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Wolkenwächter

Die Chronik eines Ausgestoßenen - Teil 1
von

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Für Syndus waren die neuesten Entwicklungen in Eydar wie ein Stich ins Herz und der Kummer schien den alten Ordensmeister endgültig zu brechen. Alles, was die Armee in Eydar aufgebaut hatte und wofür er mit seinem Namen und seinem Gesicht stand, war durch Loronks Intervention zerstört worden. Schutz und Sicherheit waren zu Gefangenschaft und Unterdrückung geworden und das Misstrauen, dass die Dunkelelfen seit jeher gegen den Kaiser und seine Truppen hegten, schien in Form von Loronk seine personifizierte Bestätigung erhalten zu haben. Wenn nicht nur Siedler wie Farniel und Vox der Willkür des Brigadegenerals zum Opfer fielen und inhaftiert wurden und der erste in Eydar gebürtige Einwohner für ein vergleichsweise nichtiges Vergehen belangt wurde, würde die ohnehin schon angespannte Situation in der Hafenstadt kaum noch zu beruhigen sein. Syndus wusste, dass diese Entwicklung in Eydar beunruhigende Auswirkungen auf die gesamte Beziehung zwischen Kaiser Hilmandir und dem Dunkelelfenkönig Sard haben konnte. Loronk schien nicht zu begreifen, welch weitreichende Konsequenzen seine eigenmächtigen Handlungen haben konnten, oder sie waren ihm schlichtweg egal.

Syndus wusste nicht länger, wie er gegen diese Ignoranz vorgehen sollte. Kurzzeitig hatte er die Hoffnung gehabt, Loronks Herrschaft durch entschlossenes Auftreten ins Wanken bringen zu können, aber der Ork hatte sich als unantastbar erwiesen. Das Schicksal von Eydar lag nun bei den Verantwortlichen in Kaboroth, doch selbst wenn sich diese einschalten würden, hatte Loronk noch immer die Möglichkeit, dagegen vorzugehen.

Nach der verbalen Auseinandersetzung im Kerker und Gancielles Kurzschlussreaktion hatte sich der alte Befehlshaber des Außenpostens mit seinem Kommandanten in seine Amtsstube zurückgezogen. Gancielle stand unschlüssig neben der Tür und wartete angespannt auf die Strafe, die der Ordensmeister angekündigt hatte. Er wusste, dass ihn Disziplinarmaßnahmen erwarteten. So widerwärtig Loronk auch war, kein Soldat durfte die Hand gegen einen ranghöheren Offizier erheben, ohne entsprechende Konsequenzen tragen zu müssen.

Adria war ebenfalls anwesend. Nachdem sich Syndus mit Gancielle in seine Kammer zurückgezogen hatte, war sie von ihrem Meister mit der Aufgabe betraut worden, nach Aulus zu suchen. Sie hatte den Novizen rasch gefunden und saß nun neben ihrem Meister an dessen Pult. Aulus stand in der Ecke und fühlte sich ganz offensichtlich unwohl.

Es war totenstill in Syndus‘ Kammer. Das verbitterte Schweigen zehrte noch mehr an Gancielles Nervenkostüm als Adrias strafende Blicke und er trat nervös von einem Bein auf das andere.

„Es tut mir leid, Kommandant“, flüsterte Syndus schließlich. Er saß verzweifelt an seinem Pult und raufte sich die ergrauten Haare. „Ihr habt einen Vorgesetzten tätlich angegriffen. Sosehr ich Euer Handeln nachvollziehen kann, ein solches Verhalten kann ich unmöglich gutheißen. Mir bleibt keine andere Wahl, als Euch Eures Amtes als Kommandant dieses Außenpostens zu entheben und Euch vorerst aus dem Dienst der Armee zu entlassen.“

Gancielle konnte nicht verhindern, dass er hörbar aufatmete. Er hatte gehofft, dass Syndus zu dieser Maßnahme greifen würde. Diese Strafe bedeutete, dass er in Eydar bleiben konnte, auch wenn er nicht mehr über die Privilegien eines Soldaten, geschweige denn eines Kommandanten verfügte.

„Ich muss Euch aus diesem Grund bitten, Eure Uniform abzulegen“, fuhr Syndus gequält fort.

Gancielle löste mechanisch die Riemen und Schnallen an seiner Kommandantenrüstung. Das Ablegen seiner Uniform fiel ihm schwerer, als er erwartet hatte. Seit seiner Beförderung war die Rüstung wie zu einer zweiten Haut für ihn geworden, die er nur noch abstreifte, wenn er sich schlafen legte oder sich wusch.

