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♥ Mit den Waffen einer Frau ♥

MamorU ♥ UsagI
von

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Unverhofft kommt oft

Nicht ganz so schlüssig ob er nun den Kopf heben sollte, oder weiterhin die verdreckte Fliese im rechten Eck, neben dem dritten Barhocker von oben jetzt putzt, verweilte Motoki mit dem Kopf an Mamorus Brust gelehnt. Ein Räuspern, gefolgt von einem Zeigefinger auf seiner Schulter brachte ihn zwar ein Stück weit der Realität näher aber noch nicht zur Gänze. Seit dem Anruf seines besten Freundes mitten in der Nacht, war er nicht wie immer erfreut oder gar begeistert ihn zu sehen. Hinzu kam, dass er weder dessen Beweggründe kannte, noch was er in seinen Augen verbrochen zu haben schien. Überrascht, dass sich eine, bis auf den letzten Quadratzentimeter durchtrainierte Brust, so weich und kuschelig anfühlen konnte, fing er unbewusst an seine Wange daran zu reiben. Oh wie sehr er die Körperliche Nähe seit der Trennung von Reika vermisst hatte, war ihm bis jetzt gar nicht bewusst gewesen. Mamoru konnte sich glücklich schätzen, dachte er traurig. Wenn sie doch bloß nicht gegangen wäre. Auch wenn er Reika die Entscheidung überlassen hatte, so hatte er insgeheim bis zum letzten Augenblick gehofft, und er wusste wie falsch seine Gedanken waren, wo er ihr doch etwas vollkommen anderes erzählt hatte und doch … Tief in seinen Herzen hegte er den Wunsch, dass sie sich für ihn entschied und blieb. Als sie ihn ihre Entscheidung mitgeteilt hatte, schaffte er es sogar zu lächeln und nahm sich in Folge dessen ganz fest vor, dass ihre Liebe im Stande sein würde die Distanz zu überwinden. Ja! Er war bereit gewesen auf sie zu warten. Das erste Jahr verlief gut. Sie telefonierten regelmäßig miteinander. Zu den Feiertagen kam sie ihn regelmäßig besuchen bis Ostern letzten Jahres, wo sie ihn anrief und darum bat, dass er sie verstehen möge. Er hätte alles für sie getan! Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, wäre er sogar mit ihr mitgegangen, doch gab es für so jemanden wie ihn in der Welt von Reika keinen Platz mehr. Der Schmerz hatte ihn zerfressen, als er ihre Bitte hörte, sie freizugeben um nur Wochen danach zu erfahren, dass sie seit geraumer Zeit eine Affäre mit einem Arbeitskollegen hatte. Er verstand nicht, noch konnte er jetzt verstehen, wieso sie jemand Anderen sehen konnte, während sein Blick nur an ihr haftete obwohl sie hunderte von Kilometern trennten. Die einzige Erklärung die ihm jetzt plausibel klang war, dass sie ihn nicht so sehr geliebt hatte wie er er sie und wenn er ganz ehrlich war, spürte er auch noch heute, zwei Jahre danach ein Stechen, wenn er an sie dachte. Nur mit einem klitzekleinen Unterschied, dass er jetzt jemanden sah, dass sein Herz regelrecht Purzelbäume machte, wenn sie durch die Tür kam und jede -wenn auch nur zufällige Berührung- eine Gänsehaut auf seiner Haut zurückließ. Es gab -und er dankte Buddha dafür, dass Mamoru seine Gedanken nicht lesen konnte- eine Zeit – obwohl wenn er recht überlegte, waren damals Mamoru und Usagi ja kein Paar gewesen- da zog er es ernsthaft in Erwägung Usagi nach einem Date zu bitten. Zwar war er nicht verliebt in sie, doch mochte er den blonden Wirbelwind und zwar sehr. Er vermutete, dass sein bester Freund ein Auge auf sie geworfen hatte, doch sooft er es versucht hatte ihn zur Ehrlichkeit zu bewegen, hatte er es immer wieder aufs Neue dementiert. Jetzt wo sie schon so lange ein Pärchen waren und er die Liebe in ihrer beider Augen sah, sie mit beiden Händen beinahe greifen konnte, bereute er es keinen Augenblick, sie nicht gefragt zu haben. Nur versteckte sich ein Funke der Wehmut unter dem Vorhang der Freundschaft, wenn er sie zusammen sah. Nicht weil er sich wünschte, dass sie zu ihm gehörten würde, sondern weil er sich nach jemanden sehnte, der ihn – Motoki Furuhata – genauso ansah wie Usagi Mamoru.
 

