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Still loving you

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

Ja schon wieder was Neues xD
Ich habe einfach zuviele Ideen und bevor es ewig auf meinem Rechner rumgammelt, lass ich euch direkt teilhaben :D

Wünsche euch viel Spass <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wuhuuuuuuuu

Oh Gott es geht weiter, feiern wir ne Party :D

Okok, ich hab es geschafft endlich ein neues Kapitel zu dieser Story zu schreiben und irgendwie tun die Charas mal wieder nicht das was für sie geplant war. Wer will darf Valon eins aufn Hintern geben für :D

Wünsch euch viel Spass beim Lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
UFF!

Hey meine Lieben :D
Ich sagte doch, eine Story wird auf jeden Fall nun regelmässig weiter gehen und es wurde diese hier! (an den Anderen arbeite ich auch noch, keine Sorge :D)

Ich wünsche euch viel Spass mit dem zweiten Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

Ich habe euch nicht vergessen!
Ich musste zwar das längst gebetate Kapitel noch korrigieren und das nach dem super anstrengenden Weihnachtstag bei meiner Schwester, aber!!!!
Ich hab es geschafft, noch ist Montag! xD

Ich wünsche euch viel Spass <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen guten Tag und ich hoffe, ihr seid wunderbar ins neue Jahr gerutscht.
Es tut mir leid, dass ich gestern nicht hochgeladen habe, aber.... Es war Silvester und so xD

Ich wünsche euch sehr viel Spass mit dem neuen Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

Ich weiss, es ist Mittwoch, aber irgendwie habe ich eine andere Wahrnehmung von Wochentagen xD
Wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitööööl Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huiiiiiiiiii,

Wir sind über der Halbzeit btw. Ist mir das Letzte mal gar nicht aufgefallen!
Nun, heute gehen wir mal in die richtige Richtung was Bakura und Yami angeht, glaub ich :D

Wünsche euch viel Spass Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli Hallo Hallöle

Ich glaube ich nehm einfach den Mittwoch als neuen Uplpadtag, irgendwie komme ich erst immer dann dazu. Tut mir leid.

Eigentlich wollte ich euch auf auf die Folter spannen, aber ich denke, wir klären das mit Yami und Bakura erst einmal und dann gehen wir zum Hauptpair zurück. Ist ne gute Idee oder?
Supi!

Dann wünsche ich euch viel Spass :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es ist Mittwoch!
Und ich bin pünktlich :D

Ich wünsche euch viel Spass bei Kapitel 8 :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

Es tut mir schrecklich leid, dass letzte Woche kein Kapitel kam, aber die Woche war eine reine Katastrophe...
Wir steuern hier aber langsam aufs Finale zu und Honda hat seinen grossen Auftritt xD

Wünsche euch viel Spass <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine süssen Schnuggies ~

Erneut sry für die Verspätung, auf Twitter hatte ich den Grund schon gepostet, meine Woche war einfach sauanstrengend und ich kam einfach nicht dazu.
Doch JETZT wünsche ich euch viel Spass mit Kapitel 10 von Still loving you <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

So, nun ist es soweit und der Epilog und somit das definitive Ende dieser Story ist da.
Es war eine längere Reise als geplant, einfach weil ich zwischenzeitlich so gar keine Zeit hatte, aber ein fettes Danke an ALLE die über die Zeit dageblieben sind und auch an diejenigen die noch dazu kamen. Es freut mich wirklich tierisch, dass doch soviele an einem eher seltenen Pairing interessiert sind.

Viel Spass wünsche ich euch <3 Komplett anzeigen

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Prolog

„Wenn der werte Herr es nicht mehr aushält, dann kannst du dich ja endgültig verziehen und deinen Sohn kannst du direkt mitnehmen. Ich will nichts mehr von dir hier haben, gar nichts.“ Seto schüttelte über die Worte seiner Ex-Frau nur leicht den Kopf.

„Dir ist bewusst, dass dies MEINE Wohnung ist und laut Ehevertrag du hier nichts mehr verloren hast?“, wollte er dann relativ kühl wissen und wich der nach ihm geworfenen Tasse nicht einmal aus, sie würde sowieso nicht treffen.

„Du schmeisst MICH raus? Du verlässt MICH und dann hast du noch die Dreistigkeit MICH aus dem Haus zu werfen??? Verschwinde, du wolltest sowieso nach Domino zurück, also hau ab und geh mir aus den Augen!“

Seto strich sich kurz eine Falte aus dem Anzug und drehte seiner Ex-Frau den Rücken zu, da er die Wohnung verlassen wollte. Er im Gegensatz zu ihr hatte noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor er wieder nach Japan fliegen konnte.

„Samantha, wenn ich wiederkomme, bist du hier weg. Du hast Familie hier in London, es sollte dir keine grossen Umstände machen, bei deiner Schwester einzuziehen. Und nur, weil ich zurück nach Japan gehen werde, heisst dies nicht, dass ich dir einfach so mein Eigentum überlasse und wenn du auch nur einen Moment daran gedacht hast, Honda zu dir zu nehmen, hätte ich dies so oder so verhindert. Ich denke, wir haben uns verstanden und die Tasse ist auch ersetzt, bis ich zurückkomme.“ Sein Tonfall liess keine weitere Diskussion zu, und bevor sie noch etwas erwidern konnte, war er schon zur Tür raus.

Vor der Wohnungstür zückte er sein Handy und rief erstmal seinen besten Freund an. Die Tatsache, dass es in Japan 17 Uhr sein dürfte und dieser vermutlich noch schlief, war ihm eigentlich egal. Er hatte auch absolut kein Problem damit länger klingeln zu lassen als üblicherweise und meistens wurde er dafür auch belohnt. Und Tatsache ging nach exakt 5 Minuten und 32 Sekunden jemand ans Handy, nur nicht die Person, die er eigentlich angerufen hatte.

„Bakura, könntest du mir bitte Yami geben?“ Kurz rieb er sich über die Nasenwurzel und atmete tief durch, als wenn seine Ex-Frau nicht reichen würde, nein, nun durfte er sich noch mit der Langzeitaffäre seines besten Freundes herumschlagen. Der Tag konnte nur besser werden. „Bakura, es ist mir eigentlich egal, ob er noch pennt oder nicht, aber, da ich keinerlei Nerven habe um mit dir auch noch zu diskutieren, richte ihm aus er soll mich anrufen, sobald er aufnahmefähig ist oder noch besser richte ihm aus, dass ich wohl früher zurück nach Domino komme als geplant. Kriegst du das mit deinem Spatzenhirn hin? Gut, danke ...“ Noch bevor Bakura etwas dazu sagen konnte, hatte der Braunhaarige auch schon wieder aufgelegt. Natürlich war es nun sein Handy, welches klingelte und ein wenig entnervt ging er ran.

„Bakura, was genau hast du NICHT verstanden?“, glaubte er kaum das Yami innerhalb der paar Sekunden wach wurde und ihn tatsächlich zurückrief, hatte er jedoch nicht mit Bakura gerechnet. „Weil mir meine Ex-Frau tierisch auf meine Nerven geht, kannst du Mokuba Bescheid geben? Voraussichtlich in ein paar Tagen, muss noch ein zwei Dinge bezüglich Honda klären und sag bitte niemandem ausser Mokuba etwas von meiner Rückkehr ja und sollte Bakura irgendwas erwähnen, richte ihm aus, dass ich ihn kastrieren werde und er sich mit dem Gedanken anfreunden kann von dir genommen zu werden in Zukunft.“

Yamis Lachen auf der anderen Seite des Telefons war ziemlich erfrischend und hob seine Laune eindeutig ein wenig. Doch war dem Jüngeren auch klar, dass Seto damit nun wirklich nicht scherzte.

„Ich schreibe dir, sobald ich das genaue Datum weiss, ich muss hier ja auch noch wen finden der die Zweigstelle übernimmt und ich wäre dir sehr verbunden nicht mit deinem Kerl rumzumachen, während wir telefonieren“, ohne ein weiteres Wort legte er auf. Die Beiden waren schlimmer wie Karnickel. Das erneute Klingeln seines Handys ignorierte er allerdings, als hätte er nun noch grosse Lust mit Yami zu reden.
 

Es vergingen einige Tage und Seto war ziemlich gestresst. Noch mehr als sowieso schon. Seine Ex-Frau wollte wohl wirklich einen Rosenkrieg um die Wohnung, was jedoch schnell erledigt war. Die Schlösser waren ziemlich schnell ausgetauscht und der Wachdienst hatte die Anweisung niemanden ohne Anmeldung hoch zu lassen. Somit war das Kapitel für ihn eindeutig erledigt. Natürlich konnte er Honda seiner Mutter nicht vorenthalten, aber ihr Interesse schien nicht sonderlich gross zu sein, hatte sie ihm ja an den Kopf geworfen den Kleinen bloss mitzunehmen und daher war dieses Problem auch schon aus der Welt geschafft.

Einen Geschäftsführer für die Zweigstelle fand er auch relativ schnell und dieser arbeitete sich so gut ein, sodass Seto beschloss, wirklich früher zurück nach Domino zu gehen. Er vermisste Japan. Er hatte auch gar nicht geplant solange weg zu bleiben. Im Gegenteil, geplant waren ein paar Monate um den Markt in Europa zu erobern. Doch hatte er Samantha kennen gelernt, sie geschwängert und letzten Endes sogar geheiratet. All dies gehörte nicht in seinen Lebensplan und doch wollte er seinen Sohn wirklich nicht missen. Und dennoch fragte er sich ab und zu, was gewesen wäre, wenn er nicht so überstürzt nach London abgereist wäre.

„Papa, an was denkst du gerade?“, wollte der kleine Junge an seiner Seite wissen und Seto strich sich kurz durchs Haar. In letzter Zeit driftete er öfter in die Vergangenheit zurück, vermutlich lag dies wirklich daran, weil er wieder zurückflog.

„Hauptsächlich daran, wie meine ehemaligen Freunde darauf reagieren, dass ich wieder zurückkomme.“ Ein wenig Bedenken hatte er tatsächlich. Yami und Mokuba besuchten ihn ab und an in London, er selbst war wirklich seit bald zehn Jahren nicht mehr in Domino.

„Papa? Können wir Onkel Yami treffen?“, wollte der Kleinere hibbelig in seinem Sitz wissen und nestelte an seinem Sicherheitsgurt rum, was seinem Vater nicht sonderlich gefiel. „Könntest du bitte sitzen bleiben? Nur weil du an deinem Gurt herumwerkelst, fliegt das Flugzeug auch nicht schneller, und wenn Onkel Yami Zeit hat, können wir ihn bestimmt treffen.“ Honda liess sich wieder in den Sitz des Flugzeuges fallen und seufzte tief auf. „Mir ist aber langweilig~“, nörgelte sein Sohn einmal mehr und zerrte damit an Setos Nerven.

„Damit wirst du jetzt leben müssen, bis wir gelandet sind, du wolltest ja deine Konsole nicht mit ins Flugzeug nehmen, weil es bestimmt viel cooler ist, aus dem Fenster zu schauen. Der werte Herr wollte ja nicht auf seinen Papa hören. Ich kann dir lediglich meine Wirtschaftszeitung anbieten“, bot er seinem Sohnemann leicht schmunzelnd an, welcher ein wenig empört das Gesicht verzog. „Da langweile ich mich lieber weiter und wer konnte ahnen, dass Fliegen so langweilig ist“, murmelte er dann leise und rutschte weiter in seinem Sitz herum. Solange bis es Seto reichte und die Stewardess darum bat doch einen Film abspielen zu lassen. Wozu flog man Erste Klasse?

Nach weiteren Stunden betraten sie endlich japanischen Boden und Seto hatte alle Hände voll zu tun, um seinen Sprössling zu bändigen. Natürlich konnte er verstehen, dass alles aufregend und neu für diesen war. Hatte er ihn weitestgehend aus seinen Geschäften und somit auch Reisen aussen vorgelassen, aber so schlimm war nicht einmal Mokuba früher.

Apropos Mokuba. „PAPAAAAAAAAAAAAAAA, da vorne ist Onkel Yamiiiiiiiiiiiiii~“, noch bevor Seto wirklich reagieren konnte, hatte Honda sich bereits losgerissen und rannte auf Yami zu, sprang diesem förmlich in die Arme und drückte sich an den Grösseren ran. Seto folgte ihm etwas gemächlicher und begrüsste seinen Freund mit einer kurzen Umarmung. „Mokuba hat noch einen Termin den er nicht verschieben konnte, aber ich soll dich in die Firma fahren, es sei denn du willst lieber zuerst in die Villa, dann fahr ich dich natürlich auch dahin.“ Da Honda sich nicht von ihm lösen wollte, war es an Yami diesen zum Auto zu tragen und wie selbstverständlich nahm Seto auf der Fahrerseite Platz. „Gib den Schlüssel, du bist zwar mein bester Freund, aber ich kenne deine Fahrkünste und ich vertraue dir zwar mein Sohn an, aber nicht in einem Auto.“ Er hielt Yami die Hand hin und dieser händigte ihm den Schlüssel ohne ein Wort aus. Seto zu widersprechen war so oder so sinnlos, kannte er ihn jetzt eindeutig lange genug.

So platzierte er den Kleinen hinten im Auto und setzte sich selbst auf die Beifahrerseite. Zu seiner Verwunderung fuhr Seto wirklich zuerst in die Villa, vermutlich, weil Honda auf dem Rücksitz eingeschlafen war.

„Dann mal willkommen zurück in Domino.“

Seto war wirklich froh, dass Yami niemandem von seiner Rückkehr erzählt hatte. Abgesehen von Bakura natürlich. So konnte er den ersten Tag in seiner alten Heimat in Ruhe geniessen und seinem Sohn erst einmal alles zeigen. Zumindest was die Villa und die nähere Umgebung anging. Dieser lebte sich erstaunlich gut ein und Roland wurde sehr schnell zu seinem besten Freund.

“Könntest du heute ausnahmsweise Babysitter spielen? Ich will ihn ungern mit in die Firma nehmen und ihn den kinderwütigen Sekretärinnen aussetzen …” Eigentlich war er dagegen, seinen Sohn abzugeben. Bisher klappte es immer ganz gut. Honda war sehr selbstständig, da Samantha sich nie sonderlich intensiv gekümmert hatte, aber sie waren in einem für ihn fremden Land, da wollte er ihn nicht alleine lassen.

“Natürlich, Boss. Was darf ich und was nicht?” Seto konnte Rolands aufblitzende Augen durch die Sonnenbrille sehen, was ihn ungewollt leicht schmunzeln liess. Wusste er doch, dass sein langjähriger Mitarbeiter selbst gerne Kinder gehabt hätte. “Tu das, was du mit Mokuba auch immer gemacht hast. Honda ist leicht zu begeistern und er hat dich offensichtlich schon adoptiert. Er wird lieb zu dir sein.”

Seto verabschiedete sich kurz bei seinem Sohn und fuhr dann in die Kaiba Corp. Vor dem Eingang blieb er einen Moment stehen und betrachtete das Gebäude einen Moment lang. Es war gefühlt Jahre her, als er das letzte Mal hier gewesen war. Dabei waren es tatsächlich nur ein paar Monate.

Immer mal wieder flog er von London nach Domino, um nach dem Rechten zu schauen. Nicht dass er Mokuba nicht vertraute, aber er war und blieb ein Kontrollfreak.

Was auch Duke in den USA feststellen durfte, allerdings war dieser weitaus weniger von seinen Kontrollen betroffen als Mokuba. Vielleicht weil er hier in Domino die Hoffnung hegte, doch noch auf seine alten Freunde zu treffen.

Mit einem resignierten Seufzer und einem kurzen Kopfschütteln betrat er dann seine eigene Firma. Es war lächerlich zu glauben, es würde alles wie früher. Abgesehen von Yami hatte er selbst mit niemandem Kontakt gehalten. Zumindest nicht mehr als nötig.

Jedoch wollte er jetzt nicht daran denken was war. Die Vergangenheit sollte Vergangenheit bleiben. Er war jetzt wieder in Domino und musste sich wieder einfinden und am besten ging dies, wenn er sich mit Mokuba zusammen setzte und schaute, wer welche Aufgaben übernahm.

Komplett ablösen wollte er seinen Bruder nicht. Immerhin hatte dieser die letzten acht Jahre den Hauptsitz geführt und dies zu seiner vollsten Zufriedenheit, aber war er der Meinung, dass auch Mokuba ein wenig mehr von seinem Leben haben sollte. Er war noch so jung.

“Na Brüderchen? Willst du direkt alles wieder übernehmen oder darf ich zumindest noch Dekoration spielen?” Mokuba begrüsste seinen Bruder mit einem breiten Grinsen. Zwar wohnten sie zusammen in der Villa, aber durch sein Arbeitspensum hatte er Seto bisher tatsächlich noch nicht gesehen.

“Mir juckt es in den Fingern, dir den Laden wieder abzunehmen, aber es wäre unfair dir gegenüber, also bleibst du hier der Geschäftsführer, tut mir leid.” Seto kam nicht drum herum selbst ein wenig zu grinsen, aber wieso sollte er Mokubas harte Arbeit einfach so zunichte machen?

Die Zahlen waren gut und es gab nichts zu bemängeln, im Gegenteil. “Ich werde dich nur ein wenig entlasten. Ich habe mich immerhin noch um ein Kind zu kümmern, da will ich nicht wieder 24 Stunden am Tag hier im Büro sitzen, auch wenn es mir sicher nicht so einfach fallen wird.”

Mokuba nickte kurz und zog einen weiteren Stuhl neben seinen. Seto nahm auf diesem Platz und gemeinsam gingen sie die letzten Zahlen und Berichte durch.
 

Die Beiden waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie gar nicht mitbekamen, wie sich die Tür zum Büro öffnete und sie einen kurzen Moment lang beobachtet wurden, ehe ein Räuspern ihre Aufmerksamkeit forderte.

“Zum Glück bin ich heute vorbei gekommen”, merkte ihr Gast mit einem Grinsen auf den Lippen an und legte einen Autoschlüssel auf den Schreibtisch. Direkt vor Mokubas Nase.

“Ich dachte, der Wagen ist erst Ende der Woche fertig?” Mokuba nahm diesen sichtlich verwirrt an sich und musterte Valon kurz eindringlich, was Seto nicht entging.

“Da du, nein, da die Kaiba Corp. zu unseren besten Kunden gehört, habe ich mir die Freiheit genommen, deinen Privatwagen vorzuziehen. Hätte ich allerdings geahnt, dass der werte Herr Bruder wieder da ist, hätte ich dich den Wagen abholen lassen.” Seto seufzte lautlos auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Sein Blick fixierte Valon, während er langsam aufstand und sich vor diesem aufbaute. “Ich wüsste nicht, was ich dir jemals angetan hätte und auch nicht, was dich meine Probleme mit Anderen jemals angehen würden. Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten, ich bin mir ziemlich sicher, du hast selbst genug vor deiner eigenen Haustür zu kehren, oder?”

Natürlich wusste Seto, dass Valon seine eigenen Probleme hatte. Yami berichtete ihm einmal wöchentlich, was in Domino abging und daher war ihm wohl mehr bekannt, als der Andere eigentlich glaubte.

“Ich kümmer mich immer um meine Freunde, solltest du vielleicht auch mal erwägen. Ist menschlich.” Ein minimales Grinsen schlich sich auf Setos Lippen. “Wie gut, dass ich dies bereits tue. Ich wusste allerdings nicht, dass du ein Freund von mir bist und dein Partner, nun, er war auch nie mein Freund, aber diese Beziehung dürfte dich rein gar nichts angehen.” Valon schluckte kurz bei Setos Worten. Er spürte, wie ernst er sie meinte und irgendwie glaubte er, ein wenig Bedauern aus seiner Stimme zu vernehmen.

“Bist du deswegen wieder hier? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tristan mit dir nichts zu tun haben will. Im Gegenteil, vermutlich würde er dieses Mal das Land verlassen und ich könnte es sowas von verstehen.”

Mokuba deutete Valon an still zu sein, aber davon liess dieser sich nicht aufhalten. Endlich hatte er die Chance Seto das zu sagen, was er immer sagen wollte. Wieso also zurück halten?

“Ich auch.” Setos Antwort war ziemlich kurz angebunden und er gab ihm recht? Valon bekam das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben.

“Als ob du jemals etwas verstehen könntest. Deine Empathie reicht doch gerade einmal bis zur Schreibtischkante, also rate ich dir direkt an, jedes Geschäft nur mit mir abzuwickeln und dich von Tristan fernzuhalten.”

Seto versuchte ruhig zu bleiben. Valon war es nicht wert, jetzt aus der Haut zu fahren und ihm noch mehr Futter zu geben. Doch zeigte dessen Verhalten zu gut, dass sich absolut niemand mit seiner Situation auseinander gesetzt hatte. Was ihnen nicht zu verübeln war.

“Na, Sprache verschlagen?”, harkte der Braunhaarige mit einem etwas überheblichen Grinsen nach.

“Ich wüsste nicht, was dich mein Weggang damals angeht. Zumal du es mir so oder so nicht glauben würdest, da du offenbar in deinem kleinen Spatzenhirn eine vorgefertigte Meinung über mich hast, ohne mich jemals danach gefragt zu haben. Hab ich es bereut? Ja, jeden einzelnen Tag in den letzten neun Jahren. Und nun solltest du besser gehen, ehe ich mir eine kompetentere Werkstatt für meine Firma suche.”

Valon schluckte erneut über Setos Worte. Allerdings war es nicht die Drohung, die ihm zu schaffen machte. Nein, er glaubte Seto. Er glaubte ihm wirklich, dass er seinen Weggang bereute, aber wieso?

“Mokuba hat da wohl ein wenig was mitzuentscheiden, oder? Aber wieso bist du dann nicht zurückgekommen und hast dich deiner Verantwortung gestellt?”

Seto schüttelte leicht den Kopf. “Dir bin ich keine Rechenschaft schuldig, aber sollte Tristan jemals Antworten verlangen, bin ich sogar sehr gewillt, ihm alles zu erklären.”

Valon wollte darauf noch antworten, wurde allerdings von Mokuba sanft am Arm gepackt und aus dem Büro gezogen. “Musste das sein Valon? Ich weiss, du bist Tristans bester Freund, aber du hast keine Ahnung, was damals passiert ist. Du kennst nur die Sicht von ihm und dafür meinen Bruder so anzugehen, geht gar nicht …”

Valon strich sich kurz durchs Haar und seufzte dabei leise auf. “Dann erklär mir Setos Sicht. Ich weiss nur, wie fertig Tristan damals war wegen deinem Bruder.” Mokuba schüttelte leicht den Kopf. “Ich kenne seine Sicht nicht. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und als ich nach fragte, was los ist, bekam ich immer nur zu hören, dass er sich um meine Zukunft kümmern muss und er sich nicht erlauben darf, die zu vernachlässigen. Ich glaube, der Einzige, der wirklich wusste, wie es Seto zu dem Zeitpunkt ging, ist Yami und nicht mal dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.”

Valon war von Mokubas Worten ziemlich überrascht. “Moment, nicht einmal du wusstest, wieso er einfach gegangen ist? Versteh ich das richtig?” Mokuba nickte auf die Frage hin und blickte kurz ins Büro. Seto sass bereits wieder an seinem Schreibtisch und ging weiter die Berichte durch, zumindest wirkte es auf die Entfernung so.

“Ich hatte teilweise wochenlang keinen Kontakt mit ihm. Tut mir leid.” Valon nickte verstehend, obwohl er eigentlich gar nichts verstand.

Mokuba und Seto waren doch immer so innig, wieso wusste dieser also nicht einmal im Ansatz die Hintergründe für Setos Weggang?

