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Was wir sind

Seto & Joey | Puppyshipping
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
~ein ewig langes Kapitel. Das längste bisher! Nehmt es schon mal als Vorrat für die Pause im November! ; -P

Danke euch für die Unterstützung!
Ohne euch gäbe es diese Geschichte nicht!

Viel Spaß beim Lesen! ; )

Jaelaki Komplett anzeigen

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… ist ein Denker


 

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Kaffee ist die Milch der Denker und Schachspieler.

Aus Arabien

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Seto Kaiba dachte zu viel.

Er dachte an alle möglichen Sachen, die passieren konnten, bevor sie passierten. Er kalkulierte und plante. Er war ein Schachspieler mit Angestellten, Medien und Presseleuten, Wirtschaftsexperten und Geschäftspartnern als Schachfiguren.

Manchmal dachte er zu wenig.

 

Ich lehnte mit meiner Stirn auf meinem Arm, der auf meinen angezogenen Knien lag, und starrte die Fliesen an, fuhr die Fugen mit meinen Augen nach und hörte meinen Atem. Das Holz des Küchentresens drückte in meinen Rücken, der Boden war kalt und nichts außer dem Blut in meinen Ohren –

»Oh«, sagte jemand, eine Frau und schaute überrascht zu mir hinunter.

»Geht es Ihnen gut?«

Sie machte Anstalten, mir auf helfen zu wollen. Aber es würde nicht wirklich helfen, also zog ich mich selbst hoch und fragte mich, wie viele Hausangestellte Kaiba beschäftigte, dass ich immer einer fremden Frau begegnete. Oder hatte ich diese schon gesehen?

»Ja«, wisperte ich und räusperte mich, als ich ihren zweifelnden Blick sah.

»Auf Wiedersehen. Und danke«, sagte ich mit fester Stimme, obwohl ich im Nachhinein nicht wusste, wofür ich mich bedankte. Ohne eine weitere Erklärung verschwand ich aus der Küche und trottete durch die Gänge und trat aus der Tür und zögerte – dann schloss ich die Eingangstür hinter mir.

 

Statt in die Schule zu gehen, stieg ich in den Bus und fuhr in die Straße, die zum Spielladen der Mutos führte, schlenderte durch die Tür, die Klingel ertönte und sah, wie Herr Muto hinterm Tresen stand und zwei kleine Jungs, die an den Händen ihrer Mutter hingen, zum Lachen brachte. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es gewesen wäre, hätte ich ihn damals schon gekannt.

Er begrüßte mich mit einem Lächeln, aber es erreichte seine Augen nicht.

Ich ignorierte das und stiefelte nach einer knappen Begrüßung und einem »Alles okay, keine Sorge« die Treppe nach oben in Yugis Zimmer.

Dort ließ ich mich auf das Bett fallen und stierte die Matratze an, wo ich seit einigen Tagenso viele, dass ich den Überblick verloren hatte, stellte ich erschrocken fest, übernachtete.

Letzte Nacht war Kaiba neben mir gelegen, schoss mir durch den Kopf. Sein Körper so nah, dass ich ihn berühren konnte, wenn ich mich nur ein wenig streckte. Hitze jagte durch meinen Bauch. Ich schob es auf den Zorn.

Es war die letzte Woche vor den Sommerferien. Die letzten Tage, in denen unsere Klasse zusammen war wie seit der fünften. Danach würde eine völlig andere Zeit beginnen – die Oberstufenzeit. Zumindest für die meisten.

Mein Magen drohte sich nach außen zu stülpen und ich legte meinen Arm über die Augen, während ich mich nach hinten ins Bett fallen ließ.

Ich wusste nicht, ob die Oberstufe mir etwas bringen würde. Ob ich es mir überhaupt leisten konnte. Am besten wäre es, ich hätte gleich anfangen können zu arbeiten.

Unabhängigkeit. Niemandem mehr Erklärungen zu schulden oder in der Mitte des Monats kein Geld mehr in der Tasche zu haben.

Meinen ersten Schritt hatte ich mit dem Unterschreiben des Vertrages mit der KC getan.

Mein Magen zog sich zusammen. Da lauerte der Gedanke an jemanden, an den ich nicht denken wollte.

Und danach?

Was sollte ich mit meinem Leben anfangen?

Ein Studium war nichts für mich.

Oder?

Ich wollte Geld verdienen. Sofort.

Aber nicht unter allen Bedingungen.

Oder?

Aber mit meinem Zeugnis nahm mich eh niemand.

 

»Und diese Karte ist strategisch sinnvoll, wenn –«

Ich hörte seine Stimme, bevor er die Tür aufzog und mich anblinzelte, offensichtlich vergaß, wann die Karte strategisch sinnvoll war.

Yugi starrte mich an, Spielkarten in seiner Hand und hinter ihm ein Mädchen.

Seit wann brachte Yugi Mädchen mit?

»Joey!«

Er klang überrascht, dabei hätte ich der sein sollen, der so klang, dann runzelte er die Stirn.

»Wo warst du  heute? Du bist seit gestern verschwunden gewesen! Wir haben dich zig Mal auf deinem Handy angerufen! Hätte Mokuba nicht –«

»Ist ja gut. Sorry«, murmelte ich und stieg vom Bett auf, saß auf der Kante und schaute mich um, doch ich wollte mich nicht vor der Fremden voll zum Idioten machen, also verschob ich die Suche in schmutziger Wäsche.

»Hatte mein Handy nicht mit, muss irgendwo in einer Hosentasche sein.«

Verlegen kratzte ich meinen Hinterkopf, dann bemerkte Yugi endlich, dass meine Aufmerksamkeit nicht mehr ihm, sondern dem Mädchen hinter ihm galt.

Ihr Haar war langweilig braun und glatt. Sie war schlank und trug eine Schuluniform.

Sie musterte mich und ich glaubte, sie sortierte mich in irgendwelche Schubladen.

»Joey – das ist Thea. Thea, das ist Joey.«

Sie lächelte und streckte mir ihre Hand entgegen.

Ihr Lächeln wirkte angestrengt, doch ich ergriff ihre Hand und schüttelte sie.

»Oh, ich hab schon viel von dir gehört!«, behauptete sie, während sie mich anstrahlte, und mein Blick fuhr zurück zu Yugi, der unbehaglich meinem Blick auswich.

»Ah – ja

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

War es gut oder schlecht, wenn jemand etwas von einem wusste – vom besten Freund – während der irgendwie kein Wort über eben jene Person, die angeblich schon viel über einen gehört hatte, verloren hatte. Und wenn ja, für wen?

Mein Kopf brummte.

»Äh, ich mein – schön, dich kennenzulernen.«

Ich versuchte ein ehrliches Lächeln.

»So – warum warst du heute denn nicht in der Schule?«, forschte sie nach, setzte sich neben mich auf die Bettkante, als wäre sie schon etliche Male hier gewesen – was sie vielleicht war – und ich widerstand dem Drang, meine Augen zu verdrehen.

Mein Lächeln fiel in sich zusammen.

Was ging das sie an?

»Hatte zu tun«, presste ich hervor und zuckte die Schultern.

Kaiba hätte sie mit ein paar Sprüchen – vielleicht nur ein paar Worten – zusammengestaucht.

Doch der Gedanke an ihn lähmte mich und als Yugi irgendetwas von »Wir haben uns Sorgen gemacht! Thea wollte schon die Polizei verständigen, Tristan hat –« da sprang ich geradezu vom Bett und entschuldigte mich.

»Ich hab ganz vergessen, dass ich noch – einen Termin habe.«

Yugi starrte mich an. Der Unglaube in seinen Augen schmälerte die Unschuld und das maßlose Vertrauen. Schuldgefühle zwickten mich in die Seite.