Seit geraumer Zeit, und bei diesem Gedanken musste er verliebt grinsen, hatte sein Herz angefangen lauter zu schlagen, sich zu freuen, wenn eine gewisse Freundin Usagis durch die Tür kam. Selbst seinem besten Freund, dem Gefühlsautisten und Frauen -NICHT-VERSTEHER- Nr.1 war es aufgefallen, nur dass ihm jedes Mal, bei dem Versuch Makoto nach einem Date zu bitten, ihm das Herz in die Kniekehlen rutschte, davon mal abgesehen, dass während er sich zu ihren Stammtisch machte, er auf dem Weg dorthin, seine Eier zwischen den Spielautomaten und Tisch 1 verlor, doch irgendwann …. dass schwor er sich!!
 

„WAS?!! Was in drei Teufelsnahmen soll das werden?!“, drang die bedrohlich klingende Stimme seines Gegenübers in seine Ohren. Nanu?! Oje, oje! Seit wann streichelte er denn schon Mamorus Bizeps?! „Motoki, wenn du nicht sofort damit aufhörst werde ich dir weh tun müssen!!!“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
 

Mit wackeligen Knien löste Motoki sich von ihm, wenn auch nur schweren Herzens, wie er erstaunt feststellen musste. Nicht, dass er vorgehabt hatte mit ihm zu kuscheln, aber warm und geborgen hatte er sich immerhin gefühlt … irgendwie … Naja so warm und geborgen „Mann“ sich auf der Brust seines besten Freundes nun mal fühlen konnte! Das Mamoru aber auch so empfindlich sein musste.
 

Kopfschüttelnd folgte Mamoru einen zutiefst irritiert dreinblickenden Motoki zu seinem Stammplatz. Seitdem er in einer Decke eingemummt in seinen Wohnzimmer alleine aufgewacht war, fuhren die Gefühle in seinem Inneren mit 180kmh Achterbahn, was wie die Geschwindigkeit schon aussagte, extrem gefährlich und durcheinanderbringend war. War sie gegangen, wegen dem was am Vorabend zwischen ihnen passiert bzw. nicht passiert war oder war sie gegangen weil sie mit den Mädchen verabredet war?! Die offenen Fragen waren auch -unter Anderem der Grund- wieso er es nicht wagte, zuerst seine Freundin zu begrüßen. Der Andere war seine Nachbarin. „Du siehst schrecklich aus!“, murmelte Motoki während er ihnen eine Tasse Kaffee einschenkte. Blindlings griff Mamoru danach, ohne seinen Blick von seinem Mädchen und Mrs. Atama zu wenden. „Was macht Mrs. Atama bei Usagi?!“, sinnierte er laut vor sich hin. Natürlich fühlte sich Motoki sofort angesprochen. Noch während er dabei war sich einen Schluck des schwarzen Goldes zu gönnen, musterte er den Stammtisch noch einmal eingehend. „Mach dir keine Sorgen! Sie war nur erschrocken über Minakos Gekreische, dass Usagi sterben würde! Nix besonderes!“
 

Mamoru blinzelte einmal, zweimal, dreimal ehe er Motoki taxierte. Verwirrt traf geistesabwesend. Beide schlürften sie an ihren Kaffee und sahen einander schweigend an. War Motoki nun komplett auf schwarz umgestiegen?! Ansonsten schwamm ja Motokis Kaffee in Milch, aber in letzter Zeit ertappte er ihn immer öfter dabei, wie er ihn schwarz und sogar ohne Zucker trank und das war in seinem ganz speziellen Fall ein Zeichen. „Du solltest anfangen Eintritt zu verlangen!“
 

