Zum Inhalt der Seite

Torn

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tormented

- Am nächsten Tag, nachmittags im Hyuuga-Anwesen -
 

Sasuke sieht von dem Geschehen vor sich, das Hinata unter der Aufsicht ihres Vaters und ihres Cousins im Training mit vier ihrer Verwandten beinhaltet, zu seiner ehemaligen Teamkameradin, die neben ihm auf dem Boden liegt. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und mit geschlossenen Augen erweckt sie überzeugend den Anschein, als würde sie das Geschehen vor ihr nicht das geringste angehen.

„Dich scheint das ja wahnsinnig zu interessieren.“

Er sinkt neben ihr in die Hocke und die simple Bewegung sichert ihm augenblicklich ihre Aufmerksamkeit.

„Ich habe Hinata in den letzten zwei Jahren schon des Öfteren beim Warmmachen zugesehen.“

„Warmmachen, huh?“

Sie hält seinen Blick für einen Moment, bevor sie sich aufsetzt und er sieht interessiert zu, wie sie ihre Hände auf ihren Rücken legt und in rascher Folge ein paar Fingerzeichen formt, die seines Erachtens nach nichts mit einem Jutsu zu tun haben.

Er folgt ihrem Blick zurück zu Hinata und sieht gerade noch, wie die junge Clanerbin sich mit kaum sichtbaren Bewegungen zwischen ihren Verwandten bewegt, ihre Verteidigung aushebelt, als wäre sie nicht vorhanden und sie alle mit einem einzigen gezielten Schlag in die Bewusstlosigkeit schickt, bevor sie direkt vor Sakura auftaucht und etwas aus ihrer Waffentasche zieht.

„Die hast du unbedingt jetzt sofort gebraucht?“

Sie wirft es Sakura zu und als die Haruno es grinsend in ihre Hosentasche schiebt, erkennt Sasuke, dass es sich um ein Fläschchen mit ein paar Kräutern handelt.

Sakura zuckt locker mit den Schultern, völlig gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass einmal mehr alle Aufmerksamkeit auf ihnen liegt. „Du weißt, dass ich gerne Recht behalte.“
 

Hiashi, der das von ihm angeordnete Training bisher regungslos verfolgt hat, wendet sich seinem Neffen zu. „Neji.“

Hinatas Blick findet ebenfalls ihren Cousin und die beiden Hyuuga bewegen sich ohne weitere Absprachen zurück in das Zentrum des größten Trainingsplatzes auf dem Gelände des Hyuuga-Anwesens.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden jungen Hyuugas verspricht gerade interessant zu werden und wesentlich ebenbürtiger als der vorherige Kampf, als Hinata ihr Chakra überraschend manipuliert, um Nejis Angriff abzublocken, während sich ihr Blick sichtlich in der Ferne verliert.

Es vergeht nur eine weitere Sekunde, bis Sakura neben Hinata steht. „Hina?“

„Es ist Kaito.“

Naruto und Sasuke machen beide einen Schritt nach vorne, aber in diesem Moment sind die beiden Frauen bereits verschwunden.

„Nicht schon wieder!“ Naruto fährt fluchend zu dem anderen ANBU an seiner Seite herum. „Neji!“

Aber der Hyuuga hat mit Hilfe seines Bluterbes bereits die Verfolgung der beiden Frauen aufgenommen. „Ich bin schon dabei!“
 


 

Bis sie die beiden außerhalb der Dorfmauern eingeholt haben, steht ein Mann direkt vor Hinata, während Sakura ein paar Meter hinter ihnen ihr Katana in der Hand dreht.

Nejis helle Augen wandern hektisch zwischen seiner Cousine und ihrem Gegenüber hin und her, während Naruto und Sasuke links und rechts an Sakuras Seite treten.

„Wer ist der Kerl?“

Narutos Blick liegt angespannt auf Hinata, seine Hand bereits auf dem Griff des Schwertes an seinem Gürtel.

„Kaito. Koris zweiter nutzloser Sohn.“

Während Sakuras knapper Erklärung, rühren sich Hinata und Kaito immer noch keinen Zentimeter, was Narutos Anspannung nur noch verstärkt. „Was macht er mit ihr?“

„Sie sind in einem Genjutsu.“ Neji tritt neben sie, aber Sasukes aktiviertes Bluterbe liegt ebenfalls auf Hinata und ihrem Gegenüber und er korrigiert den Hyuuga ruhig.

