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Was wir sind

Seto & Joey | Puppyshipping
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf dieses Kapitel habe ich mich gefreut.
Lest selbst, warum! ; )

Jaelaki Komplett anzeigen

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… ist am richtigen Ort


 

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Er, der unzufrieden ist an einem Ort,

wird selten glücklicher an einem anderen Ort.

Aesop

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Seto Kaiba ragte über den anderen. Er war immer weit vorne mit dabei, oft allen voraus.

Es hatte Häuser und Wohnungen in der ganzen Welt, kannte Leute, die ihrerseits Experten auf ihrem Gebiet waren. Selbst unter ihnen war er besonders – besonders jung, besonders talentiert, stark, gerühmt und beneidet. Auch wenn Kaiba bei ihnen war, war er nicht am richtigen Ort.

 

Ich presste ihn gegen den Schreibtischstuhl, meine Fäuste auf seinen Schultern und mein Blick, mit dem ich glaubte, ihn verbrennen zu können.

»Lass sie da raus«, wiederholte ich, »hör auf mit deinem kranken Spiel, Kaiba.«

»Hast du Angst vor der Antwort?«, flüsterte er ganz ruhig, griff nach meinen Händen und hielt sie. Vielleicht, um sicherzustellen, dass ich nicht doch zuschlug. Vielleicht, um mir Halt zu geben. Die Gedanken an meine Mutter ließen den Boden beben. Er wurde zu einem unebenen Matsch, auf dem man nicht geradeaus gehen konnte.

Ich wollte meine Hände aus Kaibas ziehen und einfach abhauen. Aber der Boden verschlang mich und die Worte meines Vaters dröhnten in meinen Ohren.

Hau doch ab. So wie deine Mutter.

Ich glaubte, mich selbst zu verlieren, griff nach seinem Hemd und presste mein Gesicht an seinen Brustkorb. Ich wollte ihn spüren.

»Wheeler, deine Gefühlswechsel sind wie die einer schwangeren Frau«, murrte Kaiba, doch es war mir egal. »Die Panikattacke wird –«

Das machte Sinn, dachte ich durch die fette Schicht Nebel in meinem Hirn.

Es war nur eine Panikattacke. Hatte ja länger keine mehr gehabt.

Ob Kaiba so etwas Ähnliches spürte, wenn ich von seinem Vater sprach oder seiner Mutter oder Gozaburo?

War er deswegen so ausgeflippt?

»Wir sind beide emotionale Krüppel«, murmelte ich in sein Hemd.

Und eine Erkenntnis zündete etwas in meinem Magen, das mich in Kaibas Armen erbeben ließ. Ich versuchte, es zu unterdrücken, aber es bohrte sich durch meine Lungen bis in meinen Hals und schüttelte mich.

Kaiba drückte mich einen Arm weit weg und musterte mich irritiert.

»Warum lachst du?«

Es stand in seinem Gesicht, dass er kalkulierte, wie meschugge ich jetzt war.

Ich konnte nicht mehr an mich halten und brach erneut in Lachen aus, schüttelte den Kopf und lehnte mich wieder an ihn.

Nur mit Mühe brachte ich Silben in sinnvollen Worten zusammen, die sein Hemd teils schluckten.

»Weil‘ch -mal in mein- Leben bin wie du!«, erklärte ich amüsiert.

Er schnaufte.

»Wunderbar«, erwiderte er trocken.

Ich grinste und spürte, dass es wackelte, aber es brach nicht zusammen.

»Seit ich ein Kind war, meinte mein Vater, ich sollte mir eine Scheibe von dir abschneiden. Scheint, wir hätten die falsche gemeinsam – bestimmt nicht die, die er gemeint hatte«, murmelte ich und lag halb auf ihm, eine Wange an seinem Hemd, meine Finger in den Stoff vergraben. Es war unbequem, doch ich rührte mich nicht und er schob mich nicht weg.

»Warum bin ich eigentlich hier?«, wollte ich wissen, machte aber keine Anstalten, mich zu bewegen.

»Wenn ich das wüsste«, murmelte Kaiba, seine Hand ruhte auf meinem Rücken. Sein Atem ging mit meinem im selben Rhythmus. In meinem Magen purzelten Raupen.

In diesem Moment wünschte ich mir, ich würde mich für den Rest meines Lebens so fühlen.

 

»Wheeler«, murrte er, aber ich ignorierte ihn. Ich wusste, das war es. Das Ende dieses Moments.

Kaiba drückte mich von seiner Brust.

»Setz dich wieder.«

Ich ließ mich auf seinem Schoß nieder.

»Auf den Stuhl!«, knurrte er, aber ich war mir sicher, dass sein Mundwinkel zuckte.

»Achso

Ich machte mich also auf dem Stuhl gegenüber des Schreibtischs breit. Zwischen uns die Tischplatte, zwei Bildschirme und Fragen, die ich nicht stellte.

»Kommen wir zum Geschäftlichen.«

Kaiba rückte seine Krawatte zurecht und räusperte sich.

Er hielt mir einen Vortrag über Rechte und Pflichten während der Promotion. Wiederholte das mit der Loyalität und Verschwiegenheit und musterte mich mit verengten Augenlidern, als ich irgendwann gähnte. Er trichterte mir ein, dass ich nicht mit irgendwelchen Reportern erzählen sollte, sondern meine Klappe halten.

Ich dachte daran, wie sehr er wohl ausrasten würde, wenn ich ihn jetzt einfach küsste.

»Du sagst nicht einmal, dass du keinen Kommentar gibst, hast du verstanden?«

Ich nickte langsam.

Dann schüttelte ich den Kopf und er verdrehte die Augen.

»Welche Reporter?«, fragte ich.

Würde er mich von der Security abschleppen lassen?

»Wheeler, wie hast du dir die Werbekampagne vorgestellt?«

Ich öffnete den Mund, doch er winkte mit der Hand, als erwartete er keine Antowort, und fuhr fort.

»Dass wir überall deine Bilderchen ankleben und dann?«

»Ähm –«

Vielleicht würde es auch nur bei der Androhung bleiben.

»Sarah sollte mit dir inzwischen darüber gesprochen haben. Es geht nicht nur um deine künstlerischen Fähigkeiten, sondern darum, dass du absolut nichts Besonderes bist.«

Ich blinzelte, seine Worte in den Ohren.

»Hey!«, knurrte ich viel zu spät und funkelte ihn an.

Vielleicht wäre er auch zu irritiert, um etwas zu sagen.

»Das war positiv gemeint«, behauptete Kaiba, lehnte sich zurück und verschränkte seine Finger ineinander. Ich schnaubte.

»Was soll daran –«

»Mit dir identifizieren sich die Menschen. Sie erkennen sich in dir wieder. Du bist der Kumpel von nebenan, der Junge vom Verein, der beste Freund.«

So hatte ich das noch nie gesehen.

Die Menschen sahen in mir normalerweise den Bengel, den Rebell, der nicht tat, was er sollte und das was er tun sollte, verbockte.

Was sah eigentlich Kaiba in mir?

»Wir werden dich vermarkten«, schloss Kaiba und ich zögerte.

War das gut?

»Ja, okay.«

Es klang eher wie eine Frage.

»Und das heißt?«, hakte ich nach.

»Videos und Bilder für die Werbekampagne. Mit deinen Freunden.«

»Und was genau müssen wir da machen?«

Ich beäugte ihn misstrauisch, blieb an seinen Lippen hängen und starrte dafür umso finsterer.

