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Der Wert des Lebens

von

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Flucht

Kapitel 24 – Flucht
 

Als Yuna dort stand, wo das Signal zu Itachi abbrach, konnte sie ahnen, wo er hin wollte. Denn tatsächlich stand sie, zusammen mit ihrer Mutter, Kakashi und den beiden Polizisten genau vor dem Jugendamt.

„Er wollte sicher nochmal auf eigene Faust versuchen herauszufinden, wo sein Bruder ist“, meinte Yuna.

„Kann sein, nur warum hat er nichts gesagt?“, fragte Kakashi, dem Yuna keine Antwort geben konnte. In der Tat war es so untypisch für Itachi einfach so zu Verschwinden. Yuna nahm an, dass es irgendeine Kurzschlussreaktion war, und er vermutlich gar nicht so lange wegbleiben wollte. Sie hatte von vorn herein die böse Vermutung, dass irgendetwas vorgefallen sein musste, sonst würde er doch wenigstens ans Telefon gehen.

Dank der Polizeiarbeit fanden sie schnell heraus, in welchem Zimmer Itachis Sachbearbeiterin saß. Schnell liefen sie dort hin, um die Frau zu befragen. Die Frau schaute etwas verwirrt, als Plötzlich 5 Personen mitten in einem Beratungsgespräch in den Raum platzten und dieses vorerst beendeten.
 

Jetzt musste Yuna, auch wenn sie die Frau am liebsten selbst ausgequetscht hätte, der Polizei die Arbeit überlassen.

„So, haben sie Itachi Uchiha gesehen? Wir wissen, dass er heute hier gewesen sein muss.“, fing der eine an.

Die Frau schien nachzudenken. Sie hatte wohl nicht mit Polizei gerechnet. Aber da es genug Zeugen dafür gab, dass er hier gewesen ist, beschloss sie den Teil zumindest zu bestätigen.

„Ja, er war hier. So gegen 8. Und nun?“, wollte die Frau wissen. Sie schien den ungelegenen Besuch schnell abwimmeln zu wollen.

„Dann können sie uns sicher auch verraten was er hier wollte. Und wann er wieder gegangen ist. Und womöglich ob er gesagt hat wohin. Er wird nämlich vermisst.“, meinte der andere Polizist.

„Der wollte wie immer wissen wo sein Bruder ist. Dabei habe ich ihm schon 100 mal gesagt, dass ich ihm diese Information nicht geben darf. Dann ist er einfach gegangen. Was weiß ich wohin.“, meinte sie.

„Ahh, aber uns können sie den Aufenthaltsort seines Bruders sicherlich Verraten, wenn wir schon mal dabei sind. Den suchen wir nämlich auch noch.“, meinte Yuna, die die Gelegenheit beim Schopf packen wollte und womöglich die Antwort auf Itachis Frage herausfinden wollte.

Die Frau schaute Irritiert zu Yuna, dann zu den Polizisten, die eine Antwort zu erwarten schienen.

„Ich…ich weiß es nicht…“, gab sie dann zu. „Vermutlich im Ausland“, fügte sie hinzu.

„Nun, wie kann es sein, dass sie nicht wissen, wo der junge ist, wo sie doch als Jugendamt die Fürsorgepflicht bis zur Volljährigkeit für den Jungen haben? Soweit ich weiß ist Sasuke Uchiha noch 16. “, fragte der eine Polizist Verärgert.

„Fast 17“, korrigierte die Frau. „So oder so noch Minderjährig, da haben sie zu wissen, wo er ist!“, sagte der Polizist leicht säuerlich.

„Ich weiß es aber nicht! Schauen sie doch selbst im System nach! Er ist nirgendswo in Japan registriert.“, meinte die Frau.

„Und wo ist die Pflegefamilie, der er zugewiesen wurde?“, fragte der andere Polizist wieder.

