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poisoned kiss

von

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am I not merciful?

Juro beobachtete Fugaku genau. Der Uchiha König umkreiste ihn wie ein Raubtier, welches seine Beute in die Ecke getrieben hatte. Und so war es auf eine gewisse Weise auch. Juros Männer waren alle tot und vom Kaiser konnte er keine Hilfe erwarten. „Alles was ich getan habe, tat ich um den Namen Haruno wieder seinen alten Glanz zu verleihen. Willst du mir dies nun wirklich als Verbrechen vorwerfen?“ sagte Juro. „Dein Streben nach Macht und Anerkennung hat dich vergessen lassen, wofür deine Familie einst stand. Und wegen Männern wie dir steht die Haruno Dynastie kurz vor ihrem Untergang.“ gab Fugaku zurück.

„Was weiß ein Uchiha schon von den Idealen meiner Familie?“ fragte der Haruno spöttisch. „Ich kannte einst einen Haruno. Dem wohl bemerkenswertesten Mann, den eure Linie je hervorgebracht hat. Und für einen Moment verfolgten wir den gleichen Traum. Ein vereintes Land unter der Herrschaft des Kaisers.“ meinte Fugaku. „Mein Bruder glaubte an längst verlorenes. Nobu diente sein Leben lang loyal dem Kaiser. Und was hat es ihn gebracht? Wir haben den Großteil unseres Vermögens an Toshizō verloren.“ erklärte Juro. „Wenn Nobu sich doch nur meinen Worten angeschlossen hätte. Wir hätten die Welt verändern können.“
 

Fugaku blieb hinter Juro stehen, ehe er dem Gefangenen die Handfesseln durchtrennte. Verwundert stand Juro auf und die Blicke der Männer trafen aufeinander. Schweigend reichte Fugaku seinen Dolch Juro. „Was soll ich damit?“ fragte dieser. „Es steht mir nicht zu über dich zu urteilen. Also überlasse ich diese Entscheidung Nobu.“ antwortete Fugaku. Juro zog die Augenbrauen zusammen. Um vor seinem Bruder stehen zu können musste Juro erst einmal ins Jenseits gelangen. Und dann begann er die Worte von Fugaku zu verstehen. „Solange auch nur ein Haruno lebt, wird diese Welt keinen Frieden finden.“ prophezeite Juro. „Du irrst dich. Es braucht nur den richtigen Haruno...oder vielmehr die richtige.“ entgegnete der König.

Juro riss die Augen auf und im selben Moment zog Fugaku ihn zu sich in seine Arme. „Man wird Sakura sagen, dass du sie um Vergebung gebeten hast und ehrenvoll aus dem Leben geschieden bist.“ sagte Fugaku so leise, dass nur Juro ihn hören konnte. Blut trat aus der Nase des Harunos, während er noch einmal tief Luft holte. „S...Sakura...“ stammelte Juro mit letzter Kraft. „Ihr wird nichts geschehen, darauf hast du mein Wort.“ versicherte Fugaku. Diese Welt hatte Juros Herz schwarz gefärbt und ihn zu dieser grausamen Person gemacht. Nichtsdestotrotz war ihm Sakura nicht vollkommen egal gewesen. Immerhin war sie ein lebendes Andenken an seinen Bruder. „Geh nun zu Nobu und sei ihm nun ein guter Bruder.“
 

Noch während Fugaku sprach merke er, wie sich Juros Körper langsam entspannte und schließlich zusammensackte. Aber Fugaku hielt Juro weiterhin fest. „Mögest du Ruhe finden.“ flüsterte er. Durch die Ermordung eines Harunos hatte Fugaku ein Verbrechen begangen. Immerhin war Juro nun einmal der Onkel von Sakura, die zu diesem Zeitpunkt noch immer Fugakus Schwiegertochter war. Dies war sich Fugaku durchaus bewusst, aber er konnte nicht anders handeln. Das war er Sasuke schuldig.
 

