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One Wish

ShanksxMakino
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi,

Hier mal ein Vorwort :)
Ich wollte ganz lieb darauf hinweisen das ich in letzter Zeit ein bissel an den Charackterbeschreibungen gebastelt habe.
Falls ihr da mal hin gucken wollt.
Hab ein Foto für Buggy gefunden und bin recht Stolz drauf xD

LG Chesi Komplett anzeigen

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Bloody Regrets

Dicke, schwere Tränen. Und sie wusste nicht was sie machen konnte um es zu stoppen. Um alles wieder gut zu machen. Um die Zeit zurück zu drehen.

„Es tut mir leid!“ flehte sie verzweifelt.

„Es ist Kaputt“ schluchzte Nami Herzzerreißend. Ihre kleinen Fäuste drückten sich auf ihre großen Augen.

„Das wollte ich nicht. Es tut mir leid!“ Nojiko kniete Nami gegenüber. Zwischen ihnen der Couchtisch und Nami's Schulranzen darauf.

Macken und Schrammen verzierten den Pastel-Orangen Hartschalen-Bücherranzen. Er war offen und umgekippt. Sein Innenleben heraus gefallen auf die Glasfläche. Nami's Hefte, Bücher und Stifte. Und mitten unter ihnen, in groben Splittern, ihr Zerbrochenes Kunstprojekt.

Warum flippte sie Gestern aus aber heute nicht?

Und das obwohl Nami vor ihr stand und Weinte! Nojiko hatte keine Antwort darauf.

Mit verbissenem Kiefer sah sie auf die Zerbrochene Orange hinab. Und die vier kleinen Menschen die sie gemeinsam hochhoben.

Oder es mal taten. Nun waren auch sie in grobe Teile zerbrochen.

Nojiko hatte, in ihrem Aussetzer, Blindlinks das erst beste an sich gerissen das sie fand. Was Nami's Bücherranzen gewesen war.

Mit Schwung donnerte dieser einmal quer über Buggy's Gesicht. So heftig das der Träger aus Nojiko's Hände rutschte.

Glück im Unglück. Sie hätte sonst weiter damit zugeschlagen, anstelle ihrer Fäuste. Was Buggy das Leben gerettet hatte.

Sie schluckte hart bei dem Gedanken. Ein Knoten formte sich in ihrem Magen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Doch unterließ sie dies mit einem schmerzhaften zucken.

Ihre Fingerknöchel waren alle samt aufgeplatzt und ruhten jetzt erst mal unter Bandagen. Nojiko wollte es noch einmal versuchen. Hoffte ein drittes 'Es tut mir leid' würde Nami dazu bringen aufzuhören.

Doch bevor sie wieder etwas sagen konnte ging die Haustür auf. Ihre Mum und Makino kamen vom Einkaufen zurück.

Erschrocken blieb ihre Erziehungsberechtigte im Türrahmen stehen als sie Nami Weinen hörte und nur Sekunden danach auch entdeckte.

„Was ist los?“ Flink setzte Bellemere die Tüten auf den Boden ab und umrundete die Couch.

„Ich hab Nami's Kunstprojekt kaputt gemacht“ erwiderte Nojiko trocken. Ihre Mum sank neben Nami auf die Knie und streichelte ihr über den Kopf.

„Es tut mir wirklich leid! Nami!“ vielleicht kam es etwas barscher aus ihr raus als sie wollte. Bellemere's Blick jedenfalls sagte ihr das sie es gut sein lassen solle.

Wut kochte in ihr hoch. Sie wusste nicht einmal warum.

Ruckartig stand sie auf.

„Ich geh zu Ace“ So schnell sie es geschnaubt hatte, so schnell war sie auch zur Tür hinaus. Rannte Makino, mit den restlichen Einkaufstüten in den Händen, dabei fast noch um. Während sie wütend vor sich her stampfte flogen ihre Gedanken nur so.

Sie konnte ja verstehen das Nami deswegen Traurig war. Ja sogar wen die kleine Wütend wäre.

Aber Nojiko hatte die Tonfigur ja nicht mit Absicht kaputt gemacht.

Sie wusste ja nur was passiert war, weil man es ihr erzählt hatte.

Warum hatte sie diese Filmrisse? Warum tat sie das alles überhaupt? Was war in ihrer Vergangenheit passiert?

Nojiko hatte keine Antworten. Hatte keine Geistesgegenwärtigen Erinnerungs-Blitze. Nichts gab ihr eine Antwort.

Nicht einmal die Frage wie sie vor 'Monny's Eckladen', fünf Straßen von Ace' Haus entfernt, zum stehen kam. Automatisch griff sie nach ihrer Hosentasche. Um zu sehen ob sie ihren Geldbeutel dabei hatte. Er lag zuhause.

Sie knurrte schon fast. Hätte sie Alvida's Geld genommen, wäre das alles nicht passiert!

Ace musste sie doch jetzt bestimmt für einen Freak halten! Mit nichts besserem zu tun, lehnte sie sich an die nächste Hauswand und beobachtete was sich im Eckladen abspielte. Die Besitzerin und Namensgeberin von 'Monny's Eckladen' war wie immer selbst an der Kasse. Freundlich und immer lächelnd.

Gerade im Moment würde Nojiko liebend gern mit ihr Tauschen. Einfach jemand anderes sein. Aber das Leben war nicht so einfach. Schnaubend stieß sie sich von der Wand ab und lief weiter. Sie musste den Kopf frei bekommen.

Gleich am Montag, nach der Schule, war ihre nächste Sitzung mit Doc. Jaya. Sie wusste es war wichtig. Aber jetzt gerade hatte sie absolut keine Lust darauf.

Außerdem stand noch offen was sie erwarten würde in Hinsicht auf Buggy. Seine Eltern würden es doch garantiert nicht einfach so hinnehmen das sie ihn Krankenhaus-reif geprügelt hatte. Ganz egal warum!
 