»Ein paar Sätze in eine Kamera sagen. Lächeln. Spielen. Das, was ihr den Tag über eh tut.«

Kaiba wedelte mit der Hand und klang gelangweilt, als wäre mein Leben und das von Tris und Yugi reine Zeitverschwendung.

»Versteh ich das richtig? Jemand macht Bilder und Videos und so für die Werbekampagne – von uns – und wir kriegen Geld dafür – einfach nur die zu sein, die wir halt sind?«

»Natürlich werden auch deine Freunde Verträge bekommen. Ihr dürft nicht über eure Arbeit in der Öffentlichkeit sprechen. Keine Interviews, keine Video-Tagebücher oder was auch immer dir für ein unzumutbares Zeug einfällt. Nichts, was nicht ausdrücklich abgesprochen wurde. Kapiert?«

Ich nickte und streckte meine Arme, während ich mich nach hinten lehnte und grinste.

Wenn ich es vorher mit ihm absprechen würde – würde er es zulassen?

»Wie steht Yugi zu Thea Gardner?«, wollte Kaiba wissen und ich stutzte.

»Wer? Thea? Keine Ahnung«, murmelte ich. Ihr Name schmälerte mein Grinsen.

»Woher weißt du von ihr?«

»Einfache Recherche«, erwiderte Kaiba und blätterte durch die Akte. Ich setzte mich auf.

»Moment. Sind das Infos über sie? Hast du – Detektive auf sie angesetzt? Hat sie was verbrochen?«

Kaiba zog die Augenbrauen hoch.

»Das sind die Verträge für deine Freunde«, erwiderte er und meine Neugierde verpuffte, ich sank wieder zusammen, rutschte nach vorne auf dem Sitz.

»Achso

Thea Gardner also.

»Ich glaube, Yugi mag sie und sie mag Yugi«, erklärte ich und verzog das Gesicht. Ausgerechnet so eine wie Thea.

»Und du?«, fragte Kaiba nach und in seinen Augen funkelte etwas. Ich zuckte die Schultern, kratzte an meiner Stirn und erwiderte seinen Blick. Kaiba schaute in die Akte, blätterte eine Seite weiter, las etwas und schlug die Seite um.

»Sie ist eine besserwisserische Wichtigtuerin. Steht gerne im Mittelpunkt. Hat gegen Tris verloren in DuelMonsters«, fasste ich meinen ersten und zweiten Eindruck zusammen und griff mit einer Hand in mein Haar.

»Mit Yugis Karten! Mit Yugis Hilfe!«, fügte ich hinzu. Mein Unglaube zwischen jeder Silbe.

»Kannst du dir das vorstellen? Es ist einfach –«

Jetzt schaute Kaiba auf und sein Mundwinkel zuckte, doch als er sprach klang er nüchtern.

»Gut, das wäre dann alles. In den Sommerferien beginnt die Hauptphase. Wir werden deinen Freunden die Verträge zusenden. Wenn du möchtest, wäre es nicht von Nachteil, wenn du vorher mit ihnen über die Kampagne sprichst. Sie werden allerdings durch ein Team in jedem Falle eingewiesen, sollten sie interessiert sein. Sollten sie Fragen haben –«

»Kaiba, wir sind in einer Klasse«, bemerkte ich trocken und es brachte ihn tatsächlich einen Moment aus dem Konzept. Vielleicht, weil ihn sonst niemand wagte zu unterbrechen – oder weil er normalerweise mit Vertragspartnern nicht in einer Klasse war.

»Ja«, sagte er gedehnt, »aber über Firmeninternes spreche ich nur in der Firma und zu speziellen Anlässen. Du darfst jetzt gehen. Sarah wartet unten auf dich.«

Es klang nach Geh jetzt endlich, ich habe noch wichtige Termine.

Ich zögerte, erhob mich langsam, als hätte ich etwas vergessen zu sagen, und warf ihm einen Blick zu.

Seto Kaiba, Krawatte und Hemd, Laptop, CEO einer der renommiertesten Unternehmen des Landes – der Welt? – und ich. Ich schaute an mir runter. Ich wusste, er wurde ungeduldig, denn er lehnte die Finger aneinander und stierte mich ab, als könnte er mich so zu Tür zwingen.

Die Frage war gar nicht, wie er reagieren würde.

»Arbeite nicht zu lange, Geldsack«, verabschiedete ich mich, während ich aufstand und grinste ihm schmal zu. Er sah mir nach. Dann zog ich die Tür zu.

 

Sarah empfing mich mit drei Skizzen, zwei Akten und einem Pappbecher in den Händen in ihrem Büro. Es herrschte das übliche Chaos. Sie balancierte zwischen Bilderrahmen und Computerbildschirmen.

»Hier – das wäre das Format für Plakate, hier für Flyer, dieses für Soziale Netzwerke und –«

Bei meinem Blick hielt sie inne.

»Alles gut, Schätzchen?«

Ihre Armkettchen klirrten, als sie mich an der Schulter berührte.

»Ja«, hauchte ich, »alles okay, ich kann es nur nicht fassen.«

Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich nicht verloren, sondern Teil von etwas Großem.

Sarah lächelte mich an.

Wir sprachen über meine Freunde und über mögliche Drehorte, Einstellungen, Dialoge. Sie wiederholte immer: »Authentisch! Wir wollen es authentisch!«

Ihr Enthusiasmus sprang auf mich über. Die Werbekampagne nahm Form an. Noch dazu mit Tristan und Yugi. Die Sache konnte nur genial werden.

Es dämmerte, als ich mich verabschiedete.

 

Ich hüpfte beinahe, in jedem Schritt lag Leichtigkeit und in jedem Gedanken Vorfreude. Ich konnte kaum erwarten, es Yugi zu erzählen. Die Arbeit würde richtig cool werden. Ich stellte mir vor, wie wir gemeinsam vor der Kamera lachten, während wir DuelMonsters zockten. Es würde so werden, wie wir eben waren.

 

Herr Muto schlief schon, also sprang ich gleich die Treppe hoch und jagte in Yugis Zimmer. Das Grinsen im Gesicht und die Ankündigung auf den Lippen starben, als ich meine Augen aufriss und mir Hitze auf die Wange stieg.

Ich stolperte wieder rückwärts aus Yugis Zimmer und zog die Tür zu.

Den Anblick würde ich nicht vergessen. Das Kichern erlahmte in meinem Rachen, während ich meine Augen rieb und aus dem Laden trottete.

Er und Thea nackt im Bett.

 

Ich schlurfte durch die Nacht, mit den Händen in den Hosentaschen und war auf dem Weg, zu Tristan zu gehen, ich klingelte ihn an, aber er antwortete nicht. Hatte es wahrscheinlich wieder auf stumm geschaltet. Um die Uhrzeit fuhren keine Busse mehr, also schlenderte ich den Gehweg entlang.

Ich wollte Yugi seine Privatsphäre lassen – auch, wenn diese Thea mir unsympathisch war, wenn Yugi mit ihr glücklich war, dann waren meine Gefühle gegenüber dem Mädchen unwichtig. Ein Grinsen pinnte meine Mundwinkel nach oben und ich schloss kurz die Augen.

Yugi wurde erwachsen.

Nicht, dass ich mehr Beweise dafür brauchte. Dieser eine reichte völlig.