Vielleicht sollte er wirklich einmal bei Yami nachfragen. “Ich muss dann auch mal wieder los. Bevor sich Tristan wundert, wo sein Geschäftspartner bleibt und es tut mir Leid. Der Auftritt war nicht geplant.”

Mokuba lächelte nur leicht und wies Valon an, endlich zu gehen, er selbst kehrte ins Büro zurück,

“Du magst ihn was?”, wollte Seto wissen, ohne dabei vom PC aufzublicken. “Ich mag ihn und ich dachte mir, es ist besser mit Leuten zusammenzuarbeiten, die man kennt und schätzt, als auf gut Glück eine Werkstatt zu suchen.” Seto zuckte lediglich mit den Schultern, für ihn reichte die Antwort erst einmal.
 

Valon hingegen machte sich auf den Rückweg zur Werkstatt. Da er mit Mokubas Auto gekommen war, musste er nun zwangsläufig zurücklaufen, was ihm allerdings ein wenig Zeit zum Nachdenken brachte.

Nach der Hälfte des Weges rief er bei Yami an und verabredete sich mit ihm. Mokubas Worte liessen ihn einfach nicht in Ruhe und vielleicht würde er ihm ein klein wenig was sagen.

“Da bist du ja endlich wieder. Ich dachte, ich dürfte hier alleine weiter schuften”, wurde er dann von Tristan begrüsst, als er wieder in die Werkstatt kam.

“Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Kaiba.” Valon zuckte kurz mit den Schultern und machte sich ohne zu zögern an die Arbeit. “Was hast du nun wieder angestellt? Mokuba ist doch die Ruhe in Person?”, wollte Tristan direkt skeptisch wissen. Mokuba zu verärgern war wirklich nicht einfach. “Ich sagte mit Kaiba, nicht mit Mokuba, auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass er ebenfalls diesen Nachnamen trägt.”

Da Tristan in Valons Rücken stand, sah dieser nicht, wie dessen Gesicht sich innerhalb einer Sekunde versteinerte. "Kaiba? Seto Kaiba?" Die Kälte in Tristans Stimme liess ihn beinahe erschaudern, aber, er hätte es wissen müssen und irgendwie konnte er gerade nur an Setos Worte denken. Hatte sich Tristan jemals gefragt, wieso er einfach abgehauen war?

Vermutlich nicht.

"Ja, Seto Kaiba, kennst du noch einen anderen aus der Familie ausser Mokuba?", wollte Valon mit einem etwas breiteren Grinsen wissen. Er wollte die Situation auflockern, ohne eine Eskalation zu riskieren, die würde sicherlich noch früh genug kommen, da war er sich sicher.

"Seit wann ist er wieder in der Stadt?" Valon seufzte leise auf und drehte sich nun zu Tristan um. "Keine Ahnung, ich habe heute den Wagen zurückgebracht und es war eindeutig Seto, der vor mir stand, oder zumindest sass, ehe ich ihn ein klein wenig auf die Palme brachte, sodass sogar Mokuba mich aus dem Büro gezogen hat." Sein Grinsen wurde bei den Worten nur noch ein wenig breiter. Er wollte die Reaktion seines Freundes sehen und die war bei weitem nicht so ablehnend, wie er eigentlich erwartet hatte. War da etwa doch ein klein wenig Freude in dessen Augen?

Wobei, die Hoffnung wurde noch gut von dessen Wut überdeckt, aber nur sauer war Tristan definitiv nicht. Valon wusste nicht, ob er dies gut oder schlecht fand, aber es war sicherlich förderlich für ihre Zusammenarbeit mit Seto Kaiba und seinem Bruder.

"Mokuba hat dich aus dem Büro befördert? Valon, wir brauchen diese Aufträge, du gehst und ..." - "Er hat mich nicht zur Sau gemacht, im Gegenteil. Er wollte einfach, dass ich mich nicht in Dinge einmische, in die ich nicht verwickelt bin. Auch wenn ich dein Freund bin, hat er mir ziemlich deutlich gemacht, dass mich eure Beziehung nichts angeht und irgendwie hat er recht. Auch wenn Seto mich doch ziemlich angemault hat und es ziemlich unfair fand, dass ich nur eine Seite der Geschichte kenne und sich offensichtlich niemand, ausser Yami, jemals die Mühe gemacht hat, ihn zu fragen, wieso er gegangen ist."

Valon wollte gar nicht so viel sagen, immerhin war Seto ein Arschloch und hatte sich selbst nie gemeldet, aber irgendetwas an seinen Worten liessen ihn einfach glauben, dass er es wirklich bereute, einfach gegangen zu sein und Tristan sollte es wissen.

"Wie denn? Er hat doch jeglichen Kontakt abgebrochen und einem gar keine Chance gelassen? Nicht einmal Mokuba wusste, was Phase war und Yami meinte immer, es wäre an uns es zu klären."

Valon nickte auf Tristans Worte. Mokuba hatte vollkommen recht, es war an den Beiden es zu klären, auch wenn er neun Jahre später vielleicht eine etwas lange Zeitspanne fand. Nichtsdestotrotz wäre es für Tristan sicherlich angenehm herauszufinden, wieso er damals einfach so verlassen wurde und für Seto wäre es sicherlich auch von Vorteil, sich mal alles von der Seele zu reden.

Die Frage war nur, ob dieser auch dazu bereit war.

"Stimmt, Mokuba wusste nichts davon und Seto hat mit ihm nie darüber geredet. Das Einzige, was Mokuba weiss oder denkt, ist, dass Seto gegangen ist, weil er ihm eine gute Zukunft ermöglichen wollte, aber dies glaub ich nicht. Immerhin hätte er das auch in Domino machen können. Daher bin ich der Meinung, du solltest einmal mit Seto reden, auch wenn ich mir sehr gut denken kann, wie schwer es dir fallen wird, ihm nicht direkt den Hals umzudrehen."

Valons Grinsen wurde noch ein klein wenig breiter. Er konnte Tristan verstehen, selbst wenn er Nein sagen würde und es nicht direkt in Angriff nahm, aber für sein Seelenheil war es vielleicht wirklich besser, wenn er sich aussprach und endlich dieses Thema begraben konnte.

"Wir sollten wieder an die Arbeit gehen ...", merkte er dann mit einem Schmunzeln an. Da Tristan nichts mehr auf seine Worte sagte und lediglich nickte, drehte er sich wieder um und machte sich daran, das nächste Auto zu reparieren.

Kapitel 2

Setos Konzentration an diesem und an den folgenden Tagen war quasi nicht vorhanden. Valons Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf und es war wahrlich zum Durchdrehen. Er wusste, er hatte damals einen Fehler gemacht und ihm war durchaus klar, dass dieser nicht einfach so wieder auszubügeln war.

Dennoch hatte sich bisher keiner die Mühe gemacht, ihn zu fragen. Ja, er war in London und ja, er hatte den Kontakt so gut wie abgebrochen, aber er war erreichbar.

Yami konnte ihn immer und jederzeit erreichen, also wieso kam sonst keiner auf die Idee, es zu tun? Es zu versuchen?

Ihm alleine die Schuld für die Situation zu geben, war in seinen Augen dann doch ein klein wenig unfair, aber er war dies gewohnt und er versuchte es auszublenden, was ihm einfach nicht gelang.

Das Image als Eisklotz konnte er sich so langsam aber sicher abschminken. Wobei, dies war er seit der Geburt seines Sohnes nicht mehr, auch wenn nur dieser in den Genuss seiner guten Seite kam.

"Papa? Papaaaaa?" Seto blickte von seinem Laptop auf und sah seinen Sohn vor sich auf und abhüpfen. "Mokuba will, dass du zum Essen kommst und ich will das auch. Du sperrst dich ja fast hier in deinem Büro ein." Honda fuchtelte aufgeregt mit den Händen und schnappte sich dann Setos Hand, um ihn quasi aus dem Büro zu ziehen.

Er sollte sein Arbeitszimmer in Zukunft vielleicht abschliessen. Sein Sohn hatte hier drin eindeutig nichts verloren, auch wenn er wirklich ein wenig Hunger hatte.

"Sag mal Honda, wie fühlst du dich eigentlich hier?", wollte Seto nach einem Moment des Schweigens wissen. Er folgte seinem Sohn, war allerdings noch immer in Gedanken. Er fragte sich, ob es wirklich in Ordnung war, einfach wieder in Domino aufzuschlagen und Honda aus seiner gewohnten Umgebung zu reissen.

"Ganz gut, alle sind nett und Roland ist mega toll." Seto nickte. Immerhin gefiel es seinem Spross, was schon sehr viel wert war.

"Freust du dich auf die Schule?" Das Gesicht des Kleinen verzog sich für einen Moment, was Seto schmunzeln liess. "Muss das sein? Kann nicht Roland mich unterrichten?", wollte er dann neugierigerweise wissen und bekam ein belustigendes Kopfschütteln seines Vaters. Honda schien es hier wirklich sehr gut zu gehen, was ihn ziemlich beruhigte.

"Gehst du nachher nochmals weg?", wollte dieser dann wissen. "Ja, ich muss kurz in die Firma, ich kann Onkel Mokuba ja nicht alles alleine machen lassen."

Honda nickte verstehend und blieb einen Moment stehen. "Darf ich zu Onkel Yami?" Teilweise bekam Seto das Gefühl, dass sein Sohn mehr an den Personen in seinem Umfeld interessiert war, als an ihm selbst. Dabei gab er sich ja wirklich sehr viel Mühe.

"Ich kann ihn fragen, ob er später Zeit hat, aber für heute Nachmittag wirst du dich leider mit Roland begnügen müssen."

Honda nickte freudig. Roland war super, daher störte es ihn nicht. Gemeinsam gingen sie nun endlich was essen.
 

Der Nachmittag verlief vorerst ruhig. Mokuba hatte ihn die letzten Tage wieder aufs Laufende gebracht, wobei sich nicht viel geändert hatte. Den Überblick hatte er auch in London nie wirklich verloren, war es immerhin seine Firma und so einfach liess er sich eigentlich nicht aus dem Konzept bringen.

"Seto, sicher dass es dir gut geht?" Mokuba linste mit einem Auge zu seinem Bruder und bekam ein entnervtes Seufzen zur Antwort.

"Ich mein ja nur, du starrst gerade auf den Bildschirm und deine Finger bewegen sich nicht und es sieht auch nicht danach aus, als würdest du gerade was lesen."

Seto schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich zu Mokuba umwandte. Sie brauchten beide ein eigenes Büro oder aber sie mussten sich gegenüber sitzen, so bekam er nur einen steifen Hals.

"Ich glaube, bevor ich wieder richtig hier ankomme, muss ich mit Tristan und dem Rest alles klären. Es lässt mir tatsächlich keine Ruhe und normalerweise ist mir sowas doch egal. Ich werde wohl alt." - "Oder Honda hat dich einfach soweit verändert, dass du auf einmal mit Menschen mitfühlen kannst, Bruderherz." Seto hätte Mokuba für diesen Satz am liebsten den Hals umgedreht, aber er liebte seinen Bruder und ins Gefängnis wollte er nun wirklich nicht.

"Wenn es dir wichtig ist, dann geb ich dir die Adresse von der Werkstatt, dann kannst du dich mit ihm aussprechen und wenn du überraschend auftauchst, dann kann er nicht einmal weglaufen." - "Ausser Wachhund Valon stellt sich mir in den Weg, was?"

Mokuba zuckte mit den Schultern. "Er ist auch nur besorgt. Ich denke ein wenig nachvollziehen solltest du dies schon können. Ich hab damals nicht so viel mitbekommen, es war mir ehrlicherweise auch egal. Dein Leben ging mich in dem Sinne nichts an. Doch du musst es für dich offensichtlich klären und wenn da etwas zwischen euch steht, dann tu es."

Seto fragte sich in diesem Moment, wann sein Bruder so erwachsen geworden war. Er hatte wirklich nichts mehr von dem kleinen süssen Jungen, den er hier zurück gelassen hatte ohne ein wirkliches Wort.

Wenn er nur daran dachte. Er war gegangen, als Mokuba gerade mal 15 gewesen war. Sein schlechtes Gewissen meldete sich direkt.

"Ich bin ein echt mieser Freund und ein noch schlechterer Bruder." - "Ich wurde auch gross ohne dich. Seto, du hast viel für mich getan, als ich klein war und mit Roland hatte ich einen verdammt guten Babysitter", stellte er dann klar. Er hegte keinen Groll auf Seto, im Gegenteil, er hatte durch sein Weggehen wachsen und sein Potential ausschöpfen und erkennen können.

"Ich werde es dennoch wieder gut machen."

Mokuba grinste erneut leicht. "Erst einmal, kümmerst du dich um deine Belangen hier. Yami hätte sicherlich gern ein wenig Zeit mit dir und dann hast du noch ein wichtiges Gespräch zu führen, sofern du an dem Wachhund vorbei kommst."
 

Bei Tristan sah es nicht unbedingt anders aus. Seit ungefähr einer halben Stunde sass er vor seinem Motorrad und hatte einen Werkzeugschlüssel in der Hand. Es tat sich jedoch nicht sonderlich viel. "Du weisst schon, dass du das Ding auch benutzen musst, wenn du vorwärts kommen willst?", riss Valon ihn aus seinen Gedanken.

Seine Konzentration litt. Valon hatte ihn schon zu niederen Arbeiten degradiert, weil er vor zwei Tagen beinahe einen Motor geschrottet hatte bei einem einfachen Ölwechsel. Daran war eindeutig nur Seto Schuld und das Wissen, dass dieser wieder in der Stadt war.

Wie konnte ein einzelner Mensch einen so aus der Fassung bringen? Er war nicht einmal körperlich anwesend, aber alleine das Wissen, wieder im gleichen Land zu sein, reichte offensichtlich aus.

"Du solltest mit ihm reden. Ich kann unmöglich alle Kunden alleine bedienen und aktuell kann ich noch die Ausrede bringen, dass es dir nicht sonderlich gut geht, weil du irgendwas verschleppt hast oder so, aber ewig kaufen uns die Kunden das auch nicht ab."

Valon hatte recht, leider hatte Valon recht, aber wie sollte er mit Seto sprechen? Er konnte unmöglich einfach in dessen Büro spazieren und ihm eine Ansage machen. So war er einfach nicht und so würde er nie sein.

Dieses Vorgehen passte zu Valon und Joey, aber nicht zu ihm. Bei dem Gedanken an Joey seufzte er ebenfalls leise auf.

Den könnte er hier wirklich gut gebrauchen, aber sein bester Freund musste ja in die USA ziehen und auf glücklich machen. Er gönnte es ihm, keine Frage, aber aktuell könnte er ihn hier eindeutig besser gebrauchen.

"Und Selbstgespräche führe ich auch nicht sehr gerne." Valon warf die Hände in der Luft und wollte eigentlich wieder gehen, als Tristan sich doch noch rührte.

"Ich weiss nicht wie. Ich bin ja eigentlich nicht auf den Kopf gefallen, aber ich befürchte, wenn ich vor ihm stehe, dass ich kein einziges Wort heraus bringe oder ihm nicht das vermitteln kann, was ich eigentlich will ..."

Tristan blickte Valon nicht an, sein Blick war immer noch auf das Motorrad vor ihm gerichtet. "Vermutlich werden die Worte dann kommen, wenn du ihn siehst. Du hast jetzt 9 Jahre gelitten, findest du nicht, es sollte langsam aber sicher aufhören? Einen Abschluss finden? Jetzt hast du die Möglichkeit dazu."

Tristan nickte. Valon hatte recht. Zwar hatte er versucht, über Yami etwas rauszubekommen, aber dieser hatte wie immer abgeblockt und gemeint, es wäre eine Sache zwischen ihm und Seto. Valon hatte dieselbe Antwort erhalten, dessen Verführungskünste waren vermutlich schon einmal ein wenig besser gewesen.

"Ich rufe morgen Mokuba an und fahre bei ihm vorbei. In der Villa kann er mir nicht abhauen, zumal er dort eher er selbst ist als in der Firma."

Nun war es an Valon zu nicken. Wenigstens hatte sich Tristan dazu entschlossen es anzugehen, auch wenn er Mokuba da eigentlich raushalten sollte. Dieser wusste immerhin so gut wie gar nichts von der Sache.
 

Setos Tag war eigentlich seit dem Gespräch mit seinem Bruder gelaufen. Dieser schickte ihn tatsächlich nach Hause, was Seto allerdings nicht einsah. Er wollte, musste sich ablenken und am Ende entschied er sich dafür, bei Yami vorbei zu schauen. Roland würde mit seinem Sohn für heute noch klar kommen, da war er sich ziemlich sicher.

Vor Yamis Haustür war er sich dann allerdings ein wenig unsicher. Er war es sich ja gewohnt, dass dieser Besuch hatte, aber normalerweise störte er ihn beim Sex und nicht bei einem lautstarken Streit.

Er wäre allerdings nicht Seto Kaiba, wenn er sich davon abhalten lassen würde. Er klingelte, einmal, zweimal, sogar ein drittes Mal, ehe sich die Tür öffnete und Yami in dieser stand.

"Du kommst ungünstig", wurde er begrüsst und hörte im Hintergrund Bakura noch lautstark wettern. "Euer Drama muss warten, meines ist nun wichtiger, also biete ich dir eine unglaubliche Chance, mich jetzt zu begleiten und was Essen zu gehen oder du streitest dich einfach weiter."

Yami liess sich dies nicht zweimal sagen und schnappte sich seine Jacke. Bakura lief ihm nicht weg, im Gegenteil, der würde seinen Standpunkt noch öfter deutlich machen.

"Bakura, ich brauche eine Pause, überleg dir gute Argumente, bis ich wieder da bin, die bisherigen sind absoluter Müll." Noch ehe dieser was sagen konnte, schloss Yami die Tür hinter sich und folgte Seto zu dessen Wagen.

"Was war das eben?", wollte Seto nach einem Moment des Schweigens wissen. "Wir haben ein paar Meinungsverschiedenheiten."

Seto schüttelte den Kopf. "Das habe ich gehört, aber wieso? Ihr redet doch sonst so gut wie nichts." Nun war es an Yami den Kopf zu schütteln.

"Immer mehr, Seto. Das Problem liegt vermutlich daran, dass wir reden. Du weisst, ich liebe diesen Trottel, aber eine feste Beziehung will er nicht. Er will frei sein und seinen Spass haben." - "Was ich noch immer nicht verstehe, wieso du dich auf so einen Schwachsinn eingelassen hast", unterbrach ihn Seto, während er den Wagen startete und los fuhr.

"Genau da liegt ja das Problem. ER will seinen Spass haben, aber wehe ich habe ihn auch mit wem anderen, gibt es direkt solche Diskussionen. Gut, ich muss gestehen, es ist vielleicht nicht sehr fair von mir, mit einem Kumpel ins Bett zu steigen, aber vielleicht checkt er dann endlich, was er an mir hat."

Seto sagte zu dem Thema erst einmal nichts. Er verstand das Konzept einer offenen Beziehung nicht. Entweder man war für einander da und wollte nur sich oder man liess es bleiben ...

"Wer?", fragte er dann doch nach.

"Valon." Seto machte beinahe eine Vollbremsung, weil er beinahe eine rote Ampel übersehen hätte. "Das könnte Probleme geben", stellte er dann fest und ignorierte Yamis leicht geschocktes Gesicht.

"Klär das", mehr sagte Seto dazu nicht.

Ihm war natürlich aufgefallen vor ein paar Tagen, wie sein Bruder Valon angesehen hatte und wie wichtig es ihm war, dass dieser Vertrag bestehen blieb.

"Wieso entführst du mich eigentlich zum Essen?", wechselte Yami das Thema, bekam allerdings vorerst keine Antwort, erst als sie das kleine Restaurant betraten und Platz genommen hatten. "Ich muss mit Tristan reden und ich hab keine Ahnung, wie ich dies anstellen soll."

Yami lehnte sich leicht im Stuhl zurück, irgendwie hatte er gehofft, die Worte seines besten Freundes zu hören, aber andererseits. Früher wäre es Seto egal gewesen, was sein Gegenüber von ihm denken könnte. Er hatte ihm die Meinung gesagt, egal ob man sie hören wollte oder eben nicht.

"Man merkt erst, wie sehr die Zeit vergeht, wenn man einer Person gegenüber sitzt, die lange nicht da war", stellte er dann kurz fest und sein Blick suchte den von Seto.

"Hör zu, du musst mit ihm reden. Es scheint mir, als hättet ihr beide es nicht verarbeitet. Tristan hat mich auch schon gefragt, ebenso Valon mit sehr unkonventionellen Methoden, aber da es eine Sache zwischen euch ist, müsst ihr sie klären. Er kann nicht damit abschliessen, weil er keinen Grund weiss, und du? Wieso kannst du es nicht?"

Seto dachte sich in diesem Moment, dass es eindeutig ein Fehler gewesen war, mit Yami darüber sprechen zu wollen. Ein Mann, der seit zehn Jahren eine Affäre oder eher eine offene Beziehung hatte, sollte ihm bei so einem Problem helfen?

"Ich weiss es nicht. Ich dachte eigentlich, es wäre alles in Ordnung, aber hier wurde ich als Erstes wieder mit seinem Namen konfrontiert und es wirft mich eindeutig mehr aus der Bahn, als ich geglaubt hätte. Kannst du dir das vorstellen? Der grosse Seto Kaiba, eiskalter Geschäftsmann, lässt sich von der Präsenz einer einzigen Person komplett durcheinander bringen."

Yami schmunzelte. "Ja, weil er dir sehr wichtig ist, noch immer. Ich kenne dich besser als jeder andere. Nur ich wusste, dass ihr in der Schule zusammen kamt und eine heimliche Beziehung geführt habt. Er war deine erste grosse Liebe. Die vergisst man nicht so einfach, Seto."

Dieser wurde beinahe ein wenig rot, als Yami es so deutlich aussprach. Er fühlte sich augenblicklich wieder wie ein Teenager, dabei war er über diese Phase längst hinaus, ja hatte er sie gar übersprungen.

"Rede mit ihm. Er wird dir Vorwürfe machen, ja, aber er wird dir auch zuhören. Vielleicht wird er dich sogar verstehen, aber wichtig ist, rede mit ihm und nun, lass uns Essen, ich brauche Kraft für meinen Nichtfreund."

Kapitel 3

Nun stand er also vor der Villa seines ehemaligen Freundes und wusste nicht so wirklich, ob er klingeln sollte oder nicht.

Dass er nun vor der Tür direkt stand und nicht unten vor dem Tor, war eher dem Zufall zu verdanken. Eine Haushälterin war ihm entgegen gekommen und die kannte ihn noch immer von früher, sie ging wohl davon aus, dass er davon gehört hatte, dass Seto wieder da war und er ihn begrüssen wollte. Nach einer Woche.

Es half jedoch alles nichts, er klingelte und wurde langsam aber sicher immer nervöser. Er war keine 12 mehr, aber gerade fühlte er sich gerade wirklich wieder, als wäre er ein Teenager.

"Auf geht’s." Sein Hand wanderte langsam zur Klingel und ehe er es sich versah, öffnete sich die Tür zu der Villa.

Vor ihm stand ein Kind. Ein kleines Kind. "Dich kenn ich", wurde er von ihm begrüsst und direkt ins Haus gezogen, was Tristan ein wenig mehr irritierte. Er kannte den Jungen nicht, zumindest wüsste er nicht woher.

Doch liess sich eine gewisse Ähnlichkeit zu Seto nicht abstreiten. War er der Grund? Nein, Seto war damals treu gewesen, er wusste von seiner Einstellung, zumal er jünger als zehn Jahre wirkte.

"Honda, mach dich fertig, wir müssen los", ertönte Setos Stimme aus dem Nebenraum und Tristan war nun noch ein wenig verwirrter und zeitgleich nervöser.

Seto war also wirklich wieder da.