Hatsumomo beobachtete gerade den Sternenhimmel, als ein aufgebrachter Sasuke in den Garten stürmte. „Mein Prinz?“ blinzelte die schwarzhaarige überrascht. Sasuke drehte sich verwundert zu ihr um. Er wusste nicht, dass Hatsumomo hier war. „Deiner Laune nach zu urteilen hast du von Juro nicht die gewünschten Antworten erhalten.“ vermutete Hatsumomo. Sasuke schüttelte den Kopf. „Sakura soll sich angeblich im Kaiserpalast befinden.“ sagte er. Hatsumomos starre Reaktion machte den Uchiha stutzig. „Was weißt du darüber?“

„Nichts weiter. Einer von Juros Boten hatte ihm erzählt, dass Sakura am Leben ist und sich wohl momentan in der Hauptstadt aufhält.“ gab Hatsumomo zurück. „Warum hast du mir das nicht sofort erzählt?“ knurrte Sasuke. „Aus Angst dich nie wieder zu sehen, solltest du ebenfalls in die Hauptstadt reiten um Sakura zu retten. Du hast bereits so vieles für diese Frau geopfert, während Sakura dich von Anfang an hintergangen hat. Opfere also nicht auch noch dein Leben für sie.“ rief Hatsumomo und griff nach seiner Hand.
 

„Ohne Sakura ist mein Leben wertlos.“ meinte Sasuke. „Du würdest für Sakura sterben?“ fragte Hatsumomo. Ihre Augen flackerten. „Wenn ich sie damit beschützen kann, ja. Aber ich will nicht länger sterben. Stattdessen will ich für Sakura leben.“ erklärte Sasuke. Hatsumomo ließ Sasukes Hand los und schaffte etwas Abstand zwischen ihnen. Früher hatte Sasuke oft darüber gesprochen, wie sehr er sich nach dem Tod sehnte. Es war also ein leichtes für ihn zu sagen, dass er für Sakura sterben würde. Aber stattdessen bereit zu sein für eine Person zu leben und seinen Todeswunsch zu überwinden zeigte, wie sehr Sasuke seine Sakura doch liebte. „Dann erlaube mir dich zu begleiten.“ bat sie. Sasukes Augen weiteten sich etwas.

„Warum?“ wollte er wissen. Er liebte Hatsumomo nicht. Jedenfalls nicht auf die Weise, wie sie es sich wünschte. Warum sollte sie ihm also weiterhin folgen? „Weil ich von nun an sehen will wohin dein Schicksal dich führt. Versprich mir nur eins, Sasuke. Gehe von nun an deinen eigenen Weg und lass dich nicht länger von anderen für ihre Zwecke ausnutzen.“ erklärte Hatsumomo. Sasuke machte einen Schritt auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Wange. „Nur weil ich Sakura oder dich nie auf eurer intrigantes Verhalten angesprochen habe heißt das nicht, dass ich es nicht mitbekommen habe. Ich hatte nur gehofft ihr würdet selbst begreifen wie falsch euer Verhalten war. Vielleicht war ich in dieser Hinsicht zu gutmütig.“ hauchte der junge Mann.
 

„Sasuke!“ Die Stimme von Fugaku ertönte hinter dem Uchiha Prinzen. Augenblicklich löste sich Sasuke von Hatsumomo und wandte sich seinem Vater zu. „Was ist mit Juro?“ fragte er. „Lass uns ein Stück gehen.“ schlug Fugaku vor. Sasuke nickte leicht. „Ich sollte nun gehen.“ verabschiedete sich Hatsumomo und ließ die Männer alleine. „Komm.“ Fugaku setzte sich in Bewegung. Sasuke ging neben seinem Vater und beobachtete ihn genau. Irgendetwas muss vorgefallen sein! Fugaku wirkte nachdenklich – seine Stirn war in Falten gelegt. „Was ist passiert?“ hakte Sasuke erneut nach. Er ertrug das Schweigen seines Vaters nicht.