Es dauerte ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß vom Spielladen zur Zentrale der Kaiba Corporation. Wenn man dabei nicht vor sich auf den Gehweg starrte, sondern hoch, dann konnte man das Gebäude schon von weiter weg sehen.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schaute nach oben. Natürlich brannte noch Licht. Aber für heute hatte ich genug Kaiba gehabt. Das Gefühl in meinem Magen war wie Federn, die über Haut strichen.

 

Eine Viertelstunde später rief ich Tristan zum fünfundachtzigsten Mal an und endlich hob er mit einem »Was is’n passiert?« ab. Auf meine Story hin brach er in gedämpftes Lachen aus.

»Das ist nicht lustig«, grummelte ich in mein Handy, doch Tristan bekam sich nicht mehr ein am anderen Ende.

»Und jetzt machst du was? Nachts allein durch die Gegend rennen? Die beiden sind bestimmt – ähm – fertig«, er lachte schon wieder, »geh halt zurück und stell dich –«

»Kann ich nicht bei dir pennen?«, fragte ich, doch Tristan schwieg.

»Ist dein Alter da?«, hakte ich nach. »Ausgerechnet heute?« Tristan schwieg weiter. Das war Antwort genug. Ich kratzte meinen Nacken. Verdammt.

»Ich geh einfach wieder zu Yugi. Du hast Recht. Sie werden schon – ja

Tristans Gelächter ließ mich seufzen.

»Bis dann, Alter.«

»Geht das echt für dich klar?«

Ich nickte, was Tristan natürlich nicht sah, schob ein »Ja, echt. Mach dir keinen Stress. Bis morgen dann!« nach und legte auf. Ich drehte mich um und schlurfte den Weg zurück.

Von weitem sah ich das Gebäude der Kaiba Corporation in den Nachthimmel ragen. Es war hier zu hell, um die Sterne zu sehen, stattdessen sah ich Straßenlaternen und einzelne Fenster, in denen noch das Licht brannte.

Mein Handy vibrierte und ich zog es verdutzt aus meiner Hosentasche, erst dachte ich, es wäre Tristan, aber die Nummer, die das Display zeigte, war meinem Phone unbekannt.

Nebenbei stutzte ich, als ich sah, dass Yugi mir etliche Nachrichten geschrieben und versucht hatte, mich zu erreichen.

Ich drückte auf den grünen Hörer.

»Wheeler. Wo zur Hölle treiben dich deine Flöhe hin?«

Im ersten Moment zog ich das Handy von meinem Ohr und starrte erneut den Bildschirm an.

»Kaiba?«, fragte ich dann verwirrt in den Hörer.

Seine Ungeduld rauschte durch die Verbindung. Bei seiner Stimme kribbelten Ameisen durch meinen Bauch.

»Bringe mich nicht dazu, mich wiederholen zu müssen.«

Ich fühlte mich gleich, wie ein ungezogenes Kind.

»Ähm – was hast du nochmal gefragt?«

Er atmete tief ein und ich hatte das Bedürfnis, meinen Kopf zwischen die Schultern zu ziehen.

»Wo bist du?«

Er betonte jedes Wort.

»Auf dem Weg zu Yugi.«

Es klang wie eine Frage.

»Yugi hat Mokuba angerufen, um zu fragen, ob du bei uns zu Hause bist. Mokuba hat daraufhin mich angerufen, um zu fragen, ob du bei mir bist. Warum also wanderst du mitten in der Nacht durch die Gegend?«

»Ja, also«, druckste ich herum, doch dann schnaubte ich. »Was interessiert dich das,

»Spätestens dann, wenn mich mein kleiner Bruder anruft, der um die Uhrzeit schlafen soll, von deinem Freund geweckt wird, um sich nach deinem Aufenthaltsort zu erkundigen.«

Meine Füße taten mir weh, mein Magen knurrte und seine Argumentation bot mir keine Lücke.

Also schnaubte ich und schob beleidigt meinen Mund nach vorne und schwieg.

»Wo bist du?«, verlangte Kaiba zu wissen und wiederholte sich entgegen seiner Mahnung schon zum zweiten Mal.

»Aufm Weg zu Tris gewesen. Bin noch in der Robert-J.-Fischer-Straße. Ist nicht weit. Ich schreib Yugi sofort, dass ich –«

»Bleib da. Wir holen dich ab.«

Es war kein Angebot, es war eine Anordnung. Also zuckte ich die Schultern, dann bemerkte ich das fehlende Puzzleteil.

»Moment, woher hast du –«

Er hatte aufgelegt.

 

Fünf Minuten später hielt eine Limousine vor mir. Kaiba stieß die Tür auf und als ich seinen Blick bemerkte, rutschte ich ohne ein Wort neben ihn auf den Autositz.

Ich zählte die Laternen, an denen Roland uns vorbeifuhr.

Kaiba tippte auf seinem Laptop, bis er ihn mit einem Schnauben zuklappte und aus dem Autofenster starrte.

Ich betrachtete seinen Hinterkopf und den Hals. Ich könnte ihn berühren, ihn zu mir ziehen und – was würde Roland denken?

»Bist du irgendwie – sauer?«, fragte ich und riss mich von seinem Anblick los, nur um ihn einen Wimpernschlag später aus den Augenwinkeln zu mustern.

Er massierte mit Zeigefinger und Daumen seine Nasenwurzel.

»Ich bin müde«, erwiderte er.

»Oh

Es kam mir unpassend intim vor. Kaiba war nie müde. Kaiba arbeitete ohne Pause. Kaiba zeigte niemals, wie sehr es an seinen Kräften zehrte. Er gab es nie zu.

Ich schluckte die Frage, woher er meine Handynummer und was für eine Nummer er benutzt hatte. Wahrscheinlich hatte er mein Gerät gehackt oder eine Geheimpolizei auf mich angesetzt. Ich wusste nicht, was naheliegender war. Ich traute ihm beides zu.

Aber ich schwieg und schaute wieder aus dem Fenster, so wie er es tat.

»Hast du Yugi Bescheid gegeben?«, fragte er.

Ich erstarrte und sank ein wenig zusammen.

Ups.

»Ähm«, begann ich, zog mein Handy aus der Hosentasche und tippte Yugi schnell eine Nachricht, um ihn nicht zu wecken, falls er schon schlief.

Sofort bekam ich einen Rückruf.

»Joey! Endlich!«, seufzte Yugi in mein Ohr und seine Erleichterung fachte mein schlechtes Gewissen an.

»Alles okay, keine Sorge«, murmelte ich.

»Ich habe Mokuba angerufen, der –«

»Ja, ich weiß«, unterbrach ich ihn kleinlaut.

Yugi atmete tief durch, aber ehe er mir eine Predigt halten konnte, brachte ich ihn aus dem Konzept.

»Sag mal – ist Thea noch da?«

Kaiba beobachtete mich. Yugi schwieg einen Moment am anderen Ende und ich hoffte, die Frage klang beiläufig.

»Ja, sie hat mit mir hier gewartet.«

Unter anderem, fügte ich gedanklich dazu.

»Moment, wie kommst du darauf?«

Röte lief meine Wangen entlang.

»Ähm«, stammelte ich. »Du meintest doch, du wärst – mit ihr unterwegs gewesen?«

Es hörte sich mehr nach einer Frage an, als beabsichtigt.

»Wo bist du jetzt?«, wollte Yugi wissen und überhörte mein Gestotter sicherlich nicht unabsichtlich. Oder?

»Bei Kaiba.«

Der hob die Augenbrauen, hatte seinen Kopf auf die Hand gestützt und verfolgte offensichtlich meine Worte.