"Papa, du hast Besuch. Wir können doch auch morgen erst zu dieser Schulvorstellung? Ich meine, sie geht doch eh erst nächste Woche los und jede Schule sieht gleich aus."

Seto trat aus dem Zimmer und wollte seinem Sohn schon widersprechen, als er Tristan erblickte. "Honda, geh in dein Zimmer" - "Aber Papa ..." - "Geh in dein Zimmer", verlangte dieser erneut und der Kleine trottete langsam aber sicher die Treppe hoch. In sein Zimmer ging er allerdings nicht. Er wollte hören, was die Erwachsenen zu bereden hatten.

Immerhin kannte er diesen Mann von Fotos und er wollte wissen, was dieser mit seinem Papa zu schaffen hatte.

"Was machst du hier?", wollte Seto von Tristan wissen. Er war von seinem Besuch vollkommen überrascht. Komplett unvorbereitet.

"Mir wurde gesagt, ich sollte mit dir reden, damit du mir egal werden kannst und ich wieder ordentlich arbeite und die Firma nicht in den Ruin treibe." Tristan hielt nicht viel von drum herum reden, in dem Punkt waren sie sich immer sehr ähnlich gewesen.

"Dann kannst du direkt wieder verschwinden. Wieso sollte ich mit dir sprechen, wenn du es nur auf Anraten von Valon tust?"

Seto verschränkte die Arme vor seiner Brust und musterte Tristan ein wenig abschätziger, als er eigentlich wollte.

Eigentlich freute er sich ja ihn wiederzusehen, nur waren die Umstände einfach unpassend und er hatte absolut keine Zeit, zumal er wirklich komplett unvorbereitet war und mit so etwas kam er auch nach all den Jahren nicht klar.

"Du denkst also nicht, dass du mir eine Erklärung schuldig bist'", wollte Tristan wissen. Die Spannung, die sich zwischen den beiden Männern aufbaute, war förmlich zu spüren. Sie waren stur.

"Habe ich nie so gesagt. Ich finde es allerdings ziemlich vermessen von dir, einfach bei mir aufzutauchen und eine Erklärung zu verlangen, nach fast zehn Jahren." - "Ich wusste nicht, dass ich einen Termin brauche, aber nun bin ich hier und gebe dir die Chance, wer weiss, ob ich es ein zweites Mal tun werde."

Seto konnte nicht anders, als leise zu lachen. Tristan hatte sich nicht gross verändert. "Forderungen zu stellen, die nicht angemessen sind und zudem in meinem Haus? Ich gebe dir die Chance jetzt zu gehen, ohne dass ich den Sicherheitsdienst rufe und glaube mir, dies würde ich nur sehr ungern tun, da ich dir alles erklären will." Er machte eine kurze Pause und sah die Treppe hoch, ehe er sich wieder Tristan zuwandte.

"Allerdings bin ich ziemlich in Eile und ich will ungern meinen Sohn gewinnen lassen, was die neue Schule angeht."

Tristan seufzte und schüttelte leicht den Kopf. "Du willst mich wirklich rausschmeissen nach allem? Du hast mich einfach stehen lassen, ohne irgendeine Erklärung und genau das willst du wiederholen?" Nun war es an Seto den Kopf zu schütteln. Tristan schien es nicht zu verstehen, er wollte es in Ruhe klären, nicht zwischen Tür und Angel.

"Papa, rede doch mit ihm, meine Schule kann warten~ Wirklich, ich habe es da nicht soooooo eilig hinzukommen."

Honda wollte nicht, dass die Beiden sich stritten und es schien diesem Mann wichtig zu sein, mit seinem Papa in Ruhe zu sprechen, wieso dieser so abblockte, verstand er allerdings nicht.

"Habe ich dir nicht gesagt, du sollst auf dein Zimmer?" Seto rieb sich kurz die Schläfe, ehe er erneut aufseufzte. Dieses Kind würde ihn noch wahnsinnig machen.

"Ich kann doch nicht in mein Zimmer, wenn der Mann auf den Fotos hier ist. Du hast nie etwas zu ihm gesagt und Onkel Yami hat mir auch nie meine Fragen beantwortet", plapperte Honda einfach weiter drauf los und merkte nicht wirklich, wie unangenehm es seinem Vater wurde.

"Fotos?" Tristan war ein wenig irritiert über die Worte des Kindes, welches ganz offensichtlich Setos Sohn war.

"Ja ... Papa hatte in seinem Büro in London ganz viele ..." - "Honda es reicht jetzt, du gehst auf dein Zimmer und holst deine Sachen, wir müssen los und wir beide reden später, wenn mehr Zeit ist. Ich erkläre dir alles, aber nicht jetzt."

Schon fast ein wenig grob bugsierte er Tristan aus dem Haus und lehnte sich dann gegen die geschlossene Tür.

Er musste Honda wohl eintrichtern, dass nicht jede Information es wert war, ausgeplaudert zu werden, schon gar nicht vor der entsprechenden Person.

"Wieso hast du jetzt nicht mit ihm gesprochen?", wollte Honda wissen, nachdem er seine Sachen geholt hatte.

"Weil es nicht so einfach ist, Kleiner." - "Aber er ist dir doch wichtig." Seto nahm sich seine Jacke und ging mit Honda zur Garage. Er wollte es gerade vermeiden, Tristan noch einmal zu treffen und beschloss diesen Weg zu nehmen.

Natürlich war er ihm wichtig. Genau deswegen traf es ihn gerade vollkommen unvorbereitet, ihn wieder zu sehen. Niemals hätte er ihm alles so erklären können, wie er gewollt hätte. Dabei hatte Tristan genau dies verdient.

"Müssen wir wirklich zu dieser Schule? Kann mich nicht ein Lehrer daheim unterrichten?", riss Honda ihn nach einer Weile wieder aus seinen Gedanken. "Nein, ich will, dass du Freunde findest, wir werden hier bleiben und ich will wirklich nicht, dass du wie Mokuba oder ich vollkommen abgeschottet von allem aufwächst."

Honda murrte leise, er kannte Mokuba nicht einmal richtig, dieser war nicht oft nach London gekommen, weil er zuviel Arbeit hatte, da mochte er Onkel Yami eindeutig lieber.
 

Tristan stand noch einen Moment verwirrt vor dem Haus, ehe er dann wieder ging. Er bekam auch nicht mit, dass Seto und sein Sohn ein paar Minuten später die Villa wirklich verliessen. Seine Gedanken spielten komplett verrückt.

Seto hatte einen Sohn, war er deswegen gegangen? Wollte dieser so sehr Kinder, dass er ihn deswegen verlassen hatte?

Nein, dies war nie ein Thema zwischen ihnen gewesen und deswegen verstand er es einfach noch weniger und was hatte es mit den Fotos auf sich? Von was hatte der Junge gesprochen?

Eigentlich war er hierher gekommen, um Antworten zu finden und nun hatte er mehr Fragen als zuvor. So wirklich konnte er Seto auch nicht glauben, dass er ihm alles noch erklären würde, dafür wollte er ihn eindeutig zu schnell los werden.

Es schien ihm wirklich unangenehm gewesen zu sein, vielleicht weil er ihn einfach überrumpelt hatte, aber so genau konnte er sich diese Frage nicht beantworten.

Daher ging er zurück in die Werkstatt, in welcher Valon schon fleissig am Arbeiten war und ihn ein wenig abwesend begrüsste, was Tristan nicht weiter auffiel, war er doch nach wie vor in seinen Gedanken versunken.

Erst nach ein paar Minuten stand Valon plötzlich vor ihm und sprach ihn an. "Wo bist du wieder? Nimm dir eine Auszeit, so kann ich dich hier wirklich nicht gebrauchen."

Tristan schüttelte leicht den Kopf und schob sich an seinem Geschäftspartner vorbei. Er brauchte nun Ablenkung, ansonsten würde er komplett durchdrehen.

"Tristan ..." - "Lass es gut sein, bitte." Valon trat hinter seinen Freund und legte eine Hand auf dessen Schulter. "Nicht, wenn du noch abwesender bist als eh schon die letzten Tage."

Tristan legte den Wagenheber zur Seite und drehte sich um, lehnte sich gegen den Wagen, welchen er gerade anschauen wollte.

"Ich war eben bei Seto, er hat mich rausgeworfen, weil er mit seinem Sohn weg musste. Ich weiss gerade nicht, was ich schlimmer finde, dass er einen Sohn hat oder dass er mich einfach rausgeschmissen hat ..."

Valon schluckte kurz. Er hätte nicht geglaubt, dass Tristan wirklich direkt bei Kaiba aufschlagen würde und es wunderte ihn irgendwie nicht, dass dieser ihn abblitzen liess. "Unangekündigt?", wollte er dann wissen. "Natürlich, hätte ich vorher angerufen, hätte er mich bestimmt direkt abgewimmelt."

Valon lächelte. "Das glaube ich allerdings nicht. Du kennst Kaiba besser als ich. Ein perfekt durchorganisierter Mann, was denkst du, wie sehr es ihn aus dem Konzept gebracht haben musste, dass du einfach so vor ihm stehst? Nicht dass ich ihn in Schutz nehmen mag, aber ein wenig kann ich ihn verstehen."

Tristan schloss für einen Moment die Augen. So hatte er die Sache gerade nicht betrachtet und wenn er ehrlich war, Seto hasste Überraschungen.

"Er meinte, er würde mir alles erklären, wenn wir beide mehr Zeit hätten." - "Na, also und habe ich das eben richtig verstanden? Er hat einen Sohn?"

Nun war es an Tristan zu nicken. "Ganz offensichtlich, ich schätze ihn auf acht oder neun Jahre. Er sieht Seto ziemlich ähnlich, also leugnen kann er es nicht und er ist ziemlich direkt." - "Kein Wunder bei diesem Vater. Denkst du, er hat was mit eurer Geschichte zu tun?" Tristan schüttelte den Kopf. "Nein, nein, ich glaube nicht. Seto war nicht der Typ für so etwas, aber ich hatte ja auch nie gedacht, dass er einfach so abhaut. Ich rufe nachher bei Mokuba an und frage ihn nach Setos Nummer. Ich will es mit ihm klären, nein, ich will eine Erklärung."
 

Während Valon und Tristan über Seto und dessen merkwürdiges Verhalten diskutierten, hatte dieser mit seinem Sohn den Termin an der Schule hinter sich gebracht und fuhr mit ihm in die Firma. Eigentlich wollte er seinen Sohn nicht mitnehmen, eigentlich wollte er heute gar nicht in die Firma, aber da Mokuba angerufen hatte, würde er noch einmal vorbei schauen.

Es wäre so oder so komisch, einen freien Tag zu haben, so etwas war er wirklich nicht mehr gewohnt und es schien auch so, als hätte Honda nicht damit gerechnet.

"Wann triffst du dich mit dem Mann?", wollte dieser im Aufzug wissen und nervte ihn weiterhin mit den Fragen zu Tristan, während sie auf das Büro zuliefen.

"Ich weiss es nicht und dich sollte es nichts angehen, Honda." Mit einem tiefen Seufzen schloss er die Tür hinter ihnen und zog damit Mokubas Blick auf sich.

"Was geht den Kleinen nichts an?", wollte dieser direkt wissen und bekam ein Kopfschütteln von Seto. "Er will mir nicht verraten, wer dieser Mann ist, der heute bei uns war. Dabei hatte Papa so viele Fotos von ihm in seinem Arbeitszimmer im alten Zuhause uuuuuuund auch hier drin."

Noch ehe Seto reagieren konnte, hatte Honda ihm die Brieftasche aus der Jacke geklaut und sie geöffnet. Schnell rannte er zu Mokuba und zeigte ihm das Bild.

"Du hast ein Foto von Tristan dabei?"- "Heisst der so? Tristan? Papa, du musst mit ihm reden, es schien ihm wichtig zu sein."

Mokuba schaute noch immer auf das Foto. Sein Bruder hatte wirklich ein Foto von Tristan bei sich und es schien auch wirklich ziemlich alt zu sein.

Jetzt verstand er noch weniger, wieso er damals einfach gegangen war. Tristan schien ihm ja wirklich noch immer sehr viel zu bedeuten.

"Es geht euch beide nichts an, ok? Es ist meine Sache und nur meine und ich spreche mit ihm, wann ich es will und nicht, wenn er der Meinung ist, einfach bei mir aufzutauchen und mich zu einem Gespräch zu zwingen."

Am liebsten wäre Seto wieder gegangen. Er kannte die beiden Plagegeister doch und sie würden ihn bestimmt nicht in Ruhe lassen.

"Also, wieso du eigentlich herkommen solltest ... Valon hat angerufen und wollte deine Nummer, vermutlich für Tristan." - "Hast du sie ihm gegeben?" Mokuba wandte seinen Blick für einen Moment ab, was für Seto eindeutig Antwort genug war.

"Ich bin auch der Meinung, ihr solltet euch aussprechen und Tristan scheint ja auf dich zugehen zu wollen, obwohl es deine Aufgabe wäre. Nicht er hat Mist gebaut, sondern du und es beschäftigt dich, so wie ihn, also ..."

Seto liess sich in seinen Sessel fallen und zog seinen Sohn auf seinen Schoss, wobei er ihm seine Brieftasche wieder abnahm.

"Ich weiss, ich weiss nur noch nicht wie." - "Einfach reden, Seto. Du brauchst keine wochenlange Vorbereitung, dieses Gespräch wird kein Meeting, also sag ihm einfach, wie es war und gut ist. Entweder er versteht dich oder er tut es nicht."

Seto hasste es, wenn sein Bruder recht hatte. Auf so ein Gespräch konnte er sich nicht vorbereiten, im Gegenteil.

"Weil du so ein schlauer kleiner Bruder bist, hast du bestimmt auch nach Tristans Nummer gefragt, nachdem du mit Flirten fertig gewesen bist, oder?"

Seto konnte gut beobachten, wie Mokuba für einen kurzen Moment rot wurde, hatte er’s doch gewusst. Vielleicht musste er Yami doch noch einmal ins Gewissen reden, zumal dieser ja eh nur Bakura wollte.

"Ja, ja, hab ich und ich flirte nicht mit Valon ..." , murrte er dann leise und gab Seto einen Zettel, er wollte ihn ihm zumindest geben, doch wieder war Honda ein klein wenig schneller.

"Honda, was denkst du eigentlich, was du da gerade tust?", wollte Seto von seinem Sohn wissen, welcher von dessen Schoss sprang und sich am Telefon zu schaffen machte.

"Anrufen, sonst tust du's eh nicht, ich kenne dich doch langsam gut genug, Papa. Als du Streit mit Mama hattest, bist du ihr auch immer aus dem Weg gegangen, als mit ihr zu sprechen, also rufen wir diesen Tristan jetzt an."

Mokuba musste einfach los lachen. Honda war wirklich ein schlauer Kerl und Seto hatte wohl vieles richtig gemacht, auch wenn er dies wohl gerade ein wenig bereute. "Ich denke, dass sollte dein Vater wirklich selbst entscheiden, Honda." Mit den Worten nahm er ihm den Zettel wieder aus der Hand und gab ihn dann Seto.

"Aber er hat recht, ruf ihn an, am besten bevor er es tut."

Kapitel 4

Seto hatte Tristan natürlich nicht angerufen an diesem Abend. Für ihn war es einfach viel zu viel, was er natürlich vor seinem Bruder und seinem Sohn nicht zugeben konnte. Den Beiden musste er wirklich versprechen, Tristan die Woche noch anzurufen und je schneller umso besser.

Allerdings konnte er nicht einfach aus seiner Haut. Er war kein grosser Redner und schon gar nicht, was Gefühle anging. Wie sollte er Tristan also erklären, was damals in ihm vorging? Vor allem, wie sollte er ihm erklären, dass er kurz darauf geheiratet hatte und ein Kind dabei entstanden war? Wobei, Honda war tatsächlich vor der Hochzeit entstanden und sein Pflichtbewusstsein hatte ihn dazu getrieben, Samantha auch zu heiraten und es solange mit ihr auszuhalten. Was allerdings nichts zu der Sache beitrug, wie er es Tristan erklären wollte.

Da konnte ihm eigentlich nur einer helfen, Yami ...

Wozu hatte man schliesslich beste Freunde? Gut, sein bester Freund bekam sein eigenes Liebesleben nicht hin und war vermutlich immer noch nicht der beste Ansprechpartner dafür, aber er hatte niemand anderen, mit dem er über so etwas sprechen konnte.

Roland würde ihm eindeutig den Vogel zeigen und sich Honda schnappen, um mit ihm zu spielen. Dieses Szenario wollte er sich ihnen beiden ersparen.

So stand er nun einmal mehr vor Yamis Haustür und klingelte.

"Yami ist nicht da", ertönte es genervt aus der Wohnung, wovon Seto sich allerdings nicht abschrecken liess. Mit Bakura kam er klar. Es war ja nicht das erste Mal, dass er mit dem Idioten zu tun hatte.

"Du denkst wirklich, ich gehe, bevor ich weiss, wo Yami ist?", fragte er dann relativ ruhig und dennoch laut genug nach, damit Bakura ihn auch ja hören konnte.

Nur eine Minute später ging die Tür auf und vermutlich wäre er schwer verwundet, sollten Blicke solchen Schaden anrichten können.

"Arbeiten, nehm ich an oder wieder mit irgendeinem Kerl vögeln, ist mir eigentlich egal. Er ist nicht da."

Auf Setos Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln. "Er würde vermutlich weniger mit anderen Kerlen vögeln, wenn du endlich Nägel mit Köpfen machen würdest. Wohnst du mittlerweile eigentlich hier oder wieso gammelst du in seiner Wohnung?"

Bakura schnaubte kaum hörbar und wollte die Tür bereits wieder zu machen. Seto hatte die Info, die er wollte, also konnte er wieder verschwinden.

"Unser Verhältnis geht dich nen Scheiss an. Solange du deinen eigenen Scheiss nicht regelst, solltest du dich nicht bei anderen einmischen."

Mit den Worten schloss er die Tür und liess Seto einfach davor stehen. Bakura hatte recht und dies wusste Seto genauso gut wie der Lover seines besten Freundes.

Er machte sich also auf den Weg zu Yamis Arbeitsplatz, eine kleine Bar inmitten der Stadt, die ihm gehörte und Yami der Geschäftsführer sowie Barkeeper war.

Zu dessen Glück, war er wirklich hinter der Theke und er bestellte sich einen Doppelten. "Du solltest nicht trinken, wenn du mit dem Auto da bist", wurde er von seinem besten Freund begrüsst.

"Und du solltest deinem Lover den Schlüssel wegnehmen, wenn ihr eh nur streitet und er schon per se davon ausgeht, dass du mit wem anderen vögelst." - "Touchè"

Yami gab Seto den gewünschten Drink und musterte ihn einmal von oben bis unten. Seto kam nicht einfach so in die Bar, selbst wenn sie ihm gehörte, er trank nicht viel und demnach musste es wirklich wichtig sein.

"Tristan?", fragte er dann mit einem sanften Lächeln nach und schenkte sich selbst einen Drink ein. Es war noch nicht sonderlich viel los und selbst wenn, er hatte noch andere Leute, die hier für ihn arbeiteten, dies war der Vorteil am Chef sein.

"Seit wann taucht Tristan unangemeldet irgendwo auf? Der stand heute Morgen einfach bei uns im Flur und Honda hat ihn quasi adoptiert, ohne ihn zu kennen."

Yami musste kurz auflachen. "Honda adoptiert zu schnell Menschen in deiner Umgebung."

Seto trank einen Schluck und nickte. "An sich nichts Schlechtes, er beweist immerhin ziemlich viel Geschmack, nur bei Tristan ist es doch ein wenig was anderes ..." Yami stellte ein Glas zur Seite und gönnte sich ebenfalls einen Schluck seines Getränkes.

"Wieso? Du willst doch wieder mit ihm klarkommen und da passt es doch ziemlich gut, wenn dein Sohn sich ebenfalls mit ihm versteht." Yami sah das Problem nicht, er wusste ja noch nicht, was Honda für Ideen hatte.

"An sich schon, aber Honda plappert gerne. Ich meine, ich bin wirklich sehr glücklich darüber, dass er ein so offener Junge ist, aber er muss eindeutig noch lernen, wann man besser den Mund hält", stellte er dann mit einem Seufzen fest, was Yami nur noch neugieriger machte.

"Was hat dein Sohn angestellt?" Seto blickte von seinem Glas auf und schaute direkt in Yamis aufblitzende Augen. "Er hat ihn eiskalt gefragt, wieso ich noch Fotos von ihm habe, er aber nicht mal seinen Namen weiss ... Und vorhin im Büro ... Mokuba hat mich gerufen, weil Valon angerufen hatte, weil er meine Nummer wollte, für Tristan. Mokuba hat natürlich auch Tristans Nummer klar gemacht und was macht mein Sohn? Will ihn direkt anrufen, egal ob er ihn kennt oder nicht." - "Er will, dass du glücklich bist, Seto. Honda merkt doch auch, wenn es seinem Vater nicht gut geht. So klein ist er nicht mehr, als dass du alles vor ihm verheimlichen kannst."

Seto beschloss darauf nicht zu antworten. Yami hatte recht und dies wussten sie beide. "Du solltest das mit Valon beenden", merkte er dann quasi aus dem Nichts an und Yami war sichtlich irritiert von dem Themenwechsel.

"Solange Bakura nicht .." - "Nein, du solltest es wirklich beenden, nicht wegen Bakura." Nun war Yami noch ein wenig skeptischer.

"Verrätst du mir auch wieso?", hakte er dann nach und war nun wirklich auf Setos Antwort gespannt, sofern er denn eine bekommen würde.

"Du willst doch nichts von ihm ausser deinem Spass und damit du Bakura eins auswischen kannst. Ich kenne da aber wen, der sich wohl ein wenig in Valon verguckt hat."

Seto würde den Teufel tun und direkt aussprechen, dass er glaubte, sein Bruder würde auf Valon stehen. Es war nicht sein Bier und er konnte Yami nur raten damit aufzuhören. Dieser war aber nicht dazu verpflichtet, in keinster Weise, zumal es ihn auch nichts anging.

"Mokuba? Warte, dein Bruder ist in Valon verschossen? Weiss er das?" Seto schüttelte mit dem Kopf. "Ich denke nicht. Ich kann es dir allerdings nicht sagen, ich hab sie bisher einmal miteinander erlebt und ich denke, er hält viel von meinem Bruder, aber ich will mich da nicht unnötig einmischen."

Yami konnte nicht anders als zu grinsen. "Deswegen sagst du mir, ich soll es beenden? Es ist auch ein klein wenig Einmischen, mein Lieber."

Seto zuckte mit den Schultern. "Nun, wenn es dir lieber ist, geh ich zu Valon und sag ihm direkt, er soll aufhören mit meinem besten Freund zu vögeln, wenn mein kleiner Bruder auf ihn steht. Ich denke, dies käme nicht wirklich gut an."

Nun war es an Yami aufzulachen. Dieses Szenario war vermutlich wirklich ziemlich ungünstig. Gerade weil Valon nicht sonderlich gut auf Seto zu sprechen war.

"Du machst es mir nicht gerade sehr einfach, Seto ..." Langsam stand Angesprochener auf und lächelte Yami wissend an. "Ich bin nicht dafür da, es dir einfach zu machen. Du liebst deinen Idioten und vielleicht solltest du es ihm deutlicher machen, du merkst doch selbst, dass dein Weg zu nichts führt, ausser zu noch mehr Streit."

Yami seufzte bei Setos Worten. Unrecht hatte dieser nun wirklich nicht. "Ich weiss aber nicht wie und bei Valon ist einfach alles so leicht. Ich werde es mir überlegen, ok?"

