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♥ Mit den Waffen einer Frau ♥

MamorU ♥ UsagI
von

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Im Zwiespalt der Gefühle

Gedankenverloren rührte Usagi in ihrem Schokoladenmilchshake. Der wievielte war das eigentlich?! Irgendwann nach dem Vierten hatte sie aufgehört zu zählen. Allein ihr Magen, der anfing zu rebellieren zwang sie dazu sich diese – in ihrem Fall – äußerst irritierende Frage zu stellen. Wie lange es noch dauern mochte, bis sich Motoki und Mamoru endlich wieder blicken ließen?! Stirnrunzelnd beobachtete sie Makoto, wie sie inbrünstig Bestellungen aufnahm, sich nebenbei auch noch dem Putzen der Bedienung widmete und musste dabei unwillkürlich grinsen. Ihrer lieben Kindheitsfreundin schien es nichts auszumachen, dass Rei mit Ami und Minako bereits vor einer halben Stunde gegangen war. Auch, dass sie selbst inzwischen wie einer der Gäste von ihr bedient wurde tat ihrer Fröhlichkeit keinen Abbruch, sondern schien sie lediglich noch mehr zu beflügeln. Fast – so kam es rüber– war es so, als ob sie, wie Motoki ein Teil dieses Betriebes war. Nahtlos fügte sie sich in das Bild des Crown. Kein Mensch wäre darauf gekommen, dass sie lediglich aushalf. Viel eher erweckte sie den Anschein, als ob ihr das Crown gehörte. Ob es wohl damit zu tun hatte, dass sie endlich über ihren eigenen Schatten gesprungen war und Motoki gefragt hatte?!
 

Innerlich war Usagi bei Makotos Frage ja das Herz stehen geblieben. Sie hatte mit geschlossenen Augen die Luft angehalten und gelauscht. Erst als sie hörte, wie er erfreut ein „Ja“ gehaucht hatte, konnte sie aufatmen. Sie ahnte … Nein Blödsinn! Sie ahnte nicht! Sie wusste, wie es um die Gefühle ihres besten Freundes bestimmt war, auch wenn er darüber vor ihr kein Sterbenswörtchen verlor. Sein Blick, wenn Makoto durch die Tür kam, sein verstohlenes, kindliches Lächeln wenn sie zu ihm schlenderte um – die altbekannte, inzwischen in Stein gemeißelte Bestellung – aufgab, die aufgrund ihres jahrelangen Konsums so bekannt, wie das Amen in der Kirche war und längst keiner Worte mehr bedurfte, war immerhin eine guter Vorwand und eine ausgezeichnete Ausrede um immer wieder seine Nähe aufzusuchen.
 

Sie bemerkte wie ihre Freundin verstohlen, genauso wie sie selbst, alle paar Minuten einen Seitenblick zur Tür des Hinterzimmers warf. Was zum Geiert trieben die Beiden da drinnen?! Sogar eine Konferenz zum Wohle des Weltfriedens, hätte man nach zwei Stunden für wenigstens eine Pause unterbrochen … „Ich gehe mal nachsehen, was die Beiden da hinten machen!“, rief sie Makoto zu, die dabei war sich einen Erdbeerfleck aus ihrem smaragdgrünen Seidenrock zu wischen. Zu erwähnen, dass das gute Stück jetzt wahrscheinlich im Eimer war schien vollkommen überflüssig, da sie sich sogar darüber zu freuen schien. Unvermittelt nickte sie und rieb beherzter. Wahrscheinlich um damit ihre Nervosität zu kompensieren, dachte Usagi und lachte, während sie entschlossen auf den Männerbunker zuging, doch ehe sie nach dem Türknauf greifen konnte, hörte sie eine Frauenstimme, die gerade dabei war sich einen Kaffee und ein mit Marillenmarmelade gefülltes Croissant zu bestellen. Leicht zuckte sie zusammen und hielt in der Bewegung inne. Saori!
 

