Zum Inhalt der Seite

poisoned kiss

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

forgive your enemies

Ein prächtiger Vollmond stand über dem Lager der Uchiha. Die Nacht hatte gerade ihren Höhepunkt erreicht, als sich ein strahlendes grünes Augenpaar öffnete. Sakura brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Das Knistern von Holz, ein leichter Windhauch und das Geräusch von rauschendem Wasser trat in ihr Ohr. Sie befand sich also noch im Uchiha Lager. Sakura setzte sich auf und sah sich um. Hatte Sasuke nicht gesagt, dass er nach seiner Besprechung wiederkommen würde? Doch er war nicht hier. Sakura stand auf und ging einige Schritte. Jemand musste hier gewesen sein. Immerhin war das Feuer noch nicht entzündet gewesen, als Sasuke sie hier hergebracht hatte. Außerdem war das Holz kaum verkohlt. Es wurde also erst kürzlich nach geschürt. Sakura löste ihre Haare aus dem Zopf, während sie durch das Zelt schritt. Ihr Weg endete vor dem langen Holztisch. Eine Hand legte sich auf die Karte, die auf der Tischplatte lag. Dabei wanderten ihre Augen über das Stück Papier.

Vom einstigen Glanz ihrer Familie war kaum mehr etwas übrig. Das Gebiet, welches nun von ihrem Onkel kontrolliert wurde, war nichts im Vergleich zu den Eroberungen der Uchiha. Fugaku soll eine 400 000 Mann starke Armee haben, während unter Juro gerade einmal 50 000 Soldaten dienten. Nichteinmal der Kaiser könnte einen Krieg gegen Fugaku gewinnen. Und ausgerechnet sie, eine Frau, stand inmitten dieses Chaos und sollte es beenden. Etwas tun, was noch nicht einmal dem Kaiser gelungen war. Alles hing von ihr allein ab. Wie schrecklich einsam solch ein Leben doch war. Doch Sakura hatte ein Versprechen abgelegt und konnte dies nicht brechen. „Na? Ist dir schon eine Strategie eingefallen?“ Auf einmal trat Sasuke neben Sakura. „Was?“ blinzelte Sakura perplex und drehte sich um. „Du hast so konzentriert auf die Karte gestarrt, als würdest du etwas aushecken.“ erklärte Sasuke. „So etwas würde ich nie tun!“ stotterte die Haruno.
 

„Shikamaru und ich haben beschlossen, das wir beide morgen in das Lager der Haruno reiten. Es wurde bereits ein Bote entsandt.“ erzählte der junge Mann. Sakura nickte und wich Sasukes Blick aus. Er tat so vieles für sie. Und was war ihr Dank?... „Du wirkst bedrückt.“ Sasuke hob ihr Kinn an. Bereits bei ihrer ersten Begegnung war Sasuke aufgefallen, wie traurig Sakuras grüne Augen doch immer wirkten. „Es ist nichts, mein Herr.“ versicherte Sakura und setzte ihr allbekanntes Lächeln auf. „Du machst dir Sorgen, dass das Gespräch morgen nichts nützen wird. So ist es doch, oder?“ meinte Sasuke. „Ja.“ hauchte die rosahaarige. „Alles wird gutgehen! Vertraue mir.“ sagte er. „Ich vertraue euch.“ gestand Sakura und lehnte ihren Kopf leicht gegen seine Brust. Mit einer Hand schob sie den schwarzen Stoff von Sasukes Yukata etwas auseinander, ehe Sakura die Brust ihres Mannes küsste.