Doch auch die Frage konnte die Frau nicht beantworten. Innerlich kochte sie vor Wut, denn das würde ärger bedeuten. Über 8 Jahre hatte sie Sasukes Verschwinden verschleiert, und nun kam alles raus, nur weil der Idiotische große Bruder den kleinen unbedingt sehen wollte? Zumindest schien ihr ihr Job im Moment mehr Sorgen zu machen, als der Verbleib der beiden Uchiha Brüder.

Mehrfach wurde sie noch nach Itachis verbleib gefragt, doch so sehr die beiden auf ihr rumstocherten, mehr bekamen sie nicht raus. Ob sie nun einfach Stur war, oder es wirklich nicht wusste, konnte zu dem Zeitpunkt niemand sagen. Das ganze Endete damit, dass die Beamtin mit zum Revier zur Vernehmung mitgenommen wurde. Denn so oder so, würde zumindest Sasukes Verschwinden, Beziehungsweise die Tatsache, dass sie es nie gemeldet hatte, großen ärger für sie bedeuten.

Der Rest der Gruppe teilte sich auf. Yumi fuhr mit zum Revier um dort die Stellung zu halten und Yuna zu informieren, falls es was neues gab, Yuna und Kakashi während dessen beschlossen einfach die Gegend abzusuchen.

Sie suchten überall in der Stand, an jedem Ort der den beiden einfiel, zu dem Itachi gegangen sein könnte.

Es war bereits später Nachmittag, als die beiden vor einem abgesperrten Grundstück standen. Dieses war offenbar schon lange Verlassen, denn überall wuchsen junge Bäume. Jedoch konnte man noch diverse Verkohlte Balken erkennen, die mal ein Haus zu sein schienen.

Yuna kannte die Adresse zwar, ist selbst aber noch nie hier gewesen. Alles was sie wusste war, dass das Grundstück seit Jahren brach lag. Gesetzlich betrachtet gehörte es Itachi, obwohl er sich nie darum gekümmert hatte. Es wurde zwar mal von Amtswegen her versucht es zu verkaufen, doch niemand wollte es haben. Daher ließ man es einfach so wie es ist, und offenbar hatte die Stadt mit den Jahren vergessen, dass sie es sich unter den Nagel reißen konnte. Und auch wenn inzwischen überwuchert konnte man immer noch die Spuren des Tages sehen, der Itachis leben so sehr verändert hatte.

Sie hatte gedacht er sei vielleicht hier her gekommen, doch auch hier war er nicht.

Und während die beiden so hier standen und in die Leere starrten, kam eine Frau auf die beiden zu und blieb ebenfalls vor dem Zaun sehen.

„Wirklich schlimm, was hier passiert ist, nicht wahr?“, sprach sie die beiden an und erntete verwunderte Blicke.

„Ihr beiden seid Freunde von Itachi, oder? Ich habe euch vorhin beim Amt gesehen.“, sagte sie dann.

„Ja, wissen sie vielleicht wo er ist? Er ist sehr krank und braucht dringend Medikamente…“, sagte Yuna hoffnungsvoll.

„Nun, wo er ist weiß ich auch nicht, aber ich habe ihn heute Morgen auch gesehen. Und kann euch sagen, dass meine Kollegin gelogen hat. Ich weiß nicht warum. Sie muss wissen wo er ist, schließlich hat sie ihn aus ihrem Zimmer wegbringen lassen.“, sagte sie dann.

„Wegbringen lassen? Was? Von wem? Wohin?“ fragte Yuna entsetzt.

„Es waren 2 Sanitäter, die ihn in einen Rettungswagen gebracht haben. Womöglich haben sie ihn ins Krankenhaus gebracht? Meine Kollegin hat ihn als geisteskranken Drogensüchtigen dargestellt….also vielleicht auch womöglich in die Psychiatrie? Ich weiß leider auch nicht mehr…tut mir leid.“, erzählte sie, was sie beobachtet hatte.

„WAS??“, schrie Yuna fast, vor lauter entsetzen.

