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Torn

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, mit diesem Kapitel sind wir wieder in der Gegenwart angekommen und es ist auch wieder entscheidend kürzer als das letzte ;) Komplett anzeigen

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Scared

Sie erwacht orientierungslos auf einem Bett, in einem Raum, in dem sie zweifellos noch niemals war und jeder Muskel ihres Körpers spannt sich schlagartig an.

Aber ihre wachen Augen findet schnell die Gestalt, die vor dem großen Fenster steht, das den Blick auf das hell erleuchtete Dorf freigibt. Sie erkennt ihn schon, bevor er sich zu ihr umdreht.

„Gaara.“

Sie trägt sein Kind unter dem Herzen, aber sie kennt ihn nicht ansatzweise gut genug, um in seinem Blick lesen zu können, während er mit wenigen Schritten den Raum durchquert.

Er lässt sich auf der Bettkante nieder und sie setzt sich auf, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen.

„Tsunade hat mir versichert, dass du nur bewusstlos warst und nicht im Krankenhaus bleiben musstest.“

Seine Worte bringen die Erinnerungen an den Tag zurück und davon eine ganze Menge. Soya führt ihre Hand an ihre Schläfe, der mit hämmerndem Klopfen auf die Erinnerungsflut reagiert. Dabei fällt ihr Blick auf ihr Handgelenk und das Symbol, das nicht länger von ihren Armreifen verborgen wird.

Sie hebt ihren Blick zurück zu seinem.

„Wie geht es ihnen?“

„Tsunade meint, dass sie in eine Art Koma gefallen sind und dass es nichts gibt, was sie im Moment für sie tun kann. Aber alles in allem, sollten wir dankbar sein, dass sie überhaupt noch am Leben sind.“

Die Art wie er sie ansieht, ist ihr fremd und beschleunigt ihren Puls nervös. „Ich muss zu meinem Neffen.“

„Er schläft im Zimmer nebenan.“

Dieses Mal verengt sie die Augen, aber im ersten Moment kann sie nicht definieren, wie sie darüber denken soll, dass er sowohl sie, als auch ihren Neffen ungefragt in diese Wohnung gebracht hat, von der sie nur annehmen kann, dass es die Unterkunft ist, die für ihn reserviert ist, wann immer er Konoha besucht.

Bevor sie zu einer Entscheidung kommt, bricht er die Stille zwischen ihnen. „Eine der Kunoichi aus deinem Dorf hat ihn ins Krankenhaus gebracht, nachdem er wohl längere Zeit aufgebracht nach dir gefragt hat. Er ist neben dir eingeschlafen und ich habe ein Kinderbett herbringen lassen.“

Immer noch unschlüssig, was sie daraus schließen soll, setzt sie an es herauszufinden. „Das ist ziemlich viel Aufwand für eine Nacht.“

Sie mag ihn kaum kennen, aber selbst sie weiß, dass ein derartiges Zögern ungewöhnlich für den jungen Kazekagen ist.

„Ich… möchte dich bitten, hierzubleiben.“

Sie beschließt, dass sie es bevorzugt dieses Gespräch nicht länger in seinem Bett sitzend, fortzusetzen, schwingt die Beine über den Bettrand und tritt an die große Fensterfront.

„Warum? Weil du mir nicht vertraust, unser Baby nicht noch weiter in Gefahr zu bringen?“

Er tritt hinter sie und das unterschwellige Gefühl, das sie in seiner Nähe immer verspürt, vervielfältigt sich schlagartig.

Sein Gesicht spiegelt sich unscharf in der Scheibe.

„Nein, darum geht es hier nicht. Das ist kein Versuch dich zu kontrollieren und es hat nichts damit zu tun, dass ich dir nicht vertraue. Es ist nichts weiter als eine Bitte.“

Bitten gibt es in ihrer Welt nicht. Nur Forderungen und Drohungen, wenn diese nicht eingehalten werden.

Sie fährt sich mit den Fingern über die Stirn und stutzt, als sie eine raue Stelle an ihrem Haaransatz streift.

Als sie ihre Finger zurückzieht, klebt trockenes Blut daran und sie ringt schlagartig mit der Übelkeit, die sie beim Anblick von Blut seit Beginn ihrer Schwangerschaft nicht mehr losgelassen hat. Was für eine Ironie in ihrem Job.

Es ist nicht mehr so ausgeprägt, aber das unangenehme Gefühl macht es ihr schwer, über seine Worte nachzudenken.

„Stört es dich, wenn ich zuerst dusche, bevor wir das weiter diskutieren?“

Sie verfolgt in der Fensterscheibe wie er einen Schritt von ihr zurücktritt, bevor sie sich zu ihm umdreht und seinem Blick begegnet.

