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The Cookie Jar

YGO-One Shots, PWP, Smut & Kurzgeschichten
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Total spontan entstandener OS!
Vor einiger Zeit bin ich auf tumblr über die Idee gestolpert, dass Mokuba Vater von 4 Kindern werden könnte, von denen eines am meisten Seto gleicht, was dem etwas überforderten Onkel doch irgendwie zu schaffen macht. Daraufhin hatte ich diese Szene im Kopf, in der Seto auf sein "Mini-Me" trifft und von ihm zu einem Duell herausgefordert wird.
Sollte irgendjemand also wissen, wer die ursprüngliche Idee für diesen Headcanon hatte, so möge er mir bitte den entsprechenden tumblr-Post zukommen lassen, damit ich ihn als Inspirationsquelle angeben kann. :)

Und ja, das Pairing ist hier eigentlich sogar eher nebensächlich...es soll mehr um "Onkel Seto Kaiba" gehen. ;)

Und jetzt - viel Spaß!

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Blue Eyes will hold a Surprise, oder: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - Kiddyshipping

Manchmal fragte Seto sich, wo die letzten 20 Jahre eigentlich abgeblieben waren. Hatte er nicht gerade gestern erst die Firma seines Adoptivvaters übernommen? Neben dem Traualtar gestanden, während sein jüngerer Bruder seine zukünftige Ehefrau mit strahlenden Augen erwartet hatte? Sich geschockt einen Whiskey eingeschenkt, als Mokuba und Rebecca ihm lächelnd ein Ultraschallbild gezeigt hatten und er mit dem Gedanken leben musste, dass der Familienname Kaiba bald in eine neue Generation übergehen würde?!
 

Jedenfalls neigte der Weihnachtsabend sich dem Ende zu und auch wenn Seto nicht besonders viel auf Feiertage oder Familienfestlichkeiten gab, würde er niemals Mokuba abweisen, der sich ein gemeinsames Weihnachtsfest mit Seto, seiner Frau Rebecca Hawkins-Kaiba und den Kindern gewünscht hatte. Also hatte Seto alles in die Wege geleitet, um ein Abendessen in den Räumlichkeiten seiner Firma zu organisieren, auch wenn er es eher begrüßt hätte, wie jedes Jahr Mokubas Kindern ein paar teure Geschenke zukommen zu lassen und Weihnachten einfach allein zu verbringen.

Doch während sie am Tisch saßen und Rebecca angeregt von ihrer neuen Arbeitsstelle erzählte, gestand sich der Präsent der Kaiba Cooperation wirklich innerlich ein, dass Mokuba Recht gehabt hatte. Er hatte die Familie seines Bruders sehr lange nicht gesehen und hatte bereits bei ihrem Eintreffen zweimal hinsehen müssen, um die beiden älteren Jungen noch als jene kleinen, aufgeweckten Zwillinge wiederzuerkennen, die ihm noch in seinem Kopf präsent waren.
 

Die Zwillinge waren mittlerweile 14 Jahre alt und beinahe schon so groß wie Seto und Mokuba selbst. Auch schienen sie Mokuba wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein, selbst das schwarze, glänzende Haar hatten sie von ihm geerbt. Nur, dass sie ihres in Kurzhaarschnitten trugen. Einer von ihnen trug eine schwarz umrandete Brille, so wie Rebecca es tat. In ihrer Kindheit war es für Seto oft so gewesen, als hätte er Mobuka in doppelter Ausführung durch die Flure seine Firma herumrennen und stromern gehabt, auch charakterlich glichen sie ihrem Vater sehr – stets aufgeweckt, ein wenig frech, aber im Großen und Ganzen mit einem guten Herzen ausgestattet.

In diesem Moment allerdings wirkten sie eher wie typische Teenager – unter dem Tisch tippten sie gleichgültig auf ihren Mobiltelefonen herum, ab und zu warfen sie ihrer Mutter einen genervten Blick zu, wenn diese sie deswegen tadelte.
 

Setos Blick wanderte zu dem zweiten Zwillingspaar am Tisch. Er hatte bis heute keine Ahnung, wie Mokuba und Rebecca es tatsächlich geschafft hatten, zwei Mal Zwillinge zu bekommen.

Der blonde, 12jährige Junge, der bisher stumm und verschüchtert mit ihnen am Tisch gesessen hatte, kam eindeutig nach seiner Mutter – das helle Haar, die grün-blauen Augen, selbst die Sommersproßen. Nur das er nicht Rebeccas ab und zu ziemlich direkte Art geerbt hatte und eher unauffällig und leise wirkte. Seto versuchte ab und zu, sich mit ihm zu unterhalten und ihn ein wenig aus der Reserve zu locken, doch der Junge errötete sofort, wenn man ihm eine persönliche Frage stellte.

