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the day i die [Ereri/Riren]

Eren x Levi / Levi x Eren
von

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24. März 2017

365 Tage... solange lebe ich noch.
 

Am 23. März 2017 erfuhr ich, das ich noch ein Jahr leben werde. Ich bin Krank, das war mir durchaus klar. Aber das ich nur noch 365 Tage leben werde, nicht. Ich blickte den Arzt an, der mir und meiner Mutter die Nachricht überbracht hatte und schluckte. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, was ich dazu sagen sollte, aber das konnte ich auch nicht. Ich weinte, weil ich Angst hatte. Ich wollte noch nicht sterben, immerhin war ich erst 16 Jahre alt.
 

Also fange ich ein Jahr später, am 2. März 2018 an, Tagebuch zu schreiben. Ich habe nur noch ein paar Tage zu leben und ich will euch so vieles erzählen. Von mir, Eren Jäger, von meinen besten Freunden Armin und Mikasa und von Levi – den Jungen, den ich liebe. Sollte das jemand lesen, werde ich mich wohl oft in Grund und Boden schämen, jedoch will ich euch auch mitteilen, wie es mir in diesem Jahr ging. Ich werde nicht jeden Tag dokumentieren, das wäre zu viel des guten. Aber alles wichtige werde ich hier fest halten.

Am besten fangen wir ganz von vorne an, einen Tag später, nachdem ich erfahren hatte, das ich sterben werde: Den 24. März 2017.
 

Meine Mutter hat mir erlaubt, zuhause zu bleiben. Immerhin war der Schock ziemlich groß, jedoch will ich das auch nicht. Ich will Armin und Mikasa sehen, welche in meine Klasse gehen. Und mein Nachbar Levi, der ebenfalls in meine Schule geht, jedoch eine Klasse höher. Momentan besuche ich die 9. Klasse der Titanen Schule und habe recht viel Spaß. Wie jeden Morgen stehe ich auf, mache mich für die Schule fertig und gehe gemeinsam mit meinen beiden Freunden zur Schule. Auch wenn ich und Levi Nachbarn sind, kennen wir uns nicht wirklich. Er weiß genau so wenig von mir wie ich von ihm. Er ist nicht sonderlich beliebt in der Schule, da sein Blick immer kalt und emotionslos wirkt. Genau deswegen haben viele Angst vor ihm. Er redet kaum und wenn dann ist er kurz angebunden. Alles in allem ein gruseliger Typ. Jedoch verstehen sich unsere Mütter unglaublich gut, diese zwei Tratschtanten. Gezwungenermaßen müssen wir auch einmal die Woche gemeinsam Essen, als wäre es ein Ritual was wir alle vier machen wollen. Lächerlich.

In der Schule aber ignorieren wir uns, doch jedes mal werfen wir einander blicke zu, genau wie jetzt, als wir unsere Schuhe im Flur gegen Hausschuhe Tauschen. Meistens bin ich es, der weg sieht. Mein Herz rast nach einer Zeit unglaublich sehr, wenn wir uns so lange in die Augen sehen. Ich wiederhole: gruselig.
 

Getrennte Wege gehen wir zur Klasse und höre nicht wirklich, was Mikasa zu mir sagt. Nur die Worte 'Levi', 'unfreundlich' und 'kalt'. Ja das beschreibt ihn ziemlich gut.

„Könnt ihr aufhören zu lästern?“ frage ich leise und setze mich auf meinen Platz. Ich bin schlecht gelaunt, was die beiden wohl merken, denn sie schweigen. Gut so.

Den kommenden Unterricht kann ich kaum folgen und danach die Nachhilfe auch nicht. Doch als ich aus dem Raum komme, da es schon 17 Uhr ist und ich langsam nach Hause möchte, sehe ich direkt in Levis Gesicht.

„Was machst du denn hier?“ frage ich, denn eigentlich hat er schon um 15 Uhr Schluss, wenn ich mich recht erinnere.

„Ich war schon zuhause. Meine Mutter ist bei deiner und...“ stammelt er und ich sehe ihn verwirrt an, gehe los.