Stirnrunzelnd stellte Motoki seine Tasse ab und fing an sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn zu tippen. „Dachte ich auch, bis mir nach ihren Ausbruch klar wurde, wie viele Menschen das Kaffee verließen. Daher denke ich jetzt darüber nach den Austritt zu kassieren! Würde sich bestimmt mehr rentieren!“ Zustimmend nickte Mamoru. „Wieso kommst du eigentlich erst zu mir, ohne Usa zu begrüßen?!“ „Eine lange Geschichte, an der DU!“, mit dem Zeigefinger deutete er gezielt auf Motoki. „Nicht unschuldig bist!“ „Ich? Aber wieso ich? Ich war doch gegangen?!!“ „Eben!“, pfefferte er ihm entgegen. „Was hast du angestellt und vor allem wie hast du es verbockt!“ „Wieso gehst du davon aus, dass ich ...“ „Weil das meistens der Fall ist!“, unterbrach er ihn mitten im Satz. „Und weil wenn ich mir Usa so ansehe, wie sie unschuldig an ihrem Shake schlürft, traue ich ihr nicht zu-“ „Oh wenn du dich da mal nicht täuschst!“, schnitt ihn diesmal Mamoru ab und fuhr sich mehrmals durchs Haar. Wie sollte er Motoki erzählen, wenn doch der Ursprung seines Problems keine vier Meter entfernt von ihm saß. Nicht, dass sie irgendetwas mitbekommen würde. Nicht auszudenken, wie sie reagieren würde, wenn sie wüsste, dass er sich bei Motoki über sein, wie sollte er es benennen?! Sexualleben trifft es nicht wirklich?! Hmmm wenn, dann wohl eher -nicht vorhandenes Sexualleben-. Nicht das es ihm etwas ausmachen würde. Zumindest nicht in diesem Sinne, aber wie nannte man das, was gestern zwischen ihnen passiert war.
 

Noch während Mamoru darüber nachdachte wo er ansetzen sollte, beugte sich Motoki neugierig über den Tresen. „Wie meintest du das?!“

Zermürbt riss sich Mamoru von seinem Spiegelbild in der Kaffeetasse, hob den Blick und wäre dabei beinahe vom Hocker gefallen, als er dabei gegen Motokis Nase stieß. „Was stimmt heute nicht mit dir?!“, knurrte er aufgebracht. „DAS MEIN LIEBER ZUKÜNFTIGER DOKTOR!“, keifte Motoki und nahm Sicherheitsabstand. „Könnte ich genauso gut dich fragen.“ „Ich glaube Usagi versucht mich bewusst du verführen!“
 

So! Nun hatte er es nicht nur gedacht, sondern noch bewusst ausgesprochen. Erwartungsvoll sah er wie sich Motokis Augen entsetzt weiteten, ehe sich seine Lippen zu einem schelmischen Grinsen verzogen und er nach Luft zu japsen anfing. „Wenn du jetzt lachst!“, warnte er ihn. „Ich versuche es! Aber Usagi berechnend?!“, fragte er ungläubig und versuchte dabei an irgendetwas wie stinkende, von Hühneraugen besetzte Männerfüße zu denken, denn es wäre nicht gut, wenn er anfangen würde Mamoru auszulachen. Gar nicht gut! Aber Usagi??!
 

Jetzt war es an Mamoru sich über den Tresen zu beugen. Mit einer dezenten Handbewegung deutete er Motoki näher zu kommen. Er gehorchte. Zentimeter für Zentimeter näherten sich ihre Gesichter, bis sie den Atem des jeweils Anderen an ihren Lippen spüren konnten und dann …
 

„Auuuuuuuaaaaaaa!“ Motokis Stimme erklang, wie die eines schrecklich schlechten Opernsängers im Sterben durch das gesamte Crown. „Du hast mir die Nase gebrochen!“, jaulte er und hüpfte von einem Fuß auf den Anderen auf der Suche nach Eiswürfel. „Ich hab dich lediglich gez...“
 

„Was ist passiert?!“ „Hast du dir weh getan!?“ „Wieso ist deine Nase so rot?!“
 

Stimmen über Stimmen mischten und vermischten sich miteinander. Hinter Mamorus Rücken entbrannte gerade Sorge um Motoki. Na großartig, dachte er als er eine, besondere, ihm mehr als nur bekannte Stimme vernahm, doch nicht nur das er sie hören konnte, denn keine Miunte später sah er sie auch, wie sie hinter den Tresen eilte und voller Mitgefühl Eiswürfel in ein sauberes Tuch wickelte um es auf die Rötung mitten auf Motokis Gesicht zu drücken. Dieser quieckte zuerst auf nur damit sich gleich darauf seine Hand auf die ihre legte und er zu seufzen begann.
 

Der Anblick, wie sie – und er war sich dessen bewusst, dass sie NUR Freunde waren – brannte sich wie Feuer in sein Gedächtnis. Motoki hatte Recht! Was zum Teufel war nur los mit ihm?!! Sein Verstand war dabei ihn zu beruhigen während er das Gefühl hatte körperlich zu zerbersten.
 