Aber ich hatte jetzt keinen Nerv für Erklärungen und weitere Entschuldigungen – vor allem nicht vor dieser Thea.

Ich würde kein Wort über meinen Vater verlieren. Das ging niemanden etwas an.

»Nimm wenigstens dein Handy mit!«, drängte Yugi und klang wie die Mutter, die ich nie wirklich gehabt hatte, und klingelte mich an.

Es war nicht in diesem Raum. Genervt rieb ich mir über meine Augenwinkel.

»Egal«, fing ich an, »irgendwann wird es schon –«

In dem Moment beantwortete jemand Yugis Anruf und wir alle drei stierten das Gerät an, als wäre es etwas Ungewöhnliches. War es wohl vielleicht, wenn es sich um das eigene Handy handelte und man nicht selbst derjenige war, der telefonierte.

»Ja?«, sprach Yugi in das Telefon und wirkte einen Moment versteinert, dann streckte er mir sein Smartphone entgegen.

»Für dich.«

Ich zog die Augenbrauen hoch und zog sie gleich wieder zusammen, als ich die Stimme am anderen Ende erkannte. Mein Magen sprang in meinen Hals und zurück.

»Morgen erscheinst du in der Schule, Wheeler. Andernfalls wird dein Handy –«

Ich schnaubte und ignorierte, dass das Blut in meine Füße sackte, nur um ein Kribbeln in meinen Armen heraufzubeschwören.

»Schon klar«, unterbrach ich ihn und zuckte mit den Schultern. Was er natürlich nicht sehen konnte.

»Bis morgen dann«, brummte ich. Er erwiderte nichts und legte als erstes auf, obwohl ich es hatte sein wollen. Missgelaunt drückte ich Yugi sein Phone zurück in die Hand und murmelte, dass ich noch etwas zu erledigen hatte.

Yugi nickte langsam. Ich dachte, er würde mich aufhalten, doch er tat es nicht, also trat ich mit einer knappen Verabschiedung aus seinem Zimmer und zog die Tür hinter mir zu.

»Ich denke, er hat gelogen«, hörte ich Thea noch zu Yugi sagen.

 

Es war früher Abend und ich streifte durch die Parks, die andere um die Uhrzeit mieden. Weil sie nicht solchen Leuten begegnen wollten wie mir. Wie mir früher.

Ich war nicht mehr der Schlägertyp von damals, ich war nur noch ein kleiner Rebell, der manchmal die Klappe zu weit aufriss. Und selbst von dem waren manchmal nur noch Brocken übrig. Ein Häufchen Elend.

Ich war so vieles nicht mehr.

Aber was war ich dann?

 

Statt Bäume, die umzäunt waren und blitzblanke Hausfassaden, schlenderte ich an Parkplätzen vorbei und Wohnblocks, die schon bessere Tage gesehen hatten.

Ein paar Kids hingen noch draußen herum, obwohl es langsam dunkel wurde, und wahrscheinlich wirkten sie auch nur deswegen so zwielichtig.

Oder hast du Angst vor denen?

Kaibas Stimme klang in meinem Kopf.

Ich kenn die. Das sind nur Kids aus der Nachbarschaft.

In Wirklichkeit waren es gelangweilte Jugendliche, die ein Bier tranken und coole Sprüche klopften, junge Leute, an denen nichts bedrohlich war.

Früher war ich einer von ihnen gewesen.

Gerade deswegen.

Als ich näher kam, begafften sie mich.

»Hey, Joey!«, rief mir einer zu und winkte. »Was machste’n hier? Deine Bude ist doch abgefackelt!«

Peter zog die Nase hoch und Yukiko nickte eifrig.

Natürlich. Die hingen immer irgendwo hier herum.

»Is‘ dein Alter noch‘m Krankenhaus?«, hakte sie nach und ich erstarrte.

»Ich dacht‘, dich seh’n wa hier nie wieder!«, plapperte sie weiter und ihre Hand lag in der eines anderen Jungen. Jerry zog an einer Zigarette, musterte mich und schwieg.

»Biste nicht bei dei‘m Freund?«, wollte Yukiko wissen und kicherte.

Sie spielte mit einer Strähne ihres – dieses Mal – grünen Haares und betrachtete mich.

»Ja, gell«, mischte sich Peter ein und rotzte vor sich auf die Parkbank.

»Was willste hier noch?«

Sie schauten mich an, als wäre ich ihnen eine Erklärung schuldig. Ich zuckte die Schultern.

»Geht euch’n Scheiß an«, behauptete ich finster, aber mir fiel kein Grund ein – bis auf Tristan, den ich morgen eh in der Schule sehen würde.

»Du bist jetzt keiner mehr von hier«, brummte Jerry und es klang, als könnte er nicht entscheiden, ob er das bewunderte oder missachtete. Yukiko schlang ihre Finger um die seinigen. Peter griff nach Jerrys Zigarette.

Was hatte mich hierher getrieben?

Heimweh? Melancholie?

Und deswegen hältst du mich davon ab, Sinnvolleres zu tun, als meine Zeit hier zu vergeuden?

»Ich hoff, ihr geht in die Schule«, warf ich ihnen an den Kopf und Yukiko kicherte. Jerry brummte etwas Unverständliches.

»Ich denk, dich seh’n wir hier nich‘ so schnell wieder – hoff ich doch«, meinte Peter und zog die Rotze hoch.

Es klang – anders als bei Jerry – irgendwie nach einem Kompliment.

Ich wandte mich um, die eine Hand in der Hosentaschen, die andere zum Abschied erhoben.

Dann trottete ich davon, ohne mich umzusehen.

 

Ich dachte an Tristan und mich, unsere Familien. An Yugi, wie wir ihn jahrelang gemobbt hatten und schließlich an unsere Freundschaft. An seinen Großvater, der mir die Chance gab, in einem Laden Geld zu verdienen, der mir mehr bedeutete als nur die Zahl, die am Ende des Monats auf dem Check stand. Der mich bei sich wohnen ließ und immer ein Lächeln für mich übrig hatte.

Und ich musste an Kaiba denken.

Daran, was er durchgemacht hatte.

Ich dachte an ihn. Diesen Gedanken konnte ich vor mir zugeben, weil alles andere ziemlich bescheuert gewesen wäre. Zu denken, etwas nicht zu denken, obwohl man es eindeutig dachte.

Das Gefühl von Ärger rauschte durch meine Adern. Er war ein arroganter Arsch, einer, der viel in seiner Kindheit erleben musste, aber trotzdem. Er war ein herablassender Geldsack.

Ich schloss kurz die Augen.

Einer, der mich nie hatte liegen lassen. Nicht dann, wenn ich am Boden war.

Und mein Ärger verebbte.

Da war ein Trommeln in meiner Brust und mein Darm, der sich verknotete bei dem Gedanken an Kaiba, was ich zur Seite schob, weil es einfacher war, zornig auf ihn zu sein.

Und ich kam zu dem Ergebnis, dass es nicht die Dinge waren, mit denen wir aufwuchsen, die uns definierten, sondern die Dinge, die wir daraus machten.

Aber dann kam der Gedanke, dass Kaiba nicht an mich dachte.

Und statt Zorn war da das Gefühl, dass mein Magen implodierte.

Ich verzog das Gesicht.

 

Als ich bei Yugi ankam, schlief sein Opa schon und ich schlich mich nach oben ins Bad, duschte und stand einfach unter dem Wasser, starrte die Fliesen an und dachte nichts – versuchte es zumindest. Ich kam mit einem Handtuch um die Hüfte in Yugis Zimmer. Der lag in seinem Bett und tippte auf seinem Smartphone herum, schaute aber auf, als ich die Tür hinter mir zuzog.

