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Adventskalender 2018

One Shorts
von

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Die Rote Tür

3. Dezember - Weihnachtslieder – Minako und Yaten

 

Ihr zitterten die Finger. Seid sie den Briefkasten aufgemacht hat und den weißen Umschlag darin gefunden hatte. So schnell wie noch nie in ihrem Leben, war sie in ihr Zimmer gerannt, hatte die Tür hinter sich zu geworfen und sich dann auf ihr Bett gesetzt. Ihr weißer Kater Artemis saß neben ihr und blickte sie ungehalten an. Sie hatte ihn bei seinem täglichen Mittagsschlaf gestört.

„Tut mir Leid Artemis, aber endlich ist der Brief da, auf den ich so lange warte.“ Artemis blickte sie nicht wirklich interessiert an. Er hatte so gar so wenig Interesse an ihrer Gefühlswelt, wegen des Briefes, dass er vom Bett sprang und sich unter dem Schreibtisch zusammen rollte.

„Na danke. Erinnere mich daran, dich rauszuschmeißen, wenn ich berühmt geworden bin.“ Maulig drehte sich den Brief um und ihre Finger begann aufs neue zu zittern. Sie hatte Angst. Es konnte immer noch eine Absage sein. Sie schüttelte den Kopf und riss dann entschlossen die Lasche auf.

Zum Vorschein kam ein Brief.
 

[I)„Sehr geehrte Frau Aino.

Vielen dank für Interesse. Ihr Vorsprechen war sehr interessant und wir würden uns freuen wenn sie in den nächsten einmal bei uns in der Agentur vorbei kommen könnten. Wir würden ihnen gern ein Auftrag vorstellen, bei dem sie ihr können Unterbeweis stellen können.

Mit freundlichen Grüßen

KOU-Agentur

Chef Seiya Kou“

 

Minakos Herz schlug ihr bis zum Hals. Man hatte tatsächlich einen Auftrag für sie und solle vorbei kommen. Was das wohl für ein Auftrag wahr? Minako warf einen Blick auf ihren Kalender. Es war Dezember. Was könnte da für Aufträge reinkommen? Sie entschied sich nicht, zu lange, zu warten und gleich bei der Agentur vorbei zu schauen.

Eine Stunde später stand sie vor der Empfangsdame und stieg nervös von einem Bein aufs andere. Die Dame am Tresen telefonierte grade und wirkte nicht so als habe sie schon bemerkt, das jemand vor ihr stand.

Minako nutzte die Chance um sich die Dame etwas näher zu sehen. Sie sah wunderschön aus. Lange schwarze Haare und dunkelgrüne Augen. Auf dem Namenschild konnte sie deutlich den Name Meio lesen. Aber es war klar, das die Agentur nur die schönsten beschäftigte. War es schließlich eine Model-Agentur.

Die Frau legte auf und erst jetzt wurde Minako bemerkt. „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“

„Ich bin Minako Aino und ich sollte vorbei kommen. Man hätte einen Auftrag für mich“ Man bedachte sie mit einen wertenden Blick und sie fühlte sich sofort wieder unwohl. Schon bei dem Vorsprechen und bei den Probefotos hatten sie das Gefühl nicht schön genug zu sein.

„Kommen sie bitte mit. Herr Kou erwartet sie“ Minako fiel ein Stein vom Herzen und folgte der großen gewachsenen Frau. Ein wenig beneiden tat sie die Frau schon. Sie war schön, groß und sicherlich könnte sie auch als Model arbeiten.

Man führte Minako durch die schick eingerichtete Agentur. Die Flure waren mit roten Teppich ausgelegt. Moderne Wandleuchter erhellten die Gänge und vor jedem Büro, stand eine Pflanze.

Vor einer schwarzen Bürotür blieben sie stehen. Minako konnte den Namen lesen. Ihr wurde richtig heiß. Sie würde persönlich mit dem Agentur Chef reden. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hoffte das ihre Stimme ihr gehorchen würde. Die große Frau klopfte an die Tür und wartete auf das herein.

„Herr Kou, Frau Aino ist da.“

„Danke, Setsuna... ich übernehme jetzt.“ Die Frau nickte und trat zur Seite, so das Minako das Büro betreten konnte. Das erste was ihr ins Auge fiel war, das alle Büromöbel aus Ebenholz gefertig waren und sehr teuer und elegant aussahen. Das zweite was ihr ins Auge fiel, war der Mann, der hinter dem großen Schreibtisch auf stand und auf sie zu kam. Er sah atemberaubend gut aus. Sicher arbeite er auch als Model, aber dann hätte sie ihn sicher schon mal gesehen.

„Hallo, Minako, ich darf sie doch beim Vornamen nennen oder? Ich bin Seiya Kou, der Inhaber der Agentur“ Minako nickte eifrig und von ihr aus konnte er sie nennen wie er wollte. Die blauen Augen, die glitzerten wie Edelstein, raubten ihr weiterhin den Atem.

