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Scatter and Howl

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

ja... ich lebe noch... Und erst einmal an alle: Ein frohes neues Jahr!

Eigentlich ist dieses Kapitel schon ein bisschen länger fertig, aber die letzten Wochen waren mal wieder etwas turbulent. Neben dem obligatorischen Weihnachtsstress hat es sich plötzlich und unverhofft ergeben, dass sie eine neue Niere erhalten hat. Das war natürlich sehr aufregend und trotz Urlaub und Elternzeit meines Mannes war er dann natürlich sehr wenig zu Hause (die Klinik liegt ca. 3 Stunden Fahrt von uns entfernt). Die Lage entspannt sich zum Glück langsam, meiner Schwiegermutter geht es gut und kommt evtl. sogar Ende nächster Woche ein paar Tage nach Hause, bevor es anschließend in Kur geht.
Wir sind extrem dankbar, dass dies durch möglich war, denn sie bekam bereits eine längere Zeit Dialyse.

Sooo... *durchatmen* Das neue Kapitel folgt nun endlich! Vielen Dank für eure Geduld mit mir, ich hoffe, dass es euch gefällt! ❤ *Kuchen spendier*

Viel Spaß beim Lesen und habt noch eine gute Woche!
Eure yezz Komplett anzeigen

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Baboon Bone Cannon

Renji schaffte es halb im Sprung und, von der Druckwelle der Explosion, halb zurück taumelnd, mit einer Hand sein Gesicht zu schützen, sodass er vom grellen Blitz nicht komplett geblendet wurde. Seine Ohren klingelten von dem Knall. Ätzender Rauch füllte die Nachtluft. Steine und Trümmer schlugen gegen ihn, während irgendeine Art von Chemikalie den Stoff seines Shihakushō ansengte.
 

Er wischte sich Tränen aus seinen brennenden Augen und versuchte sich zusammenzureißen. Er kam einige Schritte vor dem Höhleneingang schlitternd zum Halt. Zabimaru zog sich zurück, nachdem es instinktiv ausgeschlagen hatte, um einen größeren Felsen zu zerschlagen. Nur durch reines Glück waren sie auf dem engen Vorsprung geblieben und waren nicht in den Graben unter ihnen gestürzt.
 

Renji konnte noch nicht viel hinter der Staubwolke ausmachen. Die Dunkelheit half ihm genauso wenig, wie die Punkte, die immer noch vor seinen Augen tanzten. Alles klang, als wäre sein Kopf unter Wasser.
 

Trotzdem rief er eine Warnung aus: „Das pisst mich gerade richtig an.“
 

Denn das hatte es. Renji hatte sich ziemlich grausig gefühlt bei der Aussicht, unbewaffnete Männer abzuschlachten, doch offensichtlich waren diese Flüchtlinge nicht ohne Ressourcen. In Anbetracht der Tatsache, dass sie irgendeine Art von hausgemachten, chemischen Bomben hatten, musste sich Renji auf alles bereit machen. Drei Shakkahō-Attacken zischten über seinen Kopf hinweg, als er hinter einem Trümmerteil Schutz suchte und unterstrichen seine Vermutung nur noch. Doch das Hadō war wahllos in alle Richtungen gefeuert worden, als wären die Leute im Inneren der Höhle ebenso geblendet oder sie hatten vielleicht seine Position noch nicht ausmachen können.
 

Wie auch immer, Renji wusste, dass es mindestens drei Personen sein mussten. Alle waren potentiell in der Lage, Kidō einzusetzen und zusammenzuarbeiten? Das konnte problematisch werden. Renji hatte nicht viele Kidō-Fähigkeiten, also musste er hart und schnell zuschlagen und mit einem Angriff versuchen, so viele auf einmal auszuschalten, wie es ihm möglich war. Außerdem hatte er dadurch ein Handicap, dass er auf dem engen Felsvorsprung kämpfen musste.
 

Er schwang Zabimaru wieder und schlug blindlings in die Öffnung der Höhle hinein. Er spürte einen Aufprall, hörte Schreie. Zabimaru zischte vor Vergnügen, als es sich wieder zurückzog, bereit erneut zuzuschlagen.
 

Der Dunst hatte sich gelegt. Renji erkannte, wie jemand aus der der Ecke der Höhle lief. Selbst in der nebligen Dunkelheit war die Figur einfach zu erkennen, gekleidet in einer einfachen, weißen Uniform und einer Haarfarbe, die der von der neuen Vizekommandantin aus Hisagis Division ähnlich war. Der Mann blickte zu Renji, zielte und rief „Für Yuka!“ und ließ dann eine Beschwörung los, die sich in ein Netz verwandelte.
 

