Zum Inhalt der Seite

poisoned kiss

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

when the dragon met the snake

Drei lange Wochen hatte die beschwerliche Reise durch das Feuerreich gedauert, bis Sakura am frühen Morgen jenes Tages die nördliche Grenze passiert und damit ihre Heimat endgültig hinter sich gelassen hatte. Sakura war von sehr zartem Gemüt, weshalb sie sehr unter den Anstrengungen der langen Reise gelitten hatte. Das kalte Klima des Nordens hatte sich wie ein dunkler Fluch auf ihre Lungen gelegt. Man sprach bereits von einem bösen Omen und einige von Sakuras Gefolgsleuten drängten seit Tagen auf eine Rückkehr der Prinzessin zu ihrem Onkel. Auch Chiyo, die ihre Herrin begleitete, war besorgt. Sakura zeigte jedoch ihren Sturkopf und wollte nichts von einer Umkehr wissen. Gerade hatte die Gruppe eine Pause eingelegt, damit sich Sakura etwas die Füße vertreten konnte. Immerhin reiste die Prinzessin in einer kleinen Sänfte. Nicht gerade die angenehmste Art zu reisen. Besonders nicht, wenn man die hügelige und steinige Natur des Nordens durchqueren musste. Sakura hatte sich etwas von ihrem Gefolge entfernt und saß auf einem Baumstumpf. Mit ihren strahlend grünen Augen nahm sie die ersten Eindrücke ihrer neuen Heimat auf. Es war kein Vergleich zu den saftigen Wiesen, auf denen sie als Kind immer gespielt hatte. Hier war alles so trist und kühl.

„Diese Gegend tut euch nicht gut, Prinzessin.“ Chiyo trat neben ihre Herrin. „Ich werde mich schon bald daran gewöhnt haben.“ sagte Sakura zuversichtlich. „Dann isst bitte wenigstens etwas. Damit ihr wieder zu Kräften kommt.“ meinte Chiyo. Seufzend drehte sich Sakura zu ihrer Dienerin um, als ein schreckliches Geschrei die Frauen zutiefst erschreckte. „Was war das?“ rief die Haruno zu ihren Wachen. „Eines der Pferde ist den Abhang hinabgerutscht und kann nicht mehr selbstständig aufstehen!“ berichtete einer der Männer. „Wie schrecklich.“ Sakura hielt sich eine Hand vor den Mund. Dabei näherte sie sich dem besagtem Abhang. „Prinzessin, nicht! Es ist zu gefährlich.“ hielt einer der Wachen Sakura auf. „Aber wie sollen wir nun unseren Weg fortsetzen? Ihr selbst habt gesagt, dass wir nicht all zu lange hier verweilen sollten. Doch ohne dieses Pferd können wir meine Sänfte nicht fortbewegen.“ bemerkte Sakura nun und wurde panisch. Oft hatte sie die Gespräche der Wachen belauscht – wusste von den Gerüchten über Diebe, die sich oft hier herumtrieben. Leider sollten sich die schlimmsten Befürchtungen von Sakura schon bald bewahrheiten...
 