„Ich habe ihre Probeaufnahmen gesehen“ Er drehte sich von ihr weg und Minako holte tief Luft. Ihr Magen kribbelte und nervös begann sie auf den Lippen zu kauen. „Sie waren nicht schlecht. Allerdings, muss ich sagen, wenn ich alleine entscheiden hätte müssen, hätte ich sie abgelehnt.“ Minako erlitten einen mittelschweren Herzinfarkt. Was sollte das heißen? Sie war nicht gut genug in seinen Augen, aber warum hatte man sie dann genommen.

„Sie haben nicht alleine entschieden?“, fragte Minako hoffnungsvoll, wobei sie sich echt anstrengen musste um ihre Stimme aus ihrem Mund zu bekommen.

„Diesmal nicht und sie werden hier auch nicht als Model aufgenommen.“ Minako erlitt den Schock ihres Leben. Bis vor einer Stunden war sie noch so glücklich gewesen, und nun zog dieser Mann ihr den Boden unter den Füßen weg.

„Aber sie haben mir doch geschrieben, dass sie einen Auftrag für mich hätten.“ Minako kramte den Brief aus ihrer Handtasche.

„Ich weiß, das ich dir geschrieben habe. Aber ich habe mit keinem Wort darin erwähnt, das wir dich in unsere Kartei aufnehmen oder?“ Minako ließ den Brief Boden fallen und wäre am liebsten aus dem Fenster gesprungen oder hätte sich in einen dunkle Ecke verzogen wo sie niemand sehen konnte.

„Was soll ich denn hier, wenn sie mich gar nicht haben wollen.“

„Ich nicht, aber es gibt da jemanden, der sehr wohl Interesse an dir hat.“ Minako wurde hellhörig und sehr neugierig. Wer könnte denn Interesse an ihr haben? Sie war doch nur zum Fotoshooting hier gewesen und hatte keinen aus dem Fotografen getroffen. Nicht mal Seiya war anwesend gewesen.

„Interesse?“

„Ja, ich muss allerdings dazu sagen, dass dieser Auftrag mit Vorsicht zu genießen ist und sicher mehr verlangt als das Modeln, für das du hier vorgesprochen hast.“ Seiya setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Hände zusammen.

„Warum mit Vorsicht?“

„Das wirst du noch früh genug erfahren. Ich bringe dich jetzt erst mal zu deinem neuem Chef.“ Seiya erhob sich wieder aus seinem Sitz und ging auf die blas gewordenen Minako zu. Freundlichen lächelte er sie an.

Er führte Minako aus seinem Büro, vorbei an weiteren unzähligen Büros und Fotolaboren und sonstigen Räumen, bis sie zu einer Roten Tür kamen. Davor blieb er stehen. Abermals konnte Minako den Namen Kou lesen.

„Wenn du durch diese Tür gehts, dann werde ich nicht mehr in der Lage sein dir zu helfen. Du gehörst dann ganz dem Mann, der dorthinter das Sagen hat.“ Minako verstand die Warnung nicht, aber Seiya schien es ernst zu meinen. Sie beide kannten sich nicht und dennoch schien er sowas wie Mitleid mit ihr zu haben. Neugierig war sie schon, vor welchem Mann man sie warnte und besonders welcher Mann an ihr Interesse zu haben schien.

„Darf ich fragen welche Art der Auftrag ist, für den mich dieser Mann auserkoren hat?“ Seiya zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt von der Tür weg. Minako verstand und sie musste selber entscheiden ob sie wieder gehen wollte oder doch neugierig war um herauszufinden was an ihr Interesse geweckt haben könnte.

„Ich werde gehen.“

„Dann öffne die Tür und ich wünsche dir Hals- und Beinbruch Minako.“

 

Minako durchschritt die Tür und gelangte in ein Gebäude, das mit dem, aus dem sie kam, nichts mehr gemein hatte. Der rote Teppich war verschwunden. Die elde Ausstattung war einer schlichte gewichen und so wahnsinnig groß wirkte das ganze hier auch nicht.

„Hallo?“ Vorsichtig trat sie von der Tür weg und bevor sie weiter nach einer Person suchen konnte hörte sie eine wunderschöne Stimme singen. Auch wenn es nur die Tonleiter war, so klang als würde ein Engel singen. Ganz fasziniert von der Stimme folgte Minako, dem Gesang und landete in einem kleinem Tonstudio. Vor dem Mischpult saß ein Mann, mit langen weißsilberben Haaren. Minako schätze ihn auf ca. 20. Er donnerte die Hand grade auf das Mischpult. Das Mädchen das gerade die Tonleiter gesunken hatte, erschrak sich zu tiefst.