„Was zur Hölle ist bitte los mit dir? Warum bist du wieder her gekommen?“

„Du wirst sterben?“ fragt er dann leise und ich bleibe stehen, werde blass und sehe ihn an.

„Woher... weißt du das?“ frage ich und er schluckt.

„Du kennst doch unsere Mütter.“ sagt er vollkommen neutral, was mir die Tränen in den Augen treibt.

„Schön das diese dumme Kuh allen davon erzählt. Ist mir doch scheiß egal, ob ich sterbe oder nicht.“ sage ich kalt und will weiter gehen, doch er umarmt mich von hinten. Levi. Er umarmt mich. ER! MICH! Ich zucke und bleibe automatisch stehen.

„Ich will nicht, das du stirbst.“ höre ich ihn leise sagen und sinke zu Boden.

„Wieso? Es kann dir doch egal sein.“ sage ich und zittere, denn ich lüge. Ich will nicht sterben.

Er umarmt mich fester, weil ich leise weine. Ich weine in Levis Armen, in der Schule.

„Ich will nicht sterben...“ schluchze ich und kralle mich an seine Arme.

„Ich weiß... Ich weiß das du nicht sterben willst, das deine Freude nur vorgetäuscht ist. Ich weiß das Eren...“ flüstert Levi mir ins Ohr und drückt mich fest an sich. Er bleibt einfach still da und hält mich im Arm.
 

Wie ich an diesem Tag nach Hause kam, weiß ich nicht. Ich erinnere mich noch daran, das Levi bei mir blieb. Wir lagen in meinem Bett, er hielt mich in seinen Armen, während ich weinte. Er sagte kein Wort zu mir und ich war ihm dafür auch sehr dankbar. Ich wusste, wenn Armin und Mikasa es wüssten, würden sie weinen und auf mich einreden. Gerade das konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht gebrauchen. Die beiden erfuhren es schon früh genug. Ich hatte an dem Abend noch mit Levi zu Abend gegessen, denn immerhin war seine Mutter bei uns. Levi und ich sahen uns an und das erste mal sah ich ein lächeln von ihm. Ein lächeln, welches sagte „Ich lass dich nicht alleine.“

Mein Herz schlug schneller und selbst jetzt, wo ich diese Worte aufschreibe, habe ich Herzrasen. Wieso tat er mir das an? Ich war schwach und seine Augen wunderschön, welche mich ansahen. Ich schluckte das Essen runter, welches ich in meinem Mund hatte und ja, ich lächelte. Auch ich lächelte ihn an und ich merkte, wie sein Fuß unter dem Tisch meinen berührte.
 

Ist es unglaublich, was eine Nachricht, eine schlechte Nachricht, mit einem Menschen machen kann? Ja ist es. Ich hätte niemals gedacht, das Levi und ich uns verstehen würden. Das er mich in den Arm nimmt und trösten wird. Niemals...

30. März 2017

Mein letzter Eintrag hier in dem Tagebuch ist nun 6 Tage her. In der Zeit ist nicht sehr viel passiert, deswegen schreibe ich erst jetzt. Der Tag, an dem ich Geburtstag hatte und 17 Jahre alt wurde.
 

Die Tage habe ich zusammen mit Levi verbracht. Er ist immer da, wo ich bin, als würde er aufpassen wollen. Es ist komisch, denn vorher mochten wir uns immerhin nicht und jetzt ist er immer da, wo ich bin. Manchmal kam er sogar zu mir nach Hause und wir haben gezockt. Es war schön mal auf andere Gedanken zu kommen, sich nicht nur in sein Zimmer zu verkriechen und Angst zu haben. Immerhin wird mein Leben in knapp einem Jahr vorbei sein. Ich feier eigentlich meinen Geburtstag nicht gerne, keine Ahnung wieso. Doch jedes Jahr ist es das selbe: Ich werde wach, meine Mutter singt für mich und es gibt ein Stück von einem Marmorkuchen, den ich so gerne habe. Ich esse diesen auch und als es klingelt, öffne ich die Tür.