»Hör zu –«

»Joey, ich wollte nur –«

Wir sahen uns an und grinsten grenzdebil.

Obwohl es dunkel war im Zimmer, konnte ich Yugis Gesicht durch das Licht der Laterne von draußen erkennen. Sein Grinsen schwand, bevor er anfing zu flüstern.

»Ich wollte nur sagen, dass ich für dich da bin, Joey. Ich weiß, dass es eine verdammt schwierige Zeit ist und –«

Ich hob die Hand, um ihn zu stoppen, nahm mir eines der Shirts und Shorts, die mir Tris überlassen hatte, aus einer Schublade des Schranks und zog sie drüber.

Dann hielt ich inne, noch immer dem Schrank zugewandt.

»Ich war bei meinem Vater im Krankenhaus«, flüsterte ich.

»Oh.«

Stille.

»Willst du –«

»Nein«, unterbrach ich ihn.

Das Letzte, was ich wollte, war das Ganze jetzt zu besprechen.

Yugi schwieg und ich spürte seinen Blick in meinem Nacken, ich kramte in dem Schrank umher, suchte nach der Schuluniform, die Tris mir mit den Shirt und einer Hose da gelassen hatte und als ich sie fand, ließ ich sie einfach liegen und drehte mich um, während ich Yugis Blick auswich. Ich legte mich auf die Matratze, zog die Decke über mich und schob meine Arme dann hinter meinen Kopf, starrte an die Zimmerdecke.

Gestern hatte Kaiba neben mir an die Zimmerdecke gestarrt.

 

»Dieses Mädchen –«, begann ich und wusste nicht recht, wie ich es formulieren sollte.

»Thea«, erinnerte er mich.

»Ja, Thea«, wiederholte ich langsam, »warum magst du sie? Sie scheint –«

Ich wollte sagen, sie wirkte wie eine zickige Besserwisserin, aber sagte es nicht.

»Ja, manchmal ist sie etwas vorlaut. Sie sagt, was sie denkt und macht alles für ihre Freunde, was sie kann. Ich glaube, wenn du sie erst besser kennst, dann magst du sie.«

Ich schwieg. So konnte man das auch sehen. Ich bezweifelte es aber.

Und ich hörte, dass Yugi wusste, dass ich sie bisher nicht wirklich mochte. Der erste Eindruck war nicht der beste gewesen.

Ich wollte etwas sagen, weil ich das Ganze nicht einfach so in der Luft hängen lassen wollte, als er mir mit seinen Worten die Luft aus der Lunge boxte.

»Manchmal erinnert sie mich ein bisschen an dich.«

Yugi kicherte und ich starrte ihn durch die Dunkelheit an, war mir nicht sicher, ob diese Bemerkung eine witzige, spöttische oder eine widersprechende Antwort verlangte. Also bekam ich gar nichts heraus und lachte nur gequält.

Dann herrschte wieder Stille, in der ich an die Zimmerdecke starrte, Yugi tippte etwas auf seinem Smartphone und ich dachte an Kaiba, der meines hatte.

»Kaiba war heute nicht in der Schule.«

Yugis Bemerkung sollte wohl beiläufig klingen.

»Was?«, fragte ich und klang alles andere als beiläufig.

»Tristan hatte schon den Verdacht, ihr hättet euch gegenseitig ertränkt oder einen Balkon runtergestoßen.«

Er wirkte amüsiert trotz – oder gerade wegen – des Gedankens, doch schon mit dem nächsten Satz überwog die Ernsthaftigkeit.

»Mokuba hat uns in der ersten Pause erzählt, dass du gestern bei ihnen aufgetaucht bist und dass du heute Morgen bei ihnen gefrühstückt hast.«

Die Frage knisterte in der Luft, aber ich blieb still.

Yugi seufzte und er drehte sich zu mir um, schaute vom Bett zu mir herunter.

»Weswegen habt ihr euch diesmal gestritten?«

Seit wann war Yugi so direkt?

Ich legte einen Arm über mein Gesicht und schnaubte.

»Kaiba ist nicht nur ein reicher Arsch. Er ist einer mit einer richtig arschigen Vergangenheit.«

Ich wusste, dass das Yugis Frage nicht beantwortete, war mir aber unsicher, ob ich das überhaupt wollte.

»Ich denke«, seufzte ich, dann schüttelte ich den Kopf. »Es war kein Streit. Kein richtiger

Ich rechnete damit, dass Yugi weiterbohren würde. Immerhin hatte ich ihm damit wohl mehr Fragen geliefert als Antworten, aber als ich ihm einen Blick zuwarf, stutzte ich.

Yugi lächelte mich an.

»Was – warum –«

Er strahlte geradezu.

»Gute Nacht, Joey.«

»Gute Nacht«, murmelte ich verwirrt und er drehte sich um, ehe ich fragen konnte, was los war.

»Yugi, warum grinst du so?«, setzte ich nochmals an, aber er antwortete nicht.

 

Am nächsten Morgen, rüttelte Yugi meine Schulter.

»Wach endlich auf, Joey! Die Sonne scheint!«

Er grinste mich breit an und ich zog mir das Kissen über den Kopf.

Wie konnte er um – ich griff nach meinem Handy, bemerkte, dass ich dort nichts fand und brummte, schaute dann auf Yugis Wecker – sieben Uhr schon so gut gelaunt sein?

»Los! Heute ist der wundervolle Tag, an dem –«

Er zog mir die Decke weg und ich knurrte.

»– wir einen der letzten Schultage vor den Ferien genießen dürfen!«

Eine Viertelstunde später stierte ich meinem Spiegelbild entgegen und putzte die Zähne.

Ich würde auf Kaiba treffen.

Mein Magen wandte sich wie Würmer im Kompost.

Von genießen konnte keine Rede sein.

Yugis Großvater wünschte uns einen schönen Tag.

Ich unterdrückte das Bedürfnis zu schnauben.

 

Tristan nahm uns, während wir quer über den Schulhof wanderten, von hinten zwischen je einen Arm und erzählte etwas davon, er hätte heute extra eine Zeitung gekauft, um nachzulesen, ob der CEO der Kaiba Corporation und ein unbekannter, blonder, junger Mann irgendwo aufgefunden worden wären.

Ich verdrehte die Augen und befreite mich aus seinem Arm.

»Schon kapiert. Okay, mir geht’s gut. Kaiba geht’s gut. Alles gut.«

»Gut, wo das geklärt ist«, begann Tristan nüchtern und stemmte seinen Rucksack über den Kopf, während er mich fixierte. Ich machte ein paar Schritte zurück.

Er jagte mich mit seinem Ranzen über dem Kopf, rief etwas davon, er würde mir so oft damit einen überbraten, wie er meine Nummer gestern gewählt hatte.

»Und wie oft war das?«, keuchte ich, während ich ihm auswich.

»Unzählige Male«, erwiderte er grimmig.

Als ich stolperte, weil der Boden uneben war – oder wegen meiner Füße – ragte er über mir, den Ranzen in den Himmel erhoben und schaute zu mir hinab. Dann ließ er den Rucksack neben sich ins Gras fallen und streckte mir seine Hand entgegen.

»Mach so was nie wieder, du Idiot«, sagte er dabei und ich nickte, während ich seine Hand ergriff und mich hochzog. Yugi lächelte und folgte uns.

Wir – außer Yugi natürlich – kamen verschwitzt und außer Puste im Klassenzimmer an.

Tristan erzählte gerade etwas davon, wie Mokuba ihnen gestern das mit der Polizei ausgeredet hatte, als ich Kaiba in der hintersten Reihe entdeckte.