Sasuke legte ihr eine Hand in den Nacken. Langsam – Schritt für Schritt – ließ sich der schöne Mann hinter die Fassade blicken. „Die Wunden wurden schlecht vernäht, weshalb ihr mit diesen unschönen Narben leben müsst.“ flüsterte Sakura gegen seine Haut. „Ich lebe...und dafür bin ich den Göttern dankbar.“ meinte der Uchiha. „Aber wie kommt es, dass du scheinbar Wissen über das Versorgen solcher Wunden hast? Etwas ungewöhnlich für eine Prinzessin.“ fuhr Sasuke fort. „Ich habe meinen Vater auf einen seiner Feldzüge begleitet. Während dieser Zeit wollte ich mich nützlich machen und habe mich um die verwundeten Soldaten gekümmert.“ Sakura sah zu Sasuke hinauf. „Du warst an der Front?“ fragte Sasuke ungläubig. „Wie konnte dein Vater seine Tochter in solch eine Gefahr bringen?“ Die Stimme des Mannes wurde lauter. „Ihm blieb keine andere Wahl. Meine Mutter war damals bereits verstorben und mein Vater hätte es nicht übers Herz gebracht mich alleine zurückzulassen.“ entgegnete die rosahaarige.
 

„Du hättest jederzeit entführt werden können.“ Sasukes Hand in ihrem Nacken verstärkte etwas ihren Griff. „Könnte mir das nicht auch hier und jetzt passieren?“ wollte Sakura wissen. „Noch nie hat der Feind auch nur einen Fuß in dieses Lager gesetzt.“ sagte er. „Ihr lügt.“ gab Sakura zurück. „Was meinst du?“ hakte Sasuke brummend nach. „Eine Haruno steht inmitten eures Zeltes – dem Zelt des Hauptmannes der Uchiha Armee. Nach der Ansicht eurer Männer, steht der Feind also direkt vor euch.“ Sakura legte ihre Hände auf Sasukes Brust. „Bin ich euer Feind, mein Herr?“ fragte sie mit unschuldigen Augen. „Nein.“ antwortete Sasuke flüsternd. „Was bin ich dann?“ hakte Sakura weiter nach. „Meine Frau...und meine Familie.“ Kurzerhand hob Sasuke die junge Frau hoch und setzte sie auf den Tisch. „Und jetzt liebe mich, wie eine Frau ihren Mann zu lieben hat.“ raunte Sasuke diese Worte in Sakuras Ohr.
 

Einige Kilometer weiter westlich lag das Lager der Haruno. Dort ahnte niemand, dass ihre Prinzessin zum Greifen nah war. Auf dem Holzwall, welcher sich um das Lager befand, standen Soldaten Wache und beobachteten die nächtliche Umgebung. Plötzlich hörte man Schritte und ein weiterer Mann tauchte auf. Er war ganz in Schwarz gekleidet, mit einer schneeweißen Haut, schwarzen Haaren und eisblauen Augen. „General!“ Die Soldaten salutierten. „Gibt es etwas zu berichten?“ erkundigte sich der Mann in Schwarz und trat einen Schritt nach vorne. Unter den Männern war er als Jia Chong bekannt. Er kam aus einem weit entfernten Land und diente früher am Kaiserhof. „Nein, General. Seit dem Eintreffen der vier Reiter ist nichts geschehen.“ antwortete einer der Soldaten. Jia Chong nickte. Auf einmal näherte sich ein Reiter aus der Richtung des Uchiha Lagers. Sofort gingen die Bogenschützen in Stellung. „Nein.“ Jia Chong hob eine Hand, woraufhin die Männer ihre Waffen sinken ließen. „Ich komme mit Neuigkeiten.“ schrie der Bote und nun erkannte man auch das weiße Tuch am Halfter seines Pferdes. Ein Zeichen des Friedens. Jia Chong ging die Holztreppe hinab und machte sich auf den Weg zum Tor. Dort war eben der Bote durchgeritten.