„Alles Gute zum Geburtstag, du alte Sau.“ sagt Levi kalt wie eh und je, kommt einfach rein.

Das letzte mal hat er mich in den Arm genommen als ich so geweint habe. Falls ihr euch erinnert, es war in meinem letzten Tagebucheintrag. Doch heute nimmt er mich wieder in den Arm und ich blinzle.

„Uhm.. Danke?“ frage ich eher und er schnaubt, nimmt meine Arme und legt sie um sich.

„Es ist unhöflich, jemanden nicht zurück zu umarmen.“ murmelt er kalt, was mich lachen lässt und nun umarme ich richtig.

„Ich bin gleich fertig, dann können wir los. Willst du ein Stück Kuchen?“ frage ich nach und er verneint, weswegen ich ihn los lasse und mich fertig mache. Da heute Donnerstag ist, müssen wir uns ein wenig beeilen, denn Herr Smith ist sehr Streng. Bei ihm sollte man nicht zu spät kommen, wie sonst natürlich auch nicht. Also Kinder, seit immer Pünktlich bei der Arbeit und auch in der Schule!

Leider ist Unterricht nicht immer sehr spannend, denn ich bin eher der Typ, der Sport mag. Leider geht es nicht wegen meiner Krankheit und ich sitze auf der Bank, als wir die letzte Stunde Sport haben. Seufzend sehe ich zu, wie sie Basketball spielen, sich Pässe zuwerfen und lachen. Doch selbst für Levi ist das nichts. Der kleine ist.. zu klein für diesen Sport. Mit seinen süßen, ja ich schreibe süßen, 1 Meter 60 bekommt er kein einzigen Ball in den Korb. Deswegen meckern viele und er ist kurz davor, sich mit Jean zu prügeln.

„Levi, stopp.“ sage ich und gehe zu ihm, ziehe ihn von Jean weg, welcher von Reiner weg gezogen wird. Der kleine tritt nach Jean, schreit ihn an und versucht los zu kommen.

„Ich mach dich fertig!“ meckert der Schwarzhaarige und ich halte ihm den Mund zu, damit es nicht noch mehr Ärger gibt. Dennoch müssen Jean und Levi zum Rektor, denn Jean hat eine blutige Nase. Klasse..
 

Leider darf ich nicht mit und so warte ich, da der Sportunterricht die letzte Stunde für heute gewesen ist. Immerhin hatte Levi mich gebeten auf ihn zu warten. Vor dem Eingang der Schule warte ich, checke meine Nachrichten und bedanke mich bei einigen in Facebook, die mir Gratuliert haben. Armin und Mikasa sind heute nicht in der Schule, was mich schon ziemlich wundert. Jedoch wundert es mich auch, das Levi mit mir in die Stadt will.

„Was wollen wir denn da?“ frage ich, als wir uns auf den weg dahin machen und zur Bushaltestelle laufen.

„Siehst du dann. Sei nicht immer so neugierig.“ seufzt er und sieht auf den Plan, wann der Bus kommt. Schmollend setze ich mich auf die Bank und warte ebenfalls. Menno..

Als der Bus kommt, steigen wir in diesen und fahren ein paar Haltestellen. Wir wohnen eigentlich direkt in der Stadt, deswegen dauert es nicht lange, bis wir da sind.

Levi läuft direkt vor und sieht zielsicher aus, das ich ihm ohne Widerworte folge. Wir gehen in ein kleines Café und er lässt mich als erstes rein gehen.
 

„Überraschung!“ rufen Armin, Mikasa und meine Mutter. Sie sitzen an einem Tisch, wo eine Kerze steht, mit Kuchen und Kakao, Tee und Wasser, genau wie Kaffee. Ich werde rot, denn einige in dem Café sehen mich an. Immerhin sind wir nicht alleine hier und Levi geht direkt zu dem Tisch.

