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Der Wert des Lebens

von

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Vorbereitungen

Kapitel 19 – Pläne

 

 

Eine gefühlte kleine Ewigkeit herrschte Stille zwischen Yuna und Kakashi, die beide ihren Gedanken nachgingen.

Er war bereits spät, doch keiner der Beiden konnte auch nur ansatzweise ans schlafen denken. 

Jedoch war es so langsam an der Zeit etwas zu tun, sie konnten ja nicht einfach die ganze Nacht in der Ecke hocken. Yuna hatte Kakashi erzählt, dass Itachi mit diesem reden wollte, betonte jedoch, dass dieser erst schlafen müsse um sich auszuruhen. Schließlich sollte er doch wesentlich früher als üblich entlassen werden.

„Ich werde nach Hause gehen und bis morgen mal ein paar Bücher wälzen. Mal sehen, was wir dem Typen so alles anhängen können, falls der Verdacht sich bewahrheitet“, meinte Kakashi dann irgendwann.

„Das ist eine gute Idee“, meinte Yuna. „Ich werde heute Nacht hier bei Itachi bleiben. Ich kann eh nicht schlafen und ich will ihn nicht alleine lassen.“

 

„Alles klar, verstehe ich. Ehm…kann ich ihn auch noch kurz besuchen, bevor ich gehe?“, hackte Kakashi nach.

Yuna dachte kurz nach. „In Ordnung, aber nur wenn du leise bist. Er braucht Ruhe“, stimmte sie dann schließlich zu.

Natürlich stimmte Kakashi dem zu. Er hatte noch die schrecklichen Bilder im Kopf, wie Itachi im Gericht Blut hustend und sich vor Schmerzen windend zusammengebrochen war. Dass dieser jetzt Ruhe brauchte verstand sich von selbst.

Leise folgte er Yuna zur Intensivstation. Da es recht spät war, und die eigentliche Besuchszeit bereits vorbei, war es auf dem Gang noch leiser als ohnehin schon. Die Ruhe wurde lediglich vom piepsen diverser Geräte hier und da unterbrochen. Kakashi, der noch nie zuvor eine Intensivstation betreten hatte, empfand die Stimmung als recht gespenstisch. Denn obwohl hinter jeder der Türen Menschen lagen, war es sehr still.
 

Schließlich kamen sie vor der Zimmertür, hinter der Itachi lag, an.

Yuna warnte Kakashi, er solle sich nicht erschrecken, die meisten Geräte würden lediglich zur Überwachung dienen.  Jedoch half die Warnung nur bedingt. Denn als Kakashi sah, wie Itachi da lag, angeschlossen an diverse Kabel und Schläuche, da fing es ihm an wirklich bewusst zu werden, wie schlecht es seinem Freund ging. Bei diesem Anblick konnte er es sich kaum vorstellen, dass er schon in 3 Tagen wieder durch die Gegend läuft. Höchstens drei Monate sollte er noch zu leben haben? Bei diesem Bild konnte er sich das leider allzu gut vorstellen. 

Nachdem Kakashi Itachi begutachtet hatte, unterhielt er sich noch mal kurz mit Yuna auf dem Flur.

„Sicher dass er nur schläft? Das sieht so…beängstigend aus. Vor einigen Stunden ging es ihm doch noch recht gut…er hatte doch nur leichtes Fieber…“, sagte Kakashi skeptisch.
 

„Es ging ihm schon lange nicht mehr wirklich gut, jedoch hat er es Erfolgreich überspielt. Aber ich gebe dir recht. Ich kenne diesen Anblick zwar, wenn jedoch ein Mensch betroffen ist, der einem wichtig ist, dann…ist es irgendwie noch mal etwas anders.“, antwortete Yuna, dann fiel ihr auf, dass sie auf seine eigentliche Frage gar nicht geantwortet hatte.  „Und ja, er schläft wirklich nur. Sein Zustand ist, wie du dir denken kannst, nicht der Beste, jedoch ist er Stabil und schwebt auch nicht in akuter Lebensgefahr. Die Überwachung muss dennoch sein, nur für den Fall, dass doch noch etwas passiert.“

Kakashi gab sich mit der Antwort zufrieden und nickte. „In Ordnung. Pass du mir gut auf ihn auf. Ich komme Morgen gegen Mittag wieder. Ich versuche noch etwas über diesen Arzt zu Recherchieren.“

„Alles klar. Danke. Bis Morgen. Und versuche etwas zu schlafen.“, verabschiedete sich Yuna von ihm, woraufhin der grauhaarige Jurastudent sich auf den Weg nach Hause machte.