»Sozusagen«, fügte ich hinzu und rutschte auf dem Sitz hin und her.

»Dann übernachtest du bei ihm?«

Ich stutzte und erwiderte Kaibas Blick, der mich regelrecht festpinnte.

»Übernachtet Thea bei dir?«, fragte ich und ließ Kaibas Blick nicht einen Moment los.

Es war wie ein stiller Kampf.

Yugi druckste herum. Antwort genug.

Er hätte mich niemals aus seinem Zimmer geworfen, hätte niemals auf seine Privatsphäre bestanden – im Gegenteil. Er teilte schon tagelang sein Zimmer, ohne irgendetwas zu fordern, ohne auch nur ein Wort, dass es ihm irgendwie auf die Nerven ging. Yugi tat mehr als genug für mich – da konnte ich ihm heute Nacht den Rücken frei halten.

»Ja, ich übernachte bei ihm«, sagte ich, ehe Yugi Thea für mich in den Wind schießen konnte. So seltsam es klang.

»Was? Bist du dir sicher?«

»Klar, wir sehen uns morgen.«

Kaiba runzelte die Stirn und presste die Lippen aufeinander.

»Gute Nacht, Yugi«, sagte ich noch und Kaibas Blick sprühte, was ich voll gespielter Gelassenheit ignorierte. In meinen Beinen marschierten Ameisen – solche die einem die Haut verbrannten. Von innen.

»Gute Nacht, Joey«, murmelte Yugi zögerlich.

Dann legte ich auf und schob mein Handy wieder in meine Hosentasche.

»Wheeler, warum habe ich den Eindruck, dass du gerade –«

»Jupp, ich schlaf heute bei dir, Geldsack. Und ich bin dir voll dankbar für alles.«

Es war als stünde ich vor dem Abgrund, könnte alles von oben betrachten, aber es war zu entfernt, um zu begreifen, wer da unten meinen Namen rief.

Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grinste, aber in meinem Kopf traten Gedanken die Bude ein.

»Yugi wohnt von hier aus nur ein paar Straßen weiter, Hündchen, warum sollte ich dich nicht vor seiner Tür aussetzen?«

Roland fuhr langsamer, als wartete er auf Anweisung.

In meinen Adern marschierten Ameisen, in meinem Magen hüpften Grillen gegen die Haut, als Kaiba mich anschaute.

Keine Ahnung warum.

»Weil ich dann im selben Zimmer schlafen müsste wie Yugi und diese Thea«, erwiderte ich, was Kaiba zum Schnauben brachte, doch es klang nur teils genervt. War das Amüsement?

»Und das ist mein Problem, weil?«, spöttelte er.

Keine Ahnung warum.

Kaiba bedeutete Roland rechts heranzufahren, während er seinen Kopf von mir weg drehte und aus dem Fenster sah.

Sein Hals. Da zwischen Nacken und Schulter, hinter seinem Ohr, sein Brustbein. Seine linke Hand lehnte gegen den Fensterrahmen, seine andere lag auf dem Oberschenkel. 

»Weil ich müde bin, weil du müde bist und weil du mich magst«, behauptete ich und weitete meine Augen in dem Moment, in dem ich es laut ausgesprochen hatte. Kaibas Blick ruckte zu mir, dann stierte er wieder aus dem Fenster.

»Gewöhn dich nicht dran«, knurrte er und bedeutete Roland weiterzufahren.

Ich fragte nicht, woran genau ich mich nicht gewöhnen sollte: dass er müde war, dass er mich mochte oder dass ich bei ihm übernachtete. Stattdessen ließ ich mich tiefer in den Autositz sinken und grinste.

 

Als Roland die Einfahrt entlangfuhr, schreckte ich hoch. War ich eingeschlafen?

Irritiert schaute ich mich um. Kaiba schaute – noch immer? Wieder? – aus dem Autofenster.

Dann stiegen wir aus.

Es war ruhig in der Villa und sie wirkte wie ein großes, hohles Etwas, aus dem Schatten waberten. Die Flure wie leergefegt und die Stille, die jeden Schritt hallen ließ.

Kaiba ging als erstes zu einem Zimmer, das er vorsichtig öffnete. Ich sah durch den geöffneten Türspalt, dass Mokuba im Bett lag. Auf dem Boden türmten sich Lego-Kartons und Flugzeuge, in der Ecke stand eine Gitarre, Stifte lagen verstreut davor.

Mokuba schlief. Kaiba beugte sich über ihn und schien ihm über die Wange zu streicheln.

Es war in diesem Moment, als hätte alles auf dieser Welt den richtigen Platz gefunden.

Wir sagten nichts, als Kaiba die Tür hinter sich zuschloss. Stattdessen schaute er mich an und ich zurück. Meine Augen brannten vor Müdigkeit und ich sah, wie er ein Gähnen unterdrückte.

Ich machte erst gar keine Anstalten, ins Gästezimmer zu gehen. Kaiba sagte nichts und folgte mir in sein Schlafzimmer.

Er drückte mir wortlos eine verpackte Zahnbürste in die Hand und schmiss mir ein Shirt zu, was ich – ich verfluchte seine Sturheit – im Gästebad anzog, nachdem ich auf dem Klo gewesen war. Putzte mir die Zähne und wollte nichts mehr als schlafen. Ich verfluchte die Schule, die morgen – also heute – viel zu früh beginnen würde.

Als ich in Kaibas Bett lag und mir die Augen zufielen wie Garagentore, kam mir ein Gedanke, der auf meine Eingeweide einstach und meine Augen wieder aufriss.

»Kaiba«, murmelte ich.

Er brummte, was er sicherlich als Halt die Klappe, Wheeler, und schlaf, verdammt nochmal! meinte, ich aber als Wenn es unbedingt sein muss, dann belästige mich mit deiner Frage auslegte.

»Schläfst du oft mit irgendwelchen Typen einfach im Bett?«

Es sollte irgendwie nach einem Scherz klingen, aber das tat es nicht und ich hielt den Atem an.

Ich versuchte das Gefühl, das mich lähmte darauf zu schieben, dass – mir fiel nichts ein.

»Nur mit blonden«, erwiderte er trocken und obwohl es so typisch Kaiba war und ich das wusste, gefror mein Magen.

Als keine Erwiderung kam, seufzte Kaiba.

»Schlaf, Wheeler.«

Ich schwieg und starrte an die Zimmerdecke.

Wenn ich meine Fuß nach rechts bewegen würde, ein bisschen strecken, dann würde ich seinen berühren.

Der Gedanke elektrisierte mich.

Ich bewegte mich nicht.

Wenn ich meinen Arm etwas bewegen würde, nach rechts, ein bisschen gestreckt, dann würde ich seinen berühren.

Ich bewegte mich nicht.

Wenn ich – ich spürte, wie er sich bewegte und erstarrte. Doch er berührte mich nicht.

»Nein«, flüsterte er, seine Stimme schwebte über meinem Ohr, ich spürte seinen Atem meinen Hals entlang streichen, »nein, tue ich nicht.«

Um meine Eingeweide strich Samt und um meinen Magen Wärme, die jeden trüben Gedanken vertrieb. Alles war an seinem richtigen Platz. Mit einem Lächeln drückte ich mein Gesicht ins Kissen und dämmerte weg.