Zur selben Zeit ritt Sasuke zusammen mit zwei seiner besten Wachen, Kakashi Hatake und Iruka Umino, durch das Tor des Palastes, um Sakura und ihr Gefolge in Empfang zu nehmen. Sie hätten schon vor einigen Stunden ankommen sollen, weshalb Fugaku langsam nervös wurde. Zudem schlug das Wetter um – ein Sturm nahte. Es war also Eile geboten. „Diese Harunos sind mir ja eine Sippe. Scheinbar sind sie nicht nur unfähig zu kämpfen, sondern sind außerdem nicht einmal in der Lage ihre Prinzessin hier her zu bringen.“ lachte Kakashi. „Am Ende haben sie glatt ihre Prinzessin in der Heimat vergessen.“ hakte sich Iruka ebenfalls lachend mit ein. „Morgen Abend bin ich mit jener besagten Prinzessin verheiratet. Hütet also eure Zunge.“ ertönte die strenge Stimme von Sasuke. Kakashi und Iruka sahen sich kurz an. Vor ihrem Aufbruch hatte Sasuke sein Gesicht mit der Kapuze seines Mantels verhüllt und schwarze Handschuhe angelegt. Außerdem sollten sie ihn nicht mit Mein Prinz sondern als Hauptmann ansprechen. Warum tat er das, wenn er doch im Begriff war seine Braut zu sich zu holen? Ein durchaus ungewöhnliches Verhalten. Die drei Männer ritten im Windschatten des grollenden Donners, welcher immer näher kam. Und je länger sie ritten, desto nervöser wurde auch Sasuke. Niemand wusste so gut wie er, dass seine Heimat nicht gerade ein sicherer Ort war. Schon gar nicht für eine Prinzessin aus dem Hause Haruno. Plötzlich zog Sasuke scharf an den Zügeln seines Pferdes und brachte dieses dadurch abrupt zum Stehen.

Auch seine Begleiter blieben stehen. „Was ist, Hauptmann?“ fragte Kakashi. „Da unten sind sie.“ Sasukes schwarze Augen verengten sich. Nur noch dieses eine Tal hätten sie überwinden müssen und er Palast seines Vaters wäre in greifbarer Nähe gewesen. „Und wie es aussieht haben sie Gesellschaft.“ bemerkte Iruka seufzend. Waren sie nicht gekommen, um eine schöne Prinzessin abzuholen? Stattdessen erwartete die Männer ein Kampf. „Eure Befehle, Hauptmann?“ Kakashi wandte sich Sasuke zu. Der Uchiha jedoch wirkte vollkommen abwesend und reagierte deshalb nicht. „Hauptmann?“ versuchte es auch Iruka. Als Sasuke noch immer nicht reagierte folgten die beiden Wachen seinem Blick. Rosafarbenes Haar – so strahlend schön, dass es in der tristen Landschaft des Nordens wie das Erwachen des Frühlings wirkte. „Ist sie das?“ fragte Iruka mit begeisterten Augen. „Sie muss es sein.“ nickte Kakashi. Auf einmal preschte Sasuke voran. Während er das Gefälle hinabritt, zückte der junge Prinz sein Schwert. Das Ganze passierte so schnell, dass Iruka und Kakashi einen Moment lang verwundert zurückblieben. Sasuke hatte jedoch keine Zeit zu verlieren.
 

Mit seinen berüchtigten Uchiha Augen hatte Sasuke sofort die Gefahr der Situation erkannt und versuchte nun schlimmeres zu verhindern. Denn mittlerweile fanden sich Sakura und ihr Gefolge eingekreist von einer Gruppe Banditen wieder. Da das Leben von Sakura an oberster Stelle stand, hatten sich ihre Wachen schützend vor die Prinzessin positioniert. Trotzdem war die Lage ernst. Dieser Tatsache war sich auch Sakura bewusst. Nach Außen hin ließ sie sich jedoch kaum ihre Angst anmerken. Stattdessen hielt sie tröstend die Hand ihrer zitternden Dienerin Chiyo. Sakura war auf solch eine Situation vorbereitet. Bevor sie in die Hände des Feines geriet, sollte sie ihrem Leben selbst ein Ende setzen. Natürlich war dies die letzte Möglichkeit und Sakura hoffte auf Rettung. „Hab keine Angst, kleine Chiyo. Uns wird nichts passieren.“ sprach die Haruno aufmunternde Worte an Chiyo. Kaum waren diese Worte ausgesprochen, spitzte sich die Lage zu. Einer von Sakuras Wachen ging schreiend in die Knie und Blut trat aus seinem Mund. Einer der Banditen nutzte die dadurch entstandene Unruhe und versuchte Sakura in seine Gewalt zu bringen. Die Prinzessin schaffte es jedoch mit viel Glück zu entkommen, aber ihre Flucht dauerte nur wenige Meter. Sie hörte das Wiehern eines Pferdes und auf einmal schlang sich ein Arm um ihre Taille, welcher Sakura nach oben zog. Ihre Beine taumelten kurz in der Luft, ehe Sakura auf dem Sattel des Pferdes saß und in ein vermummtes Gesicht blickte. Sofort begann sie nach ihren Wachen zu rufen.