Yuna dagegen blieb die ganze Nacht bei Itachi. Sehr lange beobachtete sie einfach den schlafenden, ehe sie irgendwann mit dem Kopf auf Itachis Matratze liegend am frühen Morgen einschlief. 

Auch Kakashi bekam in dieser Nacht kaum ein Auge zu. Er wälzte noch bis in die frühen Morgenstunden Bücher, ehe er dann, bereits nach Sonnenaufgang, an seinem Schreibtisch einschlief.
 

Und um 8 Uhr morgens war die Nacht bereits vorbei, zumindest im Krankenhaus.

Dort stand die Morgendliche Visite an, zu der Tsunade pünktlich erschien.

„Guten Morgen ihr beiden“, grüßte sie.

Während Yuna sofort wach war auf nahezu erschrocken aufsprang, schlief Itachi so fest, dass er erst Wach wurde, als Tsunade die Decke von ihm runter zog.

Aus Reflex versuchte er sie noch festzuhalten, was ihm jedoch nicht gelang.

„Kalt…“, murmelte Itachi, der noch nicht ganz wach war und erst jetzt die Augen öffnete. Kurz hatte er schon völlig verdrängt, wo er war, dann jedoch schossen ihm die Erinnerungen in dem Kopf, und er öffnete ruckartig die Augen und wollte ich aufsetzen, was die vorhersehende Ärztin jedoch erfolgreich verhinderte.

„Bleib ruhig liegen“, sagte sie ihrem jungen Patienten. „Ich will dich nur schnell untersuchen, dann kannst du noch etwas schlafen wenn du willst. Und die Decke bekommst du dann auch wieder“, erklärte sie ihm.

„Hm..“, artwortete er, leicht nickend.

Tsunade zog ihm Vorsichtig sein Shirt hoch, hörte ihn ab.

Dann forderte sie Itachi noch auf sich zur Seite zu drehen, um seine Lungen auch von hinten abzuhören. Zwar ging dies im Sitzen einfacher, jedoch war es Tsunade lieber, wenn Itachi noch liegen bleibt.

 Einige Minuten später Nickte sie zufrieden.

„Für den Moment ist alles in Ordnung. Dein zustand hat sich deutlich stabilisiert und auch die Flüssigkeit ist aus der Lunge raus. Du hast auch schon wesentlich mehr Farbe im Gesicht. Das ist gut. Wenn du weiter solche Fortschritte macht, kann ich dich übermorgen unter der Auflage, dass du dich schonst wohl wirklich entlassen.“, teilte sie Itachi dann mit. Yuna, die die ganze Zeit daneben stand atmete ein wenig erleichtert auf.

 

„Und wie fühlst du dich abgesehen vom offensichtlichen? Hast du noch schmerzen?“, wollte Tsunade dann wissen.

Itachi schüttelte den Kopf. „Nein, es geht mir besser….mir ist nur kalt.“, antwortete Itachi leise, woraufhin Tsunade ihm die Decke wiedergab und lächelte. „Heh, draußen sind knapp 30°C im Schatten und du frierst. Na ja, ist auch kein Wunder.“ Lächelte Tsunade ihn leicht an. Itachi gab darauf keine Antwort, er schien dies weniger amüsant zu finden.

„Na gut, ich lasse euch beide mal wieder in Ruhe, wenn es was neues gibt komme ich vorbei, ansonsten sehen wir uns gegen 12 zur nächsten Visite. Ach ja, Itachi iss bitte auf jeden Fall das Frühstück gleich, das wird deinem Kreislauf sicher gut tun.“ teilte Tsuande schließlich mit, ehe sie das Zimmer verließ.