„Was für Neuigkeiten bringst du?“ wollte Jia Chong wissen. Seine Stimme war ähnlich tief wie die von Sasuke. Doch klang Jia Chong noch düsterer. „Der Hauptmann der Uchiha Armee, Uchiha Sasuke und seine Frau erbitten um die Erlaubnis morgen früh mit eurem Befehlshaber zu sprechen.“ berichtete der junge Reiter. „Was ist das für ein Hauptmann, der die Unterstützung seiner Frau benötigt.“ lachte Jia Chong spöttisch. Er kannte Sasuke nur vom Hörensagen, war ihm nie persönlich begegnet. „Bitte Verzeiht, aber mein Herr ist mit einer Prinzessin aus eurem Hause verheiratet. Ihr Name ist Sakura Haruno.“ meinte der Bote. Sakura... Jia Chong wirkte für einen Moment abwesend. Wie lange hatte er diesen Namen schon nicht mehr gehört? Wie viele Jahre lag ihre letzte Begegnung zurück? Er lächelte kurz. „Richte deinem Herrn aus, dass wir seinem Wunsch nachkommen werden.“ entschied der General schließlich und richtete seinen Blick dem Himmel empor. Endlich wurden meine Gebete erhört. dachte sich der schöne Mann. Mittlerweile hatte es sich bereits wie ein Lauffeuer herumgesprochen, dass die Prinzessin – die von allen geliebte Prinzessin – hierher kommen würde. An diesem Abend gab es für alle Wein und die feinsten Speisen.
 

Im frühen Morgengrauen öffnete sich ein schwarzes Augenpaar. Sasuke tastete mit einer Hand nach Sakura, doch war ihre Betthälfte leer. Überrascht setzte sich der junge Mann auf. „Habt ihr schlecht geträumt?“ ertönte im selben Moment Sakuras Stimme. Die junge Frau saß neben der Feuerstelle und war mit der aufwendigen Teezeremonie beschäftigt. „Heute nicht.“ antwortete der Uchiha. „Gut.“ Leicht lächelnd erhob sich Sakura mit einer Tasse Tee in der Hand und ging auf das Bett zu. Sasuke stockte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Sakura bereits angezogen war. Sie trug ein traumhaftes Gewand – bestehend aus einem mehrlagigen Rock in einem zarten Mintgrün, darüber ein weißes Oberteil mit weiten Ärmeln. Ein Gürtel, welcher mit einem wunderschönen Blumenmuster bestickt war, zierte ihre Taille. Darüber hatte Sakura einen langen pfirsichfarbenen Mantel angelegt. Die Ärmel und auch der Saum waren mit einem silbernen Faden bestickt worden. Solch prunkvolle Kleider trug man sonst nur am kaiserlichen Hof. Von Hatsumomo hatte Sasuke Geschichten über das Leben beim Kaiser gehört.

Aber selbst bei all dem Prunk, den es am Kaiserhof gab. Selbst an solch einem Ort würde man Sakura unter Tausenden erkennen. Dies waren Sasukes Gedanken beim Anblick seiner Frau. Zu Hause trug die Prinzessin nur einfache Gewänder. Sasuke wusste, dass Sakura das nur wegen ihm tat. Ihre Welten waren einfach zu verschieden. Während Sakura ihre Jugend in einem schillernden Palast mit vielen Partys verbracht hatte, so war Sasuke zur selben Zeit im Krieg. Egal wie sehr Sakura es auch versuchte, sie würde niemals in Sasukes Welt passen. Auf der anderen Seite akzeptierte Sakura seine Narben und behandelte ihn genau so fürsorglich wie zuvor. Was mache ich bloß mit dir? „Mein Herr?“ Sakura legte ihren Kopf etwas zur Seite. Wo war er bloß wieder mit seinen Gedanken? „Ich sollte mich auch langsam anziehen.“ sagte Sasuke nur. Sakura seufzte innerlich. Er hatte ihr gar nicht zugehört. „Aber zuerst trinkt ihr eine Tasse Tee. Er wird euch guttun.“ meinte die Haruno und reichte Sasuke die Tasse.
 