Fugaku fasste sich kurz in den Nacken. „Juro hat das einzig Richtige getan, um die Ehre des Hauses Haruno wieder herzustellen.“ gab er dabei zurück. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Es gab für einen Mann nur eine Möglichkeit den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Und Juro war definitiv kein Mann für solch eine Tat. Plötzlich riss Sasuke seine schwarzen Augen auf und starrte Fugaku nach, da er selbst stehen geblieben war. „Vater.“ murmelte Sasuke. Nun blieb auch der Uchiha König stehen. „Sorge dich nicht um mich, mein Sohn.“ versicherte er und zeigte ein kurzes Lächeln.
 

„Das hättest du nicht tun müssen.“ sagte Sasuke. „Doch. Es war meine Pflicht als dein Vater. Immerhin klebt wegen mir bereits zu viel Blut an deinen Händen.“ entgegnete Fugaku. „Und jetzt lass uns nach Hause reiten.“ Fugaku war in Aufbruchsstimmung. „Ich kann nicht, Vater. Sakura ist doch in der Hauptstadt.“ meinte der Prinz. „Aber wir können nichts für sie tun, ohne uns dabei gegen den Kaiser zu stellen. Das wäre purer Wahnsinn.“ seufzte Fugaku. „Sakura ist meine Frau. Ich liebe sie.“ betonte Sasuke. Fugaku fuhr sich durch sein braunes Haar. „Würdest du für Mutter nicht dasselbe tun?“ wollte Sasuke wissen.

Zwar hatte Fugaku neben Mikoto auch noch zwei andere Ehefrauen, doch jeder wusste wie sehr der König seine Königin doch verehrte. „Natürlich!“ versicherte Fugaku ohne Nachzudenken. „Doch können wir nicht einfach in die Hauptstadt marschieren und Sakura zurückfordern. Ich habe kurz vor Sakuras Flucht bereits mit Toshizō vereinbart, dass er sich ihrer annehmen wird. Wenn ich jetzt mein Wort breche wird dieser fürchterliche Krieg von Neuem beginnen und all das wegen einer Frau.“ erklärte er. „Vergiss Sakura einfach und kehre zusammen mit Indra und mir nach Hause zurück.“
 

„Dafür ist es zu spät.“ Eine Person tauchte im Schatten auf. Fugaku und Sasuke zückten beide ihre Schwerter. „Wer bist zu? Zeig dich.“ knurrte Fugaku mit rotglühenden Augen. Die Person bewegte sich nach vorne und trat in das Licht der Laternen. „Du?“ fragte Sasuke. „Kennst du ihn etwa?“ murmelte Fugaku. „Dieser Mann ist Sakuras Leibwache.“ antwortete Sasuke. „Mein Name ist Jia Chong.“ sagte Jia Chong und verneigte sich kurz. „Ich handle im Namen der Prinzessin.“ fügte er hinzu. „Wie geht es Sakura?“ wollte Sasuke sofort wissen. „Sie ist wohlauf. Für den Moment zumindest.“ gab Jia Chong zurück. Sasuke atmete erleichtert aus. „Aber sie ist nicht außer Gefahr. Ich fürchte, dass Sakura etwas im Schilde führt.“

„Wann tut sie das nicht?“ bemerkte Fugaku unbeeindruckt. „So ist das nicht. Sakura lenkte seit Monaten bewusst den Hass der Welt auf ihre Familie und nun ist es an der Zeit die Harunos auszulöschen. Mit euch in der Nähe der Hauptstadt hat Sakura ihr Ziel beinahe erreicht.“ entgegnete Jia Chong. „Ich hatte nie vor den Kaiser anzugreifen.“ betonte der Uchiha König. „Toshizō wird euch nicht so leicht gehen lassen. Er wünscht euch schnellstmöglich zu sehen.“ berichtete Jia Chong. Fugaku und Sasuke sahen sich verwundert an. Der Kaiser wollte sie sehen? „Er wird uns in eine Falle locken wollen.“ schlussfolgerte Sasuke. „Wir sollten dasselbe tun.“ schlug Jia Chong vor. „Wir?“ hakte Fugaku nach.
 