„Ich kann jemanden schicken, um ein paar deiner Sachen zu holen-“

Ihr knappes Kopfschütteln unterbricht sein Angebot. „Wenn du mir ein T-Shirt und ein Handtuch leihen kannst, ist das alles, was ich heute noch brauche.“

Er öffnet einen Schrank und sie nimmt den Stoff, den er herausnimmt, ohne genau hinzusehen.

„Handtücher sind im Bad.“

Sie dreht sich mit einem Nicken um und geht durch den angrenzenden Raum, um einen Blick auf ihren schlafenden Neffen zu werfen, bevor sie das Badezimmer betritt und die Tür hinter sich schließt.

Sie entledigt sich ihrer Kleidung und betritt die Dusche mechanisch. Es geht nicht darum, dass sie nicht weiß, was sie ihm antworten soll. Darüber hat sie längst eine Entscheidung getroffen. Aber sie braucht einen Moment, um diesen Tag von sich zu waschen. Die Sorge um Nia, ihre eigenen Schuldgefühle, dass sie sie nicht beschützen könnte und die Tatsache, dass sie Hinata unmöglich in die Augen sehen kann, solange die Kleine nicht wieder da ist, lassen sie erschöpft den Kopf in den Nacken legen.

Sie wäscht das Blut von ihrer Stirn mit dem stummen Wunsch, sie könnte ihre Sorgen auch so leicht wegwaschen.
 

Eine halbe Stunde später tritt sie gedankenverloren aus dem Badezimmer, aber als sie Gaaras Blick auf sich spürt, stockt ihr Körper plötzlich aus einem anderen Grund.

Sie hat sich daran gewöhnt, dass sein Blick auf sie fällt, sobald sie einen Raum betritt, aber die Art wie er sie jetzt mustert, ist eine andere.

„Wieso siehst du mich so an?“

Seine Augen wandern noch einmal über sie, während er den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum verringert. Sein Gang ist elegant und zielgerichtet und erinnert sie ein Raubtier. Der Vergleich lässt ihren Körper auf eine Art zittern, die seiner unmittelbaren Nähe vorbehalten zu sein scheint.

Auch seine Stimme hat einen rauen, tieferen Unterton angenommen. „Wie sehe ich dich denn an?“

Sie reckt ihr Kinn nach vorne und erwidert seinen Blick offen. „So wie in der Nacht, als wir uns begegnet sind.“

Sie trägt nur sein T-Shirt und ihre Unterwäsche darunter und auch das zieht eine Parallele zu jener Nacht, als sie an einem Flussufer ihre Ausrüstung und einen Großteil ihrer Kleidung abgelegt hat, um ihre Verletzungen zu reinigen, als er plötzlich vor ihr stand.

Als er stehen bleibt, trennen sie nur noch wenige Zentimeter. Obwohl er sie nirgendwo berührt, spürt sie seine Stimme am ganzen Körper.

„Du meinst so, als würde ich mit dir schlafen wollen?“

Ihre Muskeln zucken, aber die Tatsache, dass er ebenso direkt ist wie sie, verzieht ihre Lippen auch zu einem Lächeln, während sie den Kopf weiter in den Nacken legt, um seinen Blickkontakt zu halten. „Ja.“

Er senkt seinen Kopf so weit, dass sie seinen warmen Atem mit jedem Wort auf ihren Lippen spürt. „Das liegt vermutlich daran, dass ich mit dir schlafen will.“

Dieses Mal lässt er ihr keine Gelegenheit mehr zu antworten. Er senkt seine Lippen auf ihre und gleichzeitig umschlingen seine Arme ihren Körper und ziehen sie gegen seinen.

Sie öffnet ihre Lippen mit einem Seufzen gegen seine, streckt sich auf die Zehenspitzen und vergräbt ihre Finger in seinen Haaren.

Seine Hände wandern über ihren Körper und sie zerrt ungeduldig an seiner formellen Kleidung, aber als seine Finger unter den Saum des T-Shirts und über die sensible Haut ihres Bauches fahren, löst sie sich keuchend von ihm und auch er stockt plötzlich.

Ihre Blicke treffen sich für einen Moment, bevor er den Stoff umfasst und anhebt und seinen Blick auf die leichte Rundung ihres Bauches senkt, die ihre Schwangerschaft verrät.

Sie öffnet ihre Lippen, aber er zieht seine Fingerspitzen hauchzart über die Haut und plötzlich vermag sie ihre Gedanken nicht mehr in Worte zu fassen.

Ihr Atem verlässt sie keuchend, als der junge Kazekage vor ihr auf die Knie sinkt und ihre eigenen knicken warnend ein, als er seine Lippen sanft gegen die zarte Rundung drückt.

