Zum Inhalt der Seite

Urlaubsgeflüster

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Versteckte Kamera???

Die ausgiebige Taschenkontrolle sowie Leibesvisitation hatten sie hinter sich gelassen. Gerade noch rechtzeitig erreichten Nami und Robin gemeinsam mit einem älteren Ehepaar den Schalter, der für das Boarding zuständig war, während die anderen Gäste bereits in dem langen Tunnel anstanden, der in das Flugzeug führte. Auch die Freundinnen reihten sich sodann ein. Nach und nach ging es voran, so dass sie nach wenigen Minuten das Flugzeug betraten, in dem sie von einer Stewardess freundlich begrüßt wurden. Nami hatte ihren Platz in der dritten Reihe auf der linken Seite, so dass Robin sich nun für die nächsten neun Stunden von ihrer Freundin verabschieden und ihren Platz in Reihe zwölf aufsuchen musste.
 

Da noch etliche Fluggäste vor ihr waren, die nur schleppend nach ihren Sitzplätzen Ausschau hielten, begutachtete Robin unauffällig die Gäste, die auf der rechten Seite des Flugzeuges bereits ihren Platz eingenommen hatten. In Reihe vier befand sich ein junges Pärchen, dass immer mal wieder rumknutschte. Der dritte Platz neben ihnen sowie alle Plätze in Reihe fünf waren noch unbesetzt. In Reihe sechs befand sich eine Frau, die sich gerade daran machte, ihrem kleinen Sohn den Anschnallgurt anzulegen. Daneben saß eine ältere Dame, die entspannt aus dem Fenster schaute. In der nächsten Reihe hatten zwei etwas dickere ältere Herren ihren Platz gefunden, in der Mitte von ihnen ein blonder junger Mann, dessen eines Auge mit seinen Haaren verdeckt war. Außerdem hatte er einen Kinnbart und eine gekringelte Augenbraue über dem freiliegenden Auge. Dieser sah zunächst ziemlich niedergeschlagen aus, in Anbetracht seiner Sitznachbarn, vermutete Robin. Als der Blonde allerdings aufsah und sie ebenfalls anblickte, erhellte sich seine Miene und er lächelte breit. Zudem zwinkerte er ihr kurz zu. Robin musste schmunzeln, war der plötzliche Stimmungsumschwung des jungen Mannes doch sehr amüsant. Sie lächelte freundlich zurück und schritt langsam, soweit es ihr möglich war, weiter voran. In den Reihen acht und neun hatte sich eine sechsköpfige Familie niedergelassen, die schon reichlich für Aufsehen sorgte. Die folgende Reihe war noch unbesetzt. Nur noch wenige Meter trennten sie von ihrem Sitzplatz. In ihrer Reihe saß außen am Gang eine Dame mittleren Alters, die etwas verwirrt dreinblickte. "Entschuldigung, dürfte ich wohl einmal kurz vorbei!" fragte Robin die sitzende Dame höflich, würde sie ansonsten nicht auf ihren Platz gelangen. Wie ein geölter Blitz sprang die Frau auf und riss die Arme in die Höhe. "Fassen sie mich nicht an!" schrie die Frau plötzlich, so dass Robin erschrocken zusammenfuhr und einen Schritt zurücktrat. "I... Ich habe Sie do...!" versuchte sich die Schwarzhaarige zu verteidigen, wurde allerdings von der Frau unterbrochen. "Sie sollen mich nicht anfassen!" schrie diese erneut auf. Robin sah sich peinlich berührt um, wurde sie durch das Geschrei der Frau so ziemlich von jedem weiteren Fluggast entgeistert angestarrt. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sie hatte dieser Frau doch gar nichts getan, geschweige denn, hatte sie diese in irgendeiner Art und Weise angefasst. "Hilfe! Polizei!" schrie die Frau nun noch etwas lauter und schubste Robin, so dass sie mit dem Rücken gegen den hinter ihr befindlichen Sitz stieß. So langsam reichte es Robin. "Sagen Sie mal, ticken Sie no...!" setzte sie an, wurde allerdings von einem Mann mittleren Alters unterbrochen, der sich von etwas weiter hinten durch die Reihe quetschte. "Bitte entschuldigen Sie, junge Dame! Das ist meine Frau! Sie leidet an einer Art Paranoia! Wir sind auf dem Weg in eine Spezialklinik in Honulu! ... Am Flughafen sagten sie mir, dass wir im Flugzeug nicht nebeneinander sitzen könnten, trotz dem ich unsere besondere Situation geschildert hatte. Ich habe wirklich gehofft, dass es funktionieren würde!" klärte er Robin auf. Betroffen ergriff er Robins Hand und drückte sie mit beiden Händen. "Ich bitte Sie inständig um Entschuldigung!" sagte er entschuldigend und senkte sein Haupt. "Sch... schon gut!" erwiderte Robin leise, innerlich allerdings froh darüber, dass der Mann die Situation aufgeklärt hatte, und zwar so, dass es auch die anderen Fluggäste mitbekamen, die Robin nun wenigstens nicht mehr strafend angafften. "Vielen Dank junge Frau! Was halten Sie davon, wenn wir die Plätze tauschen? Ich setze mich auf ihren und kann damit bei meiner Frau sitzen und ein Auge auf sie werfen!?" fragte der noch immer völlig aufgelöste Mann, war ihm die ganze Aktion sichtlich unangenehm. "Natürlich!" antwortete Robin nur knapp, war sie insgeheim froh, nicht neben der Frau sitzen zu müssen, wenn sie auch aufgrund ihrer Krankheit nichts dafür konnte. "Mein Platz ist in Reihe 18 auf der linken Seite, dort der Fensterplatz!" erwiderte der Mann sichtlich erleichtert, dass Robin seiner Bitte nachgekommen war. "Und nochmal...!" begann er. "... Tut mir wirklich sehr leid wegen der Unannehmlichkeiten!". Er lächelte ihr zu, ließ ihre Hand los und setzte sich neben seine Frau. Mitgenommen hob Robin ihr Gepäck auf, welches sie hatte fallen lassen, als die Frau sie gegen den Sitz schubste, und lief den schmalen Gang weiter, damit auch die restlichen Gäste, die hinter Robin zum Stehen gekommen waren, endlich ihren Platz aufsuchen konnten.
 