Und dann war da noch...Mokubas einzige Tochter. Ein paar wenige Minuten älter als ihr blonder Zwillingsbruder und ihm so unähnlich wie Tag und Nacht. Seto wusste manchmal nicht, ob er darüber lachen oder entsetzt sein sollte.
 

Das Mädchen hatte kastanienbraunes Haar und eisblaue Augen. Ihre Haare hatte sie zu einem losen Zopf geflochten, der ihr auf ihre rechte Schulter fiel. Seto wusste, dass sie eine 1er-Schülerin war. Das sie nicht viel sprach. Das sie stets beobachtete und analysierte.

Mokuba hatte ihm irgendwann einmal lachend erzählt, dass Rebecca manchmal ein wenig enttäuscht darüber war, dass ihre einzige Tochter so gar nicht nach ihr kam – sondern nach Seto. Und es stimmte. Das Mädchen erinnerte ihn so sehr an sich selbst, dass er sich manchmal fragte, ob das Schicksal ihn damit irgendwie ein wenig ärgern wollte.
 

„Ihr könnt aufstehen.“, wandte Mokuba sich schließlich an seinen Nachwuchs, als sie den Nachtisch beendet hatten und die Teenager zogen sich mit ihren Geschenken in ein Nebenzimmer zurück, das Seto normalerweise für Meetings benutzte. Doch in weiser Voraussicht hatte er die Möbel aus dem Zimmer räumen lassen, denn natürlich hatten seine Neffen und Nichte die neuen Duel Disk-Systeme zu Weihnachten bekommen und würden sie ausprobieren wollen.

„Ich hole uns einen Whiskey.“, wandte Seto sich kurz an Mokuba und seine Frau und stand dann selbst auf, anstatt einem der Bediensteten ein Zeichen zu geben. Mit raschen Schritten begab er sich in eines der angrenzenden Arbeitszimmer, um eine Flasche und 3 Gläser für sie zu holen. Sie würden den Abend noch ein wenig redend ausklingen lassen, ehe auch diese Familienfeier beendet war und alles wieder zur Normalität zurückkehren würde...zumindest glaubte Seto das, als er plötzlich erschrak und eine Gestalt wahrnahm, die still in einer Ecke des Zimmers stand und die Dokumente zu studieren schien, die an den Wänden in Rahmen ausgehängt waren.
 

„Du wirst irgendwann noch jemanden zu Tode erschrecken,“

Kopfschüttelnd betrachtete Seto seine Nichte, die ihn selbst in ihrer aufrechten Art zu Stehen, die Arme vor der Brust verschränkt und die Hüften nach vorne gelehnt, an ein Spiegelbild von sich selbst erinnerte. Er hatte selbst nicht den geringsten Wunsch danach, selbst Vater zu werden oder zu sein, aber verdammt, sie wäre tatsächlich so etwas wie eine Tochter gewesen, die er begrüßt hätte. In deren Kopf er sich hätte einfühlen können.
 

„Fröhliche Weihnachten Onkel Seto, ich hätte da einen Vorschlag für dich.“

Ihr Tonfall war fest und entschlossen und Seto ärgerte es irgendwie ein wenig, dass sie einfach mit ihm sprach, als wäre er....nicht Seto Kaiba. Präsident des größten Spieleunternehmens der Welt. Eine Autoritätsperson.

„Und der da wäre?“, fragte er ein wenig uninteressiert und griff nach einer der Whiskeyflaschen aus der Vitrine, um sie zu öffnen und in drei Gläser zu füllen.

„Du bietest mir einen Job an.“

Seto hob den Kopf und drehte ihn in ihre Richtung, als wäre sie von allen guten Geistern verlassen. Vielleicht hatte er sie ja falsch eingeschätzt. Vielleicht war sie gar nicht so intelligent, vielleicht imitierte sie sein Verhalten ja nur gut genug, um es ihn glauben zu lassen...

„Falls du es vergessen haben solltest, du bist 12 Jahre alt. Ich biete keinen Kindern Jobs in meiner Firma an.“

Eigentlich erwartete er, dass sie nun wie ein typischer pre-pupertärer Teenager reagieren und entweder anfangen würde, wütend mit ihm zu diskutieren – worauf er sich natürlich nicht einlassen würde – oder wie ein verwöhntes Prinzesschen ihren Eltern erzählen würde, dass ihr Onkel gemein zu ihr war und sie nie wieder zu einer Familienfeier mitwollte. Stattdessen bewegte sich lediglich ihr Mundwinkel amüsiert nach oben. Die Härchen auf Setos Unterarmen stellten sich auf.
 