Seto nickte erneut, ehe er die Bar verliess. Er war zwar mit Tristan kein Stück weiter, aber vielleicht hatte er seinem Bruder ein klein wenig geholfen.
 

Tristan verbrachte den Abend ähnlich wie Seto, nur nicht bei Yami in der Bar und seine Begleitung war sein bester Freund.

Valon hatte eigentlich gar keine andere Wahl, als mit ihm was trinken zu gehen. Er hatte ein wenig Sorge, dass Tristan nach Hause kommen würde, sollte er sich so abschiessen, so wie er gerade drauf war und dann würde er bestimmt nicht mehr geradeaus laufen können.

"Hast du angerufen?" Tristan wollte auf die Frage nicht antworten und fand sein Bier eindeutig ein wenig interessanter. "Tristan, ich rede mit dir, hast du angerufen?"

Nachdem Tristan auch ein zweites Mal nicht reagierte, nahm er ihm die Bierflasche aus der Hand und stellte sich direkt vor ihn hin.

Jetzt musste er ihn beachten.

"Nein, was soll ich denn bitte sagen? Ey Seto, hier Tristan, erweist du mir jetzt die Ehre und triffst dich mit mir?", wollte er dann ein wenig überspitzt wissen.

"Ne, das würde danach klingen als wärt ihr ein Paar, welches gerade Stress hat, also ein wenig unpassend. Aber mit einem, hey, du wolltest mir noch was erklären und ich habe eigentlich keine Lust nochmals knapp zehn Jahre zu warten, wäre vielleicht ein Anfang."

Tristan kam nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln. Valon hatte recht, noch einmal zehn Jahre warten, würde er wohl wirklich nicht, aber er hatte auch wirklich keine Lust, bei Seto anzurufen. Dieser würde ihn bestimmt wieder abwimmeln, um ein wenig mehr Zeit zu gewinnen.

Ausserdem würde er jetzt vermutlich seinen Sohn ins Bett bringen und diesen wollte er nicht wecken.

"Ich komme immer noch nicht drauf klar, dass er einen Sohn hat", merkte Tristan wie aus dem Nichts an.

"Ich meine, klar, er hat gelebt in der Zeit, aber ich konnte ihn mir nie mit irgendwem vorstellen und dann hat er ein Kind?"

Valon nahm nun einen Schluck aus Tristans Flasche. "Er war offensichtlich mit dir zusammen oder konntest du dir das auch nicht vorstellen?" - "Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich hab irgendwie nie wirklich geglaubt, dass es ewig halten könnte, was aber nichts daran ändert, dass die Aktion ziemlich beschissen war."

Valon lehnte sich an den Tresen und überlegte einen Moment.

"Nie geglaubt oder nie gehofft?", hakte er dann ein wenig neugieriger nach. "Nie geglaubt, gehofft, natürlich. Ich war in den Mann verschossen bis sonst wohin, was denkst du dir, was ich mir von Joey andauernd anhören durfte?"

Bei dem Gedanken an Joey musste er doch wieder grinsen. Ausgerechnet er war mit seinem grössten Rivalen zusammen gewesen und er war sich ziemlich sicher, dass die Beiden bis heute nicht wussten, wieso sie sich nicht ausstehen konnten.

"Was, wenn er dir erklärt, dass er Angst hatte?"

Tristan war für einen Moment irritiert und sichtlich überrascht. Auf so einen Gedanken war er bisher nie gekommen. "Wovor Angst?" - "Nun, Seto hat jung Verantwortung übernommen, dann entdeckt, dass er Gefühle für einen Mann hat, dann ist da noch die Firma, Mokuba und diese grosse Last der Verantwortung. Ich kann mir gut vorstellen, dass er überfordert war."

Tristan nahm sich seine Flasche wieder und nahm einen grossen Schluck.

"Er hat mir nie gesagt, was ich ihm bedeute, da war er eindeutig nicht der Typ für, er hat es mir eher gezeigt. Ich weiss nicht, was ihn dazu getrieben hat und ich will auch gar nicht spekulieren. Er soll es mir sagen und dann kann ich immer noch entscheiden, wie scheisse ich ihn wirklich finde. Die Skala ist da ziemlich weit gestreut und ich kann ihm da mehrere Stufen geben."

Valon musste weiterhin schmunzeln. Er mochte Seto nicht, aber gerade die Tatsache, dass dieser einen Sohn hatte, wirkte für ihn schon ein wenig nach Panik.

"Dann ruf ihn an, du wirst nie an eine Erklärung kommen, wenn du nicht einfach zum Handy greifst, seine Nummer wählst und nachfragst. Ich meine, ich musste dafür Mokuba anrufen, weil du dich nicht getraut hast."

Tristan musterte Valon für einen Moment, ehe er leicht lächeln musste.

"Als ob es dir so schwer fallen würde, Mokuba um etwas zu bitten. Vielleicht solltest du ihn mal um ein Date bitten ..." - "Ich habe was mit Yami ..." - "Der in einen anderen verliebt ist. Denkst du wirklich, Yami würde sich ernsthaft für dich entscheiden?"

Valon zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht, wobei, wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er’s ziemlich genau.

"Nein, der liebt Bakura über alles, ich mache mir da auch keine Hoffnungen und tiefere Gefühle habe ich auch nicht für ihn, aber reicht es nicht aus, dass ich mit ihm schlafe, um dir zu beweisen, dass ich NICHTS von Kaibas Bruder will?" - "Nein, dafür willst du eindeutig zu oft in dessen Büro und ihn sehen."

Valon murrte bei Tristans Worten einmal mehr. "Ich find ihn ganz niedlich, aber er ist und bleibt Kaibas Bruder." - "Er ist selbst ein Kaiba, weisst du? Und nicht jeder muss wie Seto sein, ich glaube sogar, dass Mokuba ein ziemlich offener Kerl ist, wenn man sich die Mühe macht, ihn kennen zu lernen."

Tristan nippte mittlerweile nur noch an seinem Bier. Valon und Mokuba? Ein interessanter Gedanke und er war ihm nicht das erste Mal gekommen.

Immerhin war es Valon, der die Firmenwagen von der Kaiba Corp. immer wieder zurückbringen wollte und er glaubte ihm schon lange nicht mehr, dass er dies tat, damit er selbst nicht Seto über den Weg lief.

Immerhin war dies die letzten Jahre nicht passiert und nur weil die Ausrede jetzt aktuell war, bedeutete dies nicht, dass sie es damals auch schon gewesen war.

"Mal sehen, ich tue mich mit dem Gedanken ein wenig schwer, wenn ich weiss, was der Ältere mit dir gemacht hat."

Tristan lächelte nach wie vor. "Mokuba ist nicht Seto und wenn du ihn gut findest, solltest du ihm vielleicht eine Chance geben. Natürlich erst, wenn du Yami und Bakura erfolgreich zueinander geführt hast."

Den Sarkasmus aus Tristans Stimme entging natürlich auch Valon nicht. Er wollte die Beiden doch gar nicht entzweien, es war doch alleine Yamis Entscheidung, mit wem er zusammen sein wollte und mit wem er ins Bett stieg. Bakura konnte an der Situation doch ganz einfach was ändern, da mussten ihre Freunde nun wirklich nicht die Moralapostel spielen.

"Vielleicht mache ich das wirklich." - "Was, Bakura die Augen öffnen oder mit Mokuba ausgehen?", fragte Tristan prompt nach. "Beides, wobei, ich gehe erst mit Mokuba aus, wenn du es mit seinem Bruder hinbekommst. Ich meine, es kann nicht sonderlich schwer sein, mit dem eiskalten Geschäftsmann Seto Kaiba ein Gespräch über die gemeinsame Vergangenheit zu führen." - "Vermutlich ist es einfacher, als mit seinem Bruder ein Date auszumachen", entgegnete er ihm genauso sarkastisch wie Valon zuvor.

"Also, Deal? Wenn du mit Seto redest, rede ich mit Yami und Mokuba ..." - "Dir ist schon klar, dass es mich eigentlich nicht interessiert, mit wem du ins Bett steigst? Auch wenn ich dir natürlich eine feste Partnerschaft wünschen würde." - "Also, Deal?", wiederholte Valon sich erneut. "Na gut, Deal."

Kapitel 5

Tristan war sich allerdings am Tag darauf nicht mehr wirklich sicher, ob er diesen Deal auch wirklich durchziehen wollte. Mit Seto sprechen? Es würde niemals gut gehen. Dabei hatte er all die Jahre darauf gehofft, sich mit ihm irgendwie aussprechen zu können.

Es war wie verhext.

Die Tatsache allerdings, dass dieser einen Sohn hatte, machte es für ihn nur noch komplizierter. Insgeheim stellte er sich die Frage, ob er lediglich ein Experiment war, welches scheiterte.

“Wenn du dein Handy weiterhin anstarrst, wählt es ebenfalls nicht Kaibas Nummer.” Tristan murrte leise auf. Valon hatte ja recht, was allerdings nichts an der Tatsache änderte, dass er sich gerade wie ein Feigling vorkam.

Ein Feigling der Antworten wollte und sich vor diesen ziemlich fürchtete. “Was wenn ich damals ein billiges Experiment war und er gegangen ist, weil er bemerkt hatte, dass Frauen doch besser sind?”

Tristan konnte der leeren Coladose gerade noch so ausweichen, welche auf ihn zugeflogen kam. “Sag mal, bist du komplett bescheuert? Ich bin kein Fan von Kaiba und ich finde sein Verhalten von damals wirklich unter aller Sau, aber ich denke, so ehrlich wäre er zu dir gewesen. Du findest es sowieso nur raus, wenn du mit ihm sprichst”, stellte Valon mit einem Schmunzeln fest.

“Ich kann das nicht” - “Bist du 14 oder was? Wo sind deine Eier?” Tristan warf die Dose zu seinem Absender zurück und knurrte leise.

“Sagt mir derjenige, der sich nicht getraut den harmlosen Bruder um ein Date zu bitten. Wenn du deine Eier gefunden hast, reden wir weiter.”

Mit den Worten stand Tristan auf und verliess die Werkstatt. Sich von Valon provozieren zu lassen, war nun wirklich nicht gut und auch gar nicht das, was er eigentlich wollte.

Gerade als er sich doch dazu durchringen konnte, die Nummer, zu wählen, vibrierte sein Handy und eine ihm unbekannte Nummer erschien auf dem Display.

Wie aus Reflex lehnte er den Anruf ab und keine zwei Minuten später, teilte ihm sein Handy mit, dass er eine Mailbox Nachricht bekommen hatte.

“Immerhin …”

Mit ein wenig gemischten Gefühlen wählte er die Nummer um die Nachricht abzuhören.

“Gut, ich verstehe, dass du nicht mit mir reden magst und vielleicht selbst den ersten Schritt wagen willst, ich bin bereit dir alles zu erklären oder zumindest will ich es versuchen. Du kannst mich jederzeit anrufen, ist mein Privathandy.”

Tristan starrte auf den Display seines Mobiltelefons. “Kein Hallo und kein Tschüss? Der hat Nerven”, erklang Valons Stimme hinter ihm und liess Tristan sein Handy beinahe wegwerfen vor lauter Schreck.

“Aber schön, dass er davon ausgeht, dass du direkt weisst, wer er ist. Selbstbewusstsein hat er …”

Tristan starrte nach wie vor auf das Display, das war eben nicht passiert. Seto hatte ihn nicht angerufen und eigentlich klar gemacht, dass er am längeren Hebel sass? “Können wir noch einmal über den Deal sprechen?”, wollte Tristan nach ein paar Momenten wissen. “Nö, ich meine, jetzt macht er schon den ersten Schritt, du solltest dich beeilen, sonst hast DU zu unserem Deal gar nichts beigetragen.”

Valons Grinsen passte Tristan überhaupt nicht, zumal er ihm einmal mehr recht geben musste. Es kam eindeutig zu oft vor, dass Valon recht behielt. “Schon mit Yami gesprochen?”, versuchte er das Thema ein wenig abzulenken.

“Reden war jetzt nicht unbedingt Teil unseres Treffen.” Tristan schüttelte leicht den Kopf. “Ich fuhr zu ihm hin in die Bar, er hat mich nicht wirklich aussprechen lassen, hatte wohl ein wenig Stress mit Bakura.” - “Und du hast dich auch absolut nicht wehren können, schon klar und du willst mir irgendwelche Tipps geben? Am Arsch.”

Tristan wollte gar nicht mehr von seinem besten Freund hören. Er versuchte wenigstens mit Seto irgendwas zu klären, während es diesem nur um seinen Spass ging. Auf solche Tipps konnte er verzichten und daher hörte er ihm gar nicht erst weiter zu.

Im Gegenteil, er schnappte sich sein Handy und seine Jacke und verliess die Werkstatt. Er musste mit Seto sprechen und zwar gleich.

Es weiter hinauszuschieben, machte absolut keinen Sinn und bevor er Valon gewinnen liess, sprang er lieber über seinen Schatten.

So dauerte es ein paar Minuten, bis er in der Kaiba Corp. ankam und von Mokuba begrüsst wurde. Dieser hatte offensichtlich nicht mit seinem Erscheinen gerechnet.

“Was machst du hier? Seto wollte dich doch treffen?” Tristans Blick wurde für einen Moment verwirrt.

“Dann hätte er mir sagen sollen wo und nicht nur auf meine Mailbox quatschen …” Auf Mokubas Lippen schlich sich ein sanftes Lächeln. So organisiert Seto auch war, so verplant war er, wenn es um emotionale Dinge ging.

“Nun, ich denke mal in der Villa. Er wird auf seinen Kleinen aufpassen und ihn direkt Roland übergeben, sobald du da auftauchst.”

Tristan nickte und bedankte sich für die Information, also musste er wieder in die Villa. Er verabschiedete sich dann von Mokuba und verliess die Kaiba Corp.

In die Villa …
 

Seto war tatsächlich in der Villa und versuchte seinem Sohn beizubringen, wieso er noch immer nicht bei diesem Tristan angerufen hatte. Es ging Honda zwar nichts an, aber so neugierig wie dieser war, musste er ihm ja praktisch Rede und Antwort stehen. Nur konnte er ihm keine wirkliche Antwort geben. Er hatte einfach nicht mit ihm gesprochen, weil er ganz einfach Angst davor hatte und sich dies einzugestehen, war für ihn schon ziemlich hart. Er, Seto Kaiba, hatte Angst.

“Mehr als auflegen kann er nicht”, merkte Honda nach einer Weile an und stocherte in seinen Cornflakes rum. “Das ist schon genug, was er tun kann”, widersprach ihm Seto und erntete einen etwas amüsierten Blick seines Sohnes. “Hast du wirklich Angst vor einer Reaktion?” Seto beschloss auf die Frage nicht zu antworten. Immerhin war sein Sohn nun wirklich nicht in der Position, ihm irgendwelche Fragen zu stellen. Dazu noch über ein Thema, was ihn eindeutig noch nicht zu interessieren hatte.

“Was willst du heute machen? Ich habe frei.” Seto versuchte das Thema zu wechseln, was sein Sohn allerdings nicht wirklich einsah. “Wie wäre es, wenn du ihn besuchen gehst, du hast schliesslich frei.”

Seto seufzte abgrundtief und rieb sich kurz über die Schläfe. Gerade als er antworten wollte, klingelte es an der Tür und er hörte, wie die Haushälterin sie öffnete.

Keine zwei Minuten später stand sie in der Küchentür und teilte ihm mit, dass ein gewisser Tristan Taylor mit ihm sprechen wollte.

“Siehst du, Papa, er hat gewartet.” Seto verkniff sich seine Antwort. Er wollte nicht vor seinem Sohn fluchen und dieser Ausbruch wäre eindeutig nicht jugendfrei gewesen.

Anstatt seiner Angestellten eine Antwort zu geben, stand er auf und ging selbst in den Eingangsbereich.

Da war er. Tristan stand wirklich schon wieder in seiner Villa und wollte mit ihm sprechen, kein Wunder, er hatte ihn ja angerufen, was er seinem Sohn natürlich nicht so gesagt hatte. Sonst hätte er sich die Fragerei vorhin auch erspart.

“Können wir nun miteinander sprechen?” Tristan hatte Seto natürlich direkt entdeckt und ging mit grossen Schritten auf diesen zu.

“Dein Timing ist unglücklich”, erwiderte Seto seufzend und deutete auf die Küche. “Mein Sohn ist da und ziemlich neugierig, was dich angeht”, führte er dann weiter und erntete ein leises Schnauben seines Gastes.

“Er wird immer da sein, oder?” Seto zuckte leicht mit den Schultern. “Sobald er in die Schule geht nicht mehr.” Tristan schüttelte den Kopf und blickte zur Küchentür.

“Ich kann mich auch selbst beschäftigen”, kam es von dieser und Seto wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als dass sein Sohn bereits in der Schule wäre.

“Hm, mit lauschen … Ich kenn dich mittlerweile ein paar Jahre, Honda.” Es half allerdings alles nichts und er rief kurz Roland an, wenn einer auf seinen Sprössling aufpassen konnte, dann ja wohl sein ältester Mitarbeiter.

Es dauerte dann keine zehn Minuten, dann stand dieser in der Tür und entführte den jüngsten Kaiba.

“Du gibst freiwillig Verantwortung ab?”, wollte dann Tristan wissen, als er Seto ins Wohnzimmer folgte und sich aufs Sofa setzte.

“Nein, aber du wärst eh nicht gegangen, also musste ich ja handeln.” Seto tat es Tristan gleich und setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel.

“Also?” - “Also was?” Seto hatte nicht vor seine Lebensgeschichte zu erzählen, sollte Tristan etwas wissen wollen, musste er schon danach fragen.

“Wieso bist du gegangen? Hast du bemerkt, dass Männer doch nicht das sind, was du willst und anstatt mir das ins Gesicht zu sagen, verlässt du das Land?” - “Glaubst du den Müll selbst?”

Tristan konnte kaum glauben, wie kühl Setos Frage wirkte. “Ganz der Geschäftsmann, hm? Du wolltest mir ein paar Dinge erklären, schon vergessen?”, hakte er dann nach und Seto lehnte sich ein wenig zurück.

“Richtig, aber nicht wenn du so selten dämliche Fragen stellst”, merkte er stattdessen an. “Ich will dennoch wissen, wieso du gegangen bist?”, wiederholte Tristan seine Frage ein wenig nachdrücklicher.

“Vielleicht ist es genau die Frage, die ich nicht beantworten mag oder kann, aber gut, ich habe es dir zugesichert.”

Seto stand langsam wieder auf und ging zu seinem Schrank und holte eine Flasche Whiskey aus diesem. “Nicht ein wenig zu früh?” Unbeachtet von Tristans Worten schenkte er sich einen Schluck ein und trank diesen sogleich.

“Ich hatte das Gefühl, viel zu viel in das mit uns zu investieren. Mehr als ich eigentlich wollte und konnte. Versteh mich nicht falsch. Meine Gefühle für dich waren echt und ich genoss jeden einzelnen Tag mit dir, aber ich hab nur an mich gedacht.”

Tristan wusste nicht wirklich, was er von Setos Worten halten sollte, daher liess er ihn weiter sprechen.

“Ich musste gehen, mich meiner Verantwortung stellen. Mokuba sollte nicht die gesamte Last der Firma schultern, er sollte sein Leben so leben dürfen, wie er wollte und nicht für einen Erben sorgen, nur weil ich egoistisch war.” - “Und dennoch hast du ihn hier mit der Firma komplett alleine gelassen, war es nicht genau das, was du nicht wolltest?” - “Nein, ich habe in London natürlich alles im Blick gehabt, quasi nebenbei eine Zweigstelle aufgebaut und ihm die Verantwortung erst überlassen, als er alt genug war.”

Tristan konnte es kaum glauben. Valon hatte recht. Seto war einfach davon gelaufen und hatte alles mit sich ausgemacht.

“Und du konntest einfach heiraten und ein Kind zeugen?” Seto setzte sich wieder in den Sessel und lächelte leicht.

“Ehrlicherweise war Honda nie geplant, aber mit das Beste, was mir passieren konnte. Ich lernte Samantha, seine Mutter, ein paar Tage, nachdem ich nach London kam, kennen. Eigentlich war sie mir nicht mal wirklich sympathisch, aber ich fühlte mich ein wenig einsam und so verbrachten wir den Abend zusammen. Aus dem einen Abend wurden mehrere und es passierte, was zwangsläufig passieren musste. Wir haben geheiratet und uns zu 90% der Zeit nur gestritten und vor ein paar Wochen zog ich die Reissleine. Ich vermisste Domino und die Möglichkeit jederzeit mit Mokuba sprechen zu können und ich wollte Honda aus dem Einfluss seiner Mutter bekommen.” - “Wieso?” - “Weil er ihr Statussymbol war und kein Kind. Er hielt sein Kindermädchen für seine Mutter und war völlig verwirrt, als sie ihm erklärte, dass sie es nicht sei.”

Ein wenig schockiert sah Tristan Seto nun an. So ein Verhalten hätte er von ihm erwartet, aber nicht von einer Mutter.

“Sie hat nicht einmal versucht, das Sorgerecht zu bekommen, was mich darin bestärkt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es steht ihr natürlich frei, nach Japan zu kommen und ihn zu sehen, aber ich bezweifle, dass sie dies wirklich tun wird. Selbst wenn ich ihr den Flug bezahle.”

Es störte Seto nicht, so von seiner baldigen Ex-Frau zu sprechen. Sie war ein Biest und Tristan hatte gefragt. “Aber zu deiner Frage, nein, einfach war es nicht.”

Tristan nickte leicht und stand nun ebenfalls auf, um sich ein Glas Whiskey zu holen.

“Ich glaube, für den Moment habe ich genug”, stellte er nach einem Schluck fest. Er hatte zwar noch viele Fragen, aber er hatte wirklich nicht mit Setos Ehrlichkeit gerechnet und irgendwie war er stolz auf ihn. Ein Gefühl, was ihm gerade wirklich nicht passte.

Seto wollte ihm gerade antworten, als dessen Handy klingelte und sich für einen Moment entschuldigte. “Ein Moment, ist wichtig, mein Anwalt.” Seto verliess den Raum und ging in sein Arbeitszimmer.
 

Tristan wusste nun nicht wirklich, ob er noch bleiben sollte, aber einfach zu gehen empfand er auch als unhöflich. Demnach schenkte er sich noch ein Glas Whiskey ein, als die Tür geöffnet wurde und Honda mitsamt Roland quasi reingestolpert kamen. “Wo ist Papa?”, wollte der Kleine mit einem Lachen wissen und sprang auf den Sessel. “Telefonieren”, stellte Tristan relativ trocken fest und fühlte sich von dem Jüngsten im Raum ziemlich unter die Lupe genommen.

“Onkel Roland, Tristan passt auf mich auf bis Papa wieder kommt, du kannst ruhig zu deinem Zahnarzttermin.” Roland blickte ein wenig skeptisch auf Tristan, zwar kannte er ihn gut, aber es war Jahre her. “Ich tue ihm schon nichts”, gab dieser ein wenig widerwillig nach und Roland verabschiedete sich.

“Du bist also Honda?”, fragte Tristan überflüssigerweise nach und erntete ein weiteres Lachen des Kleinen.

“Ja und du bist der Mann auf den Fotos.” - “Welche Fotos?” Honda hatte schon bei ihrem ersten Treffen von Fotos gesprochen und es hatte ihm bisher keine Ruhe gelassen. “Na, die in Papas Büro standen in London. Ich durfte da zwar nie rein, aber wenn er nicht zu Hause war und ich verstecken gespielt habe mit Tante Emily, bin ich da oft reingeschlichen. Papa und Emily waren immer ziemlich sauer auf mich.”

Tristan kam nicht umhin leise aufzulachen. Irgendwie hatte er Joey und sich vor Augen, wie sie selbst immer in Räume gewesen waren, in die sie nicht durften.