Der schwere Brustpanzer fiel scheppernd zu Boden. Es folgten die Schulterplatten, die Panzerhandschuhe, die Beinschienen und die Stiefel, bis Gancielle barfuß und nur noch in seiner einfachen Tunika vor Syndus stand. Zuletzt legte er seinen Waffengurt mit dem Dolch ab, den er für alle Fälle bei sich trug, und lehnte seinen Turmschild an die Wand. Einzig seine primäre Waffe durfte er behalten, denn das Langschwert aus Windsilber, einem leichten, aber robusten Material, war sein persönlicher Besitz.

„Ihr wisst, dass Loronk einen einfachen Verweis nicht akzeptieren würde“, sagte Syndus leise. „Und dann würde er Euch selbst bestrafen, indem er Euch entweder degradiert und somit unter seinen Befehl zwingt oder Euch einfach an einen anderen Ort versetzen lässt. So bleibt Ihr uns wenigstens erhalten, wenn auch nicht als Soldat.“ Der alte Befehlshaber lächelte schwach.

„Ich bedaure sehr, Euch enttäuscht zu haben, Meister“, murmelte Gancielle zerknirscht. „Aber ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten, als dieser Widerling so offen mit seinen verabscheuungswürdigen Methoden prahlte.“

„Schon gut“, erwiderte Syndus und hob beschwichtigend die Hände. „Noch ist nicht alles verloren. Ich werde Rhist Eure Rüstung übergeben. Als Waffenmeister unseres Außenpostens wird er dafür Sorge tragen, dass sie instandgehalten wird. Ich möchte nicht für immer auf Euch verzichten, Gancielle. Falls dieser Albtraum irgendwann ein Ende findet, werde ich Euch wieder in Rang und Ehren in unseren Reihen aufnehmen.“

Gancielle spürte, wie sich in seinem Hals ein Kloß bildete. „Vielen Dank, Meister“, sagte er tonlos und verbeugte sich so tief, dass Syndus den Schleier nicht sehen konnte, der sich vor seinen Augen bildete. „Ich danke Euch für Euer Vertrauen. Wenn Ihr erlaubt, werde ich jetzt gehen. Da ich nicht länger ein Mitglied der Armee bin, habe ich in diesem Gebäude nichts mehr verloren.“

„Geht, Gancielle“, erwiderte Syndus mit brüchiger Stimme. „Ich hoffe sehr, dass Ihr eines Tages zurückkehren würdet.“

Der ehemalige Kommandant schluckte schwer. Noch bevor er sich wiederaufrichtete, wandte er sich ab und öffnete die Tür. Einen Moment lang blieb er auf der Schwelle stehen, als würde es ihm schwerfallen, die Kammer zu verlassen. Doch schließlich trottete er mit hängenden Schultern davon.

Im Gang kam ihm Lexa entgegen. Die Späherin hatte es eilig, aber als sie sich an Gancielle vorbeizwängte, registrierte sie mit einem verwunderten Blick, dass er seine Uniform nicht trug. Dann stürzte sie atemlos in Syndus‘ Amtszimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloss.

„Könnt Ihr mir erklären, was hier los ist?“, fragte sie empört.

Der alte Ordensmeister verzog gequält das Gesicht. „Gut, dass Ihr hier seid, Lexa“, seufzte er. „Es gibt einige Neuheiten, die Euch betreffen.“

„Das habe ich gemerkt!“, entrüstete sich die Späherin. „Was bei den Feuern des Phoron fällt diesen Torwachen ein, mich nicht passieren zu lassen? Tyra ist vorhin zu einem weiteren Streifzug in die Düstermarsch aufgebrochen und ich wollte ihr folgen. Aber die Wachen haben mir gesagt, dass mir der Durchgang auf Befehl von Brigadegeneral Loronk verwehrt bleibt. Und kurz darauf verlässt dieser aufgeblasene Popanz mit seinen Soldaten und drei Gefangenen die Stadt. Was hat das alles zu bedeuten?“

„So etwas hatte ich befürchtet“, murmelte Syndus und strich sich nachdenklich über den ergrauten Bart. „Loronk weiß, dass Ihr für unseren Orden arbeitet. Und offenbar ist er der Meinung, dass Tyras Beschattung der Aufklärung der Vermisstenfälle abträglich ist.“

Lexa klappte überrascht den Mund auf. „Er kennt meine Identität?“, rief sie entgeistert. „Woher? Hat er das etwa von Tyra erfahren?“

„Ich habe da eine andere Theorie“, brummte Syndus und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Aulus zuckte zusammen und kaute nervös an seinem Daumennagel. „Ich glaube nicht, dass er Kontakt zu dieser Abenteurerin aufgenommen hat. Aber er hat die Stadtmauer mit seinen Soldaten bemannen lassen und sie angewiesen, Euch nicht passieren zu lassen.“

„Und was hat diese Aktion mit den Gefangenen zu bedeuten?“, erkundigte sich Lexa. Sie blickte nicht weniger grimmig drein als ihr Meister.