Unentschlossen, ob sie nun ihren eigentlichen Plan nachgehen sollte, oder zurück zum Tresen ging, verweilte sie in ihrer Position. Dem Schein nach, hatte sie Mamorus Freundin nicht bemerkt, ansonsten hätte sie sie bis jetzt gewiss angesprochen und sie mit einen belanglosen, oberflächlichen Gespräch bei Laune gehalten. Schon seit jeher fragte sie sich ob diese Freundlichkeit Saoris Naturell entsprach oder sie Diese einem Pflichtgefühl Mamoru gegenüber zu verdanken hatte. Auf die Idee Mamorus Kommilitonin in Frage zu stellen, kam Usagi niemals. Aus was für einen Grund sollte sie ihr auch Interesse oder gar Freundlichkeit vor-heucheln?! Mit ihrer Intelligenz und Schönheit hatte diese Frau es am allerwenigsten nötig so jemanden belanglosen wie ihr irgendetwas vorzumachen. Manchmal … und bei diesem Gedanken biss sich Usagi verkrampft auf die Unterlippe, bis Diese taub wurde. Diese Frau schaffte es zweifellos, dass sie sich neben ihr zweitklassig fühlte. Gerade in den Augenblicken, wo sie die Möglichkeit bekam sie und Mamoru zusammen zu erleben, beschlichen sie leise Zweifel. So sehr sie auch versuchte sich einzureden, dass ihr mit den Jahren entstandenes Vertrauen und Zusammenhalt das Resultat ihrer langwierigen Freundschaft war, nagte dennoch diese verabscheuungswürdige Eifersucht an ihrer Seele. Ohne viel Aufwand legte Saori mit ihrer gebildeten und sexy Art immer einen perfekten Auftritt hin. Selbst wenn sie nur kam um zu lernen, sah sie dabei anbetungswürdig aus. Allein die Art und Weise wie sie es schaffte Mamoru in ein Gespräch zu verwickeln, dass den Effekt hatte, dass er darin buchstäblich mit allen Sinnen versank, bereitete Usagi Kopfschmerzen und das – gestand sie sich endlich ein – in letzter Zeit mehr als sonst. In Augenblicken wie diesen, wenn sie über fachliches zu diskutieren anfingen über kam sie das Gefühl eine ungebetene Zuschauerin zu sein. Dass sie Mamoru während dieser Debatten so gut wie gar nicht zur Kenntnis nahm, verstärkte dieses Gefühl zunehmend. Was hatte sie ihn in dieser Hinsicht schon großartig zu bieten?! Sie beide – zusammen – gaben das Bild dieses perfekten Zeitschriften – Traumpaares ab, welches sie – so irrational es sich anhörte – in ihren speziellen Bann zog. Sie sah hin obwohl sie es nicht wollte, weil sie sich von diesem Bild einfach nicht losreißen konnte. Gemeinsame Freunde von Saori und Mamoru konnten an ihr, auch nach so vielen Bemühungen ihrerseits, nicht wirklich viel abgewinnen. Sie schienen die Tatsache, dass sie eine Beziehung führten zwar zu akzeptieren, so wie es sich für Freunde gehörte, doch hörte sie das Tuscheln hinter ihrem Rücken ebenso. Sie redeten davon, wann endlich Schluss sei mit seinen albernen Fantasien und unterschwelligen Hoffnungen. Über kurz oder Lang würden er und Saori ohnehin ein Paar werden, und sie sollte es endlich akzeptieren und ihn freigeben, anstatt weiterhin Luftschlösser zu bauen.
 