„Gaara-“

Er bewegt sich erneut ohne Vorwarnung, schlingt beide Arme um ihre Beine und hebt sie so ruckartig hoch, dass sie ihre Hände haltsuchend auf seine Schultern legen muss, um ihr Gleichgewicht zu halten.

Er trägt sie hinüber zu seinem Bett, doch statt sie auf die weiche Matratze fallen zu lassen, legt er sie mit einer Vorsicht darauf ab, die ihr eine Gänsehaut beschert.

Sie setzt sich schnell wieder auf und greift zielsicher nach seiner Gürtelschlaufe. Ihr Blick hält seinen, während sie den Knoten öffnet und seine Hände helfen ihren, seine Kleidung von seinen Schultern zu streifen.

Während er sich aufrichtet, um den Rest seiner Kleidung loszuwerden, umfasst sie den Saum des T-Shirts und zieht sich den Stoff über den Kopf.

Seine Augen folgen jeder ihrer Bewegungen, aber als sie die Hände an ihren Slip legt, schieben seine Finger ihre zur Seite.

Er zieht den Stoff quälend langsam über ihre Beine nach unten und sie muss sich zwingen nicht wegzusehen, als seine Augen sie keine Sekunde loslassen.

Sie rutscht weiter auf dem Bett zurück und er folgt ihr, bis seine Arme sie zu jeder Seite einschließen und sein Körper an allen entscheidenden Stellen ihren berührt.

Sie streckt sich ihm entgegen und er senkt seine Lippen auf ihre und schluckt ihr Keuchen, als er langsam in sie eindringt.

Seine Finger schieben sich zwischen ihre und drücken ihre Hände über ihrem Kopf in die Kissen und seine Lippen weichen nie weit von ihren.

Jede seiner Bewegungen erfolgt gezielt und ohne jegliche Hast und steht in klarem Kontrast zu ihren wilden, ungezügelten Bewegungen bei ihrem ersten Aufeinandertreffen.

Feiner Schweiß überzieht ihren Körper und sie muss ihre Lippen schließlich doch von seinen lösen, als das ekstatische Gefühl, das er ihr beschert, in ihrem Körper explodiert und schwarze Ränder in ihrem Blickfeld tanzen lässt.

Aber seine Lippen legen sich erneut über ihre, als wollte er ihr nicht erlauben irgendeine ihrer Reaktionen nicht vollständig mit ihm zu teilen.

Sie erwidert den Gefallen, als ihm wenige Sekunden später die Kontrolle entgleitet.

Während er noch einen Moment atemlos in ihr verweilt, versucht sie dazu aufzuschließen, was gerade passiert ist.

Er drückt seine Lippen noch einmal gegen ihre, bevor er sich von ihr löst und neben ihr zurück in die Kissen sinkt.

Sie wartet, bis sich ihr eigener Atem beruhigt hat, bevor sie den Kopf zur Seite dreht und seinen Blick sucht. „Ich bleibe. Und wenn sich hier alles beruhigt hat, werde ich mit dir nach Suna gehen.“

Sie kann seinen Blick nicht deuten und seine nächsten Worte sind nicht die Antwort, die sie erwartet hat.

„Ich habe mich schon zu dir hingezogen gefühlt, als ich noch nicht das Geringste über dich wusste.“ Er dreht sich zur Seite und seine Hände schließen sich sanft um ihre Wangen. „Aber jetzt-“

Plötzlich fühlt sie sich entblößter, als noch wenige Minuten zuvor und sie muss den vertrauten Fluchtinstinkt unterdrücken und sich zwingen seinen Blick zu halten. „Solltest du wissen, dass es besser für dich wäre, dich von mir fernzuhalten.“

Ihre Worte entlocken ihm ein seltenes Lächeln. „Ich habe mich in dich verliebt.“

In diesem Moment wünscht sie sich, sie hätte in dieser Hinsicht seinen Mut. Statt ihm zu antworten, schließt sie die Augen, um das Chaos in ihrem Inneren vor ihm zu verbergen.