Hadō, warum muss es immer Hadō sein, fragte sich Renji reumütig. Zumindest war er zuversichtlich, dass kein Netz Hihiō Zabimaru fangen konnte. „Ban-kai.“
 

Natürlich hatte sich das Kidō-Netz gegen den plötzlichen, massiven Ausbruch von spirituellem Druck aufgelöst. Hihiō Zabimaru hatte den zusätzlichen Vorteil, dass er an dem Felsvorsprung und den Seiten der Klippe hängen, während Renji auf den Knochen stehen konnte. Er ließ die knöchrigen Glieder etwas vom Vorsprung gleiten und zielte auf den überrascht dreinblickenden Flüchtling. Wenn der Mann klug war, würde er rennen. Vor allem, als Hihiō Zabimaru sein klaffendes Maul öffnete, in Vorbereitung auf: „Hikotsu Taihō!“
 

Der gleißend rote Strahl der Pavianknochen-Kanone schnitt wie ein Schrei durch die Luft, äscherte alles ein, was auf seinem Weg lag.
 

Renji wartete in der Totenstille darauf, was folgte. Seine bloße Hand klammerte sich an dem knöchrigen Rücken, während sie wogend, schlangenähnlich, darauf warteten, ob jemand näherkommen würde. Man kann sich keinen gnädigeren und schnelleren Tod wünschen, dachte Renji und blickte in die Dunkelheit. Zumindest haben wir ihm das gegeben.
 

Hihiō Zabimaru zischte, als sei es enttäuscht von einem solch kurzen und ungleichen Kampf.
 

„Wir könnten sie jagen“, schlug Renji vor, auch wenn ihm die Idee nicht sonderlich gefiel. Er mochte den Gedanken nicht, wie diese Männer eingekreist und gezwungen zu sein, zwischen Angriff und Rückzug wählen zu müssen. Außerdem hatte Zabimaru und geschlossenen Räumen einen großen Nachteil, denn da waren sowohl Bankai als auch Shikai ziemlich nutzlos. Dann war noch das Problem mit dem Zeug, aus was auch immer sie da die Gefängnismauern gemacht hatten. Diese Art von seelenaufsaugendem Stein, der dein Reiatsu aufzehrte…
 

Natürlich konnten er und Zabimaru so kämpfen. Da er Jahre damit gelebt hatte, dass Kenpachis spiritueller Druck konstant auf ihn einprasselte, bedeutete auch gleichzeitig, dass er selbst von der kleinsten Reserve zehren und weitermachten konnte. Er hatte immer noch eine scharfe Klinge, während seine Gegner nichts hatten.
 

Außer chemische Bomben, scheinbar.
 

Ja, vielleicht warteten sie nur mit einer riesigen Kanone auf denjenigen gerichtet, der auch immer hereinkommen würde.
 

Zabimaru grummelte innerlich, knurrte aber auch zustimmend.
 

Als die Morgenröte am Horizont zu erkennen war und es offensichtlich schien, dass niemand mehr kommen würde, ließ Renji Zabimaru sich in die versiegelte Form zurückziehen und schob es zurück in die Schwertscheide an seiner Seite. Er wollte gehen, zumindest nachhören, wo Byakuya in dem ganzen Chaos gesteckt hatte. Das einzige Problem war dieses riesige Loch. Renji war sich ziemlich sicher, dass die Gefängniswächter ziemlich unzufrieden damit sein würden, wenn er es komplett offen und unbewacht zurücklassen würde. Er wollte gerade loslegen, den größten Felsen aufzunehmen, den er bewegen konnte, als ein Ninja der zweiten Division hinter ihm auftauchte.
 

„Heilige Scheiße!“, keuchte Renji, da er vor Überraschung beinahe vom Felsen gesprungen wäre. „Schleicht ihr euch immer so an andere heran?“
 

Der Ninja gluckste. „Es ist sozusagen unser Modus Operandi.“ Ihre Stimme war tief und selbstbewusst. Renji dachte, dass falls er mehr von ihrem Gesicht als nur die braunen Augen sehen würde, sie wahrscheinlich hübsch war. „Kommandant in Vertretung Abarai? Bitte erlaubt mir, zu übernehmen. Sie werden im Hauptquartier benötigt. Es scheint, als wäre ein Gefangener verloren gegangen.“
 

„Was? Warum braucht ihr mich dafür?“
 

„Der vermisste Gefangene ist Kommandant Byakuya Kuchiki.“
 


 

Renji hatte seinen persönlichen Shunpo-Geschwindigkeits-Rekord gebrochen, während er auf dem Weg zurück zum Hauptquartier der zweiten Division war. In der Sekunde, als er aus dem Shunpo heraustrat, packte ihn Soi Fon am Kragen und hämmerte ihn gegen den Stamm der nächsten Kiefer. Der Aufprall quetschte alle Luft aus seiner Lunge. Auf Zehenspitzen spie Soi Fon wütend in sein Gesicht: „Wo ist er? Wo versteckst du Kuchiki?“
 

Endlich in der Lage, wieder Luft zu holen, hob Renji in einer aufgebenden Geste die Hände. „Ihn verstecken? Kommandant Kuchiki würde niemals-“
 

Sie hob ihn erneut hoch, um ihn wieder gegen den Stamm zu knallen. „Du kennst ihn. Wo würde er hingehen?“
 

„Ich sage euch, Kommandantin, Kommandant Kuchiki würde sich nicht von der Stelle bewegen“, schnaubte Renji, hielt seine Körpersprache ansonsten aber friedlich.