„Es ist nicht nur ein Genjutsu. Es sind mehrere.“ Seltene Faszination klingt in seiner Stimme wieder. „Sie halten einander in verschiedenen Genjutsus fest, die sich überlagern.“

Das laute Lachen des fremden Shinobi ist ihr erstes Anzeichen, dass die beiden die Genjutsus, von denen Sasuke eben noch gesprochen hat, aufgehoben zu haben scheinen.

Aber dann richten sich seine Augen mit einem eindeutigen Ausdruck auf Hinata, woraufhin sich schlagartig jeder einzelne Muskel in Narutos Körper auf unangenehme Weise anspannt.

„Du hast mir gefehlt.“

„Das können wir von dir nicht behaupten.“ Sakuras beißende Erwiderung kommt Hinatas Antwort zuvor, aber der fremde Shinobi ignoriert die unverhohlene Warnung durch die rosahaarige Medic-nin gleichgültig, denn seine Augen weichen kein einziges Mal von Hinata.

„Wie geht es unserer Kleinen?“

„Es geht ihr gut.“

„Spricht sie mittlerweile?“

„Nein.“

Es ist kaum sichtbar, aber für einen Moment blitzt drohende Unzufriedenheit in seiner Miene auf, bevor sie wieder die betont sorglose Gelassenheit annimmt. „Du weißt, ich will, dass du dich darum kümmerst.“

„Dann bist du nicht gekommen, um sie zu holen?“

Hinatas Stimme und Miene lässt dagegen keinerlei Gefühl erkennen, während Kaitos einen beinahe zärtlichen Ton annimmt.

„Wir wissen beide, dass sie bei dir besser aufgehoben ist.“

„Wir kommen nicht zurück, Kaito.“

Der dunkelhaarige Shinobi macht noch einen Schritt auf die zierliche Hyuuga zu und verringert den Abstand zwischen ihnen damit auf ein absolutes Minimum. „Ich bin ein sehr geduldiger Mann, Hinata.“

Aber Hinata verschränkt lediglich die Arme vor dem Körper und legt den Kopf in den Nacken, um weiter den Blickkontakt zu ihm halten zu können. „Du solltest gehen.“

„Wenn du das willst.“ Er hebt die Hand zu ihrem Gesicht, aber bevor er sie berühren kann, verliert Naruto die Beherrschung. So schnell, dass keiner der drei Shinobi an seiner Seite ihn hätte aufhalten können, verschwindet er und taucht direkt hinter Hinata auf, aber seine Augen ruhen drohend auf dem Mann vor ihm.

„Wage es ja nicht sie anzufassen!“

Er erkennt, dass die Augen seines Gegenübers beinahe so schwarz sind wie die seines besten Freundes, als sie sich sichtlich amüsiert auf ihn richten. „Ah, der Fuchsjunge.“

Er streckt die Hand nach ihm aus, so als wollte er sich förmlich vorstellen, aber mit seiner Bewegung verliert Hinatas Haltung jegliche Vorgabe von Gleichgültigkeit und sie tritt blitzschnell weiter zwischen die beiden.

„Kaito!“ Sein Name aus ihrem Mund ist eine einzige Warnung, aber der Angesprochene schmunzelt nur amüsiert.

„Ich mach doch nur Spaß.“ Sein Blick wandert zurück zu Hinata und unter der Art wie er sie ansieht, fühlt Naruto alle seine Sicherungen auf einmal durchbrennen. Zum ersten Mal seit Jahren spürt er die Kraft des Fuchses ganz ohne sein Zutun in sich aufwallen. Doch plötzlich ist da noch etwas anderes und es ist so ungewohnt, dass er eine ganze Minute braucht, um zu begreifen, was er da außerhalb seines rasenden Zornes noch spürt. Es ist ihr vertrautes Chakra, das seinen ganzen Körper von außen einzuhüllen scheint. Hinata!

Aber Kaitos Stimme dringt mit jeder unerwünschten Silbe erneut zu ihm durch. „Pass gut auf meine Tochter auf, Hinata. Ich warte auf euch.“

Er verschwindet so schnell, als wäre er nie hier gewesen und Sakura steckt ihr Katana fluchend wieder ein. Sie hält Neji aber auf, als dieser Kaitos Verfolgung aufnehmen will. „Das wird ungefähr genauso ausgehen wie das letzte Mal, also erledige einfach den Rest deines Jobs und informiere Tsunade.“

Man sieht dem Hyuuga an, dass er sich eine bissige Erwiderung gerade so verkneift, aber sein Pflichtbewusstsein scheint den Kampf schnell zu entscheiden, denn eine Sekunde später ist er bereits verschwunden.
 