„Es tut mir Leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe. Ich…hatte Angst…die Kollegin könnte dafür sorgen, dass ich meinen Job verliere. Und ich habe zwei kleine Kinder zu Hause, wissen sie? Aber Itachi tat mir die ganze Zeit so leid, daher wollte ich mich jetzt, wo ich Feierabend habe melden. Also, eigentlich bei der Polizei, doch dann habe ich euch beide hier gesehen. Ich wohne nicht weit weg von hier, und sehe dieses traurige Grundstück jeden Tag.“, erklärte sie sich weiter.

„Okay. Sie müssen bitte mit zur Wache kommen uns dort das gleiche Erzählen. Bitte. Sie müssen keine Angst haben. Wenn hier jemand den Job verliert, dann ihre Kollegin!“, bat Yuna.

Die Frau stimmte zu, so machten sie sich zu dritt schnell auf den Weg. Unterwegs rief Yuna ihre Mutter an, um die neuen Erkenntnisse so schnell wie möglich los zu werden. Yumi wiederum rief Tsunade an, von der sie erfuhr, dass Itachi zumindest nicht bei ihr ist. Dann rief sie alle Krankenhäuser und die Örtliche Psychiatrie an, doch nirgends hatte man von Itachi gehört.

Irgendwas stimmte hier ganz gewaltig nicht.
 

Später am Abend, saßen alle wieder zusammen, als Yuna ihre Vermutung äußerte.

„Was ist, wenn diese Typen, die Itachi abgeholt haben, gar keine Rettungskräfte waren, und das nur Tarnung war? Was ist, wenn sie Itachi entführt haben? Denn wenn dem nicht so wäre, müsste er doch irgendwo sein. Er würde sicher nicht einfach so lange verschwinden ohne Bescheid zu sagen!“

Dazu fiel den anderen leider nichts mehr ein. Yunas Vermutung war die wahrscheinlichste Annahme, auch wenn keiner so recht wusste wer Itachi entführen sollte, und warum. Der einzige, der ihnen einfiel war Danzou Shimura, doch der befand sich unter durchgehender Aufsicht im Gefängnis in Untersuchungshaft.

Alles andere ergab einfach irgendwie keinen Sinn.

Yuna fühlte sich so hilflos. Sie konnte nichts tun als warten bis es zu den beiden Fahrern irgendwelche Ermittlungsergebnisse gibt.

Auch Dr. Shimura hatte man zur Sicherheit befragt, doch der behauptete fest damit nichts zu tun zu haben. Und da man ihm leider nicht das Gegenteil nachweisen konnte, wanderte er nach der Befragung wieder Wortlos in seine Zelle.
 

Itachi hatte sich in dem Raum umgesehen, in dem er festgehalten wurde.

Leider hat er hier keine Ladegeräte gesehen. Und selbst wenn hätte er hier wohl eh keinen Empfang.

Dann dachte er darüber nach, wie er hier am besten raus kam. Erst versuchte er, sich einen Schlüssel zu basteln, doch nachdem da alle Versuche scheiterten, fasste er einen Beschluss. Das nächte mal, wenn der Mann vorbeikäme um ihm Wasser und Nahrung zu bringen, wäre es soweit. Entweder dann oder gar nicht.

Und bis dahin nahm er sich vor, sich so ruhig wie möglich zu verhalten, denn jede Bewegung schmerzte und raubte ihm die Kraft.

So nahm er sich eine große Vase, die er in dem Haufen gefunden hatte und stellte diese neben die Tür. Dann wickelte er sich in die alte, etwas muffige Decke ein und legte sich vorsichtig daneben. Liegend, solange er sich nicht bewegte, waren die Schmerzen auszuhalten, auch wenn sicherlich nicht angenehm. Vor allem auf dem harten Boden.