Nachdem die Sonne ganz aufgegangen war, ritten Sasuke und Sakura ohne weitere Begleitung in Richtung des Haruno Hauptquartiers. Während Sakura sich freute in vertraute Gesichter blicken zu können, so plagte Sasuke ein ungutes Gefühl. Auf Raten von Shikamaru trug Sasuke keine sichtlichen Waffen an seinem Körper. Lediglich ein Dolch unter der linken und rechten Armschiene konnten dem Prinzen in einer Gefahrensituation helfen. Mit jeden Meter, den sie zurücklegten, erkannte man mehr und mehr das enorm große Lager der Harunos. Es war von einem massiven Wall umgeben, auf dessen Länge sich unzählige Wachtürme befanden. Instinktiv scannte Sasuke seine Umgebung und machte eine Fluchtroute aus, sollte es doch zu...Unstimmigkeiten kommen. Als sich das junge Ehepaar dem Tor näherte, wurde dieses umgehen geöffnet. Kaum befanden sie sich jedoch im Lager der Haruno, so fanden sich Sasuke und Sakura von bewaffneten Kriegern umzingelt wieder. „Eine etwas kühle Begrüßung, findest du nicht?“ bemerkte Sasuke und stieg von seinem Pferd, ehe er Sakura half abzusteigen. „Sie hätten uns auch die Köpfe abschlagen können.“ sagte Sakura relativ trocken.

„Als ich euch eben auf euren Pferd hab reiten sehen, dachte ich an euren Vater.“ ertönte eine kräftige Stimme. „Wollt ihr mir damit sagen, dass wie ich ein Mann wirke? Jiraiya-sama.“ lächelte Sakura und drehte sich der Stimme zu. Sie gehörte dem Oberbefehlshaber dieser Arme, Jiraiya. Ein großer, muskulöser Mann mit grauem Haar und einer Augenklappe über dem rechten Auge. „Ihr dreht mir das Wort im Munde um, Prinzessin.“ meinte Jiraiya. „Wie hab ich euren Witz vermisst.“ Er senkte sein Haupt vor Sakura. „Darf ich euch meinen Ehemann vorstellen.“ Sakura trat einen Schritt beiseite. „Uchiha Sasuke.“ kam Sasuke seiner Frau zuvor und zwang sich zu einem freundlich wirkenden Lächeln. Eine Vorstellung war in diesem Fall so wie so Überflüssig. Jiraiya nickte nur leicht. Nie würde er jenes Gesicht vergessen können und schon gar nicht den Namen dazu. „Die Sonne strahlt am heutigen Tag so frisch, wie an einem Tag im Frühling.“ Als Sakura diese Stimme hörte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Das kann nicht sein!, sagte sie zu sich und wandte sich der Stimme zu.
 

„Jetzt weiß ich auch warum. Es ist eure Anwesenheit, Prinzessin.“ Jia Chong trat zur Gruppe und verneigte sich. Sakura ging einen Schritt nach vorne, ehe sie doch stoppte. Beinahe hätte sie sich dem Mann vor Freude in die Arme geworfen. Was nur wenige wussten war, dass die Beiden eine tiefe und langjährige Freundschaft verband. Vor langer Zeit war er ihr Leibwächter gewesen. „Jia Chong.“ flüsterte die Haruno mit glasigen Augen. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. Irgendetwas stimmte hier nicht! Dies bemerkte auch Jiraiya und griff ein. „Ihr seid nicht ohne Grund gekommen. Lasst uns euer Anliegen unter vier Augen besprechen.“ meinte er deshalb zum Uchiha. „Natürlich.“ nickte dieser und folgte dem Befehlshaber. „Ich kümmere mich um die Politik.“ flüsterte Sasuke im Vorbeigehen zu Sakura. Die junge Frau sah ihrem Mann nach, bevor Jia Chong in ihr Blickfeld trat. Ihre Augen veränderten sich und begannen zu funkeln. „Ich dachte immer es sei unmöglich, aber ihr seid in den vergangenen fünf Jahren noch schöner geworden.“ gestand er. „Was redet ihr da nur?“ winkte Sakura mit leicht roten Wangen ab und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen.