“Und da hatte er Fotos von mir?” Honda nickte eifrig. “Ja, aber er hat mir nie gesagt, wer du bist. Immer wenn ich ihn gefragt habe, wirkte er ziemlich traurig und Mama wusste auch nichts darüber.”

Tristan war ziemlich schnell klar, dass ihn diese Informationen nichts angingen. Honda erzählte ihm gerade sehr intime Dinge von seinem Vater und doch bekam er gerade noch mehr Antworten, als er zuvor von Seto bekommen hatte. Antworten auf Fragen, die er sich eben nicht gewagt hatte zu stellen.

“Verträgst du dich wieder mit Papa?”, riss Honda ihn aus seinen Gedanken und im selben Moment öffnete sich die Tür zum Wohnzimmer.

“Wo ist Roland?” - “Beim Zahnarzt”, antwortete Honda direkt und sprang wieder vom Sessel auf. “Und du gehst auf dein Zimmer”, wies er seinen Sohn direkt an und blickte dann zu Tristan.

“Ich hoffe, er hat dir keinen Ärger bereitet.” Honda verschwand wie von seinem Vater gewünscht und Tristan schüttelte den Kopf. “Nein, alles in bester Ordnung, aber ich muss los, sonst dreht Valon mir noch den Hals um.”

Mit den Worten schob er sich an Seto vorbei und schaute ihm kurz in die Augen. “Wir haben noch ein oder zwei Dinge miteinander zu klären, ich hoffe, dir ist das vollkommen bewusst.” Seto nickte leicht und liess Tristan dann gehen. Ihm reichte es für heute ebenfalls.

Kapitel 6

Valon war ziemlich genervt von Tristan. Natürlich hatte er gewollt, dass er mit Seto sprach und natürlich wollte er das Ergebnis wissen, aber anscheinend hatte Tristan selbst keine Ahnung, was das Ergebnis letzten Endes war.

“Du weisst also nicht mehr als vorher, richtig?” Tristan schüttelte leicht den Kopf. “Nein, ich weiss vermutlich zuviel und ich hab keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Seto musste einen wichtigen Anruf seines Anwalts entgegen nehmen, ich nehme an, es ging um seine Frau, Ex-Frau, was auch immer und genau da kam sein Sohn mit Roland wieder nach Hause … Der Kleine ist direkt, ganz sein Vater und er will, dass ich mich mit Seto versöhne, weil sein Vater immer so traurig wirkt, wenn er Fotos von mir anschaut.” Valon musste bei den Worten nun doch leise auflachen. “Er hat dich offensichtlich vermisst.” - “Dann hätte er sich melden können. Wie soll ich damit umgehen? Hey Seto, dein Sohn hat mir übrigens ein kleines Geheimnis anvertraut?”

Valon schüttelte den Kopf. “Nein, natürlich nicht, sprich ihn von selbst darauf an, ob er dich ab und an vermisst hat.”

Die Idee war gar nicht so dämlich. “Hm, vermutlich hast du recht, wie sooft die letzten Tage, gewöhn dir das nur nicht an. Nun, ich habe mit Seto gesprochen, jetzt solltest du mit Mokuba und Yami sprechen.”

Valon seufzte einmal mehr entnervt auf. Er hatte den Deal selbst vorgeschlagen und er sollte vermutlich mit Yami anfangen.

Immerhin hatte dieser sein eigenes Päckchen zu tragen und eindeutig zu klären und vielleicht konnte er ihm damit tatsächlich ein wenig helfen.

“Ich spreche mit Yami heute Abend, ok?” Tristan nickte mit einem Schmunzeln auf den Lippen und machte sich dann wieder an die Arbeit. Zumindest versuchte er es.
 

Valon ging an diesem Abend wirklich zu Yami. Ihm ging so oder so nicht mehr aus dem Kopf, was Tristan vermutete und er wollte es später auch mit Mokuba klären, sofern er den Mut dazu finden würde.

Da wäre Yami wohl bedeutend einfacher. Daher suchte er ihn in seiner Bar auf und dieser stand wie erwartet hinter der Bar und bediente die Gäste selbst.

“Du solltest dir mal einen freien Abend gönnen”, begrüsste er Yami mit einem leichten Grinsen. “Nun, irgendwoher muss das Geld kommen und auch wenn Seto ein super bester Freund ist, so ist er leider ein noch gnadenloserer Geschäftsmann und ich habe ungern Schulden bei ihm.” Valon bestellte einen Drink und setzte sich an die Bar. “Und was verschlägt dich hier her? Bekommst du etwa nicht genug?” Yamis Grinsen wurde ein wenig süffisanter. Er hatte nichts gegen seine Affäre mit Valon, solange Bakura nicht endlich auf die Idee kam, Nägel mit Köpfen zu machen.

“Darüber wollte ich eigentlich mit dir sprechen. Tristan ist der festen Überzeugung, dass ich vielleicht ein klein wenig in Mokuba verschossen bin und mal mit ihm sprechen sollte.” - “Und? Ist es so?” Yami hatte nicht vor Valon zu sagen, dass Seto ebenfalls der Meinung war, darauf mussten die Beiden schon selbst kommen.

“Ich habe keine Ahnung, ich sollte wohl wirklich mit ihm sprechen und wir auch.” - “Aber nicht hier”, stellte Yami direkt klar und wies einen anderen Barkeeper an weiter zu machen. “Die kommen heute auch gut ohne mich klar, unter der Woche ist nicht so viel los, wir gehen zu mir.”

Valon trank seinen Drink aus und schnappte sich seine Jacke, ehe er Yami folgte.

Lange brauchten sie nicht bis zu diesem nach Hause, wohnte er quasi um die Ecke. “Und du bist dir sicher, dass deine Wohnung eine gute Idee ist?” - “Bakura ist nicht da, sollte er deine Sorge sein und du wolltest ja nur mit mir sprechen oder? Also kein Grund zur Sorge.”

Valon nickte einmal mehr und betrat gemeinsam mit Yami die Wohnung. “Und du willst wirklich nur mit mir reden?”

Es war einmal mehr an Valon zu nicken, was Yami doch ein wenig breiter grinsen liess. “Dann setz dich.” Valon setzte sich sogleich aufs Sofa und wartete bis Yami noch etwas zu Trinken geholt hatte. “Ich gehe davon aus, du willst mit mir über Bakura sprechen?” Der Angesprochene seufzte leise und nahm einen Schluck aus dem Glas, welches ihm Yami hingestellt hatte.

“Ihr müsst das klären. Was wenn du mal an einen Kerl gerätst, der sich Hals über Kopf in dich verknallt?” - “Dann beende ich die Affäre direkt. Ich weiss, es ist nicht sonderlich fair von mir, Valon, aber findest du es in Ordnung, was der werte Herr mit mir abzieht?” Valon schüttelte seinen Kopf. “Natürlich nicht, ihr verhaltet euch beide wie kleine Kinder, wenn ich Tristan glauben darf, ist Kaibas Sohn wohl erwachsener als ihr.” - “Oh, das ist er bestimmt. Honda ist ein ziemlich aufgewecktes Kerlchen, aber ich denke, er sollte hier nicht Thema sein.” - “Richtig, es ändert allerdings nichts daran, dass du und Bakura ebenfalls miteinander sprechen solltet. Es kann nicht sein, dass du permanent schlechte Laune hast, weil er ganz offensichtlich wegen dir schlechte Laune hat. Wie soll eine Beziehung zwischen euch jemals funktionieren, wenn ihr euch gegenseitig schlechte Laune macht?”

Nun war es an Yami zu seufzen. Valon sprach genau den Punkt an, der ihn selbst dauernd beschäftigte. “Er hat wegen mir schlechte Laune, weil er nicht der Einzige ist”, stellte er dann fest und bekam einen etwas skeptischen Blick von Valon zugeworfen. “Euer Theater nur, weil du zu stur bist?” - “Nein, weil er nicht über seinen Schatten springen kann und endlich Nägel mit Köpfen macht.” - “Schon mal auf die Idee gekommen, es selbst zu tun?” - “Ihn stört es doch …” - “Ach und dich nicht? Wenn er jetzt hier rein käme mit nem anderen Typen, würdest du Beifall klatschen?” - “Natürlich nicht.”

Yami ahnte, worauf Valon hinaus wollte und ihm war bewusst, dass er diese Diskussion verlieren würde. Es lag nicht nur an Bakura, sondern auch an ihm. Nur war er selbst es langsam so leid, es seinem Lover immer recht machen zu wollen.

Ja, er wollte eine feste Beziehung und er war auch der Meinung, nach über zehn Jahren hätte er auch eine ordentliche Liebeserklärung verdient, aber auf die Idee kam sein Trottel ja nicht.

“Ihr seid einfach zu stur, ist euch klar, oder?” Yami nahm einen grossen Schluck aus seinem Glas und musterte Valon einen Moment. “Müssen wir weiter darüber sprechen? Wie wäre es, wenn wir über dich reden und deinen eventuellen Gefühlen zu Mokuba?”, wollte Yami dann grinsend wissen.

“Da gibt es nichts zu bereden, weil ich ja selbst nicht so genau weiss, was abgeht. Ich bin gern in seiner Nähe und ja, Tristan hat vollkommen recht, wenn er meint, dass ich des öfteren in sein Büro gehe, obwohl es nicht nötig wäre. Allerdings finde ich, eine Geschäftsbeziehung gehört ordentlich gepflegt.” - “Natürlich~” - “Er ist scheisse jung …” Yami musste nun doch kurz lachen.

“Er ist alt genug und um einen Stammhalter wurde sich ja gekümmert, wenn es nicht klappt, dann könnt ihr immer noch mit Seto verhandeln.” - “Wenn es nicht klappt, bin ich tot.” - “Richtig … Seto ist, was seinen Bruder angeht, vermutlich nachtragend. Tja, no Risk, no Fun, hm?”

Valon gab Yami einen leichten Stupser in die Seite, was diesen einmal mehr auflachen liess.

Im gleichen Moment ging die Wohnungstür.

“Bringst du deine Lover jetzt schon hierher?”, wollte ein etwas dezent angepisster Bakura keine zwei Sekunden später wissen und Valon wollte direkt etwas dazu sagen.

“Ich könnte mich einfach mit nem Kumpel treffen, ich bin nicht nur mit Seto befreundet, falls du dich erinnerst.” Bakura musterte Valon einen Moment lang, ehe er seinen Blick wieder auf Yami richtete.

“Du würdest auch mit Kaiba vögeln, wenn der nicht an Taylor hängen würde und bis vor kurzem noch in London gelebt hätte, also ist dieses Argument ziemlich schwach.” Yami rieb sich leicht über die Schläfe.

Es war in Ordnung, wenn er persönlich ihm gegenüber wurde, aber Geheimnisse anderer auszuplaudern, war einfach deutlich drüber. “Ich glaube nicht, dass es mich interessiert, was Yami und Kaiba miteinander hätten, wenn die Umstände anders wären, zudem sollte es dich auch nicht interessieren, wenn du ihm einfach mal klar machen würdest, was du willst”, mischte sich Valon ein und bereute es einen Moment später schon beinahe.

Der Blick den Bakura ihm zuwarf, hätte eine ganze Armee getötet, da war er sich sicher. “Mit dir, Wurm, redet keiner. Wenn ich mit jeder unbedeutenden Affäre über meinen Freund diskutieren würde, hätte ich gar keine Zeit mehr, was anderes zu tun.” - “Und woher willst du wissen, dass ich eine unbedeutende Affäre bin?”

Bakura wirkte bei den Worten ein wenig verunsichert. Sein Augenmerk lag direkt wieder auf Yami und es war deutlich, dass er eine Antwort verlangte.

“Ich geh dann mal, ihr habt wohl was zu klären~” Valon stand langsam auf und ging zur Tür. Dies sollten die Beiden nun alleine hinbekommen, falls nicht, sollte es wirklich nicht sein.
 

“Was meinte er damit?”, hakte Bakura nach, kaum fiel die Tür ins Schloss. “Nichts.” Bakura schnaubte ein wenig abfällig und kam ein wenig näher auf seinen Freund zu. “Nach Nichts hatte dies eben nicht geklungen, was meinte er damit? Bist du wirklich so feige?” Yami verstand die Welt nicht mehr, was hatte dies mit feige zu tun? Glaubte Bakura etwa wirklich, dass er und Valon? Seit wann liess sich sein Freund so verunsichern? Hatte er es doch ein wenig übertrieben?

“Keine Antwort ist auch eine Antwort.” Bakura wandte sich von Yami ab und verschwand ohne ein weiteres Wort im Schlafzimmer, wohin ihm Yami folgte. “Und was wird das jetzt?” Bakura hatte eine Tasche geschnappt und fing an ein paar Klamotten in diese zu packen. “Ich gehe, wenn du zu feige bist, mir so etwas ins Gesicht zu sagen, dann bedarf es offensichtlich keinen weiteren Worte.” - “Warte, was?”

Yami verstand die Welt nun noch weniger. Bakura wollte gehen? Bisher liess er sich von so einer Kleinigkeit nicht aufhalten.

“Vielleicht findest du bei dem Idioten, was du bei mir offenbar nicht gefunden hast, ich hätte nur erwartet, dass du nach verfickten 13 Jahren, wenigstens den Mund aufbekommen würdest und mir direkt ins Gesicht sagst, dass es mit uns Geschichte ist. Viel Spass.”

Bakura versuchte sich an Yami vorbei zu schieben, dieser versperrte ihm allerdings den Weg und schaffte es gerade noch so die Tür zu schliessen.

“Falls du es nicht kapiert hast, ich will gehen.” Yami lächelte Bakura sanft an und zog ihn in einen ziemlich innigen Kuss.

“Du gehst nirgendwo hin. Wieso bist du so ein sturer Idiot und kriegst es nicht gebacken mit mir zu reden? Ich will keinen anderen und wollte ich auch nie. Sonst wäre ich nicht seit 13 Jahren an deiner Seite und akzeptiere, dass du es nicht festmachen willst. Doch es wäre langsam aber sicher an der Zeit darüber zu sprechen, oder?”

Bakura schob Yami langsam von sich und schaute ihm in die Augen. Er sah zu gut, dass Yami die Worte ehrlich meinte und vermutlich hatte dieser auch recht. Sie sollten wohl miteinander sprechen. So konnte es nicht weitergehen.

“Ich werde heute Nacht bei Ryou schlafen, du kannst ihn gerne anrufen und solltest du es hinbekommen, heute mit keinem anderen zu vögeln, reden wir über alles.” Nun war es an Bakura Yami einen leichten Kuss zu geben. Er brauchte diese Nacht, um ein paar Gedanken ordnen zu können und Yami würde es vermutlich auch gut tun, eine Nacht wirklich alleine zu sein.

“Versprochen?” - “Es liegt an dir, Yami, ich bin morgen hier und ich weiss ganz genau, wann du mich anlügst, also liegt es in deiner Hand.”

Bakura öffnete nun die Tür zum Schlafzimmer und machte sich dann wirklich auf den Weg.

Yami hingegen würde sich hüten irgendwas anzustellen, er musste wirklich dieses Gespräch mit Bakura haben und dementsprechend verzog er sich direkt ins Bett.

Zuvor allerdings schrieb er noch eine Nachricht an Valon. Es war vielleicht ein wenig zu früh sich zu bedanken, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser ihm mit Bakura eben ziemlich weitergeholfen hatte und sollte sich bei ihnen beiden was ändern, wusste er genau, wem er es zu verdanken hatte.

Er konnte den nächsten Morgen kaum erwarten.

Kapitel 7

Der Morgen kam für Yami ein wenig schneller als gedacht. Zwar konnte er es kaum erwarten, mit Bakura zu sprechen, aber hatte er doch ein wenig Mühe gehabt überhaupt einzuschlafen. Ein wenig machte er sich schon Gedanken darüber, wie ihr Gespräch verlaufen könnte. Immerhin war Bakura bereit zu gehen und so kannte er diesen Mann nicht. Hatte er ihm wirklich so sehr zugesetzt die letzten Wochen über?

Es hatte sich tatsächlich ein schlechtes Gewissen in ihm bereit gemacht und so hatte er unmöglich direkt einschlafen können.

Dafür schlief Yami nun umso tiefer und Bakura beschloss ihn auch erst einmal schlafen zu lassen und es sich im Wohnzimmer gemütlich zu machen.

Normalerweise hätte er sich neben ihn gelegt und gewartet, bis er aufwachte oder ihn gar selbst geweckt. Er war allerdings der Meinung, dass sie wirklich etwas zu klären hatten und es nicht unter dem Deckmantel Sex einfach totschweigen sollten, wie sie es sooft die letzten Jahre getan hatten.

Es musste sich etwas ändern und dies war selbst ihm bewusst geworden, auch wenn es ihm noch so schwer fiel, über seinen eigenen Schatten zu springen.

Da hatte er wohl etwas mit Seto Kaiba gemeinsam, sobald es um Gefühle ging, wurde er zum kompletten Idioten.

“Wieso hast du mich nicht geweckt?”, vernahm Bakura nach einiger Zeit hinter sich und keine paar Sekunden später, setzte sich Yami zu ihm aufs Sofa.

“Es wirkte so, als hättest du es mal wieder nötig gehabt zu schlafen. Die Gründe, wieso du es kaum getan hast, will ich gar nicht erst wissen.” Yami murrte leise bei Bakuras Worten, zwar hatte dieser nicht komplett unrecht, aber es war immerhin auch seine Schuld.

“Wenn du mir nur Vorwürfe machen willst, dann brauchen wir nicht miteinander sprechen”, stellte er dann klar und er hoffte wirklich, dass Bakura nun nicht einfach aufstand und ging. Immerhin liebte er den Deppen wirklich und es wurde einfach an der Zeit zu klären, was und wohin es mit ihnen führen würde.

Langsam aber sicher ging es auf die 30 zu und da wollte er schon irgendwie ankommen.

“Bin ich nicht, es war lediglich eine Feststellung.” Bakura wusste nicht so genau, wo und vorallem wie er anfangen sollte, ihm wurde schon vor ein paar Tagen bewusst, dass er Yami nicht einfach aufgeben wollte.

Bisher war eine Beziehung für ihn eine Verpflichtung, die er nicht eingehen wollte und sie lebten viele Jahre gut mit ihrem Konzept. Es störte ihn mittlerweile jedoch ziemlich, dass Yami es wirklich zu geniessen schien, andauernd einen anderen Kerl zu haben, während er selbst wohl wirklich angekommen zu sein schien.

Nur wenn er dies Yami nicht irgendwie sagte, konnte dieser es nicht wissen.

“Hör zu, so geht das nicht mehr, Bakura. Du hattest damals vorgeschlagen, dass es uns nichts ausmachen sollte, wenn einer von uns sich ein wenig Spass anderweitig gönnt. Doch nun hast du permanent schlechte Laune und hältst es mir vor, wenn ich es dir vorhalten würde, wärst du hingegen sauer. So funktioniert es einfach nicht.”

Bakura zuckte mit den Schultern und es schien so, als würde er genau überlegen, was er Yami nun sagen würde.

“Du kannst es mir gerne vorhalten, allerdings sollte ich dich dann wohl informieren, dass ich seit bald einem Jahr nur mit dir geschlafen habe. Ein Vorwurf in diese Richtung, wäre also ein ziemliches Eigentor.” - “Was?” Yami hatte mit dieser Antwort eindeutig nicht gerechnet und genau dies sah man ihm auch an.

“Ich wiederhole mich ungern, Yami. Ein Grund mehr, wieso ich nicht verstehe, wieso du mir nicht klar sagen kannst, was dir genau fehlt.”

Yami sprang ein wenig überfordert vom Sofa auf und fixierte Bakura mit seinem Blick. “Mir fehlt gar nichts, ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich immer nur dich wollte …”

Bakura blickte zu Yami hoch und dieser konnte nicht wirklich deuten, was in dessen Blick lag.

“Dafür hast du dich gut ausgetobt”, stellte er mit einem sarkastischen Unterton fest und Yami liess sich wieder auf das Sofa fallen.

Hatte er wohl wirklich.

“Ich weiss nicht, wie ich dir das klar machen soll, was mir fehlt, ohne dass du einfach aufstehst und gehst.” - “Versuchs, bisher bin ich auch nicht gegangen, obwohl ich dir nicht genüge.” - “Könntest du damit jetzt bitte aufhören? Was denkst du, wieso ich bei dir bleibe?” - “Nur wegen des Sex?” Yami merkte selbst, dass er gerade ziemlich die falsche Wortwahl getroffen hatte.

“Natürlich nicht, also auch, aber nein, ich liebe dich, was du eigentlich weisst. Kein anderer hätte jemals diesen Status bei mir erreichen können und manchmal weiss ich nicht einmal mehr, wieso ich so tiefe Gefühle für dich habe. Du bist nämlich ein echter Schwachkopf.”

Bakura schnaubte belustigt auf und strich sich kurz durchs Haar.

“Weil ich einfach umwerfend bin und ein sehr einnehmendes Wesen habe.” - “Ein Schwachkopf bist du, nicht mal jetzt, kannst du über deine Gefühle sprechen.” Bakura seufzte nun und nickte kurz. Yami hatte ja recht, er sollte endlich über seinen Schatten springen.

“Ich wäre nie mit dir zusammen gezogen …” - “Offiziell wohnst du nicht hier, Bakura”, unterbrach ihn Yami sogleich. “Wenn du mich nicht aussprechen lässt, lassen wir’s direkt bleiben.”

Yami lehnte sich im Sofa zurück und deutete Bakura somit an, weitersprechen zu dürfen. Er war ja durchaus gespannt, was dieser ihm nach seinen Worten nun zu sagen hatte.

“Ich wäre hier nicht ein permanenter unangemeldeter Übernachtungsgast, wenn ich deine Nähe nicht schätzen würde. Ich wäre vermutlich sogar dazu bereit, diese Vereinbarung aufzulösen, weil es mir nicht wirklich passt, dass du gefühlt jeden zweiten Tag bei einem Anderen bist und ja, ich hatte Bedenken, dass du auch mit Seto was anfangen könntest.”

Nun musste Yami leise lachen, zwar hatte er noch immer nicht das gehört, was er hören wollte, aber in Bakuras Welt waren diese Worte schon ziemlich viel wert.

“Ich wusste auch vor Seto schon, dass du ziemlich eifersüchtig und angepisst auf jeden Kerl, der es überhaupt wagte, mit mir zu sprechen, reagierst. Was mich allerdings immer fragen liess, wieso DU es nicht klar angesprochen hast. Es liegt in meiner Natur provokant zu sein, aber ich habe dich absichtlich provoziert und du hast es einfach hingenommen.” - “So würde ich das nicht sagen … Immer wenn du dachtest, ich gehe einfach, war ich eigentlich bei Ryou oder beim Sport. Mir ist schon länger nicht mehr der Sinn danach, es dir gleich heim zu zahlen oder dich ebenso zu provozieren und egal war es mir schon gar nicht. Im Gegenteil.” Yami schob sich nach kurzer Überlegung auf den Schoss seines Freundes. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn nach diesem Gespräch wirklich so benennen durfte, aber wollte er dies auch von ihm persönlich hören.

“Du bist eben ein wirklicher Schwachkopf. Du hättest einfach mit mir reden müssen, mir sagen, dass du es so nicht mehr willst und mich exklusiv an deiner Seite haben magst, dann hätten wir den Stress der letzten Monate eindeutig nicht gehabt und sehr viel mehr Sex miteinander.”

Bakura war für einen kurzen Moment gewillt, Yami von sich zu schieben, als er das mit dem Sex ansprach, aber leider hatte dieser Idiot recht mit seiner Aussage. In dem Punkt war er wirklich ein Idiot und es wäre unfair Yami jetzt dafür noch zu bestrafen.