 

Das erste, was ich bemerkte, war etwas, das sich regelmäßig hob und senkte. Ich blinzelte und betrachtete meine Hand, die auf Kaibas Bauch lag. Ich rührte mich nicht, fuhr mit meinem Blick sein Brustbein entlang, den Hals und das Gesicht. Er schlief. Mein Blick blieb an seinen Wimpern hängen, dann an seinen Lippen. Ich schluckte und hob meine Hand, strich mit meinem Finger sein Kinn entlang. Hier war er so nah. Seine Haut war weich und als ich seine Lippen mit meinem Finger berührte, fühlte ich seinen Atem. Ich rückte näher an ihn heran, mein Gesicht schwebte über seinem. Mein Bauch kitzelte.

Kaiba nicht im Hemd und Krawatte, das war so – privat

Was würde er tun, wenn ich ihn jetzt küsste?

Würde er mich verhaften lassen?

Ich unterdrückte ein Glucksen.

Er schlug die Augen auf und in meinem Magen brach ein schwarzes Loch hervor.

Er würde mich von seinen Bodyguards irgendwo im Garten verscharren lassen.

»Ich – ich wollte nur – also«, stotterte ich und zog meine Hand zurück, als hätte ich mich verbrannt. Ohne sein Gesicht zu verziehen, zog er mich an sich heran. Ich stützte mich seitlich ab, starrte ihm in die Augen und versuchte, das Gefühl der rasenden Elefanten in meinem Magen zu kontrollieren.

»Hast du Angst?«, hauchte er.

»Was? Nein!«, erwiderte ich aufgebrachter, als es in meiner Vorstellung noch hätte cool wirken können.

»Natürlich nicht«, murmelte er und entgegen seiner sonstigen Angewohnheit, klang es nicht spöttelnd, sondern nachdenklich, dann räusperte er sich und er sprach mit dieser oberlehrerhaften Stimme, die in seinem Büro wunderbar funktionierte, aber in seinem Bett, während er halb unter mir lag, ihre Wirkung verlor.

»Keine Öffentlichkeit. Keine Interviews, keine Video-Tagebücher oder was auch immer dir für ein lächerliches Zeug einfällt. Nichts, was nicht ausdrücklich abgesprochen wurde. Verstanden?«

Es kam mir vor wie ein Déjà-Vu, ein total absurdes.

»Hä? Was meinst –«

Mit einem Ruck lag ich schräg auf ihm, seine Hand lag auf meinem Brustbein, wo er eben noch an dem Shirt gezogen hatte, und seine Lippen bewegten sich auf meinen. Mein Seufzen klang wie ein fremdes. Ich drückte mich an ihn und spürte seinen Körper durch den Stoff der Shirts hindurch. Ich konnte meine Hand nicht stillhalten und betastete seinen Bauch, seine Hüfte. Ich tippte mit meiner Zunge gegen seine Lippen und – er drückte mich weg und setzte sich an den Bettrand, sah auf den Wecker und fuhr sich durchs Haar. Ich beäugte ihn irritiert.

Warum fühlte es sich an, als wäre das jetzt meine Schuld?

»Steh auf und geh in die Küche«, brummte Kaiba, »Mokuba wartet bestimmt schon.«

Er räusperte sich und ich verharrte still, verkniff mir jede Bemerkung mit dem Wort stehen. Ohne eine weitere Silbe erhob er sich und verschwand im Bad. Ich sah ihm nach, dann ließ ich mich mit einem Ächzen zurück ins Kissen fallen.

In meinen Gedanken blinkte ein rot leuchtendes WTF?! auf.

 

Im Gästebad spritzte ich mir Wasser ins Gesicht, putzte die Zähne fast sechs Minuten – redete mir ein, ich würde es nicht tun, um Kaibas Anwesenheit zu meiden und spuckte dann in das Waschbecken. Überall an meinem Mund hing die weiße Zahnpasta. Ich starrte mein Spiegelbild finster an. Dann straffte ich die Schultern.

Ich hatte keine Angst.

 

Mokuba saß in der Küche am Tresen und schmierte Nutella auf ein Brot. Neben ihm schnippelte eine Hausangestellte Äpfel. Sie begrüßte mich mit einem Lächeln und fragte, was ich trinken wollte. Mokuba erzählte mir währenddessen, dass sie heute für das Schulfest proben würden.

»Was proben?«, hakte ich nach und schlurfte an meinem Kakao. 

»Wir führen einen Tanz auf.«

»Echt? Cool.«

Ich hatte überhaupt nicht mehr an das Schulfest gedacht. Zwischen all meinen Baustellen, war es in eine Grube gekippt und verschüttet worden. 

»Kommst du auch?«, wollte Mokuba wissen.

Ich verschluckte mich. Es war lächerlich und innerlich verdrehte ich die Augen. Aber ich konnte in dem Augenblick Kaibas Körper durch unsere Shirts spüren. Wie seine Muskeln spielten und seine Haare ins Gesicht fielen, während –

»Joey?«

»Ich – ähm –«

Ich war die letzten Jahre nie hingegangen. Einmal hatte Yugi mich und Tris überredet, aber dann hatte mich mein Vater angerufen und – jetzt war da Kaiba und dieses Gefühl im Magen, das ich ignorierte, das mir gerade Adrenalin durch die Adern pumpte. Ich fürchtete, ich müsste mich übergeben.

»Ich weiß es noch nicht«, murmelte ich.

Der Abend damals war ätzend gewesen.

»Aber es ist doch dein letztes!«, ereiferte sich Mokuba. In seinem Gesicht konnte ich lesen, dass er überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wenn man nicht zum Schulfest auftauchte. In dem Moment wünschte ich mir, ich könnte ihn verstehen. Seine Vorfreude wirkte so greifbar. Aber es war für mich, als griff ich nach Rauch.

Er schaute mich voller Erwartung an. Seine blauen Augen groß und rund.

Ich redete mir ein, dass es mich nicht beeinflusste. 

»Warum eigentlich nicht«, sagte ich gedehnt und biss in eine Banane.

Mokuba grinste mich an.

»Dann kannst du ja mit Seto zusammen hingehen.«

Es war keine Frage und für meinen Geschmack klang er viel zu aufgedreht.

Ich dachte an Kaiba, aber nicht ans Schulfest.

Kaiba schnaubte hinter mir und ich fuhr zusammen.

»Mokuba«, raunte er. »Bist du fertig? Es wird Zeit.«

Sein Bruder nickte und sprang vom Stuhl, rannte die Treppen hoch. Die Hausangestellte folgte ihm.

Mich musterte Kaiba mit eisigem Blick.

»Du hast Mokuba zugesagt. Warum?«, raunte er und ich hob mein Kinn.

»Als ob du das nicht wüsstest«, erwiderte ich. »Es ist Mokuba

Aus irgendeinem Grund schmolz das Eis in seinen Augen. Es blieben Schollen.

»Enttäusch ihn nicht«, wies er mich an und die Drohung, was sonst passieren würde, brauchte er gar nicht weiter auszusprechen.

Mokuba hüpfte mit seiner Schultasche auf dem Rücken die Treppe hinab, rief nochmal »Tschüss, Anna!« über die Schulter und strahlte uns an. Als ob Kaiba mich ermahnen müsste. Als ob ich Mokubas Lächeln auch nur um einen Grad verkleinern wollte.

Dann hüpfte er durch den Flur davon Richtung Haupteingang. Ich sah ihm nach, schaute immer noch dorthin, als er längst durch die Wand nicht mehr zu sehen war.