„Meine Männer und ich sind gekommen, um euch zu den Uchihas zu bringen.“ Es war Sasuke, welcher Sakura gerettet hatte. „Ihr seid nun in Sicherheit.“ versicherte er. Als Sakura das Wappen der Uchiha auf Sasukes Rüstung entdeckte, glaubte sie seinen Worten. „Eines unsere Pferde ist gestürzt....Banditen..sind gekommen...“ stotterte Sakura. Sasuke ließ sein Pferd eine Kehrtwendung machen und ritt zurück zu den anderen. Kakashi und Iruka hatten die Situation bereits entschärft – die Banditen waren in die Flucht geschlagen worden. Glücklicherweise wurde niemand weiteres verletzt und die verwundete Wache von Sakura war nicht in Lebensgefahr. „Prinzessin!“ rief Chiyo erleichtert, als die unversehrte Sakura von Sasukes Pferd stieg. Innerhalb eines Wimpernschlages kehrte Sakuras bekanntes, stets freundliches Lächeln zurück. „Mir geht es gut.“ sagte sie. Etwas Abseits stand derweilen Sasuke und seine beiden Männer. „Wenn wir niemanden zurücklassen wollen, dann fehlt uns ein Pferd.“ erklärte Iruka, nach einer kurzen Bestandsauffassung. „Ich bin mir sicher, dass die Prinzessin dir äußerst dankbar wäre, wenn du dein Pferd zur Verfügung stellst.“ gab Sasuke zurück. „Aber wie soll Iruka dann in den Palast zurückkehren? Etwa zu Fuß?“ stellte Kakashi eine durchaus berechtigte Frage. „Er wird bei dir mitreiten.“ beschloss Sasuke kurzerhand. „Aber mein Pri...“ wollte Iruka seinen Widerspruch einlegen, doch hob Sasuke schnell seine Hand und brachte ihn damit zum Schweigen.
 

„Gibt es Probleme?“ Sakura stieß zu den Männern. „Nein. Es ist alles in Ordnung, Prinzessin.“ gab Sasuke zurück und drehte sich zu Sakura um. „Ich bin euch und euren tapferen zu Dank verpflichtet. Wärt ihr nicht gekommen, wäre die Situation vielleicht nicht so gut ausgegangen.“ sagte Sakura und verneigte sich etwas. „Schon in Ordnung.“ räusperte sich der Uchiha. Seine Gefolgsleute, Kakashi und Iruka, schmunzelten etwas. Ihr Prinz galt als ein grober Mann, doch scheinbar machte ihn die Anwesenheit einer Prinzessin ganz zahm. Ein lauter Donnerschlag durchdrang das Gespräch und erste Regentropfen fielen vom Himmel. „Ihr solltet in eure Sänfte zurückkehren. Eurer Weiterreise wird nun nichts mehr im Weg stehen. Dafür sorge ich.“ meinte Sasuke. „Ja.“ Sakura gab Chiyo ein Zeichen und die Frauen nahmen wieder in der luxuriösen Sänfte Platz. Mit Irukas Pferd konnte die Reise fortgesetzt werden. Obwohl alles noch einmal gut ausgegangen war, kochte Sasuke innerlich vor Wut. Juro hatte seine Nichte ohne wirklichen Schutz losgeschickt. Wie konnte man nur so verantwortungslos sein? Immerhin würde auch er durch die Heirat von Sasuke und Sakura profitieren. Bei den Uchiha zumindest hatten Frauen durchaus einen Hohen Stellenwert, weshalb Sasuke direkt neben Sakuras Sänfte ritt, um sie im Notfall schützen zu können – auch wenn sie noch eine Haruno war.