“Du hättest auch mit mir sprechen können, aber dein Stolz liess es wohl auch nicht zu, hm? Wenn mir jemals irgendwer gesagt hätte, dass ich es 13 Jahre mit einem Kerl aushalte, hätte ich ihn damals zur Schulzeit verprügelt und dann bin ausgerechnet ich derjenige, der zu blöd ist, es ihm zu sagen.”

Auf Yamis Lippen zeichnete sich ein leichtes Schmunzeln ab und langsam nahm er Bakuras Gesicht zwischen seine Hände, um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen.

“Sag es doch einfach endlich. Mir wird eh niemand glauben, also ist es dann quasi nie passiert.”

Yami konnte gut spüren, wie Bakura gegen seine Lippen lächelte und ihn erneut kurz küsste. “Ich will mit dir exklusiv zusammen sein, weil ich dich liebe, zufrieden?” Yami beantwortete die Frage nun wirklich nicht mehr mit Worten, sondern küsste Bakura überaus innig.

Er war vollkommen zufrieden.
 

Yami war mit dem Verlauf des Morgens und des frühen Nachmittags vollkommen zufrieden. Wie auch nicht? Er lag neben seinem Freund und endlich durfte er ihn auch so betiteln und dieser schien auch ziemlich zufrieden zu sein.

“Ich muss gleich noch einmal los, in der Zeit kannst du dir überlegen, ob du den endgültigen Schritt auch noch wagen willst und wirklich hier einziehst.”

Bakura murrte leise und versuchte Yami wieder ein wenig näher an sich zu ziehen, was dieser geschickt zu verhindern wusste.

“Wo willst du denn jetzt noch hin? Ich dachte eigentlich, dass du hier nicht mehr aus dem Bett kommst, wenn ich dir endlich sage, was du hören wolltest.” Yami beugte sich doch noch einmal über Bakura, um ihn innig zu küssen. “Ich gebe dir einen guten Rat, während ich weg bin, schläfst du, weil wenn ich wieder komme, wirst du definitiv nicht mehr aus diesem Bett kommen. Ich habe nämlich nicht vor, nachher arbeiten zu gehen.”

Auf Bakuras Lippen schlich sich ein breites Grinsen und erneut verschloss er Yamis Lippen mit seinen Eigenen.

“Und wo willst du nun hin?”, hakte er dennoch nach. “In die Kaiba Corp. Ich muss da ein wenig Entwicklungshilfe leisten.” Bakura schnaubte bei der Erwähnung des Namens kurz auf. “Bekommt Seto es nicht selbst hin?” - “Es geht nicht um Seto. Valon, der Kerl, der uns nun quasi zusammen geführt hat, scheint Mokuba zu mögen, nur scheint er sich nicht zu trauen, mit ihm über so etwas zu sprechen und ich habe per Zufall von Seto vernommen, dass er glaubt, dass Mokuba ihn ebenfalls mag.”

Bakura schaute seinen Freund ein wenig verwirrt sowie skeptisch an. “Per Zufall?” Er kannte Yami zu gut, um zu wissen, dass bei diesem nichts aus Zufall geschah.

“Ok, Seto war einen Abend in meiner Bar und hat mir klar gemacht, dass ich mich von Valon fern halten sollte, weil er denkt, dass sein Bruder scharf auf ihn ist. Zufrieden?”

Bakura grummelte kurz, ehe er Yami einmal mehr zu einem Kuss zu sich heran zog. “Ausnahmsweise bin ich Setos Meinung, aber gut, dann kümmer dich um die Liebesdinge anderer, ich werde es mir hier schon gemütlich machen.”

Yami löste sich von Bakura und zog sich nun langsam aber sicher an. Wenn er Mokuba noch erwischen wollte, sollte er wohl wirklich langsam los und er war ziemlich erleichtert, dass Bakura deswegen kein Fass aufgemacht hatte.
 

Es dauerte durchaus ein paar Minuten, bis Yami in der Kaiba Corp angekommen war. Seine Wohnung lag ein wenig weiter von dieser entfernt, was ihn aber nicht störte. Ohne Umschweife wurde er zu den Kaibabrüdern durchgelassen, wusste doch so gut wie jeder, wie eng er mit Seto befreundet war.

Oben angekommen betrat er Mokubas Büro ohne anzuklopfen. Dieser war in seine Arbeit vertieft und bemerkte erst nicht, dass er Besuch bekam.

“Man könnte dich hier einfach überfallen, dein Bruder achtet eindeutig mehr auf Sicherheit.” Mokuba schrak von seinem PC hoch und war sichtlich erleichtert, Yami als seinem Besucher zu erkennen.

“Du wärst gar nicht hier hoch gekommen, würde der Empfang dich nicht kennen. Was verschafft mir die Ehre?”

Yami setzte sich in den Ledersessel, welcher vor dem Schreibtisch stand, und musterte Mokuba eindringlich. Fast wirkte es so, als würde er ihn abchecken und begutachten, was er vermutlich auch getan hätte, wäre Mokuba nicht Setos Bruder und er nicht endlich in seiner gewünschten Beziehung mit Bakura.

“Ich muss mich revanchieren und ich denke, du bist da ein guter Ansprechpartner.” Yami konnte deutlich sehen, wie es in Mokuba zu arbeiten begann.

“Für was? Ich wüsste nicht, was ich getan hätte oder was Seto getan hätte, dass du dich bei mir revanchieren müsstest.”

Yami lächelte nach wie vor. “Stimmt, du hast absolut nichts getan und Setos Anteil beschränkt sich auch auf ein Minimum, allerdings hat Valon ziemlich viel damit zu tun.” - “Wieso tust du ihm dann nicht etwas Gutes?” Nun wandelte sich das Lächeln auf Yamis Lippen zu einem Grinsen.

“Tue ich doch, indem ich mit dir rede. Hör mir genau zu, ich sage dir das nun genau einmal. Valon und ich hatten zugegebenerweise eine kleine Affäre, vor ein paar Tagen kam dein werter Herr Bruder zu mir und hat mir dringlichst davon abgeraten, diese fortzuführen. Natürlich fragte ich nach und er meinte zu mir, dass er durchaus im Gefühl hat, dass du, lieber Mokuba, auf ihn stehen könntest. Gestern war Valon bei mir und hat ein kleines Drama ausgelöst, dank diesem bin ich nun offiziell in festen Händen und ich finde, ich sollte dir mitteilen, dass er sich auch Gedanken um dich macht. Sich allerdings nicht traut. Ich habe ja die Befürchtung, dass er einfach Angst hat. Immerhin hat sich Seto nicht ruhmreich verhalten, wobei ich denke, Valon wird ihm auch helfen, auch wenn vermutlich nicht einmal so bewusst.”

Mokuba schien nur noch verwirrter zu werden. “Wieso hilft Valon meinem Bruder und wie kommt der drauf, dass ich was von Valon will?” - “Ist es nicht so?” Yami beobachtete den Jüngeren genauestens, er hatte ihn erwischt. Er kannte die Kaibabrüder halt doch lange genug.

“Und wenn schon …” - “Er kam gestern zwischen die Fronten bei Bakura und mir und ich redete mit Bakura und dieser hat vor Valon rausgehauen, dass Seto, nun, nicht komplett über Tristan weg ist, er konnte ja nicht wissen, dass er es mit dessen besten Freund zu tun hatte.” Nun schien Mokuba zumindest diesen Zusammenhang zu verstehen. “Und wieso denkst du, dass er was von mir wollen könnte, wenn er doch bei dir war?” - “Weil er bei mir war, um es zu beenden. Du solltest einmal in Ruhe mit ihm sprechen, ohne Hintergedanken aber dennoch mit dem Ziel, ihm näher zu kommen. Valon ist schüchterner als man denkt.”

Mokuba nickte leicht und sah Yami dabei zu, wie dieser langsam aber sicher wieder aufstand. “Du gehst schon?” Yami lächelte den Jüngeren an und ging zur Tür. “Ich habe meinen Freund im Bett liegen lassen, um dir das eben mitzuteilen, ich denke, er wird sich freuen, wenn ich schnellstmöglich wieder bei ihm bin, wenn du verstehst.” Mokuba nickte verstehend. “Du solltest es Seto so schnell wie möglich sagen, du weisst, wie er ist, wenn er alles erst viel später erfährt.”

Yami winkte Mokuba zum Abschied noch zu, ehe er das Büro und somit das Gebäude verliess. Auf dem Weg nach Hause schrieb er Seto, was sich über den Tag bei ihm ereignet hatte. Mokuba hatte ja nicht erwähnt, dass er ihn anrufen sollte, sondern ihn lediglich informieren.

Kapitel 8

Valon hingegen wusste nicht so wirklich, was er auf der Arbeit sollte. Yami würde ihm schon sagen, was los war, sollte das Gespräch negativ verlaufen sein, vermutlich eher früher als später. Da er bisher nichts von ihm gehört hatte, ging er von einem positiven Ausgang aus. Allerdings bemerkte auch Tristan, dass er nicht ganz auf der Höhe war und in einem ruhigen Moment nahm dieser ihn auch zur Seite.

“Normalerweise bist du derjenige, der mich aufbaut, aber du siehst aus, als hättest du nicht geschlafen”, stellte Tristan ein wenig besorgt fest und reichte Valon eine Flasche Wasser.

“Nicht gut zumindest. Ich war bei Yami und habe mit ihm alles geklärt, während dem Gespräch kam Bakura dazu und hat uns eine Szene gemacht. Daraufhin habe ich ihm eine Ansage gemacht und bin gegangen, jetzt hoffe ich natürlich, dass es gut ausging.” Tristan hörte seinem besten Freund zu und nippte selbst an seiner Flasche.

“Gut, wenn es schief gelaufen wäre, hätte er dich so oder so schon zerstört, glaub mir, Yami ist eine Naturgewalt, ich denke, er ist vermutlich mit Bakura beschäftigt und seinem Ziel etwas näher gekommen. Immerhin kenn ich auch deine direkte Art.”

Valon nahm nun ebenfalls einen grossen Schluck und schaute zu dem Stapel Post. “Ich muss mich vielleicht absetzen, aber Bakura hat gestern noch was Interessantes gesagt, Seto scheint nicht über dich hinweg zu sein. Er hatte die Befürchtung, Yami und er könnten was miteinander anfangen, sofern die Umstände anders wären. Ich dachte, es könnte dich interessieren.”

Während er sprach, nahm er die Briefe an sich und sortierte sie ein wenig aus. Die Meisten davon waren Rechnungen oder irgendwelche Reklame.

“Und wie hast du dir das nun mit Mokuba vorgestellt?” - “Noch gar nicht, lass mir ein wenig Zeit, die Erkenntnis ein wenig zu verdauen. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich ihn wirklich in die Richtung mag oder ihn einfach nur als Freund ansehe.”

Er war sich wirklich nicht sicher, was ihn jedoch erst recht dazu bringen sollte, mit ihm zu sprechen.

“Ein Brief aus den USA? Hast du ihn nicht geöffnet?” Valon hielt Tristan den Umschlag unter die Nase und dieser nahm ihn direkt an sich.

“Wieso schreibt Joey an die Werkstatt?” Er öffnete ihn direkt und im Inneren des Umschlags befand sich eine Karte.

Eine Einladungskarte.

“Scheisse, der meinte das ernst …” Valon nahm Tristan die Karte aus der Hand und fing an zu lachen.

“Ausgerechnet er? Duke hat gute Arbeit geleistet.” - “Ich hätte niemals gedacht, dass Joey als erstes heiratet”, stellte Tristan ein wenig nachdenklicher fest und Valon legte einen Arm um dessen Schulter.

“Ich dachte auch immer, du wärst der Erste, aber dein Kerl musste ja direkt das Land verlassen und bereut es anscheinend immer noch.” - “Er ist nicht mehr mein Kerl.” - “Hm, genau, ich denke schon, aber hey, was will ich mich einmischen, tun Bakura und Honda ja schon zu Genüge.”

Valon hob beschwichtigend die Hände und verliess mit der Karte in der Hand ihr Büro. Er musste noch arbeiten und die Gedanken an Mokuba wegbekommen. Zumindest bis zum Abend, vorher könnte er sowieso nicht mit diesem sprechen und was Tristan gerade machte, war ihm egal.

Entweder verdaute er den Schock über die Hochzeit oder er überlegte sich wirklich, endlich mit Seto zu sprechen.
 

Tristan hatte sein Handy geschnappt und erst einmal Joey angerufen. Natürlich ging dieser nicht an sein Telefon und er hinterliess ihm eine Nachricht, die sich gewaschen hatte. Ein wenig sauer war er ja schon auf seinen besten Freund. Er hätte ihm ja wohl Bescheid geben können, dass er eine Hochzeit plante, anstatt ihn gemeinsam mit Valon zu informieren. Immerhin hätte er dies genauso gehandhabt, auch wenn er absolut keine Ahnung hatte, wen er hätte heiraten sollen.

Wobei, wenn es nun mit Bakura und Yami klappen sollte, wieso sollte er dann nicht auch noch eine Chance bei Seto haben? Nein, der Gedanke war falsch. Wieso sollte Seto nicht noch eine Chance bei ihm haben. Immerhin hatte dieser ihn verlassen und nicht umgekehrt. Er schüttelte über diesen Gedanken den Kopf. Wie kam er bloss auf solche Ideen? Er war doch zufrieden und glücklich, wieso dachte er jetzt also wieder über diesen Idioten nach?

Vielleicht weil Honda ihm von den Fotos erzählt hatte? Oder weil Bakura unbedacht was ausplauderte, was bestimmt nicht für Valons Ohren gedacht gewesen war?

Wirklich rausfinden konnte er dies allerdings auch nur, wenn er sich einmal mehr Seto stellen würde und ein klein wenig Angst hatte er schon davor. Immerhin wusste er so viel mehr als dieser ahnte und es war ihm nicht wirklich angenehm damit.

Allein deswegen sollte er vermutlich mit ihm sprechen, wenn es denn nicht so unfassbar schwer wäre, diesen Schritt jedes Mal zu gehen.
 

Tristan hielt es tatsächlich bis zum Feierabend aus, was ihn selbst ein wenig wunderte. Zwischenzeitlich hatte Joey ihn angerufen und sich entschuldigt, ihm zeitgleich eine Ansage gemacht, wieso er ihm denn nicht erzählt hatte, dass Seto wieder in der Stadt war. Nun gut, er hatte es ja von seinem nun Verlobten erfahren, welcher nach wie vor für Kaiba arbeitete. Wieso sollte er dann die Arbeit übernehmen für etwas, dass er zunächst nicht relevant gehalten hatte?

Nun, mittlerweile war es relevant. Er machte sich mehr Gedanken um seinen Exfreund als ihm lieb war und je mehr er über ihn nachdachte, umso deutlicher wurde, dass er überhaupt nicht über ihn hinweg war. All die Jahre der Verdrängung hatten einfach nichts gebracht, was ihn jetzt fast ein wenig in den Wahnsinn trieb.

Dennoch stand sein Entschluss fest, er würde jetzt zu Seto fahren und ihn einmal mehr zu einem Gespräch zwingen. Ein wenig dämlich kam er sich schon dabei vor. Eigentlich sollte dieser sich darum kümmern, aber ein Seto Kaiba hatte natürlich Besseres zu tun, als sich seiner Vergangenheit permanent zu stellen.

Tristan hatte auch nicht vor, wieder mit dem Idioten zusammen zu kommen, dafür war vermutlich viel zu viel Zeit vergangen, aber wenigstens ein komplett klärendes Gespräch wäre vermutlich sehr von Vorteil. Es schien sie ja beide noch ein wenig zu belasten und genau deswegen stand er jetzt wieder vor der Tür.

Es fühlte sich fast ein wenig an wie früher, als er hier täglich ein und aus ging und es normal gewesen war. Eigentlich war es ziemlich fahrlässig gewesen, immerhin wollte Seto damals nicht, dass ihre Beziehung öffentlich wurde und er konnte hier einfach herkommen, wann immer er wollte.

Die Presse war wohl einfach zu dumm, um es zu realisieren oder Seto einfach nicht interessant genug.

Die Gedanken musste er nun allerdings abschütteln, immerhin wollte er wirklich nur mit Seto über damals sprechen und nicht ihre damalige Beziehung genauestens analysieren.

Die Tür wurde ihm dann direkt von Seto geöffnet, welcher einmal mehr ein wenig überrascht schien, ihn überhaupt zu sehen. Vermutlich rechnete dieser einfach nicht damit, dass er es wirklich geklärt haben wollte.

“Du bist fast so oft hier wie früher”, stellte dieser fest und ging mit ihm in sein Arbeitszimmer. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass Honda ihn oder sie dann nicht stören kam.

“Duke und Joey heiraten.” Tristan wusste selbst nicht, wieso er Seto mit dieser Info begrüsste und sich daraufhin in dessen Sessel fallen liess. So wirklich verarbeitet hatte er die Information noch immer nicht.

“Ist mir bekannt. Duke arbeitet für mich, auch wenn ich es nicht fassen kann, dass er tatsächlich Wheeler heiratet.” Tristan seufzte bei Setos Worten, das Verhältnis zu Joey war wohl immer noch nicht besser, nun, er hatte wohl genauso wenig Kontakt zu diesem wie zu ihm.

“Du bist vermutlich nicht hier, um mit mir über Wheeler und Duke zu sprechen, oder?” Seto lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und musterte Tristan ein wenig skeptisch. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Tristan wirklich nur deswegen gekommen war. Es war, gelinde gesagt, eine Information, die ihn nicht wirklich interessierte.

“Natürlich nicht. Ich weiss nur nicht, wo ich anfangen soll.” Tristan stand wieder auf und tigerte ein wenig in Setos Büro auf und ab.

Seto sagte allerdings nichts und liess Tristan die Zeit, die er offensichtlich benötigte. Ihn zu hetzen oder gar zu drängen, würde so oder so nichts bringen. Dafür war der etwas Kleinere eigentlich immer zu gelassen.

“Ok, Valon war gestern bei Yami und Bakura ist wohl ein wenig lauter geworden und hatte den Verdacht geäussert, dass wenn du nicht immer noch mir hinterher trauern würdest, bestimmt was zwischen euch beiden laufen würde, also zwischen dir und Yami.” Tristan blickte nun direkt zu Seto und versuchte irgendwas in dessen Mimik zu erkennen.

“Schwachsinn, zumindest der Teil, dass zwischen Yami und mir etwas laufen würde. Er ist mein bester Freund, da läuft aus Prinzip nichts und was das Andere angeht, nun, so drastisch würde ich es nicht ausdrücken.”

Tristan wirkte überrascht, schüttelte dann kurz den Kopf und sammelte sich einen Moment. “Da ist noch etwas, Honda, er sagte mir, dass du Fotos von mir aufbewahrt hast, über Jahre hinweg und wohl bedrückt wirktest, wenn du sie dir angesehen hattest.”

Seto seufzte leise. “Was willst du von mir hören, Tristan? Dass ich jeden Tag bereut habe, seitdem ich gegangen bin? Dass ich zu stolz war, über meinen Schatten zu springen, um mich zu melden? Ich mache nicht viele Fehler, kann ich mir auch gar nicht erlauben, aber damals gegangen zu sein, ja, es war vermutlich einer der grössten Fehler meines Lebens, aber andererseits hätte ich meinen Sohn nicht, wenn ich nicht gegangen wäre.”

Tristan war von Setos Worten ziemlich überrascht und ein wenig verwundert. Eine so klare und deutliche Antwort, hatte er nun wirklich nicht erwartet.

“Wir hätten ein Kind adoptieren können”, murmelte er leise und kaum hörbar. “Wie bitte? Du verstehst mich falsch, Tristan, ich bin nicht gegangen, weil ich mit dir keine Kinder haben könnte, für wen hältst du mich bitte? Ich hatte einfach Angst vor jeglicher Konsequenz, vor der Verantwortung dir gegenüber. Die Presse, sie hätte dich zerrissen und analysiert, jeden noch so kleinen Fehler ans Tageslicht gebracht.” - “Und es kam dir nie in den Sinn, mit mir darüber zu sprechen? Vielleicht wäre ich dieses Risiko mit dir eingegangen, weil ich dich geliebt habe? Ich kann dich einerseits wirklich verstehen, aber andererseits, du warst immer ein Buch mit sieben Siegeln und immer wenn ich denke, ich habe eins geöffnet, kommt ein neues dazu.” - “Dann war es vielleicht doch die richtige Entscheidung zu gehen”, unterbrach ihn Seto ein wenig ernüchtert.

Nun war es allerdings an Tristan zu merken, dass er sich falsch ausgedrückt hatte. Mit einem grossen Schritt gelangte er vor Seto und zwang diesen nun ihn anzusehen, hatte dieser sich bei seinen Worten ein wenig abgewandt.

“Du willst mich falsch verstehen, oder? Einfach damit du deine Entscheidung irgendwie rechtfertigen kannst. Du kannst es nicht, du könntest dich einfach ordentlich entschuldigen und wir können es endlich hinter uns lassen, mehr will ich doch nicht.”

Seto seufzte leise auf. “Ich denke, du solltest gehen, bitte.”

Seto wandte sich erneut ab und ging zur Tür, um diese zu öffnen und seine Worte ein wenig zu unterstreichen. Ihm war bewusst, dass Tristan keine Chance mehr zwischen ihnen sah, es so deutlich zu hören, war allerdings gerade ziemlich schmerzhaft und er wollte, musste, jetzt alleine sein.

“Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend.” Tristan war zwar ein wenig verwirrt über die plötzlich so abweisende Reaktion Setos, er konnte sich gerade nicht vorstellen, was er falsch gemacht hatte. Allerdings wollte er ihm nicht unnötig die Zeit stehlen und verabschiedete sich wie gewünscht.
 

Es liess ihm allerdings keine Ruhe und er beschloss noch bei Valon vorbei zu gehen, welcher glücklicherweise zu Hause war und ihn sogar reinliess.

“Dein Glück haben wir Freitag, hast du mal auf die Uhr gesehen?”, wollte er zur Begrüssung wissen und bekam ein Schulterzucken zur Antwort.

“Ich war bei Seto. Ich verstehe diesen Mann einfach nicht, egal wie sehr ich es versuche, er stellt mich immer wieder vor neue Rätsel.” - “Was ist denn nun wieder passiert?”

Tristan erzählte Valon zusammengefasst, was sie miteinander gesprochen haben und wie kühl und abweisend Seto reagiert hatte zum Endes ihres Gesprächs.

“Du bist auch ein absoluter Vollidiot. Hast du ihm überhaupt zugehört? Du gehst zu ihm, willst Antworten, er gibt sie dir und sagt dir quasi durch die Blume, dass er dich nie vergessen konnte und dass er dich noch immer liebt und was machst du? Ich dachte, er wäre der Idiot ohne Feingefühl, aber du übertriffst es noch bei Weitem.” - “Wieso?” Valon ging in die Küche und holte sich ein Glas Wasser, eigentlich stand ihm der Sinn nach was anderem, aber wer wusste schon, wie lange er noch Therapeut spielen musste. “Weil du eine Entschuldigung wolltest, für was soll er sich entschuldigen? Dass er dich seit fucking zehn Jahren liebt? Erst quetscht du ihn aus und dann trittst du voll drauf. Wenn er dir nicht noch etwas bedeuten würde, hätte ich nun gesagt, er hat es nicht anders verdient, aber er ist dir nicht egal und genau das macht deine Aktion gerade unmöglich.”

Tristan sank bei Valons sehr deutlichen Worten ein wenig in dessen Sofa zusammen. Sein bester Freund hatte recht und nun wunderte es ihn wirklich nicht, wieso Seto auf einmal wie ausgewechselt war. Er hatte ihn verletzt und schon wieder hatte er nicht mit ihm gesprochen. Dieser Idiot. Nein, er war gerade der Idiot.