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Schwerlich öffnete sie die Augen. Im Halbdunkeln erkannte sie den Boden und eine der Wände, vom Flur. Hier in ihrem Apartment. Kaltes Grau. In verschiedenen Abstufungen. An Decke, Wände und Boden. Keine Fotos. Keine Deko. Unpersönlich. Fast schon Fremd.

Langsam rollte sie sich auf den Bauch, um sich hoch zu hieven. Knackendes Genick und schmerzende Stellen an ihrem Körper, begleiteten sie dabei.

Das kam davon, wenn man eine Nacht auf dem Boden im Flur verbrachte. Nichts das sie nicht gewöhnt war.

Wobei, in letzter Zeit war es seltener Passiert. Das lag aber eher daran das Buggy da gewesen war. Nicht, weil es keinen Grund gegeben hätte.

Wenn es nicht der Alkohol in ihrem Blut war, dann die Schläge die sie niederstreckten. Ganz egal wo sie in dem Moment stand.

Wenn sie etwas anstellte, dass so schlimm war, dass man ihren Vater während der Arbeit damit stören musste, dann konnte sie sich sicher sein, sie würde nicht ohne Blaue Flecken den nächsten Tag beginnen.

Normalerweise Schlug er ihr nicht ins Gesicht. Er wusste wie man unnötige Fragen und Neugierige Menschen vermied.

Doch das Gestern, hatte ihn SEHR aufgeregt. Die aufgeplatzte Lippe schmerzte. Aber wenigstens fühlte sich ihr Kiefer nicht mehr an als würden ihr gleich alle Zähne ausfallen.

Träge und lustlos, wanderte sie langsam den Flur hinab zu ihrem Schlafzimmer.

Im Grunde war es das Wohnzimmer dieses Apartments.

Es war schon Mobiltier gewesen als sie einziehen musste. Das Wohnzimmer der einzige Raum mit einem Fernseher.

Nach ein paar Wochen, in denen sie versucht hatte in totaler stille zu Schlafen, hatte sie angefangen im Wohnzimmer zu Kampieren. Mit laufenden Fernseher.

Das Apartment ihres Vaters, dass in dem sie früher auch einmal gelebt hatte, war auf dem gleichen Stockwerk. Trennte sie nur durch den Gang zum Aufzug.

Schnaubend schaltete sie den Fernseher ein, bevor sie zu ihrem 'Kleiderschrank' weiter schlürfte.

Ihr altes Schlafzimmer war nun ein Begehbarer Kleiderschrank. Voll mit teuren, Stylischen Klamotten. Gekauft mit der Kredit-Karte die sie mit Acht bekommen hatte.

Als er sie von Mister Three, seinem Sekretär, über den Gang hierher bringen lies. Mit der Erklärung das sie hier jetzt leben würde.

Allein.

Und das nur, weil sie mitten in der Nacht aufwachte, als er mit einer fremden Frau nachhause gekommen war.

Am nächsten Morgen, waren die alten Bewohner bereits ausgezogen und alles neu Möbliert.

Und das obwohl sie ihm noch nicht mal den One-Night-Stand ruiniert hatte. Denn die Hure die er mitbrachte, hat es reichlich wenig gestört das ein Kind vorhanden war.

Seit sie hier allein war, tat sie alles um seine Aufmerksamkeit zu gelangen. Gut oder Schlecht, war ihr mittlerweile total egal.

Als sie um die zehn war, brachte Mister Three seinen Neffen das erst mal mit. Buggy.

Alvida erinnerte sich mit einem spöttischen Grinsen an das Gesicht von Mister Three als er Buggy und Sie mit dreizehn beim Rummachen erwischte.

Was hatte der Kerl sich bitte Gedacht? Das sie die ganze Nacht Brettspiele spielten?

Am Anfang war es noch so. Aber da war es eher die Playstation, die gerade nur Staub ansammelte.

Sie hatten irgend ein Spiel zu ende Gespielt. Wollten eigentlich Schlafen. Als sie die Playstation ausmachten sprang das normale Programm des Fernsehers an.

Irgendwas nicht Jugendfreies lief. Sie wusste gar nicht mehr was. Eins führte zum anderen.

Nach dem Aufwachen am nächsten Morgen ging es gleich weiter und das war der Moment wo Mister Three in ihre Wohnung platzte.

Die Reaktion die sie von ihrem Vater erhofft hatte, hatte sie nicht bekommen. Es interessierte ihn nicht. Kein Stück.

Mister Three schleppte sie zum Arzt für die Pille und besorgte Kondome.

Was aber einen schönen Nebeneffekt hatte. Sie begann sich schneller zu entwickeln als die anderen Mädchen.

Mit Kurven an den richtigen stellen. Ihr wurde nachgesehen und sie Badete in der Aufmerksamkeit.

Buggy war zwar ihr Erster, aber die beiden waren nichts Exklusives. Jedenfalls nicht nach ihrem Verständnis.

Und wirklich. Das war auch alles was zählte. Sie und Buggy fauchten sich zwar öfter als nicht an, aber wegbleiben tat er nie.

Und so kam es das sie auch mal Fremde in ihre Wohnung lies. So laute Party's feierte das ihrem Vater nichts übrig blieb und mehr als Wütend hereinzuplatzen.

Sie wankte, Stock-besoffen an Tequila und anderen Sachen, in einem ihrer knappen Outfits durch die Wohnung bis er fertig war alle rauszuschmeißen.

Nach solchen Aktionen war meist alles schwarz und sie wachte am nächsten Morgen, grün und Blau geprügelt irgendwo in der Wohnung auf.

Meist am Boden, in ihrem eigenen Erbrochenen.

Und wen nicht, dann war Buggy da, der sie bereits ins Bett gebracht hatte.

Sie war ihm nichts schuldig. Die Zwei waren kein Paar. Vielleicht gerade so Freunde. Sex-Freunde um es genauer zu definieren.

Deswegen weigerte sie sich, sich schlecht zu fühlen wen sie mit anderen Gepoppt hatte.

Dafür war sie aber auch nicht sauer auf ihn das er sie nicht vor ihrem Vater beschützte. Aber wer konnte das schon?