Er verstand nicht über was sie sich gerade unterhielten, da Usagis Stimme nicht mehr als ein Flüstern war, doch schwor er sich, wenn ihn Motoki verpetzen würde, er ihm tatsächlich sein graziles Näschen durch zwei teilen müsste. „Na eifersüchtig?!“ Von wo zum Teufel?! Und da war sie!! Direkt neben ihm. Schulter an Schulter. „Mrs Atama SIE?!“ Abschätzig besah ihn die alte Dame. Inzwischen hatte die komplette Schar Usagis Freundinnen die Bedienung gekapert und zu einem Lazarett umgerüstet. Alle waren sie damit beschäftigt an Motoki herum zu werkeln.
 

„Natürlich ich, oder kennen sie sonst noch jemanden der so aussieht wie ich oder gar genauso heißt?!“, fragte sie ihn spitz. „N .. n .. nein!“ „Pssst! Dr. Chiba!“, fing sie abrupt an zu flüstern. Um sie besser verstehen zu können beugte er sich vor. „Meine Tasche!“ Unauffällig zeigte sie auf ein grau-rosa Ding, welches sich unmittelbar neben der Kuchenvitrine befand und wohl eine abstrakte Art von Tasche darstellen sollte. „Schauen sie doch nicht so erschrocken, sondern geben sie endlich her!“ Schulterzuckend tat er wie ihm geheißen und beobachtete wie sich seine Nachbarin mit einem hochkonzentrierten Blick durch den Inhalt wühlte. Als sich ihre glättbaren Fältchen endlich strafften und sei erleichtert ausatmete, wurde er etwas nervös. Wahrscheinlich fängst du an Gespenster zu sehen, tadelte er sich selbst. „Rücken sie ihr grässliches Sakko doch ein wenig zur Seite!“, befahl sie messerscharf. Meinte sie etwa ihn damit? Ihrem egozentrischen Blick nach zu urteilen war tatsächlich er damit gemeint. „Mein Sakko?!“ Und was sollte die sonderbare Bemerkung mit dem Abscheulich? Sollte sie sich doch erst ihre Tasche ansehen, bevor sie sich die Frechheit herausnahm sein über alles geliebtes Sakko zu kritisieren. „Sie gehört zwar nicht zu den neuesten Modellen, noch ist sie in Mode! Dessen bin ich mir selbst bewusst, sie Nichtsnutz, aber mein Mann – Buddha habe ihn selig – hat sie mir zu unseren fünfzigsten Hochzeitstag geschenkt und wie hätte ich ihm da sagen können, dass ich sie nicht leiden kann, wen sie doch von ihm kam. Sie allerdings haben dieses sonderbar hässliche Ding selbst gekauft, weil ihnen so eine profitgeile, hübsche Verkäuferin eingebläut hatte, dass es ihnen steht.“, kommentierte Mrs. Atama trocken und kreuzte für ein paar Schweigeminuten die Hände vor der Brust.
 