»Gut, wann treffen wir uns dort?«, fragte ich und schlurfte an meinem Kakao. Dabei zog sich meine Lunge zusammen, die Raupen in meinem Bauch zappelten.

Er würde mich auslachen. Er würde fragen Was wollen wir da? Was sollte ich da mit dir wollen?

Dabei seine Augenbrauen hochziehen und die Lippen kräuseln.

»Um Sechs am Schultor.«

 

Obwohl die Kaibasche Villa per Auto nicht weit von der Schule lag, zog sich der Hinweg endlos. Ich kam mir vor wie eine Schnecke. Alles um mich herum raste, nur ich bewegte mich in einem Tempo, das nicht mithalten konnte.

Wir sprachen kein Wort.

Als ich aus Kaibas Limousine stieg, hatte ich das Gefühl, dass mir zig Augenpaare folgten.

Yugi und Tristan kamen mir im Hof entgegen und ich atmete erleichtert durch.

Kaiba schritt wortlos an uns vorbei, doch wir wechselten einen Blick, der mir den ganzen Unterricht hindurch nicht aus dem Kopf ging.

In der Pause weihte ich Yugi und Tristan in Kaibas Pläne ein. Also die bezüglich der Kampagne. Tristan sah sich schon als neuen YouTube-Star, Yugi wirkte nüchterner.

»Hast du ein gutes Gefühl dabei?«, wollte er wissen, was mich stutzen ließ.

»Klar! Wir sind doch ein unschlagbares Team! Was soll schief gehen?«, fragte ich und dachte an Kaibas Lippen auf meinen.

Yugi zuckte die Schultern und lächelte dann.

»Du hast Recht. Es wäre bestimmt interessant.«

Seine Begeisterung lief nicht über, was mich dazu brachte, meine Stirn zu runzeln. Tristan packte mich im Genick, zog mich an seine Brust und beschrieb mir, was wir alles mit unserer Berühmtheit und dem ganzen Geld anstellen könnten.

Seine Augen strahlten.

Yugi sagte nichts weiter, was Tristans Freude dämpfen konnte und ich schwelgte mit ihm in Visionen von Pools und Drinks und schnellen Autos. In keiner Vorstellung fehlten ein Paar blauer Augen und Arme, die mich umschlossen.

Im Kunstunterricht platzten diese Träume und ich endete neben Kaiba auf dem Platz, dessen Arme mit seiner Brust verwachsen schienen.

»Denken Sie an die Fragen und Antworten von gestern«, erinnerte uns unser Kunstlehrer. Kaiba zog einen Hefter hervor, wo ein Arbeitsblatt mit Fragen abgeheftet war. Ich lehnte mich zu ihm und las mit. Sein Nacken. Ich konzentrierte mich darauf, mich nicht auf seine Haut zu konzentrieren. Oder seinen Duft. Oder wie er seine Finger auf meiner Haut hätte entlang wandern lassen können –

»Wheeler«, knurrte er.

Ich konzentrierte mich auf die Papiere. 

Natürlich hatte Kaiba alle Unterlagen. Selbst, wenn er nicht im Unterricht anwesend war. Er bekam alles, was er wollte oder brauchte. Oder beides.

Er war so nah.

»Hör auf damit, Wheeler, oder es war das letzte Mal.«

Was wollte er eigentlich?

»Womit?«, hakte ich nach und tat so, als wüsste ich nicht, dass ich mich jetzt vorbeugen und –

»Mich so anzusehen, als wäre ich nackt«, schnarrte er gedämpft und es klang eher wie eine zornige Schlange.

Ich räusperte mich.

Es war wie mit dem blauen Elefanten.

Nein, ich stellte mir keinen nackten Seto Kaiba links neben mir im Kunstunterricht vor.

Ich beugte mich näher an die Arbeitsblätter, als würde es mir helfen, mich auf den Unterricht zu fokussieren.

Stellen Sie sich vor, wo Sie in fünf Jahren stehen.

Wo befinden Sie sich?

Was tun Sie?

Welche Menschen umgeben Sie?

Ich hob meine Augenbrauen. Kaiba erwiderte den Blick.

Was für beknackte Fragen.

Er lehnte sich zur Seite und hob einen silbergrauen Koffer auf den Tisch, den er öffnete.

Wenn ich ihm jetzt über den Rücken streichen würde, würde er mich aus dem Gebäude werfen. Aus dem Fenster. Kopfüber.

Ich öffnete den Mund, doch Kaiba kam mir zuvor.

»Fang an, du hast durch dein Fehlen gestern schon genug Zeit verpasst. Vergeude diese hier nicht auch noch durch unqualifizierte Kommentare.«

Ich fand, ich hatte gestern nichts Wichtiges verpasst, aber ich sagte nichts, weil ich in seinem Blick sah, dass er wusste, was ich sagen wolle. Statt seines Laptops befanden sich Copic-Marker im Inneren des Koffers. Ich hatte noch nie so viele auf einmal gesehen und schloss den Mund, nachdem ich bestimmt zwei ganze Atemzüge die Stifte einfach nur bewundert hatte.

Kaiba dirigierte. Ich malte.

Außen schlängelten sich wie Filmbänder Bilder von meinen Freunden, von Orten, die mir viel bedeuteten, der Spieleladen, mein altes Zimmer, von meinen Lieblingsspielen, DuelMonsters und Activity, der Schwarze Magier. Das war ich. Der Weiße Drache mit eiskaltem Blick, die Zentrale der Kaiba Corporation, ein Hubschrauber und ein Flieger, eine Landkarte, eine Dueldisk, die mit einer Brille drahtlos verbunden war und eine Arena für DuelMonster-Spiele überflüssig machte und natürlich Mokuba. Das war Kaiba.

Sie zeigten zu einem Fluchtpunkt in der Mitte des Papiers. Dort befand sich nichts. Nur unbemalte Fläche.

Ich warf Kaiba einen fragenden Blick zu, doch er sagte nichts, betrachtete unser Werk.

Wohin führte uns die Zukunft?

Ich legte die Stifte zur Seite und ließ die Mitte frei.

»Tristan und Yugi machen mit«, sagte ich. »Ich meine wegen der Werbekampagne.«

Kaiba sagte noch immer nichts, aber er wirkte seltsam zufrieden.

 

Die letzten Tage in der Schule waren gezeichnet durch eine ausgelassene Vorfreude auf die Ferien. Mädchen kicherten, die Jungs grölten auf dem Schulhof, während wir das vorletzte Mal die Schule verließen. Mein Mageninneres verklumpte.

Morgen gab es Zeugnisse.

Da konnten selbst die Elefanten und Raupen in meinem Magen nichts gegen tun.

 

Abends saßen Yugi, sein Großvater und ich zusammen. Die Küche war eng und der Esstisch klein. Aber ich mochte die Eckbank und das Gefühl, dass ich immer bekam, wenn ich hinten drin saß und Yugis Großvater uns mit Speisen zudecke, die im Kochbuch sicherlich anders ausgehen hatten. Ich dachte daran, nicht zu viel an Kaiba, den Geldsack zu denken.

»Alles okay?«, fragte Yugi irgendwann, während sein Opa mit der Pfanne herum hantierte. Es roch verbrannt.

Ich murmelte etwas von Zeugnissen.

»Keine Sorge. Du wirst versetzt, Joey, andernfalls hättest du schon ein Gespräch gehabt.«

»Ich weiß«, murmelte ich. »Und dann?«

Yugi schaute mich verständnislos an.