Soi Fons Augen waren schmale, argwöhnische Schlitze. Da Kenpachi nirgendwo zu sehen war, vermutete Renji, dass ihr Kampf in einem Unentschieden geendet hatte, wenn überhaupt. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt und geschwollen, was sie noch furchterregender aussehen ließ. „Du sagst, dass du glaubst, dass sich Kuchiki irgendwo innerhalb des Gefängnisses versteckt?“
 

Es war etwas klischeehaft, aber Renji musste fragen: „Habt ihr in seiner Zelle nachgesehen?“
 

Sie hielt ihn nun mit einer Hand am Kragen, während sie zu ihren Soldaten blickte. Einer von ihnen nahm unter ihrem Blick Haltung an und meldete: „Der Aufstand schien dort angefangen zu haben. Wir haben die Wächterin eingeschlossen in Kuchikis Zelle gefunden. Außerdem noch einige Leichen die scheinbar… geschreddert worden sind.“
 

Senbonzakura, dachte Renji, sagte es jedoch nicht.
 

Sie sind bei ihm, bestätigte Zabimaru.
 

Soi Fon blickte zurück zu Renji. „Doch nicht so gesetzestreu“, schnaubte sie. „Ich frage dich also noch einmal: Wo ist Byakuya Kuchiki?“
 

Renji begann, seinen Mund zu öffnen und zu wiederholen, dass er wirklich, ehrlich keine Ahnung hatte, als einer der Gefängniswärter herangeeilt kam. Er warf sich auf die Knie und sagte: „Der letzte Gefangene wurde gefunden. Er hat sich selbst in die besondere Kuchiki-Zelle eingesperrt.“
 

Renji warf Soi Fon einen Blick zu, der still ‚siehst du‘ sagte.
 

Sie ließ Renji kurzerhand los und ohne auch nur zu bestätigen, dass er Recht gehabt hatte. Er pellte sich selbst von dem harzigen Stamm der Kiefer und klopfte sich theatralisch ab. Soi Fon ignorierte ihn weiterhin.
 

„Also gut“, sagte sie zu ihren Soldaten. „Seht zu, dass alle Löcher versiegelt werden und ruft-“
 

„Ähm… Kommandantin?“, unterbrach der knieende Soldat. „Wir können nicht in die Nähe der Zelle. Der Gefangene hat seine Waffe und übergibt sie nicht. Wir haben… ich meine, mindestens zwei unserer Leute sind von dem immensen spirituellen Druck ohnmächtig geworden. Ich glaube, dass wenn wir wirklich versuchen würden, ihm das Zanpakutō mit Gewalt abzunehmen, würde er uns umbringen.“
 

Das klang nicht gut. Was würde der Grund sein, warum sich Byakuya so benahm? Er schlug niemals unbedacht aus. Scheiße, er tat kaum etwas, ohne an alle möglichen Konsequenzen zu denken. Außer, vielleicht, wenn er verzweifelt war… oder wirklich, wirklich austickte.
 

Renjis Herz wurde schwer vor Sorge.
 

Soi Fon holte mit dem Fuß aus und trat ihren Untergebenen fest. „Sei nicht so ein Weichei! Es gibt genau eine Regel im Madennest: Keine Zanpakutō! Und jetzt geh dorthin und mach deinen verdammten Job!“
 

Als es aussah, als würde sie vielleicht damit weitermachen, ihren Untergebenen bewusstlos zu prügeln, räusperte sich Renji. Sie drehte sich zu ihm um, ganz klar wütend über sein Einschreiten.
 

„Ich rede mit ihm“, bot Renji an. Sie sah bei dem Angebot sehr unzufrieden aus, also fügte Renji hinzu: „Schauen sie, ich bin auf Kommandanten-Niveau und Kommandant Kuchiki vertraut mir. Irgendetwas muss passiert sein. Ich weiß, dass wir uns im Moment alle nicht besonders mögen, aber sie müssten doch auch wissen, dass das nicht seine Art ist. Lassen sie es mich versuchen. Bitte.“
 

Renji glaubte nicht, dass Soi Fon darauf eingehen würde. Daher er überlegte ernsthaft, ob er sich auf die Knie fallen lassen und flehen sollte, als ihre Schultern schlussendlich sanken und sie scharf ausatmete. „Also schön, aber ich gehe mit dir.“
 

Renji hatte keinen Grund, zu widersprechen. Immerhin hätte er allem zugestimmt. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas wirklich nicht stimmte. Byakuyas spiritueller Druck, der irgendwie wie eine automatische Verteidigung fungierte? Renji hatte Byakuya über so etwas reden hören, aber wann?
 

Er folgte Soi Fon und starrte auf das Kanji für die Nummer Zwei auf ihrem Rücken und wie ihre Zöpfe hüpften, während sie ging und versuchte sich zu erinnern.
 