Solche Zusammentreffen zogen sich an Usagi vorbei wie ein schlechter Traum in dem sie immer wieder aufs Neue versuchte sie von ihr als Person zu überzeugen, doch umso mehr Mühe sie sich machte, desto öfter unterliefen ihr große wie kleine Geschicklichkeitsfehler. Manchmal – zwar nur selten aber immerhin – fing sie an zu stottern, wenn sie die hochgestochen Wörter, von denen sie nie gehört hatte benutzten, fing sie vor lauter Nervosität an zu stottern. Um den Schein ihr gegenüber zu wahren unterhielt man sich vorbehaltlos angeregt, erzählte witzige Geschichten und lachte viel. Und eindeutig benahmen sich all diese Menschen, freundlich ihr gegenüber und gaben sich offensichtlich große Mühe, sie – wenn auch nur in Maßen – sie einzubeziehen. Dennoch fühlte sie sich die ganze Zeit wie erbärmliche Außenseiterin. Unfähig das wenige Positive zu sehen, litt sie über die Gebühr unter den Dingen, die jedes verdammte Mal schief liefen, wie dass sie das Glas Saft umstieß, über lateinische Begriffe lachte, die zwar lustig klangen, jedoch ernstzunehmende Krankheiten waren. Das alles und viel mehr brachte ihr keine Pluspunkte. Womöglich spekulierten sie darüber, was sie machten wenn sie alleine waren?! Worüber sie sprachen?!
 

„Beweg dich endlich oder sag irgendetwas!!“
 

„Was?!“, fragte sie unbeholfen, hob den Kopf und landete in Makotos grasgrünen und zu allem Überfluss wütend glitzernden Augen. „Saori beobachtet dich bereits seit geschlagenen zehn Minuten wie du mitten im Raum stehst!!“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. Das vollbeladene Tablett, zweckentfremdete sie a la James Bond als Sichtschutz, als ob Saori Lippenlesen könnte. „Ich war nur kurz im Gedanken versunken!“, versuchte sie sich mit krächzender Stimme zu rechtfertigen. „Das weiß ich doch du Dummnudel aber doch nicht sie!!!“ Heimlich lugten sie durch die Saftgläser zu der wartenden Saori. „Sie beobachtet uns!“ Um sich ein Knurren zu unterdrückten, schluckte Makoto ihre Verzweiflung hinunter. „Ja wundert dich das denn?! Du hast ausgesehen als ob du Demenz hättest und vergessen hast wo du dich befindest, geschweige denn wo du hin wolltest!“ Da sie nicht wollte, dass irgendjemand etwas von ihren Gespräch mitbekam, näherte sie ich Makotos Ohr ungeachtet dessen, dass sie damit das Gleichgewicht ihrer Freundin gefährdete. „Punkt eins: Ich war tatsächlich für eine Milisekunde weggetreten und Punkt zwei -“ Neugierig zog Makoto eine Augenbraue nach oben. „Du sprichst inzwischen wie Ami!!!!“ „Stimmt ja gar nicht!“ „Stimmt wohl, oder woher hast du dieses komische Wort jetzt schon wieder?! Wohl kaum von Wedding Peach!?“ „Nö!“ „Sondern?!“ Darüber musste Makoto selbst erst einmal nachdenken, bis ihr nach einer Schweigeminute endlich ein Licht aufging. „Na letzte Woche, als ich mit der blöden Grippe im Bett lag, da lief nix besseres im Fernsehen, als eine komische Doku!“ „Aha!“, meinte Usagi interessiert. „Worüber?!“ „Über alte Menschen!“ „Hmmm ok!“ „Sag mal wolltest du nicht nach Mamoru und Motoki sehen?!“ Zermürbt nickte Usagi. Das Tablett schaukelte heftiger. „Und wieso stehst du dann immer noch vor der Tür?! Und sag mir jetzt nicht, dass dich Saoris Anwesenheit verunsichert hat und du nur deshalb den Faden verloren hast, weil sie dich verunsichert?!“ Verlegen zuckte sie mit den Schultern. „Ähhm … eigentlich schon!“ „Wieso?!“ Verlegen wandte sie den Blick vom Dekolletee ihres Gegenübers. „Was macht ihr den hier?!“
 