Aber er lässt nicht zu, dass sie sich von ihm zurückzieht. „Sag mir jetzt nicht wieder, dass ich dich nicht kenne.“ Er wartet, bis sie die Augen aufschlägt und zurück in seine sieht. „Ich weiß mittlerweile alles, was ich wissen muss.“

Statt dem panischen Fluchtreflex nachzugeben, der an ihren Muskeln zieht, rutscht sie ein wenig näher an ihn heran und drückt ihre Lippen zärtlich gegen seinen Mundwinkel. „Mich zu lieben wird es dir nur schwerer machen.“

Seine Finger zucken an ihren Wangen. „Ich habe nicht vor, dich gehen zu lassen.“

Sie schließt ihre Augen erneut, dieses Mal aus Schmerz heraus. „Du wirst keine Wahl haben.“ Sie zwingt sich zurück in seine Augen zu sehen, um ihn dieses Mal ihre Gefühle sehen zu lassen. Dieses Mal will sie, dass er weiß, wie sehr sie diese Tatsache schmerzt. „Ich werde keine Wahl haben.“

Aber in seinem Blick ließt sie nur Entschlossenheit. „Man hat immer eine Wahl.“

Er lässt ihr einen Moment Zeit, noch etwas darauf zu erwidern, aber als klar wird, dass sie dazu nichts mehr zu sagen hat, beweist er, dass er seine größte Offenbarung noch nicht gemacht hat.

„Heirate mich.“
 

Er spürt ihren Atem stocken, aber sonst kann er nichts weiter von ihrer Reaktion in ihren Zügen ablesen.

Er ist sich jeder einzelnen Sekunde bewusst, die vorbeigeht, bevor sich ihre Lippen öffnen und ihn mit einer Antwort erlösen.

„Okay.“

„Okay?“

Das skeptische Stirnrunzeln, das plötzlich seine Gesichtszüge verzieht, lässt sie schmunzeln und sie setzt an, ihre Antwort zu wiederholen, aber er kommt ihr zuvor.

„Du sollst nicht ja sagen, um meine politische Karriere zu schützen.“

Seine Hände wandern von ihren Wangen tiefer über ihren nackten Oberkörper und als seine Finger über die Spitzen ihrer Brüste streifen, entflieht ihr statt einer kohärenten Antwort nur ein atemloses Keuchen.

„Du sollst ja sagen, weil du so auf meine Berührungen reagierst.“

Seine Hände wandern tiefer und folgen erneut der Kontur ihres gerundeten Bauches.

„Du sollst nicht ja sagen, weil wir ein Kind zusammen haben werden oder weil du glaubst, die Geburt nicht zu überleben. Du sollst ja sagen, weil du dein Leben mit mir verbringen willst.“

Er drückt seine Lippen wild und stürmisch gegen ihre und bringt sie so erneut um eine Antwort, die sie ohnehin noch nicht formulieren könnte. „Sag nicht heute aus den falschen Gründen ja. Überleg es dir lieber und sag morgen aus den richtigen Gründen ja.“

Sie legt ihre eigenen Hände an seine Wangen und ringt zum ersten Mal seit dem Verlust ihrer Teamkameraden mit den heißen Tränen in ihren Augenwinkeln. „Meine Antwort wird immer noch dieselbe sein.“

Es liegt ein jungenhaftes Grinsen auf seinen Lippen, als er seine Hände um ihre Hüfte schlingt und sich ruckartig mit ihr dreht, sodass sie plötzlich über ihm kniet und ihre langen Haare wie ein Vorhang um sie herum fallen.

„Das hoffe ich. Ich hoffe nur, dass deine Gründe andere sein werden.“

Er bewegt ihren und seinen Körper gleichzeitig und während sie stöhnend den Kopf in den Nacken legt, ist ihr letzter bewusster Gedanke, dass sie sich vielleicht wirklich noch ein paar Tage mit ihrer Antwort Zeit lassen sollte, wenn das sein Plan ist, sie zu überzeugen.
 


 

Sie erwacht keuchend und orientierungslos und ihre Instinkte schreien ihr zu sich zu verteidigen, als sich zwei Hände auf ihre Schultern legen, aber im nächsten Moment macht sie bereits seine vertrauten Gesichtszüge in dem Hotelzimmer aus.

„Gaara.“

Sie schließt die Augen und erinnert sich daran, dass sie neben ihm in seinem Hotelzimmer eingeschlafen ist. Aber mit der Dunkelheit hinter ihren Lidern, kommen auch die Bilder aus ihren Träumen zurück.

Nur dass es keine Träume sind, die sie heimsuchen, sondern Erinnerungen.

Eine nach der anderen, von all denen, die der heutige Tag wieder hervorgekramt hat.

Sie macht sich ruckartig von ihm los, strebt den Balkon zu ihrer Linken an und stößt die Türen hektisch auf.

Die kühle Nachtluft beruhigt ihren erhitzten Körper und dieses Mal lässt sie seine Berührung zu, als Gaara hinter sie tritt und vorsichtig die Hände auf ihre Oberarme legt.