Einige Augenblicke später waren Yuna und Itachi wieder allein im Raum. 

„Fühlst du dich wirklich besser?“, hackte sie nach.
 

Nun drehte Itachi sich langsam zu ihr rum. „Ja. Ich fühle mich nur sehr müde, aber es geht mir wesentlich besser als gestern.“, antwortete er, Yunas Gesicht genau musternd.  „Es tut mir Leid…“, flüsterte er dann.

„Was tut dir denn nun schon wieder Leid?“, wollte sie wissen.

„Du hast geweint. Wegen mir… Hast du überhaupt geschlafen?“, antwortete er.

„Itachi, mache dir um mich keine Sorgen. Ja, ich habe etwas geschlafen, nicht viel, aber  genug.“, antwortete sie.

Einige Minuten später kam das Frühstück. Erst wollte Itachi nichts haben, doch nachdem Yuna ihn mehrfach dazu aufgefordert hatte aß er schließlich. Viel war es nicht, aber es war besser als nichts. Danach schlief er wieder ein…Yuna war nur kurz auf der Toilette, und kaum war sie zurück, fand sie ihren Freund schlafend vor.

„Ach Itachi….ich wünschte ich könnte mehr machen….“, dachte sie sich.

Dann kam ihr eine Idee in den Kopf geschossen. Sie vergewisserte sich noch einmal, dass Itachi wirklich schläft, dann schlich sie sich leise nach draußen, und ging zu Tsunades Büro. Die Ärztin war gerade nicht anwesend, jedoch war ihr Rechner an. Das nutzte Yuna, um Itachis Untersuchungsergebnisse schnell auf ihr Handy zu ziehen, und ging damit wieder nach draußen. Dann schrieb sie ihren Eltern eine What’s app Nachricht, nachdem sie die Bilder etwas bearbeitetet hatte. Sie schickte ihnen alle Bilder zu, mit der Frage darunter, was sie diesen Patienten empfehlen würden. Es sei ein Fallbeispiel aus der Uni und sie hätte gerne ihre Meinungen. Sie wollte vorerst nicht, dass sie wissen, dass es sich um Itachi handelt. Sie sollten es neutral beurteilen.
 

Lange musste sie auch nicht auf eine Antwort warten. Einige Minuten später gab ihr Vater als erstes seine Meinung dazu ab. 

„Hi Yuna. Das ist ja mal ein krasses Beispiel. Ich hoffe der Patient bekommt ordentliche Schmerzmedikamente, so wie die Tumore liegen sind sie noch nicht tödlich, aber ohne Medikation müssen sie starke Schmerzen verursachen. Eh, meine Empfehlung…also je nach der Persönlichen Situation des Patienten würde ich empfehlen einen guten Palliativpflegedienst zu suchen falls nicht schon geschehen. Oder alternativ einen Platz im Hospiz. Auf jeden Fall sollte sich irgendwer drum kümmern. Und ich würde hoffen, dass es schnell geht, damit der Patient nicht zu sehr Leiden muss. Das sieht echt übel aus…der Körper besteht ja fast nur noch aus Krebs. Eigentlich ein wunder, dass er noch lebt. Lange wird er sicher nicht mehr haben. Da steht ja auch in den Unterlagen, dass der Patient bereits Prä-terminal ist. Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen. Liebe Grüße, Papa“

Yuna musste schlucken, nachdem sie die Nachricht las. Nicht, dass Tsunade das alles nicht schon auch irgendwie gesagt hatte, jedoch hatte sie es ein wenig drastischer ausgedrückt. Vielleicht einfach, weil sie Itachi keine Angst machen wollte?

 

„Und machen kann man da nichts mehr?“, hackte Yuna nochmal nach, innerlich dafür beten, dass man doch noch etwas machen kann für Itachi.

 

„Nein Yuna. In der Präterminalphase werden alle Therapien abgebrochen und es wird nur noch palliativ behandelt, das müsstest du wissen. Alles was man für den Patienten noch machen kann, ist ihm Schmerzen und Ängste so gut es geht zu nehmen und für ihn da zu sein. Das ist alles.“ Antwortete Toshio daraufhin.

