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Lilith & Lucifer

Teil 1
von

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Lucifer öffnet mir dir Tür und als wir in das Resteraunt eintreten, ist es vollkommen leer und dunkel. Erst als ein Mann im Smoking zu uns stößt, schaltet sich das Licht ein und der edle Raum wird erhellt. „Sir“ Der Mann im Smoking nickt Lucifer zu und deutet auf einen freien, gedeckten Platz. Es ist der einzige Platz, auf welchen frische Blumen stehen und eine lange, weiße Kerze vor sich hin brennt. Obwohl ich weiß, wo unser Platz ist, bleibe ich verwirrt stehen und lasse meinen Blick durch das Resteraunt gleiten.

Der Mann im Smoking verschwindet endlich und ich sehe den fremden Mann, der meine Mutter und meinen Vater getötet hat, an.

„Du hast den Laden gemietet?“, frage ich bestürzt und verwirrt gleichzeitig.

Lucifer nickt, ohne jegliche Miene und reicht mir seine Hand.

„Beeindruckend, nicht?“ Die Art und Weise, wie selbstgefällig er redet, stört mich. Auch wenn er wirklich gut aussieht- mehr als nur gut- weiß ich bereits jetzt, dass ich diesen Mann niemals an mich heranlassen werde. Das einzige, was ich mit ihm tun werde, ist hier zu essen und mich von ihm nach Hause fahren lassen. Danach hoffe ich, dass er versteht, dass seine Bemühungen nichts bringen. Von mir aus hätte er diesen teuren Schuppen auch kaufen können, nur um heute ungestört mit mir zu sein. Das ist mir egal.

„Findest du das nicht ein wenig protzig?“, frage ich vollkommen unbeeindruckt, während ich an ihn vorbeigehe und mich an unseren Platz setze. Er setzt sich ebenfalls, ohne seinen aufmerksamen Blick von mir zu nehmen.

„Ich dachte, ihr würdet das Romantisch finden.“

„Ihr?“ Ich sehe ihn fragend an, woraufhin er sagt: „Frauen“

„Du glaubst wirklich, du weißt wie Frauen ticken, oder?“

Der Mann im schicken, sicherlich sehr teuren Smoking, kehrt zu uns zurück und bringt uns zwei Karten. Einmal die Speisekarte und einmal die Weinkarte, welche ich erst gar nicht in die Hand nehme. Bevor der Mann, der unser Kellner zu sein scheint, verschwindet, bestelle ich ein Glas Sprudelwasser, woraufhin Lucifer mich über die Karte hinweg ansieht.

„Ich mag Wein nicht besonders.“, lüge ich achselzuckend und sehe mir die Speisekarte an. Eigentlich liebe ich Wein, aber er muss das nicht wissen.

„Natürlich nicht“, entgegnet er belustigt, als ob er genau weiß, dass ich gern Wein trinke. Er ist beschäftigt mit der Karte, also sehe ich ihn mir noch einmal genau an. Unauffällig schiele ich über die Karte, sehe mir seine gepflegten Hände an und versuche zu erkennen, was das für ein Ring um seinen Zeigefinger ist. Dann lasse ich meinen Blick nach oben gleiten, woraufhin zwei blaue Augen meine treffen.

„Wie wäre dann Champagner?“

„Nein, danke.“ Ich werde rot, weil er mich erwischt hat, wie ich ihn angesehen habe und senke mein Blick auf die Karte.

Der Kellner bringt mir mein Wasser, währenddessen bestellt Lucifer für uns beide, da mir völlig egal ist, was ich esse.

„Und zwei Gläser des Hausweines.“

Der Kellner sammelt die Karten ein und verschwindet sofort wieder.

„Ich sagte doch, ich mag Wein nicht.“

„Und ich glaube dir nicht.“, sagt er, und ich trinke einen Schluck Wasser. Vielleicht ist Wein doch nicht schlecht. So überstehe ich den Abend wenigstens, ohne ständig verlegen zu sein.

„Wieso willst du das ich Wein trinke?“

Er lächelt und sieht dabei hinreißend aus. Verdammt!