„Woran denkst du?“

„Daran, dass der Tod meines besten Freundes mein größtes Versagen war, bis ich es gestern nicht geschafft habe, Nia zu beschützen.“

Seine Hände drücken sie tröstend. „Nichts davon war deine Schuld.“

Sie löst sich erneut aus seinem Halt und schlingt stattdessen ihre eigenen Hände um ihren Oberkörper. „Akais Tod war allein meine Schuld. Nicht nur, weil ich an diesem Tag nicht schnell genug war. Nicht schnell genug, unsere Feinde rechtzeitig aufzuhalten, nicht schnell genug, ihn rechtzeitig zurück ins Dorf zu bringen. Sondern, weil ich der Grund war, dass er überhaupt in diesem Dorf war und dieses Leben geführt hat. Wir hatten vor zu gehen.“ Die letzten Wörter sind ein kaum wahrnehmbarer Hauch. „Wir hatten einen festen Plan das Dorf zu verlassen. Haiko, Sora, Rai, Takeru, Akai, sogar Kaeki…“

Er tritt wieder an sie heran, macht dieses Mal aber keine Anstalten sie zu berühren. „Was ist passiert?“

Soya dreht sich zu ihm um und obwohl nur der Mond ihre Umgebung erhellt, sieht er ihren Schmerz in ihren Augen schwimmen. „Sie haben Hinata und Sakura in unser Dorf gebracht. Ich konnte sie nicht einfach dort lassen und sie ihrem Schicksal überlassen. Nicht nach dem, was mit Tsume passiert war. Also haben wir uns entschieden zu bleiben.“ Ein bitterer Zug verzieht ihre Mundwinkel. „Ich habe entschieden, dass wir bleiben.“

„Du konntest das nicht vorhersehen.“

Sie legt mit einem zynischen Lächeln den Kopf schief. „Wenn einer deiner Leute bei einer Mission stirbt, hilft dir dieser Satz dann, dich nicht verantwortlich zu fühlen?“

„Nein.“

Dieses Mal legt er seine Hände an ihre Wangen und zwingt sie so sanft ihn anzusehen. „Aber es gibt etwas, das hilft.“

„Was?“

„Das Wissen, dass du diese Bürde nicht alleine schultern musst.“

Dieses Mal überwindet sie den Abstand zwischen ihnen und küsst ihn sanft, bevor sie ihm unter den Sternen doch noch eine ehrliche Antwort gibt. „Ich liebe dich.“
 

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- Am nächsten Tag im Krankenhaus -
 

Als Tsunade, Gaara und Soya am nächsten Tag das Krankenhaus betreten und Sasuke und Naruto so gut wie unverändert neben Hinatas und Sakuras Betten vorfinden, runzelt die Hokage unzufrieden die Stirn.

Doch bevor sie dazu kommt, die beiden Shinobi zu rügen, vermelden die Geräte um Sakuras Bett piepend eine Veränderung in ihren Werten.

Sasuke und Naruto springen zeitgleich aus ihren Stühlen auf und auch Tsunade tritt sofort an das Bett heran.

Nach den beiden Momenten, in denen ihr Herz aufgeschlagen hat, ist es der grausamste, als Sakura blinzelnd die Augen aufschlägt und ihr Blick orientierungslos durch den Raum wandert.

Tsunades Worte, dass nicht einmal sie sagen kann, welchen Schaden der Sauerstoffmangel eventuell in ihrem Kopf angerichtet hat, hängen in diesen Sekunden drohend über ihnen.

Sasuke beugt sich über ihr Krankenbett und ihr wirrer Blick fokussiert sich schließlich auf ihn. Ihre Lippen öffnen und schließen sich dreimal, bevor sich die Funktionalität ihrer Stimmbänder so weit wiedereinstellt, dass sie mit rauer Stimme ein Wort hervorbringt. „Sa-suke-“

Es ist eine Erleichterung, die man zweifellos noch nie so klar in den Gesichtszügen des Uchiha gesehen hat, als er sich zu ihr herunterbeugt und seine Hände sanft um ihr Gesicht legt.

„Hast du wirklich gedacht, dass ich dich so einfach gehen lassen würde?“

Sie hält seinen Blick für einen Moment immer noch sichtlich orientierungslos, bevor ihre letzten Erinnerungen schlagartig zu ihr zurückkehren.

Ihr Blick fliegt zu dem Krankenbett neben ihrem und Hinatas Anblick veranlasst sie zu dem abrupten Versuch sich aufrichten zu wollen, den sie jedoch stöhnend unterbricht, als jeder Muskel in ihrem Körper schmerzhaft gegen dieses Unterfangen protestiert.

Stattdessen richtet sie ihren Blick zurück auf Sasuke, dessen Hände um ihre Wangen sie ebenfalls sanft zurückhalten.