Yuna, im Krankenhausflur stehend, atmete tief durch.
 

„Das hat Tsunade so ähnlich auch gesagt.“, murmelte sie vor sich hin.

Yuna wollte eben zurück in Itachis Krankenzimmer gehen, als ihre Mutter sich in das Gespräch einschaltete.
 

„Yuna…? Wessen Patientendaten sind das?“, fragte sie. 

„Hallo Mama, wie gesagt, ein Fallbeispiel aus der Uni“, schrieb sie zurück.

„Yuna, ich weiß nicht wen du hier für dumm verkaufen willst, aber das ich garantiert KEIN Fallbeispiel. Diese sind immer mit Namen, auch wenn abgekürzt. Auch andere Daten, wie Alter und Geschlecht des Patienten fehlen hier. Dafür steht dort das Datum der Diagnosestellung. Das war gestern!“, kam es zurück. 
 

 

Yuna fiel so langsam nichts mehr ein, denn eigentlich wollte sie ihre Mutter auch nicht anlügen. 

Sie dachte gerade darüber nach, was sie antworten sollte, da sah sie einen eingehenden Anruf von eben dieser. Sie atmete tief durch, dann ging sie ran.

„Hallo Mama…“, sagte sie kleinlaut.

„Yuna!“, rief eine ebenso aufgeregte, wie besorgte Yumi ins Telefon.

„Wer ist die Person? Du kennst sie, da bin ich mir sehr sicher. Das ist kein Fallbeispiel, du hast die Daten von irgendeinem Rechner gezogen und den Namen und sonstige Daten, die verraten könnten, um wen es sich handelt geschwärzt.“

„Nun…ich…“, stammelte Yuna in Erklärungsnot vor sich hin.

„Und wir beide kennen diese Person auch, oder? Warum sonst solltest du ein Geheimnis aus ihrer Identität machen?“, fragte Yumi weiter. Und landete damit voll im schwarzen.

„Ich wollte eine neutrale Meinung“, erklärte Yuna dann leise, den Tränen nahe.

„Die hast du dann ja jetzt wohl von deinem Vater erhalten. Also…wer ist es? Bitte, ich mache mir Sorgen…“, fragte Yumi erneut.

Jetzt konnte Yuna ihre Gefühle erneut nicht zurück halten und fing an zu schluchzen. 

„Yuna…“, hörte sie ihre Mutter in den Hörer flüstern, nun wesentlich sanfter.

„Itachi…Das sind Itachis Daten…“, murmelte Yuna schluchzend. „Mama, ich will nicht, dass er stirbt, ich liebe ihn doch….“

„Yuna…mein Schatz es tut mir so leid…du hast gehofft, dass uns noch etwas einfällt, oder? Soll ich vorbei kommen?“, fragte sie sanft.

„Ja…“, murmelte Yuna. Sie fühlte sich einfach nur verloren. Sie hatte Versprochen für Itachi bis zum bitteren Ende da zu sein, jedoch wusste sie nicht wirklich was sie tun soll. 

„In Ordnung. Ich setze mich in den nächsten Flieger. Wo seid ihr?“, fragte Yumi nach.

„Im Krankenhaus, Itachi hatte gestern eine durch einen Tumor ausgelöste Lungenembolie…so kam das ganze heraus…“, erklärte sie.

„Was?“, fragte ihre Mutter dann etwas erschrocken. „Da steht ja, dass die Diagnose gestern gestellt wurde…aber…er wusste es nicht?“

„Nein, er wusste es nicht. Ich dachte erst, er hätte es mir Verheimlicht, aber er wusste es selbst nicht. Er wusste, dass er eine Atemwegserkrankung hat…aber er wusste nicht, was er wirklich hat. Ich habe das Gefühl, es ist ihm immer noch nicht ganz klar, was das nun für ihn bedeutet. Er….ist so ruhig. Tut so als wäre es alles nur halb so schlimm…und ich…ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll…“, erklärte sie.