Am Haupttor übergaben sie ihre Zanpakutō an Ōmaeda. Renji musste sich unter dem halb eingestürzten Türrahmen hindurch ducken. Er berührte die angesengten Wände sanft. Auch hier hatte jemand Kidō verwendet, um sich seinen Weg hinaus zu bombardieren. „Wurden alle zusammengetrieben?“, fragte Renji. „Wisst ihr, wo sie stecken?“
 

Soi Fon drehte sich herum und warf Renji einen sehr düsteren Blick zu. Oder vielleicht einfach nur einen Blick, denn Renji begann langsam zu denken, dass sie immer aussah, als wäre sie bereit, jemanden zu töten. Tatsächlich irgendwie wie Ichigo. Wie nannte es Ichigo? Sein Resting Bitch Face.
 

„Glaubst du, ich bin ein Idiot?“, donnerte Soi Fon.
 

„Nein, Kommandantin, ich war nur neugierig“, sagte Renji. „Die Sache ist die, dass ich ziemlich sicher bin, dass Zabimaru mindestens einen vaporisiert hat, vielleicht sogar drei mehr. Da ich keine große Chance auf eine Nachbesprechung hatte, fragte ich mich nur, wie ihr die… ähm Toten von den Verschwundenen unterscheidet.“
 

„Ah“, sie wandte sich wieder dem Gang zu. Sie gab ruhig zu: „Wir arbeiten an der genauen Zahl, aber da gibt es eine Anzahl an Insassen, die kooperieren. Sie haben uns eine sehr detaillierte Liste mit Namen und Zahlen gegeben.“
 

Weshalb sie so sicher waren, dass Byakuya verschwunden war. Renji nickte verstehend, auch wenn sie ihm bereits wieder den Rücken zugewandt hatte.
 

Ihr Benehmen erinnerte ihn so an seine früheren Tage mit Byakuya, dass er sich fast schon herzlich zu ihr hingezogen fühlte, wenn seine Schultern nicht immer noch von der Bekanntschaft mit dem Baumstamm schmerzen würden.
 

Plötzlich hämmerte etwas noch Bekannteres gegen seine Haut. Byakuyas Reiatsu.
 

Renji blickte sich im Höhlengang, der scheinbar endlos wirkte, um. „Sind wir in der Nähe?“
 

„Noch ein paar Kontrollpunkte“, erklärte Soi Fon.
 

Immer noch so weit entfernt? Renjis Nackenhaare stellten sich auf. „Ja, das ist nicht richtig. Warum ist er so in Alarmbereitschaft?“
 

„Wovon brabbelst du?“
 

„Können sie es nicht spüren? Kommandant Kuchikis spirituellen Druck“, sagte Renji.
 

Soi Fon schien inne zu halten und mit ihren Sinnen zu tasten. „Ist das eine Art Warnung?“
 

Renjis Magen zog sich zusammen. „Keine Ahnung. Aber das ist nicht gut.“
 

Ohne darüber sprechen zu müssen, beschleunigten beide ihre Schritte.
 

Als sie die Zellentür erreichten, spürte Renji Byakuyas Reiatsu im Inneren wie den Beat einer Basstrommel pulsieren. Sandiger Staub regnete auf sie hinunter. Soi Fon blickte zwischen der geschlossenen Tür und Renji hin und her. Er dachte, dass sie vielleicht tatsächlich ein wenig nervös war, doch sie überdeckte es mit einem grimmigen: „Nun, geh rein. Es ist nicht wirklich abgeschlossen.“
 

Renji zog die Sandalen aus und klopfte an die Zellentür. „Taicho, ich bin es“, sagte er, bevor er die Tür sehr vorsichtig zur Seite schob.
 

Er steckte seinen Kopf durch die Tür und bereitete sich auf alles vor. Er war überrascht zu sehen, dass Byakuya im Jinzen saß, Senbonzakura quer über seine Knie und so frisch, als wäre er gerade aus dem Sentō gekommen. Komplett in weiß gekleidet wirkte Byakuyas blasse Haut noch blasser. Seine dunklen Haare stachen gegen das blanke Weiß der Zelle heraus, wie ein umgekipptes Tintenfass.
 

So ruhig wie die Szene war, Renji konnte die Warnung im Reiatsu spüren. Der Druck nahm zu, als die Tür aufgeglitten war und nun fühlte es sich an, als würde die Erde beben.
 

„Hey, hey“, sagte Renji sanft. „Ich bin es nur, Taicho. Ich komme nur herein und setze mich zu dir, ok?“
 

Das nervenaufreibende war, dass Byakuya nicht einmal aufblickte oder auch nur auf den Klang von Renjis Stimme reagierte. Doch der Druck schien sich weit genug zu mindern, dass Renji über die Türschwelle treten konnte. Er ließ zu, dass der massive spirituelle Druck ihn hinunter drückte und saß direkt an der Tür, wie gewohnt, im Schneidersitz. Er ließ seine Hände auf seinen Knien ruhen und lehnte seinen Rücken entspannt gegen die kühle Steinwand.
 

Der Raum war ganz nett, dachte Renji, wenn man super minimalistisch war. Er war fast komplett leer, doch es schien im hinteren Teil eine fast unsichtbare, halbe Wand zu sein. Renji konnte sich vorstellen, dass da die Toilette oder der Nachttopf oder so etwas in der Art versteckt lag. Doch es war noch nicht einmal ein Bett oder ein zusammenrollbarer Futon zu sehen. Vielleicht wurde das jeden Abend gebracht? Dieser Ort erinnerte Renji tatsächlich unangenehmerweise an den Ort, an den sie Rukia verlegt hatten, den Senzaikyū.
 