Sakuras Blick wandert augenblicklich zurück zu Hinata, aber als Sasuke an ihre Seite tritt, macht sie immer noch keine Anstalten den Abstand zu ihrer Freundin zu verringern. Doch ihre seltene Zurückhaltung erschließt sich dem Uchiha schnell, als Hinata sich mit einem tiefen Atemzug zu Naruto umdreht, der immer noch direkt hinter ihr steht und in diesem Moment erst vollständig zu dem Geschehen aufschließt, das sich eben vor seinen Augen abgespielt hat.

„Seine Tochter? Nia?“

Hinata nickt nur, obwohl die Bestätigung eigentlich überflüssig ist, aber Naruto ist auch schon einen Schritt weiter. „Warum sollte er dir die Aufsicht seiner Tochter überlassen?“

Ihm ist durchaus klar, dass ihm ihre Antwort nicht gefallen wird, er hat nur nicht damit gerechnet, gefühlstechnisch den Boden unter den Füßen zu verlieren, als ihm ihre ruhigen Worte das gesamte Ausmaß dieser verworrenen Situation klarmachen.

„Weil er dem Hirngespinst unterliegt, dass die Tatsache, dass ich seine Tochter liebe, irgendwann dazu führen wird, dass ich auch ihn lieben werde.“

Sie macht den Eindruck dem Ganzen noch etwas hinzufügen zu wollen, aber dann dreht sie sich plötzlich von ihm weg und legt eine Hand über ihre Augen. Als sie minimal schwankt, streckt Naruto augenblicklich die Arme nach ihr aus, aber da steht Sakura bereits an ihrer Seite.

„Lass es mich sehen.“

Sobald Hinata die Hand von ihren Augen nimmt, wird ersichtlich, dass ihre hellen Pupillen schwindelerregend hin- und hertanzen, aber Sakura legt ihre Fingerspitzen gezielt an Hinatas Schläfen und unter der Einwirkung ihres Chakras verschwindet der Effekt schnell.

Der Blick, der daraufhin zwischen den Frauen passiert und die Tatsache, dass Hinata seinem Blick zwar begegnet, aber doch nicht ganz, verrät Naruto zweifellos, dass sie einmal mehr nicht die ganze Wahrheit zu hören kriegen.

„Es ist nur ein Nebeneffekt von Überbeanspruchung.“ Sie sucht Sakuras Blick. „Ich fürchte, mein Vater wartet auf eine Erklärung. Ich treffe euch Zuhause.“

Sakura nickt und Hinata verschwindet erneut, während die beiden Männer resigniert beschließen, dass die unzähligen Fragen, die sie haben, einmal mehr werden warten müssen.
 

.

.

.
 

- Am Abend in Narutos und Sasukes Wohnung -
 

Hinata lehnt ihre Stirn müde gegen das kalte Glas des breiten Wohnzimmerfensters. Nachdem sie ins Hyuuga-Anwesen zurückgekehrt ist, hat das angenehme Gespräch, das sie dort mit ihrem Vater geführt hat, ihrem bisherigen Tag die Krone aufgesetzt. Ihrem Vater klar zu machen, dass sie niemals die Tochter und die Nachfolgerin sein kann, die er sich vorstellt, ausgerechnet jetzt, wo er der Ansicht ist, dass sie seine Anforderungen endlich erfüllen könnte, war ein aussichtsloses und ermüdendes Unterfangen. Allerdings befürchtet sie, dass ihr nächstes Gespräch mit Naruto noch eine Steigerung dazu darstellen wird.

Als sie spürt wie er in den Raum tritt, strafft sie die Schultern und richtet sich auf, aber sie ist zu müde, um noch jemandem etwas vorzuspielen. Außerdem hat sie geschworen das wenigstens ihm gegenüber niemals zu tun. Sie dreht sich zu Naruto um und begegnet seinem Blick.