„Wann habt ihr geheiratet?“ wollte Jia Chong wissen, als er ihren Ehering entdeckte. „Vor etwas mehr als drei Monaten.“ antwortete Sakura. „Ich habe gehört, dass ihr auch geheiratet habt.“ bemerkte sie. „Bereits vor vier Jahren. Doch sie starb während der Geburt unseres ersten Kindes. Mein neugeborener Sohn starb wenige Tage später.“ erzählte der schwarzhaarige. Sein Gesicht zeigte dabei keinerlei Regung. „Wie bedauerlich. Ich werde deine Frau und deinen Sohn in meine Gebete mit einschließen.“ sagte Sakura bestürzt. Für Frauen war die Geburt eines Kindes ein enormes gesundheitliches Risiko. Zwar konnten sich adelige Familien gute Ärzte leisten, doch konnten diese meist nur wenig tun. Darum starben viele Frauen bereits bei der Geburt oder kurz darauf, da die Anstrengungen zu einschneidend waren. Vor diesen Tag fürchtete sich auch die junge Prinzessin. Seit Sakuras Heirat waren alle Augen auf ihren Bauch gerichtet und jeder versuchte eine Wölbung zu erkennen. Sakura senkte traurig ihren Blick. Wäre ich doch wirklich als Junge geboren worden.
 

Jiraiya griff nach seinem Becher Wein und nahm den ersten Schluck. „Bei unserer letzten Begegnung, habt ihr mir ein Auge geraubt.“ begann er das Gespräch. Er und Sasuke saßen im Zelt des älteren Mannes. „Und euch verdanke ich eine Narbe quer über meine Brust.“ entgegnete Sasuke. „Kein schöner Anblick für meine Frau.“ fügte der Uchiha hinzu. „Ist Juro für diese Verbindung verantwortlich?“ fragte Jiraiya interessiert. „Ja. Er hat wohl im Namen seines Bruders bei meinem Vater um diese Heirat gebeten.“ antwortete Sasuke. „Ich verstehe.“ Jiraiya trank erneut etwas Wein. „Nehmt euch vor Juro in Acht. Unser verstorbener Herr hat nicht umsonst Juros Macht eingeschränkt und eine Heirat seiner geliebten Tochter mit eurem Hause angestrebt. Weit weg von ihrem Onkel und dem korrupten Kaiserhof.“ sagte der Ältere. Sasuke machte ein verwundertes Gesicht. Er wusste natürlich, dass Sakura lange in der Nähe des Kaiser gelebt hatte. Aber dies ist Jahre her. Wie konnte er also noch Einfluss auf Sakura haben? Und was war mit Juro? Sasuke kannte den Haruno zwar nicht, aber von Sakuras Wachen hatte er erfahren, dass Juro wohl kein sonderlich guter Feldheer war. Von ihm sollte also keine Gefahr ausgehen. „Macht ihr euch Sorgen um Sakura?“ hakte er deshalb nach.

Einen Moment schlang schwieg Jiraiya, ehe er schwach nickte. „Einige Monatec vor dem Tod unseres Herrn, war Sakura noch einmal in unserem damaligen Lager tief im Landesinneren zu Besuch. Seit jenem Tag wirkt sie verändert.“ erzählte Jiraiya nachdenklich. „Inwiefern?“ bohrte Sasuke weiter nach. Zwar war er nicht gekommen, um mit Jiraiya über Sakura zu sprechen. Doch war dies die perfekte Gelegenheit, um etwas mehr über seine Frau zu erfahren. Denn obwohl Sakura im ganzen Land bekannt war, so wusste man nur sehr wenig über sie. „Sie Lächelt nicht mehr so wie früher. Aber vielleicht liegt es einfach nur daran, dass unsere Prinzessin nun eine erwachsene Frau ist.“ meinte der Angesprochene schließlich. „Aber nun zurück zu eurem Anliegen. Warum seid ihr hier?“ Jiraiya wandte sich Sasuke zu. „Es gibt einige Bedingungen, die meine Heirat mit Sakura betreffen. Darunter zählt auch, dass sich eure Truppen schon längst hätten zurückziehen sollen. Mein Vater ist über die momentane Situation sehr verärgert. Hätte Sakura sich nicht für euch eingesetzt, dann würde hier kein Stein mehr auf dem anderen stehen.“ sagte der Prinz.
 