Und es flog! Mit Ach und doppelt so viel Krach fielen die Gläser zu Boden. Glas wohin das Auge reichte Glas und mitten drinnen zwei hochrote Frauen. In ihrem Rücken eine sprachlose Saori, vor ihnen Mamoru und Motoki die nicht einmal mit der Wimper zuckten, als das Unglück passierte, ganz so als hätten sie es kommen sehen. „Uuuups!“ Usagi war die Erste die ihre Stimme wiederfand und um ihre liebe Mako zu verteidigen, nahm sie kurzerhand alle Schuld auf sich. „Ich wollte nach euch sehen und da bin ich zufällig in Makoto reingelaufen.“, versuchte sie zu erklären und sah wie Makoto ihr einen dankbaren Blick zuwarf. Was sollte sie denn sonst machen?! Schließlich war sie ja wirklich Schuld an diesem Desaster. Schneller als sie sich bücken konnte um aufzuräumen, waren auch schon Motoki und Minako zur Stelle. Als ob sie sich gedanklich abgesprochen hätten, trug sie aus der Putzkammer den Besen, er die Kehrschaufel, die sich neben dem silbernen Mülleimer, neben dem Eingang befand.
 

„Hast du dir wehgetan?!“, fragte Mamoru sichtlich besorgt und musterte sie von oben bis unten. Auch ihm stand der Schreck ins Gesicht geschrieben nur wieso?! Sollte er inzwischen solche Manöver ihrerseits nicht schon gewohnt sein? Als sich ihre Blicke kreuzten, zuckte sie leicht zusammen. „Nein! Keine Sorge! Mir geht es gut!“, nur das ich mich mal wieder zum Affen gemacht habe, fügte sie im Stummen hinzu. Liebevoll lächelte er sie an. Sein kleiner Tollpatsch war und ist einfach unverbesserlich! „Hast du die ganze Zeit auf mich gewartet?!“, fragte er und nahm zärtlich ihre kleine zierliche Hand in die Seine. Er würde es zwar nie und nimmer öffentlich zugeben, doch liebte er es sie so zu halten. Jedem und Allen damit zur Schau zu stellen, dass diese Frau zu ihm gehörte. Ihm allein gehörte, wo er doch früher solche Gesten nicht ausstehen konnte, tat er jetzt nichts lieber als das. „Komm lass uns gehen!“ Mit dem Kopf deutete er zu Motoki und Makoto die sich angeregt außerhalb ihrer Hörweite unterhielten. „Wir beide sind ohnehin überflüssig, meinst du nicht auch?!“ Sie folgte seinen Blick und verzog ihre Lippen zu einem zufriedenen Lächeln. „Mhm! Hat ja auch lange genug gedauert!“
 