Byakuya saß weiterhin perfekt still und sonderte Welle für Welle von ‚Fass mich nicht an‘ aus.
 

Das war es.
 

Jetzt erinnerte sich Renji wieder an die Geschichte. Während eines ihrer Dates in der Welt der Lebenden hatte Byakuya gestanden, jemanden mit seinem Reiatsu getötet zu haben. Sie hatten eine Art Dominanz-Spielchen gemacht mit Byakuya als Bottom, untenliegend, und Byakuya hatte Panik bekommen. Bam! Er hatte den Typen pulverisiert.
 

Renjis Herz wurde schwer.
 

Ein mögliches Szenario ging Renji unangenehm durch den Kopf.
 

Immerhin war Byakuya hier, frisch aus der Dusche. Einer Dusche, die er offensichtlich der Meinung war, mitten in einem Gefängnisaufstand, nötig zu haben. Es war nicht schwer sich einen Grund vorzustellen, warum sich Byakuya schmutzig genug fühlte, um sich trotz aller Gefahren sauber zu schrubben.
 

„Ah, scheiße, Byakuya“, seufzte Renji. „Ich hoffe, du hast ihn umgebracht.“
 

Ein leises Luftschnappen, wie jemand, der nach während dem Ertrinken Luft bekam, war zu hören. Gefolgt von einem ruhigen, wenn auch leerem: „Habe ich.“ Dann flog Byakuyas Kopf nach oben und er blinzelte, als versuche er seinen Blick zu fokussieren. „Renji?“
 

„Heya, Baby“, lächelte Renji. „Scheiß Tag, huh?“
 

Byakuya ließ ein kleines Lachen heraus, das fast wie ein Schluchzen war. „Könnte man sagen.“
 

Renji wollte verzweifelt zu Byakuya eilen und ihn in die größte Umarmung schließen, die es je gab. Doch er wusste, dass so eine Aktion viel zu sehr nach hinten losgehen könnte. Stattdessen blickte Renji zurück zur Tür, in deren Schatten Soi Fon im Seiza saß und aufmerksam zuhörte. „Besteht eine Möglichkeit, dass sie Taicho ein bisschen Tee besorgen könnten?“
 

Sie sah ihn zutiefst beleidigt an, behandelt zu werden wie einen Diener, doch Renji versuchte mit seinen Augen zu flehen. Komm schon, versuchte er es in Gedanken, du kannst doch sehen, dass es anfängt zu klappen. Du sollst so eine Art Spion sein. Kannst du nicht ein bisschen schauspielern? Er formte mit dem Mund ein ‚Bitte?‘.
 

Soi Fon warf Renji den schmutzigsten Blick zu, doch sie schien in die Rolle zu schlüpfen, die von ihr verlangt wurde. Auch wenn Renji ihre zusammengebissenen Zähne sah, brachte Soi Fon ein sehr leichtes, dienerhaftes „Benötigt mein Herr sonst noch etwas?“ hervor.
 

„Nur Tee reicht aus“, sagte Byakuya automatisch. Doch dann, vielleicht um zu zeigen, dass er bei Sinnen ist, fügte er hinzu: „Ich kann nicht viel mehr im Gefängnis erwarten, nicht wahr, Kommandantin Soi Fon?“
 

Sie zeigte sich in der Tür, als sie schnaubend aufstand. „Ich vertraue euch beide und lasse euch alleine. Wider besseres Wissen.“
 

Renji nickte feierlich.
 

„Wenn ich geplant hätte, irgendwohin zu gehen, wäre ich schon längst gegangen“, bemerkte Byakuya.
 

Byakuya klang… fast wie er selbst, dachte Renji mit einem Hauch Hoffnung. Zu blöd, dass Renji die unnachgiebigen Wellen des Reiatsu spürte, die auf seiner Haut prickelten wie dünne Nadeln. Und die Kanten von Byakuyas Stimme hielten immer noch eine Note von leere Geschlagenheit.
 

In Moment, als Soi Fons Schritte im Gang komplett verhallt waren, zerbrach die Wand aus Reiatsu derart schnell und heftig, dass sie Renji beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Byakuya beugte seinen Kopf. Renji konnte sehen, wie du Schultern nach unten sackten und begannen zu beben. Also riss er sich zusammen und krabbelte so nahe an Byakuya heran, wie er es wagte. Als sie nah genug waren, um sich zu berühren, warf sich Byakuya in Renjis Arme. Sie fielen gemeinsam auf den Boden, Senbonzakura immer noch fest in Byakuyas Griff, während er die Arme um Renjis Taille schlang und sein Gesicht gegen Renjis Brust drückte.
 