„Ich diente einst einem Mann. Eines Tages hatte er eine Vision. Inmitten von lodernden Flammen stand ein Mann mit glühenden Augen. Eben habe ich in genau diese Augen geblickt. Leugnet nicht länger das Schicksal eurer Familie, mein König.“ erzählte Jia Chong. „Mein Vater soll den Kaiser töten?“ knurrte der zweite Prinz. „Zwingt Toshizō zur Abdankung. Sowohl der Hofstaat, als auch die kaiserliche Armee steht treu hinter der Prinzessin. Zusammen mit euren Männern hat Toshizō keine andere Wahl, als abzudanken.“ sagte Jia Chong. „Warum sollten wir dir trauen?“ Fugaku wirkte nach wie vor misstrauisch. „Ich war einmal in der selben Lage wie ihr es nun seid. Ich habe einem Mitglied eurer Familie vertraut und wurde nicht enttäuscht. Deshalb möchte ich nun meine Dienste anbieten.“ Jia Chong kniete sich vor Fugaku.

Als Fugaku ihm die Hand reichte, hob der Diener überrascht seinen Blick. Diese Geste kannte er sonst nur von seinem früheren Herrn. „Steh auf. Vor mir muss niemand niederknien.“ erklärte der Uchiha. Sasukes Mundwinkel zuckten leicht. Er hatte Sakura damals dasselbe gesagt. Scheinbar war er seinem Vater doch ähnlicher, als er sich immer eingestanden hatte. Jia Chong ergriff Fugakus Hand und stand mit dessen Hilfe auf. „Beantworte mir eine letzte Frage. Was soll mit Sakura geschehen, wenn die Haruno Dynastie wirklich zu Grunde gehen sollte?“ Für Fugaku war dies ein enorm wichtiger Punkt. Immerhin war Sakura es, die mit ihren Intrigen all das ins rollen gebracht hatte. Wegen ihr waren viele von Fugakus Männern gestorben. Sollte Sakura demnach ihr Schicksal teilen und ebenfalls sterben?
 

Sasuke wandte sich ab. Er wusste weshalb Sakura diese Dinge getan hatte. Sakura wollte doch nur eine gute Tochter sein und ihre Familie beschützen. Durch den Tod von Juro hatte sie zwar ihr Hauptziel erreicht, dafür war Sakura nun ganz alleine. Aber war sein Vater in der Lage Sakura zu vergeben? Als Sasukes Frau gehörte Sakura doch nach zu vor zur Familie und für Fugaku hatte seine Familie schon immer einen hohen Stellenwert.

„Das Volk liebt ihre Prinzessin abgöttisch und ich weiß, dass auch euer Sohn sie liebt. Meiner Meinung nach wäre diese Verbindung auch weiterhin vorteilhaft. Ein Kind in dessen Adern reines Haruno und Uchiha Blut fließen würde, wäre für das Volk sicherlich ein Zeichen der Einigkeit zwischen den Familien.“ antwortete Jia Chong. Fugaku blickte zu Sasuke. Eigentlich wollte er seinen Sohn von all seinen Bürden freistellen.
 

„Eine Sache muss ich allerdings noch erwähnen. Toshizō wird bis zu eurer Ankunft in der Hauptstadt die Ehe zwischen der Prinzessin und eurem Sohn bereits annulliert haben. Und Toshizō sehnt sich selbst schon lange nach einem Kind...mit Sakura.“ bemerkte Jia Chong. „Toshizō ist doch beinahe doppelt so alt wie Sakura.“ platzte es empört aus Fugaku. Im selben Moment wurde Jia Chong von Sasuke zu Boden gerissen. „Du willst uns also sagen, dass während wir uns hier unterhalten meine Frau den kranken Fantasien des Kaisers schutzlos ausgesetzt ist?“ brüllte der Prinz. „Er wird Sakura nichts antun. Schon gar nicht da er jeder Zeit mit eurem Eintreffen rechnet. Dennoch ist Eile geboten.“ krächzte Jia Chong.