„Ach du scheiße…Entschuldige den Ausdruck Yuna…aber wie kann das sein? Er muss doch höllische Schmerzen gehabt haben? Wie geht es ihm jetzt?“, wollte Yumi wissen.

„Nun, das Verstehen wir selbst noch nicht so ganz. Im Moment sieht es so aus, als ob ihm eine absichtliche Fehldiagnose bekommen hat. Er hat seit Wochen Morphin bekommen, damit er nicht zu früh Verdacht schöpft. Wir wollen am Montag seinen behandelnden Arzt damit konfrontieren. Den Rest erkläre ich besser, wenn du da bist. Ihm geht es im Moment den Umständen entsprechend ganz gut. Er schläft gerade.“, antwortete Yuna.

„Mein Gott. Da seid ihr aber ganz schön in etwas hineingeraten…verdammt Yuna, es tut mir so Leid….ich komme so schnell ich kann.“, versicherte Yumi dann schließlich, ehe sie sich von ihrer Tochter, die sich nun wieder ein wenig beruhigt hatte Verabschiedete. 

Nach dem Ende des Telefonats ging Yuna dann schnell wieder  zu Itachi, der zu ihrer Erleichterung immer noch tief und fest schlief. 
 

Sie setzte sich neben ihn und nahm sanft seine kalte Hand.  „Itachi…ich hoffe wir schnappen den Scheißkerl der dich durch unterlassene Behandlung zu Tode verurteilt hat. Ich für meinen Teil gebe sicher keine Ruhe, bis das Schwein im Knast sitzt, das Verspreche ich dir!“, flüsterte sie leise.

Einige Stunden Vergingen, ehe Tsunade zur Mittagsvisite wiederkam.

Sie begann damit Itachi auf die Tabletten umzustellen, die er von nun an nehmen sollte. Zudem brachte sie ein Spray mit. Während Yuna es sofort erkannte, war Itachi zuerst Verwirrt, was er denn mit einem Nasenspray soll. Schließlich hätte er den Krebs ha so ziemlich überall, nur nicht in der Nase. 

Daraufhin erklärte Tsunade ihm, was der Inhalt des Sprays war. Den entgegen Itachis erster Vermutung handelte es sich keineswegs um ein normales Nasenspray. Vielmehr war der Inhalt des Fläschchens ein sehr starkes Schmerzmedikament,  dass im Notfall über die Nasenschleimhaut sehr schnell aufgenommen werden und schnelle Linderung Verschaffen kann, wenn es nötig wird. 

„Aber ich bekomme schon das Morphin, ist das denn nicht genug?“, wollte Itachi wissen.

„Für die Dauermedikation der chronischen Schmerzen ja, aber es gibt es etwas, das nennt sich Durchbruchsschmerz. Er tritt nicht bei allen Patienten auf, jedoch bei ca. 80%, und wenn dieser Fall bei dir eintreten sollte, wird das Morphin nicht reichen. Das Fentanyl ist um einiges stärker und als Spray ist es sehr leicht zu verabreichen und ist so sehr leicht überall einsetzbar. Denn man kann ja nie wissen, wann so eine Schmerzattacke auftritt.“, erklärte ihm die Ärtzin geduldig.

„Und wann weiß ich, dass ich das Spray nehmen muss?“, fragte Itachi vorsichtig.

„Oh, Glaub mir, DAS wirst du merken, wenn es soweit ist. Ich hoffe natürlich für dich, dass du es möglichst wenig bis gar nicht brauchst.“, erklärte sie ihm.

„Hmmhm“, brummte Itachi, keines Wegs begeistert. Nahm die neuen Informationen jedoch fürs erste einfach zur Kenntnis. Das Spray überließ er für den Moment Yuna, in der Hoffnung es nie zu brauchen. 

Und kaum war Tsunade wieder weg,  öffnete sich die Tür auch schon wieder.
 

Dieses Mal war es Kakashi.  Und er War nicht allein. Mit ihm waren zwei Polizisten und Itachis Professor gekommen, der ihm am Vortag noch die Doktorarbeit angeboten hatte.