Die Kiste mit der Nahrung hatte er auch neben sich gestellt, wobei er sich ausschließlich am Wasser bediente. Hunger hatte er nicht. Ihm wurde in seiner aktuellen Lage allein bei dem Gedanken an Essen schlecht, also ließ er es. Jetzt hieß es abwarten und hoffen, dass sein Plan aufging.
 

Am nächsten Morgen hatte man den Rettungswagen, mit dem Itachi mitgenommen wurde ausfindig gemacht. Er stand auf einem Parkplatz außerhalb der Stadt, und wie sich rausstellte, war er bereits von einem Krankenhaus in der Nachbarstadt als gestohlen gemeldet worden.

Damit wusste Yuna ganz sicher, dass ihr Freund entführt wurde. Gleich darauf machten sich einige Truppen daran, die Umgebung um den Parkplatz abzusuchen, doch auch nach Stunden war die Suche immer noch Erfolglos.

Yuna drehte fast durch vor Sorge. Sie wusste, dass er seine Medikamente brauchte. Er hatte sich zwar ein paar Tabletten mitgenommen, aber was war, wenn sie nicht reichten? Oder er sie nicht einnehmen konnte? Oder man ihm sogar noch absichtlich Leid zufügte, als ob seine Erkrankung nicht schon genug wäre? Sie konnte nur beten, dass es Itachi nicht allzu schlecht ging.
 

Im Bunker hatte Itachi während dessen etwas schlafen können. Nicht unbedingt weil er es wollte, doch war er irgendwann aus Erschöpfung eingeschlafen. Wach wurde er irgendwann durch einen heftigen Hustenreiz, und diesem nachzugeben konnte er auch leider nicht mehr verhindern.

Mehrere Minuten ging der Hustenanfall, bis Itachi kaum noch Luft bekam und vor Schmerzen beinahe in Ohnmacht fiel. Als der Anfall abebbte legte er sich möglichst ruhig auf die Seite und atmete tief durch. Er ging in Gedanken nochmal seinen Fluchtplan durch, um sich von den Schmerzen abzulenken. Doch gänzlich gelang es ihm dennoch nicht.

Nach einer Weile rappelte er sich auf und setzte sich an die Wand gelehnt hin.

Und auch wenn er es zu unterdrücken versuchte, er zitterte am ganzen Körper. Wobei er nicht so ganz sagen konnte, ob ihm kalt war, er vor Schmerzen zitterte, auch wenn er in dem Moment diese als erträglich ansah, oder es der Entzug seiner Medikamente war. Vielleicht alles auf einmal?

Er hoffte nur, dass es bald endlich so weit sein würde, doch hatte er keine Ahnung, wie spät es gerade war. Auch dadurch, dass er geschlafen hatte, und es hier drinnen keinerlei natürliches Licht gab, hatte er sämtliches Zeitgefühl verloren.

Doch plötzlich hörte er Schritte, und wie jemand einen Schlüssel in das Schloss der schweren Tür steckte.

„Jetzt!“, Befahl er seinem erschöpften Körper. Der Darauf folgende Adrenalinstoß erledigte den Rest. Itachi Stand auf den Beinen, noch bevor die Tür sich geöffnet hatte. Die Zuvor vorbereitete Vase hielt er fest in den Händen.

Er tat einen Schritt zur Seite, so dass derjenige, der gleich den Raum betreten würde ihn nicht sofort sah und seinem Angriff nicht ausweichen konnte. Itachi setzte alles auf eine Karte, denn er war sich sicher nur einen Versuch zu haben.

„Na kleiner? Haste Hunger? Hab n paar Brötchen mitgebracht!“, hörte Itachi die Stimme seines Entführers durch die Aufgehende Tür. An der Stimme erkannte er, dass es der gleiche wie gestern war. Da er keine anderen Stimmen oder schritte hörte, ging er davon aus, dass der Typ alleine gekommen war.

Das war auch gut so!