„Sakura hat um das Gespräch gebeten?“ blinzelte Jiraiya überrascht. „Ja und ich trage die volle Verantwortung. Sollten wir uns heute nicht einigen, dann wird mein Vater auf mich sehr verärgert sein und darauf würde ich gerne verzichten.“ Sasuke fuhr sich entnervt durchs Haar. Er war für solche Gespräche einfach nicht gemacht. Warum hatte er sich nur auf diese Sache eingelassen? Jiraiya atmete langsam aus. Juro wollte diese Stellung unter keinen Umständen aufgeben. Nur der Kaiser könnte neben Juro einen Rückzug befehlen. Der Blick des Oberbefehlshaber ging nach draußen. Dort grasten die Pferde von Sasuke und Sakura. Plötzlich hatte Jiraiya eine Idee. „Angenommen Sakura reitet unter dem Banner des Kaisers und bittet mich darum die nördliche Grenze zu verlassen. Sollte dies der Fall sein, dann müsste ich mich natürlich fügen und meine Truppen abziehen.“ erklärte der Ältere. Sasuke verstand sofort und grinste zufrieden. Alles verlief genau so, wie Shikamaru es vorher gesehen hatte. Das kaiserliche Banner auf dem Sattel von Sakuras Pferd verhinderte einen Krieg.

Auf einmal erklang eine betörende Stimme zusammen mit leiser Musik. Sasuke stand auf. „Hat Sakura noch nie für euch gesungen?“ Jiraiya trat neben den jungen Mann. „Ich habe sie nie darum gebeten.“ musste Sasuke gestehen und machte einige Schritte nach draußen. Nicht weit entfernt hatte sich eine große Gruppen von Soldaten versammelt. Auf diese Gruppe ging Sasuke zu und der Gesang wurde immer klarer. Es war eindeutig Sakuras Stimme. Da der Andrang jedoch so groß war, hielt sich Sasuke im Hintergrund und suchte sich ein passendes Fleckchen. Er lehnte sich gegen einen Holzbalken. Dabei schloss Sasuke seine Augen, um den Klang von Sakuras Stimme zu lauschen. In dem Lied ging es um einen loyalen Soldaten, welche seine Heimat zurückließ und in den Krieg zog. Jeder dieser Männer sehnte sich nach dem zu Hause. Nach Frau und Kind. Sie würden schon bald zu ihnen zurückkehren können! Der Krieger in Sakuras Lied jedoch kehrte niemals in die Heimat zurück. Wie viele tausend anderer, die dem Krieg der letzten Jahre und Jahrzehnte zum Opfer gefallen waren.
 

Wie jeden Abend seit dem Aufbruch seines Sohnes, stand auch Fugaku heute wieder auf den Mauern den Tores und blickte in Richtung des Sonnenunterganges. Aus dieser Richtung würden sie zurückkehren. Doch wann? Mittlerweile bereute Fugaku seine Entscheidung zutiefst. Nicht was Sasuke betraf. Er kannte sich bestens in dieser Gegend aus und war mit dem Leben außerhalb des Palastes vertraut. Sakura dagegen nicht. Was hatte er ihr bloß zugemutet? Er würde sich bei ihr entschuldigen müssen. Schritte näherten sich. „Es wird kalt. Du solltest wieder in den Palast gehen.“ Es war Mikoto. „Noch einen Moment. Vielleicht kommen sie heute zurück.“ meinte Fugaku. „Wenn es dich beruhigt, es geht ihnen gut.“ bemerkte Mikoto. „Was macht dich da so sicher?“ wollte der Uchiha wissen. „Es ist der Instinkt einer Mutter.“ antwortete Mikoto leicht lächelnd. Für sie gab es keinen Grund zur Sorge. Die Götter haben Sasuke bis jetzt immer nach Hause geführt. Sie würden es auch dieses Mal tun. Da war sich Mikoto sicher. Ihr Sohn war bestimmt schon auf den Weg hierher. Ganz bestimmt.
 