“Ich muss mit ihm sprechen.” - “Jetzt nicht mehr, du pennst heute hier, bevor du noch weitere Dummheiten anstellst oder es noch schlimmer machst … Ich fass es nicht, ich hoffe, es sind nicht alle so kompliziert in der Kaibafamilie.”

Tristan nickte beinahe ergeben und musste bei dem Nachsatz doch ein klein wenig schmunzeln, also hatte Valon doch einen Entschluss getroffen.

Kapitel 9

Tristan wusste nicht, wann er auf dem Sofa eingeschlafen war, als er jedoch auf sein klingelndes Handy blickte, zeigte das Display 10:37 Uhr. Die Nummer war ihm unbekannt und doch beschloss er ranzugehen.

“Tristan Taylor”, begrüsste er den Anrufer und war augenblicklich ziemlich überrascht. “Hey, Moment mal, langsam, wo bist du? Bleib da, ich hole dich ab.” Tristan legte auf und starrte ein wenig verwundert aufs Handy.

“Wen holst du ab?”, wurde er dann schon von Valon begrüsst, welcher Teile des Gesprächs mitbekommen hatte. “Erzähl ich dir später, ich muss los. Fahr du mal bei deinem baldigen neuen Freund vorbei und bitte ihn um ein Date, du weisst, unsere Abmachung?” Valon winkte lediglich ab und Tristan war innerhalb von ein paar weiteren Minuten angezogen und aus der Wohnung verschwunden.

Sonderlich lange dauerte es nicht, bis er im Park ankam und die gesuchte Person auf einer Bank fand.

“Wie kommst du hier raus?”, wollte er ohne Umschweife wissen und setzte sich neben den Jungen. “Ich wollte zu dir und mit dir reden. Mein Vater schliesst sein Arbeitszimmer immer sehr gut ab, aber Mokuba offensichtlich nicht und da habe ich in seinem Tablet unter Kontakte gesucht und dann deine Werkstatt gefunden und beschlossen vorbeizuschauen.” Tristan konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen. “Wir haben samstags nicht offen, nur wenn wir sehr viel zu tun haben”, erklärte er seine Abwesenheit. “Aber es erklärt noch nicht, wie du hierher gekommen bist. Du kennst dich hier nun wirklich noch nicht aus.” Honda hob sein Handy hoch, wobei Tristan sich sicher war, dass es nicht dessen Handy war. “Ich habe damit ein Taxi gerufen, so schwer ist das nun wirklich nicht.”

Tristan stand langsam aber sicher wieder auf und ging los. Honda folgte ihm ohne Aufforderung.

“Und wieso wolltest du mich sehen?” Honda blieb kurz stehen und schüttelte dann den Kopf. “Können wir nicht irgendwo in Ruhe sprechen? Ich will Papa nicht in Schwierigkeiten bringen.” Tristan konnte ein leises Lachen nicht verkneifen. Es stimmte wohl wirklich, der Apfel fiel nicht weit vom Stamm, ein richtiger Kaiba. So beschloss er, mit ihm zu sich in die Wohnung zu gehen, auch wenn ihm dies ein wenig komisch vorkam. Einfach so ein ihm fremdes Kind mitzunehmen.

Dort angekommen bot er Honda einen Kakao an, welchen dieser freudestrahlend annahm und ihm mitteilte, dass sein Vater nicht dafür wäre, was Tristan allerdings egal war. Seto war nicht hier.

“Was hast du gestern mit Papa angestellt?”, kam Honda dann direkt zur Sache und Tristan wusste nicht wirklich, was er dazu sagen sollte. “Wieso? Was ist mit ihm?”, beschloss er dann ein wenig genauer nachzufragen und Honda sah ihn nun direkt an.

“Er kam gestern den ganzen Abend nicht mehr aus dem Arbeitszimmer raus und heute Morgen war er total abwesend. Ich hab ihn gefragt, was los ist und er ist mir ausgewichen, das tut er immer, wenn er bedrückt oder traurig ist.” - “Vielleicht hat er gestern Abend einfach noch gearbeitet und viel zu lange gemacht, sodass er heute Morgen ein wenig übermüdet war?” Er glaubte kaum, dass es Seto so sehr mitgenommen haben konnte, auch wenn Valon der Meinung war, dass er ziemlich Mist gebaut hatte.

“Sein Laptop war im Flur, er hat nicht gearbeitet und ich weiss, wie Papa ist, wenn es ihm nicht so gut geht. Er gibt sich immer grosse Mühe es zu verstecken, aber ich bin kein kleines Kind mehr und ich mache mir Sorgen um ihn. Weisst du, ich habe mich gefreut hierher zu kommen, sicher ist es doof so weit weg von Mama zu sein und dass Tante Emily nicht mitkommen konnte, finde ich auch nicht so super, aber ich habe gehofft, dass Papa wieder glücklicher wird. Hier hat er Onkel Mokuba und Onkel Yami, aber irgendwie ... “ Honda nahm einen Schluck seines Kakaos und wirkte ziemlich nachdenklich. “Hast du schon einmal mit deinem Vater über deine Gedanken und Sorgen geredet?”, wollte Tristan interessiert wissen.

“Schon oft, aber er blockt immer ab. Am Anfang habe ich es nicht verstanden. Da war er einfach kaum zu Hause und so. Tante Emily war da und Mama, wenn sie nicht grad unterwegs war. Papa hat immer den Sonntag mit mir verbracht und manchmal war Mama auch dabei, aber selten, sie hatte dann meist was mit ihren Freundinnen zu tun, aber war mir egal. Ich habe dir ja von den Fotos schon erzählt und auch das hab ich am Anfang nicht verstanden. Letztes Jahr war Onkel Yami zu Besuch und ich habe ihn direkt gefragt, er meinte zu mir nur, dass mit meinem Papa alles in Ordnung ist und ich habe ihm geglaubt.” Honda stoppte einen Moment, um einen weiteren Schluck zu trinken. “Naja, zumindest an diesem Tag, am nächsten Morgen lag ich lange wach im Bett und habe die Beiden reden gehört. Mama war nicht da, die ging immer weg, wenn Onkel Yami zu Besuch kam und ich glaube, sie dachten, ich schlafe noch. Auf jeden Fall hatte Onkel Yami meinen Papa direkt gefragt, ob er nicht unauffälliger sein könnte, da er keine Lust habe, von meinen Fragen genervt zu werden. Da war mir dann auch klar, dass etwas nicht stimmt, aber ich wollte Onkel Yami ja nicht weiter nerven …”

Tristan konnte kaum glauben, was der Kaibasprössling ihm hier erzählte. Seto ging es wohl wirklich nicht gut. Wieso hatte er sich dann nie gemeldet?

“Er hätte sich jederzeit bei mir melden können.” Honda lächelte leicht und setzte sich ein wenig anders hin.

“Ich habe Onkel Yamis Handy an dem Abend genommen und wollte eigentlich etwas rausfinden, ich kam nicht über seinen Sperrbildschirm und ja, somit fand ich da natürlich nichts raus, aber sein Hintergrundbild war er und ein Mann. Ich habe ihn direkt gefragt, ob Papa und dieser Mann auf dem Foto, also du, auch so zusammen wart. Da wurde er nervös. Ich bin vielleicht erst 8 Jahre alt, aber ich bin nicht blöd. Mein Papa schottet mich ein wenig von der Welt ab, weil er Angst vor der Presse hat oder dass mir etwas passieren könnte, aber ich schaue auch fern und bin im Internet unterwegs und dass Papa und Mama nicht glücklich miteinander waren, hätte sogar mein Teddy bemerkt, den ich mit drei Jahren hatte …”

Tristan wollte gerade etwas auf die Worte Hondas erwidern, als es an seiner Tür klingelte und er zu dieser ging. Zwar war er in Gedanken noch bei den Worten Hondas, aber wirklich sortieren konnte er sie nicht.

Erst recht nicht, als er die Tür öffnete und Seto vor dieser stand. “Ist mein Sohn bei dir?” Ohne auf eine Antwort zu warten, schob er sich an Tristan vorbei und ging direkt auf seinen Sohn zu. Dieser erwartete eigentlich eine Schimpftirade, wurde allerdings von seinem Vater dahingehend überrascht, dass er einfach in dessen Arme gezogen wurde.

“Tu das NIE wieder. Du kennst dich hier überhaupt nicht aus. Was denkst du, was für Sorgen ich mir gemacht habe. Die halbe Stadt sucht nach dir…”

Tristan schloss die Tür hinter sich und irgendwie fand er diesen fürsorglichen Seto richtig rührend. Noch nie hatte er ihn sich solche Sorgen um jemand machen sehen und auf einmal wurde ihm klar, wieso Seto sich nie gemeldet hatte.

Es war nicht relevant, wie sehr er ihn vermisst hatte, sein eigenes Glück war Seto egal, weil er für seinen Sohn da sein wollte.

“Idiot”, murmelte Tristan leise bei seiner Erkenntnis und jetzt erst schien Seto zu begreifen, dass sie gar nicht alleine waren.

“Honda, wir fahren jetzt nach Hause.” Die Stimmung von Seto änderte sich schlagartig und Honda hatte keine Lust mit ihm mitzugehen.

“Ich bin mit Tristan was am besprechen, was wichtig ist, ich will nicht mitkommen”, versuchte er sich gegen den Griff seines Vaters zu wehren und dieser liess ihn kurz seufzend los. “Ich glaube, Tristan hat Besseres zu tun, als sich mit dir rumzuschlagen. Du kannst ihn nicht einfach besuchen.” - “Er ist aber der Einzige, der dir helfen kann …” Nun war es an Seto ein wenig perplex zu schauen. “Wobei helfen?” Honda stemmte seine Hände in die Hüfte und schaute seinen Vater böse und ein wenig zweifelnd an.

“Papa, jetzt hör endlich so auf zu tun, als wäre alles in Ordnung. Ich bin vielleicht erst acht Jahre alt, aber ich bin doch nicht komplett bescheuert. Ich weiss, dass du in London einsam warst, Papa. Ich weiss auch, dass du nur bei Mama warst, weil du dich um mich kümmern wolltest und nicht, weil du sie lieb hattest.” - “Woher?”

Seto war sichtlich überrascht. Samantha und er hatten ihre Differenzen immer so geklärt, damit Honda nichts mitbekam. Sicherlich, sie lebten beide ihre eigenes Leben, aber bisher hatte er wirklich geglaubt, Honda würde davon nichts mitbekommen.

“Ich habe viel Zeit mir Gedanken zu machen, Papa. Ausserdem solltest du Onkel Yami vielleicht beibringen, besser zu schauspielern, wenn man ihn direkt auf gewisse Dinge anspricht.” Seto wusste gerade wirklich nicht, was er dazu sagen sollte und ging zurück ins Wohnzimmer, um sich dort aufs Sofa fallen zu lassen.

Sein eigener Sohn spielte ihn gerade übel aus und dies noch in der Wohnung seines Ex-Freundes.

Honda und Tristan folgten ihm, auch wenn Tristan kaum glauben konnte, was sich in seiner Wohnung gerade abspielte.

“Würdest du also endlich mal ehrlich zu dir selbst sein, Papa und zu ihm?” Honda deutete auf Tristan, welcher sich nach wie vor ein wenig wie im falschen Film vorkam.

“Ich bringe dich nach Hause.” - “Papa!” Honda klang langsam wirklich verzweifelt und konnte die Sturheit seines Vaters wirklich nicht verstehen und langsam aber sicher wurde es Tristan auch ein wenig zu blöde.

“Ein Vorschlag. Dein Vater will offensichtlich keine Schwäche vor dir zugeben, also fahrt ihr nun nach Hause und du kommst wieder. Ich werde noch wahnsinnig mit euch.”

Honda strahlte Tristan beinahe an und zog seinen Vater nun vom Sofa hoch und mit zur Tür. “Abgemacht, wenn Papa nicht wieder kommst, rufst du mich an!” - “Dieses Handy wirst du mir wiedergeben, es ist mein Geschäftshandy, Honda”, mischte sich Seto nun ein, folgte seinem Sohn allerdings zur Tür.

“Ich bin in einer halben Stunde wieder da.” Tristan schloss einfach die Tür hinter den Beiden und lehnte sich gegen sie.

Es war unfassbar. Er wusste, was er eben gesagt hatte und ihm war genauso bewusst, dass er diesen Mann noch immer liebte. Nach seiner Erkenntnis umso mehr.
 

Es dauerte dann wirklich genau eine halbe Stunde, als es wieder an der Tür klingelte und Tristan beinahe zu Tode erschreckte. Er hatte sich nicht vom Fleck bewegt und die gesamte Zeit seinen Gedanken nachgehangen.

Tristan holte kurz tief Luft und traf eine Entscheidung. Er konnte jetzt ewig darauf warten, bis Seto endlich ehrlich zu ihm war oder aber die Sache selbst in die Hand nehmen, was er nun zu tun gedachte.

Gerade als es noch einmal klingelte, öffnete er die Tür und fand einen etwas ungeduldigen Seto vor.

“Endlich, wenn ich mich schon auf diesen bescheuerten Vorschlag einlasse, um meinen Sohn zu beruhigen, dann erwarte ich …” Weiter kam Seto nicht, da er von Tristan am Hemdkragen in die Wohnung gezogen und von einem innigen Kuss unterbrochen wurde. Ein wenig perplex löste er sich von Tristan und bekam ein leichtes Schmunzeln geschenkt.

“Ich habe es verstanden, ok? Du solltest wirklich öfter auf deinen Sohn hören.” Seto verstand nach wie vor nicht wirklich. Zu sehr war er von dieser Aktion überrumpelt.

Tristan liess ihn los und schloss die Tür. “Als du vorhin hierher gekommen bist und dir Sorgen um Honda gemacht hast, da habe ich es verstanden. Er hat mir ein wenig von eurem Leben in London erzählt, von deinem Verhalten und es macht einfach alles Sinn. Natürlich bin ich nach wie vor enttäuscht darüber, dass du vor lauter Panik abgehauen bist, aber ich kann endlich verstehen, wieso du nicht zurück gekommen bist.” - “Ahja?”

Tristan musste bei Setos Frage einfach leise lachen. “Natürlich, du hast das Wohl deines Sohnes über dein Eigenes gestellt.” Seto strich sich kurz durchs Haar und entschloss sich endlich dafür Tristan alles zu sagen.

“Wenn ich es nicht getan hätte, dann hätte ich ihn im Stich gelassen.” - “Hast du mich vermisst?” Tristan wurde in Setos Arme gezogen und von diesem fest an ihn gedrückt. “Jeden einzelnen Tag. Ich habe es wirklich bereut, ich war auch kurz davor wieder zu kommen, aber als ich hörte, dass Samantha schwanger ist, konnte ich nicht mehr. Ich hätte niemals gewusst, wie ich es dir erklären sollte, dass ich Vater werde oder bin und sie mitnehmen? Ich bin doch nicht wahnsinnig. Wir hatten uns arrangiert und eigentlich glaubte ich auch, dass Honda nichts davon mitbekommen würde.” - “Dein Sohn ist schlauer, als du denkst. Er hat nicht erst seit gestern kapiert, was mit dir los ist …” Seto seufzte leise auf. Natürlich wusste er, dass Honda nicht dumm war, aber er hatte gehofft, er würde es irgendwann aufgeben nachzufragen. Stattdessen wurde er immer penetranter. “Es war in dem Punkt vermutlich keine schlaue Idee ausgerechnet mit ihm hierherzukommen, wo die Chance sehr gross ist, dich zu treffen”, stellte er dann mit einem leichten Lächeln fest.

“Nein, in Anbetracht der Situation war dies vermutlich sehr bescheuert, gerade wenn du nicht vor hattest, mit mir zu reden”, stellte Tristan dann ein wenig neckend fest.

“Ich wusste nicht wie. Du weisst selbst, dass mich dieser Gefühlskram immer überfordert hat und es hat sich eindeutig nichts daran geändert.” - “Doch, sehr viel sogar, wenn es um deinen Sohn geht, zeigst du sehr viel Gefühle.”

Seto wollte darauf nicht mehr antworten, lieber zog er Tristan in einen erneuten Kuss. Er wusste selbst, dass sie noch viel zu besprechen hatten, aber gerade war er ziemlich erleichtert, dass dieser seine Beweggründe ein wenig verstehen konnte.

“Wir sollten deinem Sohn vielleicht mitteilen, dass ich dir zu helfen versuche, du wirst mitbekommen haben, dass er ahnt, was Sache ist?” - “Offensichtlich. Dir ist bewusst, worauf du dich einlässt?”

Tristan löste sich von Seto und ging langsam zur Tür. “Seto, es sind Jahre vergangen und mir ist durchaus bewusst, dass es dich nur mit deinem Sohn gibt. Ich weiss auch, dass du nie ein sehr geduldiger Mann warst, aber könnten wir uns darauf einigen, es langsam angehen zu lassen und uns neu kennen zu lernen? Was übrigens auch für deinen Sohn gilt.”

Seto folgte Tristan und dieser konnte ihn offensichtlich noch immer lesen wie ein offenes Buch. Der einzige Mensch, der dies bisher konnte.

Kapitel 10

Sie waren gerade auf dem Weg runter zu Setos Wagen, als ihnen Valon entgegen kam und eindeutig nicht mit Seto gerechnet hatte. “Sag bloss, du musstest ihn abholen?”, wollte dieser ohne einer Begrüssung wissen. “Dann hättest du auch mit mir frühstücken können”, fügte er noch an und Tristan schob Valon direkt wieder die Treppe hinunter.

“Es ist eine längere Geschichte, Valon, und ich erzähle sie dir irgendwann, ich bin mir ziemlich sicher, dass du dich auch noch um was zu kümmern hast.” Valon murrte nur leise und kapierte einfach gar nichts mehr. “Irgendetwas stimmt hier nicht und ich finde noch heraus, was es ist.” Seto wurde es langsam aber sicher zu doof und kaum waren sie unten angekommen, zog er Tristan kurz zu sich, um ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Ihm war durchaus bewusst, dass hier dauernd Menschen auftauchen konnten, aber er hatte es langsam aber sicher satt.

Er war lange genug feige gewesen und davon gelaufen und ihm war durchaus klar, sollte es mit ihnen noch einmal funktionieren, würde er mit offenen Karten spielen müssen. Alleine Honda zu liebe, er konnte nicht von seinem Sohn verlangen, für ihn lügen zu müssen. Daher konnte er jetzt bei Valon direkt anfangen.

Der gehörte ja vielleicht ebenso zur Familie. Der Gedanke behagte ihm allerdings noch nicht wirklich. Es war allerdings Mokubas alleinige Entscheidung, nicht seine.

“Oh, wow, ehm, ok, ehm …” - “Wenn du nichts Sinnvolles zu sagen hast, kannst du uns nun in Ruhe lassen?” Valon verkniff sich eine Antwort, vermutlich wäre weiterhin nichts Sinnvolles aus seinem Mund gekommen, aber ein wenig überrascht war er schon.

“Die Geschichte hör ich mir später wirklich genauer an”, stellte er dann doch noch fest und verschwand so schnell, wie er gekommen war.

“Dir ist bewusst, dass Valon nicht den Mund halten wird?”, wollte nun Tristan von Seto wissen und bekam ein Schulterzucken zur Antwort.

“Sollten wir es noch einmal hinbekommen, dann will ich es dieses Mal richtig angehen. Wie du vorhin selbst sagtest, mein Sohn steht über allem und ich werde nicht von ihm verlangen, stillschweigen zu halten. Er ist ein Kind, er wird nicht darauf achten, was er sagt und wenn ich ihn hier auf die Schule schicke, es wird auch so schwer genug”, erklärte sich Seto, während er in den Wagen stieg und Tristan andeutete dasselbige zu tun.

“Du hast dich also doch geändert, du ahnst nicht, wie gut es tut, so etwas zu hören.” - “Dich stört es nicht, dass du immer nur die Nummer Zwei wärst?”

Tristan lächelte leicht und lehnte sich in den Sitz zurück. “Dafür, dass du so intelligent bist, stellst du mir ziemlich dämliche Fragen. Natürlich ist es für mich okay, wenn du mich über deinen Sohn stellen würdest, würde ich mir Sorgen um deine Fähigkeiten als Vater machen”, stellte er dann klar und langsam aber sicher wurde ihm klar, was er eigentlich bekommen würde, sollte dies funktionieren.

“Gut, aber mein Sohn hat dich offenbar eh schon adoptiert.” Seto schmunzelte bei seinen Worten, während Tristan leise auflachte.

Er mochte Honda, man merkte eindeutig, dass er Setos Sohn war, auch wenn ein wenig aufgeweckter und offener.

Es dauerte nicht lange und sie kamen bei der Villa an. Eigentlich hätte Seto den Tag nun lieber mit Tristan genutzt, aber sein Versprechen gegenüber seinem Sohn zu brechen, kam eindeutig nicht in Frage und vielleicht konnten sie einen schönen Tag zu dritt verbringen.

Kaum öffnete er die Tür, wurden sie bereits von Honda erwartet, welcher sie beide von oben bis unten musterte.

“Ihr habt geredet, oder?”, wollte er dann wissen und kam langsam auf seinen Vater zu. “Du kannst eine echte Nervensäge sein und eigentlich geht es dich nach wie vor nichts an.” - “Papa, müssen wir diese Diskussion wirklich noch einmal führen?”

Tristan schüttelte amüsiert den Kopf und wuschelte dem Kleinen einmal durchs Haar. “Wir haben geredet und nun holen wir dich ab, damit wir was Essen gehen können. Sofern du dich mit uns in der Öffentlichkeit sehen lassen magst.” Honda murrte leise auf, strahlte Tristan allerdings bei seinen Worten an. “Ok, ok, gehen wir etwas Essen, ich habe tierischen Hunger, habe ja das Frühstück ausgelassen, weil ich zu dir fahren musste.” - “Dies ist nun wirklich nicht meine Schuld”, verteidigte sich Tristan direkt und sie warteten nun, bis Honda sich angezogen hatte und sie los konnten.
 

Ein paar weitere Minuten später sassen sie in einem kleinen Restaurant und Honda beobachtete jede noch so kleine Bewegung seines Vaters und Tristans. “Wenn du was wissen willst, frag einfach, du wirkst grad wie ein Kind aus einem Horrorfilm”, stellte Seto seufzend fest. Sein Sohn konnte ihm manchmal ein wenig unheimlich sein, aber dieser wusste genau, wie er an Informationen kam. Nur ob diese Technik auch im höheren Alter noch funktionierte, wagte er stark zu bezweifeln. “Nun, ich möchte ganz offensichtlich wissen, ob ihr euch jetzt lieb habt, oder nicht.”

Tristan konnte gerade noch verhindern sein Wasser auszuspucken, welches er gerade getrunken hatte. Der Kleine wollte es wirklich wissen und selbst wenn er bis vor kurzem noch der Meinung gewesen wäre, dass Honda nur etwas erahnen konnte, war er sich spätestens JETZT sicher, dass dieser genau wusste, was mit seinem Vater los war.

“Noch kannst du dich anders entscheiden, Tristan”, stellte Seto fast ein wenig nüchtern fest. Ihm war absolut klar, wie anstrengend sein Sohn werden würde und ob Tristan sich dies antun wollte, da war er sich noch nicht so sicher.

“Ich denke, wenn ich mit dem Vater klar komme, sollte der Sohn kein Problem darstellen, zumal es für ihn vermutlich mal was komplett Neues sein wird, seinen Vater nicht kauernd in einer Ecke zu sehen.” Tristan konnte nicht anders, als bei seinen Worten leicht zu grinsen.