„Wie alt warst du, als dein Adoptivvater dir 10 Millionen gegeben hat und dich vor die schier unmögliche Aufgabe gestellt hat, sie innerhalb eines Jahres zu verzehnfachen? Du warst nicht viel älter als ich.“

Ihre blauen Augen wichen seinem Blick nicht eine Sekunde lang aus und Seto fühlte eine Welle von Kälte, die seinen Nacken empor kroch.

„Das ist etwas völlig anderes. Es gibt Gesetze in diesem Land, selbst wenn ich jemanden beschäftigen wollte, der minderjährig ist, wäre es unmöglich.“

Das ein Seto Kaiba Mittel und Wege – und das nötige Geld, um sich seinen Willen einfach zu erkaufen – besaß, um so etwas trotzdem möglich zu machen, sprach er natürlich nicht laut aus. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, sie wusste es sowieso. Sie hatte ihre Hausaufgaben definitiv gemacht. Trotzdem...wieso unterhielt er sich hier überhaupt mit seiner Nichte über ein solches Thema, sie sollte jetzt lieber mit ihren Brüdern durch die Gänge der Kaiba Cooperation schleichen und Duel Monsters spielen...Seto wusste ganz genau, dass Mokubas Nachwuchs jede Gelegenheit ausnutze, sich hier umzusehen, immerhin war es ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen, mit dem sie vor ihren Freunden und Klassenkameraden ordentlich prahlen konnten.
 

„Ich wäre die perfekte Dozentin in der Duel Monsters Academy. Ich bin ein Wunderkind, genau wie du es warst Seto. Ich könnte die Spreu vom Weizen trennen und sofort erkennen, wer eine reale Chance hat. Du sagst selbst immer, dass du nicht willst, dass die Duel Monsters Academy schlechte Duellanten hervorbringt.“

Ihre großspurigen Worte ließen ihn vor seinem geistigen Auge sich selbst sehen, wie er trotz seines damaligen Alters einen erwachsenen Mann namens Gozaburo Kaiba dazu überzeugen konnte, ihn und seinen Bruder zu adoptieren. Seine Gene waren definitiv bis in Mokubas Tochter durchgesickert und beinahe war ihm nach einem sarkastischen Lachen zu mute.

„Die Antwort lautet Nein. Und jetzt geh zu deinen Geschwistern.“

Er nahm das kleine Tablett, auf dem er den Whiskey angerichtet hatte in beide Hände und drehte sich von ihr weg, doch mit einem Schritt hatte sie sich einfach wieder in sein Blickfeld geschoben.

„Teste mich, na los...duellieren wir uns, Onkel Seto...“
 

Das Seto nicht das Tablett aus den Händen gefallen wäre, war alles, was noch gefehlt hätte. Seine eigene Nichte forderte ihn zu einem...Duell heraus?! Das war ein schlechter Witz. Das konnte er nicht bringen, selbst wenn es inoffiziell und nicht öffentlich war, er würde damit seine völlige Glaubwürdigkeit ruinieren. Andererseits...früher hatte er virtuelle Kopien von sich selbst erstellt, um gegen sich selbst im Duell anzutreten. Vielleicht war das ja eine Möglichkeit, gegen eine reale Kopie von ihm anzutreten. Eine sehr junge Kopie. Die ihm trotzdem ein würdiger Gegner sein könnte. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen.

„Gib mir die Chance, meinen Whiskey zu trinken. Dann sehen wir uns in der Simulationskammer.“
 


 