„Das ist der Tiefpunkt von Loronks Amtszeit in Eydar“, stellte Syndus verbittert fest. „Er hat entschieden, die Gefangenen in der Düstermarsch auszusetzen. Er will, dass sie die Vermissten für ihn finden. Und auch Abenteurer wie Tyra wird er in Zukunft ermutigen, sich auf die Suche zu begeben.“

„Dieser widerliche Mistkerl“, zischte Lexa und ballte die Fäuste. „Er legt uns andauernd Steine in den Weg. Die Sicherheit der Bevölkerung ist ihm doch völlig egal. Er will die Vermisstenfälle gar nicht aufklären. Er will nur seine Machtposition ausnutzen, die er hier hat.“

In der Ecke hob Aulus den Kopf und seine Augen leuchteten kurz auf, als wäre ihm ein Gedanke gekommen. Doch falls er einen Einfall hatte, verschwieg er ihn. Als Syndus ihn mit einem argwöhnischen Blick streifte, wandte er rasch das Gesicht ab.

Lexa bemerkte den Rüstungshaufen, der einmal Gancielles Uniform gewesen war. „Und was ist das?“, fragte sie mit erstickter Stimme.

Syndus verbarg vor Kummer das Gesicht in den Händen. Als Adria sah, wie es um ihren Meister stand, sprang sie ihm rasch zur Seite. „Kommandant Gancielle wurde seines Amtes enthoben“, erklärte sie nüchtern. „Er hat seine Hand gegenüber Brigadegeneral Loronk erhoben. Meister Syndus bedauert diesen Umstand sehr, aber es blieb ihm keine andere Wahl, als den Kommandanten aus dem Dienst der Armee zu entlassen.“

Lexa lehnte sich stöhnend mit dem Rücken gegen die Wand und fasste sich an die Stirn. „Damit bricht ein wichtiger Stützpfeiler unserer Gemeinschaft weg“, stellte sie erschrocken fest. „Uns bleibt nur noch Rhist, aber gegen Loronks Einfluss wird er sich alleine kaum erwehren können. Gibt es noch Offiziere, die auf unserer Seite stehen?“

Syndus fing sich wieder und rieb sich angestrengt die Nasenwurzel. „Fähnrich Jel und die Feldwebel Praharin und Albus sind uns noch immer treu ergeben. Alle anderen Soldaten haben nicht den Rang, um dem Brigadegeneral den Gehorsam zu verweigern.“

„Dann ist Eydar also in der Hand dieses Orks“, stöhnte Lexa. „Wir sind zu wenige, um ihm Paroli bieten zu können. Wenn wir wenigstens mehr als fünf Ordensmitglieder wären…“

„Wir sind nur vier.“ Plötzlich klang Syndus‘ Stimme wieder kräftig und entschlossen. Er deutete anklagend auf den Novizen und dieser fuhr erschrocken zusammen. „Ihr seid mitverantwortlich für diese Misere, Aulus!“

„Ich? Aber wie kommt Ihr denn darauf, Meister?“

„Spielt nicht den Unschuldigen!“, fuhr Syndus auf. „Ich weiß genau, dass Ihr den Brigadegeneral über Lexas Identität in Kenntnis gesetzt habt!“

Lexa funkelte den Novizen zornig an. „Das seid Ihr gewesen?“, japste sie wütend.

Aulus hob abwehrend die Hände und duckte sich. „Ich hatte doch nur das Beste für Eydar im Sinn!“, verteidigte er sich. „Der Ansatz des Brigadegenerals erschien mir sinnvoll.“

„Das habe ich gemerkt“, brummte Syndus verstimmt. „Aber Ihr habt das nicht zu entscheiden.“

„Sinnvoll?“, wiederholte Lexa entrüstet und trat auf den Novizen zu. Dieser fing plötzlich an, am ganzen Leib zu zittern. „Und deshalb gebt Ihr Geheimnisse des Ordens preis? Euretwegen kann ich meinen Aufgaben nicht mehr nachgehen!“ Die Späherin packte Aulus am Kragen, doch Syndus hob beschwichtigend die Hände.

„Bitte mäßigt Euch, Lexa“, bat er um Ruhe. „Noch ist Aulus ein Mitglied unseres Ordens.“

Lexa verzog wütend das Gesicht, doch dann ließ sie Aulus los und stieß ihn fort. „Meinetwegen“, knurrte sie. „Aber wenn er sich noch einmal etwas zuschulden kommen lässt, kann er was erleben!“

„Das wird er nicht“, erwiderte Syndus und blickte Aulus so durchdringend an, dass dem Novizen der kalte Schweiß ausbrach. „Denn ich glaube, dass unser junger Freund viel zu ehrgeizig ist, um seine Karriere für den Brigadegeneral aufs Spiel zu setzen. Und er wird hoffentlich erkennen und zu schätzen wissen, dass man ihm eine allerletzte Chance gibt.“
 

In der Düstermarsch mussten sich Loronk und die Soldaten noch eine Weile gedulden. Der Bluthecht war schon bis auf die Gräten abgenagt, als sich am Nordufer der Bucht etwas tat. Die Ebbe hatte dort einen schmalen Streifen Land freigelegt, der direkt an den Hügel grenzte, der sich aus dem Wasser erhob. Über den Pfad näherte sich eine Gruppe zerlumpter Gestalten und umrundete das Ufer der Bucht.