Noch immer peinlich berührt und mit leicht rot gefärbten Wangen erreichte sie endlich Reihe 18. Auf dem mittleren Sitz saß, zu Robins Überraschung, ein junger hübscher Mann mit grünem Haar. Dieser hatte es sich sichtlich bequem gemacht, indem er ganz entspannt den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen hatte. Anscheinend hörte dieser Musik, hatte Robin erst auf dem zweiten Blick die Ohrstöpsel in seinen Ohren bemerkt. Da ihre Reihe die vorletzte war und bis auf einen Sitz, und zwar der links neben dem Grünhaarigen, alle Plätze besetzt waren, atmete sie einmal erleichtert aus und hoffte inständig, dass ihr so etwas wie gerade eben, nicht noch einmal passierte. Mit ihrer Tasche in der Hand streckte sie ihre Arme nach oben und wollte die Klappe der Gepäckablage öffnen, die allerdings zu klemmen schien. Sie zog und zog, doch nichts rührte sich. Leise fluchend rüttelte sie an der Klappe, die es jedoch nicht gut mit Robin zu meinen schien. "Das gibt es doch nicht!" schimpfte sie leise vor sich hin. "Sind wir hier bei Versteckte Kamera?" fügte sie gereizt und sich mittlerweile veräppelt vorkommend, hinzu. "Nein! Sind wir nicht. Ich habe es heute schon mehrfach überprüft!" antwortete eine tiefe raue Stimme. Eine Hand legte sich neben ihre. Mit einer einfachen Handbewegung öffnete diese Hand die Klappe der Gepäckablage. Verdutzt blickte Robin in das schelmisch grinsende, allerdings herrlich männliche und markante Gesicht des Grünhaarigen. Sie war anscheinend so mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht einmal bemerkte, dass dieser sich von seinem Platz erhob und nun unmittelbar dicht neben ihr stand. Beschämt lächelte sie. "Danke!" murmelte sie und verstaute ihre Tasche hinter der Klappe. Schnell wollte sie die Klappe schließen, sich auf ihren Platz setzen und den Vormittag für erledigt erklären, jedoch hatte sie die Rechnung nicht mit dem kleinem Mädchen gemacht, die hinter ihr soeben ihr gesamtes Trinkpäckchen auf Robins Top entleerte. Ein erschrockener Aufschrei entfuhr ihr. Mit geweiteten Augen blickte sie den Grünhaarigen an, der fragend eine Augenbraue hob. "Schuldigung!" vernahm Robin eine leise zierliche Mädchenstimme, ließ von dem Grünhaarigen ab und drehte sich zu dem Mädchen um. Sie bemühte sich sehr, ein nicht all zu saures Gesicht zu machen, fiel ihr dies aufgrund der gesamten Vorkommnisse allerdings sichtlich schwer. Sie nickte nur knapp, drehte sich um und setzte sich resigniert auf ihren Platz. Ihr reichte es für heute. Der Grünhaarige, der die gesamte Angelegenheit stumm beobachtet hatte, schloss die Klappe und nahm neben Robin Platz, die sichtlich mitgenommen stur aus dem Fenster starrte. An sich fand sie die Angelegenheit wahrscheinlich nicht sehr lustig, allerdings kam der Grünhaarige nicht umhin, Robin mit einem leicht amüsierten Lächeln zu beobachten...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Silja
2020-06-05T20:03:12+00:00 05.06.2020 22:03
Das ist eindeutig nicht Robins Tag...bis jetzt...hat sie ja jetzt schon mal neun Stunden den passenden Sitznachbarn.

Ich fand es sehr schön, wie du beschrieben hast, wer alles im Flugzeug sitzt. Mir gefallen solche Details mit denen man sich besser in die Geschichte einfühlen kann.
Von:  Stoechbiene
2017-10-07T14:35:40+00:00 07.10.2017 16:35
Mist, der Kommi war doch noch gar nicht vorbei...

Aber im Gegensatz zu Nami darf sie neben Zorro sitzen. Mir hat besonders gefallen, dass du Zorros Stimme beschrieben hast. Diese ist nunmal sehr markant und sollte auch erwähnt werden 😍.

Ich freue mich auf das nächste Kapitel!
LG
Antwort von:  Kathili
01.11.2017 20:48
Oh ja, die Stimme ist echt göttlich 😊😍
Von:  Stoechbiene
2017-10-07T14:24:53+00:00 07.10.2017 16:24
Oh man! Mir wäre wahrscheinlich auch inzwischen die Hutschnur geplatzt.
Antwort von:  Kathili
01.11.2017 20:48
Ja mir auch 😁
Von:  Leiah
2017-10-05T19:39:36+00:00 05.10.2017 21:39
Cooles Kapitel!
Im Gegensatz zu Robin,wäre ich bei den ganzen Ereignissen in diesem Fligzeig wahrscheinlich vor Wut ausgebrochen 😅
Und wie es das Schicksal will,sitzen Robin und Zorro nebeneinander,schade dass Sanji und nami nicht nebeneinander sitzen 🤔
Bin gespannt was für Gespräche so zwischen Zorro und Robin laufen😊
Lg leiah🌹


Zurück