Es war weit nach Mitternacht, als die Lichter der Simulationskammer wieder aufflackerten und sie wieder in die Realität zurückholte. Mokuba, Rebecca und die drei Jungen hatten hinter sicheren Glasscheiben dem Duell beigewohnt, doch jetzt beeilten sie sich, um schnell zu den beiden Duellanten zu gelangen, die sich noch immer schwer atmend gegenüberstanden. Über 2 Stunden hatte ihr Kampf angedauert. Seto fühlte sich so voller Adrenalin, wie schon lange nicht mehr. Es war, als wäre er um endliche Jahre zurückgeworfen worden und er war wieder der junge Präsident der Kaiba Cooperation, der sich gegen seinen ewigen Erzrivalen duellierte...er hatte dieses Gefühl vermisst. Mit tiefen Atemzügen sah er dabei zu, wie Rebecca ihre Tochter in die Arme schloss und das Mädchen ein Lächeln im Gesicht trug – obwohl sie nicht gewonnen hatte. Ihre Strategie war hervorragend gewesen. Sie hatte Seto mehrere Male an den Rand seiner Lebenspunkte gedrängt und das Blatt mehr als ein dutzend Male zu ihren Gunsten gewendet. Es waren seine Strategien gewesen, die sie gegen ihn eingesetzt hatte. Ihre blitzenden Augen, ja selbst ihr hämisches Lachen, wenn sie ihn mehrere Male genau dort gehabt hatte, wo sie ihn haben wollte – alles an ihr hatte ihn an sich selbst erinnert, wie er damals seinen Gegnern gegenübergestanden hatte. Es war knapp gewesen, doch er hatte es geschafft, sie zu besiegen.
 

„Du hast gut gekämpft, mein Schatz.“

Mokuba gab ihr einen Kuss auf den braunen Haarschopf und warf seinen ältesten Söhnen einen strengen Blick zu, die bereits schelmisch grinsten und ihrer Schwester sehr wahrscheinlich gerne einen fiesen Kommentar hinsichtlich ihrer Niederlage an den Kopf geworfen hätten – bevor er seinen Blick auf seinen Bruder richtete.

„Ich habe mich ein wenig in die Zeit zurückversetzt gefühlt, als ich dich damals angefeuert habe, Bruderherz.“, er lächelte Seto zu und sein Bruder erwiderte dieses Lächeln tatsächlich, bevor er über das Feld zu Mokuba und seiner Familie schritt und seiner Nichte eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Du hast dich geschlagen, wie ein Kaiba. Und du hast in einem Punkt tatsächlich recht behalten.“

Mit einem leichten Gefühl des Triumphs sah er ihre blauen Augen, aus denen mit einem Mal die Kälte zu weichen schien. Plötzlich sah sie tatsächlich wie ein 12jähriges Mädchen aus, ein 12jähriges Mädchen, das seine ersten Schritte auf dem Weg ins Erwachsenenleben gegangen war.

„Du wärst die perfekte Dozentin in meiner Akademie.“, ihr Gesicht hellte sich plötzlich so sehr auf, dass Seto beinahe glaubte, Tränen in ihren Augenwinkeln zu sehen. Er hob seinen Zeigefinger.

„In ein paar Jahren. Sobald du volljährig bist.“

Und plötzlich setzte jene Reaktion ein, die er schon viel früher von ihr erwartet hatte.

„In ein paar Jahren?! So lange kann ich nicht warten! Alles in mir will nichts anderes, außer Duel Monsters spielen! Onkel Seto, bitte!“

Ihre Stimme war laut und hörte sich tatsächlich wie ein nörgelndes, vorpupertierendes Etwas an. Oh ja, sie musste definitiv noch ein paar Jahre hinter sich bringen. Ein paar mehr Duelle bestreiten. Erfahrungen sammeln. Ein paar Gegner erniedrigen. Seto lachte beinahe amüsiert über seinen eigenen Gedankengang. Er drehte sich um und hob die Hand, um Mokuba und seiner Familie zum Abschied zu winken.
 

„Mein Chauffeur wartet schon unten auf euch, es ist spät. Bis zur nächsten...Familienfeier.“
 

Aus den Augenwinkeln sah er noch, wie einer der Bediensteten sie in Richtung des Ausgangs begleitete, während er selbst die Simulationskammer durch eine andere Tür verließ.

In seinem persönlichen Schlafzimmer angekommen, in dem er sofort seine Schuhe von den Füßen zog und die Krawatte um seinen Hals lockerte, rief er nach seinem Computer, der ihm auch sofort in einer angenehmen Frauenstimme antwortete.
 

„Guten Morgen, Master Kaiba, es ist 1:43. Womit kann ich Ihnen helfen?“

„Setz einen Vertrag auf, über ein unbefristetes Arbeitsverhältnis in der Kaiba Cooperation. Datiere ihn auf Weihnachten in 6 Jahren.“

„Wird erledigt, Sir. Welchen Namen sollen wir in den Briefkopf setzen?“

Seto Kaiba hielt für einen kurzen Moment inne, ehe er antwortete.

„Den Namen meiner Nichte.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Habt ihr gute Ideen für Namen, die Mokuba und Rebecca ihren Kindern gegeben haben könnten? Ich hatte nämlich absolut gar keine Idee...:D Lasst mich doch mal eure Vorschläge hören! Komplett anzeigen

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