„Hey, wow, Liebling, das ist… uh, unerwartet“, schnaubte Renji. Er hätte beinahe dümmlich ‚Bist du in Ordnung?‘ hinzugefügt. Doch die Antwort war so offensichtlich ‚NEIN‘, dass Renji es gerade noch rechtzeitig schaffte, sie hinunterzuschlucken.
 

„Bist du es wirklich? Bist du wirklich hier?“, fragte Byakuya mit leiser Stimme.
 

„Yeah, Baby, ich bin es“, sagte Renji, wollte so gerne über Byakuyas Haare streichen, doch er hielt seine Arme fest aber sanft auf dem groben Stoff der Gefängnisuniform an Byakuyas Hüfte. Sie waren so gelandet, dass Byakuya größtenteils über ihm lag.
 

Was Renji wirklich fragen wollte war ‚Was ist passiert?‘, doch es machte keinen Sinn zu versuchen, diese Information aus Byakuya herauszubekommen, bevor er nicht bereit war, darüber zu reden. Renji vermutete, dass er nur hier liegen und atmen konnte, doch Stille fand er niemals wirklich angenehm. „Also, ich denke, ich sollte dir berichten“, sagte Renji. „Lass mal überlegen, das vermutlich Interessanteste, was in der Division passiert ist, war an dem Tag, als ich den Rangoffizieren die Details von deiner Verhaftung erklärt habe. Ich habe herausgefunden, dass sie sich zusammengeschlossen haben und so eine Art feierlichen Pakt geschworen haben, nachdem unsere Unzucht herauskam. Kannst du das glauben? Alle zwanzig von ihnen haben zugestimmt, dass uns keiner verpetzen würde. Man, du hättest sehen sollen, wie sie sich auf Kinjo gestürzt haben. So ziemlich jeder hatte gedacht, er wäre der Verräter. Doch als ich ihnen sage, dass du es warst, der es aus Versehen ausgesprochen hast? Ja, ich dachte, sie würden mich sofort platt machen, weil ich deinen Charakter besudelt hätte.“
 

Byakuya atmete leicht gegen Renjis Brust während er redete.
 

Also nahm er das als Ermutigung, weiterzureden. „Aber du weißt ja, sonst läuft der Laden fast wie von selbst. Ich meine, wahrscheinlich hilft es, dass wir beide oft auf Missionen sind. Die Truppe ist eine gut geölte Maschine. Du solltest stolz sein.
 

„War ich immer“, sagte Byakuya leise.
 

„Ja, ich auch“, sagte Renji. Da er sich etwas entspannt hatte, merkte er, dass seine Finger sich wie von selbst ein wenig bewegten. Er musste sich zwingen aufzuhören, als er spürte, wie sich Byakuyas Muskeln wieder versteiften. „Richtig“, sagte er, atmete durch und verschränkte seine Finger ineinander, damit sie sich nicht bewegten. „Ok, lass mal überlegen. Nanako führt ein Team an, um sich um sämtlichen Beschuss zu kümmern, der vielleicht von deiner Familie kommt. Das Letzte, was ich von ihr gehört hatte war, dass sie Volontäre von verbündeten Divisionen sammelt, die unsere Offiziere wegen deinem Arrest warnen, die deine Verwandten zurück auf ihre Anwesen eskortieren – du weißt, im Falle dass sich Tantchen schneller organisiert, als wir erwartet haben und nach unseren Ranglosen als Geiseln Ausschau hält. Ich denke, sie hat eine nette Anzahl an Rangoffizieren gefunden, die daran interessiert sind ein bisschen ‚Erfahrung‘ zu sammeln. Sie hat die Leute hauptsächlich aus der Dritten und Neunten geholt. Wir hatten ein paar Leute aus der Achten, die herumgeschnüffelt haben, aber… uh, ich habe ihr gesagt, niemanden von der Achten oder Dreizehnten zu nehmen, nun ja… weil ich ein paranoider Schwachkopf bin, denke ich.“
 

„Es war eine gute Entscheidung, Renji“, sagte Byakuya gegen Renjis Brust.
 

Renji hob seinen Kopf vom Boden und blickte auf Byakuyas Scheitel. Auch wenn Byakuyas Haare kürzer waren, bedeckten sie immer noch sein Gesicht, wo es gegen Renjis Brust gedrückt war. Der Arm hielt Senbonzakura immer noch im festen Griff, gegen eine Seite gepresst und die andere hatte Renjis Schulter umfasst, als wäre er ein Schlauchboot auf stürmischer See. Renjis Arme waren lose um Byakuyas Taille geschlungen.
 

Trotz seiner Worte war Byakuya immer noch meilenweit davon entfernt, in Ordnung zu sein.
 

Renji ließ seinen Kopf wieder fallen und starrte auf die hohe Decke hinauf. Der Reiatsu unterdrückende Stein sorgte dafür, dass sich die Zelle kleiner und enger anfühlte, doch mit Byakuyas vertrautem Gewicht auf ihm fühlte sich Renji von fast behaglich.
 

Scheiße, er hatte an schlimmeren Orten geschlafen. Der Stein unter seinem Rücken war kalt und hart, aber es war viel besser als Schlamm.
 