„Na endlich“, knurrte Loronk ungeduldig.

Die Bande bestand aus etwa einem Dutzend Dunkelelfen. Sie trugen zerrissene Lederkleidung und schartige Klingen und ihre Gesichter waren eingefallen und schmutzig. Angeführt wurden sie von einer alten, rothaarigen Dunkelelfe, die von einem Magier und einer jugendlichen Version ihrer selbst flankiert wurde. An letzter Stelle ging ein schwarzhaariger Ork mit kurzem Irokesenhaarschnitt, der von ähnlicher Statur wie Loronk war, allerdings eine einfache Soldatenuniform und eine schwere Doppelaxt trug. Während die Dunkelelfen wie ein wilder Haufen liederlicher Schurken wirkte, gehörte der Ork ganz offensichtlich zur Kaiserlichen Armee.

Vox, der noch immer im Sand saß, krabbelte angsterfüllt rückwärts, als er auf die dunkelelfischen Banditen aufmerksam wurde, doch einer von Loronks Soldaten stieß ihm das Knie zwischen die Schulterblätter.

„Bleib, wo du bist!“, drohte er und griff nach seinem Schwert. „Sonst wird es dir noch sehr leidtun!“ Vox erstarrte vor Schreck und richtete seinen panischen Blick auf die abgerissenen Schurken, die sich vor Loronk und seinem Trupp aufbauten. Ihre Waffen waren in deutlich schlechterem Zustand als die der Soldaten des Brigadegenerals, aber nicht weniger tödlich.

„Was soll das, Loronk?“, rief die Anführerin der Dunkelelfen. Sie schien nicht besonders erfreut über die Anwesenheit des Brigadegenerals zu sein. „Warum kreuzt du hier plötzlich persönlich auf, noch dazu mit einer Horde Soldaten im Schlepptau? Du riskierst, dass alles auffliegt!“

Loronk rutschte mit selbstgefälligem Grinsen von seinem Felsen und landete sicher auf den Füßen. „Mach dir nicht ins Hemd, Mola“, erwiderte er höhnisch. „Ich habe in Eydar alles im Griff. Niemand, der uns gefährlich werden könnte, verlässt die Stadt ohne mein Wissen. Und ich wollte mal wieder dein hübsches Gesicht sehen, alte Schabracke.“

„Schluss mit dem Blödsinn“, brummte Mola gereizt. „Warum bist du hier?“

Loronk packte Vance grob bei der Schulter und stieß ihn nach vorn. „Ich bringe euch ein paar neue Arbeiter“, antwortete er. „Sie sollen in den Minen schuften. Nehmt sie ruhig ordentlich ran. Sie sind allesamt Verbrecher, die im Kerker von Eydar eingesperrt wurden. Die vermisst niemand. Außerdem ist der hier ziemlich kräftig. Das dürfte den Sturmerzabbau beschleunigen.“

„Arbeiter?“, wiederholte Vox entsetzt. Seine Ketten klirrten, als ihn einer der Soldaten auf die Beine hob. „Was soll das heißen?“

„Ich habe doch gesagt, dass ihr für mich arbeiten werdet“, entgegnete Loronk und sein Grinsen verschwand.

„Aber ich dachte, wir sollten für Euch nach den Vermissten suchen!“, jammerte Vox und rang die gefesselten Hände.

„Du wirst schon bald erfahren, was mit ihnen geschehen ist“, knurrte Loronk grimmig. „Oder willst du lieber auf eigene Faust losziehen und die Düstermarsch nach ihnen durchkämmen?“

Vox schien den Tränen nahe. Zitternd blickte er in den finsteren Sumpfwald hinein. Seine Beine versagten und er wäre in die Knie gegangen, hätte ihn nicht ein Soldat gestützt.

„Ach, wie niedlich“, brummte Mola. „Sie wissen noch gar nichts von ihrem Glück?“ Die alte Dunkelelfe ging vor den Gefangenen auf und ab und tippte mit einem Finger auf den Knauf ihres Säbels. „Schön und gut, neue Arbeiter können wir wirklich gebrauchen. Aber warum marschierst du mit einem Trupp Soldaten einmal quer durch die Düstermarsch, nur um sie uns zu bringen? Das ist verdammt riskant! Jemand könnte uns auf die Schliche kommen. Warum hast du sie nicht einfach alleine losgeschickt? Wir hätten sie schon eingesammelt.“

„Jetzt halt mal die Luft an“, grollte Loronk und sein Gesicht verfinsterte sich. „Ich habe dir gerade gesagt, dass ich alles unter Kontrolle habe. Und ich wollte mich persönlich versichern, dass es meinem Fähnrich an nichts mangelt.“ Er warf dem anderen Ork einen prüfenden Blick zu.