„War nicht leicht ihn her zu bekommen.“ meint Levi kalt und setzt sich, bevor ich ebenfalls hin gehe und alle erst mal umarme. Ich freue mich, das sie hier sind, denn kurz hatte ich gedacht, sie haben meinen Geburtstag vergessen. Wie konnte ich an meinen Freunden zweifeln?

„Danke.“ meine ich lächelnd und setze mich. Es ist schön mit seinen liebsten zu 'feiern' und gemeinsam zu essen. Ich bekomme Gutscheine fürs Kino von Armin, von meiner Mutter bekomme ich ein neues Handy. Sie gibt für mich immer viel zu viel Geld aus, doch trotzdem umarme ich sie als Dankeschön und küsse ihre Wange. Von Mikasa bekomme ich die passende Handyhülle, nur von Levi bekomme ich nichts. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Es freut mich, das er hier ist. Es macht mich.. glücklich. In Levis nähe zu sein, fühlt sich unglaublich schön und normal an. Als wäre er schon immer bei mir gewesen.

Zwei Stunden sitzen wir da, reden und lachen, essen Kuchen und trinken, bis Mikasa und Armin langsam gehen und wir uns verabschieden.

„Ich würde ihn gerne noch für eine Stunde entführen.“ meint Levi ruhig zu meiner Mutter, welche nickt.

„Kommt nicht zu spät nach Hause.“ sagt sie ruhig, lächelt und bezahlt alles, bevor sie geht. Ich sehe ihr nach und dann zu Levi, welcher eine Augenbinde raus holt.

„Du meinst das Wortwörtlich mit den Entführen?“ frage ich ihn lachend und er nickt, verbindet mir die Augen.

„Du vertraust mir, oder?“ höre ich ihn sagen und ich nicke. Natürlich tue ich das und ich merke, wie wir los gehen.

Es dauert länger als erwartet, aber das liegt bestimmt nur daran, das ich aufgeregt bin. Irgendwann halten wir an und der Boden unter mir fühlt sich weicher an als vor drei Minuten.

„Darf ich sie abnehmen?“ frage ich und lege meine Hände an die Augenbinde, welche mir Levi jedoch abnimmt.

„Jip.“ sagt er kalt und ich blinzle, bevor ich mich umsehe. Wir stehen auf einem Hügel und wir haben einen schönen Ausblick auf einen Teich, wo Fische drin schwimmen und wo Blumen herum wachsen.

„Wow..“ hauche ich leise und er steht neben mir, lächelt sogar.

„Schön, oder? Ich wollte es dir unbedingt zeigen.“ haucht er leise und nimmt meine Hand. Kurz geht mein Blick zu ihm und ich drücke seine Hand sanft, bevor ich wieder zu dem Teich sehe.

„Romantisch, was?“ frage ich neckend und eigentlich kontert Levi immer, doch er nickt nur und legt den Kopf an meinen Arm. Wieder schlägt mein Herz schneller und ich schlucke, denn plötzlich löst Levi sich und dreht sich richtig zu mir.
 

„Eren. Ich muss dir was sagen..“

30. März 2017 - Teil 2

„Eren. Ich muss dir was sagen..“
 

Das waren Levis letzten Worte auf meiner letzten Seite. Jetzt schreibe ich daran weiter, auf einer neuen Seite.
 

Ich sehe Levi an und schlucke. „Und.. Was?“ frage ich vorsichtig und er sieht mir in die Augen. Bitte.. bitte nicht.

„Ich glaube ich hab mich in dich verliebt.“ sagt er kalt und sieht mich an. Ich schlucke schwer und sehe zur Seite.

„Levi..“

„Ich weiß du hast Angst Eren. Aber das musst du nicht. Ich bin für dich da und es wird immer so sein. Wir schaffen das, du stirbst nicht.“ meint Levi aufbauend und nimmt meine Hand. Wieder kommt Panik in mir hoch. Wieso verliebt er sich in mich? Ich kann das nicht. Ich werde sterben und dann wird es für Levi nur noch schlimmer. Wie kann er sich so was antun?