„Wie auch immer, soweit zu Division“, sagte Renji. „Ich hatte ein ziemlich desaströses Abendessen mit meinem verblödeten Bruder und deinem Erben.“
 

Byakuya hob überrascht ein wenig den Kopf. „Dein Bruder und Shinobu?“
 

Renjis Augen trafen Byakuyas. „Schau, das war nicht meine Idee, ok? Shinobu hat ihn eingeladen. Ich glaube, der Erbe wollte einen Experten für das Leben im Gefängnis, der ihm erzählt, wie das dort so ist. Was, wie ich schon sagte, keine gute Idee war. Es war ein verdammtes Chaos. Seichi hatte Glück, dass ich ihn nicht aus dem Fenster im zweiten Stock geworfen habe.“
 

Ein Hauch von einem Lächeln glitt über Byakuyas Lippen, bevor er seinen Kopf wieder auf Renjis Brust legte. „Tatsächlich. Ich kann es mir vorstellen.“
 

Ja, dachte Renji, und wie ironisch, dass während Seichi Byakuya der Vergewaltigung beschuldigt hatte… er verbannte den Gedanken mit einem Kopfschütteln. „Außer zu berichten, dass mein Bruder immer noch ein einfältiger Dummkopf ist, war die große Errungenschaft von dem Abendessen, dass Shinobu offensichtlich bereits von Lady Masama gehört hat. Sie ist bereits auf dem Weg.“
 

„So bald“, wisperte Byakuya. Dann, nach einem Herzschlag, fragte er: „Wie viele Tage sind vergangen?“
 

„Fast drei“, sagte Renji.
 

Nur drei.“
 

„Yeah“, stimmte Renji traurig zu. Fast hätte er ‚Noch 18 mehr‘ hinzugefügt, aber, na ja, es erschien ihm grausam und unnötig. „Schau, ich werde mit Soi Fon reden. Ich denke irgendwie, dass du… ich meine, dieser Raum ist gar nicht so schlimm, oder?“
 

Byakuya wurde komplett steif unter Renjis Berührungen. Ah, scheiße. Zu früh.
 

„Ich bin absolut in der Lage, zu den normalen Insassen zurückzukehren“, sagte Byakuya steif.
 

„Ok“, stimmte Renji zu. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie das so sehen werden.“ Renji konnte spüren, wie Byakuya die Luft einsog, bereit zum Argumentieren, zu protestieren, also fügte er schnell hinzu: „Die Sache ist die, Taicho, du bist zu stark. Du bist zu gefährlich. Ich denke, sie würden dich nicht mehr mit dem Pöbel zusammenbringen, du weißt, was ich meine?“
 

Nach einem kurzen Moment der Anspannung, lachte Byakuya schnaubend. „‘Pöbel‘? Ernsthaft, Renji. Das ist das Letzte, was ich dachte, jemals aus deinem Mund zu hören.“
 

„Nun ja, du weißt, was ich meine“, sagte Renji. „Diese Typen spielen nicht in deiner Liga.“
 

Renji dachte, dass er Byakuya vielleicht überredet hatte, an diesem besseren Ort zu bleiben. Doch dann wurde Byakuyas Griff um sein Zanpakutō stärker und er presste es so in Renjis Seite. „Nicht so lange ich Senbonzakura habe.“
 

Da war es. Und vermutlich hätte Renji einen Weg herausfinden müssen, Byakuya dazu zu bringen, sein Zanpakutō zu übergeben doch, nun ja, Renji konnte das allzu gut nachvollziehen. Wenn es Zabimaru wäre? Scheiße ja, sie hätten Zabi aus seinen kalten, toten Händen stehlen müssen.
 

Also stattdessen versicherte Renji Byakuya nur: „Nah, Baby, immer. Du deklassierst diese Verlierer jederzeit.“
 

Byakuya atmete leise aus. Sie lagen für einen langen Moment weiter auf dem Boden, bis Byakuya fragte: „Musst du gehen?“
 

„Huh? Nein, ich gehe nirgendwohin“, sagte Renji. Tatsächlich hatte er bereits entschieden, dass er den Morgen dort verbringen würde. „Ich werde erst nach dem Mittagessen in der Division zurückerwartet. Und überhaupt, ich hatte eine lange Nacht gestern. Ich dachte daran, einen Beschluss als Kommandanten zu machen und mir den Tag frei zu geben.“
 

Byakuya schnaubte verärgert. „Lass das nicht zur Gewohnheit werden.“
 

„Hey, ich bin dieser Tage der Boss“, gluckste Renji.
 

„Gott bewahre“, sagte Byakuya mit einem kleinen, missbilligenden Zungeschnalzen, doch er schien sich endlich wieder zu entspannen. Tatsächlich rückte er sich so zurecht, dass es nicht mehr ein einfaches Draufliegen und mehr ein Löffelchen war. Er schlang ein Bein über Renjis und verlagerte sich so, dass sein Kopf mehr an Renjis Achselhöhle lag.
 