„Da hättest du auch alleine kommen können“, zischte Mola gehässig. Ihre Dunkelelfen griffen nach ihren Schwertern und Messern, doch als sie hinter sich den Ork in der Soldatenuniform drohend knurren hörten, ließen sie augenblicklich die Hände sinken.

„Hältst du mich vor blöd?“, erwiderte Loronk und seine Augen funkelten vor Wut. „Ihr Lumpen wartet doch nur auf eine Gelegenheit, mir einen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen. Wann immer ich es mit Halsabschneidern wie dir zu tun habe, achte ich besonders gut auf Rückendeckung. Da geht es dir doch nicht anders, oder?“ Er deutete mit einem Kopfnicken auf die Bande aus Dunkelelfen. Mola trat ertappt einen Schritt zurück und fluchte leise.

Loronk wandte sich an den anderen Ork. „Alles in Ordnung, Yarshuk?“

Der Soldat salutierte dienstbeflissen. „Alles in bester Ordnung, Brigadegeneral. Es gab in letzter Zeit keine nennenswerten Zwischenfälle und die Arbeiter kommen gut voran.“

„Nicht gut genug“, brummte Loronk verbittert und verpasste Vance einen weiteren Stoß in den Rücken. Dieser stolperte einen Schritt nach vorn, blieb dann aber wieder aufrecht stehen. „Ich muss für meinen Spitzel tiefer in die Tasche greifen, als mir lieb ist. Deshalb muss der Sturmerzabbau forciert und der Gewinn gesteigert werden. Ihr werdet diese Männer mit euch nehmen und sie zu Höchstleistungen antreiben, habt Ihr mich verstanden, Fähnrich?“

Yarshuk salutierte erneut. „Wie Ihr befehlt, Brigadegeneral!“, rief er gehorsam und trat nach vorn, um Vance grob beim Arm zu packen. Der junge Mann beäugte den stämmigen Orksoldaten argwöhnisch, ließ sich aber widerstandslos von ihm abführen. Aus der Meute der zerlumpten Dunkelelfen traten zwei Schurken vor und griffen Vox und Farniel bei den Ketten. Während der Waldelf keinerlei Regung zeigte und noch immer ins Leere starrte, wimmerte Vox vor Angst, bis ihm einer der Gauner einen scharfen Dolch an die Kehle hielt.

„Haltet weiterhin nach Reisenden Ausschau“, befahl Loronk den Dunkelelfen. Diese knurrten unwillig, doch Mola brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„Was ist mit dieser Späherin des Ordens?“, erkundigte sie sich vorsichtig.

Loronks triumphierendes Grinsen kehrte zurück. „Um die brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen“, versicherte er. „Der Orden hat in Eydar nichts mehr zu melden. Lexa bleibt schön innerhalb der Stadtmauern und darf irgendwelche verstaubten Akten wälzen. Du würdest sie ohnehin niemals in die Finger kriegen, dafür geht sie viel zu geschickt und unauffällig vor. Bevor ihr sie entdeckt, hat sie euch schon längst bemerkt und ist auf direktem Weg nach Eydar verschwunden, um Syndus zu informieren. Es hat eine Weile gedauert, bis ich herausgefunden habe, wer sie ist. Die Göre ist gut, das muss ich ihr lassen. Aber wenn sie die Stadt nicht verlassen darf, und dafür habe ich gesorgt, ist auch sie harmlos.“

Mola schien beruhigt, aber sie warf Loronk trotzdem weiterhin hasserfüllte Blicke zu. Der Ork blieb davon ungerührt. „Ich werde euch weitere Gefangene schicken, sobald der Kerker in Eydar neue Gäste bekommt“, verkündete er.

„Aber dann marschierst du hier gefälligst nicht mit einem ganzen Trupp Soldaten auf“, zischte Mola trotzig.