Sir Crocodail. CEO von Crocodail Enterprises. Eine der zwei größten Exportfirmen des Landes. Er könnte sie Tot Prügeln und niemand würde je erfahren das sie Gestorben war. Für alle anderen wäre sie dann offiziell auf ein Internat in 'irgendwo-weit-weit-weg'.

Um den Schein zu wahren.

Was auch der einzige Grund war, weswegen sie an fünf Wochentagen, Abends, mit ihm Essen gehen 'durfte'.

Damit niemand ernsthaft hinterfragte was für eine Art Vater er war.

Sie fluchte herzhaft als sie sich das Gesicht wusch und an ihre Aufgeplatzte Lippe kam.
 

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Er öffnete langsam die Augen. Man, tat ihm das Gesicht weh. Und Kopfschmerzen hatte er auch. Was war den bitte mit der Tusse nicht richtig?

Über das Pochen seiner Tempel konnte er kaum seine eigenen Gedanken hören. Er wand den Kopf neben sich, als sich etwas bewegte.

„Hätte nicht gedacht das du kommst“ krächzte seine müde Stimme. Alvida, die in einem Magazin las, zuckte mit den Schultern.

„Hatte nichts besseres zu tun. Arlong hat erst heute Abend zeit“ er verkniff die Augen nur für einen kleinen Moment.

„Er ist über vierzig“ wieder ein Schulterzucken von Alvida.

„Na und? Er macht seine Sache gut“ Sie wechselte vom rechten überschlagenen Bein, zum linken.

„Du Fickst ihn doch nur weil er für deinen Vater Arbeitet... die Zwielichtige Arbeit wohl bemerkt“

„Du Arbeitest auch für ihn. Das macht dich kein bisschen Besser. Fass dir mal an die eigene Nase“ sie lachte kurz spöttisch.

„Oder lieber nicht. Die ist ja Gebrochen und so“ Buggy beobachtete sie, leicht gereizt, wie sie in ihrem Heft umblätterte. Doch er wusste dieses Verhalten war nur Fassade. Sie wollte ihn wütend machen. Damit der Moment, in dem sie sich Entschuldigen musste, nicht aufkam.

„Er hat mal richtig zugeschlagen Huh?“ fragte er als er die Aufgeplatzte Lippe bemerkte.

„Nicht halb so Peinlich wie von einem Mädchen verprügelt zu werden“ kam ihre Scharfzüngige Antwort.

„Warum ist dein Nasenverband überhaupt Rot?“ Buggy Schielte kurz an seiner Gebrochenen Nase hinab.

„Was weiß ich“ er zuckte leicht mit den Schultern.

„Vielleicht hatten sie keine andere Farbe“

„Jetzt passt du zu deinen Nachnamen. Peinlich“ entgegnete Alvida und Blätterte erneut weiter.

„Du und deine Daddy-Issues sind Peinlich“ stellte er trocken fest und wand den Blick ab.

„Du und dein Blaues Haar sind Peinlich“ fauchte sie zurück.

„Dein Rumhuren ist Peinlich“

„Sagt der richtige du Call-boy. Du wirst doch Bezahlt mir 'Gesellschaft' zu leisten!“ spottete sie zurück.

„Nicht genug für deinen Scheiß Charakter!“ fluchte er schon fast schreiend.

„Niemand zwingt dich zurück zukommen wie ein treudoofer Hund!“ brüllte Alvida in Retoure.

„Du hast Glück das du Hübsch bist!“ bei seinen erzürnten Worten setzte er sich auf und lehnte sich ihr etwas entgegen.

„Sag mir was das ich noch nicht weiß“ schrie sie schrill und überheblich zurück.

„Ich bin Verliebt in dich, du dumme Tusse! Du selbstzentrierter Egomane! Warum glaubst du würde ich mich sonst auf das Level hinab lassen und ein KIND zu verprügeln, wenn nicht deswegen? Warum glaubst du mache ich mir die Mühe deine zusammengeschlagenen Überreste zu Verarzten und ins Bett zu bringen? Warum sonst glaubst du lasse ich es mir gefallen das du jedem, der dich kurz interessiert ran lässt? Oder das du seit Jahren hinter Ace' her bist obwohl er dich definitiv so was von gar nicht will?!“ Schweiß von der Anstrengung zu Schreien, und bestimmt vor Angst, stand ihm auf der Stirn als er endlich wieder Luft holte.

Stille.

Das Magazin, zerknitterte unter Alvida's verkrampften Fingern.

„Freak“ ihre Finger zitterten als sie es aus ihrer Lunge drückte. Sie war im Abwehrmechanismus. Ruckartig wollte sie aufstehen, um wegzurennen. Doch Buggy lies sie nicht.

Mit beiden Händen ergriff er einen ihrer Arme. Zerrte ihre dünne Gestalt bis zum Bett.

„Lass mich los!“ Schrie sie schrill.

„Nein! Du rennst jetzt nicht weg! Niemand auf dieser Welt hat sich je für dich Interessiert! Dein Vater hasst dich! Und das Weißt du! Wen außer mir hast du? Wen? Den vierzigjährigen Auftragsschurken den du ran lässt? Du bist nicht das einzige Naive Mädchen über das er drüber rollt! Und bald wirst du ihm Langweilig! Wie lang hast du eigentlich noch vor dich von Crocodail zusammenschlagen zu lassen? So lang bis er dir das Genick bricht?“ Sie versuchte sich gegen ihn zu wehren doch er ergriff auch ihren anderen Arm.

„Lass mich du dummes Arsch! Du Lügst doch! Würdest du mich Lieben würdest du nicht zulassen das all das passiert! Du bist ein Spinner der sich alles nur zurecht legt wie er es braucht!“

„Ich bin alles was du hast!“ brüllte er zurück. Doch dann flog die Zimmertür auf und eine Panisch dreinschauende Krankenschwester stand im Raum.

Ruckartig lies Buggy Alvida los. Doch statt wegzurennen, sank sie auf die kannte seines Krankenhausbettes zurück. Starrte jedoch zu Boden.