Mamoru indes errötete bis zur Unkenntlichkeit. Wie war es möglich, dass diese Frau seine Gedanken lesen konnte! Sie war diesbezüglich wie beinahe wie Usagi, nur dass Mrs. Atama auch seine dunklen, schmutzigen Geheimnisse an die Oberfläche hervorholte. Unheimlich! Verdammt unheimlich und nicht nur, dass sie ihn und Motoki belauscht hatte und mehr wusste als irgendein Mensch sonst, hatte sie noch obendrein Recht mit der Behauptung seines Sakkokaufes, mit einer Ausnahme, wie er mit einem erleichterten Grinsen feststellte. Es war nicht die Verkäuferin, sondern Saori, die damals mit ihm Einkaufen gegangen war und „damals“ war die Farbe grün schwer in Mode und wieso sollte er, nur weil es vielleicht nicht mehr im Trend war, das gemütliche, mit den Jahren lieb gewordene Kleidungsstück entsorgen. „Ich hoffe, dass ihnen bewusst ist, dass ich in ihrem Kopf bin sie Schwachkopf!“, hörte er sie grienen. „Ich habe es mit einer guten Freundin gekauft.“ „Macht keinen Unterschied! Aber jetzt machen Sie schon auf, bevor uns diese scharfsinnige Rei noch auf die Schliche kommt oder diese hübsche Minako! Die ist genauso wie Motoki! Vielleicht sollten sie zusammen einen Radiosender eröffnen. Sie ist ja ein liebes Mädchen und ich bin mir gewiss, dass sie Geheimnisse gut für sich bewahren kann, vor allem wenn es um ihre Usagi dabei geht aber ich möchte uns keinem unnötigen Risiko aussetzten.“, klärte sie Mamoru mit ernster Mine auf. Sie hatte sie alle durchschaut und das in so kurzer Zeit. Verblüfft, realisierte er gar nicht wie Mrs. Atama selbst nach seinem Sakko griff und ihm irgendwelche … Neugierig lies er seine Augen in seine große Brustinnentasche gleiten. Heiliger Bimbam! „Wehe, sie drehen jetzt durch!“, warnte sie ihn mit erhobenen Zeigefinger und autoritären mütterlichen Ausdruck im Gesicht. Verzweiflung flutete nicht nur sein Gemüt, sondern auch seinen kompletten Körper. Glücklicherweise waren die Mädels immer noch beschäftigt mit Motoki! Was zum Geier dachten sie eigentlich? Dass er sterben müsste, oder wieso sonst wurde er von allen Seiten aus gestreichelt und warum?!! Ja warum kam sein Mädchen nicht endlich zu ihm, obwohl jetzt wäre er lieber im Erdboden versunken. Er musste um jeden Preis der Welt verhindern, dass sie ihn dort anfasste. „Keine Sorge, wenn sie ein bisschen aufpassen, wir sie sie nicht entdecken!“, hörte er die Stimme seiner Nachbarin. Der Schalk stand ihr buchstäblich auf der Stirn geschrieben. „Mein Mann – Buddha habe ihn selig – hat diese Schmuddelheftchen in seiner Jugend geliebt und ich selbst habe heute morgen, als ich sie für „SIE“ gekauft habe einen Blick da rein geworfen und nur damit sie es wissen! Die mit den künstlichen Brüsten habe ich nicht gekauft. Unnatürlich sowas sage ich ihnen! Ich meine sehen sie mich an!!“, sagte sie mit dem Gesichtsausdruck eines Staatsanwaltes während des Schlussplädoyers. „Auf jeder Seite eine Hand voll und mein Mann – Buddha habe ihn selig – hat immer gesagt, dass es vollkommen ausreicht. Ich weiß zwar nicht ob er geflunkert hat, denn sonst war er immer und in jeder Situation vollkommen ehrlich zu mir, also glaube ich ihm. Er sagte eine Handvoll reicht vollkommen aus, obwohl ihre Freundin ganz sicher mehr als eine Handvoll besitzt, doch wenn ich mir ihre großen, starken Hände ansehen, dann kann ich mir schon vorstellen -!“ „Mamo?!“
 

Und gerade als Mamoru dachte, dass er in Ohnmacht fallen würde, stand sie vor ihm! Mit beiden Händen zog er an seinem Sakko, riss an beiden Seiten so fest an, bis er das Gefühl hatte ein Korsett zu tragen. Mrs. Atama fing an zu grinsen und verabschiedete sich. Sie lässt mich allein? Jetzt? Mit diesem???? Am liebsten hätte er losgeheult! „Hör mal Mamo! Ich glaube Motoki muss in ein Krankenhaus!“, fing sie an besorgt zu erklären und war im Begriff ihre Hand zu heben um sie ihn auf die Brust zu legen. Wie von der Tarantel geküsst, sprang Mamoru vom Hocker. „Ich seh … ich seh nach! Sicher muss es nur ein wenig gekühlt werden!“, haspelte er und verschwand.
 

Usagi war zwar verwundert aber lächelte zufrieden! Was war ihr Mamoru doch für ein Engel. Solche Sorgen wie er sich um seinen Freund machte.
 

Routiniert bat er die Gruppe Platz zu machen und half einem vergnügten Motoki auf die Füße, nur um ihn gleich darauf seinen Ellbogen warnend in die Rippen zu drücken. „Du holst jetzt ganz unauffällig den Schlüssel vom Hinterzimmer und folgst mir.“ „Und was soll ich den Mädchen sagen!“ „Lass dir gefälligst etwas einfallen!“ „Wieso!!“ „Wir haben ein Problem!“ „Du meinst wohl dich?!“, konterte Motoki fassungslos, als er spürte wie sich der Druck auf seine Rippen leicht erhöhte. „Du ebenso, denn wenn du nicht mitkommst werde ich Makoto sagen, dass du heimlich Bilder von ihr gemacht hast, die sich in deinem Portemonnaie befinden und nicht zu vergessen, das Eine, vom Frühlingsfest, welches auf deinem Nachttischkästchen sein neues Zuhause gefunden hat.“ Entrüstet sah Motoki seinen besten Freund tief in die Augen. „Das wagst du nicht!?“ „Lass es nicht darauf ankommen!“ „Aber, aber wieso?!“ „Ich habe drei Stück Pornozeitschriften in meiner Innentasche!“, antwortete Mamoru verzweifelt, nicht wissend wie er sich sonst retten sollte. „Du hast was?!“ „Das will ich dir ja erzählen du Hornochse, wenn du endlich mitkommen würdest!“ „Oh!“, kam es lediglich von einem hochroten Motoki. „Ja Oh und jetzt komm endlich, bevor Usagi Lunte riecht!“ „Kann sie das denn?!“ „Willst du es herausfinden oder mich retten?!“
 