„Hör endlich auf zu heulen!“, lachte Loronk höhnisch. „Niemand folgt mir. Die Leute in Eydar sind völlig ahnungslos. Die denken, dass ich nach den Vermissten suche, allen voran dieser senile, alte Knacker. Also entspann dich! Es gibt niemanden, der uns auf die Schliche kommen könnte.“

Mola knirschte verärgert mit den Zähnen. „Na gut. Ich hoffe in deinem eigenen Interesse, dass du dich nicht überschätzt.“

Loronk lachte erneut. „Falls das eine Drohung sein sollte, war sie nicht besonders überzeugend“, spottete er. „Und jetzt Abmarsch, schafft die Kerle weg und drückt jedem von ihnen eine Spitzhacke in die Hände. Veits Schiff dürfte noch heute Nacht aus Ganestan zurückkehren. Ich will, dass wir ihn mit einer ordentlichen Ladung Sturmerz wieder dorthin schicken können.“ Mola öffnete den Mund und hatte schon eine Palette unflätiger Beleidigungen auf der Zunge, die sie Loronk an den Kopf werfen wollte, doch sie überlegte es sich anders und drehte sich schnaubend um. Auf einen Wink von ihr setzten sich die zerlumpten Dunkelelfen in Bewegung und schleppten Vance, Vox und Farniel mit sich. Der niedrigste Wasserstand in der Bucht war bereits wieder überschritten und langsam stieg der Pegel wieder. Die Banditen beeilten sich, den schmalen Uferpfad zu überqueren, bevor sich die ersten Bluthechte aus dem offenen Meer zurück in die Bucht wagten.

Yarshuk ging als Letzter. Er blieb noch kurz bei Loronk stehen. „Behaltet die Bande weiterhin im Auge“, flüsterte der Brigadegeneral ihm verschwörerisch zu. „Und informiert mich umgehend, sobald es einen Zwischenfall gibt.“

„Verstanden“, antwortete Yarshuk und salutierte, ehe er sich umdrehte und Molas Schurkenbande folgte.

Loronk wandte sich seinen Soldaten zu. „Und wir kehren nach Eydar zurück!“, verkündete er. „Falls Ihr gefragt werdet, sagt Ihr, dass wir die Gefangenen ein Stück in die Düstermarsch gebracht und sie dann ihrem Schicksal überlassen haben. Offiziell suchen sie für uns nach den Vermissten. Habt Ihr das verstanden?“

Die Soldaten salutierten ängstlich. „Ja, Brigadegeneral!“, erwiderten sie wie aus einem Mund. Loronk grinste zufrieden. Dann ging er zu der Feuerstelle, an der seine Männer den Bluthecht gebraten hatten. Er trat die Flammen aus und schaufelte mit seinem Stiefel zähflüssigen Schlamm über die Asche und die Glut, bis keine Rückstände eines Lagerfeuers mehr zu erkennen waren. In ein paar Stunden würde die Flut diesen Uferstreifen erreichen und auch die letzten Hinweise vernichten.

Er hob das Gerippe des Bluthechts auf und betrachtete es. An den Gräten hingen noch ein paar Fleischreste. Loronk schmunzelte böse und warf den skelettierten Fisch im hohen Bogen in die Bucht. Die ersten Bluthechte, die dort wieder auf der Lauer lagen, stürzten sich sofort auf die Überreste ihres Artgenossen und nagten ihn bis auf die Knochen blank, während Loronk und seine Soldaten den Rückweg nach Eydar antraten.
 

Die Schmuggler führten Vance, Farniel und Vox um den Hügel herum. Auf der dem Meer zugewandten Seite fiel die Erhebung in schroffen Klippen steil ab und gut versteckt zwischen hohen Felsen, an denen Seepocken klebten, lag der Eingang zu einer großen Grotte. Die Schurken steuerten direkt auf die Höhle zu, von deren Decke spitze Tropfsteine hingen. Der Boden war feucht und von einem glitschigen Schmierfilm aus Algen und Schlamm überzogen. Überall gab es tückische, mit Wasser gefüllte Löcher, in denen hungrige Bluthechte lauerten. Tang und Muscheln auf dem Felsboden waren Zeugnisse dafür, dass die Höhle bei Flut teilweise unter Wasser stand. Fluoreszierende Pilze wuchsen an der Decke und hüllten die Grotte in ein bläuliches Licht. Aus der Tropfsteinhöhle führten mehrere Gänge heraus, von denen die meisten in überfluteten Sackgassen endeten, in denen es vor Bluthechten nur so wimmelte. Das Ziel der Schmuggler war ein großer Tunnel im hinteren Teil der Grotte, der bergauf führte und deutlich über der Gezeitenlinie lag. Man konnte genau erkennen, wie hoch das Wasser bei Flut stieg. Der Fels war bis zu einem gewissen Punkt feucht und glitschig, ehe eine scharfe Grenze folgte und das Gestein trockener wurde.

Die Schmuggler setzten ihren Weg durch den sanft ansteigenden und sich windenden Tunnel fort, bis sie einen zweiten, größeren Raum erreichten. Diesmal handelte es sich nicht um eine Tropfsteinhöhle. Die Wände waren glatt und kalt und linkerhand war ein großes Gitter in das Gestein eingelassen worden. Dahinter lagen ein paar spärliche Haufen schimmligen Strohs. Es war nur allzu deutlich, dass es sich bei diesem Käfig um den Verschlag der Arbeiter handelte.