„Was zum Donnerwetter geht hier vor?“ verlangte die ältere Frau zu wissen.

„Wir hatten nur... eine Meinungsverschiedenheit“ presste Buggy hervor.

„Ist das so? Miss Crocodail?“ Natürlich wussten die Ärzte und Krankenpfleger wer Alvida war.

Alvida sah vom Boden auf. Ihre Hände verkrampft in einander.

„Ja... Meinungsverschiedenheit“ wiederholte sie. Der Blick der Krankenschwester zeigte das sie da noch skeptisch war. Da aber niemand verletzt zu sein schien und auch die Nase von Buggy nicht blutete, lies sie die beiden wieder allein.

Stille herrschte für eine ganze weile. Das Alvida nicht weggerannt war, obwohl sie jetzt die Gelegenheit gehabt hatte, gab ihm Mut noch etwas zu sagen.

„Lauf mit mir Weg“ vorsichtig hielt er ihr die Hand hin.

„Mit dem Geld das ich jetzt zusammen habe, könnten wir es bis nach Ohara schaffen“ langsam sah sie zu ihm.

„Sag mal spin-“ er unterbrach sie mit einem gestreckten Finger auf seinen eigenen Lippen. Damit sie nicht zu laut wurde.

„Denk drüber nach! Sobald ich hier entlassen werde, haue ich mit den nächsten Schnellzug ab!“ gab er leise wieder. Wie sie sich hielt. Wie sie ihn ansah. Sie war überfordert.

„Freak“ war alle was sie raus bekam. Erneut sprang sie auf um davon zu rennen. Nur diese mal, hielt er sie nicht davon ab.
 

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„Du bist eine Lebensretterin! Danke Koala!“ Bellemere umarmte die andere junge Mutter herzlich. Koala lachte sanft.

„Immer wieder gern. Am liebsten viel öfter. Aber der Job, du verstehst!“ Bellemere nickte.

„Die kleine Pyjama-Party mit den Mädchen wird sie aufmuntern!“ Bellemere sah rüber zu der Ecke, in Sabo und Koala's Garten, in dem Nami mit Kaya, Adelle und Keks herumtollten. Nun ja. Adelle und Nami tollten mit Keks. Kaya saß auf der Picknick-decke mit dem Rest ihrer Stofftierfreunde die mit ihnen 'Tee-party' feierten. Die beiden Mütter lächelten für einen Moment ehe sie zurück durch die Balkontür in die Küche gingen.

Bellemere setzte sich an die Kücheninsel während Koala ihren Laptop von der Arbeitsplatte neben dem Kühlschrank holte.

„Ich glaube nicht das du dich auf schlimme Konsequenzen vorbereiten musst. Was den Vorfall angeht. Das war Nojiko's erste 'Auffälligkeit' in diesem Ausmaße und so weit ich durch den Buschfunk gehört habe, hat der Onkel des Jungen nicht vor irgendwen zu verklagen.“

„Und seine Eltern?“

„Sein Onkel ist sein Erziehungsberechtigter. Die Eltern sind schon vor mehr als zehn Jahren aus dem Leben des Jungen verschwunden“ Bellemere nickte verstehend.

„Und in Hinsicht auf Nojiko? Meinst du das Jugendamt wird sich rühren? Ich meine, ich kenne zwar wie es läuft, aber damals in Kokos und jetzt hier in Rivers Mountain, da ist schon ein Unterschied. Die Leute kennen sie nicht. Ich habe einfach Angst das sie alles aufrollen wollen weil Nojiko hier neu ist“ Koala klappte ihren Laptop auf als Bellemere ihre Ängste gestand.

„Es bestehen doch sicher Akten zu Nojiko und Nami. Nicht wahr?“ Bellemere nickte als Koala auf der Tastatur herum klickte.

„So weit ich das weiß, macht sich das Jugendamt nur mühe sich einzumischen wenn es jemand auf ihrer Seite sagt. Da aber Nojiko's Zwangsverhalten Dokumentiert wurde, von Anfang an. Und auch Doc. Jaya sich gegen das einmischen des Jugendamtes ausgesprochen hat. Und bedenke sie scheut sich absolut nicht davor Kinder aus ihren Familien zu holen wenn sie weiß das es ihnen dort nicht gut geht“ Koala drehte den Laptop zu Bellemere und zeigte ihr die Webseite von Doc. Jaya's, im Krankenhaus integrierten Praxis.

„Ich persönlich glaube nicht das dass Jugendamt sich einschaltet. Aber die Therapie-stunden sind Pflicht. Doc Jaya kann das Jugendamt noch Informieren, sollte Nojiko nicht zu den Sitzungen auftauchen“ Bellemere lies all diese Informationen erst einmal einsinken. Keks Bellen holte sie aus ihren Gedanken.

„Ich danke dir. Es beruhigt mich sehr die Meinung von einer Frau vom Fach zu hören“ Die Dunkel-pink-haarige sah zur Balkontür.

„Keks auch hier zu lassen ist wirklich nicht zu viel?“ Koala schüttelte den Kopf.

„Ach wo. Die Mädchen freuen sich doch gerade so. Und sie ist ja Stubenrein. Plus wir haben einen großen Garten falls sie Nachts mal raus muss“

Bellemere war sehr stolz darauf wie schnell Nami das hinbekommen hatte. Natürlich mit Ben's Hilfe. Aber egal wie, sie war stolz auf Nami.

Und wahnsinnig erleichtert das die kleine sich Beruhigt hatte. Das war das erste mal das eine Situation zwischen Nami und Nojiko fast schon unlösbar wirkte. Und das machte Bellemere wieder Sorgen.

Doch bevor sie sich in das Hasenloch aus Gedanken stürzen konnte, stellte Koala einen Eiskaffee vor ihr ab. Mit einem lächeln bedankte sie sich und die beiden verfielen in ein Gespräch über alles mögliche.
 