Chiyo hatte scheinbar Interesse an den fremden Mann gefunden. „Sagt. Wie ist der zukünftige Gemahl meiner Herrin?“ fragte das neugierige Mädchen nämlich und steckte ihren Kopf nach draußen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie diese Frage an den Prinzen persönlich stellte. „Unser Prinz liebt die Frauen und sie lieben ihn.“ antwortete Iruka von Kakashis Pferd aus. „Aber ich dachte, er würde nur meine Prinzessin lieben. Immerhin werden sie doch heiraten.“ entgegnete Chiyo ungläubig. Sie hatte noch nicht verstanden, dass diese Heirat nichts mit Liebe zu tun hatte. „Ähm..also...“ versuchte Iruka sich zu erklären. „Na toll.“ brummte Kakashi mit einem kurzen Blick zu Sasuke. Mein Prinz...nein Hauptmann, Ihr tut das alles für unser Wohl, nicht wahr? Sasuke schwieg. Was sollte er auch sagen? Wie sollte er Sakura lieben können? Er wusste doch nichts über sie, außer dass ihre Schönheit außergewöhnlich war. Mehr konnte er bis dato nicht zu Sakura sagen. „Unser Prinz ist ein guter Mann. Du musst dir um deine Herrin also keine Sorgen machen.“ ertönte schließlich die Stimme von Kakashi. Sasuke hob seinen Blick und drehte seinen Kopf etwas zu Kakashi. Kakashi Hatake diente Sasuke bereits ein gutes Jahrzehnt, hatte den Prinzen den Großteil seiner Kindheit begleitet. Sasuke bedeuteten diese Worte also viel! Worte, die Sasuke jedoch gerne auch einmal von seinem Vater hören wollte.
 

„Ich reite voraus. Kümmert euch um den Rest.“ verkündete Sasuke und ließ sein Pferd in den Galopp wechseln. Kurz darauf konnte man ihn aus der Ferne nur noch erahnen. Dank der Unterstützung von Sasuke und seinen Männern erreichte Sakura bald darauf endlich den Uchiha Palast. Fugaku höchstpersönlich erwartete zusammen mit Mikoto seine zukünftige Schwiegertochter. Außerdem hatten sich auch die zukünftigen Diener der Prinzessin versammelt. Insgesamt würden knapp 100 Frauen und Männer unter Sakura dienen. Als Fugaku seine Hand nach Sakura ausstreckte und ihr aus der Sänfte half, verbeugten sich die anwesenden Diener. Im selben Moment verzogen sich die dunklen Wolken am Himmel und die Sonne zeigte sich mit zaghaften Strahlen. „Seit mir in eurer neuen Heimat herzlich willkommen.“ begrüßte Fugaku die Haruno. „Vielen Dank für diese freundlichen Worte, Fugaku-sama.“ meinte Sakura und senkte ihren Kopf, als sie vor dem Oberhaupt der Uchiha stand. Man konnte Fugaku ansehen wie begeistert er von Sakuras Auftreten war. Genau so hatte er sie sich vorgestellt. Eine aufrechte Körperhaltung, die Haut so strahlend wie Edelsteine und ein Gesicht so zart wie Blütenblätter. Juro hatte also keineswegs mit seinen Anpreisungen übertrieben. „Willkommen, mein Kind.“ richtete Mikoto ihre Worte nun an Sakura. „Ich danke ihnen.“ Wieder verneigte sich die junge Frau. Wie es die Tradition der Familie besagte, küsste Mikoto die Stirn von Sakura. Damit begrüßte sie die Haruno als eine neue Tochter der Uchiha.