Er nahm einen Schluck aus einem Pappbecher, tippte dabei etwas auf seinem Laptop und ignorierte die Schüler um ihn herum.

Tristan und Yugi bogen in eine der mittleren Reihen ab. Ich indessen drückte meinen Rücken durch und stolzierte zu ihm, blieb vor ihm stehen, der Tisch und der Bildschirm seines Laptops zwischen uns.

»Mein Handy«, verlangte ich, ohne irgendeine Begrüßung.

Kaiba nahm einen weiteren Schluck, machte keine Anstalten mein Phone herauszurücken – er zeigte, um genau zu sein, nicht eine Reaktion, meine Anwesenheit zu bemerken.

Ich biss meine Zähne zusammen.

»Kaiba«, murrte ich, »ich will mein Handy zurück. Und zwar –«

»Das hat Zeit.«

Mein Mund klappte zu.

Er klang entschieden.

»Der Unterricht beginnt gleich.«

»Seit wann interessiert dich der blöde Unterricht?«

»Dich sollte er interessieren. Oder wolltest du lediglich dein Handy zurück, um dann wieder zu schwänzen?«

Er schaute mich nicht an, tippte einfach weiter, als kostete ihn dieses Gespräch nicht genug Anstrengung, um damit aufhören zu müssen.

»Ich habe gehört, du warst gestern auch nicht hier«, ätzte ich, schob meine Hände in die Hosentasche und stierte ihn finster an.

»Ich habe gestern unter anderem wichtige Anrufe getätigt«, erwiderte er, dann schaute er auf und fixierte mich.

»Ich denke, dass unser Gespräch gestern essentiell war. Mir sind ein paar Dinge klar geworden und ich habe entsprechend gehandelt.«

Meine Augenbrauen kletterten nah oben, ich öffnete meinen Mund, wusste aber nicht, was ich sagen sollte. Sein Blick wanderte über meine Klamotten und seine Lippen pressten sich zu einem Strich.

»Ich denke, du solltest deine Uniform mal wieder wechseln. Deine Hose ist voller Grasflecken.«

»Halt die Klappe, Geldsack«, knurrte ich, doch er fuhr fort, als hätte ich ihn nicht unterbrochen.

»Da das aber wahrscheinlich derzeit deine einzige Uniform ist –«

»Ich will mein Handy. Jetzt!«, zeterte ich und er ließ den letzten Satz unbeendet zwischen uns schweben, kräuselte seine Lippen und wandte sich wieder seinem Laptop zu.

»Mister Wheeler! Please sit down!«

Unser Englischlehrer schaltete den Beamer an und allgemeine Begeisterung brach aus, als er eine DVD in den PC einlegte. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Ich ließ mich demonstrativ neben Kaiba nieder, was der ignorierte und flüsterte ihm alle fünf Minuten zu, dass er mein Handy herausrücken sollte. Und zwar sofort. Den düsteren Blick, den ich Kaiba dabei von der Seite zuwarf, bemerkte der sicherlich, reagierte aber genauso wenig darauf wie auf meine Drohungen, ich würde das den ganzen Tag durchhalten.

Als sein Mundwinkel zuckte, verschränkte ich beleidigt meine Arme vor der Brust und folgte dem Film für ein paar Szenen. Dieser Mister Darcy erinnerte mich an Kaiba. Ein arroganter Arsch. Beide.

»Sechsundvierzig Mal«, sagte Kaiba beiläufig und ich tat so, als ginge es mir am Arsch vorbei, aber ich hielt den Atmen an, »so oft hat dein Freund Tristan gestern angerufen, fünfunddreißig Mal Yugi. Denkst du, die Anzahl ihrer Anrufe korreliert mit der Innigkeit ihrer Freundschaft zu dir?«

Er hielt mein Handy in der Hand und schnaubte leise. Kurz wollte ich dem Impuls folgen, ihm mein Handy aus den Fingern zu reißen, aber er schaute mich an, als wüsste er genau, woran ich dachte. Also ließ ich es und ignorierte ihn.

Es war verdammt schwer.

Nach der Stunde, stand ich ohne ein Wort zu verlieren auf und schlenderte zu Yugi und Tristan, wo ich die nächsten Unterrichtsstunden blieb. Sie fragten nicht, was los war – wahrscheinlich konnten sie es sich denken.

In der Pause saßen wir draußen auf einer der Bänke im Schulhof. Yugi und Tristan zockten eine Runde DuelMonster, während ich zu Kaiba starrte, der – was sonst – auf seinem Laptop tippte.

»Er ist ein Arsch«, presste ich zwischen meinen Lippen hervor.

Tristan seufzte, sagte aber nichts.

»Ich aktiviere –«

»Mit tausend Prozent ist er der größte Arsch, den es hier gibt – achwas, auf der ganzen Welt!«, unterbrach ich Yugi und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

»Ich aktiviere Wiedergeburt«, fuhr er fort, legte die Karte auf der Bank zwischen sich und Tristan um und durchsuchte die wenigen Karten auf seinem Friedhof.

»Er ist –«, begann ich, als Tristan mich genervt anschaute.

»Geh endlich zu ihm, verdammt! Und sag es ihm statt uns!«

Tristan verlor gerade eine Menge Lebenspunkte, was keine Überraschung war. Er spielte gegen Yugi. Das war so, als langte man mit nassen Fingern in die Steckdose und erwartete den Stromschlag. Oder als beschimpfte man Kaibas Firma in dessen Gegenwart.

Eine Reaktion kam in der einen oder anderen Form.

»Ich soll zu Kaiba gehen und ihm sagen, dass er ein Arsch ist?«, fragte ich und überlegte.

Im besten Falle würde ich Kaiba so nerven, dass er mir das Handy überließ.

Im schlimmsten Fall würde er mich ignorieren.

Oder gehörte das eher auch zu einem positiven Szenario?

»Und am besten sagst du ihm gleich dazu, dass du ihn vermisst«, meckerte Tristan lauter als nötig gewesen wäre. Ein paar Mitschüler schauten zu uns.

Mein Herz sackte in meine Schuhe. Der Zorn wie weggeblasen und das Gefühl, dass hunderte Raupen die Magenwände entlangkrochen. Es schüttelte mich.

»Du spinnst doch«, knurrte ich, packte aber meine Schultasche und schulterte sie.

Tristan war eh am Verlieren, Yugi würde wie immer gewinnen.

Hier würde ich nichts Aufregendes verpassen.

Zuerst schlenderte ich, dann schritt ich zielstrebig schräg über den Hof zu der Bank, die abseits stand und die Kaiba für sich beanspruchte. Er brauchte kein Schild, auf dem stand »Betreten auf eigene Gefahr« – das sagte seine gesamte Haltung.

Ohne aufzusehen und bevor ich den Mund hatte öffnen können, wiegelte er mich ab.

»Ich hab kein Eis für dich, Hündchen.«

Wo eben noch Zorn meine Adern durchflutet hatte und der Vorsatz, ihm mein Handy abzunehmen – egal zu welchem Preis – flutete mich ein völlig unerwartetes Gefühl.

Ich musste grinsen.

Als keine Widerrede kam, sah er vom Bildschirm auf. Sein verwirrter Blick ließ meine Kontrolle zerbröseln.

Ich, Joey Wheeler, stand vor ihm und prustete, bekam mich gar nicht mehr ein.

Und obwohl ich die Augenpaare um mich herum wahrnahm, war es mir total egal.

Ich setzte mich neben ihn und verfiel in immer neue Lachanfälle, rieb mir die Tränen aus den Augenwinkeln und versuchte etwas zu sagen, schaffte es nicht und lachte stattdessen einfach weiter.