„Hallo Itachi. Wie geht es dir? Ich hoffe es ist okay, wenn wir die hier so überfallen?“, fragte der Grauhaarige. Auch er hatte genauso wie Yuna dicke Augenringe unter den Augen, was davon zeugte, dass auch er kaum geschlafen hatte. 

Jedoch war Itachi in dem Moment für sein Erscheinen sehr dankbar. So konnte er die Gedanken daran, wie schlimm so eine Schmerzattacke denn wohl sein könnte, erst mal beiseitelegen.

Über die Polizisten wunderte sich Itachi nicht. Er kannte die beiden sogar, sie waren einst Kollegen seines Vaters gewesen. Damals gab es recht viel Tumult, weil Itachis Vater lieber seine Feuerwerksfirma weiter nach vorne bringen wollte, anstatt bei der Polizei zu bleiben. Jedoch hatte sich das alles gelegt, denn beide landeten nach Fugakus Kündigung in besseren Positionen, so dass sie ihren Streit beilegen konnten und von da an sich einfach so ab und zu mal trafen. Sie waren auch beide bei dem Damaligen Hausbrand dabei, wobei der Tod ihres ehemaligen Chefs sie letztendlich doch ziemlich mitgenommen hatte. Mit Itachi hatten sie seit dem nichts mehr zu tun gehabt.

Worüber Itachi sich jedoch wunderte, war Professor   Sarutobis Anwesenheit. Der hatte doch mit Sicherheit besseres zu tun, als sich um Todkrank Studenten zu kümmern? Was Kakashi den dreien wohl erzählt hatte?

„Ehm. Guten Tag.“, begrüßte Itachi die Neuankömmlinge höflich.

Sein Blick wanderte kurz zu allen dreien, wobei er beim Professor hängen blieb.

„Ehm, Entschuldigung. Hätte ich gewusst, dass sie kommen...“ 

„Ist schon gut, Herr Uchiha. Ihr Freund Hatake hat mich über die Situation soweit er konnte aufgeklärt, und ich habe auch keineswegs erwartet, sie hier gestriegelt im Anzug vorzufinden, nach allem was ich gehört habe.

Wir sind nun nicht hier um Höflichkeiten Auszutauschen. Wir sind hier, um uns um die Auflösung eines schweren Verbrechens, dem sie zum Opfer gefallen sind aufzuklären.“, unterbrach der Professor ihn.

Itachi nickte. „Danke. Ich hatte bloß mit der Polizei, aber nicht mit dem Oberstaatsanwalt gerechnet.“ 

„So kann es gehen. Ich hätte auch einen meiner Mitarbeiter einschalten können, jedoch nach ihrer gestrigen Leistung vor Gericht, wollte ich mich persönlich darum kümmern, nachdem ich von ihrer Geschichte gehört hatte.“, antwortete Sarutobi.

„Danke“, bedankte sich Itachi.

„Bedanken sie sich nicht jetzt. Bedanken sie sich, wenn der Prozess, der Ihnen wohl bevorstehen wird, erfolgreich war. Aber nun zur Sache. Herr Hatake hatte mir schon einiges erzählt, über ihren Gesundheitszustand und ihre Vermutungen. Ich würde das nun gerne, so detailliert wie möglich, von ihnen selbst wissen.  Bitte Von Anfang an, wie sie ihre Freundin kennenlernten und auch von der Fehldiagnose.“, bat der Professor.

Itachi atmete tief durch, ehe er zu erzählen begann.

Er erzählte es so ruhig, als würde es gar nicht um ihn gehen. Während er Erzählte, was ihm wiederfahren war, notierten die beiden Polizisten alles, während Sarutobi ihm einfach nur aufmerksam zuhörte und hier und da mal noch einige Fragen einwarf, die Itachi dann auch nach seinem besten Wissen beantwortete.

Lediglich bei der Frage, wie seine Prognose bezüglich des Verlaufs seiner Krankheit aussah kam er ins Stocken. Es fühlte sich einfach immer noch viel zu surreal für ihn an sich selbst in Verbindung mit einer tödlichen Erkrankung  in einem Satz zu nennen.