Kaum hatte der große Mann den Raum soweit betreten, dass er durch rumdrehen Itachi sehen könnte, setzte dieser auch schon seinen Plan in die Tat um, und schlug mit aller Kraft mit der Vase auf den Hinterkopf seines Entführers. Etwas erleichtert Atmete Itachi durch, als dieser daraufhin tatsächlich zu Boden ging. Doch noch bevor Itachi den Raum verlassen konnte, hörte er ein stöhnen. Einerseits war er dadurch besorgt, denn er wusste nicht, wann der Mann ihm folgen würde, doch er war auch erleichtert, dass er ihn nicht umgebracht hatte, denn das wollte er trotz allem nicht. Doch Itachi wusste, wie er den Mann daran hindern könnte ihm sofort zu folgen. Er schaltete das Licht ab und schloss die Tür hinter sich, dann legte er den Riegel um. Gerne hätte er die Tür noch abgeschlossen, aber der Schlüsselbund lag unter dem Mann begraben und Itachi wollte seine Kraft nicht darauf verschwenden den Großen schweren Mann rumdrehen zu müssen. Er wusste nicht wie weit er laufen musste.

Hauptsache erst mal weg von hier!

Im ersten Moment war Itachi durch das Licht geblendet, doch seine Augen gewöhnten sich schnell an das Licht, zumal es kein Sonnentag war. Im Vergleich zum Vortag war es recht kühl und es regnete. Itachi ärgerte sich kurz, dass er die Decke nicht mitgenommen hatte, denn jetzt war ihm tatsächlich kalt, doch es gab jetzt kein Zurück mehr.

„Yuna, ich komme nach Hause!“, keuchte er, während er den nächstbesten Hügel bestieg. Einerseits machte der Regen die Umgebung recht rutschig, so dass Itachi aufpassen musste, wo er hintrat, andererseits half er ihm auch, denn durch den Regen hatte der Mann Fußabdrücke im Matsch hinterlassen. Itachi musste sich sehr konzentrieren um sie von anderem Dreck und Erhebungen und Löchern im Boden zu unterscheiden, doch sie waren eindeutig genug, um ihnen Folgen zu können. Jeder andere wäre vermutlich einfach Panisch in irgendeine Richtung gerannt, doch nicht Itachi. Er wusste, dass seine Kraft sehr begrenzt war. Er wusste nicht, wie lange er durchhalten würde. So hatte er in der Zeit, in der er gewartet hatte jeden Schritt seiner Flucht durchgeplant.

Oben auf dem Hügel angekommen versuchte er sich zu orientieren.

Da seine Augen vor allem in der Entfernung keine scharfe Sicht zuließen, konnte er sich nur Grob orientieren, doch anhand der farblichen Umgebung wusste er, dass er in die richtige Richtung lief. Hinter ihm war alles nur Grün, vor ihm erstreckte sich aber eine große graubunte Fläche. Das musste die Stadt sein. Itachi hoffte sehr, dass er auf dem Weg jemanden Treffen würde, den er um Hilfe bitten kann, denn das, was er als Stadt identifizierte wirkte recht weit weg, und er war jetzt schon außer Atem, so bezweifelte er, dass er bis dahin laufen könnte. Als laufen konnte man sein Tempo ohnehin nicht bezeichnen. Gehen, ja, er versuchte so schnell voran zu kommen wie es in den Gelände nur ging, doch für tatsächliches laufen fehlte ihm schlichtweg die Luft. Er konnte nur hoffen, dass sein Entführer etwas länger ohnmächtig bleiben würde, denn würde er ihm hinterherlaufen, hätte er ihn sehr schnell eingeholt.