„Es war schön euch wiedergesehen zu haben, Prinzessin. Doch nun ist es an der Zeit endgültig Lebewohl zu sagen.“ Jiraiya nahm Sakuras Gesicht zwischen seine Hände und küsste ihren Haaransatz. „Jiraiya-sama.“ schluchzte die Haruno. „Sakura. Es ist Zeit.“ Sasuke streckte eine Hand nach ihr aus, um Sakura auf ihr Pferd zu helfen. „Du solltest deinen Mann nicht warten lassen. Kehre nach Hause zurück und sei ein gutes Mädchen.“ flüsterte Jiraiya. Sakura nickte. „Aber ihr müsst mir etwas versprechen!“ sagte sie. „Wenn ihr zu Hause seit, dann genießt Alkohol nur noch in Maßen. Ernährt euch gesund, geht viel Spazieren und beschwert euch nicht mehr über das Essen eurer Frau. Ihr müsst an eure Gesundheit denken.“ zählte Sakura ihre Punkte auf. „Immer nur am belehren.“ lachte Jiraiya. „Ihr habt mein Wort, Prinzessin. Und jetzt geht, bevor ein alter Mann noch anfängt zu weinen.“ meinte er. Sakura nickte wieder und löste sich von Jiraiya, ehe sich sich Sasuke zuwandte. Er hielt ihr noch immer seine Hand entgegen. Viele Soldaten hatten sich versammelt um sich von ihrer geliebten Prinzessin zu verabschieden. Hunderte wurden also Zeugen von den folgenden Ereignissen.

Gerade als Sakura nach Sasukes Hand greifen wollte, trat ein Mann neben Sasuke und nahm Sakuras Hand. Es war Jia Chong. „Obwohl die Zeit mit euch viel zu kurz war, hat es gereicht, um in meinem Herzen wieder die Sonne scheinen zu lassen.“ hauchte Jia Chong leise, während er Sakura auf ihr Pferd half. Die grünen Augen von Sakura weiteten sich. Ihr Herz wurde schwer. Sasuke trat derweilen brummend zur Seite und stieg auf sein eigenes Pferd. „Wir müssen los.“ drängte Sasuke. „Danke für eure Treue, General.“ lächelte Sakura auf gewohnte Weise, um Sasukes Misstrauen nicht weiter zu schüren. Er wirkte nämlich ziemlich gereizt. Etwa wegen Jia Chong? „Mein Vater sagte zwar immer, dass ich sein größter Stolz wäre. Aber das stimmt nicht. Ihr wart es, seine tapferen Soldaten. Kehrt also mit diesem Wissen nach Hause zurück und vergesst meine Worte nie: Ich liebe meine Heimat...und ich liebe meinen Mann. Lasst mich niemals mehr zwischen den Beiden entscheiden.“ verkündete Sakura und senkte als Zeichen des Respekts ihren Kopf.
 