Fugaku trat heran und zog Sasuke von Jia Chong weg. „Es bringt nichts deine Wut an ihm auszulassen.“ sagte er währenddessen. „Was würdest du tun, wenn es hier um deine Frau ginge?“ keifte Sasuke nun auch seinen Vater an. „Ich würde mich umgehend auf den Weg machen, um sie zu retten. Und genau das werden wir nun auch tun! Indra wird sich währenddessen um das Anwesen hier kümmern und weitere Truppen versammeln.“ verkündete Fugaku. „Wir können sofort aufbrechen.“ säuselte Sasuke hastig. „Ruh dich etwas aus, Sasuke. Nach Sonnenaufgang werden wir die nötigen Vorbereitungen treffen.“ meinte Fugaku. „Außerdem würde dir ein Bad und eine Rasur gut tun...das haben wir alle denke ich nötig.“ fügte das Familienoberhaupt hinzu.
 

„Mir gehört ein Haus in Konoha. Dort könnt ihr euch vor dem Besuch beim Kaiser auch noch einmal frisch machen und eure Kleider wechseln. Ich werde meinen Bediensteten eine Nachricht zukommen lassen, dass sie alles vorbereiten sollen.“ Jia Chong stand wieder auf. „Gut. Wäre es zu viel verlangt, wenn du dich umgehend wieder zum Kaiserpalast aufmachst?“ sagte Fugaku. „Keineswegs. Ich habe bis zu eurer Ankunft noch vieles zu erledigen und wollte mich demnach schnellstmöglich wieder auf den Weg zurück machen.“ winkte Jia Chong ab. „Sollte ich an Sakura auch nur einen Kratzer entdecken, dann werde ich dir bei lebendigem Leibe die Haut abziehen.“ funkelte Sasuke finster. Jia Chong nickte. Er verstand noch nicht so ganz, wie sich seine Prinzessin in solch einen Mann verlieben konnte.
 

„Normalerweise ist mein Sohn ein durchaus anständiger Mann.“ betonte Fugaku mit einem nervösen Lächeln. „Da bin ich mir sicher.“ stimmte Jia Chong zu und sah Sasuke direkt in die Augen. „Sonst würden die Erzählungen der Prinzessin keinen Sinn ergeben.“ lächelte er. Sasuke grummelte leise vor sich hin. Beim genauen betrachten konnte man einen feinen Rotschleier auf seinen Wangen erkennen. Sasuke wollte erst gar nicht wissen, was Sakura ihrem Leibwächter über ihre Ehe erzählt hatte. Aber so wie er Sakura kannte war sie viel zu schüchtern um über gewisse Momente zu sprechen. Sakura. Allein der Gedanke an sich brachte Sasukes Herz zum tanzen. Hoffentlich sollten sie nicht mehr lange voneinander getrennt sein.
 

Sakura saß vor ihrem Frisiertisch und kämmte sich ihr langes Haar. Eben hatte sie ein ausgiebiges Bad genommen, um sich den Schmutz der letzten Monate endgültig abzuwaschen. Obwohl Jia Chong ihr geraten hatte noch etwas zu warten, so wollte Sakura so schnell wie nur möglich in den Palast kommen. Deshalb hatte sie sich auch nur notdürftig zurecht machen können, weshalb sich Sakura nun viel Zeit nahm um ihren alten Glanz wiederherzustellen. Die Tür wurde geöffnet und Sakura blickte durch den Spiegel nach hinten. Es war Toshizō. „Mein Kaiser.“ Sakura drehte sich lächelnd zu ihm um. Dabei zog sie ihr Gewand etwas enger zusammen. „Entschuldige bitte die Störung. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir an nichts fehlt.“ Toshizō ging auf Sakura zu und ging vor der schönen Prinzessin in die Hocke.