„Hast du Nia heute Nacht bei Soya gelassen, weil du befürchtest, dass ihr Vater zurückkommt?“

Es ist seine erste Frage und schon die kann sie nicht direkt beantworten. „Ich fürchte ihn nicht.“

„Aber du hast Angst ihn zu töten.“

Sie versucht zu spät es zu verhindern und zuckt sichtbar zusammen. „Ich würde es bevorzugen Nia nicht zur Vollwaise zu machen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.“ Auch das ist nicht der einzige Grund. Deshalb lenkt sie von dem einen unliebsamen Thema auf das nächste ab. „Frag mich, Naruto.“

Doch als der blonde Chaot einmal stumm bleibt, nimmt sie ihm die unmögliche Frage ab, die sich seit Stunden durch seine Venen frisst.

„Du willst wissen, ob ich mit ihm zusammen war.“

„Warst du?“

„Nein.“

Doch im selben Moment schließt Nejis Cousine mit einem schweren Seufzen die Augen und beschließt, dass es besser ist gleich auf einmal reinen Tisch zu machen. „Aber er hat mich einmal geküsst.“

Das laute Klacken seiner aufeinander prallenden Zähne hallt in der Stille zwischen ihnen wieder und der Zorn, den er verspürt ist ziemlich nah dran an dem Ausmaß, das er konfrontiert mit ihren Entführern empfunden hat. Aber er ballt die Hände zu Fäusten und zwingt sich zu einem tiefen Atemzug. Doch dann frisst sich eine Frage durch seinen Zorn, die er keine Sekunde zurückhalten kann. „Wolltest du es?“

Hinata schlägt ihre Lider ruckartig wieder auf und zum ersten Mal seit er sie kennt, spiegelt sich eine so eng mit Wut verwandte Emotion in ihren hellen Augen, dass er es kaum davon unterscheiden kann, während sie ihn aufgebracht ansieht. „Glaubst du das? Denkst du all diese Momente zwischen uns in den letzten zwei Tagen waren was – gespielt?!“

„Ich muss es wissen. Und ich weiß, ich habe das zwischen uns nach Strich und Faden versaut, aber das…“

Sie dreht sich von ihm weg und verschränkt haltsuchend die Arme vor ihrem Oberkörper, während sie erneut durch die Fensterscheibe in die Dunkelheit der Nacht hinausstarrt.

„Er wollte mich von Anfang an. Aber er hat nie versucht sich mir körperlich aufzuzwingen. So primitiv ist er nicht. Auf der anderen Seite…“

Sie legt eine Hand in ihren Nacken und eine erneut gegen die kalte Scheibe. „Auf eine andere Art ist er mir in den letzten zwei Jahren tiefer unter die Haut gegangen, als jeder andere. Sota hatte Recht, tagein tagaus mit ihm in seinen Genjutsus gefangen zu sein war eine besondere Art der Folter. Kein Gedanke, keine Erinnerung war sicher vor ihm.“

„Trotzdem hast du ihn nicht getötet.“ Mittlerweile ist er sich sicher, dass sie es gekonnt hätte.

„Ich habe noch nie zuvor wirklich jemandem den Tod gewünscht. Zumindest nicht aus privaten Gründen.“ Ihr Lachen hat einen ungewohnt bitteren Unterton. „Zwei Wochen mit Kaito und ich war bereit eine Ausnahme zu machen.“

Sie dreht sich zu ihm um und zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr lässt sie ihn so tief in ihre Augen sehen, dass er den Schmerz erkennt, den sie sonst so gut versteckt. „Aber auch wenn es meistens wirkt, als würde es sie nicht besonders kümmern, sind er und Hoshi Koris Söhne. Ihr Tod hätte Krieg bedeutet. Einen Krieg, den wir vielleicht hätten gewinnen können ja, aber solange es nicht unbedingt nötig war, wollten wir nicht herausfinden zu welchem Preis. Also ja, ich habe mich in gewisser Weise auf Kaitos Spielchen eingelassen. Vor allem um Nias Willen.“
 

Naruto macht einen Schritt auf sie zu, ohne ihren Blickkontakt für einen Moment zu unterbrechen. „Er wollte, dass du ihn liebst.“

„Seine Vorstellung von Liebe, ja.“ Ihre Augen wandern für einen Moment zur Seite, kehren dann aber sofort zurück und gewähren ihm einen weiteren Einblick in ihre Gefühlswelt. „Aber ich habe ihm gesagt, dass ich das nie werde. Dass es da schon jemanden gibt…“

Die Wut, die sich seit Beginn ihres Gesprächs stetig durch seine Adern frisst, beginnt langsam zu verebben. „Und damit hat er sich zufrieden gegeben?“