Obwohl Sakuras Worte eine strenge Botschaft enthielten, so gewann sie nur noch mehr die Sympathie der Soldaten. Immerhin waren die Meisten im Glauben, dass Sakura zu ihrer Heirat mit Sasuke gezwungen wurde. Das Ehepaar nun in dieser scheinbar harmonischen Eintracht zu erleben, überzeugte den Großteil von den friedlichen Absichten der Uchiha. „Ich hätte dir das Reden überlassen sollen.“ Sasuke lehnte sich etwas zu Sakura. „Nein. Es wäre viel zu schade, eure schöne Stimme nicht zu hören.“ wisperte Sakura. Sasuke sah sie starr an. Was konnte an seiner Stimme den schön sein? Am Liebsten hätte er etwas auf ihr Kompliment gesagt, doch seine Lippen blieben verschlossen. Sasuke wusste einfach nicht, was er sagen sollte. „Lass uns nach Hause zurückkehren.“ Etwas anderes fiel Sasuke in diesem Moment nicht ein. Doch Sakura verstand ihn auch so. „Ja...nach Hause.“ nickte die Haruno. Sasuke sah noch einmal zu Jiraiya. Die Männer nickten sich zu, ehe Sasuke sein Pferd in Bewegung setzte. Sakura winkte zum Abschied und folgte ihrem Mann zurück ins Uchiha Lager. Jia Chong trat neben Jiraiya. „Sakura wirkt tatsächlich sehr glücklich.“ sagte Jiraiya. „Leider war sie schon immer eine gute Schauspielerin.“ murmelte Jia Chong und verschränkte die Arme vor der Brust.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Falls sich jemand für meinen game crush Jia Chong interessiert
https://i.pinimg.com/originals/fa/58/df/fa58df3cce78dd2fe9155ecbaf71a9a3.jpg

I love him!!!!!!!!! Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RanmaForever
2018-06-21T13:24:15+00:00 21.06.2018 15:24
Hmm... Sasulein scheint so als es ihm nicht so husagen würde einen "nebenbuler" zu haben..
Andersrum is aber kein prob!!!!
Mir gefällt deine ff seeehr.
Freu mich schon wahnsenig auf eine neues kap.
Von:  HoneyLove
2018-06-20T18:26:21+00:00 20.06.2018 20:26
Hallöle :)
Ich bin über deine Geschichte gestolpert und total begeistert!
Ich liebe das Paaring Sasusaku, egal in welcher Zeit oder welches Universum! :D
Ich war schon vom ersten Kapitel an total begeistert. Mir gefällt dein Schreibstil, es lässt sich locker lesen und sofort verstehen. Es ist unglaublich wie wundervoll du dieses Zeitalter beschreibst und man merkt wie sehr Sakura unter Druck steht den Verpflichtungen als Ehefrau und als Prinzessin gegenüber.
Ich persönlich finde Sasukes Mätresse sehr hinterhältig und egoistisch. Bin gespannt wie Ihr Charakter sich noch verändert oder wie sie ihr Schicksal in die Hand nimmt!
Auch gefällt mir Sasukes kritischer Blick auf sich selber, man merkt das er zu kämpfen hat mit sich selber und die Jahre im Krieg ihn geprägt haben und zu dem gemacht haben was er nun ist!

Zu guter Letzt: Ich Wünsche mir soooooo dolle eine SasuSaku-Baby!!!😍😍😍 Ich hoffe riesig das den beiden dieses Glück nicht verwehrt bleibt und es schnell süßen Nachwuchs gibt und dieser nicht tragisch ums Leben kommt! (Auch Sasuke oder Sakura sollen nicht sterben!!)

Freue mich auf das nächste Kapitel!
Lieben Gruß,
HoneyLove❤

Antwort von:  misscantarella
26.06.2018 20:54
Huhu!
Danke, für dein Kommentar! Es freut mich immer zu lesen, dass jemand meine Idee gut findet :3
Ich will jetzt natürlich nicht spoilern, weshalb ich nichts zum weiteren Verlauf sagen kann/will. Aber bleibe gespannt und hoffentlich verfolgst du die Story bis zum Ende
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-06-18T15:08:22+00:00 18.06.2018 17:08
tolles kapi freue mich auf die nächste.


Zurück