»Wheeler«, knurrte Kaiba und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gedacht, ihm wäre die Situation unangenehm.

Ich beruhigte mich langsam und ließ mich neben ihn auf die Bank plumpsen.

»Warum –«, wollte er mahnend wissen

Doch ich schüttelte den Kopf und grinste. Die Frage konnte er sich schenken. Ich wusste es selbst nicht.

Ich wusste nur, dass da dieses Gefühl war. Das, das mich an den Spieleladen erinnerte, an Yugis Großvater und Eis, das ich mit Kaiba im Garten gegessen hatte. Obwohl wir gerade gar kein Eis aßen. Vielleicht wurde ich verrückt. Endgültig.

Ich lehnte mich zu ihm und blinzelte.

»Du spielst!«, rief ich und rückte noch ein bisschen näher.

Seine Schuluniform roch nach frisch gewaschen. Es erinnerte mich an den Duft seines Mantels.

Vielleicht drängte ihn die Überraschung in meiner Stimme zu einer Reaktion. Sein Gesichtsausdruck jedenfalls wirkte genervt, als hätte ich ihm erzählt, der Himmel wäre blau. Etwas so Offensichtliches, dass es kein Kommentar brauchte. Er stierte auf den Bildschirm.

»Es ist Pause, Wheeler. Und ich spiele nicht, ich gehe verschiedene Spielzüge durch, um meine Strategie –«

»Ja, ja.«

Ich wedelte mit der Hand. Egal, wie er es formulierte. Seto Kaiba spielte auf seinem Laptop eine virtuelle Version des Kartenspiels.

»Warum spielst du nicht lieber eine richtige Runde?«

Er schnaubte, als hätte ich ihm gerade erzählt, dass Tristan am liebsten Döner aß. Etwas, das ihn absolut nicht interessierte.

»Ich mein: nicht gegen einen Computer. Warum nicht gegen Yugi?«

Jetzt schaute er doch wieder auf, seine Lippen gekräuselt. Mir fiel auf, dass er auch seine Nase kräuselte und wenn man ganz genau schaute, dann konnte man da ein paar Sommersprossen erkennen. Mein Blick wanderte von seiner Nase zu seinen Augen. Blau. Wie der Himmel. Als hätte jemand eine Eisschicht auf den Himmel gehämmert. Mit Blitzen verschraubt.

Er schaute irritiert.

»Warum schiebst du Yugi vor? Fürchtest du dich selbst dermaßen vor einer Niederlage, dass du deine Freunde vorschiebst?«, spöttelte er.

Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, das den Hohn unterstrich.

In meinem Magen polterte mein Herz und ich schmeckte Galle. Bitter und ätzend.

»Ich hab eher gedacht, dass du lieber gegen ihn als gegen mich spielst.«

Ich zuckte die Schultern und wich seinem Blick aus.

Ich wollte es nicht zugeben, aber der Gedanke war, als verpasste mir jemand einen Hieb.

Nicht, weil Kaiba mich nicht als ebenbürtigen Duellanten akzeptieren wollte.

»Nicht heute«, erwiderte er langsam, als müsste er seine Worte mit Sorgfalt wählen, und ich starrte ihn an. Er lehnte sich zurück, schaute schon wieder auf seinen Bildschirm, während er fortfuhr.

»Ich werde gegen Yugi früh genug spielen.«

Klar, das Turnier, dämmerte es mir.

»Mhm«, murmelte ich und wollte ihn fragen, was gegen ein Spiel zwischen uns sprach.

Aber ich verkniff es mir. Vielleicht wollte ich es gar nicht wissen.

»Gut, dann – geh ich wieder.«

Ich erhob mich träge, zögerte, als Kaiba nichts sagte und schob etwas hinterher, um sein Schweigen zu überspielen.

»Yugi hat Tris inzwischen auf jeden Fall geschlagen und es ist noch Zeit dafür, dass er mich auch einmal in der Pause schlägt.«

Ich seufzte, aber es machte mir nichts.

Kaiba kräuselte die Stirn, dann beugte er sich zur Seite, wo neben der Bank sein Aktenkoffer stand, öffnete ihn und kramte darin herum.

»Wenn Yugi das nächste Mal seinen schwarzen Magier spielt, aktiviere die hier.«

Er drückte mir eine Fallenkarte in die Hand, die ich voller Unglaube betrachtete.

Kartenvernichtungsvirus stand drauf und zeigte lila Viren.

Ich runzelte die Stirn.

»Ich denke nicht, dass –«

Yugi spielte in einer anderen Liga. Das wusste Tristan, das wusste ich, das wusste Kaiba. Warum also so tun, als wäre es nicht so? Manchmal konnte man eben nicht gewinnen.

Doch Kaiba schnaubte, ehe ich das hätte aussprechen können.

»Du denkst nicht, dass du gewinnen kannst. Deswegen probierst du es nicht ernsthaft. Würdest du es ernsthaft versuchen und verlieren, hättest du ja nicht mehr die Option davon zu träumen, du könntest es, wenn du es ernsthaft versuchen würdest.«

Ich schwieg einen Moment und begutachtete die Karte.

Mir kam der Gedanke, dass er nicht nur auf DuelMonsters anspielte, aber vielleicht interpretierte ich auch zu viel in seine Worte.

»Okay.« Ich dehnte das Wort drei Sekunden.

»Danke.«

»Bedank dich erst, wenn du Yugi geschlagen hast«, erwiderte er schroff und tippte weiter auf seinem Laptop. Ich grinste, schaute mich nach Yugi und Tris um und entdeckte Thea, die neben Yugi auf der Bank saß, Tris ihr gegenüber. Mein Grinsen schmälerte sich.

Ich warf Kaiba noch einen Blick zu, aber der war in seiner Strategie versunken, also zog ich meine Tasche über eine Schulter und trottete davon.

Als ich bei Yugi, Tris und dieser Thea auftauchte, spielte sie eine Runde DuelMonsters gegen Tristan und benutzte dafür Yugis Karten.

Tris begrüßte mich mit einem »Ich wechsel mit dem hier in den Angriffsmodus«, während Yugi mich anlächelte, seine Augenbrauen kurz hob, doch ich bedeutete ihm, dass ich es ihm später erzählen würde. Stattdessen konzentrierten wir uns auf das Spiel.

Obwohl Yugi Thea ununterbrochen etwas erklärte und sie lenkte, schaffte sie es gegen Tristan zu verlieren.

»Oh, verdammt«, sagte sie, aber lächelte Yugi an, der mit geröteten Wangen zurückstrahlte.

»Keine Sorge. Du hast sehr gut gespielt. Der Rest ist Übung – und ein bisschen Glück«, behauptete er.

Ich starrte ihn ungläubig an, wechselte dann einen Blick mit Tris.

Diese Thea hatte nach keiner Definition sehr gut gespielt.

Mit Yugis Karten und Yugis Unterstützung zu verlieren war, als könnte man mit Seto Kaibas Firma und seiner Unterstützung keinen Computer zusammenschrauben.

Ich öffnete den Mund, doch Tristan stieß mir seinen Ellenbogen in die Seite, was er als übertriebene und verspätete Begrüßung tarnte.

»Du bist dran«, behauptete er grinsend und tat so, als wäre nichts gewesen.

Ich spielte eine Runde DuelMonsters gegen Yugi, aber ich verschwieg die Karte, die Kaiba mir anvertraut hatte – oder überhaupt alles Konkrete, über das wir gesprochen hatten. Als ich die Fallenkarte zog, entschied ich mich dafür, sie noch nicht einzusetzen. Zumindest nicht vor Thea.