»Was mach ich dann? Im besten Fall pack ich das Abi grade so. Und dann? Soll ich mit einem beknackten Abschluss irgendetwas Beknacktes studieren? Wie soll ich das finanzieren? Ich hätte mich doch für eine Ausbildung bewerben sollen.«

Yugis Opa wechselte einen Blick mit seinem Enkel.

»Weißt du, es gibt eine Menge Stipendien, mit denen –«

Yugi klang zuversichtlich. Ich schwieg.

»– man studieren kann. Du schaffst das, Joey. Du solltest was aus deinem Talent machen.«

In dem Moment klingelte das Telefon der Mutos.

 

Heute Morgen hatte ich das Gefühl, dass alles irgendwie seinen Platz finden würde. Dass die neuen Puzzleteile in meinem Leben verwirrten, aber vielleicht auch die Lücken schließen konnten, die das Bild bisher zeigte. Hätte mich jemand vor ein paar Monaten gefragt, wie ich mich fühlen würde, gäbe es so eine Neuigkeit, hätte ich bestimmt mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass es irgendwie egal wäre. Dass ich es nicht glauben würde. Dass es eine Verarsche war.

Jetzt hatte ich das Gefühl, dass alles in sich zusammenbrach.

Herr Muto hatte abgenommen, gehorcht. Sein Lächeln war verschwunden, stattdessen hatte er genickt und ein »Mhm« wiederholt.

Um mich herum knirschte die Welt, als alles auseinander fiel.

Ich saß da, den Kopf auf meine Hände, meine Arme auf meinen Schenkeln, und starrte auf den Boden.

Dann hatte er mich angesehen und mir gesagt, dass wir ins Krankenhaus fahren sollten.

»Was ist los?«, hatte ich gefragt und daran gedacht, dass ich echt Besseres zu tun hatte.

Ich hatte noch nicht gewusst was, aber das war für mich nie ein Problem gewesen.

»Es sieht nicht gut aus«, hatte er geantwortet.

Herr Muto sprach mit der Ärztin.

Yugis Hand lag auf meinem Rücken. Er flüsterte mir Worte zu, die ich nicht hörte, die mich wohl aber beruhigen sollten. Dabei war ich ruhig.

Alles um mich stürzte ein, nur ich blieb still.

Tristan saß neben mir und fügte immer mal wieder Worte zu Yugis hinzu, die ich auch nicht wahrnahm. Ich nickte trotzdem ab und zu.

»Herr Wheeler«, sagte die Ärztin. Mein Kopf ruckte nach oben.

»Möchten Sie jetzt zu Ihrem Vater?«

»Nein.«

Sie starrte mich an, Yugi starrte mich an, Herr Muto starrte mich an.

»Kumpel«, begann Tristan, doch ich sagte ihm, er sollte die Klappe halten.

Wahrscheinlich antwortete man auf so eine Frage anders, doch es war mir egal. Vielleicht sagte man normalerweise Ja, bitte, danke. Aber das Letzte, was ich wollte, war meinen Vater zu sehen.

»Ich will jetzt nach –«

Ich wollte sagen nach Hause. Aber es klang falsch und hohl. Ich presste die Lippen aufeinander.

Tristan und Yugi tauschten einen Blick.

»Nehmen Sie sich Zeit, aber vergessen Sie nicht, dass es leider äußerst ernst aussieht. Ich möchte nicht, dass Sie später bereuen –«

»Schon klar«, ätzte ich und sie verstummte, wandte sich wieder Herrn Muto zu.

Tristan redete auf mich ein, doch ich schüttelte einfach den Kopf.

Yugi zog etwas aus der Tasche.

Erst als er zu sprechen begann, merkte ich, dass er telefonierte.

»Lass uns gehen«, murmelte ich und erhob mich.

Tristan folgte mir langsam, Yugi trottete hinterher.

Ich schaffte es bis zur Eingangshalle.

 

Kaiba war nie am richtigen Ort. Er war einem immer voraus, wusste mehr, hatte weiter gedacht.

»Wheeler.«

Seine Stimme hinter mir ließ mich zusammenfahren, dann kniff ich die Augen zusammen.

»Was zur Hölle machst du hier?«, ätzte ich und es machte mir nichts aus, dass ich wusste, dass mir seine Lippen auf meinen einen Kick gaben. 

»Dasselbe wollte ich dich gerade fragen«, erwiderte er ironisch. »Ich hab gehört, du kneifst den Schwanz ein. Hast du Angst?«

Es war nicht die Frage, die mich herumfahren und ihn ungläubig, dann zornentbrannt anfunkeln ließ. Nicht einmal die Hunde-Andeutung. Nicht die Erinnerung an seine Berührung, nicht das Wissen in seinen Augen.

»Red doch keinen Scheiß!«, rief ich.

Die Leute im Empfangsbereich warfen uns Blicke zu, doch es scherte mich einen Dreck.

»Ich will einfach nur weg, weil das hier Zeitverschwendung ist«, polterte ich.

»Nein, ist es nicht«, entgegnete er ruhig und ich hielt die Luft an.

Er stand nicht einmal in der Tür, um mir den Weg zu versperren. Alles, was er dafür brauchte, war seine Stimme. Ich stand da, die Leute machten einen Bogen um mich, bereit abzuhauen, aber Kaibas Worte hielten mich fest. Ich wollte mich losreißen.

»Woher willst du das wissen, du Arsch?«

Es war das völlige Fehlen von Spott in seiner Stimme, das mich dazu brachte, ihn anzubrüllen.

Ich wollte, dass er sagte, dass alles gut werden würde.

Alles brach in sich zusammen. Ich sah es in den Augenwinkeln.

Und ich wollte es nicht.

Denn er sollte mich nicht anlügen.

Kaiba griff nach meinem Arm und mit seiner Berührung floss alle Wut aus mir heraus, alle Kraft. Ich sank an seine Brust, vergrub meine Nase in seinem Hemd und bebte. Ich hasste es. Dieses Gefühl.

Das Gefühl, dass alle richtigen Leute am falschen Ort waren.

»Weil ich das kenne«, murmelte er.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer Lust hat, darf mich beim NaNoWriMo '15 anfeuern. (Mein erster!)
Ich würde mich freuen! : )
Wo?
Hier findet ihr meine (ganz frische) Website!
Abonniert, stellt Fragen, lasst Kekse da. ; )

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Lunata79
2015-11-04T10:12:23+00:00 04.11.2015 11:12
Wow. Einfach nur wow.
Ich bin ganz überwältigt. Frag mich aber nicht, auf welche Weise. Bin noch ganz platt.
Bin mir nämlich nicht sicher, ob ich Joey bemitleiden soll, oder nicht.
Aber es gefällt mir sehr, wie sich Kaiba und Joey immer mehr annähern. Dass sie noch nicht übereinander herfallen, ist da fast ein Wunder, so wie sie um sich herum scharwenzeln (?).

Lg
Lunata79
Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 03:08
Danke!! ; ))
Das stimmt. Die beiden nähern sich immer weiter an. Und eines Tages ...
ach, ich will ja nicht spoilern. ; )

Danke für deinen Kommentar!

