kümmern wollte und uns hinaus schicken wollte.

Auch Kouha und Kouen bestanden darauf im Raum zu bleiben. Seufzend betrachtete der Arzt Hakuryuu und begann ihm um Verletzungen und Schmerzen vorzubeugen die Kleider meines Freundes aufzuschneiden. Wie ich zuvor schon gesehen hatte waren seine Arme und Beine an einigen Stellen unsauber verbunden worden. Er hatte Prellungen am ganzen Körper und etliche Dunkle Blutergüsse.

Über seinen Bauch zog sich ein großes Stück Blutiges Stück Stoff welches mit Klebeband befestigt war. Unter den Verbänden kamen vor allem unschöne Schnittwunden zum Vorschein, die unterschiedlich tief waren. Ich wollte gar nicht wissen was passiert war und was er alles durchgemacht hatte und noch weniger wollte ich wissen was unter dem Blutigen Stoffwar.

Gerade als der Arzt nach dem Klebeband griff wachte Hakuryuu wieder auf. „Nein bitte nicht!“ flehte er und schlug die Hand des Arztes weg. „Judal… bitte Judal… bitte nicht!“ flehte er und ich griff seine Hand. „Ich bin hier Hakuryuu… du brauchst keine Angst zu haben, ich bin da, lass dich von dem Arzt behandeln.“ Versuchte ich ihn zu beruhigen.

Doch das ganze schien den Gegenteiligen Effekt zu haben. Plötzlich wollte er sich noch weniger untersuchen lassen. „Nein… bitte… bitte sieh dir die Wunde nicht an!“ flehte er plötzlich und das schlechte Gefühl wurde noch schlechter.

Plötzlich waren Kouen und Kouha zur Stelle. Wir wussten alle drei das Hakuryuu verarztet werden musste und so taten wir was für uns alle nicht leicht war, wir hielten ihn fest damit der Arzt den Blutigen Stoff entfernen konnte und was zum Vorschein kam ließ uns allen den Atem stocken.

Jemand hatte etwas in seinen Bauch geritzt. Die Wunde war entzündet und sah böse aus, aber es war deutlich lesbar. Dort stand mein Name. Jemand hatte JUDAL in Hakuryuus Bauch geritzt. Nun hatte Hakuryuu auch bitterlich das weinen begonnen.
 

„Wer war das?“ fragte ich und versuchte den wütenden Unterton in meiner Stimme zu verbergen. Gleichzeitig gab ich dem Arzt ein Zeichen alle Wunden von Hakuryuu ordentlich zu versorgen. Zuerst zögerte Hakuryuu doch ich griff nach seiner Hand und drückte sie leicht und er begann zu reden.

„Sinbad… er… er hat mich die letzten Tage immer wieder besucht. Er hat mir solange Stromstöße gegeben bis ich mich nicht mehr rühren konnte und mein ganzer Körper in Flammen zu stehen schien, dann hat er mich geschlagen und mir Schnitte zugefügt. Immer wieder hat er mich gesagt das es alles wegen dir ist… Judal… und immer wieder hat er mich gefragt ob ich dich trotzdem noch liebe.

Jedes Mal wenn ich dann ja gesagt habe ist er wütend geworden und hat mich weiter verletzt. Dann irgendwann meinte er… wenn ich nicht aufhören kann dich zu lieben… dann soll ich und alle anderen für immer an diese Liebe erinnert werden die mich umbringen wird. Dann hat er mir deinen Namen in den Bauch geschnitten!“ Tränen traten in seine Augen und ich spürte den Hass wieder in mir aufflammen.

Ich wollte Sinbad tot sehen. Ich wollte das er leiden musste. Doch Kouen war es der meine Gedanken unterbrach. „Judal… ich kann mir denken wie wütend du bist. Aber wir müssen ihn hier weg bringen. Wir sind hier alle nicht mehr sicher. Das sieht man an seinem Zustand und auch das Gespräch mit Gyokuen hat uns das vorhin gezeigt. Wir vier… sollten untertauchen!“



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