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„Wofür brauchst du das?“ Shura hielt eine gebogene, Metallische Röhre zu seinem Großvater hinab. Diese war aus mehreren Teilen zusammen gesetzt und Verschweißt.

„Ach, das ist ein altes Leitrohr, das wollte ich schon lang mal Repariert haben!“ Sein Großvater nahm das Teil an sich und betrachtete es. Shura stieg von der Leiter, auf der er gestanden hatte um die Obersten Regalböden erreichen zu können.

„Oh nein! Du hast es bis jetzt nicht repariert! Du kennst die Regel!“ Er hielt die Hand ausgestreckt dem älteren Entgegen. Grummelnd, aber einsichtig, gab er das Objekt seinem Enkel zurück. Shura schmunzelte und schlängelte sich aus der zugestellten Garage/Hobbywerkstadt, zum Metallcontainer in der kleinen Einfahrt. Na noch lief das alles ja recht gut.

Sie hatten allerdings auch erst vor gut zwei Stunden angefangen. Es kam ganz darauf an was Shura wollte, dass sein Großvater wegwarf, was die Stimmung noch kippen könnte.

Mit einem zufriedenem Gefühl, bei dem Geräusch des Aufschlags in der Tonne, warf Shura das Teil in den Altmüll.

Er wollte sich gerade wieder wegdrehen und rein gehen, da erhaschte er eine Figur im Augenwinkel. Noch bevor er sich ganz dorthin gedreht hatte erklang eine Stimme.

„Shura?!“ Verwundert traf sein Blick den des Besuchs.

„Hey... Nojiko“ für einige Sekunden herrschte überraschtes Schweigen.

„Alles gut? Brauchst du was?“ Sie war nervös. Das konnte er sehen. Sie ziepte an ihren eigenen Fingern herum. Wie Adelle. Irgendwie Süß das sie das gemeinsam hatten. Und auch irgendwie nicht.

„Du bist beschäftigt oder?“ Sie warf einen Blick hinter Shura. Er drehte den Kopf etwas in Richtung Garage.

„Oh! Ach so... Wir räumen gerade aus. Hat Wochen gedauert meinen Paps dazu zubekommen“ er lächelte schief.

„Paps?“

„So nenne ich meinen Großvater. Glaub mir ich würde nicht lächeln, wäre mein Erzeuger von den Toten auferstanden“ er spürte wie sein lächeln etwas von der Fröhlichkeit verlor. Auch wen er das nicht wollte.

Plötzlich fielen ihm die Bandagen an ihren Händen auf.

„Hast du dich Verletzt? Ace rief zwar an und sagte das ihr nicht kommt weil was Passiert war... aber er sagte nicht was!“ Er kam mit gezielten Schritten näher.

„Ich... eigentlich... wollte ich dich was Fragen“ Shura's Blick wanderte zurück zur Garage als er etwas leicht Scheppern hörte.

„Wenn du keine Zeit hast. Ist das Okay. Tut mir leid! Ich will dich nicht von euren Sachen abhalten!“ blubberte sie auf einmal ganz schnell und unsicher los.

„Ach nein! Das ist es nicht“ beteuerte er und sah sie ernst an damit sie ihm das auch glaubte.

„Warte kurz. Gib mir zwei Minuten. Ich muss Paps nur die Leiter wegnehmen. Bevor er drauf-steigt, herunterfällt und sich was Bricht“ Das Spiel hatten sie nämlich schon mal hinter sich. Das letzte mal hatte Paps sich das Handgelenk verstaucht. Nur Verstaucht! Er war von ganz oben auf der Leiter, beim Regenrinne saubermachen abgestürzt. Weil er nicht auf Shura warten konnte. Und da sie mit solchen Dingen immer super viel 'Glück' hatten, würde er sich sicherlich das nächste mal was Brechen. Auch wen es nur vier Stufen waren.

Also schlängelte Shura sich zurück in die Garage, erklärte seinem Großvater was los war und nahm beim weggehen die Leiter wortlos mit.

Und nach der Regenrinnen-Aktion, hatte sein Paps wenigstens so viel gelernt deswegen nicht zu meckern.

Er versteckte die Leiter hinter dem Zaun des Nachbarn, zwischen den Holzbrettern und dessen dichten Zierhecken. Shura hatte Glück das es eine gute Nachbarschaft war. Und vor allem dieser Nachbar sich nicht über das Geklimper und Geratter aufregte was sein Paps in der Garage veranstaltete.

Nein, er saß sogar oft mit dabei und sah zu.

„Okay!“ verkündete Shura als er wieder zu Nojiko trat.

„Lass uns zum Straßenende laufen. Da kann man sich hinsetzen!“ erklärte er ruhig und zeigte in die Richtung in die sie gehen würden, bevor er auch schon los lief. Das schweigen das zwischen den beiden beim Laufen entstand war willkommen. Shura konnte sehen das Nojiko es brauchte um ihre Gedanken noch einmal zu ordnen. Am ende der Straße angekommen setzten sie sich auf die Holzbank die den Anfang vom Quer verlaufenden Wanderweg in Richtung Wald markierte.

„Also? Was möchtest du mich fragen?“ Shura wand sich ihr zu als sie sich gesetzt hatten. Sie zögerte noch einen Moment.

„Warst du schon mal...“ sie hielt inne und schüttelte den Kopf.

„Ich sollte nicht so denken! Das ist nicht Fair und auch nicht Richtig!“ Shura sah sie verwirrt an.

„Hey“ begann er ruhig.

„Wie schlimm kann es schon sein? Frag doch einfach!“ Er lächelte sie bestätigend an worauf Nojiko nickte.

„Warst du schon mal richtig Wütend auf deine kleine Schwester?“ als Shura eine Braue nach oben zog sprach sie schnell weiter.

„Ich meine jetzt nicht, wenn sie etwas angestellt hat... Nein. Wenn dir ein Fehler, ein Missgeschick passiert ist und das obwohl du ihr nur Helfen wolltest und sie Weint und Weint und Weint deswegen und will sich einfach nicht beruhigen und das obwohl du dich mindestens schon fünfmal entschuldigt hast und plötzlich nervt es dich und du denkst ganz schreckliche Dinge“ Sie steigerte sich in ihre Worte und sprach schneller und schneller.