Nicht weit von der Gruppe entfernt befand sich ein Gang aus massiven Säulen, die zwei Teile der Palastanlage miteinander verbanden. Sasuke lehnte mit verschränkten Armen gegen einer der Marmorsäulen und beobachtete die Ankunft seiner Braut aus der Ferne. Die Tradition verbat seine Anwesenheit während diesem Ereignisses. Nur um die Reaktionen seiner Eltern auf Sakura mit seinen eigenen Augen zu sehen war er trotzdem gekommen. Während man Fugaku die Begeisterung aus dem Gesicht lesen konnte, wirkte Mikoto irgendwie reserviert. Wie sollte Sasuke das Verhalten seiner Mutter deuten? „Das ist sie also? Die legendäre Haruno Prinzessin.“ Hatsumomo trat neben Sasuke. Sie konnte es sich nicht nehmen der Ankunft der Braut ihres Geliebten beizuwohnen. „Eifersüchtig?“ fragte Sasuke und sah im Seitenwinkel zu Hatsumomo. „Du hast mir meine Position mehr als deutlich gemacht. Niemals würde ich also solche Gefühle für deine Frau hegen.“ antwortete die Angesprochene. „Was für ein unerwarteter Sinneswandel.“ bemerkte der Uchiha, ehe er sich von der Säule abstieß und Hatsumomo etwas ins Ohr flüsterte. „Heute Nacht.“ Danach kehrte Sasuke in den Palast zurück. Hatsumomo blickte dem Uchiha kurz zufrieden nach, ehe sie sich wieder Sakura zuwandte. Ihre braunen Augen weiteten sich. Sakura blickte direkt in ihre Richtung. Es war der erste Blickkontakt der Frauen, die schon bald einen erbitterten Kampf um die Gunst von Sasuke führen würden.
 

Zur Feier von Sakuras Ankunft hatte Fugaku für den Abend ein Bankett organisiert. Der große Festsaal des Palastes war aufwendig geschmückt worden und neben der gesamten Uchiha Familie waren auch Ranghohe Mitglieder des Adels und der Armee geladen worden. Für Fugaku war dies außerdem eine perfekte Gelegenheit, um den Wohlstand seiner Familie zu präsentieren. Die Gäste speisten von Tellern aus echtem Gold und Weine aus der ganzen Welt wurden serviert. Wunderschöne Tänzerinnen bezauberten zudem das überwiegend männliche Publikum. Gerade hatte Itachi zusammen mit seiner Frau den Saal betreten und steuerte Sasukes Tisch an. Itachi war in teure Stoffe und edlen Schmuckstücken gehüllt. „Dieses Fest ist dir und deiner Braut gewidmet. Ist da ein Lächeln zu viel verlangt?“ sagte Itachi, als er sich neben Sasuke setzte. „Dieses Schauspiel liegt dir besser als mir, Bruder.“ Im Gegensatz zu seinem Bruder und anderen Familienmitgliedern, war Sasuke äußerst schlicht gekleidet. Das brustlange Haar war zu einem seitlichen Pferdeschwanz gebunden. Unter dem knöchellangen dunkelblauen Gewand trug er eine anliegende schwarze Hose. Etwa auf Hüfthöhe war ein schwarzer Gürtel gebunden. Dazu hatte Sasuke eine ärmellose Weste an, welche dieselbe Farbe wie sein Gewand hatte und ebenfalls bis zu den Knöcheln reichte. Auf dem Rücken befand sich deutlich sichtbar das Uchiha Wappen. Der junge Prinz hielt nichts von Prunk, denn all das war vergänglich. Auf Grund dieser offenkundigen Einstellung, wurde Sasuke vom ganzen Volk des Nordens geliebt und war der heimliche Favorit seines Vaters.