„Lavendel.“ flüsterte der Haruno, nachdem er Sakuras Handrücken geküsst hatte. „War es früher nicht immer Jasmin?“ bemerkte er. „Jasmin ist mir mittlerweile zu süß.“ meinte Sakura. Ihr war diese Nähe furchtbar unangenehm. „Du solltest wieder Jasmin verwenden. Ich werde umgehend eine Flasche davon für dich besorgen.“ sagte Toshizō und stand wieder auf. „Dankeschön.“ wisperte die rosahaarige. Jeglicher Widerspruch würde so wie so an Toshizō abprallen. Außerdem wollte Sakura ihn nicht unnötig reizen. Toshizō duldete keine Veränderungen, ganz gleich diese auch war. „Für meine Kirschblüte tue ich doch alles.“ gab der Kaiser zurück. „Leistest du mir beim Mittagessen Gesellschaft?“ erkundigte sich Toshizō daraufhin. „Natürlich.“ nickte Sakura. „Dann können dir gleich das Ende deiner Ehe feiern. Ich treffe mich nun mit meinen Beratern und werde die nötigen Papiere unterzeichnen.“ verkündete er.
 

Sakura ließ sich ihre Bestürzung nicht anmerken. In Wahrheit konnte sie den Schmerz kaum ertragen. Zum einem schütze Sakura allein der Umstand, dass sie verheiratet war, vor den Berührungen durch Toshizō. Nicht einmal er würde Hand an eine verheiratete Frau legen. Auf der anderen Seite wollte Sakura keinen anderen Mann mehr an ihrer Seite haben. Aber dies war scheinbar zu viel verlangt. „Was wird danach mit mir geschehen?“ wollte sie wissen. „Darüber sprechen wir wenn es soweit ist.“ gab Toshizō zurück.

„Bis dahin wirst du den Palast nicht verlassen und hier auf weitere Anweisungen von mir warten, hast du das verstanden?“ Toshizōs Miene verfinsterte sich. „Ich darf nicht nach draußen?“ wiederholte die Haruno. „Ich hätte dich auch in den Kerker sperren können, so wie Fugaku es getan hat. Stattdessen gab ich dir einen Palast. Wäre an dieser Stelle nicht etwas mehr Dankbarkeit angebracht?“ bemerkte Toshizō und hob Sakuras Kinn mit zwei Fingern an. „Ich bin zu euch zurückgekehrt. Ist das nicht genug?“ entgegnete Sakura.
 

„Es wird erst genug sein, wenn du mich liebst. Es wird genug sein, wenn du mir einen Erben von reinem Blut geschenkt hast. Dann werde ich dir deine fehlende Dankbarkeit verzeihen.“ prophezeite Toshizō. Sakura starrte in seine grünen Augen, während Tränen über ihre Wangen rollten. Ihr ganzer Körper begann zu zittern. „Bin ich nicht barmherzig?“ fragte er. Sakura traute ihren Ohren nicht. Er sprach von Barmherzigkeit und verlangte ihm selben Atemzug solche Dinge von ihr. Das war nicht barmherzig, sondern einfach nur grausam.

„Lieber sterbe ich.“ betonte Sakura entschlossen. „Solltest du das tun wird die kleine Uchiha Tochter sterben. Widersetzt du dich auch nur einmal meinen Befehlen, wird Yui sterben. Wenn du mich auch nur auf...eine Weise ansieht, die mir missfällt, wird Yui sterben.“ Toshizō fuhr mit seinem Daumen über Sakuras Lippe. „Ich frage dich noch einmal. Bin ich nicht barmherzig?“ knurrte der Haruno. Sakura nickte. „Ich habe dich nicht gehört.“ meinte Toshizō. „Ihr seid barmherzig, mein Kaiser.“ sagte Sakura schließlich.
 