Eine tiefe Denkfalte zog sich daraufhin zwischen Motokis dichte Augenbrauen. Entsetzt stellte Mamoru fest, dass er nachzudenken schien. „Motoki?!“, wagte er zu flüstern. „Los verschwinde! Ich lass mir etwas einfallen und komme gleich nach! Das Hinterzimmer ist offen, aber geh auf Nummer sicher und nimm den Schlüssel mit. Dritte Schublade rechts, gleich unter der Kaffeemaschine.“ Erleichtert seufzte Mamoru auf. Im Augenblick hätte er Motoki vor lauter Freude drücken können bis er den Mund erneut aufmachte. „Ach und Mamoru!“ Was war denn das bitte für ein Gesichtsausdruck, welchen er jetzt an den Tag legte? Diesen kannte er ja gar nicht und immerhin kannte er diesen Mann seit Kindesalter. „Wage es ja nicht sie ohne mein Beisein alleine anzuschauen!!“, kam es diabolisch aus dem Mund seines Gegenübers.
 

Schnell nahm er beide Beine in die Hände und machte sich aus dem Staub. Ob er nun gespannt oder verängstigt sein sollte, würde er ohnehin in wenigen Minuten erfahren also wieso sich den Kopf im Vorhinein zermartern …
 

Grinsend sah er Mamoru hinterher bevor er sich den Mädchen zuwandte. „Also Ladys! Unser zukünftiger Arzt erbarmt sich meiner und hat mir angeboten mich fachmännisch zu versorgen. Inzwischen gehört das Crown euch! Ihr dürft essen und trinken wonach euch beliebt und Makoto ...“, fing er an und spürte wie ihm sogleich die Hitze ins Gesicht stieg. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich während meiner Abwesenheit um die Gäste kümmern würdest. Den Code der Kassa kennst du ja vom letzten Mal noch!“
 

Während sich ihre Freundinnen jubelnd zu der Kuchenvitrine begaben, hörte Makoto auf zu atmen. Er hatte SIE! Nicht Ami, nicht Rei, nicht Minako sonndern „SIE“, einzig und allein „SIE“ gebeten sich um seine über alles geliebten Gäste zu kümmern. Sogar sein Politurtuch hatte er ihr ohne darüber nachzudenken überlassen. Was sollte sie ihm darauf nur erwidern. Sie wusste zwar, dass er ihr vertraute. Letztes Mal als Natsumi krank wurde hatte sie ihm angeboten auszuhelfen und war sowas von begeistert, als er ihr den Code der Kassa verriet aber letztes Mal war er die ganze Zeit über bei ihr! Nicht so wie jetzt abwesend! „Würdest du mit mir ausgehen?!“
 

Stille! Vier Köpfe von hinten, einer von vorne streckten sich nach ihr aus. Usagi und Minako hatten sogar aufgehört zu kauen. Rei hielt inne beim Ausräumen des Geschirrspülers. Ami ließ die Bedienungsanleitung der Kaffeemaschine zu Boden fallen und Motoki … Motoki war zu einer Salzsäule erstarrt. Nicht einmal ein Kran wäre im Stande gewesen ihn zu bewegen.
 

Mein Gott! Gütiger Himmel! Was ist bloß in mich gefahren! Habe ich ihn tatsächlich gefragt?! Langsam lies Makoto ihren Blick durch die Runde schweifen und blieb an Motokis sanften, blauen Augen hängen. Scheiße! Ich habe ihn tatsächlich gefragt.
 

Als er in das wunderschöne grün ihrer Augen versank, fing er an allmählich zu entspannen. In ihrem Blick lag so unendlich viel Sanftheit und Ruhe, dass es unwiderruflich auf ihn abfärbte. Er fühlte sich wie ein kleiner Junge, der verliebt war und nun die Chance seines Lebens bekam. „Ja! Sehr gerne Makoto!“



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