Nur deshalb wurde Sakura als seine Braut ausgewählt. Wenn das Volk Sasuke liebte und er nach außen hin vorgab Sakura zu lieben, würde das Volk den Harunos eventuell vergeben. Dies würde natürlich auch den Kaiser freuen. Plötzlich wurde es ruhig, denn Fugaku hatte sich mit einem Becher voller Wein in der Hand von seinem Platz erhoben und wandte sich seinen Gästen zu. „Drei Jahrzehnte lang befanden wir uns im Krieg mit dem Hause Haruno. Viele Krieger haben während dieser Kämpfe ihr Leben gelassen. Deshalb ist es mir eine große Freude euch, meinen Freunden, mitzuteilen, dass diese Zeiten nun ein Ende haben werden. Mein zweiter Sohn, Sasuke, wird sich morgen mit einer Tochter der Haruno vermählen. Und der Kaiser höchstpersönlich hat seinen Segen für diese Verbindung ausgesprochen.“ Fugaku hob seinen Becher. „Deshalb lasst uns trinken. Auf das Ende einer Ära voller Krieg und auf den Beginn einer hoffentlich friedlichen Zeit.“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, öffnete sich die große Tür am Ende des Saals und langsame Schritte näherten sich. Die Wachen salutierten, als Sakura an ihnen vorbei schritt und den Saal betrat. Großes Erstaunen hallte durch den Raum. Sakura hatte ihren Auftritt natürlich perfekt inszeniert und alle augenblicklich in ihren Bann gezogen. „Meinen Glückwunsch, Bruder.“ Itachi blickte zu Sasuke, welcher sich erhoben hatte. Der ältere lächelte. Sasuke wirkte wie erstarrt, während er auf Sakura zuging.
 

Als er sie vor wenigen Stunden das erste Mal traf, trug Sakura ein pompöses Gewand aus teurer Seide. Doch nun war sie die Bescheidenheit in Person. Ihr Kleid bestand aus zwei einfachen Schichten. Eine zartgelbe Robe und darüber eine Lage aus dunklem rosa. Um die Taille befand sich ein Gürtel, von dem eine zur Schleife gebundene orangefarbene Kordel nach unten baumelte. Allein der bodenlange Haori, den Sakura noch trug hatte einige filigrane Details. Auf dem violetten Stoff befand sich an den Schultern und unterem Saum ein aufwendiges Blumenmuster. Auch die Frisur der Prinzessin war sehr minimalistisch. Das Haar war zur Hälfte hochgesteckt und jede glich mit einer Haarnadel geschmückt. Ein letzter Meter trennte Sasuke und Sakura, nachdem beide stehen geblieben waren. „Ich bin sehr erfreut euch kennen lernen zu dürfen, Sasuke-sama.“ Sakura ging vor Sasuke in die Knie. „Haruno Sakura.“ Die Tatsache, dass sie auf die Erwähnung all ihrer Titel verzichtete gehörte ebenfalls zu ihrem ausgeklügelten Plan. Die Haruno hatte sich über Sasuke informiert, wusste also von seiner bescheidenen Persönlichkeit. „Bitte steh auf. Du solltest nicht vor mir knien.“ entgegnete Sasuke und reichte Sakura die Hand. Ihre Blicke trafen sich. „Mein Name ist Uchiha Sasuke.“ Er lächelte kurz, ehe für einige Momente Stille einkehrte. „Willst du Sakura nicht an deinen Tisch geleiten?“ Fugaku trat zu ihnen. „Mein Herr.“ Auch vor Fugaku verneigte sich Sakura respektvoll.

„Schon gut, mein Kind.“ lächelte Fugaku, ehe er seinen Sohn erwartend ansah. Sasuke nickte. „Darf ich bitten?“ Der Prinz bot Sakura seinen Arm an. „Gerne.“ Sakura legte ihre Hand auf Sasukes Unterarm und ließ sich von ihm zu seinem Tisch führen. Dort wurde Sakura gleich mit Itachi und seiner Frau bekannt gemacht. „Hoffentlich werden wir gute Freundinnen werden.“ sagte Izumi glücklich. Endlich hatte sie etwas weibliche Unterstützung in ihrem Alter im Palast. „Ganz bestimmt.“ gab die Haruno zurück. „Ihr müsst sicher erschöpft von der langen Reise sein. Immerhin kommt ihr von weit her.“ bemerkte Itachi. „Die Anstrengungen, die ich erdulden musste stehen in keiner Relation zu denen unserer Krieger, die während dieser jahrelangen Kämpfe verwundet worden oder gefallen sind.“ antwortete Sakura. Diese Antwort berührte Itachi und Izumi sehr. Auch Sasuke, welcher sich in der Zwischenzeit mit einem seiner Generäle unterhalten hatte, wandte sich plötzlich Sakura zu. Man hatte Sakura über den wahren Grund ihrer Heirat in Kenntnis gesetzt? Warum hatte ihm das sein Vater verschwiegen? Sakura wusste also, dass er sie nur aus politischen Gründen heiratete. Und dennoch war sie ohne auch nur einmal gemurrt zu haben Wochen lang durch das Land gereist. So hatten es ihm ihre Wachen erzählt. Hatte er Sakura wohl möglich falsch eingeschätzt?
 