„Siehst du? Alles was du tun musst, ist mir zu gehorchen. Dann wird dir nicht geschehen.“ Toshizō ließ von Sakura ab und verließ den Raum. Zurück blieb eine völlig verstörte Sakura, welche auf den Boden sank. Sie wagte es nicht einmal einen Ton von sich zu geben, während unaufhaltsam Tränen aus ihren Augen quollen. Zu viel Angst hatte die Prinzessin vor Toshizō. Was war bloß aus ihm geworden? Sie hätte all das schon viel früher beenden müssen! „Es tut mir leid, Vater! Ich konnte die Dynastie nicht retten.“ schluchzte Sakura. Die Harunos mussten sterben – alle von ihnen.
 

2 Tage später
 

Fugaku, Sasuke und Hatsumomo waren mittlerweile in der Hauptstadt angekommen und verweilten seit dem Vortag in Jia Chongs Haus. Jia Chong selbst war am Morgen in den Palast zurückgekehrt und informierte den Kaiser über die Ankunft seiner Gäste. Sasuke trat nach draußen auf den Balkon. Dort befand sich auch sein Vater, welcher das Treiben auf den Straßen beobachtete. „Es ist ungewöhnlich ruhig auf den Straßen.“ bemerkte der Uchiha. „Das liegt wahrscheinlich an den Soldaten, die sich an jeder Ecke befinden.“ Sasuke trat neben ihn. Durch Sakuras Erzählungen hatte er ein völlig anderes Bild von der Hauptstadt gehabt. „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“ gestand Fugaku. Einen Angriff auf den Kaiser zu wagen war eine Sache. Ihn aber inmitten seines Palastes zu überwältigen, war etwas völlig anderes.

„Du wirkst ziemlich gelassen, mein Sohn!“ Fugaku blickte zu Sasuke. „Sakura hat sich bestimmt etwas für Toshizō überlegt. Ich vertraue ihr.“ sagte der Angesprochene. „Hast du keine Angst um sie?“ wollte Fugaku wissen. „Furchtbare Angst.“ antwortete Sasuke. Fugakus Augen weiteten sich. Und dennoch war sein Sohn so ruhig? „Aber meine persönlichen Gefühle dürfen nicht die Oberhand haben. Ich darf keinen Fehler machen.“ erklärte Sasuke. „Mein alter Herr hat mir das vor langer Zeit einmal beigebracht.“ Sasuke erwiderte den Blick seines Vaters. „Dein alter Herr wird es dir schon noch zeigen.“ versicherte Fugaku. „Ich kann es kaum erwarten.“ schmunzelte Sasuke. Es war das erste Mal seit vielen vielen Jahren, dass das Verhältnis zwischen den beiden Männern frei von jeglicher Anspannung war.
 

Es war nicht länger Vater gegen Sohn. Stattdessen zogen sie nun an einem gemeinsamen Strang und vereinten ihre Kräfte.
 

„Sasuke!“ Hatsumomo tauchte plötzlich völlig außer Atem auf. „Was ist? Du bist ja vollkommen abgehetzt.“ sagte Sasuke und machte einige Schritte in ihre Richtung. „Der Kaiser scheint den Verstand verloren zu haben.“ schnaufte die schwarzhaarige. „Ganz ruhig. Atme erst einmal tief durch und dann sag mir was du weißt.“ Sasuke legte seine Hände auf ihre Schultern. „Toshizō hält Sakura innerhalb der Palastmauern gefangen. Niemand darf zu ihr, außer der Kaiser natürlich.“ erzählte Hatsumomo, nachdem sich ihr Atem wieder einigermaßen normalisiert hatte. „Woher weißt du das?“ mischte sich Fugaku ein. „Ein Hofbeamter hat es mir erzählt.“ entgegnete Hatsumomo. „Ein Hofbeamter?“ wiederholte Fugaku fragend.