„Du.. du solltest dich in jemanden anderen verlieben Levi. Jemand, der leben wird und mit dem du Alt werden kannst. Mit dem du glücklich wirst. Außerdem sind wir zwei Jungs und das geht nicht. Das ist unnatürlich und..“

„Wehe du sagst jetzt widerlich. Sag es nicht Eren, bitte.“ fleht er nun sogar leise und nimmt beide meine Hände. Jetzt sehe ich ihn an und atme tief ein. Ich frage ihn wieso er sich in mich verliebt hat und er antwortet ganz trocken, das es meine Art sei, die ihn anzieht und meine Augen. Doch das komischste was er meint ist, das meine Haare super flauschig sind. Ich meine.. wer verliebt sich in jemanden, wegen seinen Haaren?

„Levi.. lass mich darüber nachdenken, okay?“ hauche ich und schlucke, nehmen meine Hände weg und er sieht mich an. Ich kann sein Ausdruck nicht deuten, aber ich denke, es ist Erleichterung. Warum? Weil ich ihn nicht hasse? Verstoße wegen meinen Worten? Der Gedanke ist gruselig, in einen Jungen verliebt zu sein. Ich meine, ich war immer in Mädchen verliebt. Aber Levi lässt mein Herz höher schlagen. Oft bin ich in seiner Nähe nervös. Und einmal.. hab ich mir Vorgestellt, ihn zu küssen. Widerlich, oder? Nein.. eigentlich nicht. Ich will nur nicht, das er mich liebt. Ich weiß es wird ihn unglücklich machen, wenn ich nicht mehr da bin. Er soll mich hassen, deswegen habe ich gesagt, das es ekelig ist. Wieso ich? Wieso muss er mich auswählen?
 

Schluckend geht er auch einen Schritt zurück und nickt. „Natürlich.“ haucht er leise und wir sehen uns den Sonnenuntergang an. Levi tut mir leid. Ich weiß, es ist gemein von mir, aber.. wir verbringen erst seit einer Woche knapp richtig jeden Tag miteinander und sich dann gleich zu verlieben? Man.. ich bin überfordert. Leider schweigt Levi dann auch und bringt mich nach Hause. Klasse Eren.. super gemacht!

Schluckend sehe ich ihn an, als wir bei mir vor der Haustür stehen und er sieht mich auch an. Vorsichtig beuge ich mich zu ihm vor und küsse seine Wange.

„Danke für den schönen Nachmittag.“ hauche ich und er umarmt mich, als würde er mich nicht gehen lassen wollen.

„Bitte.. wir sehen uns morgen früh. Ich hole dich morgen wieder ab.“ sagt er und löst sich, bevor er geht. Da wir Nachbarn sind, sehe ich, wie er rein geht und schlucke.

„Scheiße.“ sage ich murmelnd und gehe auch rein. Ich sehe zu meiner Mutter, die im Wohnzimmer sitzt und einen Film sieht, mit einem.. ich denke Tee in der Hand. Ich lasse mich neben sie fallen und sie sieht mich an.

„Und?“ fragt sie und ich sehe sie an, bekomme Tränen in den Augen. Sie weitet die Augen und dreht sich zu mir.

„Was ist passiert? Geht’s dir gut?“ fragt sie mich sofort und ich zucke mit den Schultern.

„Er sagt.. das er mich liebt. Mama.. Ich.. hab heute mein erstes Liebesgeständnis bekommen.“ sage ich und sie nimmt mich in den Arm.

„Aber Schatz.. das ist doch schön.“ meint sie sanft und ich umarme sie auch. In ihren Armen zu sein ist so schön.

„Ich weiß nicht. Ich hab Angst.. Es wird ihm weh tun, wenn ich sterbe und.. und der Gedanke daran bringt mich um Mama..“ sage ich schluchzend und klammere etwas.

„Ich weiß das du Angst hast mein Schatz. Und es ist auch gar nicht schlimm, schwul zu sein.“

„Darum geht es jetzt nicht.. Es geht um Levi!“ meckere ich schniefend und sie lacht.