So aneinander gekuschelt konnte Renji nicht wiederstehen, seine Nase in Byakuyas Haare zu stecken und tief Luft zu holen. Natürlich war sein Duft ein wenig… anders. Statt den üblichen, blumigen Kopfnoten, roch Byakuya nach billiger Laugenseife. Doch wenn überhaupt, mit dieser fortgerissenen Maske, war der normale, schwer zu beschreibene moschusartige Duft von Mann stärker, ausgeprägter. Realer. Es war nicht wirklich vertraut, aber Renji mochte es.
 

Byakuya schien den Atem angehalten zu haben.
 

Renji drückte ihn ein wenig und sagte: „Du riechst immer noch gut für mich. Anders“, gab er zu. „Aber immer noch sehr wie du.“
 

Mit seiner Nase stupste Byakuya gegen Renjis Achsel und sagte: „Du stinkst, wie immer.“
 

Renji grinste und wusste, dass egal wie es klang, es auf seiner eigenen Art ein Kompliment war. „Ja, weißt du, ich sollte die Gelegenheit nutzen und all deine Haarpflegeprodukte stehlen“, überlegte Renji.“
 

„Eishirō wird mit seinem Leben meine Ehre verteidigen“, sagte Byakuya trocken.
 

Dieser Spruch war so sehr wie etwas, dass er jeden Tag sagen würde, dass Renji seinen Kopf wieder hob und versuchte, Byakuyas Laune einzuschätzen. Natürlich war seine Körpersprache alles andere als entspannt – Byakuyas Gesicht war von Haaren und dem Stoff von Renjis Shihakushō verdeckt und er hielt sich immer noch fest an Renji und Senbonzakura.
 

Renji wollte wirklich all die Fragen stellen, die durch seinen Kopf gingen, wie ‚Bist du verletzt??!!‘ und ‚Wie furchtbar war es?‘ und ‚Wie zum Teufel hast du es überhaupt geschafft, Senbonzakura hierher zu bringen??‘.
 

Stattdessen murmelte Renji ein bisschen zu ernst und einen Herzschlag zu spät: „Ja, darauf würde ich wetten.“
 

Danach verfielen sie ins Schweigen, als würde Byakuya vielleicht das Gewicht der ungestellten Fragen spüren. Also machte Renji im Kopf einen Schritt zurück und machte sich bereit, zu warten. Er schloss die Augen und öffnete sie erst, als er das leise Kratzen eines Tabletts auf dem Boden hörte. Sowohl er als auch Byakuya spannten sich an, doch falls Soi Fon einen Kommentar über die beiden hatte, wie sie zusammen auf dem Boden lagen, behielt sie ihn für sich.
 

Doch vielleicht wurde ihre Meinung ziemlich eloquent damit ausgedrückt, dass sie vorsichtig die Tür hinter ihr schloss, als sie sie alleine ließ.
 

Huh. Wer hätte gedacht, dass diese Frau eine nette Seite hatte?
 

Renji wollte seine Augen wieder schließen, doch Byakuya rührte sich. Er hob den Kopf, ließ sein Kinn auf Renjis Schlüsselbein ruhen. „Wir sollten den heißen Tee nicht verschwenden“, sagte er. „Er ist ein Luxus hier.“
 

Außerdem, dachte Renji und richtete sich auf, riecht er gut. „Bin ich eingeschlafen?“
 

Byakuya überdeckte ein Gähnen. „Ich denke, das sind wir beide.“
 

Und doch hat Soi Fon sich keinen Vorteil davon verschafft und mit ihren Ninjafähigkeiten Senbonzakura geschnappt? Wenn das jemand schaffen könnte, dann war sie es. Doch Renji begann sich zu fragen, ob sie sich nicht selbst ausgerechnet hatte, was passiert war. Es würde plötzlich ihr mitfühlendes Verhalten erklären. Renji erinnerte sich daran, dass sie die Berichte über die Vergewaltigungen im westlichen zweiten Distrikt sehr ernst nahm, als er sie überbrachte.
 

Renji stand auf und brachte das Tablett herüber. Als er es ansah, war er sich noch sicherer als jemals zuvor, dass Soi Fon wusste, was los war, denn das Service war fein und hatte ein eindeutig chinesisches Design. Das waren ihre persönlichen Teller und Tassen.
 

Außerdem hatte sie ein kleines Tellerchen mit Manju aus grünem Tee hinzugestellt.
 

Ja, sie wusste es.
 

Zum ersten Mal seit Renji ankam, legte Byakuya Senbonzakura zur Seite. Er behielt sein Zanpakutō nahe, direkt an seinen angewinkelten Beinen. Denn natürlich, trotz der Tatsache, dass sie in einer privaten Gefängniszelle waren, saß Byakuya im Seiza. Er benutzte beide Hände, um Tee auszuschenken. Auch Renji ging in ihr übliches Muster über und teilte die Leckereien auf.
 

Renjis Schultern entspannten sich ein wenig. Mehr Routine war vielleicht das, was Byakuya brauchte. Dann, sobald hier alles wieder beruhigt war, würde Renji ein paar Worte mit demjenigen wechseln, der diesen Ort hier leitete. Vielleicht auch in ein paar Ärsche treten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau Kapitel 36:
Renji und Byakuya reden weiter. Komplett anzeigen

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