Saori hatte Usagi bereits komplett vergessen bis sie mit einem lautstarken Räuspern die Aufmerksamkeit der Beiden auf sich zog. Die purpur geschminkten Lippen zu einer schmalen Linie gezogen, in einer dunklen Denimjeans, welche ihre Beine herausragend zur Geltung brachten und einen Knackarsch in Form eines Apfels zauberten – wo sonst keiner war -, kreuzte sie beide Arme erwartungsvoll vor der Brust. Ihr Geschmack für Mode und das Wissen was ihr stand machte sie neben ihrem messerscharfen Verstand zu einer Ikone. Die rote Bluse, leicht durchsichtig aber nicht zu sehr. Mann konnte erahnen aber nicht sehen, schmiegte sich wie maßgeschneidert an ihre Wespentaille, hob ihre prallen Brüste hervor ohne dabei provokant oder Gott bewahre, gar billig zu wirken. Wie in drei Teufelsnahmen machte sie das bloß? So sehr Usagi ihre blonde, lange Mähne mochte, so war sie trotzdem neidisch auf das satte braun ihres Haares, die leichten Wellen, die ihr einen perfekten Beachlook verpassten und ganz bestimmt musste sie nicht einmal etwas dafür tun außer aus der Badewanne zu steigen und sich mit den Fingern hindurchzufahren. Von ihren braunen Augen ganz zu schweigen. Selbst Bambi wäre darauf eifersüchtig geworden. Hatte sie bis eben gedacht Mamoru auf Augenhöhe bei sich zu haben, wuchs er im Beisein dieser Frau auf die Höhe des Kilimandscharo und sie war gewiss nicht zum Bergsteigen geboren. Selbst als sie mit Mamoru einmal, vor einem Jahr versucht hatte zu joggen, ging ihr nach nicht einmal zehn Metern die Puste aus. Animiert hatte er sie alle mal. Sogar mit Bestechung hatte er es versucht, ihr sogar ein Eis (zwei Kugel sogar) hielt er ihr frech grinsend unter die Nase, doch schwupps, als sie danach greifen wollte, rannte er los und nach weiteren zwei Ecken war er auch damit verschwunden. Wo sie endlich dachte ihren Mamo eingeholt zu haben, so sah sie vor ihrem geistigen Auge nur noch seine Rückenansicht wie damals. Würden sie diese Gedanken jemals loslassen?! Immer wenn sie dachte zu sich gefunden zu haben, mit sich und allem Möglichen in Einklang zu sein verspürte sie den Drang erneut loslaufen zu müssen. Ihm hinterher, der sich zwar auf Verschnaufpausen einließ, ihr den Rast vergönnte aber ruhelos blieb. Mehr als ein kurzes Hallo hatte sie nicht über sich bringen können. Geduldig setzte sie sich zu Mamorus Rechten und wartete auf Motoki oder Makoto, während sich die Zwei über die letzte Prüfung von ihr sprachen. Voller Geduld und mit der Verständnis des Papstes höchstpersönlich sprach er ihr Mut zu. Sagte sie soeben mit der Verständnis des Papstes?!! Mamoru war noch päpstlicher als der Papst selbst. Wäre sie nicht schon so alt wie sie war, würde sie spätestens bei den Worten „Du bist so klug! Lass die Schultern nicht hängen!“ angefangen ihn nachzuäffen und sie?! Klar sah sie ihn an wie Bambi in seinen besten Jahren, wickelte verspielt eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger und suhlte sich regelrecht im ausgesprochenen Lob! Bäh! Wenn sie noch eine Sekunde länger zuhören müsste, würde ihr schlecht werden. Wann hatte er sie?!! Seine Freundin so sehr gelobt oder angespornt?! Und ganz so nebenbei, wenn sie schon als -Freundin- tituliert wurde, stand ihr demnach nicht den Regeln nach mehr Aufmerksamkeit zu?!! Hallo hier bin ich, hätte sie am liebsten geschrien, ihn an beiden Schultern genommen und wach gerüttelt, unterließ dies jedoch um sich nicht komplett zum Narren zu machen. Sogar Mako hatte sie vergessen! Sauer seufzte sie. Was war sie doch für eine Freundin?! Anstatt ihr das Glück zu vergönnen trachtete sie nach ihrer Aufmerksamkeit, obwohl sie diese immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit hatte.
 