„Damals schon. Aber er ist auch davon ausgegangen, alle Zeit der Welt zu haben um mich umzustimmen.“ Es ist sie, die den entscheidenden letzten Schritt macht, um den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum zu verringern. Sie hebt eine Hand und legt sie vorsichtig auf seinen Brustkorb, direkt über seinen pochenden Herzschlag. „Und wenn 20 Jahre vergangen wären, ich hätte meine Meinung niemals geändert.“

Seine Lippen liegen schon auf ihren, bevor er sich bewusst dazu entschieden hat den Kopf zu senken. Aber gerade als er die Hände auf ihre Hüften legt, um sie so nah wie möglich zu ihm zu ziehen, reißt sie sich mit unerwartetem Widerstand von ihm los.

„Nein, hör auf!“ Sie schüttelt den Kopf und tritt von ihm zurück, bis sie die kühle Scheibe des Fensters im Rücken hat. „Ich kann nicht-“

„Schon gut-“

Aber der eindringliche Blick in ihren Augen bringt ihn schlagartig zum Schweigen. „Nein, ich kann das nicht, wenn es auch nur die geringste Möglichkeit gibt, dass du morgen Früh neben mir aufwachst und es bereust.“

„Das sollte wohl eigentlich mein Text sein.“

„Ich bin nicht diejenige, die sich für jeden Kuss zwischen uns entschuldigt hat.“

Mit ihrem ruhigen Vorwurf trifft ihn ein Anflug von Reue, der ihn für einen Moment die Augen schließen lässt, bevor er entschuldigend die Arme nach ihr ausstreckt. „Hinata-“

Aber die Adern um ihre Augen treten in vertrauter Form hervor und stehlen einmal mehr ihre Aufmerksamkeit.

„Was ist es?“

Sie blinzelt sich zurück in seine Realität und als ihre Augen wieder jegliche Emotion vermissen lassen, weiß er bereits, dass sie ihm wieder ausweichen wird.

„Es war nichts. Es tut mir leid, aber ich bin müde.“

Sie tritt an ihm vorbei und aus dem Raum und er hält sie nicht auf.
 


 

- Währenddessen bei Sakura und Sasuke -
 

„Sakura?“ Er klopft noch einmal an die Zimmertür, aber als er keine Antwort erhält, drückt er lautlos die Klinke nach unten und tritt in den abgedunkelten Raum. Es brennt nur eine kleine Lampe neben dem Bett und zieht seinen wachsamen Blick sofort auf Sakuras schlafende Gestalt. Seine Augen wandern für einen Moment über ihre entspannten Züge, aber dann dreht er sich um, um den Raum wieder zu verlassen.

„Nein!“

Es ist nur ein Flüstern, so leise, dass er es beinahe überhört hätte, aber er fährt sofort zu ihr herum. Jegliche Entspannung ist aus ihren Zügen gewichen und sie sieht gequält und schmerzerfüllt aus, während sich noch im Schlaf erste Tränen einen Weg über ihre blassen Wangen bahnen.

„Sakura!“ Er kniet innerhalb von Sekunden neben ihr auf dem Bett, aber sobald seine Hand ihre Schulter berührt, bewegt sie sich so schnell, dass sogar er eine Millisekunde zu langsam reagiert. Er blinzelt und schon liegt er unter ihr auf dem Bett, ein Kunai an seiner Halsschlagader.

Aber statt sich zu verteidigen hebt er langsam beide Hände über seinen Schultern an und in diesem Moment klärt sich ihr Blick bereits.

„Sasuke?“

So schnell wie sie ihn überwältigt hat, zieht sie sich auch von ihm an das andere Ende des Raumes zurück.
 

Sie lässt das Kunai in ihrer Hand klirrend zu Boden fallen und wischt sich hektisch mit dem Handrücken über die Wangen. „Es-“

Aber in diesem Moment steht er bereits vor ihr und legt seine Hände vorsichtig auf ihre Oberarme. „Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht entschuldigen.“

Sie nickt knapp, will sich aber gleichzeitig von ihm losmachen, aber stattdessen zieht er sie in seine Arme.

„Sasuke-“ Aber sie unterbricht sich, als sie spürt wie er seine Lippen zärtlich gegen ihren Haarschopf drückt.