Yugi kannte mein Deck, so wie ich seines. Eine fremde Karte – und dazu eine wertvolle – würde mich in Erklärungsnot bringen. Es würde zu Kaiba führen und unserem Gespräch und unweigerlich würden Fragen auftauchen, die ich weder den beiden, noch den dreien noch mir beantworten wollte. Zehn Minuten vor Ende der Pause sanken meine Lebenspunkte auf Null.

Kaiba schritt natürlich in dem Moment an unserer Bank vorbei, warf einen Blick zwischen uns, wo die Karten lagen und schnaubte.

»Warum spielt sie sehr gut und ich bekomm nur den Blick«, brummte ich so, dass nur Tristan es hörte. Er brach in Lachen aus.

 

Nach der Schule warf ich einen Kuli und den Block in meinen Ranzen, Yugi erzählte etwas davon, dass er mit Thea gemeinsam –

»Wheeler, morgen halb vier in meinem Büro«, durchschnitt Kaibas Stimme Yugis Satz und ich seufzte.

»Natürlich, Geldsack.«

Und hob meine Hand an die Stirn, als wären wir beim Militär.

»Mach das nochmal und ich sorg dafür, dass dich niemand jemals einstellen wird«, fuhr er mich an und ich senkte entgeistert meine Hand.

»Was zur Hölle – bleib mal ruhig. War nur n Scherz.«

Ich wechselte einen Blick mit Yugi und Tris, aber die beiden waren genauso planlos wie ich.

Kaiba rauschte an uns vorbei. Er war schon zur Tür, als ich mich aufraffte und ihm nachsetzte.

»Hey, Kaiba. Warte mal! Was – war das?«

Er blieb nicht stehen, schritt einfach weiter und ich rannte halb, um mitzuhalten.

»Geht dich nichts an«, spie er.

»Schön«, erwiderte ich angepisst und verstand gar nichts mehr.

»Wenn du dich dann nicht mehr wie ein Arsch verhältst –«

»Wenn du dich nicht mehr wie ein Idiot verhältst«, zischte er.

»Wenn du dich nicht mehr wie ein Wahnsinniger!«

Er blieb stehen, atmete hektisch, aber ich wusste nicht, ob wegen des schnellen Schritts von eben oder weil er wütend war. Denn das war er eindeutig.

»Und du dich nicht wie ein Verlierer, der Angst hat, den Versuch zu wagen, zu gewinnen«, höhnte er.

Das verschlug mir einen Moment jede Erwiderung.

Wir standen auf dem Flur, unsere Mitschüler machten einen weiten Bogen um uns und tuschelten. Kaiba mir gegenüber, den Aktenkoffer in der Hand, die lange Schuluniform trotz sommerlicher Temperaturen an und einem Blick, mit dem man normalerweise Taubenscheiße auf den Schuhen betrachtete.

»Ich weiß nicht, was wieder bei dir grade kaputt gegangen ist«, presste ich zwischen meine Lippen hindurch und hoffte, dass er einfach die Klappe hielt, denn andernfalls konnte ich für nichts garantieren. »Aber ich denke, es ist an der Zeit, dass du mir mein Handy zurückgibst, Eisschrank.«

Ich rechnete mit Wut, Beleidigungen, Hohn und Spott.

Als er mir einfach mein Smartphone zuschmiss, blinzelte ich es an – dann ihn. Doch er hatte sich bereits umgewandt und schritt davon.

 

Den nächsten Tag ignorierte Kaiba mich. Ich nahm es hin. So hatte alles begonnen. Wir hatten uns nie gemocht, hatten uns ignoriert, gestritten und wieder ignoriert. Es war nichts Neues.

Neu im Vergleich zu den ersten Tagen, in denen wir uns gekannt hatten, war, dass ich ihm nach der Schule wie ein unbeliebtes Haustier folgte und mit ihm hinten in einer Limousine zur Kaiba Corporation fuhr.

 

Ich marschierte in die Hauptfiliale, wo alle Platz für Kaiba machten, ihn mit Guten Tag, Herr Kaiba! und Ich bringe Ihnen sofort die Akte, Herr Kaiba! begrüßten oder mit diesen Blicken. Ich war unsichtbar – und das waren noch die angenehmen Situationen. Denn als die ersten begriffen hatten, dass ich Joey Wheeler war, machten plötzlich auch alle Platz für mich, betrachteten mich, als wäre mir noch ein Kopf gewachsen – aus dem Arsch.

»Ich habe von Ihrer Arbeit an der Werbekampagne gehört! Wundervoll!«, behauptete einer der Sekretäre mit Headset im Lift und nickte übertrieben eifrig den Kopf.

»Wir erwarten das Ergebnis voller Vorfreude!«, fügte eine andere an und sprach in der nächsten Sekunde in das Mikrophon und bestellte etwas, das nach einem Titel eines Kung Fu-Films klang.

Sie stiegen ein Stockwerk unter uns aus, erst dann genehmigte ich mir, mein Gesicht zu verziehen. Im Augenwinkel glaubte ich zu sehen, wie Kaibas Mundwinkel dabei zuckte, aber als er vor mir in seinem Bürosessel saß, starrte er aus dem Fenster, sein Mund dünn, seine Augen verengt.

Ich wusste nicht, warum er so zornig war. Und ich würde den Teufel tun, danach zu fragen, also saß ich vor ihm – wie ein ungehöriger Schüler – und schwieg. Es brannte mir im Rachen zu fragen, was er eigentlich wollte, also presste ich die Lippen aufeinander, als könnte das verhindern, dass mir irgendetwas entwich.

 

»Mokuba meinte, es wäre keine Andeutung auf Gozaburo Kaiba gewesen«, durchschnitt er die Stille im Büro. Seine Stimme barg unterdrückten Zorn und so etwas wie eine Frage. Als hätte er ein Gerücht gehört und wüsste nicht, ob er wirklich glauben sollte, dass es nur erfunden war.

»Auf – was?«, hakte ich nach und hörte selbst, dass ich eine Spur zu amüsiert klang. Als wäre das alles nur ein schlechter Scherz.

Jetzt blitzte er mich an.

»Der militärische Gruß.«

Ich hätte ebenso viel verstanden, hätte er mit mir über die aktuelle Aktienbilanz seiner Firma diskutieren wollen und wollte ihm das gerade auch sagen, als ich endlich begriff, worauf er anspielte.

»Ist das dein Ernst?«, fragte ich mit großen Augen. »Warum sollte ich – wie bist du darauf gekommen?«

Er drehte sich auf dem Bürosessel langsam mit dem Körper zu mir um – nicht nur mit seinem Gesicht – und trommelte mit seiner rechten Hand auf die Tischoberfläche.

»Ich habe dir von ihm erzählt. Ich dachte, du würdest das nun doch gegen mich verwenden.«

»Gegen dich verwenden?«, echote ich.

Kaiba war ein Arsch, das wusste ich, aber dass er ein paranoider Arsch war, war irgendwie neu. Oder?

»Ich hab einfach nicht dran gedacht, okay? Es war ein blöder Scherz. Nicht mehr«, sagte ich.

Kaiba hörte auf, mit den Fingern zu trommeln und zog Akten aus seiner Schreibtischschublade.

»Sorry«, schob ich nach, doch er ignorierte es, stattdessen drückte er einen Knopf auf seinem Schreibtisch und wies seine Sekretärin an, Kaffee zu bringen.

»Ja, zwei Mal. Mit allem«, erwiderte er auf eine Nachfrage, die ich nicht mitbekam.

Nur wenige Minuten später klopfte jemand und nach Kaibas Aufforderung, kam die Sekretärin herein mit einem kleinen Tablett, auf dem zwei Tassen standen, Zucker und Milch. Der Duft von Kaffee stieg in meine Nase.