„Sag mir, dass es vorbei ist.“

„Er ist tot.“

Seine Finger fahren außergewöhnlich sanft über ihre Haut, als könnte er noch nicht ganz glauben, dass sie vor ihm liegt und mit ihm spricht, als hätte er sie am Tag zuvor nicht beinahe verloren.

Für einen Moment ergibt sie sich seiner zärtlichen Berührung, aber dann registriert ihr Verstand verspätet, dass seine Antwort nicht ganz zu ihrer Frage passt und was das bedeutet und sie schlägt ihre Augen ruckartig wieder auf.

„Aber es ist noch nicht vorbei.“ Sie hebt ihre Arme entgegen der Proteste ihres Körpers und legt ihre Hände über seine. „Was ist los?“

Es ist ein fatales Anzeichen, wenn Sasuke Uchiha eine Antwort herauszögert, aber als ihr Blick durch den Raum wandert, sieht sie alarmiert, dass Soya, Naruto und Tsunade in ähnlicher Manier den Blick zu Boden gerichtet haben und Gaara tröstend Soyas Hand ergreift.

Sie sieht zurück zu Sasuke und öffnet die Lippen, um ihn zu einer Antwort zu drängen, als das schrille Piepen mehrerer Maschinen die komplette Aufmerksamkeit auf Hinatas Bett ziehen.

Ihre Herzfunktion schießt vom schwachen Normalbereich innerhalb von Sekunden in rasende Höhen und ziehen Tsunade alarmiert an ihre Seite. „Das kann nicht sein, sie ist seit Stunden stabil!“

Sakura richtet sich entgegen Sasukes Proteste und der ihres eigenen Körpers stöhnend auf, während Tsunade ihr Chakra aktiviert, aber bevor sie ihre heilenden Kräfte in Hinatas Körper leiten kann, schießt diese mit einem Keuchen in die Höhe.

Die Adern um ihre Augen stehen klar hervor und ihr erster Blick gilt zunächst keinem von ihnen, sondern führt sie weit aus den Wänden des Krankenzimmers heraus.

Erst Narutos vorsichtige Worte scheinen sie zurück zu ihnen zu ziehen. „Hina?“

Ihr Blick wandert zu ihm, ohne die Funktion ihres Bluterbes zu verlieren.

„Ist es wahr?“

Er schluckt und obwohl er ahnt, wonach sie ihn fragt, bringt er es nicht über sich, es direkt auszusprechen. „Was?“

Aber sie liest es in seinem Blick und schließt gequält die Augen. „Er hat sie geholt.“

Auch Sakura kämpft sich in eine halbwegs aufrechte Position. „Wer hat wen geholt?“

Hinatas Blick richtet sich auf sie und der tiefe Schmerz in ihren Augen, überträgt sich bereits auf sie, bevor sie weiß, worum es geht. „Kaito hat Nia entführt.“

Blinder Zorn verfärbt Sakuras Blick und lässt sie die sengenden Schmerzen in ihrem Körper schlagartig vergessen. „Du willst mir sagen, dass ausgerechnet der Bastard überlebt hat und direkt hierher gekommen ist, um seine Tochter zu holen, nur um dich ein bisschen weiter zu manipulieren?“

Tsunade unterbricht die Diskussion der beiden Frauen vorsichtig. „Deine ganze Familie und die besten Konoha-nins suchen überall nach ihr.“

Aber Hinata schüttelt den Kopf. „Er will mich. Er wird sich nur mir zeigen.“

Narutos Hände an ihrem Arm, ziehen ihre Aufmerksamkeit auf seinen Blick, der eine ähnliche verzweifelte Färbung aufweist wie ihrer. „Ich schwöre dir, ich finde sie. Aber du musst mir versprechen, hier zu bleiben.“

Sie hat gedacht, sie wäre das letzte Mal in der Position gewesen, ihn hintergehen zu müssen, wenn sie die letzten Tage überlebt. Ihn jetzt erneut ablehnen zu müssen, verstärkt das schmerzhafte Stechen in ihrem Brustkorb, dass weit schlimmer ist, als der Schmerz im Rest ihres Körpers. „Ich kann nicht.“

„Hinata-“

Sie hebt ihre Hand trotz ihrer Schmerzen entschuldigend zu seiner Wange. „Ich will dir nichts versprechen, was ich im Zweifelsfall nicht halten werde.“

Naruto nimmt ihre Hand von seiner Wange und drückt seine Lippen sanft gegen ihre Handinnenfläche, ohne seinen Blick von ihrem zu nehmen. „Dann muss ich sie einfach vor dir finden.“