Die Reaktion ihres Körpers erinnert sie eindringlich daran, wie nah er ihr im Moment ist und statt sich von ihm loszumachen, schlingt sie vorsichtig die Arme um ihn.

„Warum tust du das?“

Sie rechnet nicht damit eine Antwort auf ihre wirre Frage zu erhalten, aber er überrascht sie einmal mehr.

„Du hättest dasselbe für mich getan, wenn ich dich gelassen hätte.“

Sie tritt einen Schritt von ihm zurück und er lässt sie gewähren, obwohl es ihm in den Fingern juckt, sie zurück in seine Arme zu ziehen, vor allem, als sie die Arme um sich selbst schlingt, bevor sie müde seinem Blick begegnet. „Du hast mich nie gebraucht, Sasuke.“

Seine dunklen Augen halten ihre fest und wie jedes Mal, wenn er ihrem Blick so direkt begegnet, bedeutet der Kontakt für sie eine erinnerungsschwere Reise in die Vergangenheit, nur um ihr vor Augen zu führen, wie sehr sich der Mann, der heute vor ihr steht, von dem Jungen unterscheidet, den sie einmal gekannt hat.

„Wenn ich dich und Naruto nicht getroffen hätte, hätte es für mich nie eine Rückkehr gegeben.“

Er wartet ihre Antwort auf diese unerwartete Offenbarung nicht ab, aber sie bezweifelt, dass ihr überhaupt eine eingefallen wäre. Stattdessen vernichtet er den Abstand, den sie zwischen sie gebracht hat, in einem einzigen Schritt, schiebt eine Hand in ihren Nacken und reißt sie an sich, während er den Kopf senkt, um ihre Lippen mit seinen zu beanspruchen.

Seine Nähe überfordert sie schon, wenn sie sie halbwegs voraussehen kann, deshalb vergräbt sie ihre Finger haltsuchend in seinem Oberteil, um ihr plötzliches Schwindelgefühl zu kontern. Aber gleichzeitig streckt sie sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch ein wenig näher zu sein.

Als er seine Hände auf ihre Schultern legt, erwartet sie eher, dass er sie zum Bett zurückdreht, als dass er sie von sich wegschiebt, aber ihr ehemaliger Teamkamerad widerlegt einmal mehr jegliche ihrer Erwartungen und löst sich von ihr.

„Was-“

„Ich will dich nicht überfordern.“

Die schöne Medic-nin verschränkt die Arme vor dem Oberkörper, um die Reaktion ihres Körpers auf ihn zu kaschieren und zieht spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. „Das ist also deine Art mich nicht zu überfordern?“

Sie zittert schon, bevor er den Kopf so weit zu ihr senkt, dass sein Atem mit jedem Wort ihr Ohr streift.

„Wenn ich vor hätte deine Grenzen auszureizen, würde ich dich schon an ganz anderen Stellen berühren.“
 

.

.

.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Thrawn
2017-09-03T16:11:37+00:00 03.09.2017 18:11
Super Kapi

Da bahnt sich was an. Jetzt ist es sogar noch spannender geworden. Aber langsam frage ich mich, warum alle Shinobis aus dem Dorf so eine komische Vorstellung von Liebe & Gemeinschaft haben. Was geht den da vor sich? Irgendwie scheint es für mich darauf hinaus zu laufen, dass Kori irgendwelche Experimente durchgeführt hat. Nur komme ich nicht rauf welche das sein könnten.

MfG Thrawn
Von:  youjissi
2017-09-01T05:32:37+00:00 01.09.2017 07:32
So, nach weiterem hin und her, habe ich es jetzt noch geschafft dieses Kapitel zu lesen.

Ach ich liebe diese ganzen NaruHina Szenen.

Sehr gespannt auf das nächste Kapitel!

Freue mich schon sehr.