“Er sass kauernd auf seinem Stuhl, sonst hätte ich ihn ja nicht gesehen”, korrigierte Honda Tristan sogleich und bekamen einen empörten Blick des Betroffenen geschenkt.

“Könntet ihr aufhören, euch gegen mich zu verbünden? Sonst überlege ich mir noch, ob dies eine gute Idee ist.” Allerdings war Seto ziemlich erleichtert, dass sein Sohn Tristan wirklich mochte und es schien umgekehrt wohl genauso zu sein.

Er hätte ausnahmsweise wirklich nicht gewusst, was er getan hätte, wenn die Beiden sich nicht gemocht hätten. Sein Sohn stand über allem, aber er hätte niemals so weitermachen können wie bisher.

Nicht mit dem Wissen, Tristan dauernd in seiner Nähe zu haben.

“Und was machen wir nach dem Essen? Können wir irgendwas Cooles machen?” - “Wir könnten ins Museum”, schlug Seto vor. Wohl wissend, wie uncool sein Sohn diesen Vorschlag finden würde.

“Ich sagte was Cooles und nicht etwas für alte Männer wie dich …”, murrte dieser sogleich und sah hoffnungsvoll zu Tristan. “Ich bin auch ein alter Mann, auch wenn ich bisher immer dachte, dass es erst ab 30 abwärts geht, wann hat sich diese Definition so verschoben?” Honda schnaubte leise auf, was Tristan leise lachen liess.

“Du erinnerst mich ein wenig an meinen besten Freund”, stellte er dann fest. “Mein Sohn hat mit Wheeler nichts gemeinsam. Du bist mir wirklich ziemlich wichtig, aber solltest du solche Vergleiche öfter ziehen, werde ich dich bestrafen müssen.” Tristan beugte sich ein wenig zu Seto. “Solang du nicht wieder fast zehn Jahre lang abhaust, kann ich mit Bestrafungen gut umgehen, sofern sie kreativ genug sind”, flüsterte er ihm dann ins Ohr und sah aus dem Augenwinkel, dass Honda versuchte zu verstehen, was er seinem Vater zuflüsterte.

“Er wird dich vermutlich ins Zimmer schicken und dir Hausarrest auferlegen, was Besseres ist ihm noch nie eingefallen.”

Erneut musste Tristan sich beherrschen nicht los zu lachen, aber war es vermutlich besser so. Honda sollte natürlich nicht wissen, wie er das gemeint hatte, aber es kam so ziemlich auf das gleiche Ergebnis.

“Honda, er ist keine acht Jahre alt und nicht mein Sohn, wenn ich ihm Hausarrest gebe und ihn einsperre, dann wird er nicht sonderlich lange bei mir sein wollen.” - “Aber wenn er nicht weg kann …”

Seto schüttelte leicht den Kopf. Die Logik eines Kindes war einfach bombensicher und dagegen würde er nicht ankommen. “Ich habe nicht vor, direkt wieder weg zu laufen, also keine Sorge, weder du noch dein Vater müssen mich einsperren, ok?”

Honda nickte sogleich und starrte die Beiden wieder an. “Was ist denn jetzt?” - “Ich will immer noch was Cooles machen”, stellte er dann fest.

“Das mit dem Museum war schon ernst gemeint”, wiederholte sich Seto mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen. Gerade als Honda erneut etwas einwerfen wollte, sprach er weiter. “Es gibt eine Spielzeugausstellung und bevor du dich beschwerst, ja man darf auch mit einigen Exemplaren spielen.”

Honda schien zu überlegen, unter was Coolem hatte er sich eigentlich was anderes vorgestellt, allerdings fand er Spielzeug aller Art natürlich sehr interessant. Gerade wenn es welches war, welches er nicht bekommen konnte, weil es das einfach nicht mehr gab.

“Na gut, aber unter einer Bedingung. Wenn mir was davon gefällt, gehen wir in den Spielwarenladen und kaufen das!” - “Viele Sachen davon wird es aber nicht mehr geben und wenn nur ein Teil.” - “Du hast eine Firma, die Spielwaren produziert, Papa … Wenn nötig stellst du es einfach her.”

Tristan, welcher die Unterhaltung amüsiert verfolgte, konnte einfach nicht anders als zu grinsen. “Wo er recht hat, Seto.” - “Als wenn es so einfach wäre, aber gut, Deal, bevor wir noch ewig diskutieren.”

Sie assen dann auch endlich und machten sich auf den Weg.

Es war komisch für Seto einen Ausflug zu machen und nicht nur seinen Sohn dabei zu haben. Die Ausflüge in London hatten meist nur aus ihm und Honda bestanden, jetzt Tristan dabei zu haben, war irgendwie ungewohnt, aber dennoch ziemlich schön und eindeutig etwas, woran er sich gewöhnen könnte. Gerade weil Honda ihn wirklich zu mögen schien.

Der Tag verging so wie im Fluge und erstaunlicherweise war Honda ziemlich bescheiden, was seinen Spielzeugwunsch anging. Eine alte Eisenbahn hatte es ihm angetan und Seto beschloss kurzerhand ihm eine zu Weihnachten zu schenken. Einfach so würde er seinen Sohn nicht verwöhnen, egal ob sie das Geld hatten oder nicht.
 

In der Villa hatte Seto alle Mühe, Honda ins Bett zu bekommen, dieser wollte noch ein wenig mehr Zeit mit Tristan verbringen, welcher sie begleitet hatte.

“Ich befürchte, du hast eine sehr spezielle Anziehung auf uns Kaibas”, stellte Seto dann ein wenig erschöpft fest und liess sich im Wohnzimmer neben Tristan auf das Sofa fallen.

“Damit kann ich leben, solang ihr beide es seid und nicht auch noch Mokuba dazu kommt oder irgendwelche Familienmitglieder, die ich nicht kenne”, stellte dieser schmunzelnd fest und wurde sogleich von Seto in einen vorsichtigen und doch zeitgleich sehr bestimmten Kuss gezogen. So etwas bekam vermutlich nur ein Seto Kaiba hin.

“Es tut mir leid, ich hätte mich wirklich melden sollen, aber ich wusste genau, höre ich deine Stimme oder sehe ich dich, wäre ich zurück gekommen und hätte den Kleinen bei seiner unfähigen Mutter gelassen.” Tristan legte seine Lippen auf die von Seto und küsste ihn ein wenig sanfter, als dieser ihn zuvor.

“So etwas will ich gar nicht erst hören, was ich hören mag ist, dass du in Zukunft auf deinen Sohn hörst, wenn er dir was zu sagen hat.”

Seto verkniff sich ein leises Aufmurren. Lieber küsste er Tristan einmal mehr. Jetzt wo er ihn wieder hatte, wollte er ihn so schnell nicht mehr loslassen, auch wenn ihm durchaus bewusst war, dass sie noch sehr viel Arbeit vor sich hatten. Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass sie es zusammen schaffen konnten. Er musste nur endlich zu sich selbst stehen, sollte nicht so schwer sein, wenn selbst sein Sohn ihn quasi dazu nötigte.

“Bleibst du hier?” Tristan lächelte Seto sanft an und küsste ihn noch einmal kurz. “Honda würde mich morgen vermutlich aufsuchen und mir schlimme Dinge an den Kopf werfen, wenn ich es nicht tun würde. Es bleibt allerdings jugendfrei, also mach dir keine Hoffnungen.” Seto musste bei den Worten kurz lachen. “Keine Sorge, darauf kann ich jetzt auch noch ein wenig länger warten, solange du hier bleibst.”

Epilog

Es waren einige Wochen vergangen und Seto sass ein wenig entnervt in seinem Arbeitszimmer. Sein Sohn hatte Geburtstag und Samantha wollte unbedingt vorbei kommen, was er an sich verstand, allerdings wusste er genau, dass sie Probleme machen würde. Nicht was Honda anging, nein, eher was die Party an sich betraf.

Der Kleine hatte sich hier gut eingelebt und durch seine offene Art sehr viele Freunde gefunden, die er zähneknirschend alle in die Villa eingeladen hatte. Einmal im Jahr volles Haus reichte allerdings vollkommen aus. Nur war er sich wirklich leider ziemlich sicher, dass Samantha die Party sprengen würde, weil sie die komplette Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Er hatte auch nur noch zwei Tage, um es ihr auszureden.

“Grübelst du immer noch? Frag einfach Honda, ob er sie da haben will oder nicht. Falls er nein sagt, muss sie es akzeptieren, andernfalls musst du es akzeptieren.” Seto seufzte bei Tristans Worten leise auf und zog diesen ein wenig näher zu sich, lehnte seine Stirn an dessen Brust und wurde von diesem im Gegenzug ein wenig an ihn gedrückt.

“Ich weiss, ich werde ihn nachher fragen, wenn er aus der Schule kommt. Ich habe absolut keine Lust, diese Frau in meinem Haus zu haben. Es reicht doch schon, dass ich Bakura und Valon ertragen muss.” Natürlich wollte Honda seinen Onkel Yami dabei haben und Mokuba durfte ebenfalls nicht fehlen. Da war es nur eine logische Konsequenz, dass auch deren Männer dabei waren.

“Beruhigt es dich nicht wenigstens ein klein wenig, dass Joey nicht hier ist?” Seto schnaubte ein wenig belustigt auf. “Aufmuntern musst du eindeutig noch ein wenig üben.” Tristan musste ebenfalls leise auflachen.

“Ich dachte, es hilft dir”, stellte er dann fest und spürte, wie Seto sich noch ein wenig mehr anlehnte.

Es war erstaunlich, wie schnell sie sich wieder so vertraut waren und dieses Mal ohne das gesamte Versteckspiel drum herum.

Seto hatte der Welt ziemlich schnell klar gemacht, dass Tristan an seine Seite gehörte und es darüber keinerlei Diskussionen gab. Honda hatte sogar noch eins drauf gesetzt und der Presse gedroht, sollten sie seinen Vater nicht in Ruhe lassen, würden sie es mit ihm zu tun bekommen. Was natürlich eher als niedlich anstatt als bedrohlich empfunden wurde. Dennoch zeigte es die erwünschte Wirkung. Sie hatten tatsächlich ihre Ruhe.

“Papa?” Honda betrat das Arbeitszimmer seines Vaters und aus seinem etwas mürrischen Gesichtsausdruck wurde sogleich ein sanftes Lächeln, als er seinen Vater und Tristan so vorfand. Er freute sich wirklich, seinen Vater endlich glücklich zu sehen, da war es ihm wirklich egal, ob es eine Frau oder ein Mann war.

“Ich will keine schlechten Neuigkeiten, also hoffe ich, der Brief ist nicht aus der Schule.” Seto hatte sich unterdessen von Tristan gelöst und sah seinen Sohn natürlich mit einem Brief in der Hand herumwedeln.

“Nein, von Mama … Wusstest du, dass sie herkommen mag? Sie schreibt mir, dass sie mit dir geredet hat und du nicht begeistert davon bist und ich dich überzeugen soll, weil sie gern an meinem Geburtstag dabei wäre. Ich will sie nicht sehen, sie war die letzten Geburtstage auch lieber shoppen, also muss sie jetzt gar nicht meinen, um die halbe Welt zu fliegen …” Seto seufzte kurz.

“Sag ihr das selbst, wenn ich es ihr sage, denkt sie offensichtlich, dass ich dich von ihr fernhalten mag. Sie kann dich gern besuchen, aber du musst damit einverstanden sein.” Honda schüttelte den Kopf und warf den Brief in den Mülleimer, ehe er das Handy seines Vaters schnappte und seine Mutter anrief.

So wurden die Beiden unfreiwillig Zeuge davon, wie ein bald 9-Jähriger seine Mutter ordentlich zusammenfaltete und ihr eindeutig sagte, dass er sie zu seinem Geburtstag nicht sehen wollte. Allerdings lud er sie für ein paar Tage später ein. Was für Seto mehr oder weniger ok war. Verbieten konnte er es ihm ja nicht und wollte er auch gar nicht.
 

Die Feier an sich wurde ruhiger, als Seto erwartet hatte, was vielleicht daran lag, dass Honda gar nicht so viele Kinder eingeladen hatte, wie gedacht. Gegen Abend waren sie dann alleine in der Villa und Honda musterte die drei Pärchen ausgiebig am Esstisch. “Ist es schlimm, wenn ich Mädchen besser finde? Ich meine, es muss ja keine Frau sein wie Mama, aber …” Seto musste bei den Worten seines Sohnes tatsächlich leise lachen, was in erster Linie für Bakura und Valon ungewohnt war. “Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich mit so einer Aussage nicht gerechnet habe. Selbstverständlich darfst du dich, zu einem passenden Zeitpunkt, in ein Mädchen verlieben. Lass dir aber noch ein wenig Zeit damit.”

Honda grinste bei den Worten seines Vaters und nickte eifrig. “Aber ich muss keine zehn Jahre warten, um ihr zu sagen, dass ich sie mag?”, wollte er dann noch ein wenig breiter grinsend wissen. “Dein Sohn ist ganz schön frech”, stellte Yami dann schmunzelnd fest. “Wenn du weiterhin die Menschen beleidigst, die dir hier Geschenke machen, wird es nächstes Jahr ein sehr einsamer und Geschenk armer Geburtstag”, merkte dann auch Mokuba mit einem Lächeln an. “Ist ja schon gut, ich wollte ja nur sicher gehen!” Honda ass noch das letzte Stück seines Kuchens auf, ehe er von Seto ins Bett gebracht wurde.

Wie die Tage mit seiner Mutter würden, würde sich noch zeigen, aber vorerst war ihr Leben so ziemlich perfekt.

Sein Sohn hatte sich gut eingelebt und er akzeptierte seine Beziehung zu Tristan, besser konnte es nun wirklich nicht sein, gerade weil Tristan ebenfalls keine Probleme mit Honda hatte. Nur, wie er die Gäste jetzt wieder los wurde, damit er mit seinem Freund alleine sein konnte, das wusste er tatsächlich noch nicht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und geschafft :D
Hoffe gefällt euch ein wenig und ihr könnt euch mit Honda anfreunden, der Kleine wird noch ziemlich wichtig in der Geschichte :D

Über Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen, wisst ihr ja <3

Wir sehen uns bald wieder
Eure Dis~


PS. neue Infos und so weiter wie immer auf meiner HP oder im Steckbrief Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und geschafft :D

Tut mir leid, dass der kleine Wirbelwind in dem Kapitel nur so kurz vor kam, dafür wird er ab den nächsten für ordentlich Action sorgen :D
Aber Seto und Valon brauchten ihren Sonderauftritt der so nicht geplant war... xD

Würde mich über Feedback wie immer sehr freuen, wisst ihr ja :D

Wir sehen uns hoffentlich bald wieder
Eure Dis

PS. Für aktuelle infos, guckt doch ab und an auf Twitter @Disquaku :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und geschafft! :D

Hoffe hat euch gefallen und wie ihr wisst, über ein wenig Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen :D
Nächste Woche wird es dann schon weiter gehen, versprochen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag
Eure Dis~


Ps. Für Infos und son Zeug, folgt mir doch auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uuuuuuund das war es auch schon wieder :D

Ich hoffe ihr hattet viel Spass beim lesen und ihr wisst ja, über ein wenig Feedback würde ich mich wie immer sehr freuen :D

Wir sehen uns bald wieder, versprochen!
Einen schönen Tag, wünsche ich noch~
Eure Dis~


Ps. Folgt mir doch auf Twitter für Infos und News und so weiter xD @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon wieder vorbei...
Hoffe, es hat euch gefallen :D

Ich freue mich wie immer über ein wenig Feedback und wir sehen uns nächste Woche wieder~

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch, eure Dis~

PS. Für Infos und so Gedöns, ist Twitter die richtige Adresse @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder, ein wenig Trauer bitte!
Wobei, wir haben ja Mittwoch, heisst bis Montag ist es nicht solange hin :D

Über Feedback würde ich mich wie immer freuen, wisst ihr ja <3

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch
Eure Dis~

Ps. Für Infos und weiteres Geblubber, folgt mir auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wir alle feiern, YEAH
Okok, bissl übertrieben, noch ist nicht der Morgen angebrochen, höhö

Wie ihr wisst, ich freue mich immer über ein klein wenig Feedback

Ich wünsche euch aber auch so einen schönen Tag <3
Eure Dis~

Ps. Für Updates und Infos und Sonstigen Nonsense folgt mir doch auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war es auch schon wieder, ich erwarte ein trauriges OOOOOOOOOOH.
Scherz :D

Über Feedback und so freue ich mich immer, wisst ihr ja <3

Wünsche euch noch einen schönen Tag und wir sehen uns bald wieder :D
Eure Dis~

PS. kleines Update, The Wings of a Butterfly is auch schon bei Kapitel 12 vorgeschrieben, da geht es auch bald weiter und für sonstige Updates und News, folgt mir auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon wieder vorbei ;(
Aber hey, eine Woche ist schneller vorbei als ihr denkt!
Glaubt mir, geht mir grad jeden Tag so xD

Über Feedback freue ich mich wie immer, wisst ihr ja <3

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch
Eure Dis~

Ps. Für Infos und Gedöns folgt mir doch auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon wieder vorbei ;(
Das war es mit Kapitel 9 und jetzt folgt nur noch eines mit Epilog. Hach ich werde immer emotional wenn es dem Ende entgegen geht :D

Über Feedback würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen <3

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch
Eure Dis~

Ps. folgt mir auf Twitter @Disquaku, da gibts die neusten Infos, sofern ich mal in die Pötte komme mit schreiben xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das war es auch schon fast....
Ich bin immer so wehmütig, wenn eine Story dem Ende zu geht. Ich leide nämlich immer selbst mit, was vermutlich der Grund ist, wieso ich teilweise so gar nicht voran komme.

Es folgt hoffentlich nächste Woche pünktlich noch der Epilog mit einem kleinen Abschluss :D
Ihr wisst ja, über Feedback freue ich mich immer <3

Einen schönen Tag wünsche ich euch noch und bis bald.
Eure Dis~

Ps. Für Infos und sonstiges Blubb folgt mir doch auf Twitter @Disquaku Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war es nun endgültig.
Ein wenig wehmütig bin ich schon, hat mir Spass gemacht zu schreiben.

Ich würde mich auch über ein abschliessendes Feedback sehr freuen, wisst ihr ja.

Ich möchte mich auch noch kurz zu dem Ende äussern, ja, es ist bewusst so gewählt, dass in dieser Story aufgezeigt wird, dass auch Mütter nicht perfekt sind und es manchmal am Vater hängt, ein Kind gross zu ziehen. Ebenso ist es gewollt, dass Honda sich dessen bewusst ist. Kinder bekommen soviel mehr mit, als man denkt.
So, genug geblubbert.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag
Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.
Eure Dis~

Ps. Für Infos und sonstigen Kram, checkt doch mein Twitter @Disquaku Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Soichiro
2019-03-06T19:59:39+00:00 06.03.2019 20:59
Ein süßer Schluss :D
freut mich für Seto und Tris, dass es so gut läuft!
Und Honda wird mir fehlen xD
hat wirklich Spaß gemacht die Geschichte zu lesen :)
Von: Karma
2019-03-01T23:56:42+00:00 02.03.2019 00:56
Niedlicher Epilog, niedlicher Honda und ich hatte Spaß beim Lesen. Merci dafür.
<3
Von:  Soichiro
2019-02-27T19:01:55+00:00 27.02.2019 20:01
Wirklich ein sehr süßer Schluss :D
schön dass die beiden Deppen es hoch hinbekommen haben xD
Und Honda blieb bis zum Schluss einfach Zucker <3
Von: Karma
2019-02-24T13:38:06+00:00 24.02.2019 14:38
Niedlich.
<3
Von:  yugi-san
2019-02-17T10:10:54+00:00 17.02.2019 11:10
Awwww Honda ist ja wirklich Zucker *-*
Und dass es Tristan nicht auffällt, dass er Honda heißt....hmmmm, der Zufall ist echt offensichtlich xD
Mokuba und Honda zusammen - da tut mir Seto wirklich leid, aber anderseits ansonsten kommt er ja nie dazu Tris anzusprechen
*sighs*
die beiden schaffen mich noch, aber es macht echt Spaß weiter zu lesen.

Lg
yugi-san

Antwort von:  Disqua
17.02.2019 11:14
Ui Danke dir :D

Ich glaub sogar vielen Lesern fällt der Zufall nicht auf, daher freut es mich, dass es dir aufgefallen ist :DD
Und ich freu mich auch, dass der Kleine gut ankommt, auch wenn er Seto in den Wahnsinn treibt, aber das Leiden eines Papas xDDD

Grüsschen
Dis~
Antwort von:  yugi-san
17.02.2019 11:33
Wow, das mit der Antwort ging echt fix^^

Naja, ich muss zugeben, ich habe mir den Anime später noch mal auf Japanisch angesehen und ich finde den Namen Honda einfach gelungen, gerade weil Tristan an seiner Honda herumbastelt bzw. der seines Chefs (wenn ich das recht in Erinnerung habe)

Naja Seto hat sich das mit der Vaterschaft ja mehr oder weniger ausgesucht, der Herr hätte auch verhüten können xDD Beschweren darf er sich da nicht^^
Dir noch einen schönen Sonntag^^

LG
yugi-san
Antwort von:  Disqua
17.02.2019 11:38
Ja, bin grad on xDDDD

Ich wollte halt die hier gängigen Namen nehmen, da ich seinen japanischen Namen aber echt gerne mag, dachte ich mir, ey, baust ihn als OC ein und das dann so offensichtlich xDDDDDDD

Richtig, aber wenn man nicht nachdenkt~ Kümmert man sich halt um einen 8 Jährigen der ziemlich neugierig und aufgeweckt ist :D

Grüsschen
Dis~
Von:  Soichiro
2019-02-14T19:22:38+00:00 14.02.2019 20:22
schönes Kap :)
Honda ist wirklich zuckersüß...anders kann man ihn nicht beschreiben xD
Und Seto hätte sich denen können, dass der Junge ein schlaues Kerlchen ist...er ist immerhin sein Sohn! :D
Von: Karma
2019-02-13T20:51:34+00:00 13.02.2019 21:51
Me likez~
*zu müde für mehr*
;)
Von:  Soichiro
2019-02-01T17:52:38+00:00 01.02.2019 18:52
Ich hoffe auch für Valon, dass nicht alle so sind xDDDD
oh man...Seto und Tristan werden ja immer besser darin sich das Leben schwer zu machen xD
Es kann doch nicht so schwer sein!

Und ja, irgendwie feiere ich Duke und Joey xD
Die Zwei sind schon klasse...einfach nichts sagen, Hochzeit planen und dann Einladungen verschicken. Auch wenn das ja nur eine kleine Info zwischen durch war, fand ich es echt sehr passend eingebaut xD
Von:  Soichiro
2019-01-23T17:16:27+00:00 23.01.2019 18:16
Ja ja lieber Yami, es jahrelang selbst nicht auf die Kette bekommen und dann den Kuppler spielen xD
Aber gut, einer musste den Stein wohl ins Rollen bringen, Mokuba und Valon bekommen es ja offensichtlich nicht hin xD

Und wirklich...Yami und Bakura sind solche Idioten...aber genau deswegen passen sie wohl auch zueinander xD
Von:  Soichiro
2019-01-20T19:36:18+00:00 20.01.2019 20:36
Also ich weiß nicht so ganz was ich zu Valon sagen soll xD
Ist ja wirklich schön, dass er das mit Tristan und auch Yami so schön durchschaut und sogar Bakura einen Schubs verpasst...aber bei sich selbst, könnte er auch ruhig etwas entschlossener sein xDDDDD
Jetzt wird es wirklich mal Zeit, dass er beweist, dass nicht nur Ratschläge verteilen kann ;-)
Und ja, er soll auf jeden Fall lieb zu Mokuba sein...sonst bin ich voll auf Setos Seite xD


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