Er drückt seine Lippen gegen ihre, umrundet ihr Bett und drückt auch Sakura einen Kuss gegen die Stirn, bevor er den Raum verlässt. Gaara und Tsunade folgen ihm aus dem Raum, aber Sasuke sucht noch einmal Sakuras Blick. „Ich nehme an, du wirst mir dieses Versprechen aus demselben Grund nicht geben.“

Auch in ihrem Blick liegt ehrliches Bedauern, als sie den Kopf schüttelt. „Es tut mir leid.“

Statt ihr zu antworten, senkt er seine Lippen auf ihre, aber er belässt es nicht bei einer kurzen Berührung. Er schiebt seine Zunge über ihre Lippen und küsst sie auf eine Art, die sich sündhaft in ihre Erinnerung einbrennt, bevor er sich abrupt von ihr löst und ohne ein weiteres Wort den Raum verlässt.
 

Vor der Tür sucht er als erstes Narutos Blick. „Hältst du es wirklich für eine gute Idee, wenn wir beide gehen?“

Obwohl sie eigentlich feiern sollten, dass die beiden ohne bleibende Schäden aufgewacht sind, wirkt der Blondschopf zutiefst erschöpft und unglücklich. „Nein. Aber zusammen haben wir bessere Chancen die Kleine möglichst schnell zu finden und im Moment sind sie schlichtweg zu schwach, um unbemerkt das Dorf zu verlassen.“

Sasuke runzelt abwägend die Stirn. „Ich weiß nicht, ob ich mich darauf verlassen will.“

„Du kannst dich auf mich verlassen.“ Die Hokage tritt zwischen die beiden Shinobi. „Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.“

Auch Gaara nickt zusichernd. „Sie werden das Dorf nicht noch einmal verlassen und falls er dumm genug sein sollte, hierher zu kommen, werden wir ihn erwarten.“
 

In dem Krankenzimmer hinter ihnen starrt Hinata derweil leer aus dem Fenster und Sakura kämpft darum, sich soweit aufzurichten, dass sie die Hand nach ihr ausstrecken kann, aber Soya tritt derweil an Hinatas Bett heran.

Sie senkt demütig den Kopf, als Hinatas Blick zu ihr wandert. „Ich bitte dich nicht um Vergebung. Ich habe dir etwas versprochen und konnte es nicht halten. Es tut mir unendlich leid, dass ich darin versagt habe sie zu beschützen.“

Aber Hinata wiegelt ihre Selbstvorwürfe ab. „Du warst damit beschäftigt uns am Leben zu halten, Soya. Außerdem war es meine Aufgabe sie zu beschützen.“

Damit wandert ihr Blick zurück aus dem Fenster und Sakura und Soya teilen einen besorgten Blick in ihrem Rücken.

Sie kennen die junge Hyuuga beide gut genug, um zu wissen, dass sie alles tun wird, um Nia zurückzuholen. Ungeachtet dessen, was das für sie selbst bedeutet.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, das war eine ziemlich lange GaaraxSoya-Szene in diesem Kapitel und das wird es so auch nicht nochmal geben, jetzt wo Sakura und Hinata wieder wach sind ;)
Aber die beiden sind mir als Pairing sehr ans Herz gewachsen und für mich ein entscheidender Bestandteil dieser Fanfic, deshalb habe ich ihnen dieses Kapitel gewidmet.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!
GlG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Hokagebernd
2020-05-21T15:24:04+00:00 21.05.2020 17:24
Super kapitel mir hat GaaraxSoya part sehr gefallen finde es schön Das auch mal Gara ein Frau ab kriegt u. Glücklich wird die Rüge die Tsunade denn beiden geben wollte hätte eh nix gebracht u. Was die Sturheit angeht da sind die beiden Frauen genauso stur wie die Männer die kann man auch von nix abbringen wenn sie sich was in denn kopf geszt haben
Von:  XxGirlyxX
2019-09-22T18:48:34+00:00 22.09.2019 20:48
Tolles Kapitel:)
Soya und gaara heiraten 😍 ich hoffe sie wird die Geburt überlegen, gaara muss da ja schon an einem Plan arbeiten 🤔
Ob sasuke und naruto nia finden werden?
Bin schon gespannt
Lg XxGirlyxX
Von:  --Lucy--
2019-06-15T22:20:51+00:00 16.06.2019 00:20
Heya :)
Erst einmal - Danke für deine ENS :3
Um auf deine Frage zurück zu kommen - Ja, das Kapitel hat mir sehr gefallen und mach dir keinen Stress. Ich habe kein Problem damit zu warten, dafür weiß ich, daß ich ein tolles Kapitel vor die Nase gesetzt bekomme ;)