LG
Von:  Hokagebernd
2017-08-22T12:39:02+00:00 22.08.2017 14:39
Tolles kapitel der Typ sollte vorsichtig sein der fuchsjunge kann seher gefährlich werden is besonder wenn er kumarma freien lauf lässt Hinata sollte endlich sich Naruto öffnen das würde ihr gut tun um sich denn ganzen schmerz von der Seele reden denn Naruto kann ihren schmerz verstehen u. Für sie da sein das gleiche gilt für sasuke u. Sakura
Von:  franny
2017-08-22T05:26:29+00:00 22.08.2017 07:26
Schönes Kapitel!!!
Ich hoffe es gibt weitere tolle Szenen zwischen sasuke und sakura, natürlich auch zwischen hinata und naruto. :-)
Ich bin gespannt wie es weitergeht!!!
Lg franny
Von:  Scorbion1984
2017-08-21T13:35:29+00:00 21.08.2017 15:35
Tolles Kapitel ,werden sie alle endlich mal wieder zur Ruhe kommen ?
Auf die Dauer können doch diese Störungen nicht gut sein ,Hinata und Sakura können das nicht ewig mitmachen !
Von:  Kleines-Engelschen
2017-08-21T04:53:51+00:00 21.08.2017 06:53
ein unglaubliches tolles kapitel. bin sehr gespannt wie es weitergeht!

greetz
Von:  Cosplay-Girl91
2017-08-20T20:37:02+00:00 20.08.2017 22:37
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Ich mochte die Szene von SasuSaku sehr, aber auch NarutoHina sind süß zusammen.
Sehr toll gemacht.
Toller Aufbau der Geschichte.
Mach weiter so.
LG
Von:  Studio
2017-08-20T19:14:17+00:00 20.08.2017 21:14
Uhhhhh!!! neues kapi!!! super!!!
Ich mag die Mischung zwischen Story + Sasu/Saku + Hina/Naru, von jedem ein bisschen! Aber nur als Tipp: Misch etwas durch bezüglich Reihenfolge und auch Tageszeiten und Orts mäßig. Sonst wirkt das schnell zu eintönig! Letztes Kapi war auch so aufgebaut, erst was zur Story draußen/Trainingsplatz (tagsüber) und Abends zuhause S/S bzw. N/H!
Freu mich schon aufs nächste Kapi! Der Grund warum Hinata Kaito verschont ist echt plausibel, aber ich will wissen was noch dahinter steckt! Ein Sakura/Hinata Szene wäre mal ganz cool, in dem die zwei sich über einige "geheime" Dinge unterhalten undder Leser diese dadurch erfährt, die anderen (Sasuke, Naruto... etc.) aber noch nicht wissen!
schreib schnell weiter!!!
lg Studio
Von:  Kaninchensklave
2017-08-20T19:07:20+00:00 20.08.2017 21:07
ein Tolles Kap

so so Kaito erhofft sich durch Nia das Hinata sich in Ihn verliebt
dabei kann er froh sein das Hinata dazwischen gegangen ist
sonst würde er sich die Radischen von unten ansehen denn wenn er glaubt
das seine Gen Jutsu einen Jinchuriiki beinflussen können Irrt er sich
denn ohne Sharingan ist das eine unlösbare aufgabe

das Hinata einen rückzieher gemacht hat kann man verstehen doch wenn Naruto eines kann
dann ist es auf sie zu warten und was Nia betrifft, wenn Kaito nicht aufpasst ist Nia vollwaise
welche ein Trauma erlitten hat da Kaito wohl Ihre Mutter am gewissen hat warum auch immer

auch wenn sie neben Naruto aufgewacht wäre bedeutet es nicht gleich das sie zusammen schlafen
sondern einfach nur beim jeweils anderen in den armen zu schlafen


nur wenn sie mal To san oder Papa sagt wird es nach dem aktuellen stand Naruto sein
welcher weiss das es momentan Hinata nur mit Nia gibt etwas womit er leben kann und das sehr gut

ich würde zu gerne Kaitos Gesicht sehen wie Hinata Ihm kalt lächeln iins Gesicht sagt das Nia nicht nur wieder spricht
sondern auch Naruto als Papa bezeichnet und sie als Mama, aber auch das er Nia nie wieder zurück bekommen wird

sasuke hat nicht vor sakura zu überfordern und nimmt rücksicht auf sie ohne auf seine Hormone und triebe zu hören
sonden ausnahmsweise sind sich da Herz und verstand einig, das ganze langsam angehen zu lassen

GVLG
Von:  XxGirlyxX
2017-08-20T19:05:55+00:00 20.08.2017 21:05
Tolles Kapitel:)
Dieser kaito ist mir ganz und gar nicht geheuer 😐
Schade das hinata ihn nicht töten möchte, wobei ich glaube Naruto ihr das auch gerne abnehmen würde 😅😅
Was hinata wohl gesehen hat?
Und wie süss von Sasuke er nimmt Rücksicht auf sakura 🤗
Freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel
Glg XxGirlyxX


Zurück