Die ganze Vernehmung dauerte über zwei Stunden. Nachdem Alle Fragen seitens des Professors geklärt waren, wollte dieser von Itachi wissen, wie sich dieser Vorgestellt hat, den Arzt zu einem Geständnis zu bringen.

Denn allen beteiligten war klar, wenn dort ein Polizist rein schneit, würde man sicherlich nicht so schnell was von ihm rausbekommen.

Allen war klar, dass  sie An Dr. Shimuras Festplatte kommen mussten. Möglichst unauffällig. Itachi war sich sicher, dort irgendwo die Originalen Aufnahmen seiner Lunge zu finden. So könnte man rekonstruieren wie weit die Krankheit damals schon Fortgeschritten war. Ob Itachi noch hätte gerettet werden können, oder ob durch die Unterlassung der sichere Tod nur nicht weiter abgebremst wurde. Das spielte eine große Rolle, denn das eine war lediglich schwere Körperverletzung,  aus dem anderen könnte man ihm irgendwie noch Mord oder zumindest fahrlässige Tötung anhängen. Doch das alles war noch rein Hypothetisch, denn noch war alles eine reine Vermutung. Es gab deutliche Hinweise, aber noch keinerlei handfeste Beweise. Jedoch, wer sonst sollte denn für das alles Verantwortlich sein können? Richtig, eigentlich niemand.

So fassten sie alle zusammen einem Plan. Itachi würde am Montag zu Shimura gehen und ihn zur Rede stellen. Im besten Fall ihn dazu bringen sich zu verplappern. Die beiden Polizisten würden kurz nach ihm als neue Patienten in Zivil die Praxis betreten und schauen, ob sie ins Dortige System kommen. Zudem würde Itachi mit einem Mikrofon ausgestattet werden, so könnten alle dem Gespräch folgen. Für den Fall, dass die Situation Eskaliert, machten sie auch ein unauffälliges Signalwort aus, dass Itachi sagen sollte, wenn er Hilfe braucht. Dann würde das Arztzimmer des Verdächtigen in Sekunden gestürmt werden. Und so oder so würde Professor Sarutobi für einen Richterlichen Durchsuchungsbefehl sorgen, damit der PC nach dem Gespräch, wie auch immer es ausgeht, konfisziert und zur Beweissicherung mitgenommen werden kann.

Soweit der Plan. 

Bis zum Frühen Abend dauerte die ganze Diskussion, in die jeder etwas einbringen konnte. 

Im Laufe des Gesprächs hat Itachi dem Professor auch das du angeboten, wobei er selbst es bevorzugte ihn  fürs erste weiter zu Siezen. 

Im Laufe des Gespräches kam es auch Heraus, dass der Prof.  kein kalter Staatsanwalt war, der seine Fälle gnadenlos durchsetzte komme was wolle…und auch nicht der harte Professor, der während seiner Vorlesungen keinerlei Störungen duldete. Als Person schien er ein durchaus empathischer Mensch zu sein, der um das wohl seiner Mitmenschen sehr bemüht war.  Er hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, und nach allem, was er auch über Itachis Vergangenheit gehört hatte, wollte er diesem unbedingt helfen. Er konnte ihm die Krankheit nicht nehmen, und ihn auch nicht vor dem Tod bewahren, der bereits bei ihm anzuklopfen schien…jedoch konnte er ihm helfen dafür zu sorgen, dass derjenige, der ihm eine Chance auf Heilung…eine Chance auf Leben…verwehrt hatte, eine gerechte Strafe bekommt. Damit Itachi zum Schluss wenigstens doch noch Gerechtigkeit erfährt.

 

Vorher galt es jedoch, Itachi wieder soweit auf die Beine zu bringen, so dass er das Krankenhaus verlassen kann. Denn anders würde aus dem Plan nichts werden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, da ist schon das nächste Kapitel :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sama-chan
2019-05-02T16:01:39+00:00 02.05.2019 18:01
Und wieder sage ich: macht den Doc fertig!!!


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