Auch wenn ich selten - oder so gut wie nie Kommentiere *hust* (ich bin immer so schreibfaul), lass dir gesagt sein: Ich sauge jedes deiner Kapis auf ;3

Es macht einfach Spaß deine Story zu lesen, mich wirst du so schnell nicht wieder los. Und wenn ich ab und an dafür aus der Versenkung auftauchen muss um ein Kommi zu schreiben, damit du mehr motiviert wirst - dann sei es so :)

Ich tauch jetzt allerdings wieder unter. Mit lieben Grüßen und gutes Gelingen des nächsten Kaps *winke*

Lucy :3
Von:  Sakura2100
2019-06-15T10:15:46+00:00 15.06.2019 12:15
Tolles kapitel :) finde gaara und soya auch ein sehr süßes Pärchen, bin gespannt was du dir einfallen lässt wie es weiter geht denn nia wird sicher bald wieder bei den anderen sein *-*
Von:  Cosplay-Girl91
2019-06-12T22:25:41+00:00 13.06.2019 00:25
Tolles Kapitel :)
Schön das Sakura und Hinata wieder aufgewacht sind.
Und schon müssen sie sich wieder von Sasuke und Naruto trennen.
Ich fand den Teil mit Gaara & soya toll.
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Lg
Von:  Thrawn
2019-06-11T20:47:37+00:00 11.06.2019 22:47
Tolles Kapi

Wenigstens sind ja alle aufgewacht. Und Gaara lässt es gleich mal krachen. Da hätte man ein wenig "Gott spielen können" und Gaara eins auszuwoschen. Soya hätte ja so tun können, als hätte sie noch schmerzen. Wirklich schade das dies nicht passiert ist.

Bei Hinata und Sakura habe ich so das Gefühl, dass mindestens Hinata noch einmal entführt wird. Weiß aber nicht wieso?^^ Vielleicht Schicksal oder ne Ahnung. Und Sakura bleibt weinen zurück. Das kann ich mir wirklich vorstellen. Und dann kommen der blonde Chaot und der emotionaler Freak zurück und retten den Tag. Mit Sneakers. Denn man ist nicht sich selbst, wenn man hungrig ist.;D

MfG Thrawn
Von:  Narudia
2019-06-11T08:34:23+00:00 11.06.2019 10:34
Huhu,

danke für das tolle neue Kapitel und ich fand es gar nicht so schlimm das es nochmal ein Gaara x Soya Kapitel gab. Ich mag Gaara wirklich sehr und er verdient sein Glück mindestens genauso wie SasuSaku und NaruHina. Ich fand seinen Antrag echt gut. Trotz aller Konsequenzen die s bedeutet das er eine Fremde geschwängert hatte sie habe einander kennen und lieben gelernt und es sollte sich keiner wagen sich Gaaras Glück in den weg stellen zu wollen.

Ich bin wirklich froh das Sakura und Hinata wieder wach sind ohne bleibenden schlimmeren Schäden. und ich kenne unser eingespieltes 3er Gespann Soya, Hinata und Sakura werden Nia schon zurück holen und sie sind schneller aus Konoha draußen als die anderen vorm Zimmer richtig ihr Gespräch beendet haben. sie brauchen keine Hilfe auch wen sie sie Letzen Endes trotzdem bekommen werden worüber sie dann ja auch trotzdem sicher sich freuen werden.

Freue mich aber auch schon wenn es wieder heiße SasuSaku und NaruHina Aktion gibt ;)

lg Narudia
Von:  Cuddlytoy
2019-06-11T06:55:19+00:00 11.06.2019 08:55
Aaaah, die stelle ist gemein zum aufhören!
Nichts gegen gaara, aber da freut man sich auf das 'hoffentliche erwachen' der beiden und du hörst an der stelle auf 🙈

Nene, aber wieder super schön geschrieben, freu mich auf das folgende.
(Und hey, seit langem hast du mal wieder "ruckartig" verwendet^^)
Von:  Scorbion1984
2019-06-11T05:59:44+00:00 11.06.2019 07:59
Tolles Kapitel ,schön das Gaara und Soya endlich zu ihren Gefühlen stehen !
Sakura und Hinata sind wohl nicht zu bremsen ,kein Wunder das Naruto und Sasuke sich gezwungen sehen einzugreifen ! Anders werden die zwei nicht zu stoppen sein ,aber ich bezweifele das das helfen wird !
Wie immer ist das Kapitel sehr spannend und macht Appetit auf mehr !
Von:  Kleines-Engelschen
2019-06-10T21:40:53+00:00 10.06.2019 23:40
ein tolles kapitel. ich bin aufs nächste gespannt und wie sich die geschichte mit nia noch entwickelt.
freue mich auf das nächste

greetz


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