„Ganz ruhig!“ erwiderte er etwas perplex.

„Klar darfst du wütend auf deine Schwester sein! Was ich nicht verstehe, ist die Tatsache das du damit zu mir kommst. Ace hätte dir die Frage auch beantworten können“ Er meinte es keines wegs böse. Aber ihr Freund hatte nun mal einen kleinen Bruder im gleichen alter wie Nojiko's kleine Schwester. Er selbst würde auch immer erst zu Connis gehen hätte er solche fragen.

Ihr Gesichtsausdruck zeigte das es wohl einen ernsteren Grund gab.

„Hatte es irgendwas mit dem zu tun, das Gestern passiert ist?“ Sie nickte nur.

„Was ist überhaupt passiert?“ fragte er nun doch gerade heraus. Nojiko holte einmal tief Luft und erzählte ihm alles vom Einkauf im Eckladen, bis zum verlassen des Krankenhauses am Abend, dass sie noch wusste. Auch warum Nami nicht aufhören wollte zu Weinen.

Als sie fertig war klickte es für Shura.

„Du wolltest mit mir reden weil meine Eltern Gewalttätig waren und ich immer auf Adelle achtgeben musste“ sie nickte erneut. Schien darüber beschämt zu sein ihn deswegen zu stören.

„Das heißt deine Erzeuger waren Gewalttätig?“ sie zuckte mit den Schultern.

„Das weiß ich nicht. Meine Mum und die Therapeutin vermuten es aber ich kann mich nicht an die Zeit vor dem Kinderheim erinnern... ich dachte nur... du warst sicher eher mal in so einer Situation schon allein wegen deinem früheren Familienleben...“

„Du meinst, dass ich Adelle beschützt habe und sie weint trotzdem wegen irgendwas trivialem?“ Nojiko nickte beschämt.

„Ja“ gab er wieder.

„Ich war in solchen Situationen und ich war auch sauer auf sie. Das passiert. Egal wie gut deine Beziehung mit deiner kleinen Schwester ist. Wir sind alle nur Menschen. Es ist gut das es dir nicht egal ist. Schlecht fühlen musst du dich deswegen aber nicht“ Sie nickte nach einem kleinen Moment.

„Okay... Danke“ Shura lächelte ruhig.

„Kein Problem. Dafür sind wir Freunde, Nojiko!“ ein lächeln tauchte tatsächlich auf ihren Lippen auf. Es war klein, aber es erreichte ihre Augen.

Sie unterhielten sich noch einen kleinen Moment über die Vermutung das Nojiko von ihren Pflegeeltern geschlagen worden sein könnte. Und Shura erzählte ihr wie er sich gefühlt hatte als sein Erzeuger und auch teilweise seine Mutter auf ihn einprügelten. Das er so ehrlich und offen mit ihr darüber sprach, überraschte ihn auch etwas.

Er schämte sich nicht für seine Vergangenheit, dennoch war es ein schwieriges Thema.
 

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Sein Handy klingelte als er auf dem runden Ende seines Bleistifts biss. Eine dumme Angewohnheit die er bis jetzt nicht ablegen konnte. Chemie war aber eben eines der Fächer die ihm ein wenig Kopfzerbrechen verursachten. Zurecht, wohl bemerkt.

Ace warf den Bleistift von sich und nahm den Anruf entgegen.

„Hey Shura“

„Hey! Nojiko war bis gerade eben bei mir. Sie kommt bestimmt gleich an deinem Haus vorbei“ Ace runzelte die Stirn.

„Gehts ihr gut?“

„Ja. Sie hatte Stress mit Nami und wollte meine Meinung dazu hören. Sie hat sich schlecht gefühlt das sie Wütend war. Hab' versucht ihr zu erklären das so was total okay ist. Weiß nicht wie viel es gebracht hat, es schien ihr aber besser zu gehen. Ich dachte nur ich sag es dir gleich. Bevor Missverständnisse entstehen“ Ace nickte obwohl Shura es nicht sehen konnte.

„Danke Shura. Ich geh sie jetzt abfangen!“ Shura verabschiedete sich darauf hin von Ace und die beiden legten auf.

Ace sprintete schon fast die Treppe hinab. Eigentlich wäre er heute Morgen sofort zu Nojiko's Haus gegangen. Doch Ben hatte ihm das ausgeredet.

Er solle der Teenagerin Zeit zum Nachdenken lassen. Gestern war viel passiert.

Seine Schuhe hatte er dennoch, definitive in weniger als 0,02 Sekunden an.

„Gehst du weg?“ Fragte Ben vom Couchtisch, an dem er saß und Arbeitete.

„Nur ein bisschen raus“ erklärte Ace als er bereits die Tür aufriss.

„Grüß Nojiko von mir“ Der Teenager konnte das Schmunzeln in Bens Stimme hören als er kurz innehielt.

„'Kay“ murrte er bloß und warf die Türe hinter sich ins Schloss.

Seine, immer länger werdenden Beine, aßen die Distanz vom Haus zum Gehweg in wenigen Sekunden. Ace wand sich in die Richtung aus der Nojiko kommen würde, gerade als diese doch tatsächlich auf seine Straße einbog.

Sie ging erst ohne von ihren Füßen aufzusehen. Was er als Gelegenheit nutzte ihr entgegen zu gehen. Nur wenige Meter bevor er sie erreichen würde, nahm sie die Schritte wahr und sah auf.

„Hey“ sprang es ruhig aus seiner Kehle bevor sie etwas sagen konnte.