Auch Sasuke wirkte irritiert. Sie waren noch keine 24 Stunden in Konoha und Hatsumomo hatte bereits Kontakte zum Kaiserpalast? „Ist diese Information zuverlässig?“ hakte Sasuke dennoch nach. Ein überstürztes Handeln würde Sakura nur in Gefahr bringen. „Absolut. Er gehört dem engsten Kreis der kaiserlichen Berater an.“ bestätigte Hatsumomo. „Was nun?“ Sasuke drehte sich zu Fugaku um. „Wir gehen weiterhin nach Plan vor. Wie du es schon gesagt hast. Sakura weiß sich sicherlich zu helfen.“ erklärte dieser. „Deiner Frau wird nichts geschehen.“ fügte er hinzu. „Die Ehe wurde heute annulliert.“ meinte Hatsumomo. „Was?“ fragte Sasuke. „Es ist Zeit.“ Jia Chong trat neben Hatsumomo.
 

„Hast du Sakura gesehen?“ drängte Sasuke. „Die Prinzessin wusste was geschehen könnte. Sie ist auf diese Situation vorbereitet. Lenkt eure Aufmerksamkeit also auf das Treffen mit dem Kaiser.“ gab Jia Chong zurück. Natürlich war auch er in Sorge um Sakura. Doch galt es nun einen kühlen Kopf zu bewahren. „Ja.“ stimmte Sasuke zu. „Wir sollten den Kaiser nicht warten lassen.“ Fugaku setzte sich als Erstes in Bewegung, gefolgt von Jia Chong. „Mögen die Götter mit dir sein.“ flüsterte Hatsumomo und berührte Sasukes Wange.

„Sollte ich nicht zurückkommen, dann versprich mir, dass du fliehst. Fang irgendwo ein neues Leben an und vergiss mich.“ murmelte Sasuke. „Du wirst zurückkommen.“ betonte Hatsumomo. „Versprich es mir, Hatsumomo.“ forderte der Prinz. Seine Stimme klang beinahe schon wie ein flehen. „Ich...verspreche es.“ nickte Hatsumomo unter Tränen. Sasuke nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und presste seine Stirn gegen die ihre. Ihre Lippen berührten sich mit jedem Atemzug. „Du musst gehen.“ flüsterte sie. „Geh.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der große Showdown kann beginnen xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  flllunicorn
2019-08-09T07:17:42+00:00 09.08.2019 09:17
Oha wie geht es bloß weiter O.O spanning qwq
Von:  Cosplay-Girl91
2019-07-30T21:03:24+00:00 30.07.2019 23:03
Tolles Kapitel :)
Einfach nur toll.
So voller Gefühl und Spannung.
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Lg
Von:  RanmaForever
2019-07-30T20:59:16+00:00 30.07.2019 22:59
Die ff ist wirklich gut.. hat wirklich viel mehr aufmerksamkeit verdient..
freu mich scon aufs nächste mal..
Von:  Biest90
2019-07-30T20:50:46+00:00 30.07.2019 22:50
Guten Abend!

Vielen Dank für das schöne Kapitel. Die Spannung, die Aufregung, die Gefühle. Ich habe das Gefühl selber dabei zu sein. Dank deines Schreibstils komplett in die Geschichte mit einzutauchen. Bitte schreib gleich weiter.. Ich kann es nicht erwarten weiterzulesen. Es ist wie eine Sucht. Bitte
Von:  xXSakuraHarunoXx
2019-07-29T20:48:40+00:00 29.07.2019 22:48
tolles kapi biss dann.
Von:  sama-chan
2019-07-29T15:16:06+00:00 29.07.2019 17:16
Holla! Der Kaiser ist wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Die alten Säcke haben es faustdick hinter den Ohren!
Schafft Sasuke es noch rechtzeitig vor der Annullierung der Ehe da zu sein? So langsam bezweifle ich es. Der Kaiser weiß seine Karten auszuspielen...


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