Ihrem ersten Eindruck nach wirkte sie wie jede typische Prinzessin jener Zeit – arrogant und ohne jeglichen Charakter. Nur auf eine gute Partie aus, die ihr Leben in Reichtum sicherte. Aber Sakura war anders. „Ich hörte, ihr wart ebenfalls an der Front.“ richtete Sakura ihre Worte an Sasuke. „Ja..bis vor zwei Monaten.“ nickte der Angesprochene. „Dann habe ich mich also nicht getäuscht, Hauptmann.“ sagte Sakura. Einen Augenblick lang wirkte Sasuke äußerst überrascht, ehe er schwach grinste. Seine Tarnung war also aufgeflogen. „Erwischt.“ gestand er. Sakura lachte unter vorgehaltener Hand. Itachi und Izumi sahen sich an. Wie es scheint, verstanden sich die Zwei ganz gut, aber wovon sprachen sie?

Auch Fugaku machte ein zufriedenes Gesicht, als er zu Sasuke und Sakura blickte. „Siehst du, Mikoto? Unser Sohn scheint Sakura bereits sehr zu mögen.“ meinte der Uchiha. Zwar nickte Mikoto zustimmend, doch sie hatte noch immer ein ungutes Gefühl gegenüber Sakura. Sie war einfach zu...perfekt. Irgendetwas konnte also nicht stimmen. Doch scheinbar war sie die einzige, die Bedenken hatte. Alle anderen waren fasziniert von der schönen Prinzessin. Mikoto wollte also keine Unruhe stiften und behielt ihre Bedenken für sich – immerhin hatte sie eigentlich gar kein Recht Sakura zu verurteilen. Auf der anderen Seite ging es hier um die Zukunft ihres Sohnes. Welche Mutter wäre also nicht um sein Wohlergehen besorgt?
 

Einige ausgelassene Stunden waren vergangen, ehe sich die Gesellschaft nach und nach zurückzog. Gerade hatten sich auch Itachi und Izumi verabschiedet. „Es ist schon spät. Ich begleite dich zu deinen Gemächern.“ sagte Sasuke zu Sakura. Bereits am Morgen des nächsten Tages sollte ihre Hochzeitszeremonie beginnen. Etwas Ruhe vor diesem Tag würde Beiden sicher guttun. „Das ist sehr freundlich, danke.“ nickte Sakura. Nachdem sich die Haruno von Fugaku und Mikoto verabschiedet hatte, wurde sie von Sasuke zu ihren Gemächern gebracht. „Bist du mit deinen Räumlichkeiten zufrieden?“ erkundigte sich Sasuke nach einiger Zeit. „Durchaus. Sie sind viel größer, als die bei mir zu Hause.“ antwortete die Angesprochene. „Gut.“ Sasuke blieb stehen, als sie ihr Ziel erreicht hatten. „Na dann...gute Nacht.“ meinte er. „Die wünsche ich euch auch.“ gab Sakura zurück. Wieder einmal kehrte diese merkwürdige Stille zwischen Sasuke und Sakura ein. Aber man konnte es ihnen nicht verübeln. Immerhin kannten sich die Zwei doch kaum. Doch plötzlich fand sich die junge Haruno Prinzessin an die Wand gedrückt wieder und spürte Sasukes Lippen auf den ihren.