„Nami ist böse auf mich! Weil ich ihr Kunstprojekt kaputt gemacht habe, als ich ihre Büchertasche benutzt habe um Buggy's Nase zu brechen. Ich war so sauer! Weil sie nicht aufhören wollte zu weinen obwohl ich mich entschuldigt habe! Ich musste an die frische Luft und irgendwie bin ich dann bei Shura gelandet! Ich dachte mir das er so was vielleicht eher nachempfinden kann... und er hat ja auch recht! Ich sollte mich nicht so schlecht fühlen das ich wütend auf Nami war!“ sie holte tief Luft weil sie ununterbrochen geredet hatte ohne zu Atmen. Es trieb Tränen in ihre Augenwinkel.

„Ist okay“ entgegnete er ruhig. Trat zu ihr und legte eine Hand an ihr Gesicht. Streichelte mit dem Daumen über ihre Wange.

„Das ist Okay, Nojiko. Nami wird sich beruhigen. Das wird schon!“ Nojiko beendete den Abstand zwischen den Beiden als sie sich an ihn drückte und die Arme um seinen Nacken legte. Er spürte die stillen Tränen die ihr über die Wangen liefen in sein T-shirt sinken. Seine Arme fanden auf ihren Rücken als er die Umarmung erwiderte.

„Ich will kein Freak sein!“ es war schluchzend und fast unhörbar. Und dennoch schnappte er es auf. Er drückte sie noch etwas fester an sich.

„Sag so was nicht“ er wand den Kopf und Küsste ihren Schopf.

„Du bist kein Freak. Ein Trauma mit dir herum zutragen macht dich doch nicht zum Freak!“ er behaarte darauf.

„Und jeder der so was zu dir Sagt oder Behauptet bekommt von MIR das Nasenbein Gebrochen!“ ein kleines explosionsartiges lachen bebte an seiner Schulter.

Sie verblieben noch einen kleinen Moment in ihrer Umarmung bis sich Nojiko beruhigte.

„Komm“ begann er ruhig und löste sich etwas von ihr.

„Ich bring dich nach Hause“ Sein Arm lag um ihre Schultern als er mit ihr los laufen wollte.

Ihre Hand vergrub sich sachte in seinem T-Shirt.

„Können wir nicht... ein bisschen Spazieren gehen? Ich möchte noch nicht nachhause“ gab sie zu und wischte sich mit dem Ärmel noch ein paar verstreute Tränen vom Gesicht.

Ace lächelte.

„Klar“ er drückte ihre Schulter.

„Vielleicht sehen wir Yinchan. Die streunt schon seit drei Tagen draußen rum“ Nojiko schmunzelte.

„Eure Lady ist sehr eigensinnig“ gab Nojiko mit kleinem lächeln wieder.

Die Hand die auf Nojiko's Schulter lag hob sich zu ihrem Haar und drückte ihren Kopf sachte in Ace Richtung.

Ein kurzer, sanfter Kuss berührte ihre Stirn.

„Das sind alle meine Ladys“ das brachte Nojiko zum lachen. Zwar mit roten Wangen, aber sie lachte.

„Ach? Wie viele Ladys hast du den?“ Ace grinste schelmisch.

„Vier. Aber du bist auf platzt Eins!“ Der Teenager wusste das Nojiko klar war das er mit den anderen drei 'Ladys' Yinchan, Easylein und Susilein meinte.

„Na das will ich ja hoffen!“
 

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„So! Ihr Süßen es ist Zeit rein zu kommen!“ Rief Koala mit einem Lächeln in der Stimme. Wild aussehende kleine Mädchen kamen angerannt. Kaya, Adelle und Nami, mit Keks natürlich, waren über und über verschmiert mit Matsch, Grasflecken und Sand aus Kaya's altem Sandkasten.

„Na? Was habt ihr schönes Gespielt?“ die drei grinsten.

„Wir waren Piraten!“ verkündete Nami mit viel Enthusiasmus.

„Das hat soooooo Spaß gemacht Mama!“ Adelle und Nami nickten wie wild als Kaya das Sagte.

„Das ist doch toll“ Koala lächelte.

„Jetzt müsst ihr drei Piraten aber erst mal in die Wanne! Ihr wollt bestimmt keinen Sand mitessen der euch aus den Haaren auf den Teller gefallen ist! Oder?“ Koala's lächeln wurde noch breiter als die Mädchen den Kopf schüttelten und dann die Wanne bejahten.

So scheuchte Koala die vier kleinen hoch in ihr und Sabo's Badezimmer. Da stand immerhin die große Wanne.

Als sie das Wasser ein lies sagte sie den kleinen das sie die Oberen Lagen ausziehen, Hände Waschen und ihre Schlafanzüge holen sollten.

Koala war sehr erfreut das es so reibungslos klappte.

Als die Mädchen so weit waren und wieder kamen, hatte sich die Wanne bereits zur Hälfte gefüllt.

„Okay meine kleinen, ihr könnt das Wasser noch etwas laufen lassen. Macht die Wanne aber nicht zu voll ja?“ alle drei nickten. Als die drei begannen ihre Unterhemdchen von sich zu werfen, hob Koala Keks vom Boden in ihre Arme.

„Ich gehe mit dieser kleinen Dame ins Gästebad. Ruft mich wen was ist okay?“

„Ja, machen wir Mama!“ erwiderte Kaya strahlend bis über beide Ohren. Koala lehnte die Tür zum Bad nur an als sie durch ihr Schlafzimmer zurück auf den Gang lief und dann ins Gästebad einbog.

Es war ein kleines Erlebnis Keks in der Dusche abzubrausen. Denn der kleine Goldbraune Hund hatte sich beim Tollen im Matsch in einen dunkelbraunen verwandelt.

Vor allem aber weil Keks ja nicht still hielt. Sie musste ihr zumindest kein Shampoo auswaschen. Koala hatte ja kein Tierfreundliches Shampoo im Haus.

Sabo fand sie als sie lachend am Boden saß. Gerade nachdem sie versucht hatte Keks etwas trocken zu Reiben. Natürlich war sie nicht schnell genug gewesen und die kleine hatte sich geschüttelt und Tropfen auf allem verteilt. Vor allem auf Koala

„Aufregender Tag?“ Seine Stimme war merklich belustigt.