Doch die Dunkelelfen machten nicht halt. Stattdessen stießen sie ihre Gefangenen unsanft weiter. Aus der Höhle führten zwei weitere Gänge, die von Fackeln erhellt wurden. Die Schmuggler führten Vance, Farniel und Vox in den linken Tunnel, aus dem das Schlagen von Spitzhacken auf hartem Stein klang. Der rechte Gang schien sich tiefer in das Innere des Hügels zu schlängeln und an seinem Ende befand sich offenbar eine starke Lichtquelle, die flackernde Schatten an die Höhlenwände warf.

Die drei Gefangenen wurden zu den anderen Arbeitern gebracht. Es war gut zu erkennen, welcher Teil der Grotte auf natürlichem Wege entstanden war und welcher von Spitzhacken in den Fels geschlagen worden war. Die Minenarbeiter schufteten in einer großen Höhle, die natürlichen Ursprungs war, aber durch den Erzabbau sukzessive erweitert worden war. Aufseher gingen auf und ab und begutachteten den Fortschritt der Schürfer. Ihre Peitschen trugen sie über der Schulter und waren jederzeit bereit, sie einzusetzen, wenn ihnen die Erzförderung nicht schnell genug ging. Die zahlreichen Striemen auf den ausgemergelten Körpern der Arbeiter waren ein deutliches Indiz dafür, dass die Aufseher regelmäßig von ihren Waffen Gebrauch machten.

Die Schürfer befanden sich in ganz unterschiedlichen Gesundheitszuständen. Weiter vorne stand eine Gruppe abgemagerter Dunkelelfen, auf deren gekrümmten Rücken bereits deutlich die Knochen ihrer Wirbelsäulen hervortraten. Es ging ihnen augenscheinlich äußerst schlecht, doch sie hielten aus Angst vor Konsequenzen ihre Spitzhacken so gut ihre zitternden Hände es erlaubten.

Dagegen wirkte eine andere Gruppe von Arbeitern, die sich im hinteren Bereich der Höhle abrackerte, noch deutlich frischer und leistungsfähiger. Drei athletische Pardelfrauen schufteten nebeneinander. Ihr Fell war stumpf und glanzlos geworden, aber ansonsten wirkten die Katzenmenschen gesund und unversehrt. Neben ihnen hackte ein muskelbepackter Hüne so wild auf die Felswand ein, dass Splitter in alle Himmelsrichtungen flogen. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Erschöpfung. Die blonde Frau neben ihm wirkte dagegen deutlich schwächer. Sie schlug mit der Spitzhacke nicht annähernd so kraftvoll oder zerstörerisch zu, wie ihr großgewachsener Gefährte. Ihre vergleichbare Schwäche rührte aber offenbar nicht nur von ihrer zierlichen Figur her. Die Frau wirkte müde, fast schon schläfrig und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

Mola trat vor und gab ihren Spießgesellen einen Wink. Die Schmuggler reichten den Gefangenen ihre Spitzhacken und versetzten ihnen heftige Stöße in den Rücken.

„An die Arbeit!“, befahl Mola barsch.

Vance und Farniel gehorchten stumm, während Vox wieder zu wimmern begann. Einer der Dunkelelfen schlug dem alten Mann in die Magengrube. Vox krümmte sich vor Schmerz und sackte in die Knie.

„Hör mit dem Gejammer auf!“, brüllte ihn der Dunkelelf an und zog ihn wieder auf die Beine. „Beim kleinsten Mucks bekommst du die Peitsche zu spüren!“ Das Blut wich Vox aus dem Gesicht und er nickte atemlos. Dann folgte er Vance und Farniel zitternd zu der Höhlenwand, an der sich die anderen Schürfer abmühten. Unweit des kräftigen Mannes und seiner blonden Gefährtin fanden die drei Gefangenen eine große Sturmerzader, die in der Düsternis der Mine bläulich schimmerte. Unter Molas strengem Blick fingen sie an, mit ihren Spitzhacken auf den Fels einzuschlagen.

„Willkommen in der Mine der Verdammten“, knurrte der Hüne zu Begrüßung.

Vox wandte dem kräftigen Mann das aschfahle Gesicht zu, doch Vance und Farniel ignorierten ihn. Der Waldelf hackte wie in Trance auf die Erzader ein. Gedanklich schien er noch immer in Eydar zu sein. Der Schock darüber, dass das Geld seines Onkels ihn nicht hatte retten können, schien äußerst tief zu sitzen.