„Wann hättest du denn Zeit, damit wir hinfahren können?“, hörte sie Saori zuckersüß fragen und riss ihren Kopf zur Seite. Wohin denn fahren?! Oh wie konnte sie Bambi jemals mögen?! Nun reichte es aber. Sie war nicht länger gewillt ihren Unmut gegenüber dieses Bambi-Biestes zu verbergen!!! „Wohin fahren?!“, wollte sie wissen. Scharf wie die Schneide eines Messers spaltete ihre Stimme sogar die Luft. Überrascht über den Ton wandte sich Mamoru zu ihr. Wenigstens bei ihm stieß sie nicht auf taube Ohren. Saori indes lächelte. Nicht eine Gesichtsregung wies darauf hin, dass sie sie eingeschüchtert oder gar verunsichert hätte. Usagi meinte selbst wenn sie ein geladenes Gewehr halten würde, würde sie nicht einmal mit der Wimper zucken. „Ein Seminar!“, antwortete sie nonchalant und besah dabei ihre frisch manikürten Fingernägel, die mit der hereinstrahlenden Sonne um die Wette glänzten. „Und weiter?!“, hackte sie unbeirrt nach. Sollte sie eingebildet und aufgeblasen sein wie sie wollte. Sie würde sie damit nicht in die Knie zwingen, denn der Mann um den sie sich beide drehten gehörte zu ihr und wenn jemand Anspruch erheben durfte, dann war es gewiss sie und nicht diese Möchtegernschnepfe. Oje! Seit wann war sie so bösartig geworden?! Das Verhalten, welches sie an den Tag legte, passte rein gar nicht zu ihrer sonst so zahmen Persönlichkeit, doch wie sagt man so schön?! Feuer mit Wasser bekämpfen?! Oder war es doch Feuer mit Wasser?! Hää?! Nein halt! Feuer mit mit einem Feuerlöscher bekämpfen!! Nee! Doch nicht!! Egal! Saori war das Feuer und sie die Feuerwehrfrau!! Meine Güte!! So langsam verstand sie Minako! Das aber diese Sprichwörter auch immer so schwer sein mussten. Welcher Mensch kann sie sich alle merken?! Mamoru öffnete seinen Mund um ihr zu erklären, doch wie sollte es anders sein, kam sie ihm zuvor. „Ein Seminar über die Palliativversorgung! Ich wünschte ja, dass wir die Möglichkeit hätten dich mitzunehmen, doch sind nur Studenten oder Abgeschlossene Mediziner eingeladen worden. Außerdem-“ „Außerdem glaube ich, dass dich so ein erdrückendes Thema nur traurig machen würde und du nicht zu all diesen ernsten Menschen passen würdest!“, versuchte Mamoru die Situation zu retten, als ihm klar wurde, dass das was Saori machte – wohl unbewusst – ein wenig herabwürdigend und von Oben herab klang. Er war der Letzte der sich wünschen würde, dass Usagi nicht mitkam aber auch er hatte zu kämpfen mit der Hochnäsigkeit dieser Personen, doch dieses Seminar klang vielversprechend und würde ihm später zugutekommen. Ohnehin hatte er vorgehabt auch ohne Saori zu fahren aber als er ihr davon erzählte war sie Feuer und Flamme und er freute sich ehrlich gesagt nicht alleine fahren zu müssen. Kam es ihm nur so vor oder war die Luft zwischen den beiden Frauen, zwischen denen er saß ziemlich dick geworden. Nein! Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Wieso sollte sie?! Für Usagi gab es keinerlei Grund zur Eifersucht und für Saori schon mal gar nicht! Nie und das meinte er so ernst wie nichts in seinem Leben würde er Usagi je einen Grund liefern um eifersüchtig sein zu müssen, denn sie war die Frau seines Lebens, der Mensch den er liebte, für den er lebte. Sie einzig und allein war sein Schicksal! Früher gab es eine Zeit in der er Frauen, hübschen Frauen nicht nur hinter sah, doch seit er sie kannte, gab es „KEINE“ die seine Aufmerksamkeit erweckte. Nicht eine Minute! Schwachsinn! Nicht einmal eine Sekunde würde er neben ihr eine Andere sehen können. Usagi war sein Ein und Alles! Der zentrale Punkt seines Lebens um den sich alles drehte.
 