„Mach die Tür zu!“ rief Koala als Keks sich in Bewegung setzte. Doch bevor Sabo reagieren konnte war die kleine auch schon zwischen seinen langen Beinen hindurch geflitzt und sprintete bellend den Gang hinab.

In Koala und Sabo's Schlafzimmer.

„Oh je“ erklang die Stimme ihres Mannes als Koala zu ihm in den Gang hechtete.

„Ist sie?“ Sabo nickte und im nächsten Moment hörte man die drei Mädchen belustigt kreischen.

Koala atmete tief durch.

„Pyjama-party?“ Seine Frage erinnerte Koala daran das sie vergessen hatte ihn anzurufen.

„Adelle und Nami übernachten heute“

„Mit Keks“ addierte Sabo.

„Mit Keks“ bestätigte Koala schief grinsend.
 

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Adelle hatte so viel Spaß gehabt und das sogar ohne ihren Bruder. Draußen Spielen war toll gewesen. Mit ganz viel Schaum Baden in einer riesigen Wanne auch! Am aller lustigsten fand sie es aber als Keks pitschnass rein gerannt kam und sich vor der Wanne schüttelte. Kalte Wassertropfen überall hinflogen. Und auch das, dass kleine Hündchen immer wieder die Vorderpfoten auf den Wannenrand stellte um zu gucken an wen sie ran kam zum Ab-schlecken. Kaya's Mama kam aber kurz darauf rein und nahm Keks wieder mit raus. Nach der Wanne und dem Schlafanzug anziehen, half Misses Price ihnen beim Haare Föhnen. Kaya stand gerade bei ihrer Mama und bekam die Haare trocken gemacht. Sie selber stand bei einem Spiegel der an einem Schrank hing und lies sich kichernd zwei Zöpfe von Nami flechten.

Doch ihr verging das lachen als sie etwas ganz doofes bemerkte. Nami hatte ein Ärmelloses Nachthemd an. Im Spiegel sah sie, als Nami sich wegdrehte, etwas auf der linken Schulter ihrer Freundin. Und sie kannte es. Kannte es sehr gut. Shura hatte auch so was. Sogar einige.

Wenn ihr Papa oder ihre Mama Zigaretten an ihm ausdrückten. So sah das dann aus. Genau so wie auf Nami's Schulter. Es waren zwei, nein drei die sich überlappten.

Jemand hatte Nami wehgetan. Und plötzlich war Adelle gar nicht mehr Happy. Und sie wollte fragen wer es gewesen ist. Damit sie es ihrem Bruder sagen konnte.

Weil der beschützte Adelle und er würde auch Nami beschützen. Das kleine rothaarige Mädchen war sich dem sehr, sehr sicher.

Adelle drehte sich vom Spiegel weg. Den anderen zu. Beobachtete die drei mit einem Knoten in ihrem Magen.

Wenn sie jetzt aber etwas sagen würde, dann wären gleich alle Traurig. Aber wenn sie nichts sagen würde, dann wäre das falsch!

Sie konnte sich aber wirklich nicht vorstellen das Nami's Mama so gemein war wie ihre eigene gewesen ist.

Das richtige zu tun war wichtig. Wen es auch nicht immer leicht war. Das hatte Shura ihr beigebracht.

Doch sie hatte Angst. Sie wollte nicht das Nami und Kaya auf sie böse waren weil sie etwas gesagte.

Und dann kamen die Tränen. Sie wusste nicht mehr weiter. Adelle wollte einfach nur noch da hin, wo sie sich am sichersten fühlte.

Wo alles gut war.

Als ihre Sicht verschwamm wurde es um sie ruhig. Das Kichern und freudige Reden hörte auf. Der Föhn verstummte.

„Was ist den los? Adelle?“ fragte Kaya's Mama sie und ging vor ihr in die Hocke. Doch ihre beiden Zöpfe flogen als sie den Kopf schüttelte.

„Ich will nach Hause!“ Dicke Tränen fielen aus ihrem kleinen Gesicht. Großes schniefen folgte.

„Ich will zu Shura!“ Sie wusste nicht wie lang sie geweint hatte. Oder was Kaya und Nami sagten.

Irgendwann kam Kaya's Papa dazu.

Hob sie hoch und brachte sie zum Auto. Selbst bei der Autofahrt stürzten noch vereinzelte Tränen aus ihren Augen.

Shura hob sie aus dem Auto, als sie endlich angekommen waren. Sie hielt sich so sehr an ihm fest das sie nicht einmal das auf-wiedersehen sagen von Kaya's Papa mitbekam.

Ihr großer Bruder setzte sich mit ihr auf die Couch. Streichelte ihr über den Kopf bis sie sich beruhigt hatte und ihn etwas los lies.

„Was ist los?“ seine Stimme war ruhig. Er war nicht böse. Dennoch druckste sie ein bisschen herum.

„Ich hab was entdeckt“ Shura legte den Kopf kurz schief, angelte ein Taschentuch vom Couchtisch und befahl ihr wortlos sich erst mal die Nase zu Putzen. Was sie auch tat.

„Was den?“ Adelle sah auf ihre Füße hinab.

„Nami hat Zigaretten abdrücke“ Ihr großer Bruder war eine ganze kleine weile ruhig.

„Wo?“ seine Stimme war leise, ernst. Sie traute sich nicht auf zu schauen. Wollte nicht sehen wie er gerade drein blickte.

„Auf der Schulter“ sie zeigte es an sich selbst.

„Nur eins?“ Adelle schüttelte den Kopf.

„Drei, nebeneinander“

„Frisch?“ Sie spürte wie der Atem in großen Zügen zurück in Shura's Brustkorb drang als sie den Kopf verneinend schüttelte. So als hätte er die Luft angehalten. Sich darauf vorbereitet zu erfahren das ein Kind aktuell so wehgetan wurde wie ihm einst.

„Nein, die schauen aus als wären sie schon lang her“ seine Umarmung wurde etwas kräftiger. Zog sie enger zu ihm.

„Das ist gut“ murmelte er und hielt sie einfach nur fest.



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