„Nein nein und nochmals nein. Wie oft soll ich dir das denn noch sagen, Rei. Du musst mehr Gefühl da rein legen.“

„Mehr Gefühl. Verdammt das ist die Tonleiter, Yaten. Wie soll ich die mit Gefühl singen?“

„Wenn du das nicht weißt, dann kann ich dich nicht gebrauchen. Geh nach Hause., Ich melde mich, wenn ich dich für irgendwas Drittklassiges gebrauchen kann.“ Rei, wie das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren hieß, donnerte die Kopfhörer gegen die Fensterscheibe.

Yaten fiel erschöpft auf seinen Stuhl zurück und schloss die Augen. Rei ging an ihm vorbei und Minako konnte sehen, das sie Tränen in den Augen hatte.

„Bist du auch zum Vorsingen hier?“ Minako schüttelte den Kopf. „Sei froh. Er ist der Teufel persönlich.“ Rei wischte sich die Tränen weg und rannte dann zur Roten Tür und verschwand.

Minako sah ihr hinterher und fragte sich, was sie hier eigentlich zu suchen hatte? War dieser Mann etwa derjenige der Interesse an ihr hatte?

„Was willst du und wer bist du?“ Er stand vor ihr und Minako rutschte das Herz in die Hose. Giftgrüne Augen funkelten sie böse an.

„Ich äh, also ich bin, ich wollte.. man hat mich...“ stotterte sie zusammenhaltlos daher

„Warte dich kenne. Du warst doch vor einige Wochen hier um Model zu werden.“ Minako blickte ihn an.

„Sie kennen mich?“

„Na ja, zum Model taugst du nicht, da muss ich meinem Bruder zu stimmen. Die Bilder sehen einfach furchtbar aus.“ Minakos Magen zog sich abermals zusammen. Das sie so schlecht beim Fotoshooting war, das konnte sie sich gar nicht vorstellen.

„Aber warum hat man mich dann eingeladen. Herr Kou hat gesagt, das es einen Auftrag gibt...“

„Erst Mal, lass mal das Herr Kou weg. Du meinst Seiya. Ich bin Yaten, sein Bruder. Und ja, es stimmt. Es gibt einen Auftrag. Tu mir bitte mal einen Gefallen und sing diesen Text.“ Yaten griff hinter sich. Minako bekam den Text eines Weihnachtsliedes gereicht, den sie nicht kannte.

„Aber ich kenne die Melodie dich gar nicht.“

„Nicht schlimm. Sing einfach, wie du meinst.“ Minako fühlte sich unwohl. Sie mochte nicht singen, wenn ihr jemand zuhörte. Yaten sah sie aber so erwartungsvoll an, dass ihre Beine zu zittern begannen. Seine grünen Augen ruhten auf ihr, so dass sie sich nicht konzentrieren konnte.

Sie wollte es aber versuchen und las die ersten Zeilen des Liedes und wie immer, wenn sie sang, hörte sie tief in sich einen Melodie. Sie schloss die Augen und begann den Text, den sie eben gelesen hatte zu singen.

Ganz fehlerfrei war es nicht, aber sie fühlte die Wärme des Liedes. Konnte die Gefühle spüren und  ihr kamen beim singen die Tränen.

„Ja, genau das wollte ich...“, sagte Yaten zu frieden

„Was?“ Yaten trat dich sie ran, wischte ihr sanft die Tränen aus den Augen und das Giftgrün seiner Augen wandelte sich in die eines leuchtenden Smaragds. Ihr Herz klopfte leicht aufgeregt.

„Ich wusste das du es singen kannst. Schon als ich deine Stimme das erste Mal gehört habe“

„Du hast mich schonmal singen gehört?“

„Erinnerst du dich nicht?“ Minako schüttelte den Kopf.

„Nach dem Fotoshooting hast du vor dich hin gesungen. Ich habe mich da schon in deine Stimme verliebt und gefragt ob du dir nicht vorstellen kannst Sängerin zu werden, aber du hast mir eine Abwurf erteilt und gesagt das du Model werden willst.“ Minako erinnerte er sich wirklich nicht daran. Sie lief knallrot an, weil es ihr so peinlich war.

„Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis. Ich hab deine Bilder manipuliert und Seiya gesagt eingeredet das aus die nie ein Model wird.“ Empört blickte sie Yaten an „Ich wollte deine Stimme. Du bist kein Model, du bist eine Sängerin. Meine Sängerin. Und merk dir eins, ich bekomme immer das was ich will.“ Noch bevor Minako irgendwas sagen konnte oder irgendwie reagieren, küsste sie Yaten wild auf den Mund.

„Und meine schöne, ich will dich...“ Jetzt verstand Minako, was Seiya meinte. Aber ob sie es bereute durch die Tür gegangen zu sein, das würde sich erst mit der Zeit zeigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EL-CK
2018-12-08T14:13:36+00:00 08.12.2018 15:13
Eine interessante Version dieses Pairs.... Ich mag's iwie... freu mich schon auf mehr


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