Eine gefühlte Ewigkeit kämpfte Itachi sich durch die Berge. Zwischendurch war er gezwungen stehen zu bleiben um wieder zu Atem zu kommen. Doch nach einiger Zeit hatte er es geschafft die Hügellandschaft hinter sich zu lassen und hatte nun festen Asphaltboden unter den Füßen. Doch was nun? Hier war kein Mensch und da er nicht das Gefühl hatte noch lange stehen zu können, musste ihm schnell etwas einfallen. Er beschloss zur Straße zu gehen und sich auf den Weg in Richtung Stadt zu machen. In der Hoffnung es würde ein Auto vorbei fahren dessen Fahrer er anhalten könnte. Er mochte den Gedanken jemand Fremdes um Hilfe bitten zu müssen ganz und gar nicht, war er es doch gewohnt immer alles alleine bewerkstelligen zu müssen, zumindest bis er Yuna traf. Und sie war auch schon lange keine Fremde mehr. Doch in seiner Situation wusste er, dass sich Hilfe suchen gerade das klügste war, was er machen konnte. Wahrscheinlich würde die Person dann auch ein Handy dabei haben und er könnte Yuna anrufen, ihr sagen wo er ist. Dann würde sicherlich alles gut werden.
 

Als Itachi an der Straße ankam, entdeckte er ein rotes Auto, dass am Rand in einer kleinen Haltebucht geparkt war. Itachi verstand schnell, dass es das Auto seines Entführers sein musste, schließlich musste der ja auch irgendwie hergekommen sein. Itachi griff kurz nach der Tür, stellte fest, dass nicht abgeschlossen war. Kurz darauf hörte er ein lautes Fluchen durch die Berge schallen. Der ohnmächtig geschlagene war anscheinend zu Sich gekommen und machte sich nun an die Verfolgung.

„Scheiße!“, dachte sich Itachi. Ihm wurde bewusst, dass er zu Fuß nicht mehr fliehen konnte. Der Mann würde ihn einholen. Der war schließlich groß, sah Fit aus, und war sicherlich auch im Gegensatz zu ihm gesund. Itachi während dessen hielt sich mit zitternden Beinen und starker Atemnot an der Autotür fest.

Er dachte kurz nach, beschloss dann, das Auto zur Flucht zu nutzen. Doch das war leichter gesagt als getan: Itachi hatte keinen Führerschein.

Er musste kurz an seinen Augenarzt denken, der ihm bei mehreren Operationen nach dem Feuer das Augenlicht gerettet hatte. Er war damals sehr zufrieden mit dem Ergebnis, hatte erwartet, dass Itachi, wenn überhaupt nur noch umrisse erkennen könnte. Doch haben sich seine Augen besser erholt als vom Arzt gedacht. Und doch war sein Sehvermögen viel zu schlecht als dass man Itachi jemals einen Führerschein ausstellen würde.

Als Kind wollte er unbedingt Auto fahren lernen, damit er auch ein Polizeiauto wie sein Vater fahren konnte. Doch nachdem er von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde, während sein bester Freund dabei sogar ums Leben kam, hatte er ohnehin kein Interesse mehr daran.

Doch jetzt musste er.

Zu seiner Erleichterung stellte Itachi fest, dass der Schlüssel sogar noch im Zündschloss steckte. „Okay, na dann los!“, sagte er sich, zündete den Motor. Zum Glück war er damals schon mal mit seinem Vater auf einem Verkehrsübungsplatz gewesen, so wusste er zumindest grob, wie man fährt.

Jedoch musste er mit dem Ding erst wenden und auf die richtige Fahrbahn kommen, ohne die Leitplanke zu durchbrechen und die Klippe hinabzustürzen. Itachi ging dabei vorsichtig vor, probierte aus, wie viel Gas er geben musste. Und irgendwie schaffte er es, das Fahrzeug so dahin zu manövrieren, dass er losfahren konnte. Dass das Fluchen auf dem Bergen immer näher kam besorgte ihn zwar, doch er schaffte es die Nerven zu behalten.