Kaiba sagte nichts, während die Frau das Tablett auf den Schreibtisch abstellte, sondern schlug eine der Akten vor sich auf, welche er nicht einmal las. Vielleicht kannte er sie eh auswendig.

Ich dankte der Sekretärin, wofür sie mir ein Lächeln schenkte.

Sie schloss die Tür hinter sich.

»Wofür Milch?«, fragte ich und brachte Kaiba dazu, mir einen irritierten Blick über die Akte hinweg zuzuwerfen. »Morgens schwarz, mittags mit Zucker, abends mit Milch«, erklärte ich und zuckte die Schultern. Er starrte mich an.

»Ich wusste nicht, wie du deinen Kaffee trinkst«, sagte er und jetzt starrte ich ihn an. Das war das erste Mal, dass er mir Kaffee anbot – oder es in Erwägung zog. Und obwohl ich nicht wusste warum, dachte ich, dass es irgendetwas bedeutete.

Ich nahm die Tasse, schüttete Zucker hinein und so viel Milch, dass aus dem Schwarz ein sanftes Braun wurde.

»Das nächste Mal sparen wir uns den Kaffee und du trinkst einfach nur Milch« bemerkte er trocken.

Ich rührte demonstrativ mit einem Löffel in dem Kaffee.

Er nahm einen Schluck seines eigenen und lehnte sich dann zurück, legte die Fingerkuppen aneinander und betrachtete mich.

Ich hätte wetten können, dass jetzt irgendetwas wegen der Kampagne kam. Irgendeine Aufgabe oder ein Anschiss. Ich hätte mit Tris um meine Ehre gewettet.

»Du glaubst, dass mit mir etwas emotional nicht stimmt, weil ich nicht um meinen Vater getrauert habe.«

Und hätte sie verloren.

Ich ließ die Tasse in meinen Händen sinken und überlegte, während ich Kaiba anstarrte.

Dass etwas emotional mit ihm nicht stimmte – ich denke, das hätte niemand bestritten.

»Ich denk einfach, es ist okay um jemanden zu trauern – auch, wenn der scheiße war«, antwortete ich vorsichtig. Dass Kaiba und seine Vaterfiguren ein Thema voller Minenfelder war, war jetzt nichts Neues. Vielleicht war es auch eine Fangfrage – obwohl es keine Frage war.

Ich war verwirrt.

Immerhin war ich auch davon überzeugt, dass mit mir emotional etwas nicht stimmte.

Warum saß ich überhaupt hier in seinem Büro?

»Wie edelmütig«, erwiderte er ironisch, nahm einen Schluck und fixierte mich.

»Wenn dein Vater stirbt, wirst du um ihn trauern?«

Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mich verhört.

»Ich hoff mal, dass er nicht stirbt«, entgegnete ich.

»Und wenn doch?«

Ich betrachtete den Inhalt meiner Tasse für einen Moment.

Sicher sein konnte man immer erst danach.

Mein Vater war ein Arsch. Anders als Kaiba hatte er mich mehr als einmal liegen lassen. Er hatte mich nicht nur geschlagen, sondern auch emotional fertig gemacht.

Und trotzdem.

Ich zögerte.

»Ich denke, ja«, murmelte ich unsicher.

Jetzt lehnte sich Kaiba vor, stützte seine Ellenbogen auf die Tischplatte und betrachtete mein Gesicht, als versuchte er, es sich einzuprägen. Es fühlte sich an, als wäre ich ein Experiment, das er studierte. Ich nahm mir vor, ihm durch meine Miene nicht mehr preiszugeben als ich wollte – so wie er das immer tat. Doch mit seiner nächsten Frage, scheiterte ich mit jedem Vorsatz. Ich starrte ihn an, dann zerplatzte eine Schranke in meinen Gedanken und im nächsten Moment presste ich ihn gegen den Schreibtischstuhl. Seine Frage hing noch in der Luft.

 

»Und wenn deine Mutter stirbt?«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie findet ihr Thea bisher?

Für alle Ungeduldigen: Es lohnt sich. Keine Sorge. Ich verspreche nicht zu viel, wenn ich sage, dass spätestens Kapitel 38 unsere Herzen schneller sowie höher schlagen und stehen bleiben lassen wird. ; -P

PS. Macht von euch noch jemand beim NaNoWriMo mit? : ) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blanche7
2015-11-15T13:08:24+00:00 15.11.2015 14:08
Ich freue mich schon weiter zu lesen!

LG
Blanche7
Antwort von:  Jaelaki
16.11.2015 23:53
Das freut mich! Viel Spaß bei den nächsten Kapiteln! : )

LG
Jaelaki
Von:  DuchessOfBoredom
2015-10-22T21:05:18+00:00 22.10.2015 23:05
Wieder ein sehr spannendes Kapitel. Es ist krass, wie Seto krampfhaft versucht kühl und distanziert zu bleiben, ihn aber solche Kleinigkeiten mehr mitnehmen als er zugibt...er ist verletzlicher als man denkt und hat sich von Joeys Geste sofort angegriffen gefühlt, obwohl Joey trotz aller Streits eigentlich nicht wirklich zuzutrauen ist, dass er so etwas wirklich böse meint...also will sagen, so langsam sollte Kaiba auch wissen, dass Joey gerne mal Dinge tut und sagt, ohne darüber nachzudenken ;D

Joey macht bei den Lektionen, die Kaiba ihm aufgibt wirklich nur langsam Fortschritte. Wegen der Karte: Joey hat sicherlich vor allem deshalb verloren bzw. die Karte nicht eingesetzt, weil er sich zu viele Gedanken gemacht hat, was die anderen von ihm denken könnten. Neben der Tatsache, dass er gar nicht ernsthaft versucht, zu gewinnen, war auch das vielleicht ein Teil der Lektion: sich nicht mehr ganz so sehr von den anderen, auch wenn es die Freunde sind, abhängig zu machen, sondern einfach mal etwas neues, eigenes durchzuziehen...aber vielleicht interpretiere ich das auch nur da rein ;D

Ich finde es spannend, dass Thea erst jetzt dazu stößt, sie gehörte für mich immer schon so fest zur Gruppe...und niedlich, wie Yugi so ein bisschen verliebt mit ihr rumflirtet :D Mein Lieblingscharakter ist sie zwar nie gewesen, aber man muss sie schon ein bisschen bewundern, denn sie ist eigentlich ganz schön tough, wenn man bedenkt, dass sie es die ganze Zeit mit den manchmal ziemlich nervigen Jungs aushält. Ich bin schon gespannt, wie du das weiter entwickelst. :)

Und was für ein Cliffhanger am Schluss! Ich freue mich dadurch umso mehr aufs nächste Kapitel ^^
Bis dahin,
LG,
die killerniete
Antwort von:  Jaelaki
25.10.2015 23:56
Klar, Seto sollte das wissen, aber auch er reagiert manchmal irrational. Besonders wenn er denkt, dass jemand seine Schwäche ausnutzt. Joey ist natürlich vor den Kopf gestoßen. Das wird nicht das letzte Mal sein ...

Haha. Eine interessante Interpretation!
Recht hast du!