Stumm hörte sie was er ihr zu sagen hatte. Das aufgesetzte Lächeln gefror auf ihrem Gesicht, während siech auf den nächsten Schlag wappnete. Von ihr genauso wie von dem Mann, für den sie beide Hände ins Feuer gelegt hätte. Autsch!! Seine Aussage verschlug ihr die Sprache, und ebenso ungläubig wie verblüfft starrte sie ihn an. Saori war vergessen, die Menschen um sie herum ausradiert, die Welt schien für einen Moment lang still zu stehen. Hatte sie sich womöglich verhört?! Kamen diese Worte tatsächlich aus -SEINEM- Mund?!! Am liebsten hätte sie losgeheult. Sie öffnete den Mund um irgendetwas zu sagen, doch der Klos, welcher ihr im Hals steckte verwehrte ihr jeden Ton, also schloss sie ihn wieder lautlos. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sollte sie ihn vorschlagen, während er zu diesem Seminar ging, dass sie derweil die Gegend erkundete?! Nein! Das würde bedeuten, dass sie sich ihm aufdrängen wollte, also schnappte sie hörbar nach Luft. „Schön! Ich glaube auch, dass das nichts für mich wäre!“ „Sagte ich doch!“ Sie zwang sich zu einem Lächeln und nickte. „Ich glaube allerdings, dass ich jetzt los muss!“, flötete sie gekünstelt und griff nach ihrer Handtasche.
 

Überrascht sah Mamoru an ihr hoch! „Ich dachte, wir würden noch ein Eis essen gehen!“, und danach zu mir nach Hause! Was war los?! Wieso hatte sie es auf einmal so eilig?! Saori kicherte. „Wie süß ihr beiden doch seit! Ein Eis essen war ich nicht mehr seit dem ich 14 war!“
 

Kalte Wut stieg in Usagi hoch! Auch Mamoru erhob sich ungeachtet dessen, was Usagi vorhin sagte . Mit einer Hand umfasste er ihre Hüfte und zog sie ganz nahe zu sich heran, während er ihr mit der Anderen die Tasche aus den Händen nahm. „Dann solltest du das so bald wie möglich nachholen! Nicht allein die Arbeit macht das Leben aus Saori! Die kleinen Dinge sind es-“, sprach er an seine Freundin gerichtet und drückte sanft Usagi noch näher an sich und trotzdem fühlte es sich so an als ob sie ihm nicht nahe genug sein konnte. Verblüfft über dieses neue unerwartete Gefühl eine gewisse Distanz könnte sich zwischen sie schleichen, dachte er nicht einmal im Traum daran sie heute freizugeben. Wenn es sein müsste, würde er sogar zu ihr nach Hause mitkommen und mit Vater Kenji einen Kaffee trinken, aber sie würde heute ohne ihn nirgendwohin gehen. Verliebt wie eh und jeh sah er seinem Mädchen, seiner Welt tief in die wunderschönen blauen Augen und lächelte, woraufhin ihr Blick wieder weich wurde. „-die das Leben ausmachen und der Mensch mit dem du sie teilst!“
 

Alles war vergeben und vergessen! Mit diesem einen Satz, bei dem Saori beinahe beide Augen herausfielen, ging sie über vor Glückseligkeit. Blankes Entsetzen sprühte aus jeder Hautfaser Saoris. Man konnte ihr den Unglauben ansehen. Naja! Sie konnte ihr den Unglauben ansehen! Mamoru natürlich sah rein gar nix! Und während er sich von Saori verabschiedete als wäre nichts gewesen, sah er über die Schulter zu Motoki und Makoto, die sich gerade das erste mal küssten. „Sucht euch ein Zimmer!!“, lachte er vergnügt und schleifte Usagi durch den Ausgang.
 

Schweigend gingen sie nebeneinander her. Usagi badete sich im Glück, während er über dieses neue, einzigartige Gefühl nachdachte, welches er nicht zu benennen wusste. Was er jedoch ganz deutlich spürte war, dass es ihm nicht gefiele und ehe er sich versah, übernahmen seine Gefühle, die unerklärliche Angst des Verlustes überhand. Er dachte nicht lange nach, als er sie kurzentschlossen am Arm packte und mit dem Rücken nach hinten in eine unscheinbar enge Seitengasse drängte.



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