Schnell schnallte er sich noch an, dann fuhr er los. In einem Tempo, dass sogar ein Radfahrer hätte problemlos mithalten können. Doch egal wie langsam er fuhr, solange es schneller war als Schritttempo, würde er seinem Verfolger entkommen. Dass sagte Itachi sich immer wieder um nicht doch zu viel Gas zu geben. Er kannte die Straße und wusste, dass es hier einige Steile Kurven gab. Wenn er sie zu spät sah, würde er gegen eine Felswand prallen, oder eine solche hinabstürzen. So fuhr er nicht schneller, als er sicher war, volle Übersicht über die Straße zu haben. Kurz kam er sich dabei fast lächerlich vor. Mit 30km/h vor einem Entführer fliehen, der ihm mit dem Tod drohte…war das nicht fast lächerlich?

Einige Minuten fuhr er. Dann spürte er, wie ein erneuter Hustenanfall sich ankündigte.

Er versuchte ihn so gut es geht zu unterdrücken, doch es ging nicht. So gerade konnte Itachi noch bremsen.

Und auch wenn es nach einigen Minuten etwas besser wurde, Itachi wünschte sich nichts sehnlicher, als irgendeine Spritze, die ihn für ein paar Stunden ins Reich der Träume befördern konnte. Er hatte seinen Atem nur mit Mühe unter Kontrolle, und zitterte nun wieder so stark, dass er nicht wusste ob er weiterfahren konnte. Von den Schmerzen, die er seit er den Bunker verlassen hatte glaubte unterdrücken zu können fühlten sich nun schlimmer an als vorher. Zu dem war er Restlos erschöpft. Es grenzte an ein Wunder, dass er nicht schon längst das Bewusstsein verloren hatte. Er beschloss die Zähne zusammenzubeißen, dann drückte er doch vorsichtig wieder das Gaspedal. Dann konnte er die Umrisse eines Hauses erkennen. Er beschloss dort zu halten. Das Auto wurde letztendlich von einem großen Baum an der Grundstücksgrenze gebremst. Itachi war zu dem Zeitpunkt nur noch auf Schrittgeschwindigkeit, doch ließ der Stoß des abrupten Halts ihn auf keuchen.

Kurz atmete er durch, versuchte sich zu beruhigen, dann Stieg er aus dem Fahrzeug aus. Torkelte regelrecht zur Tür. Auf dem Weg dorthin fiel ihm ein, er hätte vielleicht einfach hupen können um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch dafür war es zu spät, denn mit letzter Kraft kam er an der Tür an und klingelte. Er hielt sich an der Wand fest um sich auf den Beinen zu halten. Inzwischen wusste er nicht mehr so ganz, wo oben und unten ist. Der feste Wille nach Hause zu kommen, und die damit verbundene Adrenalinausschüttung waren wohl die einzigen Gründe, warum er überhaupt noch stehen konnte.

Er wartete an der Tür, lange, viel zu lange. Er befürchtete schon, dass keiner da war. Doch dann öffnete die Tür sich. Eine etwas ältere Dame öffnete die Tür. „Ja?“, fragte sie. Als sie Itachi erblickte erschrak sie. „Oh Gott, was ist denn mit ihnen passiert?“, fragte sie sofort. „Schaaatz, kommst du bitte, hier ist ein junger Mann, ich glaub ihm geht es sehr schlecht!“, rief die Frau dann ins Haus herein. Itachi sammelte sich nochmal kurz, um eine brauchbare Antwort von sich geben zu können. „Ich..brauche Hilfe…wurde entführt…brauche…dringend Medikamente…muss meine…Freundin anrufen…Yuna…0155 334545…bitte…“, stammelte er so gerade noch verständlich mit zittriger Stimme vor sich hin, ehe ihn dann seine Kräfte verließen und er noch auf der Türschwelle des älteren Pärchens zusammenbrach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2019-05-02T16:34:26+00:00 02.05.2019 18:34
Schwein gehabt, dass das Ehepaar ihn gefunden hat. Hoffentlich geht es jetzt wieder bergauf.
PS' Ich habe die Hoffnung, dass Sasuke von Narutos Familie aufgenommen und in Sicherheit gebracht wurde. Das würde vieles erklären.


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