LG
Jaelaki
Von:  Kiyomine
2015-11-01T17:29:58+00:00 01.11.2015 18:29
Hallo Jaelaki,

ich bin mehr als begeistert von der Geschichte. Wie die beiden miteinander umgehen und sich langsam, aber stetig näher kommen lässt einen richtig mitfiebern.
Jedesmal wenn ein neues Kap erscheint lese ich die Geschichte noch mal von vorne und sie fasziniert mich immer wieder von neuen. Ich kann nicht genug davon bekommen, Du fängst alles so gut ein, das ist der helle Wahnsinn.
Mach bitte schnell weiter

Liebe Grüße Kiyo
Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 03:04
Hallo, Kiyomine!

Danke dir für den lieben Kommentar! ; )

Sollten dir Fehler auffallen, dann würde ich mich über Hinweise freuen! ; -D

Es gibt in der Regel jede Woche ein neues Kapitel. Jetzt im November ist der Upload allerdings eher unregelmäßig, da ich beim NaNoWriMo mitmache. ; )

Danke dir!

LG
Jaelaki
Von:  fragile
2015-10-27T20:39:29+00:00 27.10.2015 21:39
hallo meine liebe :)
ist ja schon ne schande, dass ich es nie hinbekomme, wirklcih ein kommentar zu verfassen, wo ich die neuen chapter immer so gern verschlinge und das auch gerne mehrfach.
das liegt wohl einfach daran, was für ein angenehmes lesegefühl erschaffst. jedes mal aufs neue.
und das gute - selbst wenn es bei mir länger dauert, bis ich dann tatsächlich zum lesen des chapters komme - brauche ich nicht wirklich lange, um wieder vollkommen im plot zu sein. das liegt daran, dass die geschichte sich einspeichert. in jeder faser.

es freut mich und kribbelt immer wieder, je näher sich die beiden kommen und ich kann es gar nicht abwarten, bis sie sich gegenseitig mal bespringen, so rattig sind sie aufeinander (aber so en richtig langer und intensiver kuss tuts auch) :D
ich fieber mit.
freu mich über das heranwachsen und über sich hinaus wachsen der einzelnen charakter (also hier am ehesten ja noch joey, seto)
du hast uns von anfang an auf eine reise mitgenommen, in der wir mehr und mehr von seto kennen lernen durften.

die reaktion von joey auf tea find ich absolut nachvollziehbar und realistisch.
er ist sein bester freund. vllt ist da einfach nur die angst, zurückgelassen zu werden.
umso schöner, dass er da seinen halt noch von seto bekommt. (tristan is natürlich auch en guter :D aber ehrlich... für ihn interessier ich mich nich so). und tea gehört ja einfach dazu.
bin gespannt, wie sich das noch entwickelt und sicher wir joey tea noch mögen lernen. :) jetzt ist da erst mal die vorsicht, ob sie seinem kumpel nich weh tut, oder gar wegnimmt.

richtig laut auflachen musste ich bei der kunstunterricht-szene. great.
:D
so lockere sprüche können gerne öfters kommen. (oder realisiert werden)

viel erfolg beim tippen des nächsten chapters. ich hoffe, du lässt uns nicht so lange warten.

liebe grüße,
fraggy

Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 03:01
Hallo, fragile!

Fühl dich frei, Kommentare zu schreiben (oder eben auch keine). Ich freue mich, wenn diese Geschichte gelesen wird. Und wenn dann noch Kommentare kommen, dann weiß ich das ja auch. ; )
Ich freue mich jedenfalls sehr über Leser, die sich die Zeit nehmen, mir etwas da zulassen.

Danke dir! Es freut mich, dass du das so empfindest! ; )
Diese Geschichte wuchs ja sozusagen mit der Zeit und ist einer der ungeplantesten Geschichten, die ich je geschrieben habe. x'D
(Weil ich auf der anderen Seite eine sehr geplante Geschichte schreibe – da ist diese sozusagen das Gegengewicht dazu ...)

Die Geschichte bräuchte auch [wie jede] nach der Beendigung eine Überarbeitung. Aber bis dahin, hoffe ich, werden mir ein paar Details verziehen. ; )

Danke dir für die Rückmeldung! Ich lese immer sehr gerne, wie Charaktere und Plot ankommen! : )

Haha, danke dir. Das nächste Kapitel ist schon online. Das übernächste fast fertig. Es wird trotzdem im November eher unregelmäßige Uploads geben (wegen des NaNoWriMo). ; )

LG
Jaelaki
Von:  jyorie
2015-10-27T12:24:30+00:00 27.10.2015 13:24
(ᵔᴥᵔ) Hi,

eine Arbeit bei der man im Hintergrund bleiben kann wäre mir auch lieber, kein wunder das Joey da im ersten Moment etwas seltsam berührt ist, warum den die Reporter auf ihn zukommen werden. Fand ich gut wie er dann reagiert hat nach der Erklärung und das er dem ganzen gelasseneren entgegen sieht, wenn seine Freunde auch dabei sind und es eigentlich nur darum geht, das sie Spaß haben. – Ich hoffe das das jetzt auch noch klappt, wo Joeys Vater im Sterben liegt, denn wenn da wirklich die Reporter auf Joey losgelassen werden, finden sie sicher solche Familiären Hintergründe auch raus...

Yugi und Tea ist ne sache für sich, ich frag mich an der stelle ob Joey da mehr angst hat, das ihm Yugi als Freund weg genommen wird oder ob er Tea wirklich nicht mag. Peinlich, wie er Yugi und Tea überrascht hat und das dann auch noch über Mokuba zu Seto die große Runde machen musste.

Lustig fand ich danach, wie Joey im Kunstunterricht so seine Gedanken hatte und Seto dann auch noch ins Schwarze Trifft, „Schau mich nicht so an, als wäre ich nackt.“ *ggg* Finde ich spannend, wieviele Handlungsstränge da gleichzeitig laufen und alle müssen verarbeitet und emotionell eingeordnet werden. (Das leben macht eben keine Pausen, auch wenn man welche brauchen könnte)

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 02:49
Hallöchen,
ja, das wird noch eine ziemliche Herausforderung für Joey, aber auch für die anderen. Seto ist es ja irgendwie gewohnt, aber auch nicht auf dem Level, was kommen wird.
Hehe. Ja, ich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. ; )

Danke dir für deinen Kommentar! ; )

LG
Jaelaki
Von:  Onlyknow3
2015-10-26T14:06:25+00:00 26.10.2015 15:06
Das ist doch genau das was Joey in diesem Moment so dringend braucht, den Zuspruch und das Verständnis der das selbe schon erlebt hat. So sieht es doch aus, und der einzige der dazu in der Lage ist, ist Seto. Yugi hat ihn sicher schon länger angerufen um ihm zu sagen was los ist, auch eine Geste der Freundschaft. Und du hast recht, mit dem einander näher kommen, kommen andere Probleme auf sie zu. Es wird wohl noch einiges an Zeit vergehen bis die beiden ein Paar werden und sich zusammen gerauft haben, aber die Anzeichen sind schon sichtbar. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 02:46
Danke dir für deine Meinung! Die beiden suchen Halt – jeder auf seine Art und mit seinen Möglichkeiten.
Wäre das unkompliziert, wäre das ja auch irgendwie langweilig. ; )

LG
Jaelaki
Von:  Veri
2015-10-24T07:42:38+00:00 24.10.2015 09:42
Sehr sehr schön ! :3
Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 02:31
Danke dir! ; ))
Von:  Seelendieb
2015-10-24T04:29:45+00:00 24.10.2015 06:29
WOw. Einfach nur wow und wunderschön das Kapi :D
Antwort von:  Jaelaki
09.11.2015 02:31
Dankeschön! : ))


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