Ursprünglich war Theas Auftauchen nicht geplant. Ich hatte schlicht keine Lust auf sie als ich diese Geschichte 2013 anfing. (Zumal die Geschichte »nur« 24 Kapitel á ca. 1000 Wörtern haben sollte.) Aber während der Kapitel, in denen die Jungs das Praktikum machten, dachte ich, sie würde Yugis Charakter ganz schön fördern. Ich wollte ihm ein bisschen Challenge und Tiefgründigkeit gönnen. ; )

Ja, Cliffhanger. Vielleicht lasse ich auch einen da über November, dass ihr diese Geschichte nicht vergesst?! ; -P

Danke dir für deine Rückmeldung! Es macht immer Spaß Interpretationen von Lesern zu lesen. ; -D

LG
Jaelaki

PS. Das neue Kapitel ist online. : )
Von:  jyorie
2015-10-19T14:10:04+00:00 19.10.2015 16:10
(ᵔᴥᵔ) Hi,

bei dem was alles passiert ist, wundert es mich nicht, wenn Joey die Schule schwänzt, bei so vielen Gedanken die in seinem Kopf herumschwirren. Tris und Yugi müssen ihn für ziemlich gefährdet halten, wenn sie sich so große Sorgen machen, wenn Seto sein Handy hat, hätte er den beiden ja auch mal etwas sagen können. (Ist nicht umsonst, das die beiden mit Vorurteilen wie Dickkopf oder Arrogant belegt werden)

Bei der Virus-Karte die Seto an Joey weiter gegeben hat, hab ich die Symbolik nicht ganz verstanden, warum er so sauer war, das Joey diese nicht eingesetzt hat. Wollte er damit sagen, das Joey es bei ihm versuchen soll?

Bei dem Vater um den Seto trauern soll, meint Joey da den Leiblichen, oder Gozaburo? Ich glaube, das je schlimmer die Zeit ist, in der jemand unterdrückt wird, um so weniger kann man Traurigkeit empfinden oder zulassen. (Weil um so eine Zeit durchzustehen, muss man ja in gewisser Weise die Emotionen zu den Handlungen, oder dem Kappen, wie man nieder gemacht wird – und vielleicht meint ja auch Seto, das er nicht wert ist um ihn zu trauern, nach dem was er ihm alles angetan hat. Gefühle die abgestumpft sind kann/will man eben nicht so einfach wieder anknipsen) Ob die beiden es sich einfacher machen würden, wenn sie nicht immer in den Wunden bohren würden. Mal sehen wie es weiter geht, mit ihnen :)

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  Jaelaki
25.10.2015 23:49
Vor allem, weil auch Seto die Schule geschwänzt hat (auch wenn Joey das erst später herausbekommt).
Seto hat es einfach nicht mitbekommen. Er hat ja eine Firma zu leiten. ; )

Mh, das lasse ich hier noch ein bisschen offen. Die Karte wird noch ihre Bedeutung haben, da will ich nichts vorwegnehmen und dich deine eigene Meinung bilden lassen.

Joey meint den leiblichen. Obwohl Seto wohl weder den einen noch den anderen als »wirklichen« Vater anerkennt.
Ja, Seto hatte eben leider keine glückliche Kindheit. Und das beeinflusst ihn bis heute ...

Danke dir für deinen Eindruck! : )
Das neue Kapitel habe ich schon online gestellt.

LG
Jaelaki
Von:  Seelendieb
2015-10-19T10:26:24+00:00 19.10.2015 12:26
Ohne WOrte! Tolles Kapitel.

Mir gefällt wie du die familiären KOnflikte aufbaust, Die zwei Seiten - Lebenserfahrung von SEto und Engstirnigkeit/Scheuklappenblick von JOey - auf einander prallen lässt. Seto wirkt in seiner REife mehr wie ein Lehrer und... ja Vater, der Joey langsam und behutsam, aber mit mehr als nur sadistischen MEthoden (Ja, ist widersprüchlich >.<) langsam mal ins Wahre Leben lotst und ihn mehr als nur eine wichtige Lektion erteilt.
Aktuell wirkt es alles auf mich, dass Seto ihm versucht beizubringen, sich beide SEiten einer Medaille anzuschauen...

Einfach nur tolles Kapi. Wobei der SChluss grandios ist. *evil* Ich finde es toll, wie du es auch darstellst... JOey nimmt sich ganz fest vor, nicht anzuspringen und sich zu beherrschen und dann nur ein Wort von SEto... Pustekuchen XD Kommt mir sehr vertraut vor und ich meine, jeder wird sicherlich die ein PErson in seinem Leben haben, die einen mit nur einem Wort oder KOmmentar alles um sich vergessen lässt und man einfach nur rot sieht :D

Wie gesagt: "eigentlich" Ohne Wort. ;) Einfach nur genial
Antwort von:  Jaelaki
25.10.2015 23:40
Danke! ; -D
Ja, Seto und Joey sind ein eigentümliches Gespann. Deswegen mag ich es über sie zu schreiben. ; )
Haha. Genau. Seto weiß eben, welche Knöpfe er drücken muss. Joey weiß das aber auch ...

Danke für deine Rückmeldung! : )

LG
Jaelaki
Von:  Onlyknow3
2015-10-18T19:33:47+00:00 18.10.2015 21:33
Wieder ein tolles Kapitel, langsam ganz langsam kommen sie sich auf Emotionalereben näher, was vor allem für Seto ein sießiger Schritt wird. Wenn man bedenkt was er Joey erzählt hat.
Mach weiter so, bin doch ganz neugierig wie lange die beiden noch so umeinander herum schleichen.
Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Jaelaki
25.10.2015 23:20
Das stimmt. Das »Umeinanderschleichen« wird mit jedem Kapitel weniger. Dafür kommen andere Probleme.
Das nächste Kapitel gibt davon einen Eindruck! Es ist schon online! ; )

LG
Jaelaki
Von: lunalinn
2015-10-18T18:49:32+00:00 18.10.2015 20:49
Heho! :)
Mal wieder ein tolles Kapitel...sorry, dass ich jetzt erst wieder kommentiere - versuche regelmäßig zu zu kommen!! >.<
Zu deiner Frage...ich finde, du hast Thea sehr gut getroffen. Ich sehe sie ähnlich wie Joey und Yugi, hehe, einerseits wird sie nie mein Lieblingscharakter sein, ich finde sie manchmal einfach zu nervig, andererseits hat sie wirklich einen guten Kern und tut alles für ihre Freunde.
Tja und Kaiba...ist ebenso ein Idiot wie Joey.
Ich hab sofort gewusst, dass er die scherzhafte Geste mit Gozaburo in Verbindung bringt...es konmte ja nur so sein...aber süß, dass er das mit Mokuba bespricht. ^^
Den Kleinen mag ich hier wirklich sehr...er ist Kaibas gute Seele.
Joey und Kaiba machen es sich aber auch nicht einfach...kaum gehen sie einen Schritt vor, weichen sie schon wieder zurück.
Ich denke aber, dass sie eben einfach so sind...und das dazu gehört.
Vielleicht wird es einfacher, wenn Joeys familiäre Probleme ein wenig aufgeschlüsselt werden...aber sicher kann man sich da nicht sein.
Ich lese immer noch wahnsinnig gern deine Kapitel und bin schon sehr gespannt, wie sich diese Gespräch entwickelt. :)

LG
Antwort von:  Jaelaki
25.10.2015 23:19
Hey! Ich freue mich, dass du dir die Zeit nimmst, mir einen Kommentar zu schreiben! Entschuldigen brauchst du dich da für nichts! ; )

Danke! Thea ist eben eine Kategorie für sich. Ich wollte sie weder als »die Böse« darstellen, noch als »die Gute«. Wäre beides langweilig, finde ich.
Das freut mich! Ich war mir unsicher, wie das mit Gozaburo ankommt – OB es überhaupt ankommt. x'D

Ja, die beiden kämpfen. Und werden weiter kämpfen. Aber nicht mit denselben Problemen. ; )

Danke dir! Das neue Kapitel ist schon online! ; )

Jaelaki


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