„Ich möchte nur, dass du dich entspannst.“

Der Kellner kommt mit den Gläsern Wein und stellt sie bei uns ab. Dann verschwindet er erneut schnell. Aus irgendeinen Grund habe ich das Gefühl, er weiß wer Louis ist. Er wirkt so eingeschüchtert und ruhig, wie jemand, der sich im Klaren ist, den Teufel vor sich zu haben.

Ich stoße nicht mit Lucifer an, sondern trinke sofort einen Schluck, um festzustellen, dass der Wein köstlich ist. Nach meinem zweiten Schluck, schließe ich kurz genießerisch meine Augen und sehe mich im halb beleuchteten Raum um. Ich muss zugeben, es ist romantisch. Aber es beeindruckt mich aus irgendeinen Grund einfach nicht.

„Wie ich sehe, gefällt dir der Wein.“

Ich nicke, ohne ihn anzusehen, denn der Kellner bringt unser essen.
 

„Über was denkst du nach?“

Ich schüttle den Kopf und trinke noch einen Schluck, von meinem dritten Glas Wein. Das Essen war wirklich toll und der Wein schmeckt von Glas zu Glas noch besser. Mir Mut anzutrinken, war zwar keine gute Idee, denn ich fange an, Lucifer zu mögen, obwohl er arrogant ist. Und dazu noch der Teufel.

„Ich verstehe nicht, was du von mir willst.“

„Das sagte ich doch bereits.“

Seine vollen Lippen, verziehen sich zu einem leichten grinsen, und er greift über den Tisch hinweg meine Hand, um sanft meinen Handrücken zu massieren.

„Und was ist danach? Was ist, wenn du mich gevögelt hast? Dann hast du das bekommen, was du wolltest.“, plappere ich frei heraus und ziehe meine Hand weg. Er hebt erstaunt eine Augenbraue und lehnt sich in seinen Stuhl zurück.

„Finde es doch heraus.“

Ich sehe ihn mit großen Augen an. Was meint er? Das ich mit ihm schlafe? Auf gar keinen Fall.

Wie kommt er darauf, dass ich jetzt schon mit ihm schlafen würde?

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, deshalb lehne ich mich ebenfalls zurück und schlage meine Beine vorsichtig übereinander.

„Du hältst dich für perfekt, nicht wahr?“

Schmunzelnd nickt er, ohne seinen Blick von mir zu nehmen.

„Und du bist heiß, also was spricht dagegen?“ Er wirkt so selbstgefällig.

„Ich kenne dich nicht.“

„Ich kenne viele Frauen, mit denen ich schlafe, nicht.“, erwidert er mit rauer Stimme.

Ekelhaft! Einer Frau unter die Nase zu reiben, dass er bereits mit vielen Frauen geschlafen hat, ist ziemlich unpassend, wenn man bedenkt, dass er mich ins Bett kriegen will. Weil ich nicht antworte, lässt er die Rechnung bringen, und bezahlt. Dabei sehe ich ihn einfach nur zu. Ein heißer Mann, Mitte dreißig, muskulös, mit perfekten Wangenknochen und wunderschönen Augen. Welche Frau, würde da nein sagen? Wäre er nicht so ein selbstgefälliges Arschloch. Ich bereue es, mich auf dieses Essen eingelassen zu haben. Und ich bereue es, drei Gläser Wein, mehr oder weniger, gegen meinen Willen getrunken zu haben.

„Wie wäre es mit einem Deal?“

„Kommt darauf an, wie der Deal lautet.“

„Ein teures Hotelzimmer und Wein. Danach bist du mich los.“

„Du glaubst wirklich, ich bin leicht zu haben?“ Mein Tonfall ist schärfer geworden, und ich zwinge mich dazu, nicht aufzustehen und zu gehen, selbst wenn das eine vernünftige Idee ist.

„Tu ich nicht. Ich mag es einfach nicht, auf etwas zu warten.“

„Gut, lass uns gehen.“

Ich stehe auf und trinke den letzten kleinen Schluck Wein. Lucifer sieht mich ungläubig an, bis er auch aufsteht und mir seine Hand hinhält, die ich zögernd ergreife.

Während der Autofahrt, kann er sich ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen, weshalb ich die Augen verdrehe. Dieses Grinsen, wird ihm vergehen.



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