Vance schlug kräftig mit der Spitzhacke zu und brach sofort einen großen Brocken Erz aus der Wand. Einer der Aufseher kam herbei, um einen der Klumpen einzusammeln. Das Bruchstück war so schwer, dass der Dunkelelf Schwierigkeiten hatte, es anzuheben. Unter seiner Last schwankend entfernte er sich, während Vance mit seinem nächsten Hieb weitere Trümmer aus dem Fels schlug. Nun war er es, den Vox mit großen Augen anstarrte, doch als er das Knallen einer Peitsche am anderen Ende der Höhle hörte, zuckte der alte Mann zusammen und hob seinerseits den Pickel

Der hünenhafte Schürfer ließ überrascht die Spitzhacke sinken. „Junge, du hast vielleicht Kraft“, stellte er anerkennend fest. „Aber vielleicht solltest du sie dir ein wenig besser einteilen.“

„So schnell werde ich nicht müde“, erwiderte Vance und arbeitete sich weiter die Erzader entlang. In kürzester Zeit hatte er bereits ein beträchtliches Loch in das Gestein geschlagen. „Ist das hier eine Mine der Kaiserlichen Armee?“

Der großgewachsene Mann starrte den Dorashen unverwandt an. Beim Anblick des unermüdlich zuschlagenden Jungspunds entging ihm beinahe dessen Frage. „Eine Mine der Kaiserlichen Armee?“, wiederholte er verdattert. „Wie kommst du denn darauf? Unsere Gastgeber sind ganz üble Halsabschneider!“

„Halt die Klappe und schürf weiter!“ Einer der Aufseher, der einzige Mensch unter ihnen und ein stoppelbärtiger, schlanker Kerl, hatte bemerkt, dass Vances Nachbar seine Spitzhacke hatte sinken lassen. Er schwang ohne Vorwarnung seine Peitsche und ließ sie über den breiten Rücken des Mannes fahren. Der Arbeiter stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen einen gedämpften Schmerzenslaut aus, dann fuhr er wütend herum und blitzte den Aufseher wütend an. Dieser wich einen Schritt zurück, blieb dann aber stehen und hob drohend seine Peitsche. Der Schürfer spuckte verächtlich aus und schlug seine Spitzhacke wieder in die Felswand.

„Dann seid Ihr keine gefangenen Verbrecher?“, fragte Vance leise.

„So ein Blödsinn“, grunzte der Hüne. „Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen. Diese Mistkerle haben uns einfach überfallen und hierher verschleppt, damit wir für sie schuften.“

„Seltsam“, meinte Vance. Der Aufprall seiner Spitzhacke auf hartem Gestein ließ die ganze Felswand erzittern. „Ich war ein Gefangener im Gefängnis von Eydar und ein General der Armee hat mich an diesen Ort gebracht.“

„Erzähl hier nicht so einen Mist!“, knurrte der großgewachsene Arbeiter. „Seit wann toleriert die Armee solche Schurken?“

„Ich sage die Wahrheit“, beteuerte Vance. „Aber ich habe mich auch darüber gewundert, dass die Soldaten mit solchen zerlumpten Strauchdieben zusammenarbeiten.“

„Hast du es immer noch nicht kapiert?“, sagte Farniel tonlos und kratzte mit der Spitze seiner Hacke an der Felswand herum. „Der Brigadegeneral benutzt uns für seine persönlichen Zwecke.“

Vance senkte nachdenklich den Kopf. Dann schlug er erneut zu. Wieder löste sich ein großes Stück Sturmerz aus der Wand, gleichzeitig verbog sich aber auch die Spitze des Pickels. Vance betrachtete das nutzlose Werkzeug in seinen Händen und drehte sich kleinlaut um. „Ich glaube, ich habe meine Spitzhacke kaputt gemacht“, meldete er.

Der stoppelbärtige Aufseher kam zurück. „Was sagst du da?“, fragte er drohend. Vance warf ihm die Hacke vor die Füße und das Gesicht des Aufsehers lief rot an. „Du elender Tollpatsch!“, rief er wütend. „Du bist grade mal zehn Minuten hier und hast schon dein Werkzeug ruiniert? Na warte, ich werde dich lehren, so mit unseren Spitzhacken umzugehen.“

Er entrollte seine Peitsche, doch bevor er damit ausholen konnte, bemerkte er die riesigen Brocken Sturmerz, die der neue Arbeiter aus der Wand geschlagen hatte. Überrascht deutete er auf die Splitter. „Hast du das alles geschürft?“, fragte er ungläubig.

„Wer sonst?“, gab Vance lapidar zurück. „Kann ich jetzt eine neue Spitzhacke haben oder muss ich mit den Händen weiterarbeiten?“

„Äh...selbstverständlich bekommst du eine neue Hacke“, druckste der Aufseher herum und winkte ein paar Dunkelelfen zu sich. „Ihr da! Sammelt das Erz ein und bringt diesem Mann ein neues Werkzeug!“

Vance bekam einen neuen Pickel und die Sturmerzbrocken wurden von den emsigen Dunkelelfen rasch aufgesammelt und fortgeschafft. Der Aufseher räusperte sich. „Und jetzt arbeite weiter!“, befahl er. „Aber pass diesmal ein bisschen besser auf deine Spitzhacke auf.“



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