Sakura blinzelte verwundert. Was tat er da nur? Warum küsste er sie nun? Sie waren doch nicht einmal verheiratet. Das Was oder Warum konnte sich Sasuke selbst nicht erklären. Er wusste nur eins. Dies war sein erster Kuss! Jeder Uchiha Mann musste sich diesen Moment für seine Ehefrau aufsparen. Keine andere Frau durfte die Lippen eines Uchihas auf ihren spüren. So war es auch bei Sasuke. Nicht einmal seine liebste Mätresse, Hatsumomo, hatte dieses Privileg je erfahren dürfen. Sasuke nahm Sakuras Gesicht zwischen seine Hände und löste langsam den Kuss – sah ihr in die smaragdgrünen Augen, welche in diesem Moment wie ein Sternenhimmel funkelten. „Verzeih...“ Mit diesen Worten ließ der Prinz Sakura zurück und eilte mit schnellen Schritten davon. Sakura blickte ihm nach, legte dabei zwei Finger auf ihre Lippen. Konnte sie diesen Kuss bereits als ersten Erfolg ansehen? Hatte sie Sasuke schon nach solch kurzer Zeit verzaubert? Sakura begann zu grinsen und sie kehrte in ihre Gemächer zurück.
 

Kurz darauf trat Hatsumomo aus einer dunklen Ecke. Sie hatte die Situation beobachtet. Ihre mandelförmigen Augen zogen sich zusammen. Sakura plante etwas. Nur was? Der ganze Palast sprach nur noch von Sakura. War Hatsumomo die Einzige, die ein kommendes Unheil spürte? Mit der Haruno Prinzessin hatte sich Fugaku den Tod höchstpersönlich in den Palast geholt, davon war Hatsumomo überzeugt. Doch hatte sie keine Beweise für ihre Theorie. „Ganz gleich was du auch vorhast. Das Gift Schlange hat noch nie einen Drachen getötet.“ murmelte Hatsumomo und blickte zum Uchiha Wappen, welches an einer der Wände prangte. Ein roter Drache, welcher seine massiven Flügel weit ausbreitete und Feuer aus seinem Halse spuckte. Nur hatte der Drache der Uchiha noch nie gegen eine Schlange der Haruno gekämpft, die mehr einem Engelsgeschöpf gleich kam...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da bin ich mal wieder^^ Leider finde ich momentan nicht sonderlich viel Zeit zum schreiben, da ich dieses Jahr wieder ziemlich mit neuen Cosplays beschäftigt bin und ich von einer Con zur anderen hetze xD Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Biest90
2018-04-29T09:03:43+00:00 29.04.2018 11:03
Wow das ging aber fix. Gerade hatte ich dir meinen Wunsch da gelassen und schon wurde er erfüllt. Wunderschön geschrieben wirklich. Ich liebe es wie du die Spannung aufbaust. Wer die Schlange ist wird sich noch zeigen. Aber ich hoffe dass auch hier sich sasuke und sakura verlieben und gemeinsam gegen Onkel und Mätresse kämpfen.

Jetzt habe ich aber schon wieder einen Wunsch. Wie geht es denn mit unseren "Julia und Romeo" weiter? Ich drehe noch durch... Bitte schreib auch dort weiter bitte
Antwort von:  misscantarella
01.05.2018 14:42
Haha man mag es kaum glauben, aber ich kann auch mal schnell sein xDD

Ich arbeite wirklich seit über einem Monat an diesem neuen Kapitel und es ist auch so gut wie fertig, nur bin ich einfach noch nicht damit zufrieden und arbeite es deshalb noch einmal um. Ich hoffe selbst, dass ich es bald hochladen kann
Antwort von:  Biest90
01.05.2018 19:18
Das klingt doch gut und naja in der Zwischenzeit, wenn du noch nicht zufrieden bist, könntest du ja einfach hier weiterschreiben. Am besten sofort ein neues Kapitel hochladen 😂😋


Zurück