„Ich weiß doch, aber ich wollte dir sagen, das du keine Angst haben musst, das ich das ekelig finde oder so. Ich meine.. ich hatte auch mal was mit einer Frau.“

„Was? MAMA!“ lache ich und sie lacht mit. Es ist schön, sie lachen zu hören. Ich werde das lachen meiner Mutter vermissen.

„Jaja. Ich weiß mein Schatz. Denk darüber nach und gib ihm eine ehrliche Antwort. Er wird dich auch lieben, wenn du ihm ein Korb gibst. Denn das mein Schatz, das ist liebe. Wenn er dich liebt, dann überwindet diese Liebe alles.“ haucht sie sanft und ich sehe sie an. Das liebe ich an meiner Mutter. Sie sieht in allem das gute.

„Danke Mama..“ hauche ich und umarme sie fest. Ich werde sie vermissen..
 

Sie macht mir einen Kakao und zusammen sehen wir uns Baymax an, meinen Lieblingsfilm. Gegen halb zehn gehe ich ins Bett und versuche zu schlafen. Doch plötzlich bekomme ich keine Luft mehr und schreie nach meiner Mutter, die so schnell kommt wie sie kann. Sie ruft einen Krankenwagen und zusammen fahren wir ins Krankenhaus.

„Sag.. sag ihm nichts..“ hauche ich unter meiner Sauerstoffmaske und sehe meine weinende Mutter an, bevor ich behandelt werde. Ich weiß nicht, wie viel Zeit und Tests vergehen, bis ich draußen die Sterne aus meinem Krankenhauszimmer sehe. Ich bin es leid zu leben. Deswegen will ich nicht, das Levi mich liebt. In solchen Momenten wünsche ich mir zu sterben und das werde ich ihm nicht offen und ehrlich sagen können. Niemanden, denn alle wären sie traurig und das will ich nicht. Sie werden in einem Jahr sowieso traurig sein..

Doch leider hält meine Mutter sich nicht daran und Levi kommt in mein Zimmer gestürmt. Ich sehe ihn an und seufze.

„Sie hat dir Bescheid gesagt..“ hauche ich und er schmollt. Levi Ackerman schmollt.

„Ja klar!“ meint er und ich setze mich auf.

„Mir geht’s gut. Ich hab nur kurz keine Luft bekommen u-“ doch er umarmt mich und weint. Schluckend nehme ich ihn in den Arm und drücke ihn an mich.

„Shht. Alles ist gut.“ sage ich sanft.
 

Doch nichts ist gut. Das meine ich. Das ist der Grund, warum er mich nicht lieben soll. Wie sehr wird er dann weinen, wenn ich sterbe?

7. April 2017

Eine Woche später wurde ich auch entlassen und natürlich war auch Levi dabei. Er hatte mich keine Sekunde aus den Augen gelassen, als wäre ich aus Glas. Er nahm sogar meine Sachen und trug sie nach draußen zu meiner Mutter, die mit dem Auto kam.
 

„Steigt ein Jungs.“ hörte ich ihre fröhliche Stimme, als sie Levi die Sachen abnahm und in den Kofferraum verstaute. Seufzend setzte ich mich nach hinten und schnallte mich an, genau wie Levi.

„Wollen wir irgendwo Essen, bevor wir nach Hause fahren?“ fragte sie mich, doch ich lehnte ab. Ich wollte nur nach Hause und schlafen. „Essen klingt gut. Eren hat abgenommen.“ sagte der Schwarzhaarige neben mir und ich sah ihn an. „Ich sagte doch gerade nein.“ meinte ich zu ihm und er seufzte. Ich wusste, ich nervte ihn. Aber ich wollte nirgendwo hin. Ich wollte in mein Bett und nichts tun.

„Komm schon. Das wird gut!“ sagte Levi mit einem Lächeln, welches nicht falscher sein könnte. Ich kannte ihn. „Levi. Ich bin müde.. ich will einfach nur schlafen..“ bat ich ihm und schluckte. Jetzt wurde sein Blick traurig, was mir wieder das Herz brach. Ich hasse es, wenn Levi plötzlich so viele Emotionen bekam. Er war sonst immer ein Eisblock, welcher nie brach. Fuck.

„Okay. Ein kleines Essen, nichts großes.“ sagte ich dann schließlich und meine Mutter strahlte.

„Super! Wir gehen in dein lieblingsrestau-“

„Nein. Zu Mecces.“

„Eren. Das ist nicht gesund und auch nicht lecker.“

„Dann gar nichts.“ schmollte ich nun tatsächlich, weswegen sie lachen musste.

„Dir kann man nichts abschlagen. Ist das für dich in Ordnung, Levi?“ fragte meine Mutter den kleinen, welcher nickt.

„Aber natürlich. Hauptsache Eren isst.“ sagte er ruhig und nahm meine Hand. Ich wusste nicht wieso, aber ich mochte es, wenn er das tat. Es gab mir das Gefühl von Sicherheit und.. liebe. Ich wusste, das Levi mich liebte. Immerhin hatte er mir ein Geständnis gemacht, falls ihr euch daran erinnert. Ich jedoch hatte nichts dazu gesagt. Es machte mir angst, aber ich wollte auch nicht, das Levi jemanden anderen Datet. Ich wollte nicht, das er jemanden anderen anlächelte oder dessen Hand hielt. Ich wollte das nicht. Ich war eifersüchtig und hielt nun auch seine Hand, drückte sie leicht. Mein Levi.
 

Vielleicht war ich auch in ihn verliebt. Ich wusste nicht, wie sich das anfühlte. Wie fühlt man sich, wenn man verliebt ist? Ist man dann glücklicher? Durfte ich ich in meine Situation überhaupt glücklich werden? Ich wusste es nicht und ich überlegte die gesamte Autofahrt zum Mecces, was liebe bedeutete. Klar liebte ich meine Mutter, aber das war ja wohl was komplett anderes.

„Eren, wir sind da.“ meinte Levi und riss mich aus meinen Gedanken. Zuckend sah ich ihn an und nickte, schnallte mich ab und stieg aus. Beide im Auto sahen mich komisch an.

„Was? Wolltet ihr ins McDrive oder was?“ fragte ich und meine Mutter lächelte und stieg aus dem Auto. „Natürlich nicht.“ erwiderte sie nur. Sie dachte wohl, ich wollte das.

Auch Levi stieg aus dem Auto und zusammen gingen wir rein. Drin an der Kasse bestellte ich mir einen voll fetten Big Mac mit Pommes, einen Milchshake in Erdbeere und eine Cola. Man lebte eben nur einmal. Levi hingegen bestellte sich nur einen Hamburger, Pommes und einen Saft. Er trank nicht gerne andere Sachen außer Tee, aber der hier schmeckte ihm nicht. Meine Mutter nahm vom McCafe einen Kuchen und Kaffee, weil sie keinen großen Hunger hatte. Ich hatte ihr auch Angeboten, bei mir mit zu essen. Wir suchten uns einen Platz am Fenster, wo vier sitzen konnten. Kaum saß ich, setze sich Levi neben mir. Treudoof wie immer. Aber ich liebte es. Er wich mir nicht von der Seite, was mich unglaublich glücklich machte.
 

Wir aßen in Ruhe, redeten dabei über das Wetter und die Schule, was Levi danach vor hat. Dummes Thema, wenn ich heute so darüber nach dachte.

„Wenn du die Schule beendet hast, solltest du dir einen anständigen Kerl suchen.“

„Was? Du bist doch anständig.“ erwiderte er kalt und ich sah ihn an.

„Und du weißt, das ich sterben werde. Wir werden nie Heiraten und deswegen solltest du dich nicht dara-“ doch er klatschte seine Hände wütend auf den Tisch. Ich sah zu ihm hoch, denn er war aufgestanden. Sein Blick war voller Wut und Trauer, sogar Angst.

„Lev-“

„Nein. Hör auf das immer wieder zu sagen, das du stirbst. Ich will das nicht mehr hören!“

„Aber es ist doch die Wahrheit. Du weißt das doch, deswegen so-“

Doch ich konnte nicht zu Ende reden, denn er kleine lief wütend aus dem Laden. Mein Blick wanderte zu meiner Mutter, die bedrückt und auch ein wenig enttäuscht zu mir sah.

„Er liebt dich so sehr und du..“

„Mama.. Er muss es im Kopf behalten. Wir werden kein glückliches Leben führen.“

„Ich weiß. Denkst du, man vergisst, das der Sohn in ein paar Monaten sterben wird? Denkst du, Levi vergisst, das seine Liebe sterben wird?“

„Nein aber-“

„Kein aber. Er weiß es Eren und du machst es ihm so schwer. Ihm und mir..“ meinte sie bedrückt und stand auf.

„Ich warte im Auto.“ kam ruhig von ihr, aber ihre Stimme zitterte. Ich wusste, ich habe sie verletzt. Beide. Ich sah ihr nach, wie sie zum Auto lief und schluckte. Wieder war ich der Böse, der alles ruiniert hatte. Super Eren.

Seufzend wartete ich ein paar Minuten, bis ich aufstand und raus ging. Ich sah mich um und sah kein Levi. Verdammt. Wollte er laufen?

„Mama. Wo ist er?“ fragte ich sie, als ich am Auto ankam. Doch auch sie hatte keine Ahnung und als ich ihn anrief, ging er nicht ran. Er schrieb nur eine SMS, das er alleine sein wollte und war vorgegangen.

„Ich suche ihn.“ sagte ich und lief los. Ich hörte meine Mutter noch rufen, denn ich war gerade aus dem Krankenhaus entlassen und rannte schon.

Doch es dauerte nicht lange, da hechelte ich und sah Levi von weiten. Fuck, da war Levi. Und fuck, er sah sogar von hinten schön aus.

„LEVI!“ rief ich laut und ging zu ihm, denn er blieb stehen. Er drehte sich zu mir und ich sah, das er geweint hatte. Wegen mir..

„Was willst du?“ fragte er, als ich bei ihm ankam und ich nahm ihn in den Arm.

„Du schwitzt.“ sagte er und klang angeekelt, doch er nahm mich auch in den Arm. Wir standen da, Minuten und umarmten uns nur.

„Es tut mir leid.“ sagte ich leise und er sah mich an. Seine Augen funkelten in dem Licht, denn die Sonne ging langsam unter.

„Komm mit.“ hauchte er und zog mich mit. Ich wusste nicht wohin und ich fragte auch nicht, folgte ihm einfach.

Wir gingen zu einem Hügel, wo man den Sonnenuntergang sehen konnte.

„Wow..“ hauchte ich und sah ihn an, dann Levi und musste lächeln.

„Lass uns heiraten nach der Schule.“ hauchte ich und er wurde sogar rot, sah mich an.

„W.. was?“ fragte er und ich nahm sein Gesicht in die Hände.

„Ich liebe dich, Levi.“ hauchte ich und streichelte die Wangen, die heiß und rot wurden. Ist das süß.

„W.. was?“ fragte er wieder und ich lachte.
 

„Ich liebe dich, Dummkopf.“ hauchte ich nochmal, bevor ich ihn näher an mich zog und küsste.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da ich selbst nicht mehr warten konnte, stelle ich es jetzt online. Das nächste Kapitel kommt dann wahrscheinlich in 2 bis 3 Wochen :)

Hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Habt ihr gedacht, ich schaffe es jemals, weiter zu schreiben? nein? ich auch nicht XD aber hier ist kapitel 4. Hoffe, ihr habt spaß :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Veela-chan
2019-05-16T17:24:58+00:00 16.05.2019 19:24
Heho Verlag hier
Also mal ehrlich das sind bis jetzt die süßen und leicht dramatischen Kapitel die ich kenne. Bin schon am grübeln was es für ne Krankheit ist . Denn bis auf Atemnot sind ja nicht viele Hinweise. Und Levi ist iwi voll ooc aber ich muss sagen das es ihm steht und auch eren ist nicht schlecht